Autor Thema: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."  (Gelesen 1434 mal)

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Offline YY

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #25 am: Gestern um 20:29 »
Es gibt da m.E. auch kein objektives Gut oder Schlecht, sondern eher Abwägungen.

Ich sage: doch, das gibt es auch.
Nämlich da, wo man mit sicherem Griff gefühlt alles rausschmeißt, was das Ding überhaupt erst a) einzigartig und b) erfolgreich gemacht hat.

Insbesondere Shadowrun geht gerne mal in Zeitgeist-Richtungen, die sich mit dem ursprünglichen Konzept nicht überein bringen lassen - da braucht man sich auch nicht wundern, dass das kein rundes Gesamtbild mehr gibt.
Und der Realität hinterherrennen wird spätestens da objektiv zu einem Fehlgriff, wo man weiterhin eine Timeline hat, die Ende der 90er mit der Abweichung beginnt. Das kann nie glaubwürdig werden und dann kann man den futurologischen Anstrich auch gleich ganz bleiben lassen (was ohnehin dem Großteil an Near Future-SF gut tun würde).


Gar nicht gefallen haben mir seinerzeit die Änderungen von Warhammer zu AoS

Da war die Alte Welt immerhin nie wirklich weg und ist seit geraumer Zeit wieder "richtig" da.
So steht AoS nun eben neben WHFB und WFRP - das soll mir recht sein.

Bei 40K stört mich das schon viel eher, weil es da diese Parallelität eben nicht gibt* und man dort eifrig bastelt und am Setting rüttelt.


*Im Grunde hätte man das analog zur Fantasy-Situation aufziehen können, dann aber lustigerweise mit dem chronologisch früher liegenden Horus Heresy/30K als Experimentierfeld.
Oder indem man ähnlich wie bei Battletech eine halbwegs abgeschlossene Gesamt-Timeline etabliert, auf der sich die Spieler dann recht frei verorten können. Aber 30K und 40K und z.B. 45K würden sich wohl nicht sinnvoll tragen können - trotzdem kommt man da vielleicht irgendwann noch hin. Eine gewisse Oldschool-Unterströmung gibt es bei 40K ja bereits.

"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Prisma

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #26 am: Gestern um 21:04 »
Ich bin da relativ resistent, da ich Veränderung in Settings nicht mitgehe, wenn sie mir nicht gefallen.

Forgotten Realms ist immer noch meins, weil ich das Material aus AD&D 2nd Edition benutze. Dark Sun, Ravenloft und Co sind aus demselben Grund immer noch meins. Shadowrun finde ich mit dem Setting der 1. und 2. Edition am schönsten. Ich nehme vielleicht die modernenen Regeln, oder auch nicht, aber der Metaplot interessiert mich nicht. Dasselbe gilt für 40K. Wenn ich leite, dann ist das in der Zeit in der Eisenhorn lebt und Cadia kann gerne ganz bleiben. Ebenso Cyberpunk 2020 usw.... Ich muss bei keiner Änderung mitgehen, aber ich kann. Und ich kann auch nur soweit gehen, wie es mir gefällt. 

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #27 am: Gestern um 21:47 »
Aventurien hat vor allem keine Raketen mehr.

Offline Seraph

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #28 am: Gestern um 23:00 »
Sehe ich ähnlich, Grubentroll.

Ich bin Jahrgang 1990 und '98 mit Baldurs Gate 1 in Berührung mit DnD gekommen. Teil 2 habe ich 2000 zu Weihnachten bekommen und bis heute ist es das beste Rollenspiel, das ich je erlebt habe.
Die Tonalität der 90er/frühen 00er Jahre ist DER Goldstandard für mich und die heutigen Produkte mir meistens auch zu bunt. Zu beliebig. Zu abgedreht.

Ich sehne mich nach simplen "Zwerg, der Bier mag und grimmig den Schmiedehammer schwingt" - Charakteren. Nach mehr Ernsthaftigkeit. Nach epischeren Abenteuern.

Aber klar, natürlich gibt es auch gute Bücher in der 5e, aber alles in allem ist es mir auch zu sehr Marvel und World of Warcraft als Edo-Fantasy.
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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #29 am: Heute um 00:00 »
Ach ja, die guten alten FR der 80er und 90er... als Kriegerinnen noch Kettenbikinis trugen und die "Dragonborn" humanoide Dinosaurier waren.  :)
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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #30 am: Heute um 06:11 »
...
Ich bin Jahrgang 1990 und '98 mit Baldurs Gate 1 in Berührung mit DnD gekommen. Teil 2 habe ich 2000 zu Weihnachten bekommen und bis heute ist es das beste Rollenspiel, das ich je erlebt habe.
Die Tonalität der 90er/frühen 00er Jahre ist DER Goldstandard für mich und die heutigen Produkte mir meistens auch zu bunt. Zu beliebig. Zu abgedreht.
...

Dito - bzgl. D&D kann ich das an der Jahrtausendwende festmachen. Die 3e hatte für mich schon zu viele Optionen an Völkern & Rassen usw. Aber den Fluff der Hintergrundbücher fand ich noch ganz gut, das hat sich dann mit der 4e geändert; die Editionen nach 3.5 fallen da für mich einfach ab. Generell mag ich es bei Fantasy RPG auch etwas bodenständiger und keinen riesen Zoo zur Auswahl. Talislanta fällt da ein bisschen raus, da fand ichs irgendwie ganz cool. Bei Computer RPG störts mich auch weniger - bei Wizardry 7 aus 1992 konnte man ja auch Echsen, Wolfsmenschen und Katzen nehmen usw. Aber bei TTRPG brauche ich das eher nicht.
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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #31 am: Heute um 09:58 »
Über Geschmack läßt sich schlecht streiten. So richtig bodenständig waren die Realms aus meiner Sicht allerdings noch nie -- und das kriegt auch (A)D&D in seiner grundsätzlichen Eigenschaft als Immer-Schneller-Höher-Weiter-Regelsystem, die es schon immer hatte, auf Dauer einfach schlicht nicht gebacken.

Insofern klingt die Kritik an "dem ganzen neumodischen Kram" für mich schon ein wenig nach Jammern auf hohem Niveau. Zumal ich ja persönlich, wenn ich einen ernsthaften Wunsch nach "mehr Bodenständigkeit" verspüren sollte, mit als allererstes genau den ganzen EDO-Kram als Ballast abwerfen würde -- braucht kein Mops wirklich, um einfach nur Fantasy spielen zu können, und Professor Tolkien schüttelt über die ständige Das-muß-mit-rein-Zwangsneurose diverser Verdächtiger wahrscheinlich auch noch heute im Jenseits sein weises Haupt. :)

Offline Grubentroll

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #32 am: Heute um 09:58 »
Ich will mich gar nicht zu sehr an dem "für mich war das genau zu diesem Zeitpunkt der wahre Jakob" festbeißen was hier ein paar Leute ansprechen.

Es geht mir eher eher um das "warum schmeckt Brauner Bär nicht mehr nach Brauner Bär".
Warum wird dieser Markenkern so stark verändert.

Mir ist schon klar, dass es Verlage gibt, die sich personell verändern und auch ein Produkt weiterentwickeln müssen.
Aber ist es nicht kontraproduktiv ein Produkt so stark zu verändern, dass es nicht mehr erkennbar ist?

Und dann andersrum, wieso wird nicht ein neues Produkt kreiert, wenn das alte nicht mehr den Anforderungen entspricht.

Als ich den D&D-Film gesehen habe, hab ich natürlich ein paar Namen erkannt. Aber die Bilder hatten da irgendwie nix mit dem zu tun, was ich mit den Realms verbinde.

Ich finde da den "Age of Sigmar"-Ansatz zB besser, als wie die Old World in irgendwas zu verändern was sie nicht ist.

Online Arldwulf

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #33 am: Heute um 10:02 »
Wobei der D&D Film ja auch nicht gerade repräsentativ für die Realms Bücher und Hintergrundinfos über die Reiche ist.

Offline Streunendes Monster

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #34 am: Heute um 10:04 »
Für mich fühlen sich die Realms seit der 4e nicht mehr "richtig" an.
Anstelle eine behutsamen Evolution wurde mehrfach das Brecheisen angesetzt. Duktus, Inhalt, Historie und Ästhetik.
Tatsächlich war das Design von Dark Sun zu 4e Zeiten noch am nachvollziehbarsten für mich.
Was da aktuell entwickelt wird ist für mich einfach sehr weit weg.
Ein Grund mehr, in den FR mit HârnMaster oder BRP/RQ zu spielen. Beide gefühlt nah genug an D&D und definitiv näher am Gefühl der "alten Realms"TM
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Offline Streunendes Monster

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #35 am: Heute um 10:04 »
Wobei der D&D Film ja auch nicht gerade repräsentativ für die Realms Bücher und Hintergrundinfos über die Reiche ist.

4e auch nicht  8]  :-*
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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #36 am: Heute um 10:10 »
4e auch nicht  8]  :-*

Da wär ich vorsichtig, Realms Shaking Events haben ihren Namen ja nicht ohne Grund. Aber ja, wenn man die AD&D 2nd Edition Realms vor Augen hat, so wie Grubentroll das oben beschrieb ist es natürlich ein anderes Setting, auch von der Stimmung her.

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #37 am: Heute um 10:11 »
Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wo der "Kern" der FR verloren gegangen sein soll. Für mich sehen die FR immernoch sehr nach FR aus.

Was ich feststellen kann, ist eine leichte Änderung im "Ton". Mehr Marvel-Style, weniger 80s Sword &Sorcery. Da geht das Setting halt mit dem System und dem Zeitgeist mit. Ich denke  das ist eine völlig normale Entwicklung. Die 80er sind halt lange vorbei und Fantasy an sich hat sich etwas verändert bzw. die Schwerpunkte sind heute andere.
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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #38 am: Heute um 10:19 »
Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wo der "Kern" der FR verloren gegangen sein soll. Für mich sehen die FR immernoch sehr nach FR aus.

Was ich feststellen kann, ist eine leichte Änderung im "Ton". Mehr Marvel-Style, weniger 80s Sword &Sorcery. Da geht das Setting halt mit dem System und dem Zeitgeist mit. Ich denke  das ist eine völlig normale Entwicklung. Die 80er sind halt lange vorbei und Fantasy an sich hat sich etwas verändert bzw. die Schwerpunkte sind heute andere.

Ich denke, das ist in erster Linie einfach die rosarote Brille in Kombination mit der Tatsache, daß man "damals" halt noch vergleichsweise jung und unschuldig war und auch ans Rollenspiel mit anderen Augen und Flausen im Kopf herangegangen ist als zwanzig, dreißig, oder vierzig Jahre später.

Deswegen werden wir auch in noch mal zwanzig, dreißig, oder vierzig Jahren -- immer vorausgesetzt, die D&D-Linie wird tatsächlich auf die eine oder andere Weise so lange fortgesetzt und die Welt geht vorher nicht komplett den Bach runter -- wahrscheinlich auf genau dieselbe Weise reichlich Beschwerden hören, daß die Realms einfach nicht mehr so sind wie zu den guten alten 5e-Zeiten.

Offline Grubentroll

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #39 am: Heute um 10:25 »
Ich finde es fast ein wenig bedenklich, wie hier immer wieder auf diese Nostalgiesache eingegangen wird, obwohl ich das jetzt schon mehrfach verneint habe dass jenes die Idee dieses Threads ist.

Reading Comprehension much?

Offline Streunendes Monster

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #40 am: Heute um 10:26 »
Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wo der "Kern" der FR verloren gegangen sein soll. Für mich sehen die FR immernoch sehr nach FR aus.

Was ich feststellen kann, ist eine leichte Änderung im "Ton". Mehr Marvel-Style, weniger 80s Sword &Sorcery. Da geht das Setting halt mit dem System und dem Zeitgeist mit. Ich denke  das ist eine völlig normale Entwicklung. Die 80er sind halt lange vorbei und Fantasy an sich hat sich etwas verändert bzw. die Schwerpunkte sind heute andere.

Muss einem die Entwicklung gefallen?
Ist ne rhetorische Frage ;)

Also wenn Du keinen Unterschied in der Ästhetik wahrnimmst oder mit den unsacht evolutionierten Setzungen des Settings, dann haste da einfach ne andere Toleranzgrenze. Was total gut für dich ist.
Andere wiederum haben diese nicht. Kannste nicht nachvollziehen. So what?
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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #41 am: Heute um 10:40 »
Ich finde es fast ein wenig bedenklich, wie hier immer wieder auf diese Nostalgiesache eingegangen wird, obwohl ich das jetzt schon mehrfach verneint habe dass jenes die Idee dieses Threads ist.

Reading Comprehension much?

Ich denke bei den Realms ist es ja auch schlichtweg so, dass auch abseits der Nostalgie ganz objektiv viele Veränderungen das Setting geprägt haben. Die Realms vor dem Fall Netherils waren anders als jene danach, die vor der Zeit der Sorgen genauso, die vor der Rückkehr der Shadovar genauso, die vor der Zauberplage natürlich und auch die jetzigen 5e Realms sind wieder anders.

Und an jedem Punkt in diesen Ereignissen kann man sagen: genau dies ist der Status den ich haben mag.

Oder sagen: Genau diese Veränderung, die Geschehnisse an einem Ort der von all diesen Zeitenwenden geprägt und geformt wurde sind was für mich die Realms ausmacht.

Es gibt Orte in den Realms, bei denen wenn ich sie Spiele Material von AD&D bis 4e zum tragen kommt. Und dadurch eine Stadtentwicklung über Jahrhunderte entsteht. Das ist etwas was ich an den Realms eigentlich sehr schätze, statisch waren sie nie.
« Letzte Änderung: Heute um 10:52 von Arldwulf »

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #42 am: Heute um 10:42 »
"Kern" ist eben bislang ein völlig unklares Ding. Solange da alle etwas anderes zu zählen, reden wir über Äpfel und Birnen.

Zu den FR:
Götter wenig verändert, Swordcoast, Waterdeep, Neverwinter, Ice Wind Dale, Dalelands usw... alles weiter da und nur oberflächlich verändert. Also mal konkret: was ist so derart anders, dass wir nicht mehr die FR vor uns haben?
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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #43 am: Heute um 10:49 »
Ich finde es fast ein wenig bedenklich, wie hier immer wieder auf diese Nostalgiesache eingegangen wird, obwohl ich das jetzt schon mehrfach verneint habe dass jenes die Idee dieses Threads ist.

Reading Comprehension much?

Das Risiko geht man mit solchen Fäden nun mal ein.

Was große Veränderungen an Rollenspielsettings im Lauf der Jahre und Jahrzehnte angeht...nun, da gibt es meiner Ansicht nach einfach gar nicht so viele, die sich so lange gehalten und über solche Zeiträume dieselben Fans an sich gebunden haben. Die Realms sind halt das prominenteste D&D-Beispiel, während andere Welten selbst dort von vornherein eher mal kommen und gehen (und man ja prinzipiell immer noch schlicht seine eigene stricken kann), DSA hat natürlich Aventurien, Midgard hat sich seit den achtziger Jahren kaum verändert (und jetzt, wo die 6. Edition da doch mal an den Fossilien rüttelt, ist der Aufschrei auch da groß) -- aber verglichen mit all den Spielen und Settings, die überhaupt jemals nur eine und im Ausnahmefall mal zwei Editionen erlebt haben, bleibt diese Blase von im eigenen Saft köchelnden Sonderfällen rein zahlenmäßig eben recht überschaubar, und wer da nicht ausdrücklich als Insider dazugehört, der kriegt halt auch das ganze Phänomen gar nicht so recht mit.

Offline Irian

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #44 am: Heute um 11:16 »
Letzten Endes gibt es ja nur zwei Möglichkeiten:

Ein Setting "lebt", hat also eine offizielle Timeline die weiterläuft, bekommt also regelmäßig Updates, größere Kampagnen die "offiziell" was verändern, etc.

Oder ein Setting ist statisch, d.h. es gibt ein oder mehrere Quellenbücher, aber die beschreiben nur den Status Quo zum Zeitpunkt X, alles was danach kommt, liegt bei den Gruppen, die es bespielen.

Unabhängig von den Gründen, liegt es halt in der Natur der Sache, dass lebende Settings sich in eine Richtung entwickeln können, die manchen nicht gefällt, anderen schon. Ist halt einfach so. Natürlich können die Änderungen größer oder kleiner sein, also z.B. diverse Kriege in einer Mittelalter-Welt nach denen sich halt Grenzen verschieben und Fürsten anders heißen oder eben halt auch größere demographische Änderungen in einem ohnehin schon arg Kitchen-Sink Fantasy Setting. Das lässt sich halt schwer vermeiden, dass man nicht alle Änderungen mag und sicherlich kann man sich fragen, ob bestimmte Änderungen nun gut oder schlecht sind (nach welchen Kriterien auch immer), aber andererseits, als alter GURPS Spieler kann ich sagen... Rollenspiel-Systeme sind doch eh Baukästen. Wenn jemand Setting X im Jahre Y mehr mag als im Jahre Z... Dann spielt halt das. Was soll's? Niemand hindert einen Spielleiter daran, das festzulegen und bestimmte Spezies nicht zuzulassen. Ist doch kein Problem.

Rollenspiele sind doch kein "Friss oder stirb", sondern eher ein "Hier ist ein Buch, nimm daraus, was du magst."
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Maarzan

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #45 am: Heute um 11:31 »
...
Rollenspiele sind doch kein "Friss oder stirb", sondern eher ein "Hier ist ein Buch, nimm daraus, was du magst."

Theoretisch ja, aber die nächste Frage ist - mit welchen aka wie vielen Leuten, die das genauso sehen, kann ich das dann auch so spielen?
Und da sorgt jede Zersplitterung halt für einen sinkenden Pool und neue Spieler sehen dann meist auch nur die neueste Version.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Online Arldwulf

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #46 am: Heute um 11:38 »
Letzten Endes gibt es ja nur zwei Möglichkeiten:

Ein Setting "lebt", hat also eine offizielle Timeline die weiterläuft, bekommt also regelmäßig Updates, größere Kampagnen die "offiziell" was verändern, etc.

Ja, das stimmt natürlich. Aber die Realms mit ihren mehrfachen welterschütternden Ereignissen ist natürlich auch ein Extrembeispiel. Die Veränderungen sind größer, ganze Länder verschwinden dort teilweise und sehr große Landstriche sind beeinflusst. Ja auch nicht erst in den modernen Editionen, wenn man sich die alten Werke anschaut so findet sich ja auch dort eine riesige Wüste wo einst ein mächtiges Land war.

Und viele der Realms Shaking Events sind durchaus für fortlaufende Kampagnen problematisch. Das ist auch nichts was nur die alten Grognards betrifft. Wenn ich meine Tarmalune Kampagne nach 5e umstellen wollen würde käme ich halt schnell zu dem Problem "das gibts nicht mehr".

Es gibt durchaus ein paar Fixpunkte, aber der welterschütternde Charakter der Ereignisse lässt sich kaum wegdiskutieren und prägt die Realms auf eine sehr extreme und deutliche Weise.


Offline Weltengeist

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #47 am: Heute um 12:18 »
Irgendwie kommt hier als Hauptargument ja immer der Metaplot. Ich bin mir aber gar nicht sicher, dass der das Hauptproblem ist. Metaplot an sich bewegt sich ja nur im Rahmen dessen, was die Welt sein will. Nur weil König Waldemar jetzt tot ist und Waldland jetzt in drei Fürstentümer zerbrochen, ist das Setting ja immer noch das Setting.

Mein Problem ist vielmehr, dass mit der Zeit immer mehr Dinge in das Setting reingepresst werden, die da ursprünglich nicht hingehörten. Wenn der "Herr der Ringe" originär ein Rollenspielsetting wäre, dann hätte man irgendwann angefangen, Psionik einzuführen, Tiermenschen, Dimensionstore, Halblings-Ninjas, Steampunk-Technologie, spielbare Vampire usw. Bis eben von dem, was die Fans an Mittelerde mögen, nichts mehr übrig geblieben wäre.
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Online KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #48 am: Heute um 12:19 »
Star Wars d6 war ein Star Wars Rollenspiel, das über 12 Jahre schubkarrenweise Material rauspumpte und so dazu beitrug, die Spielwelt zu definieren.

 :headbang: :headbang: :headbang: :headbang:

Deswegen lebt das bei mir und meiner Runde fröhlich weiter, und FFG und WotC-Material zu Star Wars wird von mir nach Herzenslust ausgeschlachtet - die haben nämlich durchaus gutes Zeug produziert.

Insgesamt finde ich die angesprochene Problematik nicht weiter wild - die neuen Versionen von Spielwelten haben ja die alten Versionen, die man im Regal stehen hat, nicht in Staub verwandelt. Man kann ja immer noch klassisches Fading Suns spielen, Neo-Fading-Suns, oder eine frankensteinhaftige Hybridversion von beiden zusammenschrauben.
Viele Spieler bzw. Nerds machen meiner Meinung nach den Fehler, sich zu sehr von offiziellen Versionen gängeln zu lassen, dabei haben wir doch ein Hobby, das explizit die eigene Fantasie ermutigen soll, und viele RPG-Publikationen sagen das auch immer wieder. Bei der Der Eine Ring wird auch an etlichen Stellen dazu ermutigt, auch mal gegen Tolkiens Vorgaben zu verstoßen, wenn es dem Spielspaß förderlich ist.
Theirs not to make reply,
Theirs not to reason why,
Theirs but to do and die:
Into the valley of Death
    Rode the six hundred.

Offline Raven Nash

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Re: "Das ist nicht mehr mein Forgotten Realms..."
« Antwort #49 am: Heute um 12:33 »
Mein Problem ist vielmehr, dass mit der Zeit immer mehr Dinge in das Setting reingepresst werden, die da ursprünglich nicht hingehörten. Wenn der "Herr der Ringe" originär ein Rollenspielsetting wäre, dann hätte man irgendwann angefangen, Psionik einzuführen, Tiermenschen, Dimensionstore, Halblings-Ninjas, Steampunk-Technologie, spielbare Vampire usw. Bis eben von dem, was die Fans an Mittelerde mögen, nichts mehr übrig geblieben wäre.
Das ist das Problem eines kommerziellen Settings: zu viele Köche.
Bei einem Homebrew entscheide ich allein darüber, was für Elemente ich eventuell dazu nehmen will, und welche nicht. Bei einem kommerziellen Setting macht das ein Redakteur, bzw. eine ganze Mannschaft an zuständigen Leuten. Und da diese im Laufe der Zeit wechseln, kommen irgendwann Sachen dazu, die dem Geschmack des jeweils Verantwortlichen entsprochen haben...

Hätte Greenwood allein die Verantwortung behalten, sähen die FR vermutlich heute anders aus.
Aktiv: Dragonbane
Vergangene: Runequest, Cthulhu, Ubiquity, FFG StarWars, The One Ring, 5e, SotDL, LevelUp! A5e, Vaesen
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