Autor Thema: [Shadowdark] - Zeit der Wölfe  (Gelesen 70482 mal)

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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #75 am: 17.06.2021 | 11:04 »
Mit dem Buch liebäugel ich tatsächlich auch grade. Bin durch dich über die Sachen gestolpert.
Das Buch alleine sieht schon so aus als wenn das mehr als genug ist für mehrere Jahre Spiel um immer wieder was verschiedenes auszupacken ;)
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #76 am: 18.06.2021 | 10:44 »
Mit dem Buch liebäugel ich tatsächlich auch grade. Bin durch dich über die Sachen gestolpert.
Das Buch alleine sieht schon so aus als wenn das mehr als genug ist für mehrere Jahre Spiel um immer wieder was verschiedenes auszupacken ;)

Es ist auch ein echt schönes Buch! Nicht nur magische Gegenstände, aber überwiegend. Auf meinem IG-Account findet sich in den Story Highlights ein Flip-Through...

Und ja, ich war auch mal deiner Meinung zu so vielen magischen Gegenständen. Aber mittlerweile bin ich wahnsinnig picky und finde manchmal doch nicht das richtige. Deswegen freue ich mich auf Book 2 und das Vault of Magic von Kobold Press Ende des Jahres!

 :headbang:
« Letzte Änderung: 18.06.2021 | 12:18 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #77 am: 22.06.2021 | 21:58 »
Session 23

Sol, 21. Tag der Prinzessin 1504 n. B. - BERICHT I
 
Es war kurz vor Mitternacht als Saer Anskar gestern (20.2.1504) mit seinem Gefolge Burg Falkenstein erreichte. Die Festung liegt am südwestlichen Seeufer des Nivian, am höchsten Punkt einer Steilklippe.
 
Schwarze Schießscharten und Fensteröffnungen starrten die erschöpften Reiter wie die leeren Augenhöhlen von Totenschädeln an. Es brannte aber auch im Torhaus sowie auf den Wehrgängen kein Licht.
 
Auf die Ankündigung der beiden Ritter durch die königliche Heroldin Silaqui kam keine Erwiderung. Die Festung von Saer Eugenio wirkte über dem wallenden Nebel des Nivian wie ein verdammtes Geisterschloss!
 
Plötzlich sprang eine dunkle Form vom Torhaus herab, über den natürlichen Burggraben hinweg und mitten in die Reisegesellschaft hinein!
 
Es war eine Riesenkröte die schließlich auf dem Schildknappen Tavik landete. Auf ihrem schleimigen Buckel saß Hauptmann Erno, ein Befehlshaber in den Diensten Saer Eugenios. Die Helden von Schwarzdorn waren ihm bereits in der Ruine des Gasthofs Zum Weißen Hirsch begegnet (siehe Bericht vom 15.1.1504).
 
Das befremdliche Reittier hatte Tavik samt seinem bleichen Streitross umgeworfen. Als sich die Riesenkröte wieder von dem Schimmel abstieß, ertönten endlich die Rufe der Wachmannschaft. Fackeln wurden auf die Zinnen getragen. Da sprang Hauptmann Erno jedoch schon auf seiner Kröte durch die feuchte Finsternis abseits des Weges.
 
Ludmylla gab ihrem Pferd die Sporen, wagte aber nicht dem Flüchtigen ohne Moryns Magie in die tückischen Sümpfe zu folgen.
 
Die Wachsoldaten über Saer Anskar trugen die grauen Mäntel mit dem weißen Schwan des Fürstentums Nebeltal, doch auf ihrer Brust prangte das Wappen derer von Falkenstein: ein blutroter Falke auf schwarzem Feld.
 
Nach ausführlichen Erklärungen durch die königliche Heroldin wurde die Zugbrücke herabgelassen. Sechs Hellebardenträger überprüften die Reisenden, bevor man den Rittersleuten mit ihrem Gefolge Zutritt gewährte.
 
Obwohl es bereits sehr spät war wollte keiner der Wachhabenden Saer Anskar eine Audienz bei der Burgherrin verwehren.
 
Die Hellebardenträger führten ihre Gäste im roten Licht Tarans über den äußeren Burghof, eine Treppe hinauf in den Inneren und über eine weitere Treppe bis in den Hauptturm.
 
Dort mussten die Reisenden in der gespenstischen Stille der Eingangshalle auf Ramira, die Mutter von Saer Eugenio warten. Der Ritter selbst verweilte gar nicht auf Burg Falkenstein. Aber das wussten die Helden von Schwarzdorn. Sie waren ihm noch in Leira auf dem Rossmarkt begegnet (siehe Bericht vom 20.2.1504) und da er nicht über die Gunst der Grünen Göttin verfügte, konnte Saer Eugenio unmöglich so schnell reisen wie die Gefährten Moryns.
 
Im einsamen Fackelschein einer Wache wurde die Burgherrin den Hauptturm hinab geführt. Ramira war eine beeindruckende Gestalt mit ernstem Gesicht und reizbarem Gemüt. Sie empfing die beiden Ritter mit gebührendem Respekt, aber nicht besonders herzlich.
 


Ramira von Falkenstein

Sie entschuldigte sich zunächst für den Zwischenfall am Burgtor. Die Matrone gab jedoch zu so später Stunde nur eine kurze Erklärung ab. Sie beschuldigte Hauptmann Erno am grausamen Mord ihres Enkels Cecilio und machte ihn für das Verschwinden von dessen Schwestern verantwortlich. Nachdem ihn die Wachen am 17.2.1504 eingesperrt hatten, sei der Soldat nun mit Gewalt aus dem Kerker geflohen und habe auf seiner Flucht eine Reliquie aus der Burgkapelle geraubt.
 
Die Beantwortung der Fragen ihrer Gäste vertagte die Matrone auf morgen. Sie ordnete an, Saer Anskar sowie Saer Berthil im Hauptturm einzuquartieren, Moryn und Silaqui in den Gemächern der Dienerschaft und die beiden Knappen in den Stallungen.
 
Erschöpft von der Reise, beugten sich letztendlich die Ritter mit wenigen Worten des Widerstands der gestrengen Burgherrin.
 
Erst beim Frühstück am nächsten Morgen wurde Saer Anskar und Saer Berthil, Moryn und Silaqui den übrigen Aristokraten auf Burg Falkenstein vorgestellt. Lyranda von Leira* speiste mit den Abenteurern, während Saer Adalgis, der Bruder von Saer Eugenio und Ramiras zweitgeborener Sohn, regungslos neben der Tafel stand. Die Helden von Schwarzdorn hatten ihn lange Zeit für eine zur Schau gestellte Ritterrüstung gehalten, doch als das Burgfräulein Lyranda mit Ramira den Raum verließ folgte der stattliche Krieger den Damen, wie ein Eisengolem.




Lyranda von Leira

Bevor sich die Matrone mit ihrem Sohn jedoch von der Tafel entfernte, beantwortete sie die Fragen ihrer Gäste etwas ausführlicher. Sehr viel mehr Informationen konnten die Abenteurer dabei aber nicht aus der unangenehmen Unterhaltung ziehen.
 
Abschließend bat Ramira den gefeierten Turniersieger mit seinem Gefolge Hauptmann Erno aufzuspüren. Der Paladin willigte ein, doch wollte zuvor noch mehr über die trügerische Umgebung von Burg Falkenstein wissen.
 
Ramira ließ Mardred Hexenhammer kommen, die Falknerin der Festung.




Mardred Hexenhammer

Die Goldzwergin war so wortkarg wie ihre Herrin. Als Ramira den Raum verlassen hatte wirkte die Falknerin allerdings deutlich aufgeschlossener. Sie gab den Abenteurern ein paar allgemeingültige Ratschläge für das Reisen durch die Sümpfe von Nebeltal, dann führte sie die Gäste in die Turmspitze zu den Käfigen der Blutfalken.
 
Moryn wollte den Greifvögeln mehr Informationen als den übrigen Burgbewohnern entlocken.
 
Als sie die oberste Ebene des Hauptturmes erklommen hatten, waren jedoch alle Vögel ausgeflogen. Mardred gab vor nichts von der Abwesenheit der Falken gewusst zu haben. Laut ihrer Aussage mussten vermutlich die Späher der Festung alle Tiere gerade für die Suche nach dem flüchtigen Hauptmann und den verschwundenen Schwestern einsetzen.
 
Die Helden von Schwarzdorn beschlossen sich selbst auf die Suche zu machen. Ludmylla und Tavik sattelten die Pferde, dann verließ der kleine Tross die Festung.
 
Alle konnten die tiefen Spuren der Riesenkröte von Hauptmann Erno im schlammigen Boden vor dem Burgtor sehen. Nur Silaqui von Rosenwinter konnte ihnen allerdings durch die Sümpfe des Fürstentums folgen.
 
