Autor Thema: Namensgebung in Rollenspielen  (Gelesen 2451 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Namo

  • Adventurer
  • ****
  • Aure entuluva!
  • Beiträge: 793
  • Username: Namo
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #25 am: 15.05.2025 | 17:06 »
Mit Namen ist tatsächlich ein Problem. Die können schon schnell die Atmosphäre eines Settings stören oder gar zerstören. Mich hat deswegen DSA damals schon auch ziemlich abgestoßen. Das war dann doch zu deutsch und zu sehr eine Kopie unserer Historie. Wobei das letzten Endes damals ja sehr verbreitet war. Ein stückweit auch dem Gedanken geschuldet, dass so das fantastische aufgrund der bekannten Elemente doch greifbar wurde. Habe ich witzigerweise gerade gestern gelesen zum Background diverser Mystara Länder. Ich fand das aber immer schon "uncool". Vor allem aber auch der immer wieder vorkommenden Verwurstelung von 1001er Nacht in allen Settings. Bis hin zu Al-Qadim. Aber okay, ein orientalisches Setting mag ich auch überhaupt nicht.

Zu Namen von NSC und Ländern an sich bin ich da auch relativ fahrig. Gerne habe ich "echte" Fantasynamen für bedeutende NSC, Länder und Städte. Aber je unbedeutender und kleiner es wird, spiegeln das bei mir auch manchmal die Namen wieder. Bauern oder kleine Dörfer bekommen dann schon mal deutsche oder weniger ausgefallene Namen. So dass sie vielleicht nicht immer unbedingt in die Welt passen. Aber das ist eine Marotte von mir die sich über die Jahre bei mir gebildet hat. Angefangen durch nen LARP bei dem ich als NSC eingesetzt war und auch mal nen Bauer spielen sollte der einfach nur ein Bauer war. Und trotz offenkundig Bauer sein und dämlichen Namen wurde ich andauernd angespielt, weil die Spieler dachten, dass mit dem Bauer doch irgendetwas sein müsste.  >;D Ich glaube meine Spieler finden das auch nicht schlimm und haben diese Ebene auch irgendwie verstanden bzw. innerlich realisiert. Und umgekehrt hat Tolkien das mit den Hobbit Nachnamen ja letzten Endes auch irgendwo so gemacht. Da wusste man - bei den Hobbits ist die Welt noch in Ordnung wie in einem Dorf in Bayern. 
« Letzte Änderung: 15.05.2025 | 17:08 von Namo »

Offline Johann

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 193
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Johann
    • Im Reich der Nibelungen
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #26 am: 15.05.2025 | 17:09 »
Eine kleine Auswahl an vornamen gefällig?

Pepsi (w)
Spagetti (w)
Drink Water (m)
Yours Sincerely (w)

Ich habe letztens ein Paar Mietlinge mit dem Namen Oberbillig eingeführt. Den Nachnamen gibt's wirklich.

Aber ich glaube, wer sich an Abu Terfa stört - und ich kann diese Präferenz gut nachvollziehen! - , mag das vermutlich auch nicht.
Im Reich der Nibelungen ist eine Spielwelt mit eigenwilligen magischen Gesetzen für Swords & Wizardry Continual Light. Mehr dazu bei Blogger und DriveThruRPG (dank Fans auch auf Französisch & Englisch).
Mein neues Projekt: Verschollen im Archiv des KfK für Electric Bastionland

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 13.696
  • Username: nobody@home
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #27 am: 15.05.2025 | 17:26 »
Ni Emand Athom wäre für Dich also okay, ja?  ~;D

Über den mußte ich erst mal nachdenken, was den Effekt dann auch schon wieder abfedert. ;)

Zitat
Der Gott, den Du suchst, der heißt "Sentenza, der Bestrafer"  :smash: +O)

Tscha -- mit so einem Namen war sein Weg natürlich vorgezeichnet. ~;D

Insgesamt ist mir jedenfalls am Spieltisch ein Schuß Albernheit allemal lieber als die totale Humorlosigkeit -- mit Vertretern der letzteren hätte ich definitiv mehr Schwierigkeiten, klarzukommen. Und ich benutze auch ganz gerne mal selber einschlägige Wortwitze...kombiniert mit dem Versuch, dabei wenigstens ein gewisses Mindestniveau einzuhalten, sicher, aber das ist dabei hauptsächlich einfach mein Anspruch an mich selbst.

