Autor Thema: Spieler müssen Backstory recherchieren?  (Gelesen 8745 mal)

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Offline Sir Mythos

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Re: Spieler müssen Backstory recherchieren?
« Antwort #50 am: 31.08.2005 | 19:25 »
Mal so ne Theesis in den Raum geworfen (hab mir gerade die letzten 10 Posts gesparrt... ihr seid  :gaga:):

Man sollte unterscheiden ob man mit Charaktere länger spielt (egal ob Einzelabenteuer oder Campange) oder ob man diese Charaktere nur dieses Abenteuer spielt und danach nicht wieder.

Wenn zweites der Fall ist dann haben die Spieler meiner Meinung nach ein volles Recht auf die Hintergrundstory. Allerdings sollen sie sich die nicht vom SL geben lassen, sonderm dem SL das erzählen was sie glauben. Dann kann der SL ihnen mal erzählen was er sich dabei gedacht hatte. Welche davon die Wahrheit ist... sei jedem frei gestellt sich auszusuchen.

Wenn man aber mit einer fortlaufenden Gruppe spielt, dann sollte man eher wenig Infos OOC geben. Was die Spieler (und somit der Char) nicht weiß kann nochmal verwendet werden (für weitere Plot-Aufhänger). Es heißt ja, Trennung von SC-Wissen und OOC-Wissen, aber manchmal überschneidet sich das. Wenn der Spieler z.B. weiß, dass eine gefährliche Stelle kommt wird er, und sei es nur unterbewusst, schon wesentlich vorsichtiger sein, als wenn er es nicht wüsste. Und so ähnlich verhält sich das mit dem Hintergrund. Solange eine Gruppe noch "lebt" sollten die Spieler nicht zu viel OOC wissen. Alleredings sollte der SL es ihnen ermöglichen möglichst viel davon ingame zu erfahren. Und das auch nicht mit der Brot-Krumen-Such-Masche, sonder schon in etwas größeren leckeren Happen.  :d
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Offline Bad Horse

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Re: Spieler müssen Backstory recherchieren?
« Antwort #51 am: 31.08.2005 | 19:40 »
Zum Thema Zeit und lange Kampagnen: Wir spielen jetzt seit über 12 Jahren an einer Ars-Magica-Kampagne herum, bei der es darum geht, sieben Schlüssel zu finden und herauszubekommen, warum ein bestimmter Ort (der Magierbund) vor vielen Jahren zerstört wurde. Und von wem.
Mittlerweile sind meine Spieler kurz davor, den siebten Schlüssel zu finden. Und das Ritual durchzuführen, mit dem sie endlich erfahren, was damals passiert ist.  ;) Mal schauen, was dann passiert.

Allerdings haben wir in dieser Runde natürlich nicht nur eine Kampagne gespielt, sondern immer mal wieder andere eingeschoben, die auch gelöst wurden. Außerdem achte ich eigentlich schon darauf, daß die Spieler bei den einzelnen Abenteuern eine sinnvolle Erfolgschance haben und hinterher nicht frustriert in der Gegend rumsitzen müssen.  ;)

Zum Thema Ich-Erzähler: Auch in Romanen mit Ich-Erzählern gibt es manchmal Prologe und Epiloge, die aus der Sicht einer anderen Person eingeflochten werden. Kleine Teaser sozusagen, um den Leser heiß auf dem Roman zu machen oder die Geschichte stimmungsvoll ausklingen zu lassen...
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Offline Vale waan Takis

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Re: Spieler müssen Backstory recherchieren?
« Antwort #52 am: 1.09.2005 | 13:41 »
Hach da ist ja mal wieder ein netter thread aber schon völlig explodiert in den ersten paar Tagen...naja ich hab mal bis Anfang der 2.Seite gelesen und werde mich daher nicht in tiefgründigere Diskussionen einschalten die vielelicht schon längst beiseite gelegt worden sind  ;)

Aber ich denke wenn schon mal endlich wieder rollenspiel releavante themen auftauchen  ;D (danke vermi) dann melde ich mich doch auch mal wieder zu Wort.

Backstory? Also dafür gehört für mich so einiges. Erstmal was alles passiert ist damit die Situation, die die Spieler vorfinden auch so vorhanden ist. Müssen die Spieler das alles wissen? Ich denke nicht, denn es dient nur mir um das ganze plausibel zu halten. Eine Aspekte davon können allerdings für die Spieler wichtig sein und die sollten sie auch möglichst erfahren oder ohne größere Probleme in Erfahrung bringe können, es sei denn ich habe damit noch einiges vor und möchte sie überraschen. Dazu sollte ich aber wissen ob meine Spieler überrascht werden wollen!
Es gibt ja auch Leute die erstmal die letzten Seiten eines Buches lesen um zu wissen wie es ausgeht. Wenn ich die als Spieler habe brauche ich keinen geheimnisvollen Plot, keine geheimnisvolle Backstory.
Andere Spieler lesen gar nciht und bevorzugen Popcorn-Kino auch hier kann ich eine Backstory arg begrenzen und wahrscheinlich bin ich für diese als SL eh völlig ungeeignet und sollte sie lieber auf andere innovativere SL und Systeme verweisen  ;D
Was gehört noch zu Backstory? Irgendwie wohl auch das was im Hintergrund läuft. Müssen die Spieler das alles wissen? Auch hier denke ich: Nö, warum? Sie können immer mal wieder was aufschnappen und es sich zusammen reimen, auch hier dient das ganze eher mehr mir als SL um einen Überblick zu behalten.
Wichtig ist das die Spieler die GEschichte kennen in der sie stecken und das sie am Ende eine für sie und mich gute Auflösung präsentiert bekommen. Die Story muss gut sein, sie fesseln etc.

Ich entwickle Backstorys selten um damit den Spielern was obergeile zu präsentieren, dafür ist die Hauptstory da, die Backstory hilft mir und muss nicht sonderlich dolle sein  ;). Natürlich gibt es immer wieder überlappungen und da ist es wichtig das die Spieler was mitbekommen, aber ohne Geheimnisse, Überraschungen etc. finde ich Storys arg öde.
Ich liebe auch Recherche ganz klar, aber wenn ich weiß das meine Spieler das nicht wollen...dann lass ich es, ganz einfach solange es andere Aspekte gibt die mir Spass am leiten für diese Leute machen.

Tja, ich denke ich werd die Tage den thread mal weiter lesen und schauen ob ich noch was finde wozu ich was sagen kann  ::)
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Offline Arbo

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Re: Spieler müssen Backstory recherchieren?
« Antwort #53 am: 1.09.2005 | 18:24 »
Ähm, reichlich spät, aber trotzdem ... ich möchte mal anmerken, dass ich den Begriff Backstory für ziemlich blöd halte  :korvin:
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Offline Lord Verminaard

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Re: Spieler müssen Backstory recherchieren?
« Antwort #54 am: 5.09.2005 | 14:41 »
Tja, hätte ich bloß einfach "Hintergrund" geschrieben... ;) Hätte wohl auch für weniger Verwirrung gesorgt.
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Offline Edorian

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Re: Spieler müssen Backstory recherchieren?
« Antwort #55 am: 6.09.2005 | 20:11 »
Ich finde, wenn sich die Option bietet (und ich als Spieler die "subtilen" Hinweise wahrnehme) bin ich gerne bereit die Hintergründe (Backstory klingt fast so strong language wie "Fluff"  ::)) zu erforschen.
Als SL stellt sich mir die Frage, ob ich überhaupt gewillt bin, wirklich ins Detail zu gehen nur um dann festzustellen, dass es die Spieler keinen Deut interessiert bzw. sie ihr Handeln (im Nachhinein) nicht ändern. Für NSC ist es schon nett, aber bis jetzt diente es mir eher zur eigenen Erheiterung und geistiger Faden.
Vielleicht spielen wir schon zu lange, um identifizierte Bösewichte noch lange reden zu lassen.

P.S.: Nelly, wie wär`s denn mal mit so einer Idee? Mal was anderes...
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