Wieder waren es Stechmücken, Schlingpflanzen und die verborgenen Wasserbecken in den zahlreichen Senken von Nebeltal, die den Abenteurern das Vorankommen erschweren wollten. Jedoch wusste Moryn Rat und sprach die uralten Rituale zu Ehren Nymias, die er von Hohepriesterin Maelina gelernt hatte. So galoppierten ihre Pferde mit der Macht der Grünen Göttin über die Sumpflandschaft als wäre es eine der breiten Handelsstraßen Eralions.
 
Die Spuren der Riesenkröte führten den kleinen Tross auf eine schmale Landzunge neben der links und rechts nahezu schwarzes Wasser lag. Große, moosbewachsene Felsen bedeckten die grasbewachsene Erde.
 
Silaqui gab das Zeichen zum Absitzen. Dann schlich sich die ehemalige Kundschafterin der Waldgrafschaft mit etwas Abstand zu ihren Gefährten durch die grüne Steinformation. Sie entdeckte eine dünne Rauchfahne. Nach zwei weiteren Felsbrocken wurde eine Hütte sichtbar. Die Halbelfin kehrte zurück zu den anderen und berichtete.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Die Tochter des hohen Herolds von Leira muss zu einer wahren Schönheit herangewachsen sein. Nimir hatte mit seinem bekannten Geschick noch im alten Jahr eine Verlobung seiner Lyranda mit Saer Adalgis von Falkenstein eingefädelt. Eine Heirat die das Netz unserer Agenten um einige Maschen erweitern dürfte.

« Letzte Änderung: 1.08.2022 | 10:08 von Tintenteufel »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #78 am: 24.06.2021 | 14:42 »
Session 24

Sol, 21. Tag der Prinzessin 1504 n. B. - BERICHT II
 
Unsere Augen und Ohren näherten sich der Jagdhütte. Es war ein einfaches Blockhaus mit Reisigdach aus den grünlichen Sumpfgräsern, wie sie heutzutage überall im Fürstentum Nebeltal wuchern. Träge stieg eine dünne Rauchfahne aus dem Schornstein der Hütte auf.

 

Silaqui umrundete das niedrige Gebäude, während Saer Anskar mit seinen Gefolgsleuten bei den moosbewachsenen Felsen der schmalen Landzunge wartete. Die Tür stand offen, so wagte die Halbelfin einen Blick hinein.
 
Hauptmann Erno lag blutüberströmt auf dem dunklen Holzboden. Plötzlich sprang ein dürrer, grünhäutiger Riese über den Verwundeten hinweg und zwängte sich aus der Türöffnung. Das war die Ablenkung auf die der Soldat gewartet hatte! Er schlüpfte hinter dem Troll aus der Blockhütte, verblieb jedoch in einer geduckten Verteidigungshaltung. Der Hauptmann sah verzweifelt aus. Er war lediglich mit einem Jagdschwert bewaffnet und flehte die Abenteurer an ihm gegen die Menschenfresser beizustehen.

 

Sogleich stürmte Saer Anskar hinter den Felsen hervor. Zielsicher schlug der Paladin nach dem zähnefletschenden Riesen. Er trennte ihm den Arm ab! Ein weiterer Troll kletterte aus der Hütte und attackierte den Paladin, doch selbst der abgetrennte Arm zwischen dessen Füßen griff noch an! Kurz darauf packte sein blutender Besitzer das grüne, sehnige Ding. Er drückte es zurück an seinen Körper, und tatsächlich verband sich das blubbernde, fadenwerfende Trollfleisch wieder!

Saer Anskar trotzte den messerscharfen Krallen und spitzen Zähnen die auf ihn eindrangen wie ein stählernes Bollwerk.
 
Dann preschte Ludmylla auf ihrem Pferd heran. Die Knappin stieß einen der Trolle mit ihrer Lanze von den Füßen. Schon war Saer Berthil zur Stelle, um auf den Liegenden einzustechen. Silaqui feuerte Pfeil um Pfeil bis auch Tavik in den Nahkampf aufgeschlossen hatte. Der junge Forkys tat es seinem Herren gleich und stach auf den Troll am Boden ein.
 
Noch ein Riese versuchte aus der Hütte zu kommen, da rammte Moryn seinen Stecken in den Boden und versiegelte die Türöffnung mit einer magischen Wand aus grünblauer Energie. Wenig später hatten die Krieger ihre beiden Gegner aufgerieben. Der eine Troll lag regungslos im Gras, der andere flüchtete in die Sümpfe. Doch die dürren, grünen Körper hörten nicht auf zusammenzuwachsen!
 
Schon bald erhob sich der Totgeglaubte wieder und auch den anderen Troll sollten die Abenteurer wiedersehen. Unterdessen brachen die eingesperrten Riesen aus der Hütte hervor. Mit unvorstellbaren Kräften hatten sie die massiven Baumstämme einer Seitenwand zertrümmert!




Hauptmann Erno

Hauptmann Erno hatte sich schützend vor Silaqui und Moryn positioniert. Pfeile und Zauber empfingen die Trolle, dann wurde der eine von Ludmyllas Lanze zu Boden geschickt, während sein Artgenosse die Schwerter der beiden Ritter zu schmecken bekam. Der Riese im Gras zog plötzlich ein zierliches Wesen mit durchschimmernden, grünblauen Libellenflügeln unter seinem verdreckten Lendenschurz hervor. Es besaß eine leblose, humanoide Form von der ungefähren Größe einer Wildkatze. Geifernd verschlang der liegende Troll den Feengeist und wurde unsichtbar!
 
Der Druide versuchte die Pferde hinter den Felsen zu beruhigen, denn der Kampf verlagerte sich gefährlich in die Richtung der verborgenen Reittiere. Er saß auf, lenkte sein Pferd weiter auf das offene Feld der Landzunge und zog dabei die zwei Streitrösser mit sich.
 
Silaqui hatte nicht damit gerechnet von hinten angegriffen zu werden, doch der unsichtbare Troll musste sich in ihren Rücken geschlichen haben. Erbarmungslos schlug er nun auf die überraschte Halbelfin ein. Sie wusste nicht wie ihr geschah, taumelte nur mehr, bis ihr plötzlich Hauptmann Erno Halt gab.
 
Der Soldat saß auf seinem eigenen, äußerst ungewöhnlichen Reittier, das er mit Hilfe des magischen Umhang von Saer Varion beschworen hatte. Nachdem Moryn seinem Herren den Rückzug empfohlen hatte, bot Erno nun Silaqui an sie auf dem schleimigen Buckel der Riesenkröte mitzunehmen.
 
Da kehrte völlig unerwartet der geheilte Troll aus den Sümpfen zurück! Er sprang von Felsbrocken zu Felsbrocken und ließ sich mitten in den Nahkampf fallen. Im Flug stieß er Ludmylla vom Pferd, schlitzte dem Tier mit seinen Krallen die Flanke auf und riss ihm einen ganzen Muskelstrang aus dem Hals! Blutversprühend sackte die Stute zusammen. Die Knappin brüllte in ihrer Verzweiflung, besann sich dabei aber einer alten Vorgehensweise ihres Vaters. Feuer oder Säure! Man konnte die Regenerationsfähigkeit der grünhäutigen Riesen mit Feuer oder Säure unterdrücken. Hastig teilte sie das Wissen mit ihren Kampfgefährten.
 
Mit einem kraftvollen Sprung katapultierte die Riesenkröte sich mit dem Hauptmann und der Heroldin auf das Dach der Jagdhütte. Moryn, Tavik und Saer Berthil wollten zu Pferde die Flucht antreten, doch der Paladin verteidigte mit seiner Knappin noch immer das tote Pferd von Ludmylla.
 
Unschlüssig wendeten die Reiter ihre Rösser. Dann kehrten sie alle zurück, um Saer Anskar und der jungen Pelias beizustehen! Die Ritter schlugen die Trolle immer wieder zu Boden, bis Ludmylla eine Fackel entzündete und die enormen Heilkräfte der Riesen mit den Flammen unterband. Moryn unterstützte sie mit Feuermagie.
 
Nachdem Hauptmann Erno die königliche Heroldin auf einem Felsen in Sicherheit gebracht hatte, stürzte auch er sich mit seiner Riesenkröte zurück in den Nahkampf.
 
So gelang es schließlich mit vereinten Kräfte die Trolle am Boden zu halten.
 
Währenddessen türmten die Krieger mit den Holztrümmern der zerstörten Seitenwand einen Scheiterhaufen auf, um die Monster dauerhaft zu vernichten.
Schrecklich verdreckt betraten die Abenteurer endlich die Jagdhütte. Sie durchsuchten die verlausten Säcke der Riesen. Dann wurde Hauptmann Erno befragt. Schließlich hatte Ramira, die derzeitige Burgherrin von Falkenstein, ihn des Mordes an Cecilio, dem Sohn von Saer Eugenio, bezichtigt! Zudem machte sie den Soldaten für das Verschwinden der beiden jüngeren Schwestern des toten Kindes verantwortlich.
 
Saer Anskar und sein Gefolge behandelten den Hauptmann mit Respekt, denn er hatte sie im Kampf gegen die Trolle wacker unterstützt und selbst bei mehreren Gelegenheiten nicht versucht zu fliehen.
 