Offline Maarzan

  • Mythos
  • ********
  • Beiträge: 8.951
  • Username: Maarzan
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #28 am: 15.05.2025 | 19:13 »
Lasse Brennen, thorwalischer Feuermagier ...  ~;D >;D 8)

Motivationsrede beginnen lassen mit : "Brüder, Freunde, Brennstoff ... "
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Eleazar

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 470
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Eleazar
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #29 am: 15.05.2025 | 19:43 »
Ich denke, dass passende, stimmungsvolle Namen eine Menge Atmosphäre schaffen. Und das Gegenteil macht die Stimmung dann eben auch genau so schnell zunichte. Was das mit den Wortwitzeleien soll, kann ich nicht verstehen. Meist sind die eh dämlich und platt. Und wenn sie gut sind, dann ist das genau für 5 Minuten amüsant. Und danach auf ewig ein alberner Stimmungskiller.

Du kannst nicht gleichzeitig in eine fantastische Welt eintauchen und gleichzeitig eine ironische Alarmsirene schrillen lassen.

Wobei: Eine sehr nette Mitspielerin von mir benutzt gern Nonsense-Namen, aber dann meist in einer nicht so üblichen Fremdsprache. Dann fällt es nicht so auf.

Und: Gute Namen zu kreieren oder auszuwählen, ist schwierig. Loriot sagte mal, die passenden Namen für seine Sketch-Rollen zu finden, sei schwieriger, als sich Gags auszudenken.

Und Passwörter-Namen finde ich auch schlimm. Wenn man sie kaum aussprechen und wenn man sie sich nur schlecht merken kann, dann machen sie auch keinen guten Job. Ich versuche immer, mir  für eine Kultur einen Sound zu überlegen und danach dann Namen auszudenken. Ein Name soll ein Bild oder eine Vorstellung erzeugen.

Online Galatea

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.033
  • Username: Galatea
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #30 am: 15.05.2025 | 19:44 »
Ich mag beschreibende Namen wie Schönfurt, Hammerfels, Siebenbrunnen, Eibenhein, [Name eines Herrschers oder Lokalhelden]sberg/heim oder ähnliches.
Gerade bei kleineren Dörfern sind auch irdische Namen oft EXTREM unkreativ (und nicht nur da, einige US-Staaten haben übersetzt so Namen wie "großer Fluss" oder "Kalifat").
We should respect all forms of consciousness. The body is just a vessel, a mere hull.

Offline Issi

  • Patin der Issi Nostra
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.987
  • Username: Issi
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #31 am: 15.05.2025 | 20:02 »
Kennt Ihr das auch?

In veröffentlichten Settings werden realweltliche Namen verballhornt oder gar 1:1 übernommen.
Vorurteile und Assoziationen (bestenfalls) vorprogrammiert.


Mir geht es wie dem HEXer ... ich habe eine Abneigung gegen dieser Art Namensgebung.

DSA schießt mit seinen Irdischen Referenzen den Vogel ab.
Abu Terfas ... klingt cool, bis man „Abu Terfas Ysasser Shenesach“ -> „a Buterfas ys a sser shene Sach“ versteht ... oder?

Ist das noch witzig? Oder schon doof?

Wie ist Eure Haltung dazu?
Ok, bei "Omer Shadif "als Personenname und "Amarasch" als Ortsname musste ich schmunzeln, vieles andere erschien eher belanglos.

Bei bekannten Personen Namen hat man halt unweigerlich ein Bild von der Figur im Kopf.
(Was vielleicht ja gewollt ist)

In einer Bier und Brezen Runde durchaus machbar. In einer halbernsten könnte ich mit "Armgold Wanzenschrecker" als Barbar zwar leben aber es wäre auch kein zu großer Verlust, wenn er anders hieße.


Offline Arkam

  • Fadennekromant
  • Legend
  • *******
  • T. Meyer - Monster und mehr!
  • Beiträge: 4.908
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Arkam
    • Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler!
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #32 am: 17.05.2025 | 10:01 »
Hallo zusammen,

meine ersten DSA Namen waren besonders "kreativ". Sie lauteten "JSA", "JSB" und so weiter. Daswaren meine Initalien und dann eben alphabetisch fortlaufende Namen. Die restliche Runde war aber mit einem "Duschdas" auch nicht kreativer. Hat damals keinen gestört.
Später kamen dann Namen aus Film und anderen Medien in Mode. Da habe ich noch einen Muad´dib, einen Arkam,ohne h auch wenn die Lovecraft Stadt eins hat und ähnliche zustande.
Ich finde wer in seinem Hintergrund "vernünftige" Namen haben will sollte entweder Namenslisten mitliefern oder sich auf reale Vorbilder beziehen. Dann kann man ja selbst entsprechendes im Netz liefern.
Zu Warhammer gehören die sprechenden Namen schon dazu. Also hatte ich bei einem selbst geschriebenen Abenteuer auch keine Hemmungen einen Botaniker mit dem Namen Benjamin Blümchen oder einen Schreiber Torsten Klecksfinger auftauchen zu lassen.
Bei Paranoia gehören sprechende Namen auch dazu. Etwa die Bürger Inte -R- -NET oder Sar -U- -MAN. Bei Missionen mit einem Vorbild, etwa einem Film oder einem Thema, etwa die Erkundung des Mars, gehört es für mich auch dazu die entsprechenden Namen auf das Namensschema umzusetzen. Da kommen dann schon Mal ein Kapitän Blau -B- -AER oder ein Morty -B- -FLY zustande.

Was mich eher stört ist wenn japanische oder auch amerikanischeAutoren deutsche Namen interessant finden aber keine Ahnung haben was die Worte bedeuten. Der Dämon Namens Zahnarzt der hier aus Warhammer so gerne angebracht wird hat mich etwa gestört.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

https://discord.gg/RuDqVSFYtC

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 13.696
  • Username: nobody@home
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #33 am: 17.05.2025 | 10:29 »
Was mich eher stört ist wenn japanische oder auch amerikanischeAutoren deutsche Namen interessant finden aber keine Ahnung haben was die Worte bedeuten. Der Dämon Namens Zahnarzt der hier aus Warhammer so gerne angebracht wird hat mich etwa gestört.

Na ja -- das Wildern in Fremdsprachen, die man in Wirklichkeit nicht auch nur ansatzweise beherrscht, hat in der Tat noch mal sein ganz eigenes Peinlichkeitspotential. >;D

Offline unicum

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.558
  • Username: unicum
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #34 am: 17.05.2025 | 19:56 »
Was mich eher stört ist wenn japanische oder auch amerikanischeAutoren deutsche Namen interessant finden aber keine Ahnung haben was die Worte bedeuten. Der Dämon Namens Zahnarzt der hier aus Warhammer so gerne angebracht wird hat mich etwa gestört.

Meines wissens haben die britischen Autoren welche den Zahnarzt als Dämonen eingeführt haben einige Zeit in Deutschland gelebt.
Für manche Leute ist ja der Zahnarzt durchaus eine gestallt die man fürchtet.

Offline chad vader

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.153
  • Username: chad vader
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #35 am: 21.05.2025 | 00:13 »
Ist das noch witzig? Oder schon doof?

Wie ist Eure Haltung dazu?
Ich fand's als Teenager urkomisch und hab mir eine nostalgische Sympathie dafür immer behalten.

Online CK

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.080
  • Username: CK
    • Burning Books
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #36 am: 21.05.2025 | 00:17 »
Meines wissens haben die britischen Autoren welche den Zahnarzt als Dämonen eingeführt haben einige Zeit in Deutschland gelebt.
Für manche Leute ist ja der Zahnarzt durchaus eine gestallt die man fürchtet.
Einige/oder einer (glaube Jim Bramba war es) der Autoren von WHFRP 1 haben/hat während des Studiums in Bremen gelebt und da einiges aufgeschnappt. Zahnarzt kam erst später in Dying of the Light zu WHFRP2-Zeiten. *klugscheiss off*

Online Eismann

  • Hero
  • *****
  • Alter Mann vom Berg
  • Beiträge: 1.743
  • Username: Eismann
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #37 am: 21.05.2025 | 00:52 »
Ich find so Namensspielereien wie Butterfass mal ganz ok, zumindest wenn es nicht sofort offensichtlich ist. Wenn der spätere Verräter und geheime Priester des dunklen Gottes Vrehvlerin heißt, wirds dann irgendwann etwas zäh. Ist vielleicht einfach nicht mein Humor.
Wenig kann ich auch mit längeren und komplizierten Fantasynamen mit vielen Ypsylons und Apostrophs anfangen. Ich erwische mich da schnell mal, einfach drüber zu lesen und mit nur die Form und nicht die Phonetik zu merken. Yll'yatrion Ther'y'man brauch ich nicht.

