Autor Thema: [Reign] Die Ritter von Warwark  (Gelesen 18870 mal)

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Offline Joerg.D

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[Reign] Die Ritter von Warwark
« am: 22.06.2008 | 22:16 »
Hallo, hier werden die Berichte, Tagebuchauszüge und sonstige Infos zu meiner neuen Kampagne online gestellt.

Zuerst ein paar NSCs, die um die Spieler rum wuzeln:


Magda Stjopkata:
Chefin der Küche mit einem Herz aus Gold und einer Treffsicherheit mit dem Kochlöffel, die unter allen Turmbewohnern, die Essen stehlen wollen gefürchtet ist.

Meisterin im Kochen, gnadenlose Organisatorin und Seele des Turms. Ihre Lebensaufgabe ist es, Die den Laden in Schuss zu halten und sie hat Gerüchten zu folge nicht weniger als 4 Angreifer mit einer eisernen Bratpfanne erschlagen, als diese ihre Küche plündern wollte.

Klein, blonde mit viel Grau durchzogene Haare, die sie immer zu einem Dutt bindet. Graue Augen und eine Figur, die zwischen sehr weiblich und kräftig eingestuft wird. Ihr Mann Fjedor ist der Haushofmeister und hat nix zu sagen (Der Frau sagt eigentlich niemand etwas).

Sir Mizer, Anführer der Ritter zu Mizer.
Groß, dunkelhaarig und ein Ochse von einem Mann. Ist nicht für lange Reden bekannt, hat aber eine sehr markante Stimme. hat vor kurzen eine blutjunge Schönheit aus Daraja geheiratet, die er abgöttisch liebt (Iselda). Euer Reitlehrer

Sir Warwark, Anführer der Ritter zu Warwark.
Klein und grauhaarig mit den Augen und dem Verhalten einer Ratte, soll im Kampf aber ein wahrer Berserker sein. Dünne Stimme, bei den Rekruten wegen seiner Schinderei sehr unbeliebt. Eurer Ausbilder für Schwertkampf und Taktik.

Sir Moiragh, Anführer der Ritter zu Moiragh.
Hat ein eher imperiales Aussehen und die Wettergegerbte Haut eines Mannes, der viel in der Wüste unterwegs war oder ist. Redet sehr blumig und ist trotz großer Nase und stechenden Augen ein echter Frauenheld. Euer Lehrer im Navigieren.

Sir Pallanwyn, Anführer der Ritter zu Pallanwyn.
Einfach nur schön, dieser Mensch (Beauty 3), überall beliebt und wegen seiner Tapferkeit im Kampf gerühmt. Blond, groß, blauäugig und muskulös gebaut. Sehr angenehme Stimme und angeblich ein direkter Nachfahre Isliks. Er hasst Magda leidenschaftlich, wieso weiß kein Mensch so ganz genau.

Sir Wael Dere, Wächter der Zwillingstürme und Beschützer von Maecite.
Zweiter Mann hinter Dereck von Warwark und Schrecken der Wüstenräuber. Ein auffallend hässlicher Mann, der ein verkrüppeltes Bein hat und ständig von einem Husten geplagt wird.
Schwach wie ein Kind, doch ein strategisches Genie, wenn man den vielen Geschichten glauben darf, die in Euren Lehrbüchern stehen. Euer Lehrer für Strategie und Poesie, der Mann liebt Gedichte und die Malerei.

Sir Keith Walechs: Euer direkter Ausbilder für Kampf mit und ohne Waffen (Fight) und die Späher. Offensichtlich ein Heide, der seinen Glauben an die alten Götter aber sehr gut verheimlicht und von Sir Pallanwyn sehr misstrauisch beobachtet wird. Er war es auch, der mit Euch im Erid Wold war (Unter seinem bürgerlichen Namen). Er ranken sich Geschichten um ihn, das er einst ein Banditenkönig war, der von Sir Dereck besiegt wurde und ihm Treue schwor.


Viel Spaß beim Lesen!

Jörg

Dies ist das Tagebuch von Malik, Mircos Charakter zu der Reise:

Ich sollte einige meiner Sachen packen, hatte mein Vater mir am Tag zuvor mitgeteilt. Sein Bruder sein Bruder Torev in der Nähe von Dara Dess veranstaltete in jedem Jahr zum Frühjahrsfest ein Turnier, bei dem sich die Krieger der umliegenden Orte in verschiedenen Disziplinen messen konnten. Da so ein Turnier immer mit einem Fest, gutem Essen und starken Getränken verbunden war, hielt mein Vater es für eine gute Idee, diese Zeit des Jahres zu nutzen, um seinem Bruder einen Besuch abzustatten, mit seiner gesamten Familie, die tatsächlich nur aus meiner Mutter und mir bestand, sowie einer handvoll seiner Krieger, die sich bei den Wettkämpfen messen wollten als Begleitung.
Was ich nicht wusste war, dass dieser Wettkampf erst in zwei Wochen stattfinden sollte. Tatsächlich war ich ziemlich überrascht, als ich am nächsten Morgen einen Ritter in unserem Hause vorfand, der mich zur Ausbildung mitzunehmen gedachte. So ist mein Vater, er zieht es vor, den Abschied auf diese Weise so kurz und schmerzfrei wie möglich zu gestalten.

In Begleitung des Ritters, der sich mir als Sir Uthelm Ut Mahar vorgestellt hatte, befanden sich einige weitere junge Menschen, und es sollten noch weitere hinzukommen, während ich in die völlig neue Welt der Wanderschaft eintauchte und wir durch ganze Länder reisten, um weitere Lehrlinge abzuholen. Mir wurde zwar beigebracht, auf Wanderungen und in der Wildnis halbwegs zurechtzukommen, aber ich war noch niemals so weit von zuhause weg gewesen. Während der Reise hatte ich den meisten Kontakt zu Raziel, Aidan und Lachlan, Personen mit Ausstrahlung und eigenartigen Fähigkeiten. Raziel stammt aus Daradja wie auch ich, während die anderen beiden aus Aurien stammen, wo die Verehrung aller anderen Götter außer dem Gottkaiser Islik verboten sind. Die meisten Menschen in Daradja geben Yheara, der Königin des Himmels und der Tiefe, oder auch anderen Göttern den Vorzug. Ich weiß nicht so recht, was ich vom Glauben an Islik und Religion im Allgemeinen halten soll, denn ich habe den Namen manch einer Gottheit gehört, aber keine besondere Bindung zu einer von ihnen, und mir war bisher keine Person bekannt, die die Götter anruft, um ihre Kräfte zu nutzen. Doch das Wesen dieser Zauberei fasziniert mich sehr und hat den Wunsch in mir geweckt, mir einige dieser Kenntnisse anzueignen. Aber ich weiß noch zu wenig. Vielleicht verlangen diese Fähigkeiten einen Preis? Was könnte der Preis für ein magisches Schwert und ähnliche Dinge sein, mit denen uns Lachlan auf unserer Reise beeindruckt hat?

Schließlich kamen wir in der Stadt Newgate an, wo wir auf weitere Gruppen angehender Ritter trafen, die in Gegenden abgeholt worden waren, die wir nicht durchquert hatten. Auch hier fand zu diesem Zeitpunkt das Frühlingsfest statt, so dass ich noch einen Hauch von Feierstimmung in mir spürte.

Nach einer Begrüßungsrede und einer Art Vereidigung auf die ritterlichen Ideale durch König Dereck von Warwark, an dessen Hof wir unsere Ausbildung erhalten würden, bekamen wir einen Auftrag. Ein Schüler musste sollte abgeholt werden, der aufgrund eines gebrochenen Beins nicht reisefähig war. Als Vorgesetzter wurde uns jungen Leuten ein Ritter namens Sir Walechs, der uns auf der Reise auch bereits einiges lehren sollte. Doch zuerst konnten wir uns noch ein wenig ausruhen, was ich dazu nutzte um zu erfahren, was das Leben in dieser Stadt sich von dem meiner Heimat und den anderen Städten, durch die wir gekommen waren, unterscheidet. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um Details, die schiere Größe der Stadt, welche die meiner Heimat Glamwark bei weitem übertraf, die Art, wie Häuser errichtet wurden, der Stil und der Stoff der Kleidung, sowie vor allem das Essen. Es gab dort recht saftiges Fleisch vom Schwein. Solche Art Fleisch habe ich noch nie zuvor gegessen, traditionellerweise, oder weil sich die Schweinezucht nicht für unser gebirgiges Land eignet, werden daheim Schafe gehalten. Als ich einige der Schweine auf dem Markt lebend sah gewann ich den Eindruck, dass sie versuchten, sich selbst mit Schlamm zu marinieren, um ihr Fleisch saftiger und wohlschmeckender zu machen. Eine Vorgehensweise, an der sich die Schafe ein Beispiel nehmen sollten! Fleisch von Schafen hat im Vergleich doch einen eher herben Geschmack.

Die Reise zu dem Ort, an welchem der angehende Ritter auf uns warten würde erwies sich als abenteuerlicher als die ganze vorige Reise. Wir reisten durch den Erid Wold, eine Gegend, von der Gerüchte besagten, dass es dort derart viele Räuber gäbe, dass diese sich sogar einen eigenen König erwählten. Tatsächlich stießen wir eines Tages auf der Suche nach einem Rastplatz auf eine Waldlichtung unweit des Weges, auf welcher sich braune Flecken, augenscheinlich geronnenes Blut, sowie einige große Aschehaufen zu finden waren. Bei letzteren schien es sich um abgebrannte Wagen zu handeln. Ich sah mich am Rand der Lichtung um und konnte eine recht deutliche Fährte ausmachen, auf der sich Räuber samt ihren Geiseln fortbewegt haben könnten, die Spuren, abgeknickten Zweige und andere Hinweise waren vor vielleicht einem Tag hinterlassen worden. Schließlich fand ich einen Zettel, den offenbar ein Gefangener geschrieben hatte, der klarstellte, dass es sich um einen Überfall samt Entführung gehandelt haben musste. Walechs bat uns Schüler um unsere Meinung, was jetzt zu tun sei, nachdem ich ihm den Hilferuf gezeigt hatte. Fast alle waren dafür, den Geiseln zu helfen und den Räubern in den… in ihre Schranken zu Weisen. Lysara, die inzwischen zusammen mit Eva unsere kleine Clique auf sechs Personen erweitert hatte, sprach sich dagegen aus, weil sie unserem eigentlichen Auftrag höhere Priorität beimaß.

Letztendlich löste der Ritter die Situation mit der Information auf, dass es sich nur um eine Prüfung gehandelt habe und der Überfall getürkt gewesen sei. Auf diese Weise lernten wir unsere Lektion über Ritterehre und unsere Aufgabe, den Schwächeren beizustehen. Ich befürchte aber, die Entscheidung für die richtige Tat wird uns unser Leben lang begleiten und längst nicht immer so einfach sein. Es wird Situationen geben, in welchen wir für das größere Gut ignorieren müssen, dass wir den Schwächeren helfen können.

Die folgenden Nächte waren geprägt von umherspukenden Geistern. Da wir uns in einen Wald gewagt hatten, in dem die Toten umgehen, wurde jeden Tag ein Schutzkreis aus verzauberter Asche oder ähnlichem um unseren Lagerplatz gezogen, den wir in der Nacht nicht überschreiten durften. Ich habe Respekt vor der Welt des übersinnlichen, und so kam mir gar nicht in den Sinn, durch Missachtung dieser Anweisung die Gefahr zu suchen. Ganz im Gegensatz zu Karl, der ignorant genug war, die Hinweise nicht zu achten und so dreist war, Eva, die ihn aufhalten wollte, aus dem Kreis zu befördern. Glücklicherweise ist ihr nichts passiert, aber dass unser Anführer Karl dafür bestrafte, in dem er ihn seinerseits den Geistern vorwarf und er hierdurch zu Tode kam, habe ich nicht verstanden. Ich halte blinden Gehorsam für schädlich. Zwar kann man in diesem Fall nicht davon sprechen, da uns erklärt wurde, was uns erwartet, aber es muss auch die Möglichkeit geben, aus Fehlern zu lernen und zu überleben, selbst, wenn sie von ausgesuchter Dummheit sind.
Überrascht hat mich in dieser Nacht auch Raziel, die augenscheinlich ebenso der Magie mächtig ist wie Lachlan, denn sie konnte die Geister sehen, Feuer erschaffen und eines der Geister damit vernichten. Dass der Glaube an Yheara, die sie hierbei anrief, in diesen Landen verboten ist, macht ihre Magieanwendung allerdings nicht sehr alltagstauglich. Dennoch gibt es jetzt eine Person mehr, die ich ausfragen kann, und sie stammt sogar aus dem gleichen Land wie ich. Vielleicht kann sie mir ein paar Tricks zeigen…

In der nächsten Nacht hielten wir zusammen Wache. Irgendwann nahmen wir einen riesigen Wolf wahr, der um das Lager schlich, den Schutzkreis aber nicht durchqueren konnte. Ein riesiger, toter Wolf. Raziel konnte sich nicht zurückhalten und warf einen Stein in seine Richtung. Das hat ihn wohl sehr gereizt oder herausgefordert, jedenfalls wurde er wild und versuchte, die Barriere zu durchdringen.
Wir sahen schließlich keine andere Möglichkeit, als ihn zu erschlagen, eine Tat, die bei so einem Wesen sicher eher an Wahnsinn als an Mut grenzt. Während Walechs seine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hat, schlugen wir anderen 5 (der Rest unserer Gruppe nutzte die Gelegenheit zur Flucht) von allen Seiten auf das Tier ein. Durch Zauberei, Geschick und sicherlich auch reichlich Glück hatten wir damit Erfolg, sogar der Ritter überlebte, wenn auch mit recht schweren Kopfverletzungen, die Raziel aber versorgen konnte. So langsam gewinne ich allerdings den Eindruck, dass ich der einzige von uns sechsen bin, der keine Zauberei beherrscht, denn auch Eva führt Rituale zur Reinigung aus, während Lysara Runen auf Gegenständen anbringt.. Vielleicht sollte ich das tatsächlich ändern.

Die restliche Reise verlief dann ohne große Aufregung. Wir holten den verletzten Lehrling ab und begaben uns anschließend an das südliche Ende der großen Mauer, nach Warwark und zu jener Festung, die für uns die Ausbildungsstätte und Wohnort der nächsten Jahre sein wird.

« Letzte Änderung: 23.07.2008 | 19:15 von Jörg.D »
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Chiungalla

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #1 am: 14.07.2008 | 05:29 »
Der Tag war gerade einmal halb herum, als Aidan sich bereits sicher war, dass es kein guter Tag werden würde.
Und das lag nicht an Pellus dem jungen Rekruten, der in ihren Schlafsaal eingezogen war.

Aber nachdem Pellus, der Rest des Wolfpacks und er selbst beim morgendlichen Waffentraining erschienen, mussten sie feststellen das nicht Sir Keith sondern Sir Pallanwyn das Waffentraining abhielt.
Ausgerechnet Sir Pallanwyn, der einzige Bewohner der ganzen Burg, der Aidan bereits auf den ersten Blick unsympathisch gewesen war.

Den ganzen Morgen prahlte der gute Sir mit seinen Fähigkeiten, und nutzte die Gelegenheit lang gehegte Animositäten mit einigen von Aidans Freunden ans Tageslicht zu zerren. Zum Glück war Aidan klug genug in solchen Situationen den Mund zu halten, ganz anders als Raziel.

Als wäre das nicht schlimm genug fanden Malik und Raziel dann zur Mittagszeit Sir Keith.
Aufgeschlitzt wie ein Schwein lag er zerschmettert eben außerhalb der Burgmauern, und hauchte kurz nachdem er gefunden wurde, das Leben aus. Offensichtlich war er angegriffen und anschließend vom Turm geschmissen worden.

Aidan verpasste allerdings das größte Tohuwabu nach dieser Entdeckung, da er zur Sicherheit erst einmal seine Waffen aus seinen Räumlichkeiten holte.

To be continued...

Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #2 am: 23.07.2008 | 19:12 »
Diary of Seasons, der Tod von Sir Keith

Erste Szene:
Der Raum in den die Knappen welche nach dem Vorfall mit dem untoten Direwolf das Wolfspack genannt werden, bekommen einen neuen Zimmernachbarn, Pellus der von MSch gespielt wird.
Es gab eine kurze Begrüßung und eine Vorstellung der Charaktere sowie eines NSCs, der von mit mitgeführt wurde. Die Gruppe brach nach dieser Vorstellung zum Kampftraining mit Sir Keith auf,der wohl ganz beliebt war.

Die Szene war sehr unruhig, da wir zu 6t waren und alle ihren Charakter vorstellen wollten und ein bisschen "In Charakter" gehen wollten.

Zweite Szene:
Sir Sir Pallawyn leitete das Training, da Sir Keith keine Zeit hatte und schikanierte die Gruppe nach Strich und Faden. Es wurden ein paar Würfe gemacht, die schon fast schlecht ausgegangen wären, wenn Sir Pallawyn kein Meister der Schwertkampfkunst gewesen wäre. Die Gruppe sehnte sich nach ihrem Trainer, der ihnen zeigte, wie man etwas besser machte und sich nicht auf ihre Kosten produzierte. Der NSC Lachlan las demonstrativ in seinem Zauberbüchern und wurde auch entsprechend zur Schnecke gemacht.

Auch diese Szene war sehr unruhig und es zeigte sich, das die Gruppe für meinen Stil zu leiten wohl zu groß war. ich lege zu viel Wert auf Einzelszenen der Charaktere um den Spielern Spotlight zu geben.

Dritte Szene:
Die Gruppe aß in der Mensa und bekam aufmunternde Worte und gutes Essen von Magda Stjopkata, die Mitleid mit den Knappen hatte und den Allseits bekannten und berühmten Ritter auch nicht mochte. Es gab ein paar Gespräche und die Gruppe entschloss sich herraus zu finden, warum Sir Keith nicht bei ihnen war und das sie ihm vielleicht helfen könnte um wieder bei einem Trainer zu lernen und nicht bei einem Schinder.

Vierte Szene:
Die Gruppe teilte sich auf und folgte verschiedenen Hinweisen. Die aber alle nicht sehr ergiebig waren. Raziel und Malik folgten einem Hinweis von Fjedor, Magdas mann und gingen auf den Westturm, wo der aufmerksame Malik Blutspritzer fand und über die Mauer blickte. Unten sah er einen zerschmetterten Körper liegen, dessen von einem immens scharfen Gegenstand durchtrennte verzauberte Rüstung ihm nur all zu bekannt vorkam. Sie gaben Alarm und rannten zum Körper. Sir Keith schaute die zur Hilfe kommenden Knappen an und presste noch ein: "Obacht das Imperium!" aus seinen zerschmetterten Körper, bevor er sein Leben aushauchte. Die Spieler reagierten nicht auf eine Geste der geballten Hand und brachten den toten Ritter zusammen mit anderen Rittern in eine Kapelle. Am nächsten Morgen sollte der Ritter verbrannt werden. Ein Mitglied der Truppe, Lachlan hatte auf dem Turm Wache gehabt und war spurlos verschwunden. Sie fanden heraus, das Lachlan wohl mit dem Wachposten ein Verhältnis gehabt hat und das die Wache auch nicht zu finden war. Er war in die verfluchte Wüste vor der großen Mauer geflohen, was die Gruppe sehr wunderte.

Die Szene war trotz der vielen Spieler großes Kino und die Spieler brachen nach ihr in Aktivität aus. Sie fanden mehrere Red Herings, die ich ausgelegt hatte und verfolgte diese intensiv.

Fünfte und sechste Szene:
Die Gruppe zerfaserte. Es wurde mehrmals oben auf dem Turm oder in der Burg nach Informationen gesucht und die Spieler begaben sich anschließend in ihr Zimmer oder in die Kapelle um für den toten Ritter zu beten. Ein Charakter blickte in die andere Welt und sah einen zornigen Geist, der ihn mächtig Angst einjagte so das er schreiend davonlief.

Bei der Gruppe spürten die Erie-Begabten, dass etwas nicht stimmte und sahen ebenfalls in die Anderwelt und sahen den Geist eines Direwolfes der zu einem Geheul anstimmte und ihnen Angst einjagte, während er an Lachlans Bett schnupperte. Der erste Spieler handelte entsprechend des Wurfes und ging stiften, die zweite Spielerin fing an zu diskutieren, das sie schon untote Direwölfe gesehen hätte und deshalb keine Angst zu haben brauchte. Nach einem ziemlich harschen Kommentar fügte sie sich der Entscheidung der Würfel und spielte die Angst aus.

Die kurzen Szenen an sich waren gut, aber die Gruppengröße sorgte für ein langsames Spiel obwohl die Gruppe zu diesem Punkt sehr diszipliniert gespielt hat. Ich habe die Spielerin wohl mächtig angefahren, als sie ihren Wurf nicht akzeptieren wollte, doch wenn man würfelt und verliert, dann hat man die Konsequenzen auszuspielen. Gerade in einer großen Gruppe gibt es bei mir da kein Pardon, weil der Rest auch Aufmerksamkeit will.  Zwei Spieler verabschiedeten sich nach dieser Szene und es wurde noch besser als es vorher schon war, weil die Spieler jetzt mehr Spotlight bekamen und sich richtig ins Zeug legten.

Es gab eine sehr gute Szene in der ein paar vermummte Männer den Leichnam von Sir Keith aus der Kapelle entwendeten um ihn entsprechend der Riten seines Gottes zu beerdigen und nicht zu verbrennen, eine Ansprache an die Runde, den Tod von Sir Keith nicht zu vergessen, weil aus diesem einzelnen Zwischenfall schnell ein Flächenbrand werden könne (und anschließenden OT Kommentar, das man solche Sachen bei mir als SL besser klärt, weil sie sonst wirklich BÖSE enden können). Nach ein paar Hinweisen fand ein Charakter endlich das Zimmer in dem Turm, wo Lachlan und die Wache sich vergnügt hatten und entwand dem zerteilten Leichnam der Wache ein Stück Seide aus der Hand. Ein Chiungallas Charakter wollte die Chefs nicht selber aufwecken und ersann die List, das er einfach nach Hilfe schreien musste um niemanden aufzuwecken (Spruch: Ich mach es auf die klassische Art: "Ahhhhhhh!"). Anschließend gab es noch ein paar andere Szenen in denen fleißig geforscht wurde und die Spieler eine Wahrsagerin kontaktierten um etwas über das Seidenstück heraus zu finden. Die Gruppe bekam eine Art Kompass, der in Richtung des Besitzers der Seide (einem Assesinen, die solche Seide bei ihrem Auftrag tragen) zeigte.

Viele gute einzelne Szenen mit hervorragenden Charakterspiel und Ideen. Es kam wirklich Stimmung auf und die Gruppe blieb fast komplett im Charakter und spielte einfach nur weiter.

Siebente Szene:
Die Gruppe fand den Attentäter in einer Gruppe junger Frauen um die Ehefrau eines der Ritter und erdachte sich eine List um diese zu zerstreuen und so den Attentäter zu identifizieren. Die Attentäterin griff an und nur eine gute Rüstung verhinderte den Tod eines der Ritter (die Gruppe hatte Glück, das der Attentäter nicht sein verzaubertes Schwert dabei hatte). der Attentäter schafte es, einen Mitspielerin die Klinge an den Hals zu setzen und sich die simple Gefangennahme und den Austausch gegen ein Lösegeld zu sichern. Die Charaktere akzeptierten und auch das geschickte Lügenspiel vor dem Mann der Gastgeberin konnte die Wahrheit nicht verdecken. Die Argumente und Beweise der Knappen waren zu gut.

Ein heftiger Kampf, man gut ich hatte mich entschlossen, die mächtige Waffe nicht einzusetzen, wenn die anderen Frauen dabei sind, sonst wäre Chiungalas Charakter beim ersten Schlag tot gewesen. Grandioses Charakterspiel und gute Ideen. Ich empfand das als ein perfektes Ende und habe nur noch kurz einen Abspann gespielt.

Fazit:
Die Runde ist zu groß gewesen. Trotz der anfänglichen guten Szenen wurde das Spiel mit der kleineren Gruppe traumhaft. Die zwei Gastspieler haben sich dann auch aus der Runde verabschiedet, weil sie sahen, das die Gruppe zu groß ist. Ich werde beide Spieler vermissen, besonders weil ein Stamm-Spieler die nächsten 3 Runden fehlt, aber eine kleinere Runde ist für mich als SL einfach besser.

Wenn die Runde das Niveau hält, bin ich der glücklichste SL der Welt.
« Letzte Änderung: 23.07.2008 | 23:29 von Jörg.D »
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Chiungalla

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #3 am: 17.10.2008 | 15:04 »
Die ersten paar Wochen nach dem Abenteuer um den vermeidlichen Seneschal in imperialen Diensten, sucht Aidan nicht unbedingt wie sonst den Kontakt zu den anderen SCs. Vielmehr verbringt er viel Zeit alleine, und denkt viel nach.
Und teilweise wirkt er auch etwas dünnhäutiger als sonst, vor allem Lysara und Pellus gegenüber (wenn die sowas denn bemerken wollen/können).

Schließlich schreibt er nach circa 2-3 Wochen einen Brief an Liana, den er per Boten an sie schickt:

Verehrte Liana ut mar Karena,

ich schreibe euch diesen Brief, weil die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit noch immer schwer auf meinem Gewissen lasten, und um euch zu erklären was zu diesen Ereignissen führte.
Nicht um mich zu rechtfertigen, denn für das getane gibt es keine Rechtfertigung.
Sondern weil ich glaube das ihr eine Erklärung verdient habt, und weil ich hoffe das ihr mir so vielleicht irgend wann vergeben könnte.

Wir kamen in eure Stadt, um den jungen Bruder von Lysara aus der Gefangenschaft zu befreien, weil sie sich große Sorgen um ihn machte, als sie von seiner Entführung erfuhr.
Zum Glück war hierfür unser Eingreifen nicht mehr nötig, denn recht  bald nach unserer Ankunft wurde er schon frei gekauft, und kehrte nach Hause zurück.

Doch zeigte sich schnell, dass ihm dort noch größeres Unheil drohte, als er in seinem eigenen Haus vergiftet wurde, und nur das beherzte und schnelle Handeln unserer kleinen Gruppe von Knappen, rettete ihn vor einem heimtückischen Anschlag mit dem Gift des Teufelskrauts.

Schnell waren wir entschlossen den Übeltäter zu finden, und eben so schnell verliefen viele Spuren im Sand oder resultierten nur all zu schnell in wüsten Vermutungen, für die wir keine Beweise hatten. Nur das das Imperium hinter der ganzen Sache steckte, war sehr früh sehr eindeutig.

Bald fiel unser Verdacht auf den Seneschal.
Wir fanden Zuckerwerk im Bett des Jungen, dass er mit all seiner Autorität konfiszierte, und anschließend stellte sich heraus, dass sich in diesen Leckereien ein Teil des Giftes Verbarg.
Das das bewies gar nichts, und nur all zu bereitwillig ließ uns der Seneschal die weiteren giftigen Stangen in seinem Besitz finden.

So kam Lysaras Schwester in Verdacht.
Sie brachte das Zuckerwerk regelmäßig von Besuchen bei ihrem Verlobten mit, nur leider bewies das letztendlich auch gar nichts, immerhin hätte jeder das Zuckerwerk in der Zwischenzeit oder während der Reise austauschen können.

Recht sicher waren wir uns jedoch, dass wir vermutlich nur wenig Zeit hätten, bis der Mörder erneut zuschlagen würde, doch traten wir letztendlich auf der Stelle. Und so wuchs von Stunde zu Stunde unsere Angst um den kleinen Bruder von Lysara.

Jeder mögliche Verdächtige war zugleich eine Person mit tadellosen Leumund, die Lysara bereits aus frühester Jugend kannte. Und niemandem traute ihnen ein solches Verbrechen zu. Und selbst wenn, hätten wir noch den Herzog überzeugen müssen, was uns ohne erdrückende Beweise nie gelungen wäre.

Als die anderen drei dann im Tempel des Islik fest saßen, schöpfte ich neue Hoffnung durch die Wahrsagerin, von der ich durch euch erfuhr.

Doch stellte sich bald heraus das eben diese eine Scharlatanin war, wenn nicht gar der imperiale Magier höchst selbst. Sie erzählte zwar frei heraus die Wahrheit, verknüpfte diese aber mit einer Scharade, die dazu angehalten war, dass ich alles in Zweifel zog, was sie mir erzählte.

So fiel dann unser Verdacht, fälschlicher Weise wie ich heute weiß, auf die Person die uns zu der Wahrsagerin geschickt hatte: Euch.


Und da wir es eilig hatten als die anderen letztendlich dem Tempel entflohen waren, und die Sicherheit des Jungen immer noch ständig in Gefahr war, schlossen wir daraus die falschen Schlüsse und handelten überstürzt und töricht. Und moralisch falsch.

Schließlich fand Mara dann irgendwie heraus, dass der vermeidliche Seneschal diese Rolle nur spielte, vermutlich nachdem er euren Vater getötet hatte. Und wir vier stellten schließlich den Schurken, nachdem die Hatalla-Priester sich eigenmächtig und einen Weg zu ihm frei gekämpft hatten, jedoch den Kampf gegen ihn zu verlieren drohten..

Nun könnte ich sagen, dass ich euch selbst kein Leid angetan habe, und tatsächlich wäre dies auf eine Art und Weise sicherlich die Wahrheit. Ich habe euch weder bedroht noch angefasst.

Andererseits trage ich doch eine Mitschuld an diesem Unterfangen, da ich euch nicht verteidigt habe als es angebracht war. Und von dieser Schuld kann und will ich mich nicht freisprechen, sondern euch einzig und allein um Vergebung dafür bitten.

Ich habe einen Fehler gemacht, den ich schrecklich bereue, und ich wünsche mir zur Zeit nichts mehr als meinen Fehler ungeschehen machen zu können. Nur liegt dies zu meinem großen Bedauern nicht in meiner Macht.

Solltet ihr in der Zukunft einmal Hilfe benötigen, so zögert nicht mich darum zu bitten.
Ich stehe tief in eurer Schuld.

Ich verbleibe Hochachtungsvoll und in tief empfundener Scham

Aidan von Aéd Amas


Nachdem er den Brief geschrieben hat, normalisiert sich sein Zustand fast wieder.

Offline Katrin

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #4 am: 27.10.2008 | 22:35 »
Hallo Leute,
hier der Inhalt unseres Longshots.
Ursprünglich als "Brief an ihren Bruder, den sie dann doch nie abschickt" geplant, wurde aber gegen ende doch viel persönlicher als es in einem Brief je sein würde, deshalb: von Spielerin für Mitspieler "zur Unterhaltung"





Edit: Ist eine erste Version, vielleicht, wenn ich mal Zeit habe, setzte ich mich nochmal für mehr Feinschliff und Politur dran.

[gelöscht durch Administrator]
« Letzte Änderung: 28.10.2008 | 00:12 von Eva Wain »
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Anne Bishop

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #5 am: 3.11.2008 | 17:29 »
Sehr schön, der Teil mit dem Bleisarg ist ein bisschen dünn, aber aus der Sicht von Eva ist es perfekt.
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Offline Katrin

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #6 am: 3.11.2008 | 21:14 »
Hallo ihr alle,
hier nun auch das Diary vom letzten Wochenende,

Wieder in Schnörkel und Arial, wieder Sehr lang, hoffe ihr seid trotzdem unterhalten von meinem Schrieb:

hier ist es nun.
Enjoy.

Katrin

[gelöscht durch Administrator]
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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #7 am: 3.11.2008 | 22:16 »
Ja, bis auf die Sache damit, das die Tote deine vor 150 Jahren gestorbene ....Mutter ist, ist es OK.
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Offline Katrin

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #8 am: 4.11.2008 | 13:43 »
Please bear in mind that she doesn't know that yet... *räusper*

Bitte behalte in Erinnerung, dass sie das nicht weiß, und was heißt hier Mutter?!? *entsetzt*
Pellus hat was von Vorfahrin gesagt... (Sense 1 und Knowledge 2!)

*giggles*

Grüsse
Katrin

Edit: Habe grade entdeckt, dass du mit "..." vermutlich beliebige Mengen an "ur" -Groß meintest, aber wie gesagt, das wird sie noch überdenken müssen, richtig eingesunken ist es nicht, das geb' ich zu (war auch so beabsichtigt.)

Eva färbt auf mich ab.
« Letzte Änderung: 4.11.2008 | 20:46 von Eva Wain »
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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark: Das Ritterturnier.
« Antwort #9 am: 9.12.2008 | 14:40 »
Das Abenteuer in der startete wieder in der Wüste, die Gruppe aß mit den Gastgebern zum Frühstück und es gab eine kurze Szene in der ein Mann aus ihren Träumen versuchte mit Eva zu sprechen, was diese nonchalant ignorierte. Nach einer kurzen anspielung des Restes und einer Frage, ob noch jemand etwas wollte machte sich die Gruppe auf den Weg nach Warwark um Bericht über die Ruinen-Stadt zu geben. Auf dem Weg bemerkten die Ritter eine größere Staubwolke und untersuchten diese. Es war eine größere Abordnung der Iskliieden, die von jenseits der Wüsten kamen und mit Sir Pallawyn über Wegerechte und andere Kleinigkeiten verhandeln wollten. Der Gruppe fiel ein magisch schwer gesicherter Wagen auf, der eine unheimlich böse Präsenz ausstrahlte. Sie machte sich nach einem kurzen Gespräch von Aidan mit dem Anführer der Gruppe hastig auf den Weg in die Zwillingsfestung Pallawyn um den Herren der Burg zu warnen und zu unterstützen. Dort angekommen sahen sie hektische Bauaktivitäten des von den anderen Rittern als Schwarzseher verschriehenen Pallawyn, der sich auf einen massiven Angriff vor zu bereiten schien. Die Gruppe unterstützte den Ritter nach Kräften und zwei Tage später kamen die angekündigten Gäste an. Sie verhandelten über Tag mit Pallawyn und die Gruppe um Pellus sicherte das Gebäude in dem die Gäste nächtigen sollten wegen eines "wilden freien Geistes" massiv mit einem Schutzkreis wahrhaft epischen Ausmaßes ab.

Nachdem die Nacht angebrochen war kam Sir Pallawyn um sich mit der Gruppe zu unterhalten und die Gruppe sah einen wahrhaft furchteinflößenden Geist, der versuchte durch die Abschirmung zu gelangen. Die Gruppe folgte Sir Pallawyn in den Kreis und der Geist zeigte sein Hässliches Gesicht, was Bragas dazu brachte sich vor Angst in eine Embrionalhaltung zu begeben und Aidan in die Flucht schlug. Eva versuchte die Angst durch eine heldenhafte Aura zu mindern, doch die Wirkung der Angst sollte erst einige Runden später nachlassen. Doch danach griffen die Beiden vorher von Angst erfüllten Ritter nur um so furchtloser an.

Es entbrannte ein heftiger Kampf mit dem Geist, der mit einem Totalausfall des magischen Schutzes auf dem Arm und dem Torso von Sir Pallawyns Rüstung endete. Die Gruppe nahm noch an einem Fest zu ihren Ehren teil und spürte einen Attentäter auf, der sich im Haus der Gäste versteckt hatte um Sir Pallawyn zu meucheln, bevor sie sich auf den Weg nach Warwark machte um ihre Prüfung in Angriff zu nehmen.

Die Prüfung verlief insgesamt recht aufregend, Pellus verzettelte sich in dem Kampf der über die Fertigkeiten Urteilen sollte und erreichte nicht die nötige Punktzahl um zu bestehen, was alle überraschte, da Pellus neben Aidan als der beste Kämpfer des Wolfpacks galt. Auch bei den anderen Aufgaben hatte er recht knappe Ergebnisse. Bragas und Aidan als Teilnehmer mit den besten Benotungen sollten um den Posten des Anführers kämpfen, doch Bragas kämpfte sehr zurückhaltend, da er bei dem letzten Turnier seinen Gegner in diesem Kampf getötet hatte und verlor absichtlich.  Schwer angeschlagen vom Kampf lehnte Aidan das Angebot des Königs auch gegen ihn zu kämpfen ab, er wollte sich nicht als Beispiel missbrauchen lassen, der zeigt, wie gut der König kämpfen kann.

In der feierlichen Zeremonie am Abend wurden die neuen Ritter geschlagen und Pellus der Status des Ritters verweigert. Er sollte weiter als Knappe dienen und Sir Pallawyn der einen Kampf als Gottesurteil forderte wurde abgespeist und aufgrund seiner Respektlosigkeit dem König gegenüber degradiert. Da rollte der Schrei über einen Angriff des Imperiums durch die Burg. Aidan wurde zum neuen Lord Pallawyn geschlagen und schlug direkt nach der Ernennung Pellus als Lord zum Ritter von Pallawyn, was den König verärgerte. Doch dieser hatte nicht viel Zeit. Er wurde von Sir Wael Dere von hinten gemeuchelt und der von den Leibwachen umgebracht. Die Gruppe kümmerte sich nicht weiter um den Verrat, sondern machte sich mit Sir Mizer den sie als Mentor gewinnen konnte auf den Weg in die neue Heimat. Der Alte Sir Pallawyn wünschte dem Wolfpack noch alles Gute und machte sich als Fußsoldat auf den Weg in die Schlacht.

Damit endete der erste Abschnitt der Kampagne und die Spieler sind alle zu Rittern geworden.

Die Kampagne war bis hierhin echt super und ich habe trotz gelegentlicher Reiberein mit der Gruppe immer viel Spaß gehabt. Die Charaktere haben sich zu echten Persönlichkeiten entwickelt und auch Chaos Aptom, mit dessen Charakter Lysara ich echte Kopfschmerzen hatte hat schnell in seinen neuen Charakter gefunden und diesen gut eingebracht. Bei allen Sachen die Abgelaufen sind, muss ich sagen das mein Konzept zum Großteil aufgegangen ist, die Charaktere haben gesehen, das es hinter der schimmernden Fassade der Ritter bröckelt und das die angeblichen Werte oft nur der Vorwand für Spielchen waren. Sie wurden oft nicht ernst genommen und ihre Warnungen von dem immer deutlicher werdenden Eingriffen des Imperiums nicht ernst genommen. Die Spieler haben sich mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt, ihre Familien in einem anderen Licht zu sehen gelernt und viele Punkte entdeckt, die man besser machen kann und muss, wenn man an der Macht ist. Sie haben die ersten Erfahrungen im Anführen gemacht und die Handungsstränge mehr oder weniger intensiv verfolgt.

Negativ bleibt anzumerken, das ich es trotz guter Vorsätze die ich zwischenzeitlich gefasst hatte (keine Diskussion mehr übers I-Net) zu oft genervt reagiert habe, wenn die Gruppe etwas anderes wollte. Ich habe es leider nicht ausreichend hinbekommen der Gruppe zu verdeutlichen, das mir Ihre Meinung zwar wichtig ist, wenn es um Flair und leichte Richtungskorrekturen geht, ich mir aber bei der Grundkonzeption der Kampagne nicht im geringsten ins Wort reden lasse. Außerdem zeigt sich deutlich, das an sich in der Welt gut auskennen muss um meinem Faden zu folgen und Spieler welche die Welt nicht mögen und sich deshalb nicht intensiv mit ihr beschäftigen schwere Nachteile haben, weil sie aufgrund des Halbwissens Sachen anders sehen als sie in der Spielwelt sind.

Das ist natürlich schade, da ich die Welt wirklich liebe und die Kampagne auf darauf aufbaut, das die Spieler sich in ihr auskennen. Der gemeinsame Vorstellungsraum, den ich nach den Erfahrungen der Freeport Kampagne über eine fertige Welt genau definieren wollte hat nicht den super Erfolg gebracht, den ich haben wollte. Und das führt zu Problemen mit der Akzeptanz gewisser Sachen, die für die Kampagne wichtig sind.

Ich hoffe, das ich im zweiten Teil der Kampagne mehr Ruhe ausstrahle und die Geschichte sich spannend weiter entwickelt. Es wird hart für die Spieler da es entsprechend der vorgegebenen Timeline erst einmal nur Niederlagen hageln wird und die Spieler vielen Aspekten fast ohnmächtig gegenüberstehen werden. Ich werde versuchen das Problem mit erfolgreichen Gurillia Aktionen zu mildern um weiter die Motivation aufrecht zu erhalten und mit der Gruppe ein bisschen durch die Welt reisen um diese genauer zu beleuchten. Außerdem werde ich mich noch einmal zusammen mit der ganzen Gruppe daran machen die Magie der Artesia Welt an Reigen anzupassen ohne das Ganze total aus dem Ruder laufen zu lassen.

Ich denke viele meiner Probleme die ich sehe sind Luxussorgen, aber ich versuche halt aus dieser Kampagne etwas besonders zu machen.
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Offline Cliarc

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #10 am: 24.02.2009 | 10:45 »
Hallo Jörg und Co =)

Ich habe mir mal Eurer geschriebenes und erlebtes in ruhe durch gelesen und finde es sehr gelungen geschrieben von Euch allen. Mir ist noch nicht so ganz klar welches System Ihr spielt und was es so interessant macht im vergleich zu anderen.

Hut ab vor der Leistung von Dir Jörg, wie Du anscheinend, Deine Gruppe leitest. Wenn es sich nur hab so schön spielen lässt wie man es hier liest, klingt das nach ner Menge spass von allen Seiten. Vorallem gefällt mir das Ihr sehr detailiert spiel, soll heißen, das Ihr auf viele Kleinigkeiten wert legt, wie z.B. Das jemand ein schlechtes Gewissen hat, jemand anderen zu unrecht beschuldigt und nicht verteidigt zu haben. Aber auch wie ihr es schafft ein Gefühl für die NSC zu entwickeln, das man symapthie oder antisympathie aufbaut.
Das mit den Schlussworten geschriebene "Luxusproblem" kann ich gut verstehen, schliesslich möchte jeder der Rollenspiele spielt sein Spiel verbessern, wie das nachher auch immer aussehen mag.

Ich selber leitet nach längerer Zeit Pause, eine Gruppe für Earthdawn und stelle fest, das es sicherlich sinnvoll wäre auch mal an anderen Gruppen teil zunehmen, um neue Ideen und vorallem sein eigenes Rollenspiel zu verbessern.

Ich finde, das Jörg schon sehr recht hat mit der Aussage, das man das System kennen sollte bzw. auch wissen sollte, was in der Geschichte dort passiert ist, welche Städte evtl. Königreiche exitieren, Glaubensrichtungen etc. Es reicht nicht das man nur seinen Charakter kennt und versucht dann in der Welt zu überleben. Da ich davon überzeugt bin, das es den Spielfluss beeinträchtigt, wenn ständig verständnisfragen geklärt werden müssen.

Desweiteren, denke ich auch das man sicherlich mit dem SL über Regel reden kann, wie diese zu verstehen sind, dafür muss man diese aber vorher kennen und man muss dies nicht während der Sitzung ausdiskutieren. Zur not hat der SL recht und Ende, es geht ja nicht darum den Spielern Nachteile zu gehen wie es geht sondern, das jeder ne Menge Spass dabei entwickelt und sich in der Welt vergangenden Tage wiederfinden kann.

Also wie gesagt, ich fande es sehr spannend zu lesen und wenn dazu noch ne 2te Kampagne kommt werde ich auch sicherlich diese lesen :)

Beste Grüsse aus dem Osten von Hamburg
Cliarc

Offline Timo

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #11 am: 24.02.2009 | 11:08 »
Ich stelle gerade fest, dass mindestens 2 Sessions noch fehlen.

System ist Reign/ORE, hier mal der Bereich dazu:
http://tanelorn.net/index.php/board,349.0.html
Setting ist The Known World, basierend auf dem Rollenspiel und den Artesiacomics:
http://www.theknownworld.com/

Hmm, ich bekomme das ganze auch nicht mehr so 100% zusammen was passiert ist.
Wir flüchteten zur Burg Pallanwyn und schafften es sie kurzfristig gegen den Ansturm der Gegner zu halten, bevor wir von hier nach Festung Mizer zogen, welches die nördlichste Festung an der Mauer ist, sie liegt direkt am Gebirge in der Nähe eines Waldes.
Immer mehr Flüchtlinge sammelten sich dort.
Der alte Sir Pallanwyn (jetzt unter seinem Namen Sir Uther) tauchte auch dort auf, er hatte seinen Arm verloren.
In der Schlacht um Festung Pallanwyn zeigte Eva offen ihre Heilungskräfte und rettete ein paar Soldaten vor dem sicheren Tod. Zwei von ihnen(der Veteran Liam und der rothaarige Jüngling Garrett) waren so dankbar, dass sie Eva forthin als Gefolgsleute/Diener folgen.
Später schaffte es Eva sogar die Verletzungen Uthers(ehemals Pallanwyn) zu heilen.

Während all dieser Geschehnisse wurde Eva von Alpträumen geplagt, die den "Wissenschaftler" Floras zeigten, wie er von den Imperialen auf Burg Warwark gefoltert wird.

Die Gruppe bricht auf um Floras zu befreien, es gibt einen Rebellenuntergrund in der Stadt Warwark, diese wird genutzt um durch einen geheimen Tunnel in die Festung vorzudringen und Floras zu befreien.
Leider wird die Gruppe trotz aller Vorsicht entdeckt und es kommt zu einigen Scharmützeln in den Gängen der Festung.
Knapp schaffen es alle zu entkommen und zur Festung Mizer zurückzukehren.

In der Festung wird immer deutlicher, dass Eva beim gemeinen Volk als Heilerin und Befreierin angesehen wird.
Unter den anderen wird beschlossen, dies auszunutzen und Eva als Gallionsfigur des Aufstands gegen die Invasoren zu nutzen.

In der Festung hat Bragas im Tempel Agalls eine Vision, die ihn auf einen anderen Pfad führen wird, er gibt seine skeptische Haltung Eva gegenüber auf.
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Offline MSch

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #12 am: 25.02.2009 | 13:36 »
Ich stelle gerade fest, dass mindestens 2 Sessions noch fehlen.

Dann tue ich meine Teil auch noch dazu, auch wenn es schon etwas her ist und ich nicht mehr alle Details weiß:

Pellus lernte vor dem Ansturm auf Burg Pallanwyn Erdelementare zu beschwören. Das Argument "Islik, König im Himmel und auf der Erde" (Betonung auf Erde) stach und mit einigen Helfer gelang es einen größeren Erdelementar zu beschwören, der den Gegnern ein paar herbe Verluste (vor allem deren Untoten) beibrachte. Natürlich hatte Pellus noch einen Nebengedanken: ein Erdelementar würde ihm bei der Erledigung seiner offenen Familiengeschichte sicherlich sehr nützlich sein.

Aber trotz heldenhaftem Kampf war die Sache verloren. Also zog man sich nach Burg Mizer zurück und Pellus konnte sich um sein Familienproblem kümmern.

Er borgte sich von Eva den Samen des Wunderbaums aus, der im Hof der Burg Westmark (die inzwischen gefallen ist) gewachsen ist. Mit diesem setzte er einen frisch beschworenen, kleinen Erdelementar auf die Spur an. Nach ein paar Mißverständnissen und Gaben in Form von Magiepunkten, die er dem Elementar darbot, konnte er diesen überzeugen ihm den Bleisarg von Evas Urahnin, dem Gespenst seiner Jugend, der von seinem Stammvater als Ankerstein beim Bau von Burg Westmark verwendet wurde, zu besorgen. Das gelangt und Pellus nahm die Gebeine an sich. Der einfachere Schritt war getan, der schwierigste Teil lag noch vor ihm.

Inzwischen wurde Floras, der pallatische Windbeutel gerettet, Ser Pallanwyn wieder hergestellt und es trafen immer mehr Flüchtlinge ein. Darunter auch ein hermetischer Magier. In Pellus reifte die Entscheidung heran, die Gebeine jetzt zu nutzen um den Geist der Priesterin zu beschwören, den er ja zuletzt nur vorrübergehend gebannt hatte, und mit ihr ein für alle Mal ins Reine zu kommen.

Ein spektakuläres Ereignis sollte dazu führen, daß Pellus auch klar wurde, was er zu tun hatte:

Eva hatte auf sein Anraten den Samen tatsächlich eingepflanzt .. im Kräutergarten von Burg Mizer!

Der Samen keimte sofort und der Baum wuchs in rasanter Geschindigkeit vom Setzling zu einem richtigen Baum heran. Eva, die ihre Hände noch im Boden hatte, war so begeistert/erschreckt/verwirrt, daß sie ihre Hände nicht zurückzog und so verfingen sie sich im Wurzelwerk, daß sie sie nicht mehr herausbekam.

Mittlerweile kamen allerlei staunende Leute hinzu und bewunderten den Baum. Pellus selber stand breit grinsend davor und freute sich, daß so ein Zeichen ihrem Versuch Eva als Heilige auf den Schild zu heben helfen würde. Bragas hingegen wollte den Baum fällen und ließ sich auch von Pellus (für den der Baum ja auch eine Art Familiengeschichte ist) nicht davon abbringen. Das gelang ihm aber nicht und so steckt jetzt eine Kriegsaxt unverrückbar eigewachsen in dem Baum. Eva hingegen konnte mit schweren Wunden an den Händen befreit werden. Ob der Symbolik der ganzen Aktion mußte Pellus wieder grinsen. Und während Bragas im Tempel inbrünstig bei Agall nach Rat fragte, ging Pellus anderen Geschäften nach.

Er suchte den hermetischen Magier auf und wollte sich von ihm die Beschwörung eines Geistes lehren lassen. Nachdem Pellus ihm gezeigt hatte, daß er Geister sehen, mit ihnen sprechen, ihnen zu einem gewissen Grad widerstehen kann und in Hermtik bewandert ist, willigte der Magus ein und so hatte Pellus jetzt alle Puzzlesteie für seine Versöhnung mit der dunklen Vergangenheit seiner Familie in der Hand.

In einer passenden Nacht schlich Pellus sich in eine abgelegene Ruine in der Nähe der Burg. Dabei hatte er neben Utensilien für Beschwörungen und rituelle Handlungen noch die Gebeine der Priesterin und das Amulett des falschen Seneschalls aus Heer, in das zwei Geister gebunden werden konnten.

Mit Hilfe der Gebeine der Priesterin und ihrem Namen beschwor Pellus ihren Geist und nach ein wenig metaphysischem Gerangel willigte sie ein ihn anzuhören.

Pellus bot ihr an, daß er ihre Gebeine ihrem, dem Yhera-Ritus gemäß und am Fuße des Wunderbaumes, in der Erde begraben würde. Dadurch würde ihr Geist frei sein und müsse nicht mehr spuken. Da aber die sieben Tage schon lange verstrichen sind, die eine Seele Zeit hat in den Hof der Unterwelt zu gelangen um dort vor Seedre zu treten und sich richten zu lassen, würde sie also in den Limbo gezogen und vergehen. Pellus bot ihr aber einen Ausweg an. Sie könnte sich an das Amulett binden lassen und dann ihrer Nachfahrin Eva als Beraterin und Lehrerin dienen. Damit wäre die Schuld von Pellus Familie getilgt.

Dieses Angebot nahm die Priesterin an und Pellus mußte heilige Eide schwören (bei den Schicksalsgöttinnen und allem pipapo) daß er seine Seite des Handels einlösen würde. Da Geister keine Magie mehr wirken können mußte Pellus mit Anleitung des Geistes die notwendigen Rituale durchführen und am Ende war sie an das Amulett gebunden.

Pellus beeilte sich mit den Gebeinen zu dem Baum zu kommen, er hub ein Grab aus, legte die Gebeine hinein und holte die ansässige Yhera-Priesterin aus dem Bett (das sie gerade mit seinem alten Lehrmeister, dem ehemaligen Ser Pallanwyn teilte). Diese willigte ein und die Gebeine wurden nach Yhera-Glauben begraben.

Mittlerweile waren in der Ncht schon mehrere Leute bei Eva gewesen und so war sie recht genervt, daß schon wieder jemand bei ihr kopfte.

Pellus erklärte ihr die ganze Geschichte und bot ihr dann das Amulett an. Verwirrt und zögerlich willigte Eva zuletzt ein. Pellus legte ihr das Amulett an und der Geist und Eva besiegelten ihr Bündnis. Mit dem Hinweis, daß die beiden sich sicherlich viel zu sagen hätten verließ Pellus die Kammer.

Nachdenklich und melancholisch trat Pellus in die Nacht hinaus. Er hatte zwar den dunklen Fleck auf der Weste seiner Familie reingewaschen, dafür hatte er sich selber befleckt, mit heidnischer Magie (denn Folk Lore, was die Priesterin ihm lehrte, ist von der Islik-Theokratie nicht gern gesehen, gar nicht gern, im Gegensatz zur Hermetik) und er hatte seine wahren Gefühle Eva gegenüber nicht gezeigt, sogar dafür gesort, daß sie weiter die Treppe zu ihrem Thron als Heilige und Befreierin hinaufsteigt und sie so weiter von sich entrückt. Da fiel ihm ein, daß er schon lange nicht mehr inbrünstig zu Islik gebetet hatte und machte sich auf zur Kapelle.


Ciao,

Martin

Offline Bhrandir

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #13 am: 29.03.2009 | 12:17 »
So, ich habe jetzt einfach mal meins zum letzten Termin zusammen gebastelt.
Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich inhaltlich alles habe.
Wenn also etwas fehlt immer schön ergänzen...

Bis später,
Robin

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Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #14 am: 29.03.2009 | 13:06 »
Sind ein paar kleine Fehler drinne, aber es ist sonst ganz gut. Mals sehen, was Dani so schreibt.
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Offline MSch

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #15 am: 18.04.2009 | 00:34 »
Jäh wurde Pellus aus der Trauer um seinen ermordeten Freund Aidan gerissen. Ser Mizer, der letzte Watchtowerking, der noch Herr seiner Burg war, trat zu ihm, legte ihm die Hand auf die Schulter. "Ich verstehe, daß Du hier in der Kapelle trauerst, aber ich brauche Deine Hilfe. Die Neuen haben Probleme. Sie haben einiges in den Sand gesetzt und die Soldaten murren. Du hast doch einen guten ruf bei den Mannschaften, nehm die Neuen unter deine Fittiche und dann sollte es mit Isliks Hilfe gelingen Derc Cynan zurückzuerobern."

Pellus schaute Ser Mizer überrascht an, sah dann aber, daß der es ernst meinte. Er nickte und begab sich in sein Gemach um sich zu rüsten. Unterwegs mußte er plötzlich lachen, vor ein paar Wochen war er noch jemand der strammstehen mußte weil er irgend etwas verbockt hatte.

Gerüstet und gewappnet machte Pellus sich auf, die Neuen in Augenschein zu nehmen. Bragas stellte sie ihm vor. Zwei aurische Ritter, die, von ihren eigenen Leuten abgeschnitten,  sich bis zu den Watchtowerkings durchgeschlagen hatten. Ein Mann und eine Frau. Sieh mal an, dachte Pellus sich, und tatsächlich war Freya ein Energiebündel und voller Tatendrang, so daß es verständlich war, daß sie sich in dem frauenfeindlichen Umfeld der Aurier als Ritter durchgesetzt hatte.

[ Hier muß ich mal unterbrechen: Das massive Auftreten aurischer Ritterinnen und das in einem späteren Diary noch kommende Rangeln um Posten von Rittern, die nicht zu den Watchtowerkings gehören oder von ihnen ausgebildet wurden, ist ein so großes Abweichen vom Quellmaterial, daß die Probleme von Pellus, sich in einer Welt zurechtzufinden, die anders ist als seine romantischen Vorstellungen und volle Ritter ist, die keinerlei Idealen und schon gar nicht den hohen Anforderungen Isliks entsprechen, durchaus mit meinen Problemen  korrelieren mich in Jörgs Version der Welt von Artesia zurecht zu finden und Pellus' Verunsicherung, welche Werte noch gelten, ist meine, was ich noch als gegeben annehmen kann. Das ist nicht Schlimmes, aber sorgt manchmal bei mir für leichte Verwirrung ... hmmm ... Immersion durch abweichendes Weltverständnis, cool, sowas gibt es nur bei Artesia. Das Regelwerk (aber wir benutzen das ja hier nicht, sondern REIGN mit dem Artesia-Setting) ruft ja auch Immersion durch strenge Regelanwendung hervor!]

Der Andere, Istan, schien eher ein ruhiger Typ und besser im Umgang mit Worten zu sein.

Schnell war ein neuer Plan gemacht. Die dreibeinigen, zweiköpfigen Ungeheuer, die zuvor solche Probleme bereitet hatten sollten diesmal gezielt angegangen werden. Ein Ritter sollte per Lanzensturmangriff eines frontal angreifen, Freya bot sich an dies zu übernehmen und  beschäftigen, und während eines von einem von Pellus gerufenen Erdelementar hoffentlich lange genug beschäftigt würde, könnten Pellus mit magieverstärkter Rüstung und runenbewehrtem Schwert und die restlichen Ritter sich um das dritte Monster kümmern und sich dann um die Reste kümmern. Zur Not stünden noch Soldaten mit Netzen bereit. Doch die sollten nicht mehr zum Einsatz kommen, denn der Plan ging im Großen und Ganzen auf und die Soldaten des Feindes wandten sich zur Flucht bevor der große Sturm auf die Burg beginnen konnte. Also setzte Pellus hinterher und seine Leute in Begeisterung auch. Als er jedoch in den Burghof kam sah er wie die feindlichen Soldaten um eine riesige mit schwarzem Licht leuchtende Kuppel herumliefen und dann heilos die Flucht ergriffen.

Eine Teufelei der Islikliden erwartend schaute Pellus mit seiner Gabe in die Otherworld und versuchte die Kuppel mit Blicken zu durchdringen. Was er sah, ließ ihn erschaudern und ohne groß nachzudenken sprach Pellus einen mächtigen Schutzbann der Passage aus, damit das Übel in dem schwarzen Dom nicht sofort über seine Leute herfallen konnte und bedeutete seinen Leuten anzuhalten. In der schwarzen Kuppel befand sich nämlich ein riesiger Drache.

Die Kuppel, die eindeutig ein okkultes Gefängnis für die größten und mächtigsten Kreaturen, die es gab, war, schien aber zu halten und so entspannte sich Pellus ein wenig. Er bedeutete den Soldaten die Burg zu stürmen und beriet sich kurz mit seinen Rittern. Diese sollten die Burg nach dem feindlichen Magier durchkämmen, der für die Monster und die Einkerkerung des Drachen verantwortlich war. Der mußte noch in der Nähe sein. Auf die fragenden Blicke und Einwände, daß er doch besser dafür befähigt sein einen Magier zu jagen, reichte Pellus Freya seinen magischen Zweihänder und Istan seinen magischen Dolch, damit sie beide etwas gegen Zauberei hätten. Die drei schauten ihn an, als wenn er von Sinnen sei, doch Pellus antwortete nur, daß er die Waffen nicht bräuchte, wo er hingehen würde. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen und er war ganz entspannt und ruhig.

Er ermahnte seine Ritter noch mal den feindlichen Magier zu finden und sein Treiben zu stoppen und gab Freya den Rat das Schwert offen vor sich herzutragen (weil so die Command-Rune auf ihm ihr Schutz gegen Magie geben würde, aber das verriet er ihr nicht), schaute ihnen hinterher wie sie losstürmten und beobachtet kurz wie seine Soldaten die Burg systematisch einnahmen.

Er atmete einmal durch, drehte sich zu der schwarzen Kuppel und mit einer Invokation an Islik, den König des Himmels und der Bitte ihn mit dem Glanz des Himmels zu erfüllen, auf den Lippen, trat Pellus in das schwarze Licht.

Drinnen schlängelte der Drache auf Pellus zu und sprach mit einer Stimme, die Pellus bis ins Mark erschaudern ließ: "Sieh mal an! Ein Ritter von Warwark! Was machst Du denn hier Kleiner?" Starr blickte Pellus den Drachen ernst an und antwortete "Ich bin gekommen um mit euch über eure Freilassung zu verhandeln!" "Hah!" erwiderte der Drache "Was kannst Du mir denn Anbieten, was ich nicht selbst könnte?" "Nun, meine Leute erstürmen gerade die Burg und sind auch dabei den Magier zu suchen, der euch gefangen hat." Wie durch Watte hörte Pellus die Kommandos und Rückmeldungen seiner Truppen, die durch die Burg hallten und er glaubte auch, daß der schwarze Dom leicht zu flackern begann. "Du bist also der Anführer, kleiner Mensch? Warum sollte ich dich beachten?" fragte ihn der Drache spöttisch. "Ich will ehrlich zu euch sein, ich bin noch neu in dem Anführergeschäft." Der Drache setzte zu einem schallenden Lachen an, "... aber ich bin durch leidvolle Erfahrung geübt im Verhandeln mit übernatürlichen Wesen und was könnte übernatürlicher sein als ein Drache? Ich habe nicht geglaubt, daß ihr überhaupt noch existiert! Mit Isliks Hilfe stehe ich hier vor euch, großer Drache und biete euch eure Freiheit an." Pellus schaute den Drachen mit seinem durchdringenden Blick ernst an. Dieser schüttelte sich. "Danke, es gibt uns immer noch" zischte der Drache, "aber du trittst mir ohne Waffen gegenüber und ich soll dich ernst nehmen? Und wie sollen denn deine Leute mich befreien? Schaffen die das überhaupt?" Das schwarze Licht begann wieder zu flackern und mit einem Lächeln auf den Lippen antwortete Pellus: "Ja, ich habe volles Vertrauen in meine Leute, die werden das schon schaffen. Und das bringt mich zu meinem Vorschlag: wir befreien euch und im Gegenzug verschont ihr meine Truppen. Mit den Dumengal und Djar Maeliten könnt ihr hingegen anstellen was ihr wollt!" "Das tue ich sowieso" grollte der Drache "aber warum sollte ich euch verschonen, warum sollte ich Menschen glauben, die uns nur verfolgt und gejagt haben?". Pellus lächelte schief "Ach seht euch an, ihr lebt noch, doch die Gebeine der Dragonkings bleichen in der Sonne! Ich schwöre bei Islik und allem was mir heilig ist, als Ritter der Watchtowerkings, daß ich euch freilasse, wenn ihr meine Leute verschont."

Der Drache schlängelte hin und her während auch er das Nachlassen der Barriere zu bemerken schien. Dann verzog er sein Gesicht zu einer Fratze und Pellus war sich nicht sicher, ob es eine Dreadfull Mask oder ein Grinsen war "Nun gut Menschlein, ich gehe auf deinen Handel ein. Du befreist mich und ich verschone dafür deine Leute. Das gilt!" der Drache kniff die Augen zusammen und studierte Pellus intensiv, "Eins noch ... " Pellus erschauderte, doch der Drache fuhr anscheinend in guter Laune fort: "Ich will dir sogar einen Gefallen tun, ich gebe dir einen Hinweis, der dir bei deinem Kampf gegen die Isklidlidea sehr nützlich sein wird! Ich weiß von einer Expedition, die vor vielen Jahrhunderten eines von zwei mächtigen Schwertern auf eine ferne Insel gebracht hat und es dort verborgen hat. Dieses Schwert könnte sehr wichtig in diesem Krieg sein. Es sollte besser nicht in die Hände deiner Feinde fallen!" Pellus kniff die Augen zusammen. "Ein Schwert von zweien? Welches?" Aber der Drache ignorierte Pellus' Frage, "Niemand außer mir hat diese Expedition überlebt und ich bin der Einzige, der weiß wo das Schwert ist und wie man die Insel finden kann!" Pellus konnte sich gut ausmalen, wieso wohl nur der Drache überlebt hatte und lächelte sardonisch "Und wie stelle ich das an?" Das Flackern des schwarzen Doms war jetzt unübersehbar und man konnte schon leicht dir Umgebung sehen, auch die Geräusche klangen jetzt deutlicher herein. "Ganz einfach, in der Universität von Therapoli gibt es eine Giftkammer mit Artefakten und eines davon ist ein Kompass, der zeigt den Weg zur Insel, die im Mera Düré liegt." Die Barriere schien fast völlig erloschen zu sein. In Pellus rasten die Gedanken, welches Schwert meinte der Drache? Ghavaurer, die Klinge des gefährlichsten Wormkings Githwaine, das seit seinem Fall verschwunden war, oder  Gladringer, das Schwert von Fortias dem Tapferen, der Githwaine erschlug und das von Unfortias dem Fumbler bei der Black Day Battle verloren wurde? Welche anderen "beiden" Schwerter könnte der Drache sonst meinen? Und die Insel .... "Ürüne Düré? Ist die Insel ein Rest von Ürüne Düré?" fragte Pellus den Drachen flehentlich, doch da erlosch die schwarze Barriere vollends. Der Drache erhob sich zu seiner vollen Gestalt, breitete seine Schwingen aus und schüttelte sich. Im Schwungholen wandte er sich ein letztes Mal an Pellus: "Wenn wir uns das nächste mal treffen hast Du tunlichst deine Waffen dabei!" und mit einem ungeheuren Satz erhob sich das riesige Ungetüm und flog mit ein paar Schlägen seiner ledrigen Schwingen Richtung Lost Uthedmael, stieß ein paar mal auf die flüchtenden Dumengal und Djar Maeliten herunter und drehte dann Richtung Eduin Gebirge ab.

Pellus stand in dem sonnigen Innenhof der Burg und genoß die Sonne, die ihn wärmte, lauschte den Meldungen der Truppen, die durch das Gemäuer hallten und lächelte vor sich hin. Seine Leute fanden ihn später im Burghof, wo er immer noch stand und dem Drachen nachschaute. Der feindliche Magier war in großer Hektik geflohen was wohl dazu geführt hatte, daß sich seine Kontrolle über den Bann um den Drachen immer mehr gelockert hatte.

Die Burg war ohne Verluste erobert worden und man stieß auch auf  den Raum des Magiers, doch dieser war mit einem Bann versiegelt. Pellus versuchte erschöpft diesen mit einem Reinigungsritual zu brechen, kam aber nicht dagegen an. Mit ein wenig Ruhe würde er das schon knacken. Er stellte sich drauf ein in der Burg provisorisch Lager zu beziehen, als ihn die Nachricht erreichte sofort zu Burg Mizer zurückzukehren. Alle Ritter sollten sich dort versammeln, da die Befehlshaber der Burgen der Watchtowerkings neu gewählt werden würden und auch ein neuer König der Watchtowerkings ernannt werden sollte, Posten, die (bis auf Ser Mizer) durch den Krieg und die hinterhältige Ermordung König Derrek von Warwark vakant waren.

Bei dem Gedanken an politisches Ränkespiel wurde Pellus ganz schlecht und so ließ er die Truppen in der Burg Position beziehen und machte sich missmutig mit den Rittern auf nach Burg Mizer.

Aber das Gift, daß ihm die Schlange eingeflüstert hatte, begann schon zu wirken, auf dem Ritt zurück begann Pellus sich auszumalen, wie er es in die Giftkammer der Universität von Therapoli schaffen könnte...


Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #16 am: 28.04.2009 | 09:34 »
Sehr schönes Diary Martin.

Ich nehme die Kritik an den Abweichungen zum Original Regelwerk auch demütig zur Kenntnis, bitte aber um Verständnis, da ich die Ritter absichtlich in einer Zone etabliert habe, welche im Regelwerk eher dünn beschrieben ist. Das habe ich gemacht um die Struktur der Ritter im Sinne des Plots etwas freier gestalten zu können.
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Offline MSch

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #17 am: 14.05.2009 | 02:07 »
[Kleine Frage an die anonymen Mitleser (wenn ich denn welche habe): Soll ich manche Sachen ein wenig mehr erklären? Viele Sachen, die ich so lässig nebenbei schreibe haben für Kenner des Settings ein dramatisches und bedeutungsschwangeres "Dam, DAM, DAAM" im Hintergrund. Auch die Beziehungen der Reiche und Religionen untereinander könnte ich mehr ausführen, falls es gewünscht ist. Wer versteht schon, was der Unterschied zwischen Pellus' Gott Islik und den Feinden, den Islikliden, die Pellus so haßt, ist und wie die mit dem Imperium zusammengehören. Einige Gags bleiben dem Unbedarften einfach verborgen.]


Die Helden kehrten nach Burg Mizer zurück und Pellus suchte Ser Mizer auf um Rapport zu geben. Doch die anstehenden Wahlen der Watchtowerkings überschatteten das Gespräch und Mizer gab Pellus den Rat sich aus allem herauszuhalten und sich vor allem nicht mit den zwei Frauen anzulegen, die jetzt um Posten rangelten und auch noch Verflossene von seinem Lehrmeister Ser Uther, dem ehemaligen Ser Pallanwyn waren. Und mit dem sollte Pellus erst recht nicht zusammenarbeiten. Da hätte Mizer einem Pfeil, den er gerade auf das Herz eines Feindes geschossen hatte, hinterher rufen können: "Aber tu niemandem weh!"

Pellus verließ Mizer enttäuscht und suchte prompt Ser Uther auf um ihn sofort über die beiden Frauen auszufragen. Aber der mache einen auf jovialen Onkel, Pellus versicherte ihm zwar seine Unterstützung aber verließ Uther eher enttäuscht.

Pellus suchte dann einen seiner Serganten auf und kündigte an, daß er zwei Ritter zu ihm schicken würde, die mal normalen Drill mit Soldaten erleben sollten. Kein Rangunterschied und sie dürften ruhig ein wenig ruppig ran genommen werden und die Mannschaftsgrade dürften auch den einen oder anderen Spaß mit ihnen machen, solange sie es nicht übertrieben. Der Feldwebel grinste nur und versprach Pellus, daß er das selber in die Hand nehmen würde.

Jovial lächelnd verkündete Pellus Freia und Istan, daß sie zu vertrauensschaffenden Maßnahmen ein wenig Dienst mit den einfachen Soldaten schieben dürften und da sollten sie den abgebrühten Männern mal zeigen, daß sie keine Zuckerpüppchen sind auch einen groben Spaß erdulden könnten. Natürlich erwarte er Bestleistung und daß sie danach den Soldaten ordentlich einen ausgeben würden.

Pellus hatte volles Vertrauen, daß die beiden sich da durchbeißen würden und den ihnen gegenüber murrenden Soldaten sehen würden, daß auch sie gewillt waren Dreck zu fressen, wenn es hart auf hart kommt.

Abends ging er noch mal zum Feldwebel und erkundigte, wie sich die beiden gemacht hatten. Es schien wie erhofft gelaufen zu sein und Pellus hoffte, daß es nicht mehr lange dauern würde bis die Leute ihnen genauso bedingungslos in die Schlacht folgen würden wie ihm.

Pellus war irgendwie enttäuscht, daß er wegen der bevorstehenden Wahlen nicht mehr hofiert wurde. Und während es Freia richtig machte und sich einem ambitionierten Aurier, Ser Bubi, ins Bett legte um wenigstens eine neue Rüstung abzustauben, hatte Pellus jede Menge doofe Unterhaltungen und Gerangel um Koalitionen und Pöstchen und niemand, wirklich niemand legte ihm eine holde Maid ins Bett.

Bragas plante die Samen des Wunderbaums, die Floras, der palatische Windbeutel, im Lost Uthedmael deponiert hatte, zu holen und weitere Bäume zu pflanzen, um ein festeres Band mit seiner Göttin zu bekommen. Dafür würde es aber eine Erlaubnis brauchen ...

Sich Genehmigungen für Aktionen holen zu müssen war etwas, was Pellus ärgerte und da er nur durch die Gnade Ser Pallanwyns, damals seinem Freund Aidan, zum Ritter geworden war, war Pellus' Position eh gefährdet und mit einem Makel beheftet. In Pellus reifte der Entschluß, daß er selbst ein Amt als Watchtowerking anstreben sollte. Die großen Festen waren eh zu begehrt und umkämpft, aber eine kleinere sollte reichen. Es würde eh noch lange dauern bis die befreit würden, also hätte Pellus Zeit sich um die Sachen zu kümmern, die ihm wichtig erschienen, hauptsächlich den Feind angreifen ... oder vielleicht eine kleine Seereise machen...

Burg Valdere erschien ihm ideal. Der ehemalige Herr hatte den König ermordet und vom neuen Herrn wurde erwartet, daß er die Namen der Burg wieder reinwusch. Und sowas verstand sich Pellus inzwischen recht gut.

Währendessen begann Bragas mit Ser Uther zusammen auch Pläne zu machen und die beiden planten Istan aufs Schild zu heben, der schien aber zögerlich zu sein und Pellus wurde nicht richtig eingeweiht.

Da kam es zu einem dramatischen Zwischenfall.

Bragas schlenderte gerade durch den Hof um an seinem Wunderbaum zu beten, als ihm ein paar Leute, die in der Nähe standen erzählten, daß Floras (der palatische Windbeutel) an dem Baum ein merkwürdiges Ritual abgehalten hätte und daß der Baum daraufhin kränklich aussah. Auf seine Frage über den Verbleib von Floras deuteten sie zu den Stallungen.

Als Bragas hinlief hörte er schon lautes Geschrei und Gerufe. Im Stall angekommen sah er einen in Tränen aufgelösten Fedor, jammernd vor einer entsetzlich verstümmelten Pferdeleiche kauern. Der Kadaver sah aus wie von innen heraus zerrissen. Jemand habe einen Zauber gesprochen und aus dem Pferd sein eine geisterhafte Gestalt herausgekommen und sie und der Mörder seien verschwunden.

Bragas rannte los zu Eva um Floras zu stellen und rief den heraneilenden Wachen zu, daß die Floras niederschlagen sollten, falls sie ihn sehen sollten. Dort angekommen, versicherte Eva ihm, daß Floras die ganze Zeit bei ihr gewesen sei und das nicht gewesen sein könne. Floras beteuerte seine Unschuld und so zog Bragas von dannen, nicht ohne Floras darauf hinzuweisen, daß er momentan besser nicht die Gemächer verlassen sollte.

Im Burghof war derweil ein richtiger Tumult ausgebrochen, da einer der engeren Kandidaten für die zu vergebenen Ämter ermordet worden war und alles auf den gleichen Täter hinwies,  der auch das Pferd zerfetzt hatte. Einige Leute hatten gesehen wie jemand in den Stall geeilt sein, der wie Pellus aussah.

Dieser war recht erbost, was der Feind alles in ihrer Mitte abzog. Pellus kam sich eh wie auf dem Präsentierteller vor. Der Rest der kampferprobten Watchtowerkings und ihren Truppen, war von Turnierrittern und Schönwettersoldaten umgeben. Pellus rechnete jeden Moment mit einem groß angelegten Angriff, aber die Späher  berichteten nicht Verdächtiges. Aber so ein Mord war schon dreist, sich mit magischer Energie aus dem Baum versorgen, ja sie quasi herauszusaugen wie eine Blattlaus und dann diese Energie zu verwenden eines der besten Schlachtrösser zu verstückeln und aus ihm einen Geisterschimmel zu machen, der seinen Beschwörer durch die Anderswelt tragen würde, das war abartig!

Leider ließ sich ja der Verdacht gegen den palatischen Windbeutel nicht erhärten, aber der würde sein wahres Gesicht schon noch zeigen. Doch Pellus hatte momentan Wichtigeres zu erledigen.

Während der Zusammenkunft aller Ritter, um den Vorfall und den Mord zu besprechen erhob Pellus das Wort und schlug vor nicht mehr groß zu palavern und um Posten zu schachern, sondern sofort zur Wahl zu schreiten. Der Feind war nah und würde weitermachen, es sei keine Zeit zu verlieren. Aber die weibischen Laffen und alten, dummen Männer hörten mal wieder nicht auf Pellus und fingen wieder an mit ihrer alten Leier, die sie genau in die Lage gebracht hatte in der sie jetzt waren. Als dann der designierte König über die Watchtower-Kings, Lord Kelivin, sich auch gegen Pellus aussprach, kochte es in ihm so, daß der mit dem Fuß aufstampfte, sein Schwert ein Stück aus der Scheide zog und schnaubte, daß das doch auch nach guter alter Tradition geregelt werden könnte. Und tatsächlich, Lord Kelivin, ein alter Mann, nahm Pellus' Herausvorderung an, bat sich aber aufgrund seines Alter aus einen Champion erwählen zu dürfen. Pellus willigte ein und so wurde Lady Leda die Favoriten des Königs in spe, unter der Vorraussetzung, daß sie Lady Pallanwyn würde. Das wurde abgemacht und alle bereiteten sich auf den Kampf vor.

