Und da beißt sich dann die Katze wohl auch in den Schwanz: "Der Kampf zieht sich schon so lange..." -> "Mir ist langweilig, ich beschäftige mich mal kurz mit was anderem" -> der Kampf dauert am Ende noch länger, weil inzwischen ein, mehrere, oder gar alle Spieler schon gar nicht mehr richtig dabei ist/sind.
Häh, das sind doch verschiedene Sachen, die hier vermischt werden. Seine Werte zu können, seine Optionen parat zu haben und ansprechbar zu sein hat ja erstmal nix damit zu tun, ob man zwischen seinen Handlungen voll aufmerksam sein muss. Und ja, unaufmerksame Spieler
können das Problem verschlimmern. Aber erstmal muss das ganze an sich interessant genug sein und ein Mindestmaß an Flow bieten. Und dann gibt es immer noch einen Haufen anderer möglicher Probleme, die viel gravierender sein können als ein Spieler, der nur wenn er dran ist voll aufmerksam ist: Wie Regeldiskussionen die mitten im Kampf geführt werden, fehlende Regelkenntnis der Spieler, schlechte Spielerorganisation (Charakterbogen nicht parat, Würfel nicht parat usw.) oder wenn Spieler anfangen, sich intensiv über die Taktik abzusprechen und über mangelnde Fertigkeiten der SL müsste man auch noch reden usw. usf. Ein Spieler, der nicht bei der Sache ist, orientiert sich kurz und kann dann ja seine Aktion trotzdem in 20 Sekunden durchführen. Da muss man doch nicht die ganze Zeit für mental voll bei der Sache sein, ist ja keine Gehirnchirurgie die wir betreiben.
Ja, genau das. Immersion ist im Kampf ohnehin schwer.
Eine Battlemap liefert immer eine isometrische Draufsicht und keine Egoshooter Perspektive und dadurch werden alle beteiligten ganz schnell zum Taktiker.
Ja, das hast du gut zusammengefasst und das sehe ich ganz genauso. Leider habe ich Spieler, die dann auch auf einer Skizze aber bitte ganz genau wissen wollen, ob der eine Abstand 20 oder 30 cm sind. Das funktioniert einfach nicht mit allen Spielern. Umgekehrt hat man auch manchmal Spielrunden, wo man augenscheinlich eine tolle Battlemap hat, aber trotzdem einfach gerne 5 gerade sein lässt und da mehr Pi mal Daumen spielt.
Es gibt ganz wenige Spiele, die stärker auf Theatre of Mind hin geschrieben sind. Bei den Klassikern würde ich das z. B. für Unisystem sagen, da muss ja zu Beginn der Runde jeder sagen, was er tun möchte und demnach wird die Initiative vom SL gebildet, der dann den Auftrag hat, so den Flow, aber auch die Immersion zu fördern. In die Spielregeln sind also die für Theatre of Mind nötigen ständigen Wiederholungen und Beschreibungen eingebaut. Ein anderes Spiel wäre Cortex Plus/Prime, wo Aktionen deutlich dynamischer sein können und gerade im Marvel Heroic Roleplay gab es dann die tolle Initiative, wo man sich quasi abgeklatscht hat und gesagt hat, wer als nächster an der Reihe war. Da war es also inklusive zu sagen "nimm mich, ich hab ne Idee" um so die Spieler stärker ins Spiel zu binden, auch wenn man nicht dran ist.