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 13.696
  • Username: nobody@home
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #38 am: 21.05.2025 | 01:30 »
Wenig kann ich auch mit längeren und komplizierten Fantasynamen mit vielen Ypsylons und Apostrophs anfangen. Ich erwische mich da schnell mal, einfach drüber zu lesen und mit nur die Form und nicht die Phonetik zu merken. Yll'yatrion Ther'y'man brauch ich nicht.

Wobei das ohnehin auch noch so ein kleiner Punkt am Rand ist: klar, einen Fantasy-, Science-Fiction-, oder sonstigen ins Genre passenden Namen kann ich mir zur Not auch einfach aus ein paar zufälligen Silben zusammenstellen. Aber reale Namen haben, auch, wenn der moderne Mensch sie oft genug nicht mehr einfach spontan in seine Alltagssprache "übersetzen" kann, ihrerseits eine Geschichte und Bedeutung, aus der/denen sie sich überhaupt erst ableiten...und die gehen so einem konstruierten Namen Marke Zufallsgenerator normalerweise ab. Da ist dann also tatsächlich ein mehr oder weniger krampfhaft "witziger" Wortspielname näher an der vertraut-realen Vergabepraxis, weil der wenigstens dieses Stück Hintergrund mehr recht offensichtlich doch hat... :o

Online Eismann

  • Hero
  • *****
  • Alter Mann vom Berg
  • Beiträge: 1.743
  • Username: Eismann
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #39 am: 21.05.2025 | 01:52 »
Ich habe es bisher mit relativ einfacher Phonetik für Vornamen und gegebenenfalls beschreibende Beinamen (Beruf, Aussehen, besondere Taten) und/oder Abstammungsnamen gehalten, da das zumindest bei irdischen Kulturen mehr oder weniger häufig ist und man mit "Trok Hammerfaust" und "Whimpy Fersengeld" schon durch den Namen bestimmte Erwartungen erzeugen kann.

Offline Mouncy

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 985
  • Username: Mouncy
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #40 am: 21.05.2025 | 10:21 »
Ich find so Namensspielereien wie Butterfass mal ganz ok, zumindest wenn es nicht sofort offensichtlich ist. Wenn der spätere Verräter und geheime Priester des dunklen Gottes Vrehvlerin heißt, wirds dann irgendwann etwas zäh. Ist vielleicht einfach nicht mein Humor.
Wenig kann ich auch mit längeren und komplizierten Fantasynamen mit vielen Ypsylons und Apostrophs anfangen. Ich erwische mich da schnell mal, einfach drüber zu lesen und mit nur die Form und nicht die Phonetik zu merken. Yll'yatrion Ther'y'man brauch ich nicht.
+1
Meine innere Lesestimme macht daraus völlig schamlos "Atrion" und "Terry Man" und das ist gut so.

Online Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.291
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #41 am: 21.05.2025 | 10:45 »
Und umgekehrt hat Tolkien das mit den Hobbit Nachnamen ja letzten Endes auch irgendwo so gemacht. Da wusste man - bei den Hobbits ist die Welt noch in Ordnung wie in einem Dorf in Bayern.
die btw auch mkn Übersetzungen sind

andererseits ist Dagobert ein guter merowingisch - fränkischer Name

“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline bolverk

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.547
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: bolverk
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #42 am: 21.05.2025 | 12:14 »
Ich find so Namensspielereien wie Butterfass mal ganz ok, zumindest wenn es nicht sofort offensichtlich ist.

Das einzige Mal, dass ich bei D&D den klassischen "Male Human Fighter" gespielt habe, habe ich den Charakter aus lauter Namensratlosigkeit Maluman Fejdar genannt. Man hat ein paar Abende gebraucht, bis man mir auf die schliche gekommen ist, bis dahin hatte sich "Maluman" so sehr etabliert, dass eine Namensänderung undenkbar war.
"Anyone can be a winner if their definition of victory is flexible enough."
- DM of the Rings

Online gunware

  • Famous Hero
  • ******
  • Eine Ohrfeige zu richtiger Zeit wirkt Wunder.
  • Beiträge: 2.020
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: gunware
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #43 am: 21.05.2025 | 12:17 »
habe ich den Charakter aus lauter Namensratlosigkeit Maluman Fejdar genannt.
Den Namen finde ich gut. Den Trick muss ich mir merken.
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline Streunendes Monster

  • Adventurer
  • ****
  • Abwesend
  • Beiträge: 586
  • Username: Streunendes Monster
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #44 am: 22.05.2025 | 17:10 »
Wie steht Ihr eigentlich zu Akzenten, Apostrophen und so typisch End-80er Jahre Zeugs? Ypsilons, viele Hs und seltsame Silben ...

Oder auch sehr, sehr phantastischen Namensgebungen?
Shadowworld hatte da so einige Auswüchse.
Ondoval. Lorgalis. Anuraka. Der Jerakh Ahrenreth.
Also fernab weltlicher Namensgebungen.

Mich persönlich holt das, solange nicht zu übertrieben, sehr ab.
Klar verstehe ich Amir oder Yussef als Namen für Wüstenleute, aber ein Ossem Berenti klingt doch nach einem Fantasy-Sklavenhändler ohne realweltlichen Namensbezug, oder?
Willst Du Recht haben oder glücklich sein?

Offline Don-Lope

  • Tony Stark Wannabe
  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 171
  • Username: Don-Lope
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #45 am: 22.05.2025 | 17:20 »
Ich finde die Frage der Namensgebung komplex.
Wenn auch der Charakter eines meiner ersten Mitspieler Knüppel lautet und der seines nächsten dann folgerichtig Knüppel II war, so verursachen mir absichtlich ablerne Namen, wie der Schiffskapitän Iglo von Seelachs physische Schmerzen.
Ich bin da doch sehr durch meine Tolkien- und auch ICE-Vorliebe geprägt. Leider fehlt mir selber ein sonderliches Gefühl für Sprachen, so bin ich dann auf Listen und andere Hilfsmittel angewiesen.
Dabei kann man aber auch über das Ziel hinausschießen. Ein Spielleiter aus meinen Runden hatte sich mal sehr viel Arbeit gemacht und für ein Setting die Namen aller NSCs, aber auch aller Ort und Organisationen mit einer afrikanischen Sprache zu erarbeiteten. Dabei hat er aber mehr auf die Bedeutung, als auf den Klang geachtet. Das führte dann leider dazu, dass die Namen so ungewohnt klangen, dass alle Probleme hatten sie sich zu merken oder zuzuordnen.
Interessant fand ich auch, dass ich einen türkischstämmigen Mitspieler hatte, der es bei einem orientalischen Setting blöd fand, wenn man regionale Namen benutze, da diese sich für ihn dann wie Klaus, Hans und Peter anhörten. Er schlug dann vor, die Namen zu fantasyfizieren und einfach zu verändern. Das traue ich mich dann aber bei Sprachen, die ich nicht kenne, auch nicht.

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 13.696
  • Username: nobody@home
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #46 am: 22.05.2025 | 17:41 »
Das einzige Mal, dass ich bei D&D den klassischen "Male Human Fighter" gespielt habe, habe ich den Charakter aus lauter Namensratlosigkeit Maluman Fejdar genannt. Man hat ein paar Abende gebraucht, bis man mir auf die schliche gekommen ist, bis dahin hatte sich "Maluman" so sehr etabliert, dass eine Namensänderung undenkbar war.

Wobei das ja nur gute alte D&D-Tradition ist...oder wieso sonst, glaubt ihr, heißt der Erfinder des klassischen Säurepfeils ausgerechnet "Melf"? (Und ja, der war, wenn ich mich recht entsinne, einfach ein Spielercharakter an Garys Originaltisch.) ;D
« Letzte Änderung: 22.05.2025 | 17:43 von nobody@home »

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 13.696
  • Username: nobody@home
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #47 am: 22.05.2025 | 17:54 »
Wie steht Ihr eigentlich zu Akzenten, Apostrophen und so typisch End-80er Jahre Zeugs? Ypsilons, viele Hs und seltsame Silben ...

Oder auch sehr, sehr phantastischen Namensgebungen?
Shadowworld hatte da so einige Auswüchse.
Ondoval. Lorgalis. Anuraka. Der Jerakh Ahrenreth.
Also fernab weltlicher Namensgebungen.

Denen kann ich schon einiges abgewinnen, solange sie sich immer noch halbwegs gut aussprechen lassen. (Bei Perry Rhodan gab's mal -- kein Witz, wenn auch von den Autoren gerne mal so verwendet -- ein Insektenvolk, dessen durchaus mehrsilbige Namen zumindest für menschliche Hörer nur aus Konsonanten bestanden...exotisch, aber vielleicht nicht das allerbeste Vorbild für die tägliche Spielpraxis.)

Aber natürlich ist man auch da vorm unfreiwilligen Hineinstolpern in den Wortschatz real existierender Sprachen und Einladungen zum Wortspiel nicht sicher. 'Anuraka' ist doch auch nur 'die Anoraktragende', oder? ~;D

Offline Streunendes Monster

  • Adventurer
  • ****
  • Abwesend
  • Beiträge: 586
  • Username: Streunendes Monster
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #48 am: 22.05.2025 | 18:09 »
Melf ist ein regulärer Name, habe sogar einen Business-Kontakt mit dem Namen.

Und Anuraka ist ein Halfdemon-Halftroll  >;D
Willst Du Recht haben oder glücklich sein?

Offline manbehind

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 272
  • Username: manbehind
Re: Namensgebung in Rollenspielen
« Antwort #49 am: 22.05.2025 | 18:47 »
Mir geht es wie dem HEXer ... ich habe eine Abneigung gegen dieser Art Namensgebung.

DSA schießt mit seinen Irdischen Referenzen den Vogel ab.
Abu Terfas ... klingt cool, bis man „Abu Terfas Ysasser Shenesach“ -> „a Buterfas ys a sser shene Sach“ versteht ... oder?

Ist das noch witzig? Oder schon doof?

Wie ist Eure Haltung dazu?

Das kommt ganz drauf an ^^ Ich nehme mal das oben genannte Beispiel "Ferrara" als Hersteller von Luxuskarossen in DSA - das ist eine offensichtliche irdische Referenz, die ich in den 90er Jahren witzig fand und die mir heute immer noch gefällt, weil alle Assoziationen aus der realen Welt erfolgreich auf das innerweltliche Gegenstück angewendet werden können. Man muss dann nicht erklären, was eine Luxuskarosse von "Ferrara" ausmacht - das ist jedem klar. Das gleiche Prinzip gilt auch für bestimmte Meisterpersonen, denen aufgrund ihres Namens ein bestimmter Typ zugeordnet wird, so dass nicht noch auf andere Art und Weise erklärt werden muss, was die Person und ihren Charakter ausmacht. (Das kann natürlich nicht nur durch Namen erreicht werden, sondern auch durch Bilder.)

Der Name "Aventurien" hat ja die gleiche Funktion, d. h. auch hier werden bestimmte Erwartungen an das Spiel geweckt, die irgend etwas mit "Abenteuer" zu tun haben. Das mag heute trivial sein, war es aber vermutlich 1984 nicht.

Zu albern darf es halt auch nicht sein; auf den Einzelfall kommt es an ^^ Z. B. hat ein Perry Rhodan-Autor eine Reihe von Raumschiffen nach Metallica-Alben benannt ("Master of Puppets", "Ride The Lightning" usw.) - ich finde das witzig, das sehen andere bestimmt auch anders.

"Abu Terfas Ysasser Shenesach" ist für mich ein tolles Beispiel, wie eine - vermutlich von Jörg Raddatz als Witz gemeinte Namensgebung - auch als Witz funktioniert: ich behaupte, dass neben mir auch praktisch jeder andere Leser den Namen nicht "A buterfas" betont hat und die versteckte Bedeutung eben auch verborgen geblieben ist. In diesem Fall würde ich sagen: Ja, das ist witzig, denn der Witz funktioniert auch nach ca. 33 Jahren immer noch (ansonsten hätte man ja die versteckte Bedeutung nicht den Lesern erklären müssen).

Mich nerven im Grunde nur Namen, die Spielern ihren Charakteren geben und die ausdrücken, dass die Spieler das Spiel nicht ernstnehmen ("Pimmelprinz500") oder die offensichtliche und einfallslose Realwelt-Anspielungen sind ("Indianer-Jonas").
« Letzte Änderung: 22.05.2025 | 18:57 von manbehind »