War Erno tatsächlich ein wahnsinniger Kindermörder?
 
Er behauptete nichts mit dem Tod des Jungen zu tun zu haben und auch erst in der Folterkammer vom Verschwinden der Mädchen gehört zu haben. “Ramira”, die Mutter seines Herren, hatte ihn früh morgens am 17.2.1504 in der Bibliothek von Burg Falkenstein dabei angetroffen, wie sich der Hauptmann über die entstellte Leiche von Cecilio beugte. Das tote Kind lag angeblich inmitten arkaner Symbole und abgebrannter Kerzen.
 
Laut eigener Aussage glaubte der Soldat nicht, dass es sich bei der Frau die sich derzeit als Ramira ausgab, um die Mutter von Saer Eugenio von Falkenstein handelte. Er vermutete ein Scheusal aus dem Unheiligen Land habe die Position der Matrone eingenommen.* Angeblich war Ramira schon immer eine strenge Herrin gewesen, doch niemals ungerecht. Seit des vergangenen Hexentanzes muss sie jedoch nicht nur über den Hauptmann drakonische Strafen verhängt haben.
 
“Ramira” hatte gegenüber den Helden von Schwarzdorn behauptet, dass Erno in jener Nacht der drei schwarzen Frühlingsmonde den Verstand verloren habe. Was aber wenn die liebende Großmutter selbst beim Anblick ihres zerfleischten Enkels dem Wahnsinn anheim gefallen wäre? Noch schrecklicher wäre natürlich wenn sie zuvor in einem der Bücher etwas entdeckt hatte, das sie selbst zu der Tat verleitet hatte, und sie nun den Hauptmann zum Sündenbock machen wollte.
 
Erno sagte weiter aus, dass er im Kerker einen Wachsoldaten überwältigen, bis in die Burgkapelle vordringen und den Mantel von Saer Varion stehlen konnte. Mit dem magischen Gegenstand gelang ihm dann die Flucht von Burg Falkenstein. Der graue Umhang mit dem goldenen Wappen seines berühmten Trägers war für die Bewohner der Festung so etwas wie eine Reliquie, denn Saer Eugenio pflegte einen Heldenkult um Saer Varion den Drachentöter und fürstlichen Hüter der Sümpfe.



Saer Anskar schenkte Erno Glauben. Auch seine engsten Vertrauten schätzten die Worte des Soldaten als wahr ein. Bei vielen seiner Aussagen handelte es sich jedoch nur um Vermutungen!
 
Was war während dem Hexentanz auf Burg Falkenstein geschehen?
a) Cecilio hatte das Leben verloren.
b) Ulryka und Ferdynanda sind verschwunden.
c) Saer Adalgis ist aus tiefstem Schlaf wieder erwacht, doch ist nicht mehr der Selbe. Er zeigt weder sein Gesicht noch irgendeine Form von Zuneigung gegenüber seiner Verlobten, Burgfräulein Lyranda von Leira.**
d) Hauptmann Erno wird bei Morgenanbruch von Ramira für die Verbrechen a) und b) in den Kerker geworfen. Doch wer hat sie wirklich begangen?

Die Helden von Schwarzdorn trafen die Entscheidung auf eigene Faust weitere Ermittlungen anzustellen und ungesehen in die Burg einzudringen. Erno kannte nämlich einen geheimen Zugang über eine unterirdische Anlegestelle am Fuß der Steilklippe.

Nach einem Ritual des Druiden machten sich die Abenteurer auf den Rückweg an die Ufer des Nivian.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Zu diesem Sachverhalt habe ich bei der königlichen Magiergilde Erkundigungen eingeholt: Es gibt tatsächlich Scheusale - Teufel, Dämone und Daimone - die die Gestalt von Sterblichen annehmen können. Es ist aber auch möglich, dass Scheusale von Sterblichen Besitz ergreifen!
**Ich habe mir erlaubt den hohen Herold Nimir mit einem kurzen Schreiben über das Unglück seiner Tochter in Kenntnis zu setzen.
« Letzte Änderung: 16.01.2023 | 11:10 von Tintenteufel »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #79 am: 25.06.2021 | 22:12 »
So habe die beiden Berichte eben nachgeholt. Müssen schöne Szenen gewesen sein.

Trolle sind immer fiese Gegner. Ein absoluter Klassiker die Jungs.

Die Kröte ist auch ein schönes alternatives Reittiee. Muss ich bei Gelegenheit vll mal abkupfern

Mach weiter so. Ich freu mich auf die nächsten Berichte
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #80 am: 26.06.2021 | 00:36 »
So habe die beiden Berichte eben nachgeholt. Müssen schöne Szenen gewesen sein.

Trolle sind immer fiese Gegner. Ein absoluter Klassiker die Jungs.

Die Kröte ist auch ein schönes alternatives Reittiee. Muss ich bei Gelegenheit vll mal abkupfern

Mach weiter so. Ich freu mich auf die nächsten Berichte

Vielen Dank! Der Kampf gegen die Trolle war wirklich sehr witzig, weil es hin und her ging.
Für die Riesenkröte habe ich die Spielwerte aus ARCADIA No. 1 verwendet. Echt lustig das Ding!
Session 25 war dann leider etwas traurig...  :'(

Der nächste Spielabend ist für Dienstag geplant und bis dahin will ich auch den ausstehenden Bericht fertig haben.
« Letzte Änderung: 26.06.2021 | 00:56 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #81 am: 29.06.2021 | 08:19 »
Session 25

Sol, 21. Tag der Prinzessin 1504 n. B. - BERICHT III
 
Der Bericht unserer Augen und Ohren erreichte mich nach Sonnenuntergang.
 
Hauptmann Erno hatte Saer Anskar sowie dessen Gefolge zu einem verborgenen Ruderboot am Seeufer geführt. Die Nebelschwaden der Abenddämmerung krochen bereits über die dunkle Wasseroberfläche des Nivian, als der Soldat mit den Knappen das Boot aus dem Schilf befreit hatte.
 
Ludmylla wollte nach dem grausamen Tod ihres Pferdes die Reittiere nicht schutzlos zurücklassen. So gestand der Paladin seiner Schildträgerin zu über das behelfsmäßige Lager am Seeufer zu wachen. Die anderen Abenteurer machten sich auf den Weg zur Steilklippe, wo Burg Falkenstein in schwindelerregender Höhe bedrohlich aufragte.
 
Eine flache, finstere Öffnung befand sich am Fuß der Klippe.* Hauptmann Erno konnte jedoch nur zwei Passagiere in dem schlanken, kunstvoll geschnitzten Boot mit Schwanenkopf mitnehmen. Saer Anskar und sein weiser Berater machten den Anfang. Dann folgten Saer Berthil und sein Knappe Tavik.
 
Als Erno jedoch zum zweiten Mal zurückgekehrt war, um auch noch Silaqui von Rosenwinter zu holen, schnaufte der Soldat ungewöhnlich schwer und befand sich in unachtsamer Eile, zu der er auch die Halbelfin anspornte. Hastig erklärte Erno unter zügigem Rudern, dass sich die Gefährten der Heroldin im Kampf mit einer grässlichen Monstrosität befanden! Das Scheusal, dem sie sich stellen mussten, besaß den grün geschuppten Körper eines Drachen und ein halbes Dutzend zuckender Schlangenköpfe: eine Hydra.



Die beiden folgten einem unterirdischen Flusslauf in das Innere der Steilklippe. Stetig entfernte sich die Decke der natürlichen Grotte weiter von dem Wassergefährt, bis sie in einer großen Höhle ganz von der Dunkelheit verschluckt wurde. Ein verzweifelter Befehl von Saer Anskar empfing Erno sowie seine Passagierin. Er sollte umkehren und die Halbelfin in Sicherheit bringen.



Silaquis scharfe Augen erkannten aber sogleich den Ernst der Lage:
Die riesige Hydra hatte den Paladin und den Druiden am anderen Ende der Kammer in die Enge getrieben. Saer Berthil lag bewusstlos auf einer Steintreppe unter seinen Gefährten, während die zerrissene Leiche von Tavik zwischen mehreren abgeschlagenen Schlangenköpfen auf einer lang gezogenen Kiesbank verteilt war.
 
Entsetzt sprang die königliche Heroldin auf, spannte ihren Bogen und lehnte sich gefährlich weit nach vorn gegen den geschnitzten Schwanenkopf. Noch bevor der erste Pfeil in die geschuppte Haut des Monsters drang flog auch schon der Zweite. Dann sprang die Halbelfin ins Wasser.
Hauptmann Erno folgte dem Beispiel seiner Passagierin, schoss einen Bolzen mit seiner schweren Armbrust ab und tauchte hinter dem schaukelnden Boot in Deckung.
 
Die Hydra ließ von den drei Männern ab. Sie wirbelte herum und stampfte durch den in alle Richtungen spritzenden Kies auf die beiden Fernkämpfer im Wasser zu. Mit einem grünen Strahl gleißenden Lichts traf der Druide das achtköpfige Monster in den Rücken. Kurz darauf flüchtete die Hydra in den unterirdischen Flusslauf, während Hauptmann Erno und Silaqui sich auf die blutbeschmierte Kiesbank zogen.
 
Am oberen Ende der Treppe, sammelten sich die Abenteurer. Dort versperrte eine eiserne Tür den Weg in die Gewölbe unter Burg Falkenstein. Drei kreisförmige Einsätze befanden sich in dem massiven Türblatt. Der obere bestand aus Gold, der mittlere aus Silber und der untere aus Bronze. In die Oberfläche aller drei Einsätze war ein Stern eingelassen auf dem die Miniatur eines Drachen mit ausgebreiteten Flügeln angebracht war. Ganz so als befände sich die Kreatur im Flug.
 


Hauptmann Erno murmelte folgende Worte:
 
„Der König kommt von Westen,
der Ritter kommt von Norden,
und der Paladin kommt von Südwesten.“
 
Dabei drehte der Soldat hoch konzentriert die drei Einsätze aus den unterschiedlichen Edelmetallen. Unsichtbare Mechanismen schnurrten, ein weißes Licht erstrahlte in den kreisrunden Fugen um die Drachen und die Eisentür öffnete sich unter dem hellen Geklimper zahlloser Zahnräder wie von Zauberhand.
Diese Hintertür zu Burg Falkenstein muss ein weiteres Meisterwerk der Magieschmiede von Vilir sein! Und nun kennen die königlichen Herolde die Kombination um sie zu öffnen!
 
Wie sein Berater vor ihm, hatte auch Saer Anskar während dem Kampf gegen die Hydra versucht die eiserne Tür zu öffnen. Jedoch hatte die Eingabe falscher Kombinationen den beiden nichts als schmerzhafte Blitzschläge eingebracht.
 
Auf der anderen Seite der Tür setzte sich die unbeleuchtete Steintreppe jedenfalls fort. Silaqui schlich ein gutes Dutzend Stufen hinauf in die Dunkelheit. Sie hielt inne als das verzagte Schluchzen eines jungen Mädchens an ihr spitzes Ohr drang.
 
- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Ich habe den Befehl erteilt den geheimen Zugang mit dem entsprechenden Symbol der königlichen Herolde zu markieren.
« Letzte Änderung: 29.09.2021 | 11:53 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #82 am: 29.06.2021 | 08:47 »
Schöner Spielbericht  :d
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #83 am: 29.06.2021 | 09:07 »
Schöner Spielbericht  :d

Vielen Dank!! Solche netten Kommentare  motivieren immer ungemein! Vorallem, da ich zur Zeit von den Spielern zwischen den Spielabend wenig höre bzw. Feedback bekomme.

Habe mal noch eine passende Zeichnung zu den „Drehdrachen“ eingefügt. Die hatte ich zwar eigentlich für was anderes angefertigt, aber passt hier auch. Drachen und Sterne sind ein wichtiges Thema in unserem Homebrew Setting, wo Bahamut eine große Rolle (ge)spielt (hat).
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #84 am: 5.07.2021 | 17:41 »
Session 26

Lum, 22. Tag der Prinzessin 1504 n. B. - BERICHT I
 
In den frühen Morgenstunden erreichte mich ein kurzer Bericht unserer Augen und Ohren bei Saer Anskar. Es war dem Paladin mit seinem Gefolge noch am 21.2.1504 gelungen Ulryka von Falkenstein aufzuspüren.
 
Das Mädchen von etwa sieben Jahren war vollkommen verängstigt. So flüchtete das junge Ding zunächst vor den Abenteurern und verzog sich in den letzten Winkel der geheimen Treppenläufe hinter der magischen Eisentür.
 
Die staubigen Steinstufen endeten an der Rückseite einer Geheimtür. Sie war einen Spalt breit geöffnet, aber Ulryka wagte es offensichtlich nicht hindurchzuschlüpfen. Langsam, und darauf bedacht keine bedrohlichen Bewegungen zu machen, näherte sich Silaqui dem zitternden Kind. Ganz so wie sie es noch als Kundschafterin in den Wäldern um Rosenwinter bei verletzten Tieren immer getan hatte.

Ulryka steckte in den schmutzigen, sowie teilweise sogar zerrissenen Kleidern einer Edeldame. Sie drückte ein weißblaues Einhorn an sich, ein Kuscheltier das hervorragend zu den kostbaren Stoffen an ihrem Körper passte.




Ulryka von Falkenstein

Zu den Männern sprach sie kein einziges Wort. Silaqui aber schien sie zu vertrauen. Ulryka sagte nicht viel, aber sie behauptete zunächst nur in der Folterkammer die Ermordung von Burgfräulein Lyranda mitangesehen zu haben. Wachsoldaten von Burg Falkenstein sollen Nimirs Tochter in einer Eisernen Jungfrau schändlich das Leben genommen haben.*
 
Das Mädchen zitterte wie Espenlaub.
 
Als die Heroldin sie nach dem Verbleib ihrer Schwester Ferdynanda befragte, brachte Ulryka nur wilde Beschuldigungen gegen die Falknerin der Festung hervor. Am Morgen nach dem Hexentanz habe die Zwergin alle Blutfalken der Burg getötet und weil Ferdynanda sie dabei beobachtet haben soll, habe Mardred geschworen die Mädchen an ihre Hunde zu verfüttern. Daraufhin seien die Töchter von Saer Eugenio in die entlegendsten Winkel Burg Falkensteins geflohen. Ulryka nach „unten“ und Ferdynanda nach „oben“.
 
Saer Anskar beschloss in Absprache mit seinem Berater Moryn das Mädchen zurück in ihr Lager am Seeufer zu bringen.
 
Auf der Innenseite der eisernen Tür zur Grotte, in der Tavik Forkys sein Leben an die Hydra verloren hatte, befanden sich zwei weitere kreisrunde Einsätze. Auch diese beiden bestanden aus Edelmetallen: reines Kupfer und Messing. Wie ihre Gegenstücke auf der anderen Seite wurden sie von Sternen und Drachen geziert.
 
Wieder murmelte Hauptmann Erno einen kryptischen Satz vor sich hin, während er die magische Tür entriegelte:
 
“Der Barde flieht nach Nordosten,
und der Söldner flieht nach Süden.”
 
Wieder umgab heller Lichtschein die Drachenminiaturen und die Tür öffnete sich wie von Zauberhand.
 
In der Grotte wirkte Moryn einen Zauber der es ihnen sogleich erlaubte auf Wasser zu wandeln als wäre es fester Boden. Für das lange Ritual blieb in der Nähe der Hydra keine Zeit. Die sterblichen Überreste des Knappen legten sie in das Schwanenboot, das sie mühelos hinter sich herziehen konnten.
 
So marschierten die Abenteurer mit Ulryka von Falkenstein zurück in die Sümpfe.
 
Ludmylla hatte eine kleine Grube ausgehoben und darin ein qualmendes Lagerfeuer entfacht. Der Rauch verschmolz mit den Nebeln des Nivian, während die schwachen Flammen die klammen Kleider der Abenteurer wärmten.
 
Keiner wollte viele Worte verlieren. Das Mädchen befand sich noch im eiskalten Griff der Angst und den Abenteurern schien der Kampf gegen die Hydra tiefer in den Knochen zu sitzen als sie zugeben wollten. Taviks grausamer Tod war aber mit Sicherheit der Hauptgrund für die Stille.
 
Am nächsten Morgen (22.2.1504) verlangte Saer Anskar im Namen der Sonne und der drei Monde die reine Wahrheit von Hauptmann Erno sowie Ulryka. Der Paladin spürte jedoch, dass sich der Soldat seiner heiligen Magie erfolgreich widersetzt hatte. Sein Wille war stark, was nicht nur bereits seine waghalsige Flucht gezeigt hatte.
 
Das Mädchen behauptete erneut, dass Erno ihrem Bruder etwas angetan habe. Räumte dann aber ein, dass sie das auch nur von ihrer Großmutter erfahren hatte.
 
Darüber hinaus gab das Mädchen lediglich ihr Unwissen über den Verbleib ihrer Schwester und die wundersame Heilung ihres Onkels preis.
 
Hauptmann Erno wies weiterhin jede Schuld am Tod Cecilios und dem Leid dessen Schwestern von sich.

Als Ludmylla das Feuer in der Grube wieder anfachte, teilte sie eine weitere Weisheit ihres Vaters mit den Helden von Schwarzdorn:
Schlägt man einer Hydra einen Kopf ab, muss man die Wunde, den offenen Stumpf mit Feuer verschließen, sonst platzen unmittelbar zwei neue Köpfe daraus hervor!

Nach einem weiteren Ritual des Druiden und mit dem Wissen von Saer Wynfreth Pelias gerüstet, machten sich die Abenteurer voller Zuversicht wieder auf den Weg in die Kammern unter Burg Falkenstein.

Nur an diesem Tage hütete Silaqui das Lager, die Pferde und das Mädchen.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Ich erlaube mir diese schreckliche Nachricht dem hohen Herold von Leira vorzuenthalten, bis sie durch unsere Agenten einwandfrei bestätigt werden konnte.
« Letzte Änderung: 23.08.2021 | 10:29 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #85 am: 7.07.2021 | 09:31 »
Session 27

Lum, 22. Tag der Prinzessin 1504 n. B. - BERICHT II
 
Kurz nachdem Saer Anskar mit den Kriegern über die nebelbedeckte Wasseroberfläche des Nivian und den unterirdischen Flusslauf in die Grotte unter Burg Falkenstein zurück marschiert war, wandelten zwei unwirkliche Gestalten am Seeufer entlang.
 
Silaqui von Rosenwinter war gerade dabei Ulryka während dem Frühstück am Lagerfeuer weitere Geheimnisse über die Ereignisse beim diesjährigen Hexentanz zu entlocken, da trat ein gerüsteter Mann im grauen Mantel des Fürstentums aus dem Nebel. An seinem kräftigen Arm hatte sich das zierliche Burgfräulein Lyranda von Leira eingehakt.
Ihre dunkle, ebenholzfarbene Haut bildete einen wundervollen Kontrast zu der blauen Seide ihres Oberkleides und den feurigen Orangetönen ihres leicht geöffneten Unterkleides. Sein blasses Gesicht mit den düsteren Augenringen wirkte gegen das Schwarz seines Waffenkleides nichts als kränklich. Der weiße Schwan von Nebeltal war auf seinem Umhang zu erkennen und der blutrote Falke von Saer Eugenio auf seinem Wappenrock.
 
Das Mädchen neben Silaqui schien jedwede Farbe verloren zu haben. Sie sah so aus als würde sie einem Geist gegenüberstehen. Das Burgfräulein zeigte sich dagegen freudig überrascht Ulryka bei der Halbelfin zu sehen. Sogleich lud sie die beiden ein mit ihr und “Hauptmann Lanos” in die Festung zurückzukehren. Silaqui hatte aber die Behauptungen des Mädchens am Vortag nicht vergessen. Unter Tränen hatte Ulryka berichtet wie sie in der Folterkammer Augenzeugin von Lyrandas Ermordung geworden war!
 
Nun stand das Burgfräulein vor ihnen, als wäre nichts geschehen.
 
Die Heroldin zögerte wohl etwas zu lang. Lyranda befahl dem Nachfolger von Hauptmann Erno die Halbelfin zu ergreifen, während sie selbst versuchte das Mädchen zu sich zu locken. Silaqui trat schützend vor Ulryka. Es folgte ein Handgemenge zwischen der Heroldin und dem Soldaten, das schnell zu einem ausgewachsenen Kampf wurde. Dann zückte Lyranda plötzlich einen Zauberstab an dessen Ende ein violetter Edelstein saß.
 
Noch bevor sie seine Magie entfesseln konnte zogen die Kämpfenden ihre Schwerter. Silaqui überzog den neuen Hauptmann mit knisternden Blitzen, während er mit roher Gewalt auf sie einschlug. Ein pulsierendes Licht ging von dem Amethyst aus, doch das Elfenblut der Heroldin erwies sich als starker Schild gegen die Verzauberungsversuche durch Lyranda.

Es dauerte nicht lang da ließ der heftige Schlagabtausch zwischen Silaqui und Lanos die beiden taumeln. Die magisch verstärkten Angriffe der Oniklinge entschieden das Kräftemessen aber letztendlich zu Gunsten der Heroldin.
Lyranda hatte unterdessen Ulryka mit ihrem Zauberstab verhext.

Noch während der Soldat leblos in die Arme von Silaqui fiel, ging das Mädchen völlig verzaubert an ihr vorüber und auf das Burgfräulein zu. Hämisch grinsend empfing Lyranda mit der einen Hand Ulryka, während sie mit der anderen nach der Halbelfin schlug.

Die zierliche Hand von Nimirs Tochter traf die Heroldin wie eine Bärenpranke. Unvorstellbar, dass die schlanke Schönheit über solche Kräfte gebot! Aber sie tat es, und schickte Silaqui in die Hand der Götter.*

Die Halbelfin erwachte unter der blutverschmierten Leiche des Hauptmanns. Ihr Gesicht klebte mittlerweile am Waffenrock des Soldaten, denn der rote Lebenssaft war bereits festgetrocknet. So kostete es die Heroldin all ihre verbliebenen Kräfte sich von dem Toten zu befreien. Schmatzend rollte sie über den schlammigen Boden des Seeufers.

Von Schmerzen gepeinigt kroch sie an die Feuerstelle. Um nicht an ihrem eigenen Blut zu ersticken versuchte Silaqui sich auf einen der Reitsattel am Boden zu ziehen. Es gelang ihr jedoch nur den Kopf auf dem zerkratzten Leder abzulegen. In der Ferne vernahm sie das Wiehern der Pferde. Ihre rotbraun verklebten Finger fanden das weißblaue Kuscheltier von Ulryka. Das Einhorn erinnerte sie schmerzhaft an ihre Schutzbefohlene, spendete ihr aber dennoch Trost. Sie blickte in den klaren, wolkenlosen Frühlingshimmel und dankte den Mächten des Lichts überlebt zu haben. Aber Ulryka war mit Lyranda verschwunden, wie der Nebel in der Vormittagssonne.

- Wendelyn, Stadtschreiber von Peredur

*Kann es sich bei dem Burgfräulein um eine Gestaltwandlerin handeln? Oder verbirgt sich im Körper der schmächtigen Frau ein Scheusal, ganz so wie es Hauptmann Erno bei Ramira von Falkenstein vermutet? Aber was hat Ulryka dann in der Folterkammer gesehen? Oder hat das Mädchen gelogen? Wollen wir den Frieden im Fürstentum Nebeltal bewahren, müssen unsere Augen und Ohren die Geheimnisse von Burg Falkenstein lüften!


« Letzte Änderung: 3.08.2021 | 17:23 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #86 am: 11.07.2021 | 20:53 »
Schöne Spielberichte, wie bisher jeder den ich gelesen habe.

War Tavik ein Spielercharakter oder ein NSC Begleiter?
[edit: einfach ignorieren steht ja im ersten Post]
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #87 am: 11.07.2021 | 22:00 »
Schöne Spielberichte, wie bisher jeder den ich gelesen habe.

War Tavik ein Spielercharakter oder ein NSC Begleiter?
[edit: einfach ignorieren steht ja im ersten Post]

Vielen Dank! Immer schön mitzubekommen, dass du weiterhin fleißig dabei bist.

Ja, Tavik war ein NPC. Aber die NPC-Gruppenmitglieder werden auch weitestgehend von den Spielern gespielt. Allerdings leveln bisher nur Silaqui und Berthil mit. Die Retainer (Rael und Zao) theoretisch auch, aber die sind auf Burg Isenwaid abgestellt.

BTW der Spieler von Sage Moryn hat eine Mini für die neue Erzfeindin der Gruppe gedruckt:



Ein Bericht, mit einem Rematch gegen die Hydra, steht noch aus...

EDIT: Session 27 war auch besonders cool. Nur mit einem Spieler („Knight“) der auch Silaqui immer mitspielt. „Sage“ wusste nichts davon, und die Ereignisse mit der wilden Wendung kamen eeecht überraschend für ihn.
« Letzte Änderung: 11.07.2021 | 22:36 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #88 am: 11.07.2021 | 22:43 »
Immer schön wenn man auf einen verhassten Gegenspieler erneut trifft und ihm dann hoffentlich überwinden kann.

Bisher übernehmen wir meist nur im Gefecht NSC durch die Gruppe. NSCs direkt von Spielern spielen zu lassen hatte ich so noch nicht. Vielleicht teste ich das mal  :)
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #89 am: 11.07.2021 | 23:01 »
Immer schön wenn man auf einen verhassten Gegenspieler erneut trifft und ihm dann hoffentlich überwinden kann.
  >;D

Bisher übernehmen wir meist nur im Gefecht NSC durch die Gruppe. NSCs direkt von Spielern spielen zu lassen hatte ich so noch nicht. Vielleicht teste ich das mal  :)

Hatte ich bisher auch noch nicht wirklich. Nur in einer Session Storm King‘s Thunder. Aber hier bei K&S habe ich halt auch nur zwei Spieler. Funktioniert prächtig. Im RSP übernehme ich auch gerne mal. Im Kampf dürfen die Spieler ran. Habe da genug zu tun.
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #90 am: 17.07.2021 | 13:16 »
Zwei Spieler ist auch ne coole Sache. Das ist nochmal eine ganz andere Dynamik am Tisch als wenn drei oder mehr Leute da sitzen.

Ajo als SL hat man in der Tat mehr als genug um die Ohren dann kann man Helfer der Gruppe auch durch die laufen lassen
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #91 am: 17.07.2021 | 15:08 »
Zwei Spieler ist auch ne coole Sache. Das ist nochmal eine ganz andere Dynamik am Tisch als wenn drei oder mehr Leute da sitzen.

Oh, ja! Hatte <4 immer als suboptimal angesehen und spiele normalerweise mit einem Spieler*innen-Pool von 10, aber nur zwei Spieler hat sich als sehr cool herausgestellt. Wahnsinnig viel Zeit un auf die beiden einzugehen!
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #92 am: 17.07.2021 | 15:42 »
Ich leite zwei Runden vom Schatten des Dämonenfürsten. Einmal mit drei und einmal mit fünf Spielenden. Von den fünf sind nicht immer alle da so das ich da auch mal nur 3 oder 4 sitzen habe. Mein persönlicher Favorit sind drei würde ich sagen. Da ist gut Zeit um auf die Leute einzugehen und keiner kommt großartig zu kurz.

Wie läuft das mit eurem Pool? Klingt interessant aber wenn immer wer anders da ist wirkt sich das doch sicherlich auf die Geschichte und das System aus, oder nicht?
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #93 am: 17.07.2021 | 19:46 »
Ich leite zwei Runden vom Schatten des Dämonenfürsten. Einmal mit drei und einmal mit fünf Spielenden. Von den fünf sind nicht immer alle da so das ich da auch mal nur 3 oder 4 sitzen habe. Mein persönlicher Favorit sind drei würde ich sagen. Da ist gut Zeit um auf die Leute einzugehen und keiner kommt großartig zu kurz.

Klingt gut!

Wie läuft das mit eurem Pool? Klingt interessant aber wenn immer wer anders da ist wirkt sich das doch sicherlich auf die Geschichte und das System aus, oder nicht?

Wir spielen nur D&D (5E).

Ein Teil von uns spielt schon seit 20+ Jahren zusammen. Da sind dann auch über die Zeit die Partnerinnen dazu gekommen, und geblieben. Auch wenn die Beziehungen teilweise nicht gehalten haben. Und natürlich sind auch andere Freunde dazugekommen, und geblieben.

Wir sind im Schnitt Mitte/Ende 30. Okay vermutlich eher Ende. Mit zwei Ausreisser*innen (nach unten mit 26 und nach oben mit 66). Wir haben jedenfalls alle recht viel im RL zu tun (Job, Kinder usw.)! Und sind geographisch ziemlich verteilt. Wobei das tendenziell nach dem Studium wieder besser geworden ist. Aber bspw. sitze ich in Oberbayern, während Knight in Berlin und Sage in Göttingen sitzt.

Naja, eigentlich gibt es aber in unserer analogen Tischrunde mit dem großen Pool schon sowas wie eine Kerngruppe (3-4 Leute). Da kommen dann immer 1, 2, 3 Leute sporadisch dazu. Ich als DM war vor der Pandemie durch Sportveranstaltungen oftmals am WE verplant und konnte nur wenige Termine im Jahr anbieten. Wer Zeit hatte kam dazu. Da brauchte nicht lang gedoodelt werden.

Im August werden wir jetzt mit der Pool-Gruppe Candlekeep Mysteries anfangen (17 One-Shots). Kann ich mir gut vorstellen, aber ein paar Spieler*innen haben schon gemault: Och, keine zusammenhängende Geschichte?!?  :'(

Aber das läuft mit den sporadischen Casuals einfach nicht so gut und war für mich oftmals frustrierend. Ich hab ja in den letzten Jahren alles (Setting, Kampagne und Abenteuer) selbst geschrieben!

EDIT: Und mit der Intensität von Knight & Sage bin ich jetzt sehr zufrieden.
« Letzte Änderung: 18.07.2021 | 11:44 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #94 am: 19.07.2021 | 19:48 »
Um dir einen kleinen Motivationsschub zu verpassen:

Ich lese deine Berichte über Knight & Sage sehr gerne, mir gefällt deine Art zu schreiben und die Geschichte selbst finde ich sehr spannend. Deswegen von mir einen Daumen hoch und bitte weiter so  :d

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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #95 am: 20.07.2021 | 10:57 »
Um dir einen kleinen Motivationsschub zu verpassen:

Ich lese deine Berichte über Knight & Sage sehr gerne, mir gefällt deine Art zu schreiben und die Geschichte selbst finde ich sehr spannend. Deswegen von mir einen Daumen hoch und bitte weiter so  :d

Oh, yeah! Vielen Dank, Neightmaehr!!

War gerade eine Woche im Boarischn Woid und morgen Abend geht es höchst wahrscheinlich weiter. Bis dahin will ich noch den ausstehenden Bericht schreiben.
Der wird eh kurz ausfallen, denn vielleicht bist du/ihr ja schon draufgekommen wer die "Augen und Ohren" von Wendelyn sind...

Keine Ahnung wann ich zu den selbstauferlegten Zwischensequenzen komme...  ::)
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #96 am: 20.07.2021 | 14:31 »
Session 28

Lum, 22. Tag der Prinzessin 1504 n. B. - BERICHT III
 
Nachdem sich Silaqui von Rosenwinter etwas erholt hatte zwang sie ihren geschundenen Körper in das Boot mit dem geschnitzten Schwanenkopf. Mit dem dunklen Seewasser hatten die Abenteurer mühevoll das Blut des toten Knappen am Vortag abgewaschen. Nun beschmutzte die Halbelfin das kunstvolle Wassergefährt mit ihrem eigenen Lebenssaft, der immer wieder aus den behelfsmäßigen Verbänden sickerte. Allerdings hatte sie das Gefühl, dass das Kuscheltier von Ulryka ihre Schmerzen deutlich gelindert hatte. Selbst offene Schnittwunden waren übernatürlich schnell verheilt. Das kleine, weißblaue Einhorn musste über ein gewisses Maß an Magie verfügen!
 
Sie warf einen letzten Blick über die Schulter, ans Seeufer und zum Grab von Tavik Forkys. Schmucklos steckte das Schwert des jungen Mannes in einem Haufen mossbewachsener Steine. Die Halbelfin biss die Zähne zusammen. Sie ruderte. Und die Bewegungen taten ihr gut.
 
In der geheimen Grotte, tief unter Burg Falkenstein, entdeckte sie frisches Blut auf der Kiesbank. Die abgetrennten Schlangenköpfe verrieten der königlichen Heroldin, dass Saer Anskar mit seinen Gefolgsleuten erneut gegen die Hydra gekämpft hatte. Von weiteren Toten fehlte allerdings jede Spur. Das Monster konnte somit auch noch in der Nähe lauern. So beeilte sich Silaqui von der Anlegestelle zur eisernen Tür zu kommen.
 
Sie öffnete das magisch gesicherte Portal mit der richtigen Kombination und schlich in völliger Dunkelheit die zahlreichen Steinstufen empor.
 
Saer Anskar hatte mit den anderen die Geheimtür am oberen Ende der Treppe geöffnet. Silaqui folgte den Abenteurern in die Folterkammer dahinter. Von der Decke hingen rostige Ketten und an den Wänden befanden sich ebensolche Schellen. Der grauenvolle Raum war durch Stützpfeiler in vier Bereiche gegliedert. Jeder davon enthielt ein schreckliches Folterwerkzeug: eine Streckbank und Daumenschrauben, ein hölzernes Rad, ein Kohlebecken und Feuerzangen, und eine Eiserne Jungfrau.



Sogleich überprüfte Silaqui die Aussage von Ulryka. Die grausam entstellte Leiche von Burgfräulein Lyranda in der Eisernen Jungfrau bestätigte auf entsetzliche Art und Weise die Worte des verängstigten Mädchens. Später sollte Moryn der Heroldin erklären, dass Nimirs Tochter bereits seit mehr als einer Woche tot war.*
Nur wer hatte Silaqui dann am Morgen niedergeschlagen? Und wen hatten sie am Tag zuvor (21.2.1504) beim gemeinsamen Frühstück mit Ramira als Burgfräulein Lyranda von Leira kennen gelernt?

In den Kammern unter Burg Falkenstein herrschte wahrlich eine Totenstille.

Wo war Saer Anskar mit seinem Gefolge? Die Halbelfin pirschte sich auf der Suche nach ihren Gefährten weiter bis auf die Kerkerebene, wo der feurige Lichtschein von mehreren Fackeln die Finsternis endlich durchbrach. Am Rande der wabernden Lichter erkannte die Heroldin Ludmylla, die sich gerade anschickte an einem schlafenden Wachsoldaten vorbeizuschleichen.



Silaqui machte sich bemerkbar. Erschrocken wirbelte die junge Pelias mit gezogenem Schwert herum, entspannte sich aber sogleich als sie die Halbelfin erkannte. Dann passierten sie gemeinsam den regungslosen Soldaten im schwarzen Wappenrock derer von Falkenstein, mit dem blutroten Falken auf der Brust. Unter dem Mann lag eine gesprungene Weinamphore und sein Waffenkleid war, wie der Boden auch, mit einer dunkelroten Flüssigkeit besudelt.

Ohne die Wache zu wecken schlossen die beiden zu den anderen auf.
Silaqui wunderte sich dabei über die Lautlosigkeit der Knappin, und später auch über die der gerüsteten Krieger. Aber das war wohl das ungefährlichste Mysterium innerhalb der Burgmauern.



