Ich bin da tatsächlich auch skeptisch, ob über die KI-Abos genug Geld zusammenkommt
Serif hatte 90 Mitarbeiter als Canva das Unternehmen für $600 Mio gekauft hat. Die sitzen in Schottland, daher würde ich mal vorsichtig 11 Mio € Betriebskosten ansetzen. Von 2020 bis 2023 haben sie im Schnitt 16 Mio € Umsatz gemacht. Das würde einen satten Gewinn bedeuten.
Affinity hat 50€ pro Programm gekostet sagt mir Google, also habe die etwa 320.000 Lizenzen pro Jahr verkauft. Worst case sind das 100.000 Kunden pro Jahr. Rechnen wir großzügig, hat Affinity etwa 500.000 Kunden gehabt. Die hat sich Canva eine Stange Geld kosten lassen, falls es denen überhaupt darum ging. Ich denke, sie wollten die Software selbst haben.
Mit 2500 Mitarbeitern fallen die 90 kaum auf. Der Umsatz auch nicht. Canva hat 230 Mio monatliche aktive Nutzer, 6% davon zahlende Kunden, die 100€ im Jahr bezahlen. Das sind rechnerisch bereits 1,3 Mrd € Umsatz! Der echte Umsatz wird von Analysten auf 2,5 Mrd € geschätzt.
Potentiell könnten nun 400x mehr Leute Affinity Studio ausprobieren, einfach weil sie als Canva-Kunden darauf aufmerksam werden. Wenn dadurch 110.000 neue Leute ein Canva-Pro-Abo abschließen, haben sie die Betriebskosten bereits drin und wenn sie nur 0,5% ihrer aktuellen User dazu bringen, wären das 110 Mio € (also das 10-fache von notwendigen)!
Will sagen: Die bekommen locker das Geld für die Weiterentwicklung.
Problem ist eher, dass wie ich in 1-2 Videos gesehen hatte, die KI-Features einfach nicht gut (genug) sind. Hier scheint Adobe deutlich zu führen und wird diese Position auch noch ausbauen. Die hier notwendigen Investitionen werden ein Vielfaches der Betriebskosten einer mittelständischen Softwareschmiede in Schottland betragen.