Autor Thema: Was war früher wirklich besser?  (Gelesen 9263 mal)

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Offline Jiba

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #50 am: 20.04.2020 | 19:13 »
Ach ja. Früher dauerte ein Level-Up höchstens 5 Minuten.  :d Heutzutage muss man den zwischen den Sessionen machen, weil es sonst zu lange dauert.  :o Diese Lektion haben wir bei D&D 5e gelernt. Wollten den Level-Up eigentlich bei langen Rast durchführen, doch gewisse Klassen brauchen da doch länger zum Entscheiden, welche Sprüche oder Fähigkeiten sie lernen wollen.
Nö, so pauschal stimmt das nicht. Es gibt heute auch viele Systeme, da dauert die Charakterverbesserung max. 5 Minuten.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Tele

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #51 am: 20.04.2020 | 20:41 »
Erst jetzt verstehe ich, warum ich die Community hier als hyperkritisch empfinde: Wie viele hier zugeben haben sie den Sense of Wonder verloren.

Ich spiele seit fast 30 Jahren und habe etliche Systeme durch, und wenn ich mich für ein neues entscheide, freue ich mich wie ein kleines Kind über die enthaltenen Ideen.

MYZ, Hexxen 1733 und Death Watch habe ich in den letzten drei Jahren neu begonnen und ich freue mich über jede neue Idee, jede Wendung etc. Ich suche nicht nach Schwächen, sondern will Spaß.

Ich muss schon beruflich hyperkritisch sein, das würde mir das Hobby zerstören. Klar kann ich mir ausmalen, was mir besser gefiele an dem einem Setting oder den anderen Regeln, aber das nähme mir die Freude.

Also hat sich für mich nix verändert. Meine Gruppen teilen meine Einstellung. Spielen im Schnitt trotz Familie und Jobs alle 14 Tage (online und am Tisch), weil es das geilste Hobby ist, wenn man nicht alles zerdenkt und kritisiert.

Offline Jiba

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #52 am: 20.04.2020 | 21:15 »
Vielleicht ist es anmaßend von mir, aber ich werde den Gedanken nicht los, dass die Zahl an Settings, Charakteren, Spielkonstellationen und Stimmungen derart groß ist, dass man eigentlich im Rollenspiel nicht alles gesehen haben kann. Ich meine, man kann ja in der realen Welt auch nie alles erlebt haben. Vielleicht reicht ein Tapetenwechsel aus, notfalls auch in eine vollkommen ungekannte Settingrichtung.

Ich mag zum Beispiel keine Hard SciFi und Western kickt mich auch nicht so... und gerade dann, wenn mir alles andere zu den Ohren rauskommt würde ich wohl gerade die mal ausprobieren. Deswegen spiele ich so gerne Settings, die in einem Abbild unserer Moderne spielen... da ist die Bandbreite an Geschichten so enorm, dass ich nie und nimmer fertig würde und immer was Neues sehen kann.
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Offline Blizzard

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #53 am: 20.04.2020 | 22:58 »
Also früher war definitiv einiges anders. Aber ob besser?

Was damals tatsächlich besser war, und was auch schon oft genannt wurde,ist der Faktor "Zeit". Ich hatte nicht nur viel mehr Zeit fürs Rollenspiel, sondern auch die Mitspieler. Und man war auch nicht so sehr auf Kompromisse angewiesen, wenn man sich getroffen und gespielt hat, dann waren das immer lange, bis tief in die Nacht gehende Sessions...und teilweise wurde nach ein paar Stunden Schlaf weitergespielt. Und ich hatte eben auch viel mehr Zeit, um Rollenspielbücher zu lesen. Da war auch das Interesse und die Begeisterung irgendwie größer und die Hemmschwelle niedriger, auch noch den nächsten 400 Seiten-Wälzer zu verschlingen. Heutzutage kostet es mich teilweise echt Überwindung, so ein Buch an einem Stück zu lesen- insbesondere dann, wenn es auf englisch ist.