Hauptmann Erno kannte sich selbstverständlich in den Gewölben aus. Er führte die Gruppe geräuschlos in eine geräumige Vorratskammer auf der darüber liegenden Ebene. Hier konnte man sich flüsternd austauschen, ohne die Aufmerksamkeit der Burgbewohner zu erregen.

Silaqui berichtete ihrem Herren von dem Angriff am Seeufer und der Entführung Ulrykas. Anschließend schilderten Saer Anskar und Moryn ihre Erlebnisse. Der Druide klärte außerdem auf, dass er der gesamten Gruppe mit der mächtigen Magie seines Steckens die lautlosen Sohlen von Luchsen verpasst hatte; im übertragenen Sinne.

Somit war wenigstens eines der vielen Geheimnisse von Burg Falkenstein gelüftet!

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*Ich bin nun so frei und setze den hohen Herold von Leira über das bedauernswerte Schicksal seiner Tochter in Kenntnis.
« Letzte Änderung: 29.09.2021 | 11:30 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #97 am: 3.08.2021 | 11:57 »
Spielbericht 29 wird eine hervorragende Anlaufstelle um sich einen Überblick zu den Ereignissen um Knight & Sage zu verschaffen!

Ich hoffe in der Mittagspause die letzten Anpassungen daran vornehmen zu können.

Um es aber vorwegzunehmen: es war ein langer Kampf. Wir waren quasi die gesamte Spielzeit (3-4 Stunden) im Initiativemodus. Es hat sich aber um eine absolute Schlüsselbegegnung gehandelt in der zahlreiche Handlungsstränge der bisherigen Kampagne zusammenlaufen. Nicht nur deswegen wollte ich den Kampf detailliert festhalten.
« Letzte Änderung: 3.08.2021 | 12:12 von Mhyr »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #98 am: 3.08.2021 | 17:21 »
Session 29

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Saer Anskar hatte die eigentliche Burg Falkenstein endlich erreicht. Vermutlich unentdeckt. Bei ihm waren sein Berater Moryn, seine Schildträgerin Ludmylla Pelias, Saer Berthil Basilius, die königliche Heroldin Silaqui von Rosenwinter und Hauptmann Erno. Die Gruppe war durch eine geheime Grotte und den Kerker bis in eine Vorratskammer vorgedrungen, um Ermittlungen zu den geheimnisvollen Ereignisse auf der Festung während des vergangenen Hexentanzes anzustellen.

Nach kurzem Beratschlagen entschied sich der Paladin dazu den langen Korridor, der den äußeren Burghof mit dem Hauptturm verband, über die Küche zu umgehen.

So öffnete Silaqui möglichst leise die Tür zum angrenzenden Raum.

Völlig unerwartet blickten sie in das gepanzerte Antlitz von Saer Adalgys, den Bruder des Burgherren! Der beeindruckende Rittersmann hatte zwar das spiegelnde Visier seines polierten Helms geschlossen, doch es Bestand kein Zweifel, dass da der zweitgeborene Sohn von Ramira vor ihnen stand. Oder jedenfalls derjenige der den Helden von Schwarzdorn am 20.2.1504 als Saer Adalgys vorgestellt worden war (siehe Bericht vom 21.2.1504).




Saer Adalgys von Falkenstein

Er sagte kein Wort. Hinter dem stählernen Hünen brodelte ein riesiger Kessel über einer offenen Feuerstelle. Der Dampf seines köchelnden Inhalts vermischte sich mit dem Rauch des Feuers und verlieh dem zweigeteilten Raum etwas Unwirkliches. Saer Adalgys stand nämlich auf der unteren Ebene der Küche, während drei kaum auszumachende Köchinnen von der oberen Ebene Zutaten in den Kochkessel fallen ließen. Zwei kurze Treppenläufe verbanden die beiden Raumteile miteinander.

Saer Anskar schob sich an seiner Heroldin vorbei und begrüßte Saer Adalgys von Falkenstein. Der jüngere Bruder des Burgherren antwortete nicht. Er stand weiterhin wie eine Statue da. An seiner statt meldete sich eine Köchin zu Wort. Sie steckte in den schlichten Leinengewändern niederer Dienerschaft, erkannte aber den Paladin, denn sie vermochte ihn mit seinem vollen Namen anzusprechen. Das Gesicht der Frau war in dem Gemisch aus Dampf und Rauch allerdings nicht genau zu sehen.

Hauptmann Erno trat auf Geheiß von Saer Anskar an dessen Seite, konnte die Köchin und ihre beiden Gehilfinnen jedoch auch nicht identifizieren. Daraufhin entwickelte sich sogar ein kurzes Wortgefecht mit der unverschämten Dienerschaft über dem Kessel! Als der Paladin den Verbleib von Burgfräulein Lyranda ins Spiel brachte, gab sich eine der drei Köchinnen als die dunkelhäutige Schönheit zu erkennen.

Die Helden von Schwarzdorn wussten aber mit Bestimmtheit, dass Lyranda von Leira in der Folterkammer von Burg Falkenstein den Tod gefunden hatte!

So war der Paladin fest entschlossen dem Spuk um die Person ein Ende zu bereiten. Er sprang an Saer Adalgys vorbei und auf eine der beiden Treppen zu. Nur die Rädelsführerin der drei Köchinnen war schneller. Mit scheußlichen Worten beschwor sie eine dichte Dornenhecke in den unteren Teil der Küche, mitten in den Lauf des Paladins und versperrte so den Weg hinauf. Schmerzhaft wurde Saer Anskar noch von den magischen Gewächsen zurückgeworfen, da musste er bereits den zweihändigen Hammer von Saer Adalgys abwehren.

Triumphierend zeigte die Hexe endlich ihr Gesicht und gab sich als Herrin des Sees zu erkennen; eben jenes Feenwesen das dem Erben von Haus Fengrin sein magisches Schwert ausgehändigt hatte (siehe Bericht vom 15.1.1504) und ihm später in den Sümpfen mit einer Schar Zombies aufgelauert hatte (siehe Bericht vom 8.2.1504).

Sogleich stürmten Saer Berthil und Ludmylla aus der Vorratskammer. Beide versuchten sich mit ihren Klingen einen Weg durch die Dornenranken zu bahnen, doch der finstere Zauber blieb unbehelligt. Moryn wollte die finstere Magie dagegen mit Nymias Macht bannen, aber auch die uralten Worte des Druiden vermochten nichts gegen das Werk der Fee anzurichten. Da zeigte die letzte Köchin ihr Gesicht und das schnürte dem Berater von Saer Anskar die Kehle zu; denn es war Hohepriesterin Maelina, die da oben im Dampf des Kessels stand!

Teuflisch grinsend setzte Moryns Liebhaberin (siehe Bericht vom 13.2.1504) zu einem Zauber an. Sogleich ergoss sich das unheilige Licht eines Schwarzen Mondes über Saer Berthil. Der finstere Strahl raubte dem jungen Basilius noch die Lebenskraft, da fauchte plötzlich eine Flammenkugel von der Größe eines Heuballens zwischen den Abenteurern auf!

Es war “Burgfräulein Lyranda” die die feurige Sphäre kichernd mit ihrem Zauberstab durch die Küche dirigierte. Saer Anskar und Saer Berthil, Ludmylla und Erno, aber auch Saer Adalgys, litten unter der enormen Hitze die von “Lyrandas” Spielball ausging. Nichtsdestotrotz schlug der Bruder des Burgherren erbarmungslos auf die beiden anderen Ritter ein.

So entbrannte um die Feuerkugel des Burgfräuleins ein ungleicher Nahkampf, in dem sich bald zeigte, dass Saer Adalgys nur von magischen Waffen verwundet werden konnte. Der Paladin mit der verzauberten Klinge versuchte dennoch über den Korridor Zugang auf die höhere Ebene der Küche zu erlangen. Er überließ zunächst seinen Gefolgsleuten den stählernen Hünen von Burg Falkenstein. Auch Hauptmann Erno zog sich zurück. Der Soldat floh vor den mächtigen Hammerschlägen in die Vorratskammer, zu seiner Armbrust. “Lyranda von Leira” ließ jedoch die Flammenkugel ganz einfach hinter ihm her rollen.

Säcke, Kisten und Fässer, sowie deren trockener Inhalt fingen Feuer!

Silaqui und Moryn versuchten den Hexen mit Fernangriffen beizukommen. Pfeil um Pfeil zischte vom Bogen der Halbelfin, während der Druide seine grün leuchtende Sternengestalt angenommen hatte und magische Flammen auf die sinistren Köchinnen schleuderte. Die Hecke schirmte die drei Hexen allerdings hervorragend ab. So beschwor Moryn kurzer Hand einen Feengeist über den Köpfen der Weiber, der ihnen sogleich das Zaubern schwer machte. Dann sprang er selbst durch Raum und Zeit, indem er sich hinter die Dornenranken teleportierte!

Auf der oberen Ebene war die Sicht noch trügerischer. Gerade bewegte sich noch Maelina auf den Druiden zu, da trat plötzlich Mütterchen Gwen - die Kräuterkundige des Holzfällerdorfes Schwarzdorn (siehe Bericht vom 12.1.1504) - aus dem Dunst. Unsere Augen und Ohren hatten von Saer Berthil erfahren, dass Moryn auch diese Frau zu seinen Liebhaberinnen zählen durfte.

Hatten die Ereignisse auf Burg Falkenstein etwas mit den Liebschaften des Druiden zu tun?

Die Gestaltwandlerin hob eine winzige Pfeife aus Gebein an ihre trockenen, rissigen Lippen. Ein kaum hörbares Geräusch ging von der Knochenpfeife aus, doch ihr Mund verzog sich zu einem breiten, überlegenen Grinsen, das ihre wenigen, schlechten Zähne entblößte. Anschließend löste “Gwen” eine schwarze Dornenranke von ihrem Gürtel und stürzte sich verstörend lustvoll in den Nahkampf.

Es wollte Saer Anskar nicht gelingen, die Tür zum höher gelegenen Teil der Küche aufzubrechen. So suchte er bald zornig den Rückweg durch die Dunkelheit des Korridors. Plötzlich vernahm er das vielfache Klacken von Krallen auf dem Steinboden, sowie das Hecheln von heraneilenden Hunden. Im Feuerschein der brennenden Vorratskammer stellte sich der Paladin dann einem halben Dutzend pechschwarzer Doggen.

Die Schattenhunde glichen der Bestie von Schwarzdorn, doch an diesem Tag fand der Kampf im Reich der Lebenden statt! Beherzt schlug Saer Anskar sein magisches Schwert in die Monster. Aber es waren zu viele. Er konnte nicht alle aufhalten.



Die Gefolgsleute des Paladins hatten der Herrin des Sees mittlerweile schwer zugesetzt. So flehte sie plötzlich in Gestalt der Bardin Ynhes von Yslark um ihr Leben.* Die Abenteurer ließen sich jedoch nicht beirren; unablässig bekämpften sie den stählernen Hünen, die drei Hexen und ihre Schattenhunde.
Es waren schließlich die Bemühungen des Druiden die “Ynhes” zwangen ihre magischen Dornenranken fallen zu lassen und sich unsichtbar zu hexen.

Saer Berthil machte sich sogleich daran eine Treppen hinauf zu springen, da blitzte der Amethyst an “Lyrandas” Zauberstab in einem violetten Licht auf. Der Blick des jungen Basilius wurde schlagartig verträumt. Er himmelte nurmehr das dunkelhäutige Burgfräulein an, bis ihn die Befehle seines Herren zurück in den Kampf mit Saer Adalgys riefen.

Der Paladin hatte es Erno überlassen die Hunde abzuwehren. Er selbst nahm mit Silaqui den stählernen Hünen in die Zange; denn beide verfügten über magische Klingen, die es ihnen ermöglichten den Bruder des Burgherren tatsächlich zu verwunden. Saer Adalgys schlug nur noch wild um sich, da explodierte eine Feuerkugel des Druiden in seinem Helm. Gleich einem Bronzestandbild kippte er steif nach hinten und zerschlug bei seinem lautstarken Aufprall zwei Steinplatten des Küchenbodens.

Ludmylla zwang unterdessen “Lyranda” ihre Flammenkugel aufzugeben und sich ebenfalls unsichtbar zu machen.

Hauptmann Erno konnte die Schattenhunde nicht länger davon abhalten in die Küche zu stürmen. Gnadenlos riss ihn eine der schwarzen Doggen von den Füßen. Sogleich war eine zweite an seiner Kehle. Die Bestien zerrissen den tapferen Soldaten, der bis zu seinem bitteren Ende nicht aufgegeben hatte seinem Herren - Saer Eugenio von Falkenstein - zu dienen und versucht hatte die wahren Mörder Cecilios zu ermitteln.

Nachdem Saer Adalgys gefallen war, attackierten der Paladin und seine Heroldin die letzte sichtbare Hexe. “Gwen” dagegen schlug fluchend mit der schwarzen Dornenranke um sich. Mehrfach versuchte die Gestaltwandlerin ihre Gegner mit der ungewöhnlichen Peitsche zu entwaffnen, bis Silaqui ihr die Oniklinge in die Brust stieß. Die Vettel fiel wie eine nasser Sack in sich zusammen. Es war aber weder Gwen noch Maelina die da zu Füßen der Abenteurer lag, sondern ein hässliches, aufgedunsenes Weibsstück mit Buckel, farblosem Haar und grüner, völlig verwarzter Haut.*

Nun galt es den schattenhaften Mördern von Hauptmann Erno ein Ende zu bereiten. Winselnd vergingen die bulligen Doggen unter den Schwerthieben der Ritter und deren Gefolge. Kurz darauf waren die Kadaver der Hunde bereits zu Pfützen aus schwarzem Pech zerflossen.

Es war Ludmylla Pelias die Frau genug war den noch immer qualmenden Helm des gefällten Hünen von Burg Falkenstein zu öffnen. Vorsichtig hob sie mit ihrer Schwertspitze das Visier von Saer Adalgys an. Erschrocken fuhr sie sogleich zurück. Abgesehen davon, dass das Fleisch des Mannes verbrannt und völlig rußgeschwärzt war, hatten dicke, wulstige Nähte den Schädel des Ritters zusammengehalten! Silaqui befreite daraufhin den linken Arm des Toten von seiner schweren Panzerung. Auch diese Gliedmaße hatten grauenvoll aussehende Nahtstellen, knapp über dem Ellenbogen und am Handgelenk, zusammengehalten.

Moryn identifizierte das widerwärtige Konstrukt, das aus den sterblichen Überresten von Saer Adalgys - oder anderen Unglückseligen - gebildet worden war, als Fleischgolem. Hatte es sich bei dem grässlichen Golem in der Ritterrüstung um ein weiteres Geschöpf der Vetteln gehandelt? Erst in Leira hatten sich die Helden von Schwarzdorn gegen eine Grabschkröte zu wehr setzen müssen (siehe Bericht vom 13.2.1504).

Der Kampf mit den widerwärtigen Vetteln und ihren abscheulichen Dienern hatte mitten in Burg Falkenstein stattgefunden. Es wäre töricht anzunehmen, dass den Lärm niemand bemerkt hatte. Außerdem waren zwei der bösartigen Hexen unsichtbar davongekommen. Saer Anskar und sein Gefolge mussten demnach schnell handeln, wollten sie weiterhin Nachforschungen auf eigene Faust anstellen.

- Wendelyn Stadtschreiber von Peredur

*Wen oder was hatten die Helden von Schwarzdorn damals aus dem Keller des Gasthofs
Zum Weißen Hirsch befreit? Hatte etwa eine Vettel hinter der eisernen Maske gesteckt? Und hatte Saer Anskar mit seinem Gefolge, anstatt Gutes zu tun, auf diese Weise Unheil über die gesamten Herzlande Eralions gebracht?

**Ich habe mich sowohl bei der Priesterschaft Nymias, wie bei der königlichen Magiergilde erkundigt: grüne Vetteln leben für gewöhnlich in Wäldern, Hügeln und Sümpfen. Sie vermögen es die Gestalt von harmlosen Menschen anzunehmen und bevorzugen dabei die von anziehendem Weibervolk. Wie ihre Artgenossinnen schließen sie sich zu Zirkeln von dreien zusammen, die die missgünstigen Feenwesen befähigen mitunter mächtige Magie zu entfesseln.
« Letzte Änderung: 16.01.2023 | 11:11 von Tintenteufel »
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Re: [D&D 5E] Knight & Sage
« Antwort #99 am: 4.08.2021 | 09:54 »
Puh! Die gestrige Session war im Grunde wieder ein langer Kampf mit 15 Runden Initiativemodus!
Und es war BLUTIG!!  >;D

@Session 29: So ein Fleischgolem in Ritterrüstung ist eine verdammt harte Nuss. Wundervolles SL-Spielzeug!  :)

Ich lasse mich zu einem großen Teil von STL-Skulpteuren inspirieren, so auch bei Saer Adalgys. "Sage" war dann so nett und hat mir die Vorlage von Daybreaker Miniatures ausgedruckt! Ein erstes Foto der Mini habe ich in den Spielbericht eingefügt.
Allerdings steckte in Ramira und Adalgys natürlich auch eine gute Portion Queen Cersei und Ser Gregor Clegane!  ;)


Meine erste Skizze zur jüngsten Ebene von Burg Falkenstein habe ich auch mal eingefügt.

Leider können wir erst wieder in zwei Wochen zusammenkommen.  :'(

Ich hoffe in der Zeit die Karten weiter ausarbeiten und den Spielbericht zu Session 30 schreiben zu können. Vielleicht sogar mal eine der ausstehenden Zwischensequenzen?  ^-^
« Letzte Änderung: 12.10.2021 | 09:33 von Mhyr »
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