Autor Thema: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt  (Gelesen 5967 mal)

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Offline Würfelheld

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Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« am: 21.08.2007 | 12:02 »
Hallo Leute,

nachdem ich gerade im " Was lest ihr gerade" folgende Aussage gefunden habe,

Hm.... ich finde, dass weniger Platz ist fuer wirklich originelles Zeug, weniger Mut, und insgesamt hinkt Deutschland einfach hinterher. Die entscheidenden Entwicklungen passieren woanders. Die grossen Talente der letzten Zeit sind alles keine Deutschen - weil dt. Verlage einfach lieber auf Nummer Sicher gehen. Aber das tausendste "me too!"-Produkt steht halt der Innovation im Weg.

würde mich doch mal Interessieren was Ihr den so in Zukunft wollt, ändern würdet oder aber was auch immer? ! ?

Also lasst Euren Hirnschmalz dazu mal an die Öffentlichkeit und schreibt ihn hier nieder  :)

Besten Gruß
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Offline Spicy McHaggis

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #1 am: 21.08.2007 | 23:55 »
Bitte keine Vatikan-/Kirchen-Geheimnisthriller mehr.... Bitteeee!!!
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Offline Würfelheld

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #2 am: 22.08.2007 | 08:31 »
Bitte keine Vatikan-/Kirchen-Geheimnisthriller mehr.... Bitteeee!!!
Zustimmung  :d
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Offline Yerho

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #3 am: 22.08.2007 | 11:48 »
Bitte auch keine marginal angewandelten Tolkien-Klone mehr.
Und bitte deutlich weniger (schlechte) Romane zu Filmen, Serien und Videospielen.
Und auf gar keinen Fall weitere Harry-Potter-Bände, auch wenn es sich Rowling anders überlegen sollte.

Ich würde mal wieder ein paar gute SF- und Fantasy-Einzelromane begrüßen. Oder maximal kurze Zyklen, deren Umfang bereits feststeht, weil mir die sich selbst und sich untereinander ständig kopierenden Endlos-Zyklen mittlerweile gehörig auf die Nerven gehen.
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Offline AlexW

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #4 am: 22.08.2007 | 18:40 »
Bitte kein historischen Romane mehr, die ne Frau auf dem Cover haben und sich nur um Liebe, Schwangerschaft und Emanzipation drehen.... Hoert auf, die Maenner aus dem historischen Genre wegzugrauseln!

Offline Timo

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #5 am: 22.08.2007 | 20:34 »
Ich verfolge sowieso nur noch den engl. Buchmarkt, aber meine Wünsche wären:

-Wieder mehr kleinere unabhängige Verlage, die erfolgreich sind und auch mal was riskieren(im Comicbereich passierte da so einiges letztes Jahr, B+L und Splitter)

-Bessere Übersetzer, besseres Lektorat, mir würden ja schon Übersetzer langen, die sich mit der Materie auskennen, oder sich da eingelesen haben.

-mehr Chicklit(wobei da einiges schon kommt, wohl dank Anne Bishop, die sich wohl nett verkauft hat)  ;)
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Offline Doc Letterwood

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #6 am: 23.08.2007 | 13:44 »
Bitte mehr gute deutsche Fantasy und Science-Fiction! Und bitte so, dass man auch davon leben kann als Schreiberling!

Weg vom US-Einheitsbrei, hin zur eigenen Fiction-Identität im deutschen Buchmarkt!

VIVA LA REVOLUCION!!! ....ups, jetzt lass ich mich hier wegreißen...sorry...  ~;D
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Offline Würfelheld

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #7 am: 23.08.2007 | 18:18 »
Dann mal so in den Raum gefragt, gibt es denn empfehlenswerte Ausnahmen oder gibt es echt nur den Einheitsbrei und Mainstream? ? ?
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Offline Haukrinn

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #8 am: 23.08.2007 | 18:43 »
Mir will da ehrlich gesagt nichts einfallen. Heitz ist Mist, Meyer ist Mist, Hohlbein reden wir garnicht erst von, da wäre der Druck auf Klopapier noch eine Zumutung für jeden Hintern. Alle anderen schreiben so oder so nur bei anderen ab.

Wiesler und Wichert haben sicherlich berechtigterweise ihre Fans, können mich aber auch nicht begeistern (liegt aber vielleicht auch daran, das Wieslers Fantasykost Schrott ist und mich Shadowrun und DSA-Romane so überhaupt nicht interessieren...  ;)).

Kurzum, lies 'was ausländisches...  ;D
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Offline Doc Letterwood

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #9 am: 23.08.2007 | 18:52 »
Guckstu hier: http://tanelorn.net/index.php/topic,10882.0.html

Innovationen feiern in Deutschland seit Jahren ein Nischendasein. Ich darf hier Frank Festa anführen, der mit seinem Verlag da einiges gemacht hat und als einer der ersten z.B. Thomas Ligotti veröffentlicht hat. Bei Festa findest Du sicherlich das ein oder andere Juwel klassischer wie moderner phantastischer Literatur.

Die größten deutschen Erfolgsschriftsteller sind im Grunde Nacherzähler, da gebe ich AlexW vollkommen Recht. Die deutschen Verlage verdienen das meiste Geld mit Auslandslizenzen von Schriftstellern, z.B. aus den USA. Warum das? Wahrscheinlich weil das Verlagssystem dort völlig anders ist, nämlich nicht an den Buchpreis gebunden. Barnes&Nobles beherrscht den Verkaufsmarkt und große Verlage mit guten Lektoren werfen Bestseller um Bestseller auf den Markt - also warum noch selber produzieren, wenn man sie einkaufen kann?

In Deutschland traut sich das kaum ein Verlag. Ich will nicht sagen, dass die Buchpreisbindung die Entwicklung von guten NAchwuchsautoren, die eben nicht dem Mainstream made in USA anhängen, verhindert. Es scheint eher so, als sei es billiger für die Verlage, Erfolge aus dem Ausland einzukaufen und zu vermarkten, als neue riskante Wege zu gehen.

Tricia, Du bist Lektorin, jetzt sag doch auch mal etwas  ;D

« Letzte Änderung: 23.08.2007 | 18:54 von Morebytes Reloaded »
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Offline Würfelheld

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #10 am: 23.08.2007 | 19:18 »

Mir will da ehrlich gesagt nichts einfallen. Heitz ist Mist, Meyer ist Mist, Hohlbein reden wir garnicht erst von, da wäre der Druck auf Klopapier noch eine Zumutung für jeden Hintern. Alle anderen schreiben so oder so nur bei anderen ab.

Wiesler und Wichert haben sicherlich berechtigterweise ihre Fans, können mich aber auch nicht begeistern (liegt aber vielleicht auch daran, das Wieslers Fantasykost Schrott ist und mich Shadowrun und DSA-Romane so überhaupt nicht interessieren...  ;)).
Naja ich hab Wieslers und Wicherts SR Romane mit Vergnügen gelesen. Sie waren da nunmal nicht das typische SR Zeugs in vielerlei Hinsicht.
Zu den Fantasy-Werken (DSA eingeschlossen) kann ich nichts sagen, da mich die bis jetzt noch nicht gereizt haben...


Kurzum, lies 'was ausländisches...  ;D
Hab ich in letzter Zeit einiges, aber ich möchte auch mal was gutes "neues" von einem deutschen Autor in die Hände nehmen und das Gefühl haben, das ich in der Story aufgehe und das Buch nicht weglegen möchte... also ein Hammer eben!


Guckstu hier: http://tanelorn.net/index.php/topic,10882.0.html
da ist nicht wirklich was neues bei, oder?



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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #11 am: 23.08.2007 | 20:26 »
ja bittöö, sag was :)

mich betrifft das eigentlich nur im Fantastischen Bereich. Einen deutschen Thriller,Krimi hab ich noch nicht in der Hand gehabt.

Ich würde mir mehr Fantastisches im Steampunk Bereich wünschen, ähnlich wie es in Mächte des Feuers gemacht wurde (Markus Heitz). Darf aber auch gerne besser sein ;) Das finde ich unverbraucht.

Ich finde auch deutsche Autoren könnten sich im Fantastischen mehr an heimischer Mythologie orientieren anstatt deren Verwurstungen aus Übersee zu "reimportieren". Das spricht vielleicht die romantische Deutsche Seele (die ich durchaus attestieren würde) an und weckt so eine Art "uns" Gefühl. Halt "unser Fantasy Stil" wie es auf den britischen Inseln mit keltischer Mythologie typisch ist :)
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Offline Timo

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #12 am: 23.08.2007 | 20:55 »
Mein Kollege meint, das Richard Schwartz(Das Geheimnis von Askir/Piper Verlag) gute dt. Fantasy liefert.
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Offline Doc Letterwood

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #13 am: 24.08.2007 | 08:42 »

mich betrifft das eigentlich nur im Fantastischen Bereich. Einen deutschen Thriller, Krimi hab ich noch nicht in der Hand gehabt.

Davon gibt es ein paar - die Eifelkrimis von Berndorf sind gut und kommerziell recht erfolgreich, der saarländische Autor Martin Conrath kupfert wieder ab und schreibt Saarlandkrimis. Großes Plus beider: Der Lokalkolorit, beide Autoren leben dort, wo sie ihre Geschichten ansiedeln, und können dort alles bis in jede Rinnsteinritze genau beschreiben. Etwas ähnliches machen auch viele deutsche Shadowrun-Autoren (Markus Heitz ist ja auch gebürtiger Saarländer bzw. mittlerweile Wahl-Pfälzer *bah*  ;) und hat einen seiner Romane in Bexbach/Saar angesiedelt).

Aber richtige Platzhirsche kenne ich in Sachen deutsche Krimis auch nicht. Wo die deutschen Autoren aber auch durch die starke Nachfrage am Markt im Kommen sind, sind Hörbücher. Stichwort Gabriel Burns und Konsorten. Da könnte ich mir in Zukunft vorstellen, dass viele Buchautoren dorthin abwandern oder neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit auch zu Hörbuchschreibern werden.

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #14 am: 24.08.2007 | 08:52 »
Aber richtige Platzhirsche kenne ich in Sachen deutsche Krimis auch nicht.

Ich weiß nicht, ob Jakob Arjouni als Platzhirsch gelten kann, aber die Kayankaya-Romane sind absolut erstklassige Hardboiled-Krimis.

Offline Doc Letterwood

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #15 am: 24.08.2007 | 09:00 »
*notier* Muss eh noch "Survival-Material" fürs Wochenende kaufen, da kommt mir so ein guter Krimi gerade recht.
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Offline AlexW

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #16 am: 24.08.2007 | 18:24 »
Wiesler und Wichert haben sicherlich berechtigterweise ihre Fans, können mich aber auch nicht begeistern (liegt aber vielleicht auch daran, das Wieslers Fantasykost Schrott ist und mich Shadowrun und DSA-Romane so überhaupt nicht interessieren...  ;)).

Ich will mich nicht verteidigen, aber ich denke, meine Romane lassen sich aus ausserhalb des Genres lesen. (Wiesler uebrigens auch... um die Lanze fuer den Kollegen zu brechen). :)

Grundsaetzlich ist es einfacher, in einer "Serie"  mitzuschreiben (dazu zaehle ich Rollenspiel-Romane mal, obwohl's nur im weiteren Sinne stimmt) als mit einem neuen Konzept in den Mainstream zu gehen - gerade, weil die Verlage Muffensausen haben und lieber nur den naechsten Tolkien-Klon hochziehen bzw Ghostwriter der BIG NAMES durchfuettern (oder Lizenzen kaufen). Ich hab auf beides keine Lust - Ghostwriter mache ich nicht (nicht gut genug bezahlt, um nicht sagen zu koennen: "DAS IST MEINER!" - der Stolz ist ein wichtiger Bestandteil des "Lohns") und Klon bin ich nicht. Ich kann mich nicht verdrehen beim Schreiben, ich hab's versucht, und bin immer nach 2 Kapiteln steckengeblieben.

Aber - ich plane an was Eigenem. Mit 5 Buechern in der Vita lesen Verlage vielleicht auch meine Exposees. Aber erst mach ich meine Trilogie fertig. :)
« Letzte Änderung: 24.08.2007 | 18:26 von AlexW »

Offline Urias

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #17 am: 24.08.2007 | 19:25 »
Hmmm... Deutsche Krimis... Weiß nicht ob das wirklich dazu zählt aber die Brenner Romane von Wolf Haas sind ziemlich gut und auch witzig (aber jetzt nicht so Slapstick witzig). Wer "Komm Süßer Tod" und "Silentium" gesehen hat weiß wasich meine. Sind aber eher strange zu lesen für den Deutschen denk ich da Wolf Haas ja eher "österreichisch" schreibt.
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Offline Le Rat

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #18 am: 25.08.2007 | 01:05 »
Bin der Meinung das die Rollenspieler den Fantasy und SF-Buchmarkt kaputt gemacht haben. Die interessieren sich halt nur für den tausendsten Pratchett Roman vom Fließband oder lesen "Die"-Romane. Mit dem Liebhabertum der früheren SF- und Fantasy-Szene hat das nichts mehr zutun.

Jetzt aber mal ein paar Autoren aus Deutschland:

Bernhard Hennen hat mit Nebenan einen schönen Roman über den (Fantasy-)Romantiker in der Heinzelmännchenstadt Köln geschrieben.

Walter Moers schreibt schon seit Jahren gute Sachen und hat neben bei den Blaubär erfunden.

Andreas Eschbach ist durchaus erfolgreich.

Kay Mayer kann man ebenfalls lesen.

Frank Schätzings Tod und Teufel fand ich gut. Den Schwarm habe ich nicht gelesen.

Boris Koch ist eher unbekannt aber ebenfalls nicht schlecht
« Letzte Änderung: 25.08.2007 | 01:08 von Le Rat »

Offline Ruinenbaumeister

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #19 am: 25.08.2007 | 09:39 »
Nun, auf den tausendsten Pratchett-Roman müssen wir noch etwas warten - jedes Jahr kommen etwa zwei heraus, da sind wir von Hohlbein und Konsorten doch anderes gewöhnt. >;D Hättest Du hingegen vom tausendsten Salvatore-Roman geschrieben, hätte ich Dir Recht geben müssen.
Und wenn ich mich im Zusammenhang
des Multiversums betrachte, wie oft bin ich?

Offline Falcon

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #20 am: 25.08.2007 | 21:54 »
AlexW schrieb:
Zitat
Ich will mich nicht verteidigen, aber ich denke, meine Romane lassen sich aus ausserhalb des Genres lesen. (Wiesler uebrigens auch... um die Lanze fuer den Kollegen zu brechen). Smiley
Das ist jetzt eher an DSA und SR und nicht an die Autoren gerichtet aber es muss schon EINIGES passieren, bis ich wieder Bücher dieser Settings in die Hand nehme.

ich weiss nicht was alle gegen die "Die.." Bücher haben. Es sind auch gute dabei. Da war ja noch was mit der Bewertung eines Buches nach dem Umschlag oder ;)
aber wie erwähnt, mir muss ein Fantasybuch auch nicht total abgefahren oder zwanghaft anders sein um Innotativ zu sein.

was ich schon seit Jahren lesen will ist, "Das Paradies der Schwerter" von Tobias Meißner. Das Konzept und das eingeschränkte Szenario las sich sehr interessant. Vielleicht taugts ja was.

wo leRat Frank Schätzing erwähnst, der ist mir entfallen. Auf jeden Fall sehr gute Bücher.

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Offline AlexW

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #21 am: 25.08.2007 | 22:19 »
AlexW schrieb: Das ist jetzt eher an DSA und SR und nicht an die Autoren gerichtet aber es muss schon EINIGES passieren, bis ich wieder Bücher dieser Settings in die Hand nehme.

(...)
was ich schon seit Jahren lesen will ist, "Das Paradies der Schwerter" von Tobias Meißner. Das Konzept und das eingeschränkte Szenario las sich sehr interessant. Vielleicht taugts ja was.


Wurde mir *sehr* dringend ans Herz gelegt und steht hier im Schrank. Ist recht weit oben auf der Liste.

Offline Lyonesse

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #22 am: 27.08.2007 | 13:57 »
F&SF Literatur ist zum reinen Geschäft verkommen. Die Verlage fragen in erster Linie danach, wie gut sich etwas verkaufen wird - nur woher soll man das vorher wissen - und dann erst nach der Qualität des Geschriebenen.
Da nicht besonders viel Werbung für ein neues Buch von einem unbekannten Autoren gemacht wird und viele Leser (auch ich) die Tendenz zum Altbewährten (da weiß man was man hat) haben, kann es auch nicht viel originelles Neues geben.
Was die Kreativität in den Genres anbelangt, so würde ich auch sagen, daß die Rollenspieler mit ihren nervtötenden Settingromanen einiges ramponiert haben - lieber den nächsten DSA-, Shadowrun-, Warhammer-, Forgotten Realms-, etc...Roman, als mal was ganz anderes (in der Fantasy gibt es außerdem viel zu viele Tolkien-Epigonen).
Hinzu kommt, das zu viele Leute ohne das nötige Schreibtalent tätig sind und dann auch noch, wie Hohlbein, hochgelobt werden, von dem man wirklich vor allem sagen kann, daß er ziemlich schnell schreiben kann - hier tummeln sich zu wenige echte Künstler.
Was deutsche Autoren angeht, so gibt es heute sicher mehr als vor 20 oder 30 Jahren, wobei diese heute eher ein Nischendasein führen (siehe zB. Deutsche Rollenspiel-Settings) und Übersetzungen aus dem Amerikanischen einen Großteil der Genres ausmachten und ausmachen werden.
Was ich zB. von Kai Meyer kenne finde ich auch nicht alles super, aber er hat zumindest eigene Wege beschritten (Doktor Faustus, Gebrüder Grimm, Rattenzauber), auch wenn er eher historische Abenteuerromane schreibt als lupenreine F&SF.
« Letzte Änderung: 27.08.2007 | 14:17 von Lyonesse »
Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.
Johannes 9:4
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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #23 am: 27.08.2007 | 21:51 »
F&SF Literatur ist zum reinen Geschäft verkommen. Die Verlage fragen in erster Linie danach, wie gut sich etwas verkaufen wird - nur woher soll man das vorher wissen - und dann erst nach der Qualität des Geschriebenen.

Die Verlage sind mittlerweile fest in der Hand der Controller. Diese lesen allerdings selber nicht & haben auch keine Ahnung von Literatur. Viele dieser Leute haben Angst, was falsch zu machen, und kaufen lieber das 10000te "Me Too!" Buch (Tolkien-Klon, Vatikan-Thriller, Harry Potter-Moechtegern/Frauen-Historienschinken mit viel voyeuristischer Popperei in historischen Kostuemen und Emanzipierter Frau im Mittelalter/Frueher Neuzeit, die das Rad erfindet, dem Kaiser das Herz bricht, ABER VOR ALLEM IHREN WEG GEHT!).

Die Lektoren wissen, dass sie Dreck einkaufen, aber da die Controller die Macht haben, muessen Lektoren jedes Buch gegen die verteidigen - nennt sich Programmkonferenz. Da geht's nicht mehr um das Buch sondern darum, "wie koennen wir's verkaufen" - und Klone verkauft man ganz leicht, man schreibt "Der Tollste Neue Fantasy-Autor, den ich je lesen durfte!" - und dann nen beruehmten Namen drunter.


Zitat
Da nicht besonders viel Werbung für ein neues Buch von einem unbekannten Autoren gemacht wird und viele Leser (auch ich) die Tendenz zum Altbewährten (da weiß man was man hat) haben, kann es auch nicht viel originelles Neues geben. 

Nebeneffekt: Verlagsleute schielen ununterbrochen auf die Rezensionen bei Amazon, oder in Leser-Foren ...

Zitat
Was die Kreativität in den Genres anbelangt, so würde ich auch sagen, daß die Rollenspieler mit ihren nervtötenden Settingromanen einiges ramponiert haben - lieber den nächsten DSA-, Shadowrun-, Warhammer-, Forgotten Realms-, etc...Roman, als mal was ganz anderes (in der Fantasy gibt es außerdem viel zu viele Tolkien-Epigonen). 

Sorry, stimmt nicht. Ich glaube nicht, dass da draussen einer sagt: "Fantasy-Romane lese ich nicht, ich spare mein Geld fuer den naechsten DSA-Roman"; Leute, die Settingromane kaufen, sind meistens ohnehin Fans des Genres.

"Ramponiert" haben die Rollenspiel-Verlage im Gegentum gar nichts ... viele gewichtige Fantasy-Autoren haben fuer Spielwelten geschrieben (Wiesler, Hennen, "Hohlbein", Stackpole, Weiss/Hickman, Knor), und Talente wie zum Beispiel Maike Hallmann oder Heike Wolf schreiben hoffentlich irgendwann mal was "ausserhalb", aber ich wuerde alles von denen lesen, weil sie gut sind.

Ich bin nicht sicher, ob ich je veroeffentlicht worden waere, wenn Fantasy Productions/Phoenix es jungen Autoren nicht verhaeltnismaessig leicht machen wuerde. Leute wie Wiesler haben sich in Zuge der RPG-Romane einen Ruf erworben und eine eigene Fanbasis geschaffen. Ohne RPG-Romane saehe es *noch* aermer und bitterer aus. Ich konnte 3 Fantasy-Romane machen, ohne Tolkien klonen zu muessen.

FanPro ist fuer die Nachwuchsautoren *wirklich* wichtig. Egal, was man von "Settingromanen" haelt. Ich persoenlich ziehe einen gut geschriebenen, gut gemachten SR-Roman UM LAENGEN dem aktuellen Tolkien-Driss vor - und es gibt bei SR mehrere Leute die meilenweit besser schreiben als einige der aktuellen "Superstars" der Szene. (Wieder nenne ich keine Namen - es ist hart, aber ich lasse es).

Zitat
Hinzu kommt, das zu viele Leute ohne das nötige Schreibtalent tätig sind und dann auch noch, wie Hohlbein, hochgelobt werden, von dem man wirklich vor allem sagen kann, daß er ziemlich schnell schreiben kann - hier tummeln sich zu wenige echte Künstler.

Hohlbein ist viele ...

Zitat
Was deutsche Autoren angeht, so gibt es heute sicher mehr als vor 20 oder 30 Jahren, wobei diese heute eher ein Nischendasein führen (siehe zB. Deutsche Rollenspiel-Settings) und Übersetzungen aus dem Amerikanischen einen Großteil der Genres ausmachten und ausmachen werden.

Es wird besser. Meine Kollegin Susanne Gerdom muss sich nicht mehr ein amerikanisches Pseudonym geben ("Frances G. Hill"), weil "Buecher von Deutschen nicht gekauft werden" (O-Ton Heyne-Lektorin) - die Leser glauben mittlerweile auch, dass Deutsche auch was koennen. Das war vor 10 Jahren nicht so.

Zitat
Was ich zB. von Kai Meyer kenne finde ich auch nicht alles super, aber er hat zumindest eigene Wege beschritten (Doktor Faustus, Gebrüder Grimm, Rattenzauber), auch wenn er eher historische Abenteuerromane schreibt als lupenreine F&SF.

Meyers Zielgruppe sind beide Leserschaften. Fantasy & Historie. Das verkauft mehr Buecher, mehr Nachfrage heisst groessere Auflage, groesseer Auflage heisst mehr Tantiemen. Ich goenn's ihm - der ist gut, wie auch Eschbach.
« Letzte Änderung: 27.08.2007 | 21:59 von AlexW »

Offline Lyonesse

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #24 am: 27.08.2007 | 22:08 »
Sorry, stimmt nicht. Ich glaube nicht, dass da draussen einer sagt: "Fantasy-Romane lese ich nicht, ich spare mein Geld fuer den naechsten DSA-Roman"; Leute, die Settingromane kaufen, sind meistens ohnehin Fans des Genres.

Es mag natürlich sein, daß die Setting-Romane für viele Leser der Einstieg in das Genre sind. Mir kam es nur in den letzten Jahren so vor, als wenn fast nur noch RPG-Romane im Regal stehen und natürlich sehr lange Reihen von erfolgreichen Fantasyromanen, die kein Ende finden, da Trilogien scheinbar schon lange nicht mehr reichen.
Noch ein Wort zu Wolfgang Hohlbein. Er ist vielleicht der bekannteste deutsche Phantastikautor und schreibt seit den frühen 80ern ununterbrochen - das erkenne ich in jedem Fall an. Seine eigenständigen Indiana Jones Bücher und den Hexer von Salem habe ich gelesen und fand den Stoff durchaus unterhaltsam. Stilistisch (und das ist mein Hauptkritikpunkt) finde ich ihn jedoch nicht sonderlich weit vom Groschenromanniveau entfernt, natürlich schon noch besser als Jason Dark, aber das ist auch keine große Kunst.
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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #25 am: 27.08.2007 | 22:18 »
Es mag natürlich sein, daß die Setting-Romane für viele Leser der Einstieg in das Genre sind. Mir kam es nur in den letzten Jahren so vor, als wenn fast nur noch RPG-Romane im Regal stehen und natürlich sehr lange Reihen von erfolgreichen Fantasyromanen, die kein Ende finden, da Trilogien scheinbar schon lange nicht mehr reichen.

Ja, du hast recht. Es stehen viele Settingromane im Regal - weil die vergleichsweise viel gekauft werden. Ich hab damals meine bei Heyne erschienenen DSA-Romane in jedem Bahnhofsbuchhandel gesehen. Auf's ganze gerechnet verkaufen sich SR-Romane/DSA-Romane/WH-Romane besser/oefter als NoName Fantasy-Debuet X. Das hat mit der Optimierung der Verkaufsflaeche zu tun, wie gerade Ketten sie betreiben.

Damit machen wir wieder ne andere Dose Wuermer auf: Die Supermarkt-artigen Ketten interessiert nur, ihre Flaeche zu maximieren. Buchhaendler mit Leib und Seele (die einen vielleicht auch beraten koennten!) sterben zunehmend weg. Die Misere ist also hausgemacht, *gerade* in der "Geiz-ist-geil"-Gesellschaft (aber in UK isses noch viel schlimmer, man muss nur bei Borders und Books ETC reinschauen ... wenn ich abseits vom Mainstream kaufe, gehe ich zu Foyles - ca 10-20% teurer, aber unabhaengig, und bevoelkert von Buch-Menschen, und nicht Ausstellungsflaeche-Optimierern, die selbst nicht lesen).

Die sehr langen Reihen sind ein amerikanisches Problem. Robert Jordan wird nach Woertern bezahlt (und hat sich mittlerweile in seinem eigenen Plot total verlaufen). Verlage zwingen Autoren, X-Teiler zu machen - urspruenglich auf drei Teile angelegte Buecher werden dann zu 5-Teilern aufgepumpt, weil man die Kuh melken muss, solange sie lebt.

Da stecken auch wirtschaftliche Erwaegungen hinter: Bloomburys Aktienwert ist nach Veroeffentlichung des letzten Heinrich Toepfer-Teils um 150 MILLIONEN gesunken - Logik dahinter: Bloomsbury hat ihr wertvollstes Produkt "verloren" und wird so schnell so einen Monster-Bestseller nicht mehr kriegen.

Das passiert, wenn man Buecher wie Deodorants und Tuetensuppen verkauft.

Zitat
Noch ein Wort zu Wolfgang Hohlbein. Er ist vielleicht der bekannteste deutsche Phantastikautor und schreibt seit den frühen 80ern ununterbrochen - das erkenne ich in jedem Fall an. Seine eigenständigen Indiana Jones Bücher und den Hexer von Salem habe ich gelesen und fand den Stoff durchaus unterhaltsam. Stilistisch (und das ist mein Hauptkritikpunkt) finde ich ihn jedoch nicht sonderlich weit vom Groschenromanniveau entfernt, natürlich schon noch besser als Jason Dark, aber das ist auch keine große Kunst.


Helmut Rellergend AKA Jason Dark ist wenigstens so ehrlich, und fuettert nicht noch 5 Ghostwriter mit durch.

Pfui, jetzt hab ich's gesagt.

Oder ist dir noch nie aufgefallen, dass "Wolfgang Hohlbein" von Buch zu Buch total anders schreibt? Ueber "seinen" Stil zu reden ist muessig, denn, wie ich schrieb, Wolfgang Hohlbein ist viele.
« Letzte Änderung: 27.08.2007 | 22:22 von AlexW »

Plansch-Ente

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #26 am: 28.08.2007 | 12:49 »
Ich halte es allgemein für nicht sonderlich gut, irgendwie zu sagen "Der und der Autor ist schlecht". Das kann niemals eine allgemeingültige Aussage sein. Ich sage das vor allem, weil hier schon mehrfach Markus Heitz genannt wurde und ich den Stil von Heitz wirklich sehr mag. Warum jetzt meine Aussage "Markus Heitz ist wirklich gut" weniger richtig sein soll als Haukrinns Aussage: "Heitz ist Mist", ist mir schleierhaft.

Auch habe ich schon einige Romane von Hohlbein gelesen und seltenst habe ich danach gedacht: Oh man, war das jetzt schlecht. Sicherlich wird es einige Bücher geben, die nicht so super toll sind, aber deswegen gleich den Autor als "schlecht" zu betiteln, halte ich für sehr fragwürdig. Midgard und Drachenfeuer beispielsweise, haben mir eigentlich sehr gut gefallen. Midgard zählt sogar zu meiner "All Time Fave" Liste.

Markus Heitz "Zwerge-Trilogie" ist durchgehend hervorragend und spannend geschrieben. Nur weil es (ich nenn jetzt einfach mal stellvertretend dich @haukrinn) dir nicht gefallen hat, ist Heitz nicht gleich Mist.

Ein Kollege von mir mag den Schreibstil von Walter Moers nicht. Deshalb ist Walter Moers aber noch lange kein Mist.

EDIT: So lange ein Autor es schafft, mich zu unterhalten und ich das Gefühl habe: "Boah, ich muss UNBEDINGT weiterlesen" ist der Autor nicht schlecht. Das haben schon viele Autoren bei mir geschafft. Große Namen wie Stephen King und J.R.R. Tolkien genauso wie Groschenroman-Autoren wie Jason Dark (Der ein oder andere John Sinclair Roman war echt spannend). Und ob ein Autor dafür jetzt ganz tolle Worte benutzt und ganz schön mit Sätzen spielen kann oder ob er normale Sprache benutzt wie Ich und Du, ist mir dabei herzlich egal - solang es mich unterhält
« Letzte Änderung: 28.08.2007 | 12:55 von Noir »

Offline Smaug18

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #27 am: 28.08.2007 | 13:44 »
Zum deutschen Buchmarkt kann ich nicht allzuviel sagen außer, dass ich mich im wesentlichen von ihm verabschiedet habe und oftmals lieber zum englischsprachigen Original greife. Deutschsprachige Autoren mit aktuellen Veröffentlichungen lese ich nur sehr wenige (Walter Moers wäre z.B. einer).

Die sehr langen Reihen sind ein amerikanisches Problem. Robert Jordan wird nach Woertern bezahlt.

Ich will dir ja in deinem Grundtenor noch nicht einmal widersprechen aber schon Charles Dickens wurde nach Wörtern bezahlt, das Problem des ausufernden Schreibens (welches man imho auch gut an Dickens sehen kann) ist daher also nicht unbedingt so neu. ;) Dass es sich seit einiger Zeit in Form epischer Fantasy manifestiert ist wahr, allerdings fing das schon vor Robert Jordan an (Terry Brooks z.B.).
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Offline AlexW

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #28 am: 28.08.2007 | 14:42 »
Zum deutschen Buchmarkt kann ich nicht allzuviel sagen außer, dass ich mich im wesentlichen von ihm verabschiedet habe und oftmals lieber zum englischsprachigen Original greife. Deutschsprachige Autoren mit aktuellen Veröffentlichungen lese ich nur sehr wenige (Walter Moers wäre z.B. einer).

Ich will dir ja in deinem Grundtenor noch nicht einmal widersprechen aber schon Charles Dickens wurde nach Wörtern bezahlt, das Problem des ausufernden Schreibens (welches man imho auch gut an Dickens sehen kann) ist daher also nicht unbedingt so neu. ;) Dass es sich seit einiger Zeit in Form epischer Fantasy manifestiert ist wahr, allerdings fing das schon vor Robert Jordan an (Terry Brooks z.B.).

Ich lese zumindest keine Uebersetzungen mehr - die snd in der Regel so schlecht, dass ich das besser koennte. (Und um viele Witze zu verstehen muss man sie dann Wort fuer Wort ins Englische zurueckuebersetzen) Das ist wieder ein Spar-Problem bei den Verlagen. Es gibt gute Uebersetzer, die will nur keiner bezahlen.

@Smaug: Du hast recht. Aber Dickens war wenigstens richtig gut. :)

Offline Doc Letterwood

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #29 am: 28.08.2007 | 14:47 »
Wieviele Kilometer Robert Jordan gibt es denn schon?  ::)

Mit der Frage "deutsche Übersetzung oder englisches Original lesen" habe ich mich auch schon oft beschäftigt - gescheitert ist es letzten Endes doch wieder an meiner Faulheit, unbekannte Wörter nachzuschlagen. Also bleibe ich erst einmal beim deutschen Markt und suche dort weiter nach den raren Goldnuggets...
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Offline Smaug18

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #30 am: 28.08.2007 | 15:05 »
Ich lese zumindest keine Uebersetzungen mehr - die snd in der Regel so schlecht, dass ich das besser koennte. (Und um viele Witze zu verstehen muss man sie dann Wort fuer Wort ins Englische zurueckuebersetzen) Das ist wieder ein Spar-Problem bei den Verlagen. Es gibt gute Uebersetzer, die will nur keiner bezahlen.

Ja, sehe ich genauso (gilt imho auch für Filme und Fernsehserien). Vielleicht führt diese Ausweichbewegung ja irgendwann mal zu einem Umdenken bei den Verlagen, so dass sie zumindest bessere Übersetzungen anfertigen lassen oder gleich mehr inländische Talente publizieren/promoten. Aber dafür sind es dann doch wohl viel zu wenige, die sich an der Sprachbarriere nicht stören...

Mit der Frage "deutsche Übersetzung oder englisches Original lesen" habe ich mich auch schon oft beschäftigt - gescheitert ist es letzten Endes doch wieder an meiner Faulheit, unbekannte Wörter nachzuschlagen. Also bleibe ich erst einmal beim deutschen Markt und suche dort weiter nach den raren Goldnuggets...

Ich schlage eigentlich nie was nach. Einzelne Wörter ergeben sich fast immer aus dem Zusammenhang. Man muss nicht jedes einzelne Wort eines Textes im Geiste übersetzen können um ihn flüssig zu lesen. Auch bei Autoren, die ein anspruchsvolles englisch schreiben liest man sich meistens nach einer Weile ein und gewöhnt sich daran (China Miéville fand ich da persönlich recht heftig).

Ich würds an deiner Stelle einfach mal versuchen, ich war auch lange zu faul und kann es im nachhinein gar nicht mehr verstehen. Fang vielleicht mir einem Buch an, dass du vor einer Weile schonmal auf deutsch gelesen hast oder zumindest nicht gleich mit Shakespeare oder Chaucer. ;)
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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #31 am: 28.08.2007 | 15:23 »
Bei China Miéville nutzt das Nachschlagen in der Regel sowieso nichts. Sorry fürs Off-Topic.

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Offline Haukrinn

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #32 am: 28.08.2007 | 15:37 »
Mit der Frage "deutsche Übersetzung oder englisches Original lesen" habe ich mich auch schon oft beschäftigt - gescheitert ist es letzten Endes doch wieder an meiner Faulheit, unbekannte Wörter nachzuschlagen. Also bleibe ich erst einmal beim deutschen Markt und suche dort weiter nach den raren Goldnuggets...

Bei mir war's auch früher Faulheit. Da die Originale aber in der Regel nicht nur sprachlich wesentlich besser, sondern vor allem auch viel preiswerter als die hanebüchenen deutschen Übersetzungen sind (z.B. Neverwhere Original 4 Euro, Übersetzung (dazu noch ganz besonders dilettantisch) 12 Euro, ham' die den Schuss nicht gehört? :gaga:), lese ich zumindest die britischen und amerikanischen Autoren mittlerweile fast ausschließlich im Original. Es sei denn, meine Frau will die Bücher auch unbedingt lesen...
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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #33 am: 28.08.2007 | 15:57 »
Na denn. Dann schau ich nächste Woche mal, was die Frankfurter Bahnhofsbuchhandlung alles an interessanten englischen Titeln da hat, wenn ich schon 35 Minuten auf meinen Anschlusszug warten muss :)
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Offline Lyonesse

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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #34 am: 28.08.2007 | 16:59 »
Jack Vance wurde früher als 'Eine Million Worte pro Jahr-Mann' bezeichnet, denn so viele mußte man in den 60ern im Jahr zu Papier bringen, um davon leben zu können; dennoch würde ich sein Werk nicht als ausufernd bezeichnen, da er in der Regel immer etwas Neues schreibt und seine Reihen selten mehr als 3 Teile umfassen. Diesen Autor halte ich aber auch für einen ganz großen Künstler.
Was die Meinungsäußerung über Autoren angeht, so halte ich diese für legitim. Ich hindere ja niemanden daran Hohlbein, Dark oder wen auch immer zu lesen, aber ich habe selbst genug Schund und tolle Sachen gelesen um beurteilen zu können, was mir gefällt oder was nicht und dies hier zum Besten zu geben. Das meine Meinung irgendeine Relevanz hat, kann ich mir sowieso nicht vorstellen - was kann es also schaden?!
Die Tendenz zum Original halte ich für eine natürliche Entwicklung bei Genrefans, denn wer wartet schon gerne Jahre lang auf eine (oftmals schwache) Übersetzung? Außerdem sind die Preise für amerikanische Bücher inzwischen in Ordnung bzw. durch den € sogar günstig und nicht mehr überteuert und die Coverillustrationen sind meistens auch schöner.
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Re: Entwicklungen auf dem (dt) Buchmarkt
« Antwort #35 am: 28.08.2007 | 22:30 »
Was die Meinungsäußerung über Autoren angeht, so halte ich diese für legitim. Ich hindere ja niemanden daran Hohlbein, Dark oder wen auch immer zu lesen

Gegen eine sachliche Meinungsdarstellung und Ausführung sollte auch nichts sprechen.
Inwieweit allerding der entsprechende Autor/Verlag daraus was brauchbares zieht oder ziehen will ist immer die Frage!
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