Was früher für mich auch besser, weil einfacher, war: Die Suche nach Mitspielern und Runden. Damals gab es einen RPG-Laden in der Stadt, einen eigenen RPG-Verein in der Stadt, größere Cons in direkter Nähe...und ich hatte (als ich noch dort war) immer mindestens 2 feste Runden am laufen. Ich kannte einen Haufen Mitspieler und wusste, wen ich fragen konnte, wenn ich mal was Neues ausprobieren wollte. Da fanden sich immer so 4-5 Leute, die ebenfalls Bock hatten. Vielleicht nicht unbedingt auf was Neues, aber einfach Bock RPG zu zocken. Naja und heute? Es gibt einen RPG-Verein im Nachbarort, aber das ist alles so halbgar, was die da machen. Ich war dort schon einige Male und habe nie so recht Anschluss gefunden. Der nächste RPG Verein ist 50 Km entfernt-und da finde ich so langsam wieder Anschluss- der nächste RPG-Laden ist 25 Km entfernt. Aber das RPG-Angebot dort ist -um es mal diplomatisch auszudrücken- sehr überschaubar, das meiste dort sind Brettspiele und Comics. Früher hatte ich nur wenige Runden, die schon nach ein oder zwei Sessions beendet waren. Die meistens haben immerhin ein paar Sessions gespielt, ehe sie auseinander gingen. Und die meisten haben tatsächlich länger gehalten. In den letzten Jahren waren einige Runden dabei, die sich nach ein oder zwei Sessions aufgelöst haben, da waren sogar Runden dabei, die waren geplant, haben aber nie stattgefunden bevor sie sich aufgelöst haben.  Solche "Negativ-Runden" hatte ich früher ganz,ganz wenig und deutlich seltener als in den letzten Jahren.

Der "Sense of Wonder" in Bezug auf RPG, der auch schon angesprochen wurde. Und ich muss sagen, ich habe das leider auch schon feststellen müssen, dass der zurückgegangen ist. In den letzten Jahren immer mehr. Viele Spieler die ich kenne (zum Glück nicht alle) haben keine Lust und/oder keine Zeit, ein neues System und/oder ein neues Setting mal auszuprobieren oder sich damit zu beschäftigen. Ich kann es auf der einen Seite verstehen-auf der anderen Seite finde ich es schade, denn ich beschäftige mich nach wie vor unheimlich gerne mit neuen Systemen und/oder neuen Settings. Und ich habe Spaß daran, diese mal auszuprobieren. Leider,leider wird es immer schwieriger-grade in festen Runden- Spieler-und da besonders die ältere Generation- noch für neue Sachen begeistern zu können. Die betreiben lieber Bauerngaming. Was mich ein bisschen wundert, denn ich bin auch nicht mehr der Jüngste...aber diesen "kindlichen Entdeckerdrang" in Bezug auf neue Systeme/Settings habe ich mir nach wie vor bewahrt. Zum Glück.

Eine Sache, die früher nicht besser war, ist wohl die Art, wie Rollenspiel betrieben wurde (zumindest, wenn ich von mir ausgehe). Damals war das bei uns halt übelstes Dungeon Crawling. Ohne große Story, ohne große Plottwists usw. Ich habe nur noch vage Erinnerungen daran, wie ich damals geleitet habe-aber so würde ich heute nicht mehr leiten wollen-und so leite ich heute auch zum Glück nicht mehr. Damals haben wir auf jeden Fall sehr simulativ gespielt. Gamistisch vielleicht auch ein bisschen aber narrativ? Wenig bis gar nichts. Ich bin froh, dass das heute nicht mehr so ist und sich im Prinzip mehr oder minder ins genaue Gegenteil gewandelt hat, was meinen Leit- und Spielstil anbelangt . Ich habe aber in den letzten Jahren gemerkt, dass ich ein bisschen SIM in meinen Systemen durchaus ganz gerne mag-und habe mir daher ein bisschen SIM von damals in die Gegenwart zurück geholt.
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Offline YY

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #54 am: 20.04.2020 | 23:57 »
Andererseits, wenn es den OSR-Krempel nicht gäbe, wer hätte das Bewußtsein, daß da was fehlt? Vielleicht gibt es ja noch in einem vergessenen Winkel ein Spielmodell, eine Herangehensweise, eine Grundeinstellung, die es wert wäre? Ich wäre halt nur nicht sicher, wo.

Das ist natürlich auch von den eigenen Vorlieben abhängig. Der YY z.B. scheint ja einige Sachen zu vermissen, während ich eher noch das eine oder andere auf den Geröllhaufen der Geschichte befördern würde.

Zwei bis drei miteinander verbandelte Sachen hätte ich da tatsächlich, die sich dem abstrakten Konzept nach heute auch in der OSR finden, aber damals wie heute aufgrund ihres spezifischen Erscheinungsbildes schnell ziemlich obskur werden.


1. Das Bewusstsein dafür, dass es völlig in Ordnung ist, gerade den Spielkern nur teilweise und eher grob zu verregeln.

Das geht ein großes Stück weit auf die banale Erkenntnis zurück, dass (ohne große Definitionen) eine gute Gruppe mit einem schlechten System eine gute Sitzung "produzieren" kann und auch das beste System einer schlechten Gruppe nicht das Spielerlebnis retten kann.
Dementsprechend sagt man sich: Wenn der Radfahrer ungeschickt genug ist, fällt der auch mit 8 Stützrädern hin - dann steht das Rad halt alleine da, aber damit ist ja keinem gedient. Und wenn einer halbwegs fahren kann, ärgert er sich, weil er mit den 8 Stützrädern keine engen Kurven hinbekommt.

Also genau der Gegenentwurf zu manchen komplett durchmechanisierten Indies. Manchmal in der Form, dass die Spielmechanik einen groben, aber harten Rahmen setzt, den man frei mit Leben füllen soll/muss (wie etwa die "personality traits" von Pendragon) oder genau umgekehrt so, dass man bis sehr weit runter frei spielt und erst im allerletzten Moment die Spielmechanik greift (wie etwa die nur punktuell einsetzenden Initiative-Würfe von Millennium's End).

Das betrifft auch zu großen Teilen das altmodische Verständnis der SL-Rolle: Keine "goldene Regel" u.Ä., aber auch kein Mitspieler wie alle anderen. Ohne Grundvertrauen und ohne ein Mindestmaß an SL-Fähigkeiten gehts halt nicht, da braucht man auch nicht mit Mechanik rumeiern, die das irgendwie erzeugen soll. Wenn es fehlt, hilft alles nichts und wenn es da ist, ist alle Mechanik überflüssig. 



2a. Spielerwissen und -fähigkeiten auf das jeweilige Setting und den Spielfokus zugeschnitten.
Im klassischen Oldschool-Dungeoncrawl und damit in vielen Ecken der OSR gibts das natürlich. Da macht es einen guten Spieler (auch) aus, dass er Karten zeichnen und Rätsel lösen kann und viele Monster(fähigkeiten) aus dem FF kennt.

Aber abseits davon ist das schon ziemlich verlorene Kunst und ich habe das Gefühl, man will das den Spielern im Mainstream nicht abverlangen (obwohl man dann paradoxerweise in manchen Mainstream-Systemen davon ausgeht, dass die Spieler zig Feats und ähnliches spielmechanisches Füllmaterial lesen und bewerten).
Ein Millennium's End stellt sich hin und sagt: Arbeite dich in die Materie ein - lies das Regelwerk, lies Fachbücher, guck Filme, frag Leute mit Plan von der Sache. Wenn du nicht im Thema drin steckst, sind deine Beschreibungen platt und leblos und deine Entscheidungen schlecht.

Da ist "Wir haben aber alle keine Ahnung und trotzdem unseren Spaß" gar keine Option.


2b. Spielerfähigkeiten im Sinne von: Man erspielt (sich) Charaktere.
Da geht es z.B. darum, dass natürlich alle Krieger auf Stufe 1 die gleichen Fähigkeiten haben und sich vielleicht hier und da in den zufallsbestimmten Attributen unterscheiden. Die sind ja auch noch nicht gespielt, warum sollen die sich unterscheiden.

Dergestalt "fähige" Spieler gehen her und schreiben sich mit zwei Mann den gleichen Archetyp aus dem Regelwerk und am Ende der Sitzung sind das für den ganzen Tisch zwei völlig verschiedene Leute, obwohl die Sheets identisch ausgefüllt sind. Oder das selbe passiert mit der ganzen Gruppe und sechs quasi identischen Gewehrschützen.
Da gibts kein "Ich brauch aber eine andere ikonische Waffe/ein anderes Starttalent(-set) als der, sonst unterscheiden wir uns ja gar nicht". Weil das dort gar keine relevante Kategorie für SC-Unterschiede ist.




Vermissen ist vielleicht zu viel gesagt. Das gibts ja alles noch (und ich habe an mehreren Stellen beim Tippen konkrete Situationen nach der Jahrtausendwende oder konkrete Spieler im Kopf gehabt), aber es ist eben in der Breite nicht anzutreffen. In der ausgeprägten Form war es das wohl früher auch nicht, weil Anstrengung und Aufwand (also im Hinblick auf 2a) ein unheimlich starker Filter sind und ein Spiel sofort in die Nische verbannen.
Und deswegen gibt es z.B. heute keinen bekannten und erfolgreichen Vertreter von Spielen der Art eines Millennium's End oder Twilight 2013, wohl aber jede Menge Cinematik- und Narrativ-Gedöns mit ähnlichen Settings und Genres.