Jetzt zeigte sich, daß Pellus etwas zu ungestüm war, denn seine Rüstung war noch zerschunden von der Eroberung von Burg Derc Cynan und auch er selber hatte noch einige schwere Wunden, die lange noch nicht verheilt waren. Mit stillen Gebeten segnete er seine Rüstungsteile gegen Schaden um wenigstens einen gewissen Schutz zu haben. So ging er also zum Kampfplatz.

Seine Gegnerin fragte ihn noch ob er sich nicht eine bessere Rüstung besorgen wolle, aber Pellus wähnte sich auf höherem moralischen Grund und wollte allen zeigen, daß er seine Rüstung nicht zum Polieren hat.

Doch auch Gottvertrauen reicht manchmal nicht, gepaart mit Ungestüm und, euphemistisch formuliert, Dickköpfigkeit, ist es eine heikle Mischung. Pellus fing zwar furios an, aber seine Gegnerin war eine geschickte Kämpferin, die ihr von Pellus schwer angeschlagenes Bein doch noch decken konnte und dann machten sich Pellus' Wunden und seine angeschlagene Rüstung bemerkbar und Pellus gab den Kampf auf. Er verneigte sich vor seiner Gegnerin und Lord Kelevin, und humpelte missmutig vom Platz.

Damit war Ser Uther aus dem Spiel um Palanwyn. Ihn als König durchzurücken war auch kaum aussichtsreich also was tun?

Pellus ging in die Islikkapelle und sprach mit den Priestern, die aber favorisierten eine Agalliten, eine alten fahrenden Ritter, den Pellus als junger Knappe schon mal in Begleitung eines Inquisitors kennen gelernt hatte. Istan, den Pellus zu ihm schickte, stellte fest, daß der Agallit sehr von sich überzeugt war und ein Ausbund an Diplomatie war. Das wirre und prahlerische Gefasel des Agalliten ließ Pellus wundern, wie der nur Favorit des Klerus werden konnte. Aber die Antwort sollte Pellus bald bekommen. Als er in der Kapelle zur Andacht war, kam auch der Agallit in die Kapelle, stieß ein Gebet aus, daß sich eher wie ein Fluchen anhörte, erhob seine Axt, die in magischem Feuer rot leuchtete und stieß hervor, daß er jetzt dem heidnischen Baum den Gar ausmachen würde und rannte los. Pellus wie von der Wilden Jagt gehetzt hinterher. Er versuchte sich zwischen den Baum und den Angreifer zu stellen, doch der hackte wie toll los und Pellus hatte schwer zu kämpfen nicht selber von den wuchtigen Hieben getroffen zu werden. In seiner Not rief er ein paar Burschn, die in der Nähe standen zu, daß sie Bragas holen sollten. Auch gut zureden half nichts, der Ritter tobte weiter und auch Hinweise, daß es nicht sehr islikgefällig sei, das Gastrecht so zu mißbrauchen, brachten den Rasenden nicht zur Räson. Pellus konnte ihn immerhin so weit ablenken, daß er dem Baum nicht zu sehr schaden konnte, denn die Hiebe aus der Axt schienen dem Baum nicht gut zu bekommen.

Endlich erschien Bragas, rasend vor Wut und nun hatte Pellus das Problem sowohl den Baum als auch den alten Ritter zu schützen. Auf Pellus' Flehen hin, schlug Bragas den Agalliten nur besinnungslos. Voller Angst um den Baum betete Bragas und versuchte durch offerngs den Baum zu heilen und wie zur Bestätigung löste sich seine Axt, die bislang unzertrennlich mit dem Baum verwachsen war. Der Schaft war inzwischen wieder grün und lebendig geworden und das Holz schien eine magische Wirkung auf anderes Holz zu haben. Die Waffe war ein Kultgegenstand für seine kleine Sekte um die Springqueens und Axt und Baum sollten seine Wappengegenstände werden. Dann griff er sich die Axt des alten Ritters und rammte sie, den Stiel voran, in die Wunde im Baum. Durch Gebete und Invokationen schloß sich die Wunde um den Schaft und die Axt war in dem Baum gefangen, das Gleichgewicht war wieder hergestellt.

Inzwischen hatte sich eine große Menge an Schaulustigen angesammelt. Wütend bahnte sich Ser Mizer einen Weg durch die Menge, und tobte los. Er war außer sich vor Wut, daß der alte Ritter das Gastrecht so verletzt hätte und sein Eigentum zu zerstören versucht hatte. Er verwies den Agalliten aus der Burg. Seine Freunde dürten ich noch zu seinem Lager bringen und am nächsten Tag habe er von Ser Mizers Land zu verschwinden.

Pellus hatte zwar einen Konkurenten weniger, aber die Islikpriester schauten ihn böse an und so war das nur ein Phyrrussieg.

Zumindest brachte man Pellus die Kunde, daß Martha auf Pellus' Seite war und wer konnte sich schon des Rates der besten Köchin der bekannten Welt entziehen . Auch seine Soldaten machten gute Stimmung für ihn. Vielleicht würde noch der eine oder der andere alte Kämpe für Pellus stimmen, aber das war nicht genug. Mittlerweile war Pellus größter Gegner Ser Bubi und der sollte mittlerweile die Stimmen der Agalliten haben.

Pellus nahm all seinen Mut und gerechten Zorn zusammen und marschierte ins Lager der Agalliten.

Er erklärte, daß er den alten Ritter vor einer Dummheit schützen wollte und sie alle wüßten doch wohl sehr gut was für ein hohes Gut das Gastrecht sei. Sei es nicht auch Islik und seinen Gefährten, den vier Königen im Exil zuteil geworden? Und hatte nicht die Verletzung des Gastrechts durch König Ceram zu der fünften Tat Isliks geführt?

Wen würden sie unterstützen, fragte er sie, einen aurischen Schönwetterritter, der mit Geld, hohlen Phrasen, sexuellen Gefälligkeiten und Heuchelei sich einen Posten erschleichen wollte, oder einem Ritter, der immer aufrecht das Wort Isliks den Lippen gehabt hatte, dessen Schwert die Ungetüme der Islikliden in Isliks Namen erschlagen hatte und der seit er Ritter geworden war ständig im Feld gewesen war? Zornig und imponierend stand er vor ihnen, den Verfechtern des rechten Glaubens und so gewann er ihre Stimmen.

Pellus war kein charmanter Gesprächspartner, in Gegenwart Anderer war er eher still und wenn er sprach, dann geradeaus. Doch wenn er zu einer Menge sprechen konnte, dann blühte er auf. Und wenn es auch früher eher eine Marotte war den Katechismus zu zitieren, war er nun in Pellus Herzblut übergegangen und er verstand den tieferen Sinn in den zehn Taten Isliks, daß es nicht nur alte Märchen waren, sondern Gleichnisse, die einen Ritter anhielten ein besserer Mensch zu sein und in seinem Streben nach Höherem nicht abzulassen. Wenn er tatsächlich eine Posten erringen sollte, dann würde sich einiges ändern.

Es kam wie es kommen sollte und alle Posten wurden vergeben wie erwartet, bis zur Wahl um den Herren von Burg Warwark ging, den Verweser der Hauptstadt für den König der Watchtowerkings und zum Erstaunen vieler wurde Pellus anstellen von Ser Bubi zum Ser Warwark gewählt. Mit dem designierten König hatte Pellus sich inzwischen gut gestellt und ihm seine volle Unterstützung zugesichert und so wurde Lord Kelivin auch gewählt. Ser Uther hatte keine Posten bekommen, Ser Bubi auch nicht. Irgenwie war Pellus mulmig und tatsächlich: Bubi stand auf und forderte ein Gottesurteil, eine Tradition die ihm durchaus zustand. Lord Kelivins Blick suchte unter den Rittern nach einem Champion aber alle zögerten. Pellus war hin- und hergerissen für seinen König einzutreten, in der Hoffnung, daß jemand für ihn einspringen würde, da er immer noch schwer verletzt war und seine Rüstung auch noch nicht wieder hergestellt war, doch im rechten Moment verständigten sich Bragas und Ser Uther mit Blicken und Bragas trat vor.

Nun hatte Bragas ein ähnliches Problem wie Pellus, auch er war noch angeschlagen, beide waren erst vor einer Woche von der Erstürmung von Derc Cynan wiedergekommen und seine Rüstung war auch noch recht lädiert.

Im Kampf zeigte sich, daß Ser Bubi durchaus ein guter Schwertkämpfer war und die Runen auf Schwert und Rüstung taten ihr übriges dazu. Das Glück neigte sich bedenklich gegen Bragas und Ser Bubi sah nicht so aus, als ob er nachlassen würde und so drängte Pellus, dem angst und bange um Bragas wurde, sich zum König hin und mit seiner drohendsten Stimme zischte er ihm ins Ohr, daß er Schluß machen soll mit dem Schauspiel, er könne sich nicht vorstellen, daß Bubi sehr lange im Sattel sitzen würde und dann wäre seine Zeit gekommen. Er solle Großmut zeigen und diese Farce abbrechen.

Und tatsächlich schritt Lord Kelivin dazwischen, brach den Kampf ab und gratulierte dem neuen Konig Warwark.

So waren also alle gewählt. Pellus war zufrieden, wenn er auch immer noch großes Mißtrauen gegen Ser Bubi hegte. Jetzt gab es allerhand zu tun.

Zu seiner Vereidigung, rang Pellus den Priestern ab, ihn im Eid-Ritual zu unterweisen und so hatte er eine unauffällige, nahezu harmlose aber doch mächtige Waffe die ihm bei seinen Plänen sehr nützlich werden würde. So konnte er selber Vasallen einschwören und war durch heilige Bande vor Verrat geschützt, konnte aber auch selber seinen Untertanen zeigen, daß er es ernst meint, denn bei einem beiderseitigen, heiligen Schwur würde jede Partei, die den Eid bricht, die Konsequenzen spüren, also auch er.

Zufrieden, aber den Kopf voller Ideen, sank Pellus auf sein Bett und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
« Letzte Änderung: 14.05.2009 | 17:19 von MSch »

Offline Timo

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #18 am: 14.05.2009 | 13:48 »
Sehr schöne Review, ich bitte aber um folgende Errata:
Die Axt kam aus dem Baum raus, als Bragas voller Panik um den Baum und seine Göttin angestürmt kam und den Agalliten mit einem Schlag seiner Ersatzaxt K.O. schlug.
Als "Austausch" wanderte dann die Agallitenaxt in den Baum zurück, der nur mit Hilfe eines Gebets Bragas schnell heilte.

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #19 am: 14.05.2009 | 14:14 »
Ja, das ist ein sehr gutes Review der Ereignisse. Und das haben wir alles nur an einem Tag gespielt?

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #20 am: 14.05.2009 | 17:20 »
Sehr schöne Review, ich bitte aber um folgende Errata:
Die Axt kam aus dem Baum raus, als Bragas voller Panik um den Baum und seine Göttin angestürmt kam und den Agalliten mit einem Schlag seiner Ersatzaxt K.O. schlug.
Als "Austausch" wanderte dann die Agallitenaxt in den Baum zurück, der nur mit Hilfe eines Gebets Bragas schnell heilte.

Gefixt.

Ich hatte das mit den Äxten fast vergessen, ist mir gestern erst wieder eingefallen, aber der zeitliche Ablauf war mir nicht mehr richtig klar.


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Martin

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #21 am: 14.05.2009 | 17:37 »
Ja, das ist ein sehr gutes Review der Ereignisse. Und das haben wir alles nur an einem Tag gespielt?

Ja, hatte ich gestern in #drsrm auch schon verwundert angemerkt. Aber dann fiel das böse S-Wort und damit war alles erklärt.

Witzigerweise stand ziemlich lange über dem Text, daß ich diesmal nur eine kurze Zusammenfassung bringe, wegen der vielen Namen, die nie wieder auftauchen werden und all den Koalitionen, die nach 5 Minuten wieder Makulatur waren und weil wir Spieler uns ständig in Personen und Posten geirrt haben.

Aber als ich dann fünf A4-Seiten voll hatte und ca. 60 mal "Pellus" geschrieben hatte, kam mir das dann irgendwie komisch vor  ;-)


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Martin

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #22 am: 14.05.2009 | 17:40 »
Was ist das böse S-Wort?
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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #23 am: 14.05.2009 | 18:50 »
Was ist das böse S-Wort?

Naja, auf Haralds Frage antworte ich "Wir sind halt alle Storynutten" ...


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Martin

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #24 am: 15.05.2009 | 09:39 »
Tja, das sind wir wohl. Wobei in dem Diary auch zu lesen ist, wie viele Kämpfe es gab. Mir gefällt an der Runde zur Zeit, das wir nicht nur viel Story machen, sondern auch gute Kämpfe haben und die Spieler die taktische und strategische Entwicklung ihrer Charaktere im Auge haben.

Die Kampagne läuft jetzt ein Jahr und bei allen Charakteren ist noch viel Luft nach Oben, was die Entwicklung angeht. Außerdem gefällt mir gut, das die Spieler inzwischen ihre eigenen Ziele recht aktiv verfolgen, was mir als SL einen haufen Arbeit abnimmt, da ich neben einer minimalen Vorbereitung nur noch auf die Taten und Vorstöße der Spieler reagieren muss.

Es ist für mich ein schöner Mix aus Charakterentwicklung, Story und Kämpfen, der hoffentlich verschiedene Geschmäcker bedient.
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oliof

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #25 am: 15.05.2009 | 18:20 »
Ich lese hier sehr gerne mit.

Zitat
[Kleine Frage an die anonymen Mitleser (wenn ich denn welche habe): Soll ich manche Sachen ein wenig mehr erklären? Viele Sachen, die ich so lässig nebenbei schreibe haben für Kenner des Settings ein dramatisches und bedeutungsschwangeres "Dam, DAM, DAAM" im Hintergrund. Auch die Beziehungen der Reiche und Religionen untereinander könnte ich mehr ausführen, falls es gewünscht ist. Wer versteht schon, was der Unterschied zwischen Pellus' Gott Islik und den Feinden, den Islikliden, die Pellus so haßt, ist und wie die mit dem Imperium zusammengehören. Einige Gags bleiben dem Unbedarften einfach verborgen.]

Naja, ich kenne ein paar der Details, und einen Haufen habe ich schon wieder vergessen. Ich sag mal so: Die Berichte sind ausfuehrlich genug um zu zeigen, dass es eine dichte Story ist, in der viel passiert, was Hand und Fuss hat. Mehr Einzelheiten wuerden wahrscheinlich entweder dazu fuehren, dass mir irgendwann Blut aus den Augen laeuft (oder Du Versalien benutzen musst um die WICHTIGEN ECKPUNKTE hervorzuheben) oder die Berichte einfach nie fertig werden. Beides waere … doof.
« Letzte Änderung: 15.05.2009 | 18:23 von oliof »

Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #26 am: 15.05.2009 | 18:35 »
Harald, Du bist kein annonymer Mitleser
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
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oliof

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #27 am: 15.05.2009 | 18:36 »
Jetzt nicht mehr, stimmt.

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #28 am: 23.05.2009 | 22:30 »
Pellus war also Ser Warwark, das mußte erst sacken. Nach einer intensiven Morgenandacht sortierten sich Pellus' Gedanken allmählich. All das Chaos, das gerade rund um Burg Mizer herrschte mußte aufhören. Zumindest er würde seine Truppen zusammenziehen und sie in einem kleinen Fort stationieren um einen besseren überblick zu haben.

Nun wollte er aber auch nicht den Eindruck erwecken, daß er sich absondern wollte, also marschierte er zu seinem Lehnsherren, Ser Bubi, dem neuen König Warwark, und unterbreitete ihm seinen Plan und legte ihm nahe, daß die anderen Burgherren im Exil es ihm gleich tun sollten. Der König nahm Pellus' Anregung freundlich auf. Außerdem ließ Pellus sich die Erlaubnis geben die Truppen neu zu formieren und anwerben zu können.

Zufrieden, daß der König seinen Vorschlägen aufgeschlossen gegenüberstand, machte sich Pellus auf zu seinem Lehrmeister, Ser Uther. Der war ja leer ausgegangen und Pellus dachte sich, daß er ihm einen Job anbieten sollte. Doch Uther war schon Vergeben, als Stellvertreter für Lady Leda von Pallanwyn und sicherlich noch einiges mehr... Aber er gab Pellus ein paar zuverlässige und kampferprobte Männer mit und als Geschenk zu seiner Ernennung einen kleinen Schatz, den er sicherlich gut gebrauchen und weise einsetzen würde.

So beladen kehrte Pellus zurück, rief seine Ritter und Sergeanten zu sich und verkündigte ihnen seine Pläne. Die Sergeanten sollten Truppen anwerben und auch nützliche Zivilisten, die im wilden Zeltlager vor Burg Mizer hausten, ansprechen. Heiler, Stallburschen, Köche, Schmiede, Hermetiker, Priester des Islik.

Anschließend bat er Bragas, Freia und Istan noch zu einem privaten Gespräch.

Er eröffnete ihnen, daß er vorhat mehr Aktionen gegen den Feind zu unternehmen und durchaus das eine oder andere Kommandounternehmen oder Nebenschauplätze zu besuchen, von denen nicht unbedingt jeder Kenntnis haben sollte. Für diesen Zweck bräuchte er vertrauenswürdige Leute. Um gar keine Zweifel aufkommen zu lassen würde er sie alle zu seinen Stellvertretern machen, wenn sie ihm einen Eid auf ihn persönlich schwören. Istan und Freia willigten recht schnell ein, Bragas aber hatte Bedenken. Während er bei Istan und Freia einen Eid auf Islik abnehmen konnte, war das mit Bragas nicht möglich. Sie einigten sich aber dann darauf das Land im natürlichen Sinn als Eidträger zu wählen und so erweiterte Pellus seinen Teil des Eides um den Schutz des Landes. Das befreite Pellus ein wenig vor Mißtrauen, weil er bei Eidbrüchigkeit wußte, daß sie ein temporärer Fluch befallen würde und er das auch spüren würde. Außerdem würden sie so nicht auf dumme Ideen kommen, was genau die richtige Entscheidung war, denn der König versuchte doch tatsächlich Freia auf seine Seite und sicherlich wieder in sein Bett zu ziehen und diese konnte mit Verweis auf ihren Eid höflich ablehnen.

Die Organisation des Lagers ging fleißig von Statten und alle halfen beim Ausheben eines Grabens und Einsetzen der Palisaden. Auch Pellus' Ritter waren sich nicht zu fein für die schweißtreibende Arbeit und Pellus setze einen eigens dafür beschworenen Erdelementar ein um das ganze zu unterstützen.

Um den Verlust an Bäumen auszugleichen versprach Pellus Bragas, daß sie, sobald das Lager fertig und bezogen sei, ins Lost Uthedmael aufbrechen würden um die Samen zu holen.

Alles in allem hatte Pellus rund 2000 Mann unter Waffen und eine erklägliche Anzahl an Zivilisten in seinem Lager.

Einige Leute konnte er nicht überzeugen zu ihm zu kommen. Der amoranische, goldene Ritter wollte lieber bei seinen Leuten bleiben für die er jetzt der Anführer war und auch Mara, die Hathalla-Priesterin, konnte er nicht überzeugen. Er war bereit ihr eine repräsentativen Zelt in seinem Lager zu gewähren und auch Anhänger ihres Glaubens hätte freien Zutritt, doch religiöse Zeremonien und Gottesdienste dürfe sie innerhalb des Lagers nicht abhalten. Für diesen Zweck würde er ihr einen Schrein außerhalb des Lager errichten. Pellus fand, das war schon mutig von ihm, aber das war Mara nicht genug. Pellus stand der alten Religion nicht feindlich gegenüber und tolerierte sie, solange sie den Herrschaftsanspruch Isliks nicht offen in Frage stellten. Daher war die Religionsausübung innerhalb des Lager für ihn nicht verhandelbar. Enttäuscht verließ er Mara, nicht ohne ihr zu sagen, daß die jederzeit freien Zugang zum Lager hätte.

Bragas hatte er zähneknirschend die Ausübung seines Glaubens zugestanden, unter der Bedingung, daß er nicht offen religiöse Zeremonien abhielt. Was er in seinem Zelt machte ginge ihn dann nichts an. Das würde er jederzeit vertreten können, aber eine offene Anbetung Hathallas? Das würde nicht vermitteln können, egal wie geschickt er die Schriften zitierte.

Es war nicht einfach Herrscher zu sein.

Ein schwerer Gang stand ihm noch bevor und er drückte sich erst mal darum und kümmerte sich um den Einsatz im Lost Uthedmael. Sie würden bei der Burg Derc Cynan durch die Mauer schlüpfen und dann im Uthedmael die Nachschublinien und Lager des Feindes angreifen. Das würde aber nur eine Ablenkung sein und an strategischer Stelle würde Pellus mit seinen Leuten und einer kleinen Elitetruppe sich von der Hauptmacht trennen und nach Lost Av Lúin zu eilen um die Samen zu holen, falls sie noch vor Ort waren. Die Vorbereitungen für dieses Manöver liefen unter größter Geheimhaltung statt.

Alles war vorbereitet, am nächsten Tag würden sie ausrücken. Also machte sich Pellus schweren Herzens auf zu Eva. Das Angebot, in sein Lager zu ziehen lehnte sie, mit Verweis auf ihre Tätigkeit hier im Lazarett ab und außerdem sei sie schwanger und da würde das wilde Leben in einem Heereshaufen ihr nicht gut bekommen. Etwas in Pellus verkrampfte sich, aber es sollte noch schlimmer werden. Nonchalant und in einer naiven Offenheit verkündete sie ihm dann, daß sie und Floras in ein paar Tagen heiraten würden und frage Pellus ob er sie nicht zum Altar führen würde und an der Zeremonie teilnehmen würde.

Anstatt Floras anzuspringen und dem palatischen Windbeute ein für alle Mal die Luft rauszulassen, wie ein tief verborgenen Teil in ihm es verlangte, setzte in Pellus eine Ruhe ein, wie er sie Eva gegenüber noch nie verspürt hatte. Ihm fröstelte fast ein wenig und auch recht starr lehnte er ihren Wunsch ab, er könne nicht an einer heidnischen Zeremonie teilnehmen, bei aller Freundschaft wäre ihm das nicht möglich. Er wünsche ihr alles Gute und freue sich für sie, aber er würde dem nicht beiwohnen. Außerdem würde er morgen ins Lost Uthedmael aufbrechen. Sie könne es als eine Art Ausgleich ansehen, daß er sich um die Wundersamen kümmern würde. Dann verabschiedete er sich kurz angebunden und ging.

Auf dem Heimweg fiel alle Anspannung von ihm ab und er war fast froh, daß es vorbei war. Kein Hinterherschmachten, kein Anbeten aus der Ferne, und auch sein Blick auf Floras war jetzt ungetrübter, nun war es echtes Mißtrauen und keine versteckte Eifersucht. Während er sich also seine Gefühle zu Eva wegrationalisierte begann er langsam wütend zu werden. Wie konnte sie ihm das antun? Sie wußte wie ernst ihm sein Glauben war und mit ein wenig Nachdenken hätte sie auch wissen können wie wichtig sie ihm war.

Frauen!

Pellus würde sie wohl nie verstehen.

Wie recht er damit haben sollte! Aber dazu demnächst mehr.

Also machten sie sich mit rund 500 Mann auf ins Uthedmael. Alles verlief recht ruhig, bis Pellus und sein kleiner Trupp sich von der Hauptmacht trennten. Während er sich auf nach Lost Av Lúin machte, sollten seine Truppen ein Ablenkungsmanöver in Richtung Lost Lamas Sill machen.

Kurz vor Av Lúin hielten sie an und Bragas ging voraus um die Lage auszukundschafen. Er fand zwar gut verwischte Spuren, daß vor Kurzem ein Trupp hier lang gezogen kam aber keine Hinweise auf Besatzer in der Ruinenstadt.

Voller Sorge, daß der Feind inzwischen auf das mit einem Ward geschützte Lagerhaus der Samen gestoßen seien, drangen sie tiefer in die Stadt ein. Bragas immer voran. So stießen sie bis zum Lagerhaus vor und Bragas erkannt mit seinem Zweiten Gesicht, daß der Eingang immer noch durch einen kräftigen Ward geschützt war. Er winkte Pellus zu sich. Pellus und Freia kamen schnell herbei, während Istan mit den Soldaten langsam nachrückte.

Als Pellus die Tür erreichte und ansetze den Ward mit einer Reinigungszeremonie aufzulösen, brachen plötzlich aus allen Ruinen rings rum imperiale Soldaten hervor und deckten Pellus und seine Gefährten mit Pfeilhageln ein. Pellus rief noch "Deck mich!" zu Freia und mit einem Stoßgebet an Islik auf den Lippen brach er den Ward gegen Eindringen, stieß die Tür auf, drang ein und zog Freia schnell am Stoßkragen ihrer Rüstung hinterher.

Draußen machte Bragas sich mit seinem Talent im Klettern auf, um über die Dächer der Ruinen genau mitten in einen Pulk Feinde zu landen um die mit seiner Axtkunst niederzumähen. Istan rief geistesgegenwärtig den Truppen zu sich in Deckung zu begeben und drang dann auch gegen eine Gruppe Feinde vor.

Drinnen begrüßte Pellus und Freia ein sonores "Hallo!". Verdutzt kniff Pellus die Augen zusammen und erkannte im Halbdunkel der Lagerhausruine einen stattlichen, schwer gerüsteten imperialen Offizier mit einem gelben Turban. Sollte das Ali Pascha sein? Der legendäre Troubleshooter des Imperiums? Pellus fühlte sich fast ein wenig geschmeichelt, daß sie ihm so einen Mann schickten!

In guter Laune zog Pellus sein Schwert ein wenig aus der Scheide und sprach ihn auf tessidisch, der Sprache des Imperiums an:"Nun, Ali Pascha, ergebt euch. Wie ihr seht sind wir in der Überzahl." Doch der lachte nur und weigerte sich und so zog Pellus sein Schwert und stürmte los. Zu zweit zu sein war aber tatsächlich kein so großer Vorteil, denn so sehr sie sich auch mühte drangen Freias Schläge nicht durch die mächtige, durch Runen geschützte Rüstung des Paschas und zu ihrem Mißmut ignorierte er sie völlig. Pellus Schläge schienen mehr Wirkung zu zeigen, aber auch der mußte kräftig einstecken und er ärgerte sich, daß er jetzt vom Imperium so ernst genommen wurde. Plötzlich durchzuckte ihn ein Gedanke ... "Wie konnte das Imperium überhaupt wissen, wo er hinwollte und wann er da erscheinen würde?"


[Hier muß ich kurz mal unterbrechen. Mir als Spieler war in diesem Moment bewußt, daß die Aktion verraten worden war, da aber der Kampf hin und her wogte, war keine Zeit groß darüber zu sinnieren. Jetzt setzte aber auch ein Versäumnis von mir als Spieler ein, das meiner Müdigkeit geschuldet war, wir hatten nämlich bis 6:00 morgens den Geburtstag des SLs gefeiert, und zwar hatte Jörg irgendwann gesagt, daß inzwischen alle Wunden geheilt seien, das hatte ich aber nicht gehört und so ging Pellus nur mit der Hälfte der möglichen Wundkästchen auf der Brust in den Kampf. Es kam wie es kommen mußte, die waren dann alle recht schnell voll und Pellus brach schwer verletzt zusammen.

Ich verlasse in dieser Szene das echte Geschehen etwas und formuliere das leicht anders, um eine schönere Erzählung zu erzeugen und weil es nicht verständlich ist, daß Pellus so schnell zusammengeklappt ist. Ich nenne es mal literarische Freiheit.]


Der Schrecken darüber, daß er verraten worden war, und wem er überhaupt davon erzählt hatte, erschütterte Pellus so, daß er einen gewaltigen Hieb des Paschas nicht rechtzeitig kommen sah und schwer getroffen ging er bewußtlos zu Boden.

[Jetzt geht es wieder normal weiter]

Freia stellte sich vor Pellus, deckte ihn mit ihrem Schild und erbat sich vom Pascha aus sich um ihren Herren kümmern zu dürfen, danach könnten sie ihren Kampf gerne wieder aufnehmen. Der Wunsch wurde ihr gewährt und Freia schaute schnell nach Pellus und verband provisorisch die schlimmsten Wunden. Dann atmete sie tief durch und wandte sich wieder dem Feind zu.

Draußen wütete Bragas zwischen den feindlichen Soldaten wie ein wilder Berglöwe in einer Schafherde, den selbst die Hunde und Steinwürfe der Hirten nicht davon abbringen können Schaf um Schaf zu reißen. Und auch Istan schickte sich an die Horden der Feinde zu dezimieren und tatsächlich begannen deren Reihen zu wanken und einzelne Soldaten suchten das Weite.

Drinnen wogte der Kampf hin und her und während Freia den einen oder anderen Nadelstich setzen konnte begann der Pascha sie systematisch niederzuprügeln.

Irgendwann bemerkten auch die Kämpfer draußen, daß im Gebäude ein Gefecht stattfand und sie hörten die Hilferufe Freias.

Sie stürmten hinein und mußten feststellen, daß der Pascha tatsächlich kaum zu verwunden war. Also versuchten sie ihn anders zu bekämpfen. Die Entwaffnung war zwar erfolgreich, doch im Nahkampf wußte der Pascha sich dann mit seinen scharfen Dolchen, die tief durch ihre Rüstungen schnitten, gut zu helfen. Doch dann hatten sie ihn endlich im wahrsten Sinne des Wortes niedergerungen.

Seine Soldaten gaben auf und er willigte ein sich für Lösegeld austauschen zu lassen.

Beim Durchsuchen fand man einen Zettel bei ihm, der ihre Aktion verriet. Bragas und Pellus glaubten die Handschrift von Floras zu erkennen. Grimmig luden sie so viele Säcke der Wundersamen auf, wie sich unterbringen ließ und machten sie sich auf, sich wieder mit ihrem Heer zu vereinen.

Das war aber zu einem Großteil selber in Gefangenschaft geraten. Jetzt stand Pellus vor einer Gewissensentscheidung. den Pascha mitnehmen und ein riesiges Lösegeld zu bekommen, aber seine Leute in Gefangenschaft zu lassen. Oder aber gleich seine Leute gegen den Pascha einzutauschen. Pellus entschied sich für die Loyalität und tauschte den Pascha gegen seine Kämpfer ein. Hatte nicht Islik als König auf der Erde immer zu seinen Mitstreitern gehalten und keinen im Stich gelasssen? Daher hatte er gar keine andere Wahl.

Mißmutig ritten sie nach Derc Cynan. Da hatte Pellus noch etwas zu erledigen...

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #29 am: 23.05.2009 | 23:30 »
Ja, nach nur 3 Stunden Schlaf und recht heftigen Alkoholkonsum waren wir zum Teil nicht sehr fit.

Aber ein gewohnt gutes Diary, das den Ablauf exakt wiedergibt, da haben die Company Rolls mal sehr zu Ungunsten der Spieler ausgeschlagen.
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Offline MSch

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #30 am: 2.06.2009 | 03:29 »
So, hier mein Diary vom vorvorletzen Mal. Einige Details wußte ich einfach nicht mehr und ich habe einen Teil des Diarys vom vorletzten Mal schon vorher geschrieben, weil ich mit diesem hier nicht so recht vorankam. Also freut euch, daß es diese Woche noch ein weiteres gibt, voller pikanter Details ... wenn ich es denn posten darf  ;-)


Sie erreichten Derc Cynan gegen Mittag. nach einer kurzen Pause begaben sie sich schnurstracks zu dem, von einem kräftigen Ward gesicherten, Raum im Keller, den Pellus nicht hatte aufbrechen können.

Pellus hatte den Zugang zumauern lassen und so schlugen ein paar Soldaten die provisorische Wand kaputt.

Bragas versucht mit seiner heiligen Axt das Holz der Tür zu zerstören, doch er spürte eine Macht, wie Tentakel, die ihn umschlangen und die Magie aus seiner Axt saugten. Der Zauber scheiterte. Er teilte das Pellus mit, der es auch versuchte und mit den selben Phänomen konfrontiert wurde. Gemeinsam schafften sie es aber und die Tür schmolz weg.

Dahinter war es dunkel, undurchdringlich dunkel, auch der Schein der Fackeln konnte die Dunkelheit nicht durchdringen. Eine Fackel, die hineingeworfen wurde, erlosch sofort. Per Second Sight konnten Bragas und Pellus sehen, daß ein Bann auf dem Raum lag, der jegliches Feuer erstickte. Hier hatten die Besatzer wohl ihr Schwarzes Elixier gelagert, mit dem sie ihre Kanonen betrieben.

Keiner traute sich so recht in den Raum und man beratschlagte, was zu tun sein. Letztendlich betrat Pellus den Raum mit Gebeten auf den Lippen.

Eine Purification, die endlich klappte löste den Ward.

An den Wänden links und rechts neben Pellus lagerten tatsächlich Fässer mit Schwarzen Elixier. Vor Pellus aber stand ein Sarkophag, der mit Runen bedeckt war und hinter dem eines der dreibeinigen, zweiköpfigen Monster stand, die sie bei der Rückeroberung von Derc Cynan schon bekämpft hatten. Dieses stand aber still und rührte sich nicht.

Aus Richtung des Monsters und des Sarkophags schlängelten sich die Astraltentakel und begannen sich um Pellus' magischen Zweihänder zu winden. Pellus konnte zwar nicht drauftreten, aber ein Schlag mit dem Schwert ließ sie zusammenzucken. Pellus sah sich den Sarkophag näher an und glaubte zu erkennen, daß es der Sarkophag eines vor langer Zeit darin eingesperrten Zauberers von fast Wormking-Qualität war.

Wieso sollten die Islikliden den hierher schleppen und wo hatten die den her? Pellus hatte eine Eingebung. Er rammte einen Zweihänder mit aller Macht, durch die Tentakel, in den Boden. Die Tentakel zuckten und zitterten und versuchten des Schwert auszusaugen. Pellus sprang schnell zum Sarkophag und versuchte eine Reinigung um die Runen darauf zu brechen und mit viel Glück und Isliks Hilfe gelang es ihm. Das zweiköpfige Monster blieb unbewegt, aber der Sarkophag begann leicht zu knirschen. Pellus eilte schnell zu seinem Schwert und wolte es aus dem Boden ziehen, aber er hatte es wohl zu kräftig hineingerammt oder die Tentakel hielten es fest. Langsam bekam Pellus Angst um sein Schwert, er konnte die zersetzende, dunkle Magie spüren. Er rammte seinen Runendolch in die Tentakel, sprang mit aller macht gegen sein Schwert und es löste sich tatsächlich. Das Schwert an die Brust gepreßt torkelte er aus dem Raum.

Mittlerweile begann der Sarkophag knirschende und kratzende Geräusche zu machen, als ob sich der Deckel bewegen würde.

Die Tentakel knäulten sich derweil um den Dolch. Pellus versucht selber einen Ward gegen Durchschreiten auf den Durchgang zu sprechen, doch die Antimagie ließ ihn scheitern. Mittlerweile war ein "Pling" zu hören, als wenn einen Seite einer Laute reißen würde und die Tentakel wanden sich immer hektischer um den Dolch. Endlich saß der Ward und kaum einen Moment später zersplitterte die Magie des Dolches und er war nur noch ein Stück Metall.

Der Deckel des Sarkophags schob sich tatsächlich auf und wie gebannt schauten Freia, Bragas und Pellus zu, wie er langsam zur Seite glitt, kippte und mit einem unheimlichen Donnern auf den Boden aufprallte.

Aus dem Sarkophag stieg eine abscheuliche, mumienartige Kreatur. Mit gutturalem Knurren schaute sie sich um, die Tentakel schlängelten sich um ihn. Pellus hoffte, daß sie sich beide auslöschen würden, oder zumindest der Gewinner so geschwächt war, daß sie leichtes Spiel mit ihm haben würden. Andererseits wünderte sich Pellus, daß er einen so mächtigen Feind, der von unglaublich mächtiger Magie gebannt wurde so einfach zu befreien war. Seine Ahnung hatte ihn wohl nicht getäuscht.

Die Mumie drehte sich um ging zu dem Monster, stieß ihm seine Hand in die Brust und zog ein Amulett heraus. Jetzt konnte Pellus erkennen, daß die Tentakel davon ausgingen. Plützlich veränderte sich die Mumie in einen jungen Mann.

Dann drehte er sich um, schritt auf den Ausgang zu und sah Pellus, auf sein Schwert gelehnt, hinter dem sich Freia und Bragas postiert hatten.

Pellus hob die Hand in einer Geste, die der Kreatur anzuhalten bedeutete und sprach mit Geisterstimme: "Ich befehle dir im Namen Isliks stehen zu bleiben!". Doch die Mumie zeigte sich unbeeindruckt und mit dumpfer Stimme sagte sie: "Niemand befiehlt mir!" Er fuhr mit der Hand über sein Gesicht und darunter kam eine geisterhafte Fratze zum Vorschein.

An Pellus prallte es wirkungslos ab, Bragas zuckte zwar zusammen, blieb aber standhaft. Freia erbleichte und fing an zu zittern. Pellus versuchte noch mit dem Wesen zu verhandeln, immerhin hatte er es ja befreit und sie hätten doch einen gemeinsamen Gegner, doch es redete nur großspurig daher, was es alles könne und mit ihnen anstellen würde und forderte dann auch noch Freia als Geschenk. Da wurde es Bragas zu viel. Er wand sich zwischen Pellus und Freia durch, die ihn noch zurückhalten wollten, sprang er vor und mit einem einzigen Hieb seiner Axt trennt er dem Wesen den Kopf von der Schulter. Es zerbröselte zu Einzelteilen, die zu Boden fielen. Nur das Amulett rollte aus dem Rest heraus.

Fassungslos starrten alle drei auf das Häufchen.

Blieb nur noch das Amulett.

Pellus versuchte es in einen mit einem Ward versehenen Kästchen einzusperren, aber die Antimagie fraß sich immer durch. Also versuchte er es wieder und wieder ...

*

Vor Burg Derc Cynan standen drei Ritter hinter einem provisorischen, frisch aufgeschüttetem Wall. Ein Ritter hielt eine brennende Fackel an eine Rinne, die mit einem schwarzen Pulver gefüllt war. Eine helle Flamme leuchtete auf, die sich zischend die Rinne entlang, von der Burg und den Rittern hinter ihrem Wall wegbewegte. Sie raste auf einen Haufen zu, der aus mehreren Fässern bestand, deren tessidische Aufschrift sie als Schwarzes Elixir auswiesen. Auf den Fässern stand eine mit religiösen Symbolen verzierte Kiste und er verdörrte Leichenteile und ein goldenes Amulett lagen.

Als die Stichflamme die Fässer erreichte zuckte ein gleißender Blitz auf, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Knall. Als der Rauch sich legte war an der Stelle der Fässer nur noch ein riesiger Krater.

Ein Jubeln ertönte von den Zinnen von Burg Derc Cynan. Dort standen die Soldaten und schwenkten ihre Waffen.

*

Pellus rannte zu dem Krater und mit seinem Zweiten Gesicht suchte er die Umgebung ab. Plötzlich sackten seine Schultern herab, er ging langsam ein paar Meter weiter weg und hob das Amulett auf, das die magische Explosion unbeschadet überstanden hatte.

Sie versuchten das nochmal und gaben dann resigniert auf.

Da aber keiner das verfluchte Ding mitnehmen wollte grübelten sie was damit zu machen sei. Letztlich entschieden sie sich für den Vorschlag von Bragas, das Amulett im Uthedmael, wo die magische Hintergrundstrahlung eh hoch war, zu vergraben. Heimlich schlich sich Bragas am Abend hinaus und vergrub das fürchterliche Amulett an einer Stelle wo er es wiederfinden könnte.

Immer noch mißmutig ritten sie mit ihren Leuten am nächsten Tag zurück nach Burg Mizer.

Dort erfuhren sie, daß Lady Leda ihren Angriff auf Pallanwyn gestartet hatte, aber ihre Rückeroberung war durch Verrat spektakulär gescheitert, ihre Armee aufgerieben und Ser Uther verschollen.

Das waren mehr schlechte Nachrichten als Pellus hören wollte.

Er rief Freia und Bragas zu sich, legte nochmal einen Bann auf sein Zelt und sie fingen an zu beratschlagen, wer wohl der Verräter sei und wie sie das aufdecken könnten.

Schnell, sehr schnell stand Floras als einziger Verdächtiger fest. Wie weit Eva mit daran beteiligt war wagten sie nicht zu denken, aber skeptisch waren sie alle.

Der Plan war folgendermaßen: Pellus würde unter dem Vorwand Eva ein nachträgliches Hochzeitsgeschenk zu machen, sie war ja mittlerweile verheiratet, bei ihr vorstellig werden und bei ein wenig Smalltalk ganz nebenbei erzählen, daß sie ein düsteres, magisches Amulett aus Burg Derc Cynan geborgen hätten und mit dem Amulett demnächst ins Uthedmael ziehen würden um es dort mit einem mächtigen Ritual zu vernichten. Es würden nur Pellus und seine Vertraueten dort hinreisen und das Ritual durchführen. Der Ort war so gewählt, daß eine schnelle Truppe des Imperiums sie rechtzeitig erreichen würde. Natürlich würden sie früher losreiten mit 50 Mann, warten ob das Imperium kommt und dann eiligst davonreiten, bevor die mitbekamen was gespielt wird.

Also machte Pellus sich auf zu Eva. Ein Geschenk war ein kleiner goldenen Anhänger an einer goldenen Kette, den man öffnen konnte und drinnen war ein Samen des Wunderbaumes, den sie aus dem Uthedmael geholt hatten. Ein wenig wunderte er sich, daß er vorhatte Eva so schamlos anzulügen und er war irgendwie erleichtert, daß es ihm nichts ausmachte.

Bei Eva angekommen gratulierte er ihr artig, ignorierte Floras dabei geflissentlich, überreichte ihr das Amulett, plauderte noch ein wenig und noch ein wenig mehr und irgendwann merkte er, daß der jetzt doch Bammel hatte sie anzulügen und so erzählter er erst den wahren Teil, drückte sich noch um die Lüge. Aber dann dachte er daran, wie er einen Inquisitor mit Isliks Hilfe durch kreatives Antworten für kurze Zeit von Eva ablenken konnte, die gerade in der Klemme steckte, nahm allen Mut zusammen und brachte tatsächlich den Lügenteil über den Plan überzeugen heraus.

Eilig verabschiedete er sich und eilte zu seinen Leuten. Wie der Wind hetzten sie zu der Ruine im Uthedmael, die sie für ihr kleines Täuschungsmanöver vorgesehen hatten.

Vorsichtig näherten sie sich, aber der Feind war noch nicht da. Also bereiteten sie alles vor, daß es so aussah, daß ein riesiges Ritual abgehalten würde. Und tatsächlich, das Imperium ließ sie nicht lange warten. Ihre Späher meldeten das Anrücken eines kleinen Trupps imperialer Soldaten. Klein war natürlich relativ, es waren immerhin 500 Mann. Alles bereitete sich schon für die schnelle Flucht vor, als die Imperialen gerade so in Sehweite anhielten und lagerten. Dann schickten sie sogar einen Emissär .

Pellus fand das drollig und neugierig ritt er mit eine paar repräsentativen Wachen hin.

Der Emir bot ihm tatsächlich an ihnen bei ihrem Vorhaben zu helfen. Pellus mußte an sich halten, daß er nicht laut lospruste. Er bedankte sich höflich bei dem Emir, lehnte aber ab. Er wisse doch wohl wer vor ihm stand, sie würden das schon alleine schaffen.

Damit ritt er zurück zu dem Lager. Sie begannen mit dem Tarnritual, während die Soldaten Feuer vorbereiteten. In der Nacht zündeten sie die Feuer an und getarnt von dem hellen Leuchten schlichen sie sich davon und gaben als sie eine ausreichende Entfernung zum Camp erreicht hatten richtig Fersengeld. Die Imperialen bemerkten das Manöver zwar, aber zu spät und so konnten sie sie immer auf genügenden Abstand halten. Bis sie in die Nähe von Burg Mizer kamen und am Horizont die Lagerfeuer eines riesigen Heeres erblickten. Das Imperium hatte also zum, von Pellus erwarteten, Sturm auf Burg Mizer angesetzt. Es war riesig und mit seinen 50 Mann hatte Pellus keinerlei Chance bis zu Burg Mizer durchzukommen. Also wendete er seinen Trupp und trieb sie an nach Derc Cynan zu reiten, als wenn die Wilde Jagd hinter ihnen her wäre. Der sie verfolgende Trupp bemerkt ihren Schwenk und beeilte sich sie zu verfolgen, aber sie erreichten Derc Cynan rechtzeitig.

Die 500 Mann Imperiale reichten natürlich nicht für eine Belagerung und so drehten sie ab, um sich mit ihrem Heer zu vereinen.

In der Burg versuchten sie sich so gut es ging zu erholen. Pellus trommelte alle Männer zusammen und am nächsten Tag marschierten sie komplett nach Norden, Richtung Mizer.
Also sie nach Tagen in die Nähe kamen, begegneten sie den ersten Flüchtlingen. Pellus ließ die Fußsoldaten Richtung Uthed Wold marschieren, einem uralten, dichten Wald im Nordosten. Sie sollten so viele Leute, die sie trafen, mitnehmen wie sie nur konnten.

Mit der Kavallerie machte er sich auf, weiter Richtung Mizer zu ziehen. Doch es wurden immer mehr Flüchtlinge. Die Burg war gefallen, Besatzung von Mizer und der König hatten sich in ein Tal abgesetzt, das zwar gut zu verteidigen, aber eigentlich eine Mausefalle war.

Mit dem Überraschungsmoment hätte Pellus es sicherlich geschafft sich mit seiner Reiterei durchzuschlagen, aber dann hätte er auch in der Falle gesessen, auf Entsatz war nicht zu hoffen und die Übermacht war einfach zu erdrückend.

Pellus mußte sich eingestehen: Die Mauer war verloren.

Im Westen gab es nichts mehr zu kämpfen, der Krieg fand jetzt im Osten statt, Therapoli wurde belagert und Pellus würde versuchen sich dorthin durchzuschlagen.

Also richtete er sich auf seinem Pferd auf und rief die Männer und Frauen auf sich ihm anzuschließen. Sie würden sich im Uthed Wold sammeln und ein neues Heer ausheben, unter Pellus Banner.

Von neuer Hoffnung erfüllt schlossen sich viele der Flüchtlinge ihnen an und so zogen sie in den Uthed Wold.

Pellus hatte aber ein ganz anderes Ziel, er würde den Uthed Wold nur als Sammelpunkt nutzen, so tun als ob er sich dort eingräbt und dann so schnell und unauffällig wie möglich in den Erid Wold umziehen. Die Geister und Gespenster darin sollten die Eroberer abschrecken, der war der stärker bewohnt als der Uthed Wold und er lag auf dem Herrschaftsgebiet des Königs von Erid Dania, dem sein Vater als Seneschall diente, auch wenn beide jetzt in Therapoli, der Hauptstadt des Hochkönigs weilten, da Westmark, die Haupstadt von Erid Dania, schon zu Anfang des Krieges, schnell überrollt und aufgegeben wurde.

Selbst von der Hoffnung durchströmt, die er den Leuten gebracht hatte, ritt Pellus in den Uthed Wold hinein ...
« Letzte Änderung: 2.06.2009 | 18:15 von MSch »

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #31 am: 2.06.2009 | 18:01 »
Sehr gut, ein paar Kleinigkeiten sind noch zu ändern, aber die bekommst Du wo anders.
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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #32 am: 4.06.2009 | 04:54 »
So, hier die angekündigte vorletzte Session.

Auf Grund der Länge sind es drei Teile ... wie gut, daß ich nicht versucht habe an der Challenge teilzunehmen, wenn ich es nicht mal schaffe eine Sitzung in 5000 Worten zu schildern ;-)

Ich betrete hier Neuland und Grenzbereiche (ihr werdet merken wo, kleiner Tipp: in Teil 2) und variiere meinen Stil und wenn ich auch sonst nicht so um Aufmerksamkeit heische, würde ich mich bei diesem Diary sehr über Kritik freuen (egal welcher Art, am Besten als PM, damit der Thread nicht zu sehr unterbrochen wird).

So, dann hier nun mein Magnum Opus Teil 1:


Die Mauer war gefallen und viele gute Männer und Frauen tot. Doch Pellus konnte sich keine Trauer leisten. Er sammelte seine Trupen und die Flüchtlinge und ließ ihnen von Bragas im Wald provisorische Stellung zuweisen.

Mittlerweile machten Gerüchte die Runde, daß im Erid Wold eine mysteriöse Lady des Waldes ihr Lager aufgeschlagen hätte. Pellus mußte grinsen. Mit Frauen im Wald hatte er es irgendwie. Und hier im Uthed Wold würde er auch noch einen Abstecher zur Fürstin Uthela von Uthmark machen, von der er als Junge so viel gehört hatte und die den aurischen Hofstaat damit brüskiert hatte, daß sie, als mann verkleidet, das große Frühlingsturnier bei Truse gewonnen hatte. Dafür hatte man ihr lebenslangen Hausarrest auferlegt. Doch jetzt war sie im Uthed Wold und hatte hier den Widerstand aufgenommen.

Er brauchte Ablenkung um sich dann neu sammeln zu können und Freia schlug vor, daß sie doch beide auf Wildschweinjagd gehen könnten. Aus einer Laune heraus sagte Pellus zu. Diese Jagd war ja auch ein symbolischer Akt und Symbole waren momentan eh das einzige was Pellus zustande bekam. Also rüsteten sie sich für die Jagd und mit ein paar Spießen bewaffnet schlichen sie, in Begleitung von Treibern und Trägern, los. Pellus fand wirklich eine Spur und sie folgten ihr. Und tatsächlich auf einer Lichtung fanden sie eine Rotte. Noch bevor Pellus ihr eine Andeutung machen konnte, wie sie vorgehen sollten, war Freia schon losgestürmt und mitten in die Rotte geplatzt. Die Treiber und Träger schlugen sich mit der Hand an die Stirn. Pellus zuckte mit den Schulter und dachte sich noch, was sie denn bei den Auriern den Knappen wohl beibrachten und stürmte hinterher.

