…aber aus den 18 Minuten lässt sich ja schließen, dass es um einen Erstschlag mit einer interkontinentalen Atomrakete geht und jetzt wo ich gerade
diesen Artikel gelesen habe, was das bestätigt, frage ich mich, wo besteht hier das Spiel, außer dass es natürlich sehr tragisch und belastend ist, was man ausspielen könnte, wo ich persönlich aber keinen Spaß daran hätte.
Eine 10 kt Bombe, wie sie z.B. Nordkorea besitzt, würde in Downtown Chicago (2,7 Mio Einwohner) lt. Nukemap ca. 100.000 Leute töten und doppelt so viele noch einmal verletzten, von denen dann sicherlich auch noch viele sterben werden, weil sie keine Hilfe bekommen. Ich gehe von einem Airburst aus, der den größeren Schaden macht. Eine 150 kt Bombe, die Nordkorea vielleicht besitzt, würde 500.000 Opfer fordert und eine 1 MT Bombe, wie sie die USA per Minuteman verschicken können, ca. 1,5 Mio Opfer.
Aber wenn man wie im Film nichts dagegen machen kann, sondern nur ohnmächtig zusehen muss… ist das spielenswert? Oder gibt es da noch eine geheime Verschwörung und einen "inside job"?
Solange es nur ein einzelner Angriff ist, der auch nicht die Zweitschlagfähigkeit bedroht, weil das Zentrum von Chicago das Ziel ist, ist es nicht notwendig innerhalb der 18 Minuten über einen Gegenschlag zu entscheiden. Dazu bleiben immer noch die nächsten Tage und Wochen.
Diskutieren könnte man höchstens, ob man die Leute warnen sollte. Ich würde erwarten, dass es dazu Expertenanalysen gibt und befürchte, deren Empfehlung wäre "nein". Denn selbst wenn es da jetzt einen ABC-Alarm gäbe, würden die Leute das verstehen und sich z.B. in die U-Bahn-Schächte zurückziehen? Und wenn jeder aus der Stadt fliehen will, können auch keine Hilfskräfte dorthin gelangen.
Vielleicht sollte man daher Feuerwehr und Rettungssanitätern den Befehl gehen, die Stadt ASAP zu verlassen… man müsste 5km, besser 10km aus dem Zentrum raus. Und kann dann vielleicht, nach dem Feuersturm, wieder rein.
Wichtig wäre, so genau wie möglich zu wissen, wo das Zentrum der Explosion ist. Wenn nicht genau Downtown getroffen wird, sinkt die Opferzahl beträchtlich. Und da Chicago an einer Bucht liegt, könnte ein Wassertreffer ebenfalls den Schaden drastisch reduzieren. Ich habe versucht, herauszufinden, ob dann ein Tsunami eine Gefahr wäre, aber für mehr als 0,5m scheint der See nicht tief genug. Nukemap berücksichtigt diesen Fall leider nicht. Der Blast selbst würde 5km vor der Küste verpuffen.
Wo ich mich ja frage: kann man wirklich nicht den Ursprung einer Rakete zurückrechnen? Die fliegt doch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine gerade Bahn. Wenn dann am Ursprung Land ist, ist auch der Staat dort verantwortlich. Wenn es hingegen eine eigentlich unbewohnte Insel ist… in jedem Fall würde ich ASAP dahin Leute schicken, Beweise sichern. Andererseits, wer als Terrororganisation die Möglichkeit hat, eine geheime Basis zu bauen und eine funktionierende atomar bestückte Rakete abzuschießen, hat vielleicht noch genug Sprengstoff übrig, um die Basis nach dem Abschuss auch restlos zu vernichten.
Vom Meer aus sollte man überseeisch das verantwortliche Schiff auf Satellitenbildern finden und wenn es ein U-Boot war, ist die Menge der Täter stark eingeschränkt. Bleibt noch der Abschuss aus dem Weltall, aber dann müsste es entweder die USA selbst oder Russland oder China gewesen sein, selbst wenn alle drei behaupten, keine Waffen im Erdorbit stationiert zu haben. Pläne dazu gibt es aber meines Wissen schon seit den 1960ern.
Sind aber alles Dinge, die man nicht in 18 min klären muss. Und selbst bei einer aufgedeckten "false flag" Operation, wenn die Rakete nicht abgefangen werden kann, könnte man höchstens dadurch Spannung aufbauen, dass man in 18 min den Verantwortlichen finden und dazu "bringen" muss, die Rakete zu zerstören oder vom Kurs abzubringen – und da wäre alles besser als das Stadtzentrum.