Letztlich war das früher nicht anders; auch damals war das schon nur was für eine recht kleine Zielgruppe. Und andersrum ist Twilight 2013 ja quasi gestern erschienen (und sofort in der Versenkung verschwunden), wenn wir von "richtig früher" reden.
Aber das ist im Gesamtbild trotzdem eine Herangehensweise, die mir gefühlt heute noch mehr zu kurz kommt wie früher - und T2013 war genau der zum Scheitern verurteilte Versuch einer Wiederbelebung, wie ich ihn mit mehr Zeit und verzichtbarem Geld vielleicht auch hätte unternehmen wollen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Maarzan

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #55 am: 21.04.2020 | 08:32 »
Ohne große Story, ohne große Plottwists usw.
...
Damals haben wir auf jeden Fall sehr simulativ gespielt. Gamistisch vielleicht auch ein bisschen aber narrativ? Wenig bis gar nichts.

Er hats auf den Kopf getroffen. Frage beantwortet, was damals besser war.  :d
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Offline Crimson King

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #56 am: 21.04.2020 | 08:47 »
Also kann man von früher nix übernehmen in Sachen Leitstil, Setting- oder Regeldesign, weil alles Scheisse war bis auf, dass wir mehr Zeit hätten?  wtf?

Ich halte das für offensichtlich. Nichts von dem, was man früher gemacht und verwendet hat, ist heute verboten. Also kann es auch nicht besser sein als heute. Wenn ich die Wahl habe zwischen modern und althergebracht, ist das per se besser, als nur althergebracht zu haben.


Erst jetzt verstehe ich, warum ich die Community hier als hyperkritisch empfinde: Wie viele hier zugeben haben sie den Sense of Wonder verloren.

Die wenigsten haben ihn verloren, er ist nur wesentlich schwerer zu triggern. Deshalb ja die Hatz durch tausend neue Settings und Systeme.


Welches alte System (Jahr 2000 oder vorher) würdet ihr heute noch gerne spielen (wollen)?

Pendragon.
Star Wars d6 und Talislanta würde ich in jedem Fall mal ausprobieren.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #57 am: 21.04.2020 | 08:51 »
Welches alte System (Jahr 2000 oder vorher) würdet ihr heute noch gerne spielen (wollen)?

Classic Traveller.

Ich hab bis Anfang-Mitte der 00er die alten Sachen ja auch ein bisschen belächelt und als altmodisch und überholt abgetan - weil ich keine Ahnung hatte; dann mir halb aus Jux Classic Traveller besorgt und beim Leiten gemerkt: Boah ist das geil! Und ein Abenteuer wie "Night of Conquest" kann es auch heute noch mit den besten zeitgenössischen Abenteuern aufnehmen, was Hintergrund, Plot, Drama und Dynamik angeht. Einzig die Illustrationen sind heute halt farbig, das gab's damals noch nicht.

Auch: Call of Cthulhu, Ars Magica.

Offline bobibob bobsen

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #58 am: 21.04.2020 | 08:56 »
Früher hat meine Mutti uns Schnittchen gemacht und Tee gekocht. Heute weigert sich meine Frau den Rolle zu übernehmen ( zu Recht) und ich muss selber ran.

Offline Jiba

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #59 am: 21.04.2020 | 08:57 »
Er hats auf den Kopf getroffen. Frage beantwortet, was damals besser war.  :d

Wieso denn damals?  wtf?

Und es hält euch doch jetzt auch niemand davon ab, dass ihr simulativ oder gamistisch oder Kniffel oder was weiß ich spielt. Es sagt ja keiner mehr: Spielt jetzt bitte alle hübsch narrativ. Ist doch Blödsinn. Das ist doch nicht verloren gegangen. Go ahead!

Wenn ihr als Spieler das Gefühl habt: Hmm, früher war irgendwie mehr SIM, das hat mir Spaß gemacht, deshalb war früher besser... dann ist das doch nicht die Schuld von Heute! Das habt ihr doch selbst in der Hand!

Und wär's nach der Logik von euch früher wirklich so gewesen, wär ich zumindest kein Rollenspieler mehr. Wär mir dann nämlich zu langweilig gewesen das Ganze.

Ernsthaft: Ich habe 2000 meine erste Rollenspielrunde gehabt. DSA 3.

Und dann bin ich ein Jahr später mit der klassischen WoD in Berührung gekommen, dann mit Legend of the Five Rings, Engel, Shadowrun, 7te See...

Und ich und auch ein großer Teil meiner damaligen Mitspieler haben immer schon narrativ gespielt. Es gab zwar da keine Begriffe für unseren Spielstil, das kam ja erst durch die Forge. Aber die Richtung war damals für meine Kerngruppe klar: Emotional packende Geschichten. Charakterdrama. Player Empowerment.

Das hat sich damals schon als Vorliebe entwickelt. Einfach weil es diese Vorliebe im Hobby immer schon gab. Seit Gygax und Arneson die ersten Würfel rollten, garantiert.

Zitat
Welches alte System (Jahr 2000 oder vorher) würdet ihr heute noch gerne spielen (wollen)?
(Ich frage mich, was sich endlich die Begriffe "System" für die Spielmechaniken, "Setting" für die Spielwelten und "Spiel" für beides zusammen durchsetzt, damit ich nicht immer raten muss, was gemeint ist, wenn wer "System" schreibt).

Die Wahrheit ist nämlich folgende, finde ich: "Systeme" von früher werden heute die wenigsten spielen, wenn wir dabei die Spielmechaniken meinen. Regelsysteme erhalten ja ständig neue Editionen und die Zahl der Fans, die auf den alten hängen bleibt, ist sicher geringer als die der Fans, die den Schritt mitgehen (außer in Ausnahmefällen, vielleicht).

"Systeme" im Sinne von Spielwelten jedoch, werden heute noch ordentlich beackert. Die meisten Spielwelten haben sich ja höchstens marginal verändert. Die DSA-Welt, die Shadowrun-Welt, die Cthulhu-Welt, die L5R-Welt, die Welten der Dunkelheit... der Kram wird seit Jahrzehnten gespielt. Klar, manche Gruppen greifen da in die Vergangenheit aus und lehnen bestimmte Änderungen am Metaplot oder Setting ab. Andere nehmen das alles mit auf.

Für mich muss ich sagen: Der Kram, den ich mit 18 geleitet habe, ist auch heute noch in meinem Portfolio:
- Die Alte WoD
- Exalted (als Hybrid mit der letzten Edition)
- Engel
- 7th Sea (als Hybrid mit der aktuellen Edition)
- Aventurien
- Shadowrun

Aber es kamen eben auch neuere Settings hinzu:
- Der Eine Ring
- City of Mist
- Golden Sky Stories
- Monsterhearts
- Zombie World
- etc.

Also, komplett aufgegeben habe ich die wenigsten Settings von früher. Es kamen halt nur welche hinzu, die ich als spannend erachtet habe.

Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

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Offline Maarzan

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #60 am: 21.04.2020 | 09:07 »
Wieso denn damals?  wtf?

Und es hält euch doch jetzt auch niemand davon ab, dass ihr simulativ oder gamistisch oder Kniffel oder was weiß ich spielt. Es sagt ja keiner mehr: Spielt jetzt bitte alle hübsch narrativ. Ist doch Blödsinn. Das ist doch nicht verloren gegangen. Go ahead!

Wenn ihr als Spieler das Gefühl habt: Hmm, früher war irgendwie mehr SIM, das hat mir Spaß gemacht, deshalb war früher besser... dann ist das doch nicht die Schuld von Heute! Das habt ihr doch selbst in der Hand!


Das ist die Kombination mit den Randparametern, welche das Problem darstellt.

Die Leute von damals haben familien-/berufsbedingt nicht mehr genug/passend/zuverlässig Zeit oder sind jwd verzogen und neue Spieler sind halt quasi nicht zu bekommen, teils wegen sich änderndem mehrheitlichen Geschmack aber eben auch dem, was jetzt noch neu an passendem Material zu bekommen ist (manche Systeme haben sich auch aus der Perspektive falsch entwickelt).

(Ausnahme-)Dinosaurier eben.

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Noir

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #61 am: 21.04.2020 | 09:30 »
Der "Sense of Wonder" in Bezug auf RPG, der auch schon angesprochen wurde. Und ich muss sagen, ich habe das leider auch schon feststellen müssen, dass der zurückgegangen ist.

Ich hab da jetzt auch noch etwas drüber nachgedacht und als Nachtrag zu meinem Post weiter oben, ist noch zu sagen, dass ich ähnlich wie Blizzard inzwischen unfassbar viel schlechte Erfahrung machen durfte, was Rollenspiel(er) angeht. Die selbe Leidenschaft wie ich, hat hier in meinem direkten Umfeld keiner. Ich bin seit Jahren (!) der einzige, der Rollenspiel überhaupt mal vorschlägt. Das aber auch immer seltener, weil ich weiß, dass das Erlebnis für mich einfach unbefriedigend sein wird. Die Spieler befassen sich gar nicht (!) mit den Regeln. Sie lassen sich am Tisch berieseln und Eigeninitiative gibt es so gut wie gar nicht. Selbst einfachste Regeln werden nicht einmal am Spielabend verstanden - selbst dann nicht, wenn diese oft wiederholt werden (bspw. Kampf in D&D)

So passiert es bei mir halt häufig, dass ich Tage, manchmal Wochen vor dem Spielabend, extrem Feuer & Flamme bin … aber dann am Spielabend selbst, wird der ganze Hype innerhalb von Sekunden von den Spielern zerstört. Und die Frustration kann man nicht einmal rauslassen, weil man es (a) ja eigentlich schon vorher wusste und (b) die Spieler das auch nicht böse meinen.