Die Wildschweine waren schon zäher als erwartet, doch nach kurzem Kampf hatten Pellus und Freia je eines erlegt.

Plötzlich hörten sie ein theatralisches Klatschen. Und als sie sich umsahen erspähten sie einen drahtigen Mann in grüner Kleidung, der auf einem Baumstumpf saß und ihnen zugesehen hatte. Auf den Knien lag ein Jagdspeer und auf dem Rücken hatte er einen Köcher mit Pfeilen und einen mächtigen Bogen.

"Wollt ihr so eure Armee speisen, Ser Warwark?" witzelte er und sprang zu Boden. Pellus grinste ihn an und erwiederte "Im übertragenen Sinne schon. Nicht alle Handlungen eines Herrschers sind von profaner Natur. Was kann ich für euch tun, Meister...?" "Isendul," erwiederte dieser, "ich komme von der Lady des Waldes und soll ihre Tochter zu ihr bringen." Freia fuhr herum wie von einer Natter gebissen.

"Mutter ... ich meine: Lady Unfortias schickt Euch?" fragte sie ihn erstaunt. "Ja, sie hat ein kleines Heer zusammengestellt und wünscht euch zu sehen. Ihr Ser Warwark seid auch sehr herzlich eingeladen." Mittlerweile schälten sich mehrere der grün gekleideten Männer aus dem Dickicht.

Auf dem Weg ins Lager zurück einigten sie sich, daß Freia und Isendul voraus ritten und Pellus dann am nächsten Tag mit Bragas, einem kleinen Trupp und den restlichen Männern von Isendul folgen würde. Dort würden sie Lagerplätze erkunden und dann würde Istan den Rest der Einheiten so unauffällig wie man tausende von Menschen halt bewegen könnte in den Erid Wold nachziehen.

Während Freia sich mit Isendul aufmachte, nahm Pellus ein paar Männer und ritt in den Wald, die Einheimischen, die sie trafen zeigten ihm den Weg zu Gräfin Uthella. Dort wurde er, in einer kleinen Festung, freundlich empfangen. Die Stimmung war auch hier gedrückt. Pellus selber freute sich wie ein Schneekönig, daß er endlich die legendäre Uthella, Gräfin von Uthmark, persönlich kennen lernen durfte. Und auch wenn das Alter an ihr genagt hatte, war sie eine kraftvolle, charismatische und stolze Danierin. Pellus' Schwärmerei blieb ihr nicht verborgen, aber sie war so taktvoll ihn nicht damit aufzuziehen. Pellus Angebot sich ihm anzuschließen lehnte sie ab, aber als er  ihr erklärte, daß er eigentlich in den Erid Wold wollte, bot sie ihm an sein provisorisches Lager nach seinem Abzug noch eine Zeit lang zu warten, daß der Feind denken konnte, daß er noch dort sei. Außerdem gab sie ihm eine paar Eliteritter ihrer schweren Kavallerie mit. Als Letztes gab sie ihm den Rat, um das Verpflegungsproblem seiner Armee zu lösen, sollte er Heer einnehmen, die Stadt mitten im Erid Wold. Die hätte unverständlicherweise große Mengen an Verpflegung gehortet. Das könne weder mit rechten Dingen zugehen, noch dürfte das dem Feind in die Hände fallen. Aber Pellus war von der Idee, ein Brudervolk anzugreifen, nicht sehr erbaut und scheute den Gedanken. Dennoch mußte er an die Erlebnisse als Knappen in Heer denken und wie die den generischen Spion entlarvt hatten und so blieb ein mulmiges Gefühl. Die Fürstin wünschte ihm viel Erfolg und so gingen sie auseinander. Am nächsten Tag machten er sich mit Isenduls Männern, der schweren Reiterei der Gräfin Uthella, Bragas und einer Kompanie seiner Reiterei, auf den Weg in den Erid Wold.

*

Mittlerweile hatte Freia das Lager ihrer Mutter erreicht. Die Reise dort hin, war kurz aber still gewesen und so sehr sie sich auch mühte, Isendul blieb einsilbig bis stumm. Freia fragte sich, ob sie etwas falsch gemacht hätte oder er was gegen Frauen hätte, aber das kriegte sie nicht aus ihm heraus.

Ihre Mutter, eine große, dunkle, schöne Daradjanerin, drückte sie an ihren mächtigen Busen und nach einer innigen Umarmung fragte sie "Freia mein Kind, wie ist es dir ergangen? Bist du schon verheiratet? Darf ich auf Enkel hoffen?"

Freia verdrehte die Augen und preßte ein verzweifeltes "Mutter!" heraus. "Mutter, haben wir nicht andere Sorgen? Der Feind steht rings um uns herum und Du willst, daß ich schwanger daher gehe? Ich kann doch für so etwas meine Karriere nicht aufs Spiel setzen!"

Ihre Mutter  lächelte sie nur an und sagte "Ach Freia, Du hat keine Ahnung. Ich habe für meine Liebe und mein einziges Kind alles geopfert. Meine Leibe zu deinem Vater und zu dir war so groß, daß ich sogar unter Auriern gelebt habe und mein Schwert und Schild gegen Sticknadel und Lyra eingetauscht habe!"

Sie seufzte kurz, "Es gibt Dinge, die eine Frau tun muß, denn dafür ist sie Frau. Das wirst auch Du lernen. Außerdem erwarten Vater und ich, daß Du und einen Stammhalter oder eine Stammhalterin schenkst!"

Freia ignorierte das und fragte: "Vater, wo ist Vater?"

Lady Unfortias schaute traurig drein und mit leiserer Stimme erzählte sie "Dein Vater ist von angeblichen Freunden gefangen genommen worden, die nicht damit einverstanden waren, daß eine Frau ein Heer ausgehoben hat und eine Armee befehligt. Sie wollen mich anscheinend mit ihm erpressen. Und mit dieser Meinung sind sie nicht alleine. Die Mannschafen murren und haben ein Problem mit meiner Führung, weil ich eine Frau und Daradjanerin bin."

Sie atmete tief durch, schaute Freia melancholisch an und fuhr fort "Ich hatte gehofft, Du würdest mir einen kräftigen Mann mitbringen, der dieses Problem beseitigen könnte. Hast Du denn keinen Gefährten gefunden? Du bist doch eine hübsche, begehrenswerte Frau? Also unter all dem Dreck, Metall und Leder!"

"Mutter, ich ..." wollte Freia ansetzen, doch ihre Mutter schnitt sie ab, "Was ist denn mit diesem Ser Warwark? Wäre der denn nichts für dich? Wie ist der denn, ich habe schon einiges über ihn gehört."

"Pellus? Also Ser Warwark ist mein Dienstherr, ich bin auf ihn eingeschworen. Er ist unser Anführer und er ist ein ernster, wohl von der Last, die auf seinen jungen Schultern liegt, denn er ist so alt wie ich, eher verschlossener Mann. Er scheint nur das Wohl des Landes und seiner Leute im Kopf zu haben und mit Isliks Hilfe schafft er es auch die Herzen der Soldaten zu erobern. Frauenherzen scheinen aber nicht so sein Metier zu sein. Ich glaube er hat eine Weile einer unerreichbaren Frau hinterher geschmachtet und einer junge Hathallapriesterin ging er auch vertrauter um als für einen so aufrichtig Islikgläubigen zu erwarten war. Mich hat er aber noch keines Blickes gewürdigt. Also zumindest nicht die Blicke, die Du dir wünschst. Ich bin eine Ritterin unter seinem Kommando, einer seiner Adjutanten und so behandelt er mich auch."

"Na der erscheint mir doch ein hervorragender Kandidat zu sein. Und Frauen nicht abgeneigt. Es wird Zeit, daß Du dich ihm mal als Frau zeigst und nicht als Schildmaid. Glaub mir Tochter, das wird ein Heidenspaß. Ich lasse dir ein schönes Kleid von mir umnähen und morgen, wenn dieser Pellus hier eintrifft, wirst Du ihm zeigen, welches Blut in dir fließt. Dann geht das wie von allein. Ein junger Kerl im besten Saft, mürbe von all dem Kampf und Horror um sich rum wird einer Frau aus meinem Geschlecht nicht lange widerstehen können. Noch ein wenig Wein dazu und die Natur nimmt seinen Lauf. Du weißt doch wie das geht, oder?" "Mutter!" "Dann ist ja gut, un so, wie ich ihn einschätze, steht bei einer Schwangerschaft einer Ehe nichts im Weg."

Lady Unfortias redete noch lange auf ihre Tochter ein und immer noch skeptisch ging Freia ins Bett.

Als sie aufwachte stand aber ihr Entschluß fest, dem Wunsch ihrer Mutter zu gehorchen. Pellus war sicherlich eine mögliche Wahl, aber ganz überzeugt war sie nicht. Es könnte ja auch jemand anderes sein. Erstmal den Tag abwarten.

Inzwischen kamen ein paar Zofen und badeten und schrubten Freia, rieben sie mit gut duftenden Ölen ein, bürsteten stundenlang ihre schwarzen Haare und ließen ihr eine ausgiebige Maniküre, Pediküre und Epilation angedeihen. Freia wünschte sich zwischenzeitlich ihren Plattenpanzer zurück. Aber irgendwann war die Tortur vorüber, die Näherinnen waren auch mit dem Umnähen des Kleides fertig und als sie es hochhielten, mußten die Mädchen kichern. Es war ein wirklich schönes, kostbares, grünes Kleid, mit kunstvollen goldenen Stickereien, aber an manchen Stellen war es fast durchsichtig. Freia wollte wirklich ihren Plattenpanzer zurück.

Aber dafür war es zu spät. Boten verkündeten das Herannahen von Pellus' Troß, also schlüpfte sie in das Kleid, das sie perfekt umspielte und ließ sich die goldenen Sandalen umschnüren. Zu guter Letzt setzte ihr ihre Mutter ein feines goldenes Diadem auf und so gerüstet bestiegen sie einen kleinen Wall in der Nähe des Zeltes ihrer Mutter und schauten den ankommenden Rittern entgegen. Freia war eher mulmig und mittlerweile entfernte sie sich in Gedanken schon wieder vom Plan ihrer Mutter.
 

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #33 am: 4.06.2009 | 04:59 »
Teil 2:


Endlich kamen sie im Lager von Freias Mutter an.

Es war ein geschäftiger Heerhaufen und Pellus staunte, wie viele Menschen hier zusammengekommen waren. Ihre Ankunft wurde freundlich und hoffnungsfroh aufgenommen. Pellus reckte sich ein wenig auf seinem Roß und versuchte eine kräftige und energische Figur zu machen, stolz und entschlossen.

Er erinnerte sich daran, wie der sich als Junge vorgestellt hatte als Goldener Ritter durch den Erid Wold zu reiten, als er noch kein verwunschener Geisterwald war, und von den Springqueens in Empfang genommen zu werden. Grimmige Entschlossenheit durchfloß ihn und die euphorischen Reaktionen der Umstehenden zeigten, daß es ihm wohl recht gut gelungen war. Er war erst ein wenig erschrocken über die überschwängliche Reaktion und wenn Pellus auch nicht eitel war, so war er dann doch recht stolz darauf und erhobenen Hauptes ritt er jetzt, mit leichtem Abstand zu seinen Begleitern, voraus ins Zentrum des Lagers.

*

Im Zentrum standen auf einer kleinen Wallanlage zwei hochgewachsene Frauen. Ihre schönen Kleider wehten leicht im Wind. Die eine, unverkennbar eine Darajanerin, nicht mehr die Jüngste, aber immer noch sehr schön, war von kräftiger, kurvenreicher Statur, doch die fülligen Formen konnten nicht darüber hinwegtäuschen, das hier eine kämpferische, machtbewußte Frau stand. Sie zupfte kurz am Kleid der Jüngeren, daß das Dekolletee besser zu Geltung kam, deutete mit einer Kopfbewegung zu den Neuankömmlingen und fragte: "Ist er das?"

Die Jüngere, damit beschäftigt, daß der Wind ihr nicht ständig das nackte Bein entblöste, denn ihr Kleid hatte, im Gegensatz zu der Frau neben ihr, wie sie mit einem Seitenblick feststellte, an strategisch günstiger Stelle einen langen Schlitz, hatte feinere Gesichtszüge als die Ältere und auch einen blasseren Teint, man konnte aber sehen, daß Arme und Gesicht sonnengebräunt waren. Ihre schulterlanges, leicht gewelltes, dunkles Haar wurden nur von einem kleinem Diadem zurückgehalten und während sie es sich von den, vom dünnen Kleid nur teilweise bedeckten, Schultern strich blickte sie auf und antwortete: "Hmm, ja."

Just in dem Moment richtete der Ritter, auf den die Ältere gedeutet hatte, sich auf und ritt stolz vorweg. Die Männer ringsrum jubelten ihm zu. Sie schaute nochmal intensiver hin und man sah wie es in ihr arbeitete, dann schaute sie nochmal kurz auf die Frau neben ihr, die eine Augenraue hochgezogen hatte, und ein leicht verschlagenes Lächeln huschte über ihr Gesicht, sie atmete tief ein und reckte sich selbst ein wenig, auch schien sie der Schlitz nicht mehr zu stören. Wenn auch nicht so üppig wie die Frau neben ihr, war ihr Körper sehr athletisch und feminin. Das feine Kleid schmiegte sich jetzt an sie und brachte ihre Rundungen und langen Beine perfekt zur Geltung. Mit jetzt fester Stimme setzte sie nochmal an: "Ja! Das ist Pellus, Ser Warwark!"

Der Frau neben ihr war das nicht entgangen und mit gespielt ernster Mine verkündete sie: "Also meinen Segen hast Du!"

"Mutter!" entfuhr es der Jüngeren.

"Was willst du, Freia?" entgegnete die Ältere "Er ist ein stattlicher Mann, aus gutem Haus und er kann die Massen begeistern. Damit hätten wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Kräftige Enkel und eine Führung für die Truppen."

"Mutter!" zischte Freia nochmal, diesmal aber defätischtischer, durch ein aufgesetztes Lächeln, denn Pellus und Entourage waren inzwischen herangekommen.

*

Als sie auf das Zentrum zuritten, sah Pellus auf einem kleinen Wall zwei schöne, dunkelhaarige Frauen stehen, die ihnen entgegenschauten. Eine groß, drall und herrisch, nicht mehr die Jüngste, aber, wie Pellus so sinnierte, aufgrund ihrer unverkennbar daradjanischen Herkunft anscheinend mit düréischem Blut gesegnet. Sie stand in stolzer Pose da und blickte durchdringend in seine Richtung.

Die Andere war jünger, von schlankerer Statur, aber ihre Gesichtszüge, ihre Haare, Haltung und Größe deuteten unverkennbar darauf hin, daß die beiden Frauen verwandt waren. Als sie näher kamen veränderte sich die Haltung der Jüngeren ein wenig. Die erschien jetzt noch herrlicher und stolzer und Pellus blickte länger als er wollte auf ihr schönen, langen Beine, deren Porzellanteint sich wunderbar von dem dünnen, an manchen Stellen fast gazeartigen, grünen Stoff ihres mit goldenen Fäden bestickten Kleides abhob.

Plötzlich durchzuckte es Pellus und er schloß die Augen, verdrehte sie, atmete kurz durch und versuchte wieder unerschütterlich und neutral freundlich dreinzuschauen. Innerlich aber schalt er sich einen Narren. Er, der Weitsichtige, der Scharfsichtige, der sich rühmte daß ein Adler ein Omen seiner Geburt war, er, der durch die Zauber der Welt schauen konnte und die Anderswelt erblickte, er hatte Freia nicht erkannt?

Da wurde ihm bewußt, daß er sie noch nie in einem Kleid oder mit offenem Haar gesehen hatte und mehr in Rüstung als zivil. Ihm fiel plötzlich auf, daß er sich noch nie Gedanken über sie als Frau gemacht hatte und sein Puls beschleunigte sich, als ihr ein Tuch entglitt, mit denen die beiden Frauen ihnen zugewinkt hatten, sie sich umständlich danach bückte und er sich ertappte wie er ihr in den offenen Ausschnitt starrte. Er glaubte, daß die leicht Brise ein kaum zu verstehendes "Gut gemacht!" von der älteren Frau, die ja Lady Unfortias, Freias Mutter, sein mußte, zugeweht wurde, doch Pellus verstand den Sinn nicht. Noch nicht ...

*

Er stieg ab und wandte sich den Frauen zu.

Freia ging ihm entgegen deutete auf die ältere Frau und stellte sie als ihre Mutter, Lady Unfortias vor. Pellus verbeugte sich vor ihr und nach dem Austauschen von Höflichkeiten schlenderten alle zum Hauptzelt der neuen Herrin des Waldes. Freia schien wie ausgewechselt und war redselig wie noch nie. Pellus war irritiert, daß sie sich bei ihm eingehängt hatte und auch der feine spöttische Unterton in Lady Unfortias Stimme verwirrte ihn leicht. Nur einmal wurde ihre Stimme sehr streng, als Freia so herausplapperte, daß die beiden ein Problem hätten, daß ihre Armee sich nur unwillig von Frauen befehligen ließ und Pellus da gerade recht kam. Lady Unfortias knuffte ihre Tochter noch in die Seite, doch da war es schon heraus. Die Schärfe, mit der sie ihre Tochter zurechtwies entging Pellus nicht und er glaubte alles, was man vom Durchsetzungsvermögen daradjanischer Frauen sagte.

Im Zelt wurde kurz über militärische Belange gesprochen und Lady Unfortias drängte ihn, wie auch schon die Fürstin Uthella, Heer einzunehmen um die dort gebunkerten Lebensmittel zu übernehmen. Pellus konnte sich aber mit dem Gedanken immer noch anfreunden. Da es mittlerweile dämmerte, wurde fürstlich gespeist. Bragas verabschiedete sich schnell und wollte mit einigen Scouts noch die Gegend erforschen, die anderen Würdenträger gingen auch irgendwann und zum späten Abend waren nur noch Pellus und die beiden Frauen im Zelt. Während ihre Mutter sich mit Pellus über verschiedene Dinge unterhielt, hatte Freia die Rolle als Mundschenkin übernommen. Pellus entging nicht, daß sie es sehr gut mit ihm meinte und immer dafür sorgte, daß es ihm nicht an Wein mangelte, doch in seinem Stammbaum waren ein paar berüchtigte Säufer und da ihm der Trank auch gut mundete ließ er das bereitwillig geschehen. Nach ein paar Kommentaren, wie gut Pellus doch versorgt sei, entschuldigte sich Lady Unfortias und gab vor zu Bett zu gehen.

Pellus mußte plötzlich daran denken, wie Freia und er vor kurzem in der Rotte Wildschweine gewütet hatten und wie sie ihn jetzt umgarnte und unvermittelt spürte er eine körperliche Spannung zwischen ihnen beiden, wie er sie zu Eva nie empfunden hatte.  Eva, wie weit sie von ihm weg war und wie wenig sie ihm noch bedeutete. Noch ganz in Gedanken hörte er die Worte nicht, die Freia an ihn richtete aber er beobachtet sie versonnen, wie sie ihm neu einschenkte und ihr dabei, wie zufällig, der rechte Ärmel des Kleides von der Schulter rutschte. Doch statt ihn wieder zurechtzurücken, strich sie sich nur eine Haarsträne aus dem Gesicht die kokett wieder zurückrutschte und lächelte ihm geheimnisvoll zu.

Pellus war, was körperliche Nähe zu Frauen anging, nicht der Erfahrenste, doch mittlerweile dämmerte es ihm was kommen würde. Der kurze Gedanke an Eva war völlig vergessen und innerlich aufgewühlt, beobachtete er Freia, die leichtfüßig herumwirbelte, mittlerweile war der zweite Ärmel herabgerutscht, und blickte ihn über die nackte Schulter an, das füllige schwarze Haar hielt sie mit beiden Händen hoch und Pellus' Blick glitt an ihrem schlanken Hals entlang, den nackten Rücken herab zu ihrem knackigen Po und überlegte belustigt, ob der vererbt oder Ergebniss ihrer Karriere als Kavalleristin geschuldet war. Pellus mußte breit grinsen und dadurch fiel alle Anspannung von ihm ab.

Er erhob sich. Freia wandte sich ihm zu, das Haar wallte wieder um ihre Schultern und ihr Kleid wurde nur noch von ihrem linken Arm gehalten, den sie vor ihre Brüste hielt. Den rechten hatte sie Pellus entgegengestreckt, der ihre Hand ergriff und sich von ihr zu einem mit dicken Fellen bedeckten Divan führen ließ. Unterwegs glitt ihr Kleid zu Boden und als sie den Divan erreichten hatte Freia sich schon an Pellus geschmiegt und küßte ihn. Er erwiderte den Kuß und seine Hände strichen über ihre Brüste und ihren Rücken entlang zum Po. Sie sank auf den Divan und zog Pellus hinterher. Noch bevor sie lag glitten ihre Hände an seinem Waffenrock entlang und sie begann sein Schwertgehänge zu öffnen.

Pellus hatte mittlerweile seinen Verstand ausgeschaltet, kein Gedanke daran, daß sie doch seine Untergebene und Waffengefährtin war, belastet ihn und er genoß es endlich einen Moment zu haben an dem er frei und ungezwungen sein konnte. Der Krieg, der Feind, all die Pflichten waren weit weg. Er war nur noch ein junger, leidenschaftlicher Mann und sie eine hingebungsvolle, schöne Frau. Er kniete über ihr und riß sich Wams und Hemd vom Leib, während sie die Schnalle seines Gürtels schon gelöst hatte und an seiner Hose zerrte.

Sie begann ihn mit ihrem Mund zu stimulieren, drückte ihn dann sanft zurück und beide glitten mit einem Fell auf den Boden. Eilig zog sie ihm Stiefel und Hose aus. Sie kniete sich neben ihn. Dann sank sie in seine Arme und sie küßten sich leidenschaftlich. Sie rollten sie auf dem Fell herum, bis sie wieder auf ihm zu liegen kam. Freia richtete sich auf und streichelte seine kräftige Brust. Er lächelte sie stolz an, doch sie beugte sich zu ihm und flüsterte ihm nur ins Ohr "Da ist nichts, was ich nicht schon gesehen hätte" und ließ sie ihre Zunge über Pellus' Brust gleiten und küßte die Narben der Wunden, die sie selbst verbunden hatte. Lachend ließ sie sich neben ihn fallen und zog ihn auf sich.

Sie liebten sich stürmisch und ausdauernd. Pellus war ja sanft, von zwei sehr netten jungen Damen auf einer Lichtung im Erid Wold, unter Sternenlicht, in die Liebe eingeführt worden, aber jetzt war er, der Romantiker, wild und ungestüm und Freia animierte ihn immer wieder weiterzumachen. Die Pausen zwischen den Vereinigungen verbrachten sie mit Zärtlichkeiten und tranken Wein. Als sie sich wieder in einander verloren liebkosten, wurde plötzlich das Zelt aufgeschlagen und Lady Unfortias trat ein, setzte an zu sagen "Freia, ich habe da noch eine Frage an dich ..." und sah sie die Beiden. Ein "OH!" entfuhr ihr. Pellus zuckte zusammen, wunderte sich aber über den Tonfall des Ohs, Freia schien sehr gelassen zu sein und ein feines Lächeln umspielte ihre Lippen. Die beiden Frauen tauschten Blicke aus und zu Pellus' Erstaunen schlich sich ein triumphierender Ausdruck auf Lady Unfortias' Gesicht. Selbst Pellus, für den Frauen sonst ein Rätsel waren, begriff was der Auftritt zu bedeuten hatte und entspannte sich wieder. "Ich glaube, ich störe euch beiden Turteltauben nur" sagte Freias Mutter noch, drehte sich um und verschwand aus dem Zelt und Pellus glaubte fast noch ein "Weitermachen" zu hören.

Pellus sah Freia an, die ihn unschuldig und verführerisch anlächelte, kniff kurz die Augen zusammen, grinste dann wölfisch und spürte wie seine Erektion zurückkam. Er küßte seinen Weg zwischen ihren Schenkeln hoch über ihre Brüste, bis zu ihrem Mund und liebte sie noch stürmischer als die Male davor. Ihr Liebesspiel dauerte bis zum Morgengrauen an und eng aneinandergeschmiegt schliefen sie endlich ein.

*

Auf dem Weltenberg stand Herrata, die Gesegnete, die Gottesmutter des Islikpantheons. Sie hielt eine goldene Waage vor sich. Vor ihr standen die Zwillingsgöttinen Ami, der Morgenstern, die Maid der Morgenröte und Dieva der Abendstern, die Maid der Abendröte. Und wo Ami frisch und strahlend und jungfräulich war, da erschien Dieva reif und glühend und lasziv, denn die eine war die Göttin der Liebe, der Fruchtbarkeit und der Romanzen, die jeden Morgen die Tore der Morgendämmerung öffnete um den Lenker des Sonnenwagens zu grüßen, auf seinem Weg über das Firmament, ihre Schwester war die Göttin der Sexualität und der körperlichen Vergnügungen, die jeden Abend die Tore der Abenddämmerung öffnete, um den Sonnenwagen auf seinen Weg in die Unterwelt zu lassen.

Dieva legte eine blutrot glühende, pulsierende, zuckende Kugel in die Waagschale und Ami eine in hellem Blau schimmernde Kugel in die andere. Da neigte sich die Waage hin und her, doch bevor sie endgültig auf Amis Seite verharrte, blies Ligrid, die Versucherin, die Königin der Perversion, die Tabubrecherin, die sich in Dievas Schatten versteckt hatte, unbemerkt von den drei anderen Göttinnen, in Dievas Waagschale und so senkte sich die Waage letztendlich für diese.

Während Ami stumm zu ihren Inseln der Morgendämmerung im äußersten Osten zurückkehrte, eilte Dieva schamlos lachend zu einem Liebespaar, dessen verschwitzte Körper ineinander verschlungen waren und ihre Anwesenheit ließ sie ihr Liebesspiel fortsetzen, bis Dieva sah, daß ihre Schwester die Tore des Morgens geöffnet hatte.

*

Am Morgen konnte sich Pellus einen leicht frechen Unterton Lady Unfortias gegenüber nicht verkneifen. Die ließ sich davon aber gar nicht beeindrucken und erklärte ihm daß sie selber aus Liebe alles aufgegeben hätte. Pellus konterte, die Liebe müsse wirklich groß gewesen sein, wenn sie so ein Ergebnis hatte, schade nur, daß sie ihrer Tochter diesen Luxus nicht zugestehen wolle. Aber auch damit biß Pellus auf Granit. Aber Pellus war in viel zu guter Stimmung um noch weiter trüben Gedanken nachzuhängen und bereitete die Ankunft seiner Truppen vor.

Der Tag ging viel zu langsam vorbei. Pellus gingen viel zu viele Gedanken durch den Kopf, wo er doch eigentlich nur eins wollte. Normalerweise hätte er wegen der kleine Scharade von Freia und ihrer Mutter wütend sein sollen, aber dafür hatte es ihm viel zu gut gefallen und außerdem hatte der Plan der Frauen einiges für sich. Die Mitgift war erstaunlich, quasi eine Verdoppelung seines Heers, die Braut sehr attraktiv und hingebungsvoll, aus gutem Haus und so eine Heirat hätte auch andere Vorteile. So nüchternen Gedanken konnte Pellus aber nie lange nachhängen, denn sie schweiften ständig zu letzter Nacht ab. Was ihn aber bestärkte, daß alles richtig lief war, daß er, der Moralist, sich seine körperliche Begierde ohne schlechtes Gewissen eingestehen konnte. Hah! Wenn er früher an Eva dachte und ihm dabei unkeusche Gedanken kamen, konnte er ihr tagelang nicht ins Gesicht sehen und betete stundenlang zu Islik, daß er ihm helfe diese schwere Prüfung zu überstehen.  Und jetzt? Jetzt zwinkerte er Freia zu, schaute ihr lüstern hinterher und war er sich sehr sicher, daß dies nicht der Augeblick war dem Vierten Sieg Isliks nachzueifern, den über die Versuchungen der daradjanischen Königin. 

*

Bragas war inzwischen auch nicht untätig, hatte von lokalen Führern jemanden gezeigt bekommen, der ihm bei seinem Guardian-Ritual half und so band er einen Rabengeist als Geistführer an sich. Außerdem besuchte er Heer und erkundigte sich nach der Verbreitung seiner Neuauffrischunge des Springqueen-Kultes. Und tatsächlich auch in Heer gab es inzwischen Anhänger. Natürlich wurde er erkannt und er forderte die Leute auf mehr Gläubige anzuwerben. Zufrieden kehrte er ins Lager zurück.

*

Aber endlich war es Abend und Pellus tigerte erwartungsfroh in seinem Zelt auf und ab. Freia tat das Gleiche in ihrem Zelt. Pellus war es gar nicht in den Sinn gekommen, durchs Lager zu streifen wie ein liebeskranker Kater und hatte wie selbstverständlich erwartet, daß Freia zu ihm kommen würde, er war immer noch der Ranghöhere. Freia war recht verwirrt und in Furcht, daß mit ihrem Plan irgend etwas schief zu laufen drohe, entschloß sie sich zu Pellus zu gehen. Sie hatte sie eine Amphore Wein dabei, in die sie das Pülverchen gestreut hatte, das ihr ihre Mutter mit dem Hinweis gegeben hatte, daß das Pellus' Lenden und dem was aus ihnen kam gut tun würde. Dort angekommen mußten beide lachen und begannen sich die Kleider vom Leibe zu schälen. Pellus überließ Freia die Führung und ließ sich von ihr diese Nacht mit Wein und ihrem Körper verwöhnen.

*

Ligrid erfreute sich an Dievas Sieg, der noch einige Tage anhalten sollte, doch allmählich wurde ihr das Spiel langweilig und sie sann nach Abwechslung.


...

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #34 am: 4.06.2009 | 05:01 »
Teil 3:


Der nächste Tag brachte schlechte Nachrichten. Zwar waren erste Truppenteile von Pellus Armee, darunter die stärksten Teile der Kavalerie, inzwischen eingetroffen, doch aus anderer Richtung war ein Emissär der Entführer von Freias Vater mit einem kleinen Trupp Ritter angekommen. Ein Ser Giswaine, ein schmieriger, ekliger Aurier, der frech verlangte zu dem schrecklichen Weib vorgelassen zu werden, das sich anmaßte Männer zu befehligen.

Er wurde zu Lady Unfortias gebracht, die mit Freia, Pellus und Bragas gerade Rat hielt. Pellus war die Ablenkung nur recht, denn er wurde wieder gedrängt Heer angzugreifen. Er wollte aber keinen Bruderkrieg.

Giswaine spuckte Lady Unfortias die Forderungen der Entführer entgegen und zwar, daß sie all ihre Befehlsgewalt niederlegen solle und dann zu ihrem Mann bringen lassen solle, damit sie wieder die gottgewollten Aufgaben erfülle. Dann würden sie und ihr Mann freigelassen werden. Dabei steigerte er sich immer weiter in Haßtiraden, daß es Pellus zu bunt wurde. Er stand auf und gemahnte den Aurier sich seiner Rolle als Gast zu besinnen. Da hatte er genau den Richtigen gefunden, denn der baute sich vor Pellus auf und begann weiter Gift und Galle zu spucken. Als er dann auch noch Freia Promiskuität vorwarf wurde es auch ihr zu viel, doch Pellus hielt sie mit einer beruhigenden Handbewegung zurück. Das schien Giswaine erst recht zu schmecken und er zog Pellus auf, daß er es mit dieser rolligen Katze, die um jedes Zelt strich, trieb. Pellus Miene versteinerte, er kniff seine Augen leicht zusammen. Bragas bemerkte, daß Pellus sich gerade anspannte und rettete die Situation, in dem er schnell sagte: "Oh, verzeiht, wie ich hörte, habt ihr Aurier es ja eher mit jungen Knaben!".

Giswaine schäumte vor Wut und warf Pellus vor seinen Saustall nicht im Griff zu haben und überhaupt, wer wäre er denn schon, daß er sich hier so aufplusterte. "Ich bin Pellus Myradim, der amtierende Ser Warwark, ein Watchtowerking und ich stehe seit dem Überfall gegen den Feind im Feld! Was habt ihr in der Zeit geleistet? Einen Freund entführt?" zischte Pellus den Aurier an, der abschätzig lächelte und antwortete. "Ein Watchtower King, wie unbedeutend! Ihr seid hier nicht mehr in eurem Hoheitsgebiet, Jüngchen, ihr habt mir nichts zu sagen."

In Pellus kochte es immer mehr, so viel Dummheit hatte er noch nie erlebt und er fragte sich, welcher Schwachkopf diesen Idioten zum Unterhändler gemacht hatte. Wütend erwiederte er: "Ich bin der Sohn des Sennschalls des Königs vor Erid Dania, auf dessen Grund und Boden ihr euch gerade befindet. Sagt ihr aurischer Schönwetterritter mir nicht wer hier das Sagen hat."

Doch Giswaine war, so ungehobelt und borniert er auch war, nicht so leicht zu beeindrucken. "Ah der König von Erid Dania! Und wo ist der ach so tolle Erid König denn jetzt und sein stolzer Seneschall? Geflohen sind die Feiglinge, geflohen wie Weiber."

Ansatzlos schlug Pellus mit der Faust zu, doch Giswaine war ein glitschiger Aal und so konnte er noch rechtzeitig einen Arm hochreißen und Pellus Faus traf ihn nur an der Schulter. Bevor die beiden handgreiflich werden konnten ging Lady Unfortias dazwischen und erklärt sich bereit die Bedingungen zu erfüllen. In einer Woche würden sie sie abholen können. Pellus rief sie an, dem nicht nachzukommen, aber sie antwortete ihm nur, daß das eben Liebe sei und sie nicht anders könne. Da durchfuhr ein Stich Pellus Herz. Er hatte seinen Vater wilder verteidigt als seine Geliebte und er schämte sich, versuchte aber sich nichts anmerken zu lassen. Innerlich verfluchte er aber seine Selbstbeherrschung.

Giswaine und seine Begleiter, alles aurische Ritter, galoppierten davon. Bragas deutete an, daß er seinen Geistgefährten hinterherschicken würde und Pellus nickte mit grimmiger Miene.

Der Tag verging und abends platzte Bragas in Pellus' Zelt. Aufgeregt erzählte er, daß er durch die Augen seines Rabengeistes gesehen hätte wie der Trupp Ritter um Giswaine auf eine kleine Kolonne tessidischer Händler gestoßen sei und diese brutal niedergemetzelt hätten, die Leute waren unbewaffnet und Giswaine schonte weder Frauen noch Kinder. Ein widerliches Verbrechen, selbst im Krieg. Doch eine der Frauen hätte einen Geist als Wächter und Führer dabei gehabt und durch den Geisterraben erklärte er Bragas, daß sie vier Tage Zeit hätten die Verbrecher zu ergreifen und am Ort des Verbrechens abzuliefern, dort würden Imperiale Ritter sie in Gewahrsam nehmen. Die getötete Frau war nämlich die Yvonne, die Schwester des Paschas Hartwait, einem Mitglied der Sultansfamilie. Wenn sie dem nicht nachkämen, würden die tessidischen Soldaten, die sich bislang der Zivilbevölkerung gegenüber immer sehr anständig benommen hatten, bitter Rache an allen Zivilisten nehmen, denen sie begegnen würden.

Pellus nahm diese Drohung sehr ernst und selbst ohne sie hätte er sich um Giswaine und seine Mordbuben gekümmert.

Diese waren nicht im direkten Weg zu der Burg geritten, auf der sie Freias Vater gefangen hielten, sondern hatten einen Bogen nach Süden gemacht und waren so auf die Karawane gestoßen. Bragas' Geistervogel hatte aber die Lage der Burg ausgekundschaftet. Sie war bewacht und zu beiden Seiten der Burg lagerten zusätzlich Söldnerheere. Pellus ließ seine Männer alles für den Morgen vorbereiten. Er würde mit 500 Mann schwerer Elitekavallerie morgens losreiten und ein mehrere tausend Mann schwere Armee würde langsam nachkommen. Pellus hoffte aber, daß er sie nicht brauchen würde. Er ließ sich alles für Beerdigungszeremonien herrichten und verbrachte dann die Nacht im Gebet für die Opfer und bat Islik um Kraft.

Am frühen Morgen ritten sie los und eilten ohne Umwege, wie Giswaine sie genommen hatte, zu dem Ort des Verbrechens. Dort wachte noch der Schutzgeist der Begum Yvonne über die Leichen.

Pellus setzte sein Zweites Gesicht auf, ging gemessenen Schrittes zu dem Geist und sprach ihn mit seiner Geisterstimme an. Er erklärte ihm, wer er sein und daß er vorhabe den Forderungen nachzukommen, denn diese Verbrechen hätte ihn und seine Gefährten eben so entsetze wie die Tessiden. Vorher aber würde er gerne die Totenriten für die Opfer abhalten und ihre Leichen nach Sitte der Islikgläubigen verbrennen und beten, daß die ihren Weg zum Richter der Unterwelt rechtzeitig finden mögen. Er kenne zwar nicht die genauen Riten des Kirche des Phönixhofes aber in denen der Kirche des Sonnenhofes sei er wohl bewandert und immerhin gehen beide auf die gleiche Wurzel zurück, Islik, dem König auf der Erde und im Himmel! Und Dauban Hess hätte den Glauben sowohl den Tessiden, als auch den Auriern und Daniern gebracht. Mit einem Nicken willigte der Geist ein.

Pellus ließ drei Scheiterhaufen herrichten, einen kleinen für die Begun und zwei große für ihre Begleiter. Die Leichen wurden gesäubert und rituell gereinigt, dann sprach Pellus Gebete und las die Totenriten aus seinem Gebetsbucht. Darauf hin wurden die Scheiterhaufen angezündet. Pellus kniete sich nieder und hielt innerlich Fürbitte für die Seelen der Toten bei Islik und beschwor Todesengel des Islik, die die Toten durch die Anders- und Unterwelt zu Osidred dem Richter der Toten führen würden und die für sie vor ihm Fürsprache halten würden.

Spirituell erschöpft aber stolz den Seelen geholfen zu haben erhob Pellus sich. Sie sammelten die Gebeine aus den kokelnden Resten der Scheiterhaufen ein und wickelten sie in feine Tücher und gaben die dem Geist zur Wache. Dann eilten er und seine Ritter zu der Festung, in der Freias Vater gefangen gehalten wurde. Pellus hoffte inständig, daß das auch so war und das nicht ein perfider Trick von Freias Vater war, seine unbotmäßige Frau zur Räson zu bringen.

Am Nachmittag erreichten sie die Nähe der Festung. Vorsichtig pirschten sie sich an. Die Wachen schienen nicht sonderlich konzentriert zu sein und auch die Söldner waren es nicht. Dafür waren das wirklich viele. Je ca. 3000 Mann Axtkämpfer und Pikeniere. Das Burgtor war aber auf, die Zugbrücke heruntergelassen und einige Ritter liefen im Inneren umher unter anderen auch Giswaine und seine Spießgesellen.

Da faßten sie einen kühnen Plan. Sie würden einen Sturmangriff mitten in die Festung hinein machen, diese dann schließen, die Anführer gefangen nehmen. Dann würden die Söldner schon aufgeben und die restliche Armee müßte erst gar nicht einschreiten und sie würden keinen Bruderkrieg führen müssen. Und mal sehen, vielleicht ließen sich die Söldner ja sogar anwerben?

Mit Hilfe von Bragas magischer Axt und einem von Pellus herbeigerufenen Erdelementar würden sie verhindern, daß die Zugbrücke sich hob und das Fallgitter herunter kam. Und genau so würden sie sie wieder hinter sich verschließen.

Gesagt getan und wie ein Sturmgewitter donnerten sie in die Burg. Zugbrücke und Fallgitter ächzten und stöhnten, aber sie hielten. Als alle durch waren lösten Bragas und Pellus die Sperren, das Fallgitter rasselte herunter, die Zugbrücke hob sich und Bragas verklemmte sie wieder.

Drinnen erspähte Freia, die jetzt an der Spitze ritt, den dreckigen Giswaine und mit einem ungestümen Lanzenangriff zertrümmerte sie ihm den rechten Arm. Zwei seiner Gefährten hieben auf sie ein aber sie ignorierte diese. Sie wendete kurz vor einer Mauer und stieg ab. Sie rannte auf Githwaine zu, der auf dem Boden versuchte vor ihr wegzukrabbeln. Zornig hieb sie mit einem Schwert auf ihn ein, doch seine Panzer war gut und so krabbelte er einfach weiter. Mittlerweile hatten die zwei Ritter sich Freia zugewandt und kamen in ihrem Rücken auf sie zu. Pellus aber, gerade vom Burgtor zurück, warf sich dazwischen und hielt ihr so den Rücken frei. Und während Freia fluchend und schimpfend den schmierigen Wurm Giswaine vor sich hertrieb, wie ein Schweinehirte die Säue mit einem Stecken, waren Pellus und Bragas in mörderischen Männerkampf mit geschulten und durchaus fähigen Gegnern verstrickt.

Pellus wurde von seinen Gegner mit Schlägen eingedeckt, aber sein Plattenpanzer hielt gut stand. Und so zahlte er es beiden Gegnern mit gleicher Münze heim. Sein mächtiger Zweihänder zischte und wirbelte durch die Luft und einer der Gegner wurde schnell schwächer. Doch auch Pellus ermüdete langsam. Und in einem unvorsichtigen Moment erwischte ihn ein Hieb am Bein, daß er fast gefallen wäre. Verstärkt hieb er auf den schwächeren Kämpfer ein, der dann auch tatsächlich sein Schwert streckte und aufgab. Er war nicht an dem mörderischen Überfall beteiligt und sah es nicht ein, für seine Spießgesellen zu sterben. Er humpelte zu einem Pfosten und setzte sich gegen ihn. Der zweite Gegner fiel von Pellus' wuchtigen Hieben gefällt bewußtlos zu Boden. Pellus schaute sich um und erblickte gerade noch, wie Bragas im Getümmel, schwer verletzt die Waffen streckte.  Pellus lief auf den Gegner von Bragas zu, doch der erspähte sein verwundetes Bein und griff es vermehrt an. Jetzt zollte der andauernde Kampf seinen Tribut und auch Pellus ging zu Boden.

Glücklicherweise hatte Freia endlich Giswaine auf dem Boden festgenagelt und konnte Pellus wieder mal zu Hilfe eilen. Der robbte sich zu dem anderen Gegner, Ser Larenta, der aufgegeben hatte und beide schauten mit an, wie eine junge Frau einen ach so stolzen aurischen Ritter nach allen Regeln der Kunst kampfunfähig machte. Pellus und Larenta tauschten sich gegenseitig aus, die Missetäter wurden zusammengetrieben und Pellus bot Larenta an, bei ihnen mitzumachen. Der lehnte aber ab. Er mußte sein runenverstärktes Schwert an Freia abgeben und damit war er entlassen. Er konnte gar nicht glauben, wie günstig er davon gekommen war, aber Pellus wollte kein Lösegeld auf diese Weise.

Freia durchforstete derweil die Burg und fand endlich ihren Vater in einer abgeschlossenen Bibliothek. "Kommen Du und mein Weib um endlich aufzuhören sich wie Männer zu benehmen und mich auszulösen?" fragte er sie, doch Freia stampfte nur auf und sagte "Ich bin gekommen um dich zu befreien und zu Mutter zu bringen. Sie war bereit für dich alles aufzugeben, aber ich sehe das nicht ein. Und jetzt haben wir es der feigen Bande gezeigt, die dich festgesetzt hat!"

Draußen war Pellus mit den Söldnern der Breitaxtkompanie und der Gebrochener Helm Kompanie übereingekommen, daß sie für ihn kämpfen würden. Das kostete zwar eine ganze Stange Geld, bot aber einen kräftigen Machtzuwachs. Sie entschlossen sich, die Festung hier zu halten, die günstig vorm Erid Wold gelegen war.

Nach einer wenig erholsamen Nacht verluden sie die Mörder auf einen Karren und ritten mit ein paar repräsentativen Rittern zum Ort der Übergabe. Pellus unterrichtete den Geist, Bragas verwendete seine Axt um ein paar Bäume zu vier Galgen zu formen und sie erwarteten die tessidischen Unterhändler.

Diese ließen nicht lange auf sich warten und zu Pellus Überraschung wurden sie vom Pascha selber angeführt. Pellus ging ihnen entgegen. Der Pascha redete Pellus in der Gemeinsprache der Mittleren Königreiche an, stellte sich vor und entschuldigte sich, daß er diese nur so schlecht beherrschte. Pellus erwiderte in tessidisch, daß der Pascha besser spräche als er tessidisch könne.

Nachdem das Eis gebrochen war entschuldigte Pellus sich für die Untat, sprach dem Pascha und den Familien der Opfer sein Beileid aus und entschuldigte sich auch, daß er nur die Sonnenhof-Totenrituale für die Seelen hatte sprechen können, doch es war Eile geboten und die sieben Tage zum Erreichen der Unterwelt hätten schon begonnen. Der Pascha war sich sicher, daß Pellus dadurch den Seelen der Opfer sehr geholfen hatte und bedankte sich vielmals.

Pellus überreichte ihm die Gebeine und dann präsentierte Pellus die Schweine und stellte dem Pascha frei mit ihnen zu machen was er wolle. Doch der Pascha und sein Wesir deuteten nur auf die Galgen und meinten, daß sie sich damit solche Mühe gemacht hätten, da wäre es doch schade wenn man sie dann nicht auch ihrer Bestimmung zuführen würde.

Die Gefangenen auf dem Wagen wurden bleich. Hängen bedeutete, daß ihre Seelen den Weg in die Unterwelt nicht finden würden und im Limbo vergehen würden. Die grausamste Strafe von allen.

Als die vier zu ihren Galgen geführt, auf Kisten gestellt und ihnen der Strick um den Hals gelegt wurde verhöhnten die Ritter sie, daß sie eine stolze Frau demütigen wollten und nun von ihrer Tochter zum Schafott geleitet wurden. Vor allem Giswaine verspotteten sie, der Frauen so haßte und von einer besiegt wurde und wie der Wurm, der er sein, der nur wehrlose Frauen töten könne, vor ihr durch den Dreck gekrochen sei.

Der Pascha hörte das und sah seinen Wesir fragend an. Der flüsterte ihm etwas ins Ohr, dann tuschelten beide kurz. Der Wesir schritt nach vorne, einem nach dem anderen trat er die Kiste unter den Füßen weg, bis er sich zuletzt Giswaine zuwandte. Er nahm ein goldenes Amulett vom Hals, auf dem Pellus ein Siegel der Bindung zu erkennen glaubte. Sprach ein paar Worte, von denen Pellus glaubte, daß es ein tessidischer Dialekt war, vielleicht eine uralte Form, die er aber nicht wirklich verstand, aber mit seinem zweiten Gesicht sah er, was der Wesir machte. Er trat die Kiste weg, riß dann die Seele aus dem Leib und mit Gesten und beschwörenden Worten, sperrte er die Seele von Giswaine in dem Amulett ein und er befahl ihm und dabei deutete er auf Freia, in Geisterstimme, auf ewig auf Freia aufzupassen. Pellus spürte die Macht, die in dem Ritual lag und war ehrlich beeindruckt. Er wollte das Gaurdian-Ritual selber gerne lernen, doch die Priester weigerten sich bislang ihn vollends darin zu unterrichten.

Der Wesir ging dann zu Freia und reichte ihr das Amulett. Sie nahm es in Empfang, sah Pellus fragend an, der nickte nur und sie hängte es sich um.

Dann verabschiedeten sich beide Parteien. Der Pascha wandte sich dann noch mal an Pellus. Er überreichte ihm einen kleinen aber schweren Beutel. "Ihr habt heute einen schweren Verlust gemacht. Für diese Männer hättet ihr viel Lösegeld bekommen. Seht das als Zeichen meiner Dankbarkeit an, ein kleiner Ausgleich!". Pellus öffnete einen Beutel und darin befanden sich die schönsten Edelsteine, die er je erblickt hatte. Dieser Beutel war unfaßbar viel Wert. Sprachlos verbeugte Pellus sich vor dem Pascha. Als Pellus seine Worte wiederfand bedauerten er und der Pascha es, daß sie unter diesen Umständen zusammengekommen waren, aber die Zeiten waren nun mal so wie sie waren und das nächste Mal wenn man aufeinander traf würde man nicht mehr so höflich sein können, aber beide Seiten hofften doch wenigstens immer noch so zivilisiert.

Damit ritten sie auseinander. Pellus und seine Leute kehrten in den Erid Wold zurück und Freias Eltern feierten ihre Wiedervereinigung.

Lady Unfortias nahm Freia beiseite und offenbarte ihr, daß sie gedenke ihr Wort zu halten und ihre Armee aufzugeben. Sie würde sie Freia übergeben, die damit ihre Anführerin würde.

In Freia arbeitete es noch, als sie mit Pellus die Nacht verbrachte ...

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #35 am: 4.06.2009 | 08:22 »
Wow, das hat ja schon literarische Qualitäten.

Und alles nur in einer Sitzung.

Aber ja, das ist alles so gelaufen, da gibt es nix zu meckern. Ich war besonders beeindruckt wie ihr beide Eure Entscheidungen, ob es nun funkt von den Würfen abhängig gemacht und die Würfe dann umgesetzt habt.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

oliof

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #36 am: 4.06.2009 | 15:44 »
Klingt so, als müßte Mark Smylie das jetzt nur noch zeichnenmalen …

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #37 am: 12.06.2009 | 00:55 »
Weil ich mal wieder nicht an mich halten konnte und ich schon wieder die Größenlimitierung lässig geknackt habe, gibt es wieder drei Teile der nächsten Sitzung. Die ersten zwei zusammen, der dritte folgt morgen.

Teil 1/3

Nachdem Pellus den Priestern von seinem Erlebnis mit dem Pascha und seinem Wesir erzählt hatte, wurden diese bleich, konnten Pellus aber nicht mehr das Guardian-Ritual verweigern.

So gewappnet machte sich Pellus mit Bragas und Freia auf in die Nähe von Heer, um dort bei dem Kräutermann, den er schon von seinem Besuch in Heer als Knappe, kennen gelernt hatte. Dort hoffte er, daß dieser ihm einen guten Ort nennen könnte einen Wolfsgeist zu beschwören um ihn dann als Wächtergeist zu binden. Die notwendigen Utensilien würde er dort auch bekommen.

Freia und Bragas waren sofort Feuer und Flamme für den Vorschlag. Also ritten sie los. Pellus wunderte sich zuerst ein wenig ob des Enthusiasmus, den beide an den Tag legten, aber gut, vielleicht wollten sie beide eine Abwechslung.

Bei dem Kräutermann angekommen, standen da vier wunderschöne Pferde mit unverkennbar tessidischem Zaumzeug und von der Trense bis zu den Hufen mit Runen bedeckt, vor der Hütte.

Leicht skeptisch und vorsichtig betraten die drei die Hütte und sahen vier tessidische Reisende, vielleicht Krieger, aber zumindest keine Soldaten. Sie kauften allerlei Zeugs, für viel Gold, das man nach Pellus' Schätzung für Rituale mit oder gegen Geister gebrauchen konnte.

"Willkommen Pellus, Knappe aus Warwark", begrüßte der Kräuterfritze ihn. Pellus wäre fast in Ohnmacht gefallen. Während er mit dem Kopf nach unten auf seinen Wappenrock deutete, antwortet Pellus gepreßt, daß sich inzwischen einiges geändert hätte. Vorsichtig wanderte seine Hand zu seinem Waffengurt um sein Schwert schnell zu lösen, aber die Tessiden blieben entspannt und freundlich, zeigten nicht, daß sie ihn erkannt hätten, bezahlten und ritten davon.

Pellus wandte sich an den Kräutermann und fragte ihn recht forsch, was er glaube was er da tue. Der bleib aber ruhig und antwortete, daß die Herren schon länger bei ihm kaufen würden und nur gute Taten vollbrächten, in dem sie Ruinen von Gespenstern und Geistern befreiten.

Pellus wollte laut aufschreien. Was machten die? Nicht nur, daß sie als Feinde in ihrem Rückzugsraum agierten, machten sie sowohl die Folklore, als auch den Schutz, den der Erid Wold brachte, nämlich seine Unwägbarkeit und seine Geister, Gespenster und Dämonen,  kaputt? Pellus wollte schier das Herz zerspringen.

Aber der Kräutermann konnte Pellus' Verzweiflung nicht verstehen. Das Ganze nahm Pellus so mit, daß er nicht bemerkte, wie Bragas und Freia sich aufmerksam die Auslagen anschauten und Kräuter inspizierten.

Wenigstens wußte der Kräutermann wo eine gute Ruine war, in deren Nähe sich Geister und Wolfsrudel herumtrieben. Für die Utensilien würde er zwei Tage brauchen, dann hätte er sie parat. Pellus bedankte sich bei ihm und verließ die Hütte in Gedanken, noch sichtlich erschüttert von der naiven Beurteilung der Geschehnisse durch den Kräutermann.

Freia hatte keine Eile zu gehen und während Bragas die Hütte, wenn auch sehr gemächlich verließ, hielt Freia an und rief ihm hinterher: "Ich habe noch kurz was zu erledigen ... Frauengeschichten, Du weißt schon ..:"

*

In einer Hütte mitten im Erid Wold stand eine Göttin, eine Dämonin, eine Verführerin, eine Verderberin, eine Frau. Auch wenn sie in ätherische Stoffe gehüllt war, erschien sie schamloser, lüsterner und verderblicher als wenn sie nackt gewesen wäre. Ihre kohlrabenschwarzen Augen beobachten eine Szene, die wie durch dichten Nebel zu sehen war. Mehrere Menschen waren in der Hütte. Einer, ein groß gewachsener Ritter, schien in ein erregtes Gespräch mit einem alten Mann vertieft zu sein. Seine Augen aber schienen durch den Nebel zu leuchten. Ligrid starrte ihn intensiv an und immer wenn sein Blick über sie zu streifen drohte, hüllte sie sich fester in Nebel und Schatten und zischte leise. Endlich drehte er sich um und ging. Ligrid ließ den Schatten fallen und sah ihm spöttisch hinterher.

Die zwei anderen Menschen wollten auch gehen. Einer davon, eine junge Frau, gerüstet wie ein Ritter, zögerte noch, da neigte sich Ligrid zu ihr und mit einem sardonischen Lächeln auf den vollen, blutrot leuchtenden, fein geschwungenen Lippen, flüsterte sie ihr etwas ins Ohr.

*

Nach dem sich sicher war, daß ihre beiden Gefährten draußen waren, wandte Freia sich an den Kräutermann und nach ein wenig Drucksen, erklärte sie ihm, daß sie Mittel zur Verhütung bräuchte. Der Kräutermann lächelte und drückte ihr ein Beutelchen mit einem Pulver in die Hand.

*

Doch Ligrid war nicht alleine. Auf der Lichtung standen neben ein paar Bäumen eine weitere Gestalt. Ein großer Mann, mit befellten Beinen und unverkennbaren Hörnern eines kleinen Hirsches, die ihm aus der Stirn wuchsen. Hinter ihm, so schien es, entfernte sich eine Frau, aber es war nur noch ein leichter, hellgoldener Schein zu sehen. Der Gehörnte sah, wie ein Ritter die Hütte verließ. Doch er sah nicht mal in die Richtung des Gehörnten. Der schaute ihm kurz, fast mitleidig hinterher.

Der zweite Ritter kam aus der Hütte. Der Gehörnte sah ihn spöttisch an, dann schlich er zu ihm, die Axt, die der auf dem Rücken trug, vermeidend, flüsterte er ihm, ohne das der Ritter es bemerken würde, etwas ins Ohr. Der Ritter zögerte, drehte sich ein Stück zur Hütte hin und lauschte.

Der Gehörnte, der erste Verbrecher der Menschheit, der Gauner, der Schwindler, dessen Tat das Ende des Zeitalters der Götter eingeleitet hatte und der dafür von Geniché der Fruchtbarkeit, Yhera der Götter- und Weltenmutter, and Hathhalla der Göttin der Vergeltung mit den Hörnern als Zeichen seines Verbrechens bestraft wurde, kicherte in sich hinein und versteckte sich wieder zwischen den Bäumen.

*

Bragas glaubte etwas gehört zu haben, gerade als die Hüttentür zuging. Er bleib stehen, drehte sich leicht um, lauschte und hörte wie Freia dem Kräutermann ihren Wunsch äußerte. Er blickte zu Pellus herüber, der eine Karte studierte. Sein erst grimmiger Gesichtsausdruck wandelte sich in ein verschmitztes Lächeln. Er schlenderte wie unbeteiligt vor der Hütte auf und ab und als Freia herauskam, schlüpfte er mit der Bemerkung, er hätte etwas vergessen, an ihr vorbei in die Hütte hinein.

*

Ligrids Gesichtsausdruck änderte sich in raubtierhafte Gier und ein lustvolles Zittern durchlief ihren Körper, als sie der jungen Ritterin hinausfolgte. Fast wäre der eine Ritter in sie hineingelaufen, doch sie war für Menschen so weit verborgen, daß er sie nicht bemerkte.

Inzwischen war die junge Frau bei dem ersten Ritter angekommen, drückte sich an ihn und küßte ihn. Ligrid liefen wohlige Schauder über die alabasterne, göttliche Haut. Wie weit würde die Frau noch in ihre Sphäre gleiten und wie weit würde sie den islikgläubigen Narren mitziehen? Er würde sich noch so bemühen können, aber er würde nur Sex bekommen, guten Sex, wilden Sex, aber halt nur Fleischeslust und keine Frucht ihrer Liebe. Ach die Islikgläubigen verdarb sie doch am liebsten und der hier war so selbstgerecht und von seinen Grundsätzen überzeugt. Seine Gabe machte es zwar schwer für sie ihn direkt anzugehen, aber das Mädchen hatte unbewußt einen Pfad betreten, der sie immer weiter in Ligrids Arme treiben würde und dann müßte sie den Ritter gar nicht selber versuchen.

Sehr zufrieden eilte Ligrid zum Weltenberg um ein neues Abwiegen der Vereinigung der beiden, die noch auf der Lichtung standen und sich küßten, zu beflecken.

Doch unbemerkt folgte ihr eine gehörnte Gestalt.

*

Der Kräuterfritze staunte nicht schlecht, als Bragas von ihm ein Fruchtbarkeitsmittel für Frauen verlangte. Aber die Münze stimmte und so händigte er ihm das gewünschte Kräuterpülverchen aus.

Verschmitzt vor sich hin pfeifend verließ er die Hütte und schlenderte zu seinen Gefährten, die gerade ihre innige Umarmung gelöst hatten. Sie schwangen sich auf ihre Pferde und ritten ein Stück weit weg. Bis sie eine malerische Lichtung fanden, auf der sie campieren würden.

Bragas half Freia sehr zuvorkommend beim Aufbau des Lagerfeuers und in einem günstigen Moment tauschte er ihr Beutelchen gegen seines aus!

Den Rest des Abends war er ungewöhnlich fröhlich und steckte die beiden mit seiner Fröhlichkeit geradezu an. Pellus schritt die Lichtung ab und zog einen Kreis mit seinem Schwert um ihren Lagerplatz. Dann sprach er ein paar Gebete und sie legten sich schlafen.

Auf ihrer Seite des Lagerfeuers nahm Freia einen Teil ihrer Kräuter zu sich, spülte sie mit einem Schluck Wasser herunter und kroch zu Pellus unter die Decke. Der war angenehm erstaunt, als Freia sich nicht nur an ihn kuschelte, sondern ihn nach allen Regeln der Kunst verwöhnte. Es brauchte nicht lange, daß er die Anwesenheit von Bragas vergessen hatte und mehr an eine andere Nacht auf einer Lichtung im Erid Wold denkend, gab er sich Freia hin.

*

Auf dem Weltenberg stand wieder Herrata, die Mutter Isliks, die güldene Waage vor sich haltend. Ami und Dieva legten wieder ihre Kugeln in die Waagschalen. Und gerade, als Ligrid, im Schatten Dievas, wieder in die Waagaschale blasen wollte, erschien unbemerkt von den Anderen eine gehörnte Gestalt hinter Herrata und wisperte ihr etwas zu. Herratas Antlitz leuchtete zornig auf. Ihr linker Arm zuckte vor und wie ein sengender Sonnenstrahl den Schatten durchbort, griff sie in Dievas Schatten und zog die kreischende und sich windende Ligrid, an ihren Schleiern hervor. Diese wand sich aus dem Stoff heraus und unter den sengenden Augen der Gottesmutter erschien ihr Fleisch verfault und verdorben und ihre Haare waren Schlangen, aus deren Mäulern Galle troff. Mit einem lauten Heulen verließ sie den Weltenberg und der Gehörnte folgte ihr lachend, sie verspottend und scheltend.

In der Aufregung war Ami ganz ruhig geblieben, hatte eine rosa leuchtende Kugel aus ihrem Gewand gezogen und zu der hellblau leuchtenden in der Waagschale gelegt.

Als ihre Schwester und Herrata wieder zu ihr schauten hatte sich die Waage schon zu Amis Seite geneigt und verharrte dort tief herabgesunken. Als Dieva die Unschuldsmiene ihrer Schwester sah, mußte sie lachen und beide umarmten sich. "Dann ist es also entschieden!" sprach Herrata und zwinkerte Ami zu. Beide Göttinen nahmen ihre Kugeln von der Waage. Gerade als Dieva nach Westen wandern wollte um als Abendstern aufzugehen, ergriff ihre Schwester sie am Ärmel und zog sie mit hinab auf eine Lichtung im Erid Wold. Die Göttinnen sahen die beiden in ihr Liebesspiel vertieften Menschen. Und während Dieva sich zu dem Mann gesellte und seine Lenden hielt, hielt Ami die der Frau. Und als die beiden Liebenden den Höhepunkt erreichten, legte jede Göttin der Frau eine Kugel in den Unterleib. Dieva die Hellblaue und Ami die Rosane. Und sie verschmolzen sofort mit der Frau, die daraufhin in einem warmen Licht zu leuchten schien.

Zufrieden blickten beide Göttinnen auf die eng aneinandergeschmiegten Liebenden und wandten sich zum Gehen. Aber Ami küßte dem Ritter, der auf der anderen Seite des Lagerfeuers schlief, im Vorbeigehen, noch schnell auf die Stirn.

...

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #38 am: 12.06.2009 | 01:11 »
Teil 2/3

Den nächsten Tag ritten sie ein wenig in der Gegend umher und erkundeten den Weg zu den Ruinen. Den folgenden Tag kehrten wie wieder zu dem Kräutermann zurück und Pellus erstand was er brauchte. Neben Kerzen, Salz und anderen Ingredienzien auch noch Wein, Honig und Milch.

Sie ritten zu der Ruine und zur Dämmerung bereitete Pellus das Ritual vor. Er umgab sich und seine Gefährten mit einem Bannkreis, zündete die Kerzen an, verbrannte die Kräuter, füllte Wein und Honig in eine Schale und Milch und Honig in einen Krug. Dann begann er die Formeln des Rituals zu sprechen und mit Isliks Hilfe beschwor er einen Wolfsgeist. Pellus staunte nicht schlecht als das Gespenst eines großen, schwarzen, dradjanischen Wolfes erschien. Pellus hatte schon als blutjunger Knappe mit sowas zu tun gehabt. Der Wolf fackelte nicht lange und setzte seine geisterhafte Maske auf. Pellus erbebte kurz, schüttelte aber den Schrecken ab. Bragas erging es nicht ganz so gut und erstarrte vor Schrecken.

"Gevatter Wolf" setze Pellus in der Sprache der Geister an, doch der Wolf knurrte nur und sagte "Ihr werdet alle sterben! Mein Rudel wird euch zerfetzen." Aber Pellus ließ sich nicht beirren. "Es wird mit dem Tod deines Rudel enden. Ich habe nicht vor es so weit kommen zu lassen. Im Gegenteil, ich will dir einen Pakt anbieten, der dich und deine Schutzbefohlenen frei leben läßt." Der Wolf knurrte wieder verächtlich und fragte Pellus "Was kannst Du mir schon bieten? Du bist nur ein schwacher Mensch! Warte bis mein Rudel kommt!"

Pellus atmete tief durch, "Ich bin kein schwacher Mensch, ich bin ein Herrscher, ein Alphatier meines Rudels und daß wir uns hier zu dritt hinwagen, sollte dir zeigen, daß wir keine Angst haben und sicher sind, daß wir obsiegen." Der Wolf gluckste vor sich hin "Was könnt ihr Menschen schon? Ihr seid nackt, ohne Fell, Krallen oder Reißzähne. Wer hat schon Angst vor euch?" Pellus, der immer noch am Rande des Kreises kniete, hielt sein Schwert hoch, das bislang auf seinem Schoß ruhte und sprach ruhig "Aber wir haben das! Und glaube mir, das tut selbst Dir weh! Wir Menschen haben vielleicht keine Fänge, aber wir haben einen Verstand ... und der ist sovielmal tödlicher als alles was Du mir androhen könntest. Aber ich will nicht von mir reden. Vor diesem Wald lagern mehr Menschen, als Du es dir vorstellen kannst. Und sie werden über kurz oder lang in den Erid Wold eindringen. Dabei werden sie mit Feuer und Stahl Tod und Verderben bringen, auch für dein Rudel. Ich will den Wald schützen und auch deine Wölfe. Wenn Du es so willst gehöre auch ich einem Wolfsrudel an, denn zu Ehren von mächtigen Wesen wie dir, haben wir uns so benannt, das Wolfspack.  Ich schlage dir ein Geschäft vor: Du bindest dich an mich und ich werde dafür sorgen, daß Du mehr spirituelle Macht erlangst, als Du je verspürt hast. Dafür gibst du mir einen Teil von Dir ab und bist mein Wächter und Berater. Zusammen werden wir den Wald schützen und die Fremden vertreiben." Und mit diesen Worten hielt er dem Wolfsgeist die Schüssel mit dem Wein und Honig hin und mit ein paar gemurmelten Gebeten erfüllte Pellus den Trank mit Macht, daß Bragas mit seinem zweiten Gesicht sehen konnte, wie er von Pellus Hingabe und Überzeugung leuchtete. Der Wolf schnupperte daran aber trank nicht, denn Pellus hatte instinktiv den Wein gewählt, der menschlichen Geistern mundete, aber der Wolf verschmähte ihn. Freia preßte ein "Die Milch ..." hervor und Pellus nahm den Krug mit der Milch, goß sie sich in die hohle Hand, erfüllte sie mit seinem Bittgebet und hielt dem Geisterwolf die so geweihte Milch mit der bloßen Hand hin. Bragas und Freia zuckten zusammen, aber der Wolf schleckte die Milch aus Pellus' Hand, der stetig aus dem Krug nachfließen ließ.

Als der Geisterwolf fertig war, knurrte er, jetzt aber wesendlich ruhiger: "Trotzdem werden meine Kinder dich fressen." Pellus lächelte ihn an. "Du siehst, was ich kann und es wird noch viel mehr geben, Du wirst in spiritueller Macht schwimmen." "Wenn ich das machen soll, dann will ich Blutopfer." Pellus Haltung verhärtete sich, denn sein Gott Islik hatte alle Opfer für Götter verboten und nahm selber nur Votivgaben, Trankopfer oder Gebete an. "Nein!" sagte Pellus streng um dann ruhiger, ja fast spöttisch fortzufahren "Aber der Pfad den ich zu beschreiten habe wird durch Bäche von Blut führen und du bist frei davon zu nehmen was Du möchtest. Ich schlage dir folgenden Pakt vor: Du bist mein Begleiter und Wächter für drei Monde und entscheidest dich dann. Ich werde dafür sorgen, daß Du versorgt wirst, dafür gibst Du meinen Leuten deine Gaben und beobachtest was passiert. Danach steht es dir frei wieder in den Wald zurückzukehren." Der Wolf schien zu überlegen, entblöste dann seine Zähne und mit einem letzten Knurren willigte er ein. Mit einem Eid anstelle des Bindungsrituals bekräftigten sie ihr Abkommen.

Erleichtert stand Pellus auf und er und seine Begleiter ritten zu einer nahen Lichtung wo sie sich ein Lager machten.

Doch die Nacht sollte nicht so entspannt werden wie die vorherigen.

Sie saßen noch lange am Lagerfeuer, Pellus hatte ihren Schlafbereich schon abgesichert, als vor dem Bannkreis eine unheimliche Gestalt erschien. Ein riesiger, schwarzer Mann mit Stierhörnern. Er stieß ein brüllen aus und sprach dann mit gutturaler, kräftiger Stimme: "Ich bin der Herr des Waldes und ich verlange, daß ihr meinen Freund herausgebt, den ihr seinem Rudel gestohlen habt. Alle drei sprangen auf und Pellus näherte sich dem Wesen. Herr des Waldes? Gehörnt? Könnt das ... nein, der Gehörnte Man war er sicherlich nicht. Aber wer dann?

Pellus versuchte mit dem Wesen zu reden, doch der schien nicht sonderlich in Zuhörlaune zu sein. Das Wesen brüllte schließlich auf und bestreute Pellus mit einem Pulver, das aber keine Wirkung zu zeigen schien.

Da platzte Bragas der Kragen und er fuhr das Wesen an, daß es nur eine Herrin des Waldes gebe, und zwar die Springqueen! Aber das schien das Wesen noch mehr zu verärgern. Und Pellus raunte ihm zu, daß es Wesen in diesem Wald gab, bevor die Springqueens dort eingezogen seien, letztlich ist der Erid Wold ein uralter Ausläufer und Rest des Gartens von Geniché, der Urfruchtbarkeits- und jetzt Unterweltgöttin, ein Relikt jenes paradiesischen ersten Gartens aus dem Zeitalter der Götter.

Doch jetzt sah auch Bragas rot und zog seine Axt und wollte auf das Wesen losgehen. Der aber stampfte auf den Boden und Ranken sprossen aus dem Boden und fesselten Bragas Beine. "Ich bin Jacub, der Herr des Waldes und es gibt keine Herrin des Waldes, schon gar nicht die Menschenfrau, die mit ihren Soldaten hier eingedrungen ist!"

Jetzt war es an Freia wütend aufzustampfen. Mittlerweile hatte Bragas sich mit seiner Axt befreit, doch das Wesen verschwand im Boden und tauchte unvermittelt hinter Bragas auf.

Pellus staunte nicht schlecht, es hatte ohne große Anstrengung seinen Bannkreis durchbrochen. Aber er wollte kein unnötiges Blutvergießen, also betete er zu Islik, daß er seine Stimme mit göttlicher Kraft erfüllen möge. Und mit dieser glorreichen Stimme brüllte er, daß er keinen Kampf hier dulden würde.

Die beiden Kontrahenten hielten kurz inne und gerade als sie sich wieder aufeinander stürzen wollten, wisperte Freia Pellus zu, daß er erklären sollte, daß der Wolfsgeist freiwillig bei ihnen sei.

Pellus hatte zwar nicht vorgehabt sich zu rechtfertigen, aber er gab Freia doch nach und erklärte das Mißverständnis. Reißzahn, der Geisterwolf hatte sich inzwischen materialisiert und bestätigte Jacub, daß er feiwillig für drei Monde bei Pellus sei.

Jacub beruhigte sich zwar etwas, aber es war ihm anzusehen, daß er nicht einverstanden war. Kopfschüttelnd stapfte er davon.

Die restliche Nacht konnte keiner so richtig schlafen und früh machten sie sich auf zurück ins Heerlager zu kehren.

Dort angekommen erfuhren sie, daß vier Armeen auf den Erid Wold zumarschierten und sie einzukesseln drohten.

Und was für Armeen! Die Imperiale Armee von Groß-Tessidia mit 16.000 Mann von Osten, die Rote Armee von Metea und Pfalk mit 8.000 Mann von Süd-Osten, beide schienen direkt auf das Heerlager von Pellus und Freias Armeen zu zielen. Die Westliche Armee von Ramoristan mit 36.000 Mann von Westen, und die Marschierende Armee der Mittelländer mit 12.000 Mann, die schienen nach Heer zu wollen und die Marschierer schienen sogar den Pass nach Daradja blockieren zu wollen. Logistisch schwierig, aber damit würden sie eine Rückzugweg oder Entsatzpfad effektiv abschneiden.

Über siebzigtausen Mann! Pellus wurde ganz schwindelig bei dem Gedanken siebzigtausend eingespielte Ritter und Soldaten, die, wie der bisherige Verlauf ihrer Kampagne zeigte, die best ausgebildete, abgestimmte und geführte Kriegsmaschine war, die die Welt je gesehen hatte. Pellus hatte alles in allem 32.000 Kämpfer unter seiner Führung, ein bunt  zusammengewürfelter Haufen aus Überlebenden verschiedener spektakulärer Niederlagen und ein paar Eliterittern als Rückgrad. 6.000 davon saßen in einer Festung vor dem Erid Wold und die Rote Armee marschierte genau auf sie zu. Angeführt wurde dieser Haufen von einem kaum zwanzigjährigen Idealisten!

Pellus' Gedanken rasten. Er war zwar geschmeichelt, daß das Imperium solchen Aufwand betrieb ihn zu fangen, immerhin schickte es vier seiner zehn Armeeen gegen ihn, aber das war ein schwacher Trost. Viel Feind, viel Ehr? Eher viel Tod!

Was sollte er tun? Tiefer im Wald verstecken und versuchen das Imperium in den Wald zu ziehen und es zwingen sich aufzufächern und in lauter kleine Scharmützel und Hinterhalte locken? Kein schlechter Plan, doch die Zeit war zu knapp und kaum einer aus Pellus' Haufen war für den Kampf im Wald geeignet oder ausgebildet.

Also würde Pellus sich zur Feldschlacht stellen. Sein Plan war, der Imperialen Armee von Groß-Tessidia entgegenzutreten. Pellus Leute waren in der Überzahl, dafür war das eine Elite-Armee, der Stolz des Imperiums. Pellus hoffte, daß die Rote Armee umschwenken würde, wenn sie erfuhr, daß Pellus den Wald verlassen hatte und auf ihn zumarschieren würde. Dann sollten ihr die 6000 Söldner in den Rücken fallen, die immer noch außerhalb des Erid Wold stationiert waren. Wenn die Schicksalsgöttinen es so wollten, wäre dann der Weg nach Atallica, der Zentralprovinz frei und Pellus könnte Richtung Therapoli ziehen, der Hauptstadt, die vom Imperium eingekesselt war. Die beiden anderen Armeen würden ihn nicht mehr rechtzeitig einholen.

Das war ein ungeheures Risiko, doch Pellus sah keine andere Möglichkeit. Wenn er sich jetzt im Wald verschanzte, dann würde das Imperium langsam und allmählich immer tiefer eindringen und ihn stückweise mit ihrer all zu großen Übermacht niederringen. Oder einfach nur Einkesseln und aushungern, während ein Großteil der Armeen die Hauptstadt Therapoli Magni noch vor dem Winter angreifen würden. Nein, er wollte handeln, und sich nie wieder vom Imperium das Heft aus der Hand nehmen lassen. Er würde nach Osten gehen und sich stellen.

Pellus schickte Istan sofort zu den Söldnern, die Vorbereitungen für seinen Plan zu treffen. Er hätte ihn und seine schmeichelnde wie schneidende Zunge zwar noch gebraucht, aber er mußte Prioritäten setzen.

Also schickte er Bragas nach Heer um sie zu bitten sich ihm anzuschließen. Mit seiner Springqueen-Sekte hatte er sie besten Chancen und er war in Heer nicht bekannt. Pellus und seine Mitknappen hatten zwar Heer vom den dunklen Zaubereien des Feindes gerettet und einen Spion entlarvt und vernichtet, aber Pellus hatte auch viel verbrannte Erde hinterlassