Autor Thema: Was müsste und könnte man tun, um RPG-Produkte günstiger zu machen?  (Gelesen 6274 mal)

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Offline Maarzan

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Wie haben sich eigentlich die "Preisbrecher"-Angebote in der Praxis so geschlagen für die Verlage (oder kennt jemand entsprechende "vergoldete" Ausgaben (Jetzt nicht als Bonus aus bestehendem Material in Edel, sondern als alleiniges Angebot)?
Weil letztlich ist das einzige wirklich aussagekräftige bei einem "Luxusgut" wie Spielen halt die Ladenkasse.
Eigentlich müsste man daher annehmen so ein Preis ist für sich immer "gerecht", es braucht ihn ja umgekehrt keiner zu bezahlen. Bliebe lediglich noch die Frage von überwältigender Marktmacht bezgl. D&D und die Frage der Mitspielermonopolisierung daraus. 
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

HEXer

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Ich glaube, auf den Punkt gebracht, müsste Rollenspiel wieder von einem Konsum- zu einem Kreativhobby werden.

Gefühlt rennt man nur noch neuen Rollenspielen oder Zusatzbänden von XYZ hinterher. Regelmäßig wird ne neue Sau durchs Dorf getrieben.
Als ich anfing, hatten wir zwei Rollenspiele und haben damit so ziemlich alles gemacht, was uns in den Kopf kam.

Offline Maarzan

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Ich glaube, auf den Punkt gebracht, müsste Rollenspiel wieder von einem Konsum- zu einem Kreativhobby werden.

Gefühlt rennt man nur noch neuen Rollenspielen oder Zusatzbänden von XYZ hinterher. Regelmäßig wird ne neue Sau durchs Dorf getrieben.
Als ich anfing, hatten wir zwei Rollenspiele und haben damit so ziemlich alles gemacht, was uns in den Kopf kam.

Als ich anfing waren 2 Rollenspiele für uns erhältlich, aber man hat von so einigen mehr gehört. 
Und zumindest von den SL's hatte jeder 2. ein eigenes System oder zumindest Zusatzwerk in Arbeit von "realistischem" Kampfsystem bis hin zu Kräuterbüchern.
Ist irgendwo in der Zeit von AD&D zu AD&D2 und den dann aufkommenden Splats aber auch mehr Breite in den anderen verfügbaren Systemen eingegangen.

Aaber - Erinnerung 2.Teil:
Das fiel auch nicht vom Himmel.
Ein Basisset war ja immer noch notwendig und wenn es dabei blieb sind viele Runden auch wieder eingeschlafen. Was meine ich die meisten Schaffenden geteilt hatten war, dass zumindest die erste Erweiterung zu ihrem System bekannt war sowie die Existenz eines weiteren Systems, meist DSA vs D&D. Das hat dann wohl den Drang geschaffen sein System zu tunen und zu erweitern.
« Letzte Änderung: 9.11.2022 | 20:03 von Maarzan »
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Offline Teylen

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Ich glaube, auf den Punkt gebracht, müsste Rollenspiel wieder von einem Konsum- zu einem Kreativhobby werden.
Was meines Erachtens ziemliches Gatekeeping wäre, da es jetzt nicht so kreative Spieler:innen ebenso ausschließt wie Leute die halt gerne ausführliche Rollenspiele haben und sich über Zusatzsbände freuen. Die davon profitieren das sie dank kommerziell erfolgreichen bzw. gut verkauften Rollenspielen Mitspieler bringen.

Quasi die Ebene von "Die dreckigen DSA und WoD Spieler:innen, die sich an einer Regalwand von Zusatzzeug erfreuen und minder Kreativ sind".
Was letztlich dann auch dazu führt das die Gruppen halt nicht mehr bedient wären, und dann Rollenspiel maximalst günstig ist, weil sie aufhören zu spielen.
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HEXer

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Stimmt, man kann meine Aussage so lesen. Sorry, so war sie gar nicht gemeint. Ich hab nur den Eindruck, dass es momentan durch das viele BlingBling und Kickstarter und insgesamt die Kommerzialisierung halt schon auch teurer wird. Ist halt die Frage, welches Ausmaß man da gut findet. Das sieht sicher jeder anders.

Die Krassen Beispiele hast du da aber gebracht - ich fände es nicht gut, wenn das jetzt bei den Lesenden an meiner Aussage hängen bliebe.

Offline Eismann

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Man kann sicher mehr Geld ausgeben als noch vor 25 Jahren. Aber man kann es eben auch lassen. Es gibt schließlich genug für lau oder kleines Geld.

Offline Maarzan

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Was meines Erachtens ziemliches Gatekeeping wäre, da es jetzt nicht so kreative Spieler:innen ebenso ausschließt wie Leute die halt gerne ausführliche Rollenspiele haben und sich über Zusatzsbände freuen. Die davon profitieren das sie dank kommerziell erfolgreichen bzw. gut verkauften Rollenspielen Mitspieler bringen.

Quasi die Ebene von "Die dreckigen DSA und WoD Spieler:innen, die sich an einer Regalwand von Zusatzzeug erfreuen und minder Kreativ sind".
Was letztlich dann auch dazu führt das die Gruppen halt nicht mehr bedient wären, und dann Rollenspiel maximalst günstig ist, weil sie aufhören zu spielen.

Das müsste nicht gänzlich so sein, könnte ich mir denken.
Wenn die Spiele wie auch Welten von vorne herein mehr als Baukästen verkauft würden, die erste Schritte und Schablonen mit ein paar ausdrücklich inkompatiblen Beispielen bieten, aber nicht alles fest vorgeben, hätte man für sowohl mögliche, aber nicht notwendige, weil eh nicht 1:1 überall geltende Erweiterungen wie auch Anreiz dann tatsächlich davon inspiriert Neues zu erschaffen.

Problem ist, dass der "Literarische Reiz" für viele Autoren dann wohl deutlich sinken würde, da sie eben nicht mehr primär selber kunstschaffend sind, sondern stattdessen modulare Baukästen anbieten sollen.
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Offline Crackers

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Und könnten wir mal bitte diese Smartphone-Diskussion lassen? Das ist doch anekdotische Evidenz, weil hier zwei Leute zufällig ihren Kram auf dem Handy lesen  ::)

Sowohl IOS sowie Android haben direkt Ebook-Reader in ihren Smartphones mit ausgeliefert, beide mit einer Anbindung an die jeweiligen Marktplätze. Beide machen das nicht grundlos.
Auch Statista spricht gegen anekdotische Evidenz: Klick*


*Dank des Bezahlmodels kann es sein, dass man die Statistik nicht kostenlos sieht. Darin sind Handys noch vor dem Tablet zum Lesen genutzt. Noch hinter E-Readern, aber nicht weit weg.

Ich habe das einmal gescreenshotted, aber da Statista dafür eigentlich Geld will, binde ich das mal nicht direkt ein. Wenn gewünscht kann ich das aber gern nachreichen.


In jedem Fall ist es eben keine anekdotische Evidenz sondern eine ganz reale und genutzte Anwendung. Mich ärgert es, dass das so abgetan wird nur weil man selbst kein Bock darauf hat. Kann ja sein, gönne ich jedem. Ich mag meine gekauften Bücher auch. Ändert aber nichts daran, dass Lesen auf dem Smartphone weit verbreitet ist und ich mir eine bessere digitale Umsetzung der Bücher auf Bildschirmen wünsche.

Widersprich mir gern, fertige meine Usecases oder Meinungen aber bitte nicht als wertlos ab. Was ist denn das für eine Art?

HEXer

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Was meines Erachtens ziemliches Gatekeeping wäre, da es jetzt nicht so kreative Spieler:innen ebenso ausschließt wie Leute die halt gerne ausführliche Rollenspiele haben und sich über Zusatzsbände freuen. Die davon profitieren das sie dank kommerziell erfolgreichen bzw. gut verkauften Rollenspielen Mitspieler bringen.

Interessante Frage: Schließt ein teurer Kickstarter oder ein teures Rollenspiel mit etlichen Zusatzbänden im Umkehrschluss dann die Kreativen oder diejenigen, die nicht so viel Geld haben aus? Ist das dann auch Gatekeeping? Peer Group Pressure, weil man sich nicht alles leisten kann und so?

Offline klatschi

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Ich glaube, auf den Punkt gebracht, müsste Rollenspiel wieder von einem Konsum- zu einem Kreativhobby werden.

Gefühlt rennt man nur noch neuen Rollenspielen oder Zusatzbänden von XYZ hinterher. Regelmäßig wird ne neue Sau durchs Dorf getrieben.
Als ich anfing, hatten wir zwei Rollenspiele und haben damit so ziemlich alles gemacht, was uns in den Kopf kam.

Aber warum rennst du jeden neuen Kram hinterher? Warum bist du mit dem Vorhandenen nicht zufrieden?
In wenn es nicht stets neuen Kram gäbe, dann wären so Systeme wie Broken Compass, das du ja doch schätzt, gar nicht möglich gewesen.

Ich meine da ein „früher war es besser“ rauszuhören und wenn ja, dann kann ich es nicht nachvollziehen.

Die Verfügbarkeit, die Vielfältigkeit, die Einsteigerfreundlichkeit (Basisboxen) und die Zugänglichkeit (multimediale Aufbereitung) ist in meinen Augen doch vielfältig besser geworden und wie ich den anderen Thread (Kosten von Rollenspielen) versteh, würde da das Tanelorn-Gros zustimmen.

Das DIY läuft genauso weiter wie bisher und ist auch für alle weiterhin möglich. Meiner Kreativität muss es doch keinen Abbruch tun, wenn es 10, 100 oder 1000 Systeme gibt. Ja, Not macht erfinderisch aber auch im Füllhornland des Rollenspiels kann ich so viel selbst machen wie ich will, weil es eben nicht nur die Not ist, die erfinderisch macht, sondern auch die Freude dran und die Haltung dazu (und im Übrigen hilft eine Auseinandersetzung mit einer Vielzahl an Systemen, kreative Lösungen zu finden).

Ergo haben wir in meinen Augen jetzt das Beste vieler Welten: wer viel selbst machen kann und will: Go for it. Wer es nicht will: Go for it.
« Letzte Änderung: 9.11.2022 | 20:19 von klatschi »

Offline Boba Fett

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Man sollte nicht vergessen, dass das Maß an möglichem Schaffungsvolumen durchaus limitiert ist und mit dem Alter auch lange Zeit sinkt (bis die Kinder aus dem groben raus sind oder so).
Will sagen: das Verhältnis von Schaffen und Konsumieren wird auch durch Berufs- und Familienleben beeinflusst. Da viele Rollenspieler nicht mehr mit viel Freizeit, aber dafür mit Einkommen ausgestattet sind. Und bei dem Abwägen, womit man seine Freizeit füllen kann, kommen eben mehr Leute zu dem Schluß, dass es sinnvoller ist, mehr zu konsumieren und das erworbene zu spielen, anstatt die Zeit zu investieren, und eben weniger Zeit zum das geschaffene zu spielen zu haben.
Konsumverhalten muss nicht automatisch mit Bequemlichkeit zu tun haben.

Ich glaube allerdings auch, dass das Kaufen, lesen und ins Regal stellen und das „haben wollen“ in den letzten Jahren nicht weniger geworden ist. Crowdfunding und Medien mögen daran beteiligt sein. Ich frage mich gerade ob die aktuelle Situation (Kostenanstiege, etc.) nicht eventuell da ein Korrektiv darstellen.
Vielleicht ist diese Situation ja sogar indirekt Auslöser für dieses Thema.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Crackers

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Interessante Frage: Schließt ein teurer Kickstarter oder ein teures Rollenspiel mit etlichen Zusatzbänden im Umkehrschluss dann die Kreativen oder diejenigen, die nicht so viel Geld haben aus? Ist das dann auch Gatekeeping? Peer Group Pressure, weil man sich nicht alles leisten kann und so?

Ist "fear of missing out" mit Kickstarter-exklusiven Crowdfundingtüten, mitgelieferten PDF (im deutschen bereich vor allem) und günstigerem Gesamtpreis nicht schon Teil des Konzepts?

Vom Rollenspiel wird dabei niemand ausgeschlossen, aber der Kaufdruck mit einem, je nach einkommen, eng gesetztem zeitlichem Rahmen ist ja durchaus da, denn darauf sparen kann man ja nicht. Kaufe ich jetzt das Gesamtpaket oder doch lieber, meinem Geldbeutel zuliebe, nach und nach zu einem höheren Preis?

Als Gatekeeping bezeichne ich das aber nicht. Aus zwei Gründen: Weil man die Kickstarter nicht fürs Rollenspiel selbst braucht und weil, wenn das Interesse an Kickstartern da ist, das "Gate" schon längst mit einem kräftigen Tritt eingerissen wurde. Nicht Rollenspieler werden das doch kaum backen.

HEXer

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Aber warum rennst du jeden neuen Kram hinterher? Warum bist du mit dem Vorhandenen nicht zufrieden?
In wenn es nicht stets neuen Kram gäbe, dann wären so Systeme wie Broken Compass, das du ja doch schätzt, gar nicht möglich gewesen.

Ich meine da ein „früher war es besser“ rauszuhören und wenn ja, dann kann ich es nicht nachvollziehen.

Die Verfügbarkeit, die Vielfältigkeit, die Einsteigerfreundlichkeit (Basisboxen) und die Zugänglichkeit (multimediale Aufbereitung) ist in meinen Augen doch vielfältig besser geworden und wie ich den anderen Thread (Kosten von Rollenspielen) versteh, würde da das Tanelorn-Gros zustimmen.

Das DIY läuft genauso weiter wie bisher und ist auch für alle weiterhin möglich. Meiner Kreativität muss es doch keinen Abbruch tun, wenn es 10, 100 oder 1000 Systeme gibt. Ja, Not macht erfinderisch aber auch im Füllhornland des Rollenspiels kann ich so viel selbst machen wie ich will, weil es eben nicht nur die Not ist, die erfinderisch macht, sondern auch die Freude dran und die Haltung dazu (und im Übrigen hilft eine Auseinandersetzung mit einer Vielzahl an Systemen, kreative Lösungen zu finden).

Ergo haben wir in meinen Augen jetzt das Beste vieler Welten: wer viel selbst machen kann und will: Go for it. Wer es nicht will: Go for it.

Ich formulierte das allgemein und sprach nicht über mich persönlich. Bitte nicht verwechseln.

Und nein, nicht früher war alles besser: Aber ich spiele seit einer ganzen Weile mit meinen Kindern und deren Schulfreunden. Und da fällt mir auf, wie kreativ die so sein können. Das kann ich mit Erwachsenen gar nicht mehr so. Und ich feiere das hart ab. Und ich finde es ...optimistisch ( ;) ), dass die Menge an verfügbarem Material und das Marketing etc. keinen Einfluss auf das Rollenspielverhalten haben sollen. Das würde ja alles Marketing ad absurdum führen. Der Einfluss ist vielleicht nicht groß. Aber er ist da. Und als mittelalte SLs mit dem in der wenigen Freizeit handgeklöppeltem Heartbreaker gegen (z. B.) eine Wizards Marketingmaschine perfekt aufgemotzte Materialien und die ganzen Social Media Leute anzutreten ist... schwierig.

Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Schon möglich, dass das Gros der Tanelornis das anders sieht. Ist doch okay, unterschiedliche Meinungen zu haben und zu lesen?

Interessant wäre hier auch mal zu wissen, wie viel von ihrem Rollenspielzeug die Tanelornis gelesen und tatsächlich gespielt haben.
« Letzte Änderung: 9.11.2022 | 20:32 von HEXer »

Offline Tudor the Traveller

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Ist "fear of missing out" mit Kickstarter-exklusiven Crowdfundingtüten, mitgelieferten PDF (im deutschen bereich vor allem) und günstigerem Gesamtpreis nicht schon Teil des Konzepts?

Ich hatte es bei anderer Gelegenheit schonmal geschrieben: das haben die Kickstarter nicht erfunden. Die "einmalige Gelegenheit" zum Erwerb von Irgendwas gibt es vermutlich, seit unter Menschen gehandelt wird.
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Offline Xemides

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Aber Rollenspielbücher? Die sind nicht dafür gedacht, dass man sie einfach von vorn bis hinten in einem Rutsch durchliest wie Romane. Das sind Nachschlagewerke, meist noch mit Illustrationen.

Ich lese Rollenspiele durchaus zuerst von vorne bis hinten durch. Vielleicht lasse ich Teile weg, aber wenn ich sie lese, dann von vorne bis hinten. Vor allem das Setting, aber auch mindestens die Kampf- und Grundregeln. Ich muss die wesentlichen Teile mindestens einmal gelesen haben, damit ich es dann als Nachschlagewerk benutzen kann.


[/quote]
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Offline Xemides

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Datenbank füllen ist immer noch spannender als MMORPGs spielen.

Ähm nö.
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Offline Xemides

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Dazu vieleicht ein Blick nach Midgard,...
Das hat unter der derzeitigen Lizenz mit Moam ein sehr geschäztes Webbasiertes Programm das wohl mit Umstieg auf die nächste Version verschwinden wird.

Da wäre ich mir nicht so sicher.
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Offline Xemides

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Als ich anfing, hatten wir zwei Rollenspiele und haben damit so ziemlich alles gemacht, was uns in den Kopf kam.

Also als ich anfing erschienen auch schon reichlich Zusatzbände zu den Rollenspielen.

(A)DnD die Boxen, Abenteuer, Klassen-Bände.
DSA hatte die Basisbox, die Werkzeuge des Meisters, 1985 das Ausbauspiel.
Und auch Midgard hatte zwei Bücher und eine Reihe von Abenteuern im Angebot.

Für Traveller brauchte man auch mehrere Bücher und es wurde reichlich Material nachgeschoben.

Ich bin schon immer allem nachgelaufen ;-). Und hätte mir am liebsten noch mehr gekauft. Ich erinnere mich nur zu gut, wie in in den Fanpro-Katalogen alles angekreuzt habe was mich interessierte.





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Offline Runenstahl

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Ich glaube, auf den Punkt gebracht, müsste Rollenspiel wieder von einem Konsum- zu einem Kreativhobby werden.

Gefühlt rennt man nur noch neuen Rollenspielen oder Zusatzbänden von XYZ hinterher. Regelmäßig wird ne neue Sau durchs Dorf getrieben.

Ja und nein. Ich interessiere mich für viele neue Systeme und kaufe auch so einige. Wirklich bespielen tue ich hingegen derzeit nur Pathfinder, D&D und ein selbst geschriebenes System. Dabei leite ich in insgesamt 3 Runden und verwende (fast) nie vorgefertigtes Material. In den anderen Runden von denen ich so höre wird auch das meiste selbst Erfunden. Nur zwei der mir bekannten anderen SL leiten regelmäßig Fertigabenteuer. Ansonsten sind die SL schon alle sehr kreativ. Und je nachdem was man früher gespielt hat war das auch nicht immer Kreativ. Wir sind damals mit DSA angefangen und mindestens die Hälfte der damaligen Spieler und SL klebte förmlich an der heiligen vorgefertigten Welt und den Fertigabenteuern und hielt es für verdammenswert wenn man davon abwich.

PS: Noch eine Anmerkung. Es gibt sicherlich auch viele kreative Spieler, aber im allgemeinen (zumindest nach meinen Erfahrungen) ist es meist die SL die die kreative Schwerstarbeit leisten muß. Vereinfacht gesagt: Der größte Teil der Rollenspieler konsumiert eher als kreativ zu sein. Das liegt in der Natur des Hobbys.
"Reading is for morons who can't understand pictures"
   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Offline klatschi

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Ich formulierte das allgemein und sprach nicht über mich persönlich. Bitte nicht verwechseln.

Und nein, nicht früher war alles besser: Aber ich spiele seit einer ganzen Weile mit meinen Kindern und deren Schulfreunden. Und da fällt mir auf, wie kreativ die so sein können. Das kann ich mit Erwachsenen gar nicht mehr so. Und ich feiere das hart ab. Und ich finde es ...optimistisch ( ;) ), dass die Menge an verfügbarem Material und das Marketing etc. keinen Einfluss auf das Rollenspielverhalten haben sollen. Das würde ja alles Marketing ad absurdum führen. Der Einfluss ist vielleicht nicht groß. Aber er ist da. Und als mittelalte SLs mit dem in der wenigen Freizeit handgeklöppeltem Heartbreaker gegen (z. B.) eine Wizards Marketingmaschine perfekt aufgemotzte Materialien und die ganzen Social Media Leute anzutreten ist... schwierig.

Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Schon möglich, dass das Gros der Tanelornis das anders sieht. Ist doch okay, unterschiedliche Meinungen zu haben und zu lesen?

Interessant wäre hier auch mal zu wissen, wie viel von ihrem Rollenspielzeug die Tanelornis gelesen und tatsächlich gespielt haben.

Danke für die Antwort und Klarstellung - und grundlegend: Ich bin vollkommen d'accord mit unterschiedlichen Meinungen und kennzeichne meine deswegen auch sehr stark, weil es in einer Diskussion wie der hier stattfindenden eh nicht zu nem gemeinsamen Nenner kommen kann - aber man kann halt die Gedanken- und Entscheidungswelt anderer Spieler nachvollziehen lernen und dadurch den Horizont erweitern.

Und ja: Natürlich hat mein Heartbreaker im Grunde genommen keine "Marketing"chance gegen WotC - aber das braucht er in meinen Augen auch gar nicht. Natürlich sind wir alle vor Werbung nicht gefeit, aber gleichzeitig sind wir auch kritische Konsumenten, die sich eben fragen können, ob sie das nächste Rollenspiel brauchen. Und "die Masse" wird dann irgendwo in der Mitte liegen. Es mag jene geben, die einen Großteil kaufen, es mag one geben, die sich nur ganz ganz wenig kaufen, aber ich denke, dass die meisten irgendwo ungespielte und ungelesene Systeme auf der Festplatte haben, Bundle of Holding sei Dank. Ich kann bei mir zumindest behaupten, dass ich die Print-Produkte fast (bis auf eines) alle gespielt habe oder nach einem ersten Durchschauen wieder verkaufen möchte / verkauft habe, wenn ich sie nicht spielen will. Und ich bin entsprechend auch erst einmal dazu übergegangen: PDF first und wenn es sich lohnt, dann vielleicht ein Print-Produkt. Hab ich deswegen dennoch viel zu viele Rollenspiel-PDFs? Ja. Weil ich auch kaufe, weil ich da eventuell eine Kampagne spielen will und den Bundle of Holding oder Kickstarter Deal "mitnehme". Aber dennoch bin ich kritischer Kunde genug, die Kaufreflexe zu umgehen und mich zu fragen: Will ich das wirklich spielen? Lohnt sich die Investition?

Wie gesagt: Ich denke, die Mehrheit liegt in der Mitte. Aber ich sehe weiterhin nicht, warum die Verfügbarkeit der Produkte meine Einstellung zu DIY so stark beeinflussen sollte, denn eigentlich ist das ja auch ein Spektrum. Ich nutze in meiner aktuellen Kampagne beispielsweise viele Kaufabenteuer als Ideensteinbruch, um die Abenteuer zu designen und reichere das mit eigenen Ideen an. Das ist viel "Kreativhobby", nimmt mir aber durch den "Konsum"-Anteil doch einiges an Arbeit ab. Andere wollen alles selbst machen. Und wieder andere nix selbst.
Dass aber natürlich die Bereitschaft zum Konsum dann steigt, wenn man sich mehr damit beschäftigt und sieht, WAS es alles gibt, das kann ich nachvollziehen. Und ich kann auch nachvollziehen, dass bei den Kids, mit denen du spielst, vielleicht gerade ganz andere Ideen auf den Tisch kommen, wie in anderen Gruppen. Gerade bei vollkommenen Neueinsteigern habe ich auch oft den Eindruck, dass sie viel unbefangener an die ganze Sache herangehen.

Offline Teylen

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Sorry, so war sie gar nicht gemeint. Ich hab nur den Eindruck, dass es momentan durch das viele BlingBling und Kickstarter und insgesamt die Kommerzialisierung halt schon auch teurer wird. Ist halt die Frage, welches Ausmaß man da gut findet. Das sieht sicher jeder anders.
Nach meinen Eindruck bietet nahezu jeder Kickstarter auch eine preiswerte Option wo man entweder nur das PDF oder nur das Softcover erwerben kann.
Man hat in der Regel die Option einen ganzen Ratsch an Sachen darüberhinaus mitzunehmen, es ist allerdings kein Zwang.
Teilweise gibt es auch über Kickstarter, ob man will oder nicht, kostenlose Einblicke in die Manuskripte ebenso wie Magazine zu erstaunlich kleinen Preisen zugänglicher werden. In Bezug auf Magazine gerade wenn ich es damit vergleiche, welchen Aufwand ich für den erhalt von einem Arcane CaitVi fahren musste. Sowohl im Punkt "es überhaupt finden" als auch die Organisation des Versands und Kosten.

Der einzige Kickstarter der mir namentlich einfällt, der bewusst teuer gehalten war, ist Invisible Sun.
Wobei darauf ein Projekt gefolgt ist, wo es das ganze ohne SchnickSchnack günstiger zu haben gab.

Das müsste nicht gänzlich so sein, könnte ich mir denken.
Wenn die Spiele wie auch Welten von vorne herein mehr als Baukästen verkauft würden, die erste Schritte und Schablonen mit ein paar ausdrücklich inkompatiblen Beispielen bieten, aber nicht alles fest vorgeben, hätte man für sowohl mögliche, aber nicht notwendige, weil eh nicht 1:1 überall geltende Erweiterungen wie auch Anreiz dann tatsächlich davon inspiriert Neues zu erschaffen.
Das Problem dahingehend ist, dass ich persönlich keinen Baukasten will.
Ich möchte mir mein Setting nicht selbst zusammen bauen, sondern ich will andere finden mit denen ich in Bezug auf das Setting die gleiche Grundlage habe. Es ist der Punkt, weshalb ich mich bisher mit keinem Universal-System anfreunden konnte und mir die Chronicles of Darkness gerade in der ersten Edition sowas von egal waren.

Ich persönlich bin geneigt beim lesen damit anzufangen mit den Zähnen zu fletschen, wenn mir ein Rollenspiel oder die Macher vorschreiben wollen wie man richtig zu spielen hat oder was nach deren Ansicht inkompatible sei.
Bei der alten Ausgabe von Vampire habe ich das nicht bemerkt, es ist aber ein Punkt der mich bei der neuen etwas störte und der bei neuen Spiellinien wie Hunter 5th Edition so prominent von Renegade/PDX herausgearbeitet wird, dass es mich demotiviert die Produkte zu lesen. Ähnlich wie die neuen V5 Ergänzungsbücher, die einem Texte zur Second Inquisition oder dem Sabbat bieten, mit der klaren Ansage das man die nicht spielen soll und Boykott der Spielbarkeit in dem einem nicht das Material dazu gegeben wird.

Interessante Frage: Schließt ein teurer Kickstarter oder ein teures Rollenspiel mit etlichen Zusatzbänden im Umkehrschluss dann die Kreativen oder diejenigen, die nicht so viel Geld haben aus? Ist das dann auch Gatekeeping? Peer Group Pressure, weil man sich nicht alles leisten kann und so?
In Bezug auf Rollenspiele braucht man eigentlich nur das Grundregelwerk um es zu spielen.
Heißt in Bezug auf Vampire leite ich fast ausschließlich basierend auf dem Grundregelwerk und dann halt noch den imho interessanten Clans. Normalerweise findet man daneben die Informationen oder die Ergänzungsbände recht schnell paraphrasiert in Fan Communities or halt als Dokumente wo halt entweder gescannt wurde oder das Watermark herausgefritzelt. Ebenso kommt es vor das Gruppen etwaige Sachen untereinander zumindest digital zur Verfügung stellen oder halt wie früher Sachen einfach ausleihen.

In Bezug auf die Kreativen würde ich annehmen das ein positives, recht neues Element ist, nicht nur eine SRD zu bieten respektive die Grundregeln offen anzubieten, sondern auch Content Creator Programme. Wo die Keativen dann ihre Werke sogar verkaufen können. Wo es die Option gibt, neben den offiziellen Werken, einfach die eigene Variante anzubieten, bspw. in der Form eines V5 Sabbat Band, in dem der Sabbat spielbar ist.
Hat halt weiterhin das Problem, dass es nicht zum Setting gehört, damit nur unter denen verbreitet ist die den Band gesehen/gelesen haben, was dann halt auf die Gruppe begrenzt ist.

Daneben ist 90% des Zeug das über Kickstarter angeboten wird danach auch in Läden zu finden, idR. eher deutlich günstiger, weil der Krimskrams gespart wurde.
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Offline Waldviech

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Zitat
Interessante Frage: Schließt ein teurer Kickstarter oder ein teures Rollenspiel mit etlichen Zusatzbänden im Umkehrschluss dann die Kreativen oder diejenigen, die nicht so viel Geld haben aus? Ist das dann auch Gatekeeping? Peer Group Pressure, weil man sich nicht alles leisten kann und so?
Gatekeeping sehe ich da jetzt nicht, sondern eher wirtschaftliche Umstände, die halt so sind wie sie sind. Ich glaube kaum, das irgend jemand absichtlich teure Rollenspiele produziert, um die ungewaschene Masse geringverdienender Schlurche aus dem Hobby fernzuhalten. Wir sind nur eben leider noch nicht in einer Post-Scarcity-Wirtschaft angekommen, in der sich absolut jeder absolut alles leisten kann.
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

Offline unicum

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Da wäre ich mir nicht so sicher.

Weist du mehr? Ich hab nur die recht unmissverständliche Aussage des Betreibers von Moam.
Ich kenne die Gründe nicht aber es wurde diskutiert ob es die finanziellen Vorstellenungen gewesen sein könnten.

Das Pegasus irgendwann iregdnwas eigenes auf "den markt" bringt,... jo kann sein. Ich hab mir auch schon gedacht wenn ich das anfange zu spielen und meine das ich so etwas brauche würde ich es mal nutzen um meine alten verrorsteten Programierskills wieder etwas flott zu machen,...

Dabei wären wir wieder bei "Die Community steuert für wenig geld etwas bei das den Mehrwert eines Rollenspielsystemes erhöht".

Offline Xemides

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Ich meine das der STeamtinkerer beim Twitch von Lurch udn Lama gesagt hatte, das MOAM weiter gehn wird. Aber ich frage noch mal nach.
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