Ich vermisse die Spielrunden, die extrem heiß aufs Spiel sind und mir als Spielleiter dann auch das Gefühl geben, dass das, was ich da mache, wertgeschätzt wird. Spieler, die mir als Spielleiter förmlich an den Lippen hängen um herauszufinden, wie es weitergeht. Spieler, die enttäuscht aufstöhnen, wenn man als Spielleiter sagt "Und hier machen wir heute den Cut." … Spieler, die total hibbelig auf den Kalender starren um herauszufinden, WANN man endlich wieder weiterspielt (und da dann eben auch Spieler, die sich wirklich Mühe geben, Termine zu finden und einzuhalten). Das ist alles mit den Jahren verloren gegangen. Aus verschiedensten Gründen. Ich bin weggezogen. Neue Freunde sind kaum Spieler. Alte Freunde wohnen ewig weit weg. Es ist zum Mäuse melken.

Mit dieser ganzen Frustration, die ich als Spielleiter erlebe, kann sich kein Sense of Wonder einstellen. Nicht bei mir … und bei den Spielern letztlich sicher auch nicht. Denn ich bin mir sicher, dass meine Leistung als Spielleiter dann auch leidet … was dann vermutlich auch dazu führt, dass die Leute nicht ganz so heiß auf das nächste Spiel sind … was dazu führt, dass ich noch frustrierter werde … und so weiter und so fort … das ist sicher nicht der einzige Grund … aber ich glaube, das hat schon großen Anteil … und ich könnte mir vorstellen, dass es bei Blizzard ganz ähnlich aussieht.
« Letzte Änderung: 21.04.2020 | 09:34 von Dark Stone Cowboy »

Offline Tele

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #62 am: 21.04.2020 | 09:41 »
Mit was für Leuten spielt ihr? In zwei meiner drei Gruppen investieren die Leute total viel Mühe. Da kriege ich vor der ersten Sitzung sechs Seiten Charakter-Konzept. Nach jeder Sitzung vier bis fünf Seiten Spielberichte.

Das war früher nicht...also an sich ist es heute sogar besser. Spiele öfter mit echt engagierten Leuten, die gern ausprobieren, was ich vorschlage. Gut, ein paar Sachen kommen mir nicht auf den Tisch (Fate, WoD) und als Spielleiter bestimme ich, was No-Go ist.


Noir

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #63 am: 21.04.2020 | 09:43 »
Ich spiele halt vor allem mit Leuten, die nie WIRKLICH Rollenspieler waren. Für die ist Rollenspiel dann meist ein Notnagel, falls nichts anderes "abgeht" … das ist ärgerlich … aber leider die Realität.

Offline Tele

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #64 am: 21.04.2020 | 09:50 »
Hmm...mal überlegt, dir andere Leute zu suchen?

Offline Blizzard

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #65 am: 21.04.2020 | 10:14 »
Wenn ihr als Spieler das Gefühl habt: Hmm, früher war irgendwie mehr SIM, das hat mir Spaß gemacht, deshalb war früher besser... dann ist das doch nicht die Schuld von Heute! Das habt ihr doch selbst in der Hand!
Das behauptet ja auch keiner, dass das die Schuld von Heute sei. Rollenspiel ist halt auch einfach etwas, was dem Wandel unterliegt bzw. einen Wandel durchgemacht hat im Laufe der Jahre-wie viele andere Dinge auch. Damals kannte man imho einfach keinen anderen Spielstil bzw. der Spielstil wurde einem von den AMIGA/ PC-Spielen vorgelebt, eher noch: vorgegeben, und man hat versucht, das eben entsprechend am Tisch nachzuspielen. Und: das ist ja auch kein Vorwurf sondern lediglich eine Tatsachenfeststellung. Wir hatten damals Spaß so (extrem) simulativ zu spielen. Aber heute, wie gesagt, würde mir das keinen Spaß mehr machen so zu spielen. Das Rollenspiel an sich ist ja beileibe nicht das Einzige, was in der Hinsicht einem Wandel unterliegt. Man selbst verändert sich ja auch und seinen Spiel-und Leitstil.

Mit dieser ganzen Frustration, die ich als Spielleiter erlebe, kann sich kein Sense of Wonder einstellen. Nicht bei mir … und bei den Spielern letztlich sicher auch nicht. Denn ich bin mir sicher, dass meine Leistung als Spielleiter dann auch leidet … was dann vermutlich auch dazu führt, dass die Leute nicht ganz so heiß auf das nächste Spiel sind … was dazu führt, dass ich noch frustrierter werde … und so weiter und so fort … das ist sicher nicht der einzige Grund … aber ich glaube, das hat schon großen Anteil … und ich könnte mir vorstellen, dass es bei Blizzard ganz ähnlich aussieht.
Kurze Antwort, weil ich gleich weg muss:
Ja bei mir sieht bzw. sah es lange Zeit ähnlich aus. Ich würde mal sagen bestimmt die letzten 6-7 Jahre. Und sowas schlägt einem schon aufs (SL-)Gemüt. Man verliert leider auch selbst ein Stück weit die Motivation, sich (noch) mit dem Rollenspiel zu beschäftigen. Nicht nur, was das Lesen von Büchern anbelangt sondern auch die Vorbereitung. Und das schlägt sich dann irgendwann auch auf die SL-Leistung nieder. Man ist selbst nicht mehr Feuer&Flamme, und leitet irgendwie nur noch halbherzig. Und das merkt man dann eben schon an einigen Dingen und Stellen im Abenteuer . Dadurch werden jetzt die Sessions nicht automatisch schlecht- aber sie werden halt leider auch nicht wirklich gut. Die Spieler merken& empfinden das vielleicht nicht so (arg), aber man selbst ist als SL eher unzufrieden (ging mir teilweise auf der letzten Hütte so). Und nach der Hütte habe ich mir dann gesagt, dass ich so nicht mehr leiten will. Das bin nicht ich, dass entspricht nicht meinem Leitstil und schon gar nicht meinem Anspruch an ein Abenteuer bzw. eine Session. Dann leite ich lieber gar nicht.

Ich kann immerhin vereinzelt mit einigen von den ehemaligen Leuten im Jahr spielen, da merkt man dann schon einen Unterschied, weil da einfach eine ganz andere Ausgangsbasis & Einstellung zum Rollenspiel vorhanden ist. Wobei ich da bei einigen auch schon den Rückgang des Sense of Wonder feststellen musste -aber ja, es ist doch noch irgendwo eine alte Vertrautheit da, wo man weiß, dass das trotzdem irgendwie ne gute Session wird-nur allein schon wegen der Mitspieler.

Hoffnung -und auch ein Stück weit Wiedergutmachung -habe ich mit den 2 Runden, die ich gerade am Laufen habe. Es sind neue Runden, mit den meisten der Spieler habe ich noch nie zuvor gespielt. Und wir haben bislang auch noch nicht oft gespielt, aber ich merke: In diesen Runden sind die Mitspieler wieder eher wie die vom "alten Schlag". Sprich: Man merkt ihnen die Motivation an. Sie machen sich Gedanken um ihre Charaktere, das Abenteuer und andere Dinge, die mit RPG in Zusammenhang stehen. Sie melden sich zuverlässig in Bezug auf Termine-wenn ich bei dem Thema an die letzten Jahre denke schon alleine deswegen eine wahre Wohltat. Sie wollen wissen, wie es weitergeht, sie brennen darauf, endlich weiter zu spielen. Wenn wir nur einen Termin im Monat zum Spielen finden, dann schauen sie, dass sie sich denn irgendwie frei halten oder schaufeln können. Gut, es hat noch nicht ganz die gleiche Intensität wie in den alten Runden, aber beide Runden sind auf einem guten Weg, was das anbelangt.

Wie gesagt, beide Runden haben noch nicht oft gespielt. Aber die wenigen Male, die wir gespielt haben waren schon jetzt mit Abstand viel besser als irgendwelche anderen Runden in den letzten Jahren, die häufiger gespielt haben. Und das sagt schon einiges. Scheint so, als würde ich für die letzten 6-7 Jahre doch noch entschädigt werden auf meine alten Tage.
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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #66 am: 21.04.2020 | 10:54 »
Welches alte System (Jahr 2000 oder vorher) würdet ihr heute noch gerne spielen (wollen)?
Traveller und Ars Magica. Ersteres spiele ich hin und wieder immer noch und bei zweiteren spiele ich in einer lang andauernden Kampagne immer noch.
Ich persönlich würde bei Ars Magica die 5. Edition von 2004 bevorzugen.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #67 am: 21.04.2020 | 12:06 »
"Sense of wonder" wurde ja jetzt schon einige Male genannt. Empfinde ich auch so. Mir hat in der Vergangenheit immer ein bisschen die Begeisterung über die bespielten Welten gefehlt. Ich weiß noch, als ich meine erste DSA-Box damals hatte. Wie ich diese Karten angestaunt habe. Und dann das Bestiarium. Glaube aber, dass zumindest ich heute auch noch über die Spielwelten staunen bzw. mich drüber freuen und das abfeiern könnte. Bei meiner vergangenen Spielgruppe ging das immer nicht so. Da war mehr von mir als Spielleiter gefordert, dass ich halt schnell das Wichtigste rüberbringe und dann spielt man da halt. Fand ich komisch. Die Gruppe hat es dann aber auch nicht so lang gegeben. In meiner jetzt aktuellen Gruppe könnte das wieder gut funktionieren.  Bisher haben wir aber nur Beyond the Wall gespielt, wo es halt einfach keine groß vorgefertigte Spielwelt gibt, die man bestaunen könnte. Wenn diese ganze Quarantäne etc vorbei ist, starten wir mal etwas neues und ich bin da guter Dinge. Dann könnte das, was früher gut war, ins Heute geholt werden. Das was schlecht war, darf gerne im Gestern bleiben und dort verstauben.
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Offline Kaskantor

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #68 am: 21.04.2020 | 12:21 »
Ist bei mir ähnlich.
Ich lese hier oft auch davon, dass eben Spielleiter schreiben.
Wir (SL) sind wohl ein gutes Stück engagierter als andere „Spieler“.
Ist wohl auch der Grund, warum wir SLs sind. :)

In unserer Gruppe, gibt es mMn nur einen Spieler, der ebenfalls so engagiert ist wie ich.
Und er ist auch hier im Forum, kauft ständig neue Sachen und tauscht sich regelmäßig mit mir aus. Zudem leitet er auch.
Für den Rest ist RPG gefühlt Hobby nur 2338945938 hinter allen anderen.
Halt ein lustiger Zeitvertreib.

Meine letzte richtig intensive Runde, wo alle Feuer und Flamme waren, ist leider schon einige Jahre her. :(
"Da muss man realistisch sein..."

Offline JS

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #69 am: 21.04.2020 | 12:32 »
Ich tauschte mich gestern mit einer Spielerin via Discord stundenlang über das Hobby aus; schöner Gamerklatsch. Dabei stellten wir fest, daß wir das in den letzten Wochen öfter gemacht haben und genießen, weil wir beide in unseren Pools aus zusammen 20 Spielern fast gar keine Hobbygespräche mehr führen können. Früher quatschten alle Gamer zu jeder Zeit nur über Rollenspiel, neue Welten und Systeme. Heute sind dafür sogar die meisten der engagierten Spieler so nicht mehr zu haben. Trifft man sich, geht es um Kind, Kegel, Haus, Probleme, Bla, Nerv und Stöhn.
DAS war früher bei mir also wirklich besser. (Alles andere übrigens nicht, insofern ist das ein Jammern auf hohem Niveau. Und das T oder Discord-Kanäle sind ja auch nette Ausgleiche dafür.)
« Letzte Änderung: 21.04.2020 | 12:35 von JS »
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Offline Ardu

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #70 am: 26.06.2020 | 22:05 »
Früher hatte man (als Jugendlicher) einfach viel mehr Zeit. Da traf man sich auch mal spontan nachmittags zu ner Runde RP.  :)
Heutzutage mit Arbeit/Familie/Kindern (wer welche hat) ist das alles nicht mehr so einfach und es werden Termine gemacht und dann kommt vielleicht doch noch mal was wichtiges dazwischen.

Und, was ich früher einfach besser fand (auch wenn wir heute alle nicht mehr ohne können): Es gab keine Handys die Spieler abgelenkt haben. Heute schaut man ja hin und wieder doch drauf oder es ruft jemand an, weils wichtig ist etc.

Offline JS

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #71 am: 26.06.2020 | 22:53 »
Wobei das meiste davon mit Sicherheit NICHT wichtig ist im Sinne eines Notfalls. Und man kann Handys auch ausschalten; habe ich gehört.
:)
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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #72 am: 26.06.2020 | 22:58 »
Und man kann Handys auch ausschalten; habe ich gehört.

Das war früher ;)
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Offline JS

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #73 am: 26.06.2020 | 23:44 »
Fehlen den Leuten dafür heute das Wissen und/oder die Finger?
 :think:
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Offline Megavolt

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Re: Was war früher wirklich besser?
« Antwort #74 am: 26.06.2020 | 23:52 »
Früher war es besser, dass man jung war. :(