Autor Thema: Oberbösewichte und ihre Motivation  (Gelesen 6991 mal)

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Offline Trollkongen

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Oberbösewichte und ihre Motivation
« am: 15.08.2021 | 19:58 »
Hallo zusammen,

ich werkel gerade an einer neuen Kampagne für meine D&D5-Runde, und stieß dabei auf das Problem - oder auch das Phänomen -, dass mir die möglichen Motivationen des Oberschurken wie auch sein Hintergrund etwas ... abgegriffen erscheinen.

Ich bin da noch nicht sehr weit, aber ein Beispiel: "Das Böse erwacht" - klassische Sache, da wird ein Grab von irgendeinem Trottel geöffnet, oder andere Umstände sorgen dafür, dass irgendwas/irgendwer wieder in der Welt herumgurkt. Sowas hatte ich angedacht, dann fiel mir aber auf, dass ich das Thema Erwachen (wenn auch mit anderem Zungenschlag) erst in der letzten Kampagne hatte. Und in einer DSA-Runde, die wir gerade spielen, das ebenso reinspielt.

Natürlich gibt es andere Wege, wie der Antagonist in die Welt kommt, aber manches ähnelt sich doch schnell sehr.

Ähnliches gilt für die Motivation bzw. das, was der Schurke erreichen will. Ich rede jetzt nicht von Messer-Jocke aus Niedergoblinheim, sondern von der typischen großen Bösewichten, untote Magier, erzböse Priester etc. (Wie gesagt, D&D&5.) Vielleicht fehlt es mir gerade ein wenig an Inspiration, aber auch hier kommt mir vieles etwas generisch vor.

Wie seht ihr das? Wie umgeht ihr, dass der Hintergrund nicht allzu 0815 daherkommt? Was waren eure Ideen?

Online tartex

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #1 am: 15.08.2021 | 20:11 »
Was wurde eigentlich aus Supersöldner? Ich vermisse ihn.

:btt:
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Online nobody@home

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #2 am: 15.08.2021 | 20:57 »
Oberbösewichte und ihre Motivationen sind nun mal oft recht generisch, was dann dazu führt, daß ihre Leutnants schon mal interessanter sein können als sie selbst. Aber mal sehen, was gibt's da so...

-- Macht einfach um ihrer selbst willen -- der Bösewicht ist möglicherweise schon recht mächtig, aber er will einfach noch MEHR!!!, und daß das aus der Sicht von Leuten, die Macht eher als Mittel zum Zweck sehen, gar nicht mal zwingend besonders viel Sinn ergibt, ist ihm dabei sch...egal. Hauptsache persönliche Befriedigung.

-- Der Bösewicht will die Welt verändern und muß dazu anderen Leuten, die sie so mögen, wie sie ist, nun mal wahlweise bedauernd oder aber mit stetig wachsender Begeisterung kräftig auf die Zehen treten. Die Art der Veränderung ist dabei Geschmackssache; manche Bösewichte verfolgen eigentlich an sich aus Normalosicht gar nicht sooo verwerfliche Ziele einfach nur mit den "grundfalschen" Mitteln ("Ich will den Weltfrieden...und wenn ich jeden Einzelnen per Gedankenkontrolle dazu zwingen muß, dann soll es halt so sein!"), andere haben verdrehtere oder kleinlichere Absichten ("Warum eigentlich nicht mal eine Nation von Untoten, natürlich mit mir an der Spitze?").

-- Der Bösewicht will die Welt oder zumindest einige aus SC-Sicht schützenswerte Lebensformen aus welchem Grund auch immer vernichten; das ist eigentlich ein Spezialfall des Vorgängers, aber meist etwas drastischer und, falls er Erfolg haben sollte, auch schlechter wieder rückgängig zu machen. Auch hier können die Gründe unterschiedlicher Art sein; vielleicht ist der Bösewicht hier beispielsweise irgendwie eingesperrt und es ist ihm wurscht, was bei seinen Ausbruchsversuchen aus seinem Gefängnis wird, vielleicht haßt er aber einfach auch nur irgendwas anderes an ihr so sehr ("Überall ist dieses widerwärtige Leben! Igittigitt!"), daß er einfach ein für alle Mal einen Schlußstrich ziehen will.

-- Wenn's ne Nummer kleiner und "vernünftiger" sein soll, ist der Bösewicht vielleicht auch einfach nur ein "stinknormaler" Herrscher, der seine Nation zu mehr Größe und Einfluß führen will (hey, so entstehen Imperien!) -- dummerweise ist die bewußte Nation ein von einem Dämonenkult regiertes Sklavenhalterregime oder sonstwie nicht so nett, daß man ihr das wirklich wünschen würde...

Findet sich bestimmt noch mehr (Rache für ein real oder zumindest subjektiv nach eigener Ansicht erlittenes Unrecht ist ja beispielsweise auch recht beliebt), aber das ist so das, was mir spontan einfiele.

Online Maarzan

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #3 am: 15.08.2021 | 21:02 »
Er hat eine ambitionierte Ehefrau ...  ~;D [/MacBeth]
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline ghoul

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #4 am: 15.08.2021 | 21:03 »
Du brauchst keinen Oberbösewicht.
Du kannst auch eine Kampagnenwelt modellieren,mit verschiedenen antagonistischen wirtschaftlich-militärischen Gruppenkomplexen. Einige haben eben Leichname, Betrachter oder Drachen als treibenden Akteur. Einige haben potenzielle Auftraggeber. Einige vereinen beides.
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PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
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Offline Tele

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #5 am: 15.08.2021 | 21:25 »
Naja, wie bei Faust nur andersherum:

Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft.

Bösewichte sollten, wie Helden, stets tragisch sein. Sie entdecken einen Missstand oder hatten Pech und in der Schlussfolgerung kommen sie zu einer Lösung, die als Böse gilt.

- Der König ist ein schlechter Herrscher, da ihm Teile des Volkes egal sind. Er ist allerdings so mächtig, dass ich mich Untoter bediene, um ihn los zu werden.
- Mein Glaube wird unterdrückt, um ihn zu verteidigen, benutze ich üble Magie.
etc.

Das sind interessante Bösewichte!

Edit: Ja mal wieder HeXXen:
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« Letzte Änderung: 15.08.2021 | 21:29 von Tele »

Offline Dr. Beckenstein

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #6 am: 15.08.2021 | 21:40 »
Such dir einen Schurken aus der Geschichte (gibt genug), ändere ein paar kleine Details (Dschingis Khan als weiblicher Zwerg?) und strick die Hintergrundgeschichte auf die Kampagnenwelt zurecht.

Ansonsten hilft ein Blick in die TV Tropes.

Offline AndreJarosch

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #7 am: 15.08.2021 | 21:52 »
Jeder Bösewicht ist aus seiner eigenen Sicht der Held.

Was für (verquere) Ansichten könnte der Widersacher haben und zu welch fragwürdigen Entscheidungen mag ihn diese Ansicht gebracht haben?


- Reichtum/ausgesorgt haben

- Anhänger einer (religiösen) Ideologie

- Der geborene Führer unter dem alles besser wird ("Warum stellt man sich mir entgegen? Wer sich mir entgegenstellt ist der Böse und muss weg, damit meine gute Herrschaft beginnen kann.").

etc.

Erbschwein

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #8 am: 15.08.2021 | 22:04 »
Hallo,

...dass Typische ist ja meist warum Bösewichte Macht erlangen wollen. Das man Reich oder auch Magische Dinge bekommt und sich ein Namen macht. Vielleicht Mal auszuschweifen. Warum nicht die Welt unterjochen und dann ein System auf Bauen was alle Völker Zufrieden macht.

Oder das man ein Versprechen bekommen hat, wenn man die Welt zerstört Ein Dämon zu werden und auf einer Grenzphäre Zugang bekommt. Magie ist da immer ein Auslöser. Die kleinsten Zauber was für Macht hinter steckt und was es noch geben könnte. Unsterblichkeit ist da ein hoch und Heißes Thema.

Für mich wäre Ein Richtiger Bösewicht, mit viel Potenzial, da kann es in jede Richtung gehen und sehr Interessant. 

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #9 am: 15.08.2021 | 22:04 »
Diener einer Sache
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Erbschwein

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #10 am: 15.08.2021 | 22:24 »
Diener einer Sache
Hallo,
@Lichtschwerttänzer

Kann schon sein, aber wenn man auch dem Guten was gutes tut. Was aber der eine Sache Dient. Hat die Sache eine Konfrontation. Man könnte es auch Neutral Zuordnen oder eine Schleife könnte Zeitweise entstehen.
-Macht zieht auch Aufmerksamkeit, Unbekanntes an.- -Wie ein Schmetterlingsflügelschlag-
Der Weg ist das Ziel.

-Edit:-
« Letzte Änderung: 15.08.2021 | 22:34 von Erbschwein »

Online Zed

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #11 am: 15.08.2021 | 22:27 »
Jeder Bösewicht ist aus seiner eigenen Sicht der Held.
Das ist ein ganz wichtiger Satz, der wird auch in der Schauspielarbeit viel genutzt.

Und weil die Bösewichte sich als Helden empfinden, glauben sie ihr Ziel erreichen zu müssen, weil

- sie es verdienen
- sie damit allen anderen zeigen, wie sehr diese sich in ihnen getäuscht haben
- sie schon einen so hohen Preis bis hierhin gezahlt haben, dass "Aufgeben" nicht mehr in Frage kommen kann
- die Vorhersehung es ihnen gesagt/gezeigt hat
- sie die einzigen sind, die die Sache richtig machen können - sie machen sich vor, dass sie es eigentlich nicht wollen, aber wenn alle anderen so stümperhaft sind, dann bleibt ihnen kein anderer Weg
- sie so geschaffen sind und sie nur die Rolle spielen, die das Schicksal ihnen vorgegeben hat
- die anderen sich nicht daran halten, was offensichtlich richtig/das beste ist

Einen Endgegner - eine Art "Frankenstein-Monster" von den Göttern erschaffen - aus meiner Kampagne habe ich hier beschrieben.

HEXer

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #12 am: 16.08.2021 | 00:00 »
Ich gehe mit den Bösewichten als aus ihrer eigenen Sicht stets der Held nicht so pauschal mit. Manchmal sind es in Geschichten auch reine Machtgier, Sadismus, Wahnsinn...

Wichtiger ist für mich immer, dass ein Bösewicht eine gewisse Intelligenz besitzen muss. Um ein Held zu sein, braucht man nur Sturheit, keinerlei Hirnschmalz. Aber ein Bösewicht? Da sieht die Sache schon anders aus...

Offline Ruinenbaumeister

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #13 am: 16.08.2021 | 08:11 »
Denk dir doch einen Konflikt mit mehreren Parteien aus und lasse dann die Spielercharaktere entscheiden, auf welche Seite sie sich schlagen. Natürlich werden sie von Greueltaten der anderen Seite erfahren, die sie darin bestätigen, sich auf die Seite des Guten geschlagen zu haben ... bis sie herausfinden, welche Greueltaten ihre eigene Seite begeht und dass die Berichte über die Gegenseite stark übertrieben, verzerrt oder gar frei erfunden waren.

Zum Beispiel so:

  • Fürst Eisenbrecht regiert in der Schrecksensmark mit harter Hand. Wegen Missernten und Goblinüberfällen haben viele seiner Untertanen Haus und Hof aufgeben müssen. Sie ziehen nun als Flüchtlinge und zum Teil als Banditen durch das Land. Eisenbrecht versucht, mit unbarmherziger Härte die Ordnung aufrecht zu erhalten. Die Goblins, die bei ihren Raubzügen immer wieder in sein Land vordringen, will er ganz vernichten. Damit will er dem Schicksal seines Vorgängers Fürst Speckstein entgehen, der stets um Ausgleich bemüht war und dem die Kontrolle über sein Fürstentum entglitten ist.
  • Grumblik ist der Anführer der Goblins. In grauer Vorzeit siedelte sein Volk in der Schreckensmark, wurde aber von den Menschen vertrieben. Nun leben sie im kargen Nordland und es fehlt am Nötigsten. Nur durch Überfälle auf das Land der Menschen kann er sein Volk mit Nahrung, Brennmaterial und Metall versorgen. Grumblik träumt davon, eines Tages Fürst Eisenbrecht zu töten, danach an den Menschen in der Schreckensmark Rache für alles Unrecht der Vergangenheit zu nehmen und schließlich das Land wieder für sein Volk in Besitz zu nehmen.
  • Gulderich der Kaufmann will Gerechtigkeit für seine einstmals reiche Familie, die nach einem Urteil Fürst Specksteins ihren Besitz verloren hat. Nachdem Fürst Eisenbrecht sich weigert, das Urteil aufzuheben, schart Gulderich nun die Armen und Vertriebenen um sich. Er verspricht ihnen, einen neuen Staat, in dem sie alle gleichberechtigt sein werden. Den Besitzenden verspricht er, die drückende Steuerlast zu mindern. Das ist alles freilich nur vorgeschoben. Er will herrschen und alle Leute sollen ihm dienen. Da er ein geschickter Diplomat ist, hofft er, einen Keil zwischen die Goblinstämme zu treiben und einige von ihnen als Vasallen zu gewinnen, damit sie ihm die anderen vom Leibe halten.
  • Mirabella die Priesterin weiß, dass dieser Konflikt nur auf eine Weise gelöst werden kann: Nur ein totalitärer Gottesstaat, in dem die Macht bei den Orakelpriesterinnen der Göttin Archidogmata liegt, kann den Frieden gewährleisten. Alle, ob Menschen oder Goblins, werden in Harmonie leben. Ketzer müssen freilich mit dem Tode bestraft werden. Archidogmata ist zwar eine gnädige Göttin, aber da sie nunmal im Besitz der absoluten Wahrheit ist, ist es auch das absolute Verbrechen, sich ihr zu widersetzen. Milde ist hier fehl am Platze.

So, bitteschön. Vier potentielle Oberbösewichte. Einen baust du als Verbündeten und Questgeber auf, der Rest ist der Feind. Ob du das Schema am Ende durchbrechen willst, so dass die SC sich entsetzt fragen, mit welchem Monster sie da eigentlich paktiert haben, oder ob du es bis zum Ende durchhalten willst, bleibt dir überlassen.
Und wenn ich mich im Zusammenhang
des Multiversums betrachte, wie oft bin ich?

Supersöldner

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #14 am: 16.08.2021 | 08:56 »
Es gab mal eine zeit da war der Böse zu sein das Motiv des Bösen er brauchte kein anders das hätte ihn auch nur vermenschlicht. Grade beim Finsteren Oberherrscher.  Aber natürlich kann er ein gefallener Held sein der andre Helden aus einem  Grund den er für absolut richtig hält ermordete und als die Götter des Guten ihn trotzdem verstoßenen haben erklärte er sie ebnend zu den Bösen. oder Paladine haben seine Frau verbrannt und aus Rachen will er das Multiversum vom Licht befreien. Will er die Welt vor Abenteurer Gruppen und deren Selbstjustiz schützen und nutzt das Böse nur als Kraftquelle ? Hat die Unterdrückung von Untoten  ,Goblins usw ihn zu einem Aufstand geführt ? ist er nur ein Arsch ? Machtgier ? Wahnsinn ? kann man alles machen. oder er ist halt einfach der Böse weil er das sein will. Wie früher. oder (aber wohl zu Modern für DuD ) Finsterer Oberherrscher ist für ihn vielleicht nur ein  Job/Beruf. Tu Böses von 9 bis 17 Uhr.

Online nobody@home

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #15 am: 16.08.2021 | 09:04 »
Natürlich hängt alles auch ein gutes Stück weit davon ab, was für eine Kampagne man eigentlich spielen möchte. Reicht ein zentraler Oberböser oder sollen es doch mehrere sein, und wenn letzteres, wie sieht deren Verhältnis zueinander aus? Wo liegt die Grenze zwischen schon "dem Bösen" und noch nur "normaler Politik"? (Nicht lachen, das kann durchaus sowohl wichtig fürs Spiel werden als sich auch für einzelne Spieler als sensibles Thema entpuppen, wenn man es "falsch" angeht.) Und gibt es überhaupt eine halbwegs "gute" Seite, die zu unterstützen sich lohnt...oder spielen wir den kleinen Zyniker und die Welt ist sowieso am Arsch, ganz egal, wer gewinnt? :think:

Offline Tudor the Traveller

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #16 am: 16.08.2021 | 09:26 »
Wie umgeht ihr, dass der Hintergrund nicht allzu 0815 daherkommt? Was waren eure Ideen?

Ehrlich gesagt umgehe ich das gar nicht. Ich denke, es wird um Kreativität und Innovation viel zu viel Wind gemacht. Blockbuster im Kino sind im Kern auch immer nach den gleichen Rezepten gestrickt. 0815 ist halt der gemeinsame Nenner, der in der Breite gut funktioniert... zumal bei D&D, das ja an sich schon generisch in seiner DNA ist.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #17 am: 16.08.2021 | 09:33 »
Warum müssen Eisenbrecht und Grumblik böse sein oder sollten es?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline Sphinx

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #18 am: 16.08.2021 | 09:40 »
Ich kenne das Problem das ich mir was ausdenke und dann meine. Ach das gab es doch erst vor kurzen, hier oder da. Die Spieler interessiert es meist aber ehr weniger, ob es wieder nur Eis am Stiel ist, solange die Geschmacksrichtung eine andere ist. Ist also ehr eine DM Problematik :)
---
Ich fantasiere ja immer mal mit einer Hintergrundstory wie sie für Sanktuario (Diablo Spiele) erschaffen wurde. Wo eine Herrschaft des Himmels ebenso schrecklich ist wie eine der Hölle, nur anders.
Oder wie im Film Equilibrium.

Keiner soll leiden, dafür muss nur jeder genau nach Vorgabe sein Leben leben. Individuelle Freiheit soll abgeschafft werden. Die Menschen wählen freiwillig diesen Weg, weil sie nicht verstehen wie schlimm er eigentlich für sie ist.
Man hat also einen Schurken der ehr Charismatisch ist und seine Ziele nicht mit Gewalt erreicht. Die Menschen hängen ihm an den Lippen und laufen zu ihm über. Unternehmen die Spieler was gegen ihn, werden sie als das Böse verteufelt,...

Hab noch kein wirklich gutes Konzept dafür wie ich es ausgestalten würde und ich kann mir denken das es ein etwas anderes Spielgefühl gibt, als so manche Runde gerne haben möchte.

Offline Angalion

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #19 am: 16.08.2021 | 10:22 »
Schau Dir mal die Tabelle auf S. 94 DMG/SLHB an - klar ist auch die wieder sehr generisch. Meiner Erfahrung nach ist aber im Rollenspiel einfacher meist besser - ist die Story von Star Wars generisch? Aber so was von. Ist Sauron ein generischer Bösewicht? Klar! Und trotzdem sind das beides sehr geile und erfolgreiche Franchises.
Alternativ kannst Du Dich natürlich für die Option "Kein Oberbösewicht" oder "Hintergrundwelt als Antagonist" entscheiden. Da ist dann aber die Motivation nicht so wichtig und Deine Ursprungsfrage hinfällig.

Offline Stahlfaust

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #20 am: 16.08.2021 | 10:51 »
Das ist maßgeblich eine Frage des Spielgefühls, bzw. Des Genres das man bedienen will. Beides hat seine Berechtigung, man sollte imho nur innerhalb einer Kampagne konsequent bei Einem bleiben und nicht hin und her wechseln.

Beispiele:

Grimdark: es gibt kein reines Gut und Böse, alles hat Grauschattierungen. Auch der Oberbösewicht hat einen tragischen Hintergrund und ist davon überzeugt das Richtige zu tun. Beispiel: Game of Thrones.

Brighthope: es gibt Gut und Böse. Diese sind fast immer klar getrennt und eindeutig erkennbar. Beispiel: Herr der Ringe.
With great power comes greater Invisibility.

Erbschwein

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #21 am: 16.08.2021 | 11:06 »
Hallo,

...wenn Mal keine Oberbösewicht sein soll. Sind Technische Dinge eventuell gefragt. Das kann in der Natur sein.
Politische oder auch Glaubensfragen. Muss ja nicht Böse sein, aber der Ordnungshalber.

-Edit:- Oberbösewichte und ihre Motivation: Die kann klein sein, wie ein Taschendieb der noch Größere Ambitionen hat. Der muss nicht erfolgreich werden kann es aber, eventuell wäschst Er etwas drüber hinaus. Genauso ein Intelligenter Bösewicht, der zwar Viel bedängt, aber Nix Schaft. Genauso kann er schaffen was er sich Vorgenommen hat.

Es ist Zeit, Ort und das Potenzial gefragt. Im Groben Sinne.
« Letzte Änderung: 16.08.2021 | 11:13 von Erbschwein »

Offline bobibob bobsen

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #22 am: 16.08.2021 | 11:22 »
Ich finde die Motivation ja immer zweitrangig. Eventuell bekommt man die gar nicht mit.
Wichtiger ist mir das die SC persönlich betroffen sind.

Offline Angalion

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #23 am: 16.08.2021 | 11:32 »
Ich finde die Motivation ja immer zweitrangig. Eventuell bekommt man die gar nicht mit.
Wichtiger ist mir das die SC persönlich betroffen sind.

Ich sehe das in der Regel schon als sehr wichtig an - im Grunde möchte ich für alle NSCs, denen die Spieler begegnen eine Hintergrundmotivation wissen.
Und zwar deshalb, weil mir das als Spielleiter ermöglicht auch auf unvorhergesehene Aktionen der Spieler entsprechend der Motivation der NSCs zu reagieren.
Es macht halt zum Beispiel einen Unterschied wenn der Händler Goldscharrer eher grundlegend gerissen und geizig ist, oder ob er sehr streng verhandelt, weil er Geld dafür spart, um seine Tante aus der Leibeigenschaft im Reich SlaveownersRUs freizukaufen. Das erspart mir vor allem das Vorlesen von mehreren Seiten von prosaischem "Lies das den Spielern vor". Statt dessen kann ich frei nach meinem Gusto die NSC spielen, weil ich halt weiß, wo die Reise grundlegend hinführen soll.

Erbschwein

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Re: Oberbösewichte und ihre Motivation
« Antwort #24 am: 16.08.2021 | 11:38 »
Ich sehe das in der Regel schon als sehr wichtig an - im Grunde möchte ich für alle NSCs, denen die Spieler begegnen eine Hintergrundmotivation wissen.
Und zwar deshalb, weil mir das als Spielleiter ermöglicht auch auf unvorhergesehene Aktionen der Spieler entsprechend der Motivation der NSCs zu reagieren.
Es macht halt zum Beispiel einen Unterschied wenn der Händler Goldscharrer eher grundlegend gerissen und geizig ist, oder ob er sehr streng verhandelt, weil er Geld dafür spart, um seine Tante aus der Leibeigenschaft im Reich SlaveownersRUs freizukaufen. Das erspart mir vor allem das Vorlesen von mehreren Seiten von prosaischem "Lies das den Spielern vor". Statt dessen kann ich frei nach meinem Gusto die NSC spielen, weil ich halt weiß, wo die Reise grundlegend hinführen soll.

+1

-Edit:- Da fällt mir was ein wie Gerichtsverhandlung, dass man Jemanden in den Kerker gesteckt hat und prob hat die Kosten zuzahlen. Etwas schwer im Magen. Es kann auch sein das ein Kind Äpfel geklaut hat und ein Nagel in das Ohr am Pranger gehämmert werden soll.-
« Letzte Änderung: 16.08.2021 | 11:47 von Erbschwein »