Autor Thema: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs  (Gelesen 1686 mal)

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Offline Darius der Duellant

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #25 am: 13.05.2024 | 01:09 »
sma: OpenAi geht da auch nach IP.
Ich kann den Llink weder mobil, noch am Desktop aufrufen ohne am Login-Prompt zu enden.
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Offline unicum

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #26 am: 13.05.2024 | 13:51 »
Ich denke, dass KI mittelfristig so ziemlich jede Form menschlicher geistiger Arbeit unnötig machen wird.

Dazu nur kurz ein klares Nein, und auch Langfristig nicht. Das liegt auch daran das KI mehr künstlich als Intelligent sind. Will sagen: plappern alles nach, malen alles nach, kreativität - was ich als eigentliche geistige Arbeit bezeichnen würde, haben sie keine. Einfach mal ansehen wie solche KIs "lernen", bei Bildern etwa sitzen in Niedriglohnländern billige Arbeistsklaven welche Bilder beschreiben.

Ich sehe jedenfalls keine Gefahr das eine KI mittel oder langfristig etwa selbst in der Lage sein sollte ein Patent erteilt zu bekommen. Vieleicht bei der erstellung einer Patentschrift mitmachen und einer Recherche machen was es da schon gibt, also fleisarbeit eben, aber eine kreative Leistung - nein.

Damit will ich es auch mal belassen, wenn es eine Antwort darauf gibt kann man das hier auslagern.

Um wieder auf den Punkt zu kommen - Die bisherigen Listen welche ich von KIs erstellt haben waren alle eher mau. Erlesenerweise die Senatorentochter im Römischen Kaiserreich die als Freizeitbeschäftigung "Handyspiele" hat (oder sowas in der art, ich hab das detail schon verdrängt).

Zufallstabellen benutze ich in der Regel extrem selten, am ehesten würde ich noch irgendwelche "Schatztabellen" benutzen aber schon die Begegnungstabellen von älteren Regelwerken habe ich nur ungern benuzt. Bei KI erstellten denke ich muss eigentlich immer noch nachgebessert werden.


Offline nobody@home

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #27 am: 13.05.2024 | 14:16 »
Noch mal kurz zum Thema an sich: ich benutze schon von Menschen erschaffene Zufallstabellen eher selten -- eigentlich nur dann, wenn sie mir persönlich gefallen, und dann am liebsten noch außerhalb des "eigentlichen" Spiels, also z.B. bei der Charaktererschaffung oder Abenteuervorbereitung. Und im Moment sieht's noch nicht so aus, als ob KI den tatsächlich mal etwas subjektiv höherwertigen Beispielen den Rang ablaufen könnte. Da haben die Algorithmen noch einiges an Entwicklungsarbeit vor sich.

Offline sma

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #28 am: 13.05.2024 | 14:44 »
sma: OpenAi geht da auch nach IP.
Ich kann den Llink weder mobil, noch am Desktop aufrufen ohne am Login-Prompt zu enden.
Anbei der ChatGPT-Output in 2 Varianten…
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Offline tartex

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #29 am: 13.05.2024 | 14:52 »
Also, eigentlich war der ursprüngliche Gedanke, dass man gar keine Tabellen mehr braucht, weil man sich jedes Mal, wenn man so eine Tabelle nutzen würde, einfach on-the-fly etwas generieren lassen kann. Bzw. war das als Frage formuliert.

Also prinzipell kann ich Encounter auch in Echtzeit im Kopf erstellen. Ich bin anscheinend talentiert darin gleichzeitig in meinem Kopf aus unterschiedlichen Töpfen zu naschen.

Den echten Mehrwert bilden Zufallstabellen für mich deshalb dann, wenn sie Konsistenz in einer bestimmten Umgebung erzeugen. Die berühmte Sumpftabelle z.B., die eben ein gewisses Wechselspiel eines Ökosystems darstellen. Da kann ChatGPT in Echtzeit noch nicht wirklich mit. Man will ja die gleiche Tabelle über längere Zeit verwenden.
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Offline sma

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #30 am: 13.05.2024 | 15:09 »
Ich mag Zufallstabellen und nutze sie auch gerne spontan im Spiel um mich als SL zu überraschen – und manchmal auch, um unparteiischer zu wirken.

Daher fände ich es schon toll auf Knopfdruck ein interessantes Ergebnis zu bekommen. So sehr, dass ich (leider nur ab und zu, aber sprecht mich gerne darauf an) an einer mobile App arbeite, die aktuell nur traditionelle Zufallstabellen auswertet und mir so im Spiel einen Implus geben kann und wo es natürlich denkbar wäre, KI einzusetzen.

Ich würde auch nicht kategorisch ausschließen, dass ein LLM kreativ sein kann. Grundsätzlich müsste erst einmal definiert werden, was überhaupt kreativ heißt. Text erschaffen ist ja kein Problem und das ist eine Form der Kreativität, allerdings nicht die Form, die wir hier suchen. Wir wollen ja überrascht werden und eben nicht sehen, was naheliegend ist.

Ich stecke aber nicht so tief im Thema LLM drin, um zu wissen, ob die aktuelle Kreativlosigkeit eine inhärente Eigenschaft des GPT-Algorithmus ist oder aber antrainiert ist. Ich würde auf letzteres Tippen.

Ich habe jetzt noch mal diesen Prompt ausprobiert:

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Offline sma

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #31 am: 13.05.2024 | 23:30 »
Ist GPT4o noch besser?

Das Detektivabenteuer hat jetzt 4 statt 3 Akte und wurde deutlich schneller generiert.

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Ich habe mir dann Portrait für alle NSCs gewünscht, was geklappt hat, ich aber hier nicht wiedergeben kann. Das Ergebnis war OK. Sieht halt total nach KI aus, auch wenn ich eigentlich Bleistiftzeichnungen haben wollte. Dall-E ist da immer noch nicht wirklich gut.

Dafür haben ich dann nach "Bitte erstelle für jede Szene noch Vorlese-Texte." gefragt und möchte an dieser Stelle hervorheben, dass es inzwischen total normal scheint, dass GPT4 ein 100k Kontextfenster hat wobei es nur wenige Monate her ist, wo es sich nicht daran erinnert, was es zwei Zeilen vorher noch gesagt hat. Das ist schon toll.

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Das Ergebnis finde ich übrigens recht gelungen.

Ich habe es dann noch mal nach einem Coverbild gefragt, doch auch nach 3 Versuchen kam da nur Mist heraus.

Dann lieber noch eine Namensliste, wobei ich "supergenerische Namen wie Alrik vermeiden" wollte.
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Einen Song zum Abenteuer kann auch das neue GPT4o nicht generieren und als ich nach Lyrics fragte, kann man dies, merwürdigerweise ungefragt auf englisch:
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Den Anfang habe ich dann mal von Suno (mit dem Begriff von GPT4o gar nichts anfangen) interpretieren lassen: Variante A, Variante B.

Und dann wollte ich ChatGPT noch etwas ärgern… ich meine, herausfordern.

Abschließend hätte ich gerne Spieldaten für alle NSCs, allerdings für das "Into the Odd" Rollenspielsystem. Wenn du es nicht kennst, frage mich gerne, ich erkläre das dann.

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Kannst du mir noch Spieldaten für drei Büttel der Stadtwache, deren Namen du dir bitte ausdenkst erstellen, sowie für Angestellte, die in dem Anwesen arbeiten, insbesondere einer Gärtnerin.

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Vor wenigen Monaten funktionierte "Into the Odd" überhaupt nicht. Merkwürdig nur, dass da immer englische Regelfragmente stehen. Muss daran liegen, dass im Trainingsmaterial das typische "Rollenspieler-Denglisch" vorgefunden wurde. Und bei den letzten Namen ist es schon wieder in Warhammer-Duktus abgeglitten.

Offline sma

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #32 am: 14.05.2024 | 10:23 »
Da seit gestern auch Claude in Europa verfügbar ist, habe ich die freie Version "Sonnet" mal wie folgt befragt:

"Erstelle bitte eine Zufallstabelle mit Begegnungen für das Pen&Paper-Rollenspiel Pirate Borg. Sei kreativ und einfallsreich. Gib allen Personen Namen, eine kurze Beschreibung und nenne dabei etwas, das sie einzigartig macht."

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WTF. Auf "Kennst du überhaupt Pirate Borg? Kannst du mir das Spiel zusammenfassen?" gesteht Claude dann auch, nicht zu wissen, was das ist und nur zu vermuten, dass das was mit den Borg aus Startrek zu tun hat.

Ich habe dann mal alles von der Webseite gequotete (nachdem mir Claude sagte, dass es die Seite nicht selbst lesen kann) und erneut um die Tabelle gebeten und das dann erhalten:
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Wo da der Ork und die KI-Persönlichkeit her kommen, weiß ich auch nicht. Der Rest ist aber OK und inspirierend.

Zum Vergleich ChatGPT 4o (der ein bisschen unfair ist, weil ich dafür ja 20€ bezahle).
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Ich muss sagen, ich bin da positiv überrascht. Den Zwerg lasse ich noch mal als kleinwüchsig durchgehen.

Ich habe danach nach Spieldaten gefragt und statt zu fantasieren oder zuzugeben, dass auch ChatGPT das System nicht gut genug kennt, sagte es, ich nehme einfach mal an, dass es STR, DEX, INT und CHA gibt und hat dann die typischen 3W6-Ergebnisse darauf verteilt. Korrekt wären Stärke, Gewandtheit, Auftreten und Wille. Auf die Frage "Kennst du überhaupt Pirate Borg?" weiß ChatGPT zumindest, dass es ein Derivat von Mörk Borg mit Piraten ist und kann das dann zusammenfassen.

PS: Ich habe Claude auch noch nach einzigartigen Monstern gefragt und die Idee, dass man einem Pulverdämon begegnen kann, der aus lebendigem Schießpulver besteht und explodiert, wenn man ihn berührt, finde ich schon gelungen.

Offline KhornedBeef

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #33 am: 14.05.2024 | 11:17 »
Die Bottomline ist dann vermutlich, wenn man bei konkreten Autoren schon weiß, dass es gut passt, und da 100 Tabellen zum Standardfantasykram für 2 Euro bekommt, dann ist es die eigene Zeit nicht wert, aber wenn etwas individueller, "vorkonfektioniert" eine Tabelle haben will, bei der man 20% rauskürzen und ansonsten einfach loslegen kann, dann liegen LLM vorne?
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Offline tartex

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #34 am: 14.05.2024 | 11:51 »
Also die Beispiele von SMA generiere ich eigentlich auch noch in Sprechgeschwindigkeit in meinem Kopf und der Vorteil, da steht keine linear zu verarbeitender ASCII-Schnittstelle zwischen mir und dem Output.

Ist zwar eine lustige Spielerei, aber kann damit wirklich jemand seine Rollenspielrunden effizienter oder besser gestalten?

Und In the Odd spielt man ja auch, weil man die Werte aus dem Stegreif generieren kann.

Die Macht der KI wäre sinnvoll genutzt, wenn sie z.B. DSA4-Stats in beliebiger Menge in Sekundenschnelle erstellt. Oder gar von Spielsystemen, die so komplex sind, dass sie bisher noch niemand manuell erstellen konnte.
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Offline sma

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #35 am: 14.05.2024 | 13:19 »
Also die Beispiele von SMA generiere ich eigentlich auch noch in Sprechgeschwindigkeit in meinem Kopf und der Vorteil, da steht keine linear zu verarbeitender ASCII-Schnittstelle zwischen mir und dem Output.
Wir sind halt alle verschieden. Ich könnte das nicht und ich könnte mich dabei auch niemals selbst überraschen, sondern wäre so langweilig und vorhersehbar wie eine schlechte KI. Ich benötige bewusst Kreativtechniken wie zwei Dinge kombinieren, eine Eigenschaft ändern, usw.

Vor einiger Zeit habe ich tatsächlich ein Pirate Borg Abenteuer erfolgreich nach den Vorschlägen der KI moderiert. Das hat durchaus Spaß gemacht, allerdings mir wohl mehr als einem Mitspieler, der damit fremdelte, dem "Willen" der KI unterworfen gewesen zu sein und nicht meinem Willen. Ich konnte leider nicht nachvollziehen, wieso das einen Unterschied machte. Auch ich allein hätte ja keine "Geschichte" gehabt, sondern in allen Fällen muss die ja in der Gruppe entstehen, sprich von den Spielern kommen.

Um Spielwerte zu erzeugen würde die KI eigentlich nie einsetzen, dazu gibt es IMHO Monsterhandbücher. Meinetwegen darf mir die KI aber gerne die Lebenspunkte einer Gruppe Kobolde würfeln, wo ich das Chatfenster eh offen habe und dann nicht zu einem weiteren Fenster oder Stück Papier greifen muss.

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Zitat
Ist zwar eine lustige Spielerei, aber kann damit wirklich jemand seine Rollenspielrunden effizienter oder besser gestalten?
Ich weiß es nicht, tendiere aber aktuell zu einem "ja". Trick ist denke ich, fertige Prompts zu haben, damit ich als SL nicht jedes Mal alles ausformulieren muss. Oder sich eben vor dem Spiel Zufallstabellen generieren zu lassen, auf die man dann im Spiel "traditionell" würfelt.

Zitat
Und In the Odd spielt man ja auch, weil man die Werte aus dem Stegreif generieren kann.
Ich hatte es eigentlich nur daher gewählt, weil es so regelleicht ist, dass mir die KI nicht lange Listen von Stats generiert und ich testen möchte, wie gut die KI von D&D wegbleiben kann.

Zitat
Oder gar von Spielsystemen, die so komplex sind, dass sie bisher noch niemand manuell erstellen konnte.
Sowas?
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Offline Jiba

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #36 am: 14.05.2024 | 13:35 »
Das hat durchaus Spaß gemacht, allerdings mir wohl mehr als einem Mitspieler, der damit fremdelte, dem "Willen" der KI unterworfen gewesen zu sein und nicht meinem Willen. Ich konnte leider nicht nachvollziehen, wieso das einen Unterschied machte. Auch ich allein hätte ja keine "Geschichte" gehabt, sondern in allen Fällen muss die ja in der Gruppe entstehen, sprich von den Spielern kommen.

Aber du bist ein Mensch. Du bringst deine Subjektivität und dein eigenes künstlerisches Verständnis in die Gruppe ein. Es ist möglich mit dir zu verhandeln. Du spielst kommunikativ auf einer Ebene wie deine Mitspieler.

Aufs Extrem überspitzt: Wenn du deinen Input von der KI kriegst, dann kann die Gruppe doch gleich auf dich verzichten. Brauchen wir jemanden, der den Computer wiederholt?
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline sma

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #37 am: 14.05.2024 | 13:55 »
Aber du bist ein Mensch. Du bringst deine Subjektivität und dein eigenes künstlerisches Verständnis in die Gruppe ein. Es ist möglich mit dir zu verhandeln. Du spielst kommunikativ auf einer Ebene wie deine Mitspieler.

Aufs Extrem überspitzt: Wenn du deinen Input von der KI kriegst, dann kann die Gruppe doch gleich auf dich verzichten. Brauchen wir jemanden, der den Computer wiederholt?
Damit wir uns nicht missverstehen: Ich habe nicht den Chat vorgelesen sondern der Unterschied war, statt ein von jemandem geschriebene Sandbox zu nehmen, hat mir die der Computer spontan erzeugt. Das bleibt ja meine Subjektivität, die das alles filtert.

Ich gebe z.B. "Was für Monster oder Hindernisse könnten in den tiefen Dschungeln der Insel von "Black Coral Bay" auf die Spielergruppe lauern?" ein und erhalte dann (allerdings war das nicht so gut, weil schon einige Monate her):
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Und entscheide mich dann dafür den "Gefiederter Basilisk" mit "Rätselhafte Statuen" zu kombinieren und dass, wenn die Charaktere den Basilisk erschlagen, mindestens mal eine Statue erwacht und sich beklagt, dass sie ihre Herrin getötet hätten und entweder sofort für Ersatz sorgen, oder aber sterben müssen … oder so.

Dann würde ich vielleicht noch "Erstelle eine kreative Beschreibung des Basilisk. Was macht ihn ungewöhnlich?" fragen…
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Offline tartex

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #38 am: 14.05.2024 | 13:58 »
Aber du bist ein Mensch. Du bringst deine Subjektivität und dein eigenes künstlerisches Verständnis in die Gruppe ein. Es ist möglich mit dir zu verhandeln. Du spielst kommunikativ auf einer Ebene wie deine Mitspieler.

Aufs Extrem überspitzt: Wenn du deinen Input von der KI kriegst, dann kann die Gruppe doch gleich auf dich verzichten. Brauchen wir jemanden, der den Computer wiederholt?

Naja, erst ja immer noch am Tisch - als letzte urteilende Instanz.

Da könnte man auch sagen, wir brauchen kein oberstes Gericht mehr, der lokale Gerichtsschreiber könnte ja genauso eine Entscheidung fällen.
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Offline unicum

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #39 am: 14.05.2024 | 14:20 »
Aufs Extrem überspitzt: Wenn du deinen Input von der KI kriegst, dann kann die Gruppe doch gleich auf dich verzichten. Brauchen wir jemanden, der den Computer wiederholt?

Wenn das mit KI wirklich perfektioniert wird kann die irgendwann auch mal den Spielleiter übernehmen.
Ist nur die Frage wie wir so eine KI mit informationen füttern.

Wenn ich mir in erinnerung rufe wie man die bisherigen KIs trainiert hat, habe ich da so meine Zweifel das es damit in nächster Zeit etwas wird.

Und den Computer wiederholen? Das ist doch die Aufgabe von Lt. Tawny Madison

Offline Jiba

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #40 am: 14.05.2024 | 14:22 »
Der Gefiederte Basilisk von Black Coral Bay ist ein einzigartiges, furchteinflößendes Wesen, das seine Beute mit einer Kombination aus visueller Pracht und tödlicher Gefahr anlockt. Mmit einer Länge von etwa vier Metern und einem Körper, der sowohl Merkmale eines Reptils als auch eines Vogels aufweist, stellt er eine wahre Anomalie in der Natur dar. Seine Schuppen sind von einem tiefen Smaragdgrün, durchzogen von leuchtenden, goldenen Adern, die im Sonnenlicht schimmern. Anstelle der traditionellen starren Schuppen hat er lange, glänzende Federn, die ihm ein fast majestätisches Aussehen verleihen.

Fixed it for the bot.  :P

So viele Worte, die nichts bedeuten und sich im Fall der letzten beiden Sätze sogar noch widersprechen.

Trau dir ruhig mehr zu, sma. Sowas (und sogar besseres) kriegst du selbst am Spieltisch auch improvisiert.
« Letzte Änderung: 14.05.2024 | 14:26 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #41 am: 14.05.2024 | 14:44 »
Wenn das mit KI wirklich perfektioniert wird kann die irgendwann auch mal den Spielleiter übernehmen.
Ist nur die Frage wie wir so eine KI mit informationen füttern.

Wobei natürlich die große Frage übrigbleibt: wenn die AI für einen das Spiel spielt, warum ist man dann überhaupt noch Rollenspieler?

Ich meine das auch gar nicht schnippisch, sondern ernsthaft.

Manche Leute werden Laientheater machen wollen und die AI schreibt das Drehbuch.

Warum schreibe lese ich noch ein bestimmtes Buch, wenn jede Sekunde 1000 Bücher genau nach meinen Geschmack geschrieben werden können?

Antwort ist dann wohl: "Irgendwas mit Influencern" - und damit meine ich auch nicht die Tiktoker für Kinder, sondern in unseren Kreisen respektiere Leute mit dem besten Geschmack.
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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #42 am: 14.05.2024 | 14:52 »
Wobei natürlich die große Frage übrigbleibt: wenn die AI für einen das Spiel spielt, warum ist man dann überhaupt noch Rollenspieler?

Die kann man doch auch simulieren lassen - dann hat man wenigstens eine Gruppe, die pariert und immer Zeit hat. Und wer zu faul ist oder/und sich für zu unkreativ hält, kann gleich die SL auch simulieren. Et voilá: Die perfekte Rolelnspielrunde ~;D
[scnr]
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline tartex

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #43 am: 14.05.2024 | 15:10 »
In dem Thread wird halt gerade das an die KI ausgelagert, was mir persönlich daran Spass macht.

Wenn es um Erfolgserlebnisse gehen soll, spiele ich liebe beinharte 8-Bit-Arcade-Spiele.

Ein anderer Mehrwert von Rollenspiel ist halt, dass man immer einen Mitspielerpool als Live-Publikum hat.

(Ich schaffe es z.B. nicht allein Podcasts aufzunehmen, weil ich Live-Interaktion brauche, um ein wenig Energie in der Stimme zu packen.)
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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #44 am: 14.05.2024 | 15:49 »
In dem Thread wird halt gerade das an die KI ausgelagert, was mir persönlich daran Spass macht.

Dito. Ich mag am Rollenspiel, dass ich selbst Inhalte erstelle. Manche davon erstelle ich lieber, andere weniger gern – aber immer noch gern genug, dass ich mir das nicht von ChatGPT abnehmen lassen würde.
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“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #45 am: 14.05.2024 | 16:19 »
Wobei natürlich die große Frage übrigbleibt: wenn die AI für einen das Spiel spielt, warum ist man dann überhaupt noch Rollenspieler?

Ich meine das auch gar nicht schnippisch, sondern ernsthaft.

Manche Leute werden Laientheater machen wollen und die AI schreibt das Drehbuch.

Warum schreibe lese ich noch ein bestimmtes Buch, wenn jede Sekunde 1000 Bücher genau nach meinen Geschmack geschrieben werden können?

Antwort ist dann wohl: "Irgendwas mit Influencern" - und damit meine ich auch nicht die Tiktoker für Kinder, sondern in unseren Kreisen respektiere Leute mit dem besten Geschmack.

Vieleicht etwas konkretisierter: Ich meine damit das ich mir vorstellen kann das eine KI irgendwann in mittlerer Zukunft mal den Spielleiter ersetzen kann. Sie simuliert dann einfach eine ganze Welt und die Spieler greifen dann in diese Welt ein.

Ich sehe das dann eher auch als Computerrollenspiel, vieleicht sogar mit einem Multiplayeransatz in welchem die KI eben alles macht. Der große unterschied zwischen so etwas und den besten modernen Computerrollenspielen wäre das man eben mit den NSC besser agieren kann. In den mordernen Spielen ist hinter den NSC eben ein Script,... im besten Falle eine Zufallstabelle die aber eben limitiert ist. Ich kann diese NSC dann auch nur das fragen was vom Spiel aus vorgesehen ist. Wenn das ganze mit einer KI verknüpft ist könnte ich einen NSC ja irgendwie alles fragen "Was hast du heute morgen gegessen?"

Ich schliesse dabei nicht mal aus das es in sowas nicht doch noch einen SL als Menschen gibt der irgendwie einen Plot reinschreiben kann.

Noch eine wichtige Anmerkung: Natürlich würde so etwas nur einen Teil der Rollenspieler ansprechen, ich kann derzeit nicht mal sagen ob es etwas für mich wäre. Ob das dann am Monitor wie Roll20 in Hightech oder mit 3D brille und controllern für Schwert und Zauberstab in der Hand ist sei auch mal dahingestellt.

Prinzipiell sind ja Zufgallstabellen irgendwie schon immer in Comuperrollenspielen drin.

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #46 am: 14.05.2024 | 16:23 »
Und die Ausgangsfrage war immer noch, ob es in Zeiten von Chat KIs noch sinnvoll erscheint, als Autor vorgefertigte Zufallstabellen anzubieten... ::)
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Online schneeland

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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #47 am: 14.05.2024 | 16:28 »
Und die Ausgangsfrage war immer noch, ob es in Zeiten von Chat KIs noch sinnvoll erscheint, als Autor vorgefertigte Zufallstabellen anzubieten... ::)

Um mal auf eben diese Ausgangsfrage zurückzukommen: generische Zufallstabellen braucht es m.E. noch weniger als vorher (die empfand ich aber ohnehin nie als besonders nützlich). Gut in eine Umgebung eingebettete Zufallstabellen, aus denen sich interessante Geschichten ergeben können, finde ich dagegen weiter nützlich. Da war aber bisher mein Eindruck, dass man die ohnehin eher eingebettet in ein Komplettwerk findet - z.B. liefert Beyond Corny Gron recht schöne Tabellen rund um Reisen durch Gebirge und Höhlen, aber da ist das eben auch explizit so von den Autoren konzipiert.
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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #48 am: 14.05.2024 | 16:53 »
Und die Ausgangsfrage war immer noch, ob es in Zeiten von Chat KIs noch sinnvoll erscheint, als Autor vorgefertigte Zufallstabellen anzubieten... ::)

Und meine Antwort dafür war hier:

Zitat
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Re: Zufallstabellen im Zeitalter von Chat-KIs
« Antwort #49 am: 14.05.2024 | 17:11 »
Und die Ausgangsfrage war immer noch, ob es in Zeiten von Chat KIs noch sinnvoll erscheint, als Autor vorgefertigte Zufallstabellen anzubieten... ::)
Natürlich ist es noch sinnvoll, das zu tun. Zumindest dann, wenn du welche erstellt haben willst, die über das äußerst generische der obigen Einträge hinausgeht. Der Trick ist wirklich, gute Tabellen zu schreiben, die sich aus einem tiefgehenden Settingwissen speisen, die inspirieren und sich miteinander in Beziehung setzen lassen. Dann steht da nicht einfach ein "Verlassener Raumhafen", sondern die Sprache, die Geschichte der Spielwelt sickert da mit ein ("Ein eilig verlassener Kuppelhafen der Kargzivilisation, zerstört im 3-Zyklen-Krieg").

Außerdem sind es, wie ich bereits schrieb, gute Fingerübungen. Zufallstabellen zu bauen macht Spaß, wenn man sich gewahr macht, was man damit erreichen will und was die Spieler:innen wohl haben wollen werden.

Jeder, der ein bisschen Anspruch an eine Zufallstabelle hat, verbrächte wahrscheinlich ohnehin mehr Zeit auf ChatGPT als es dauern würde, eine Seite in einem Buch oder einer PDF aufzublättern und drei Würfel aus der Hand kullern zu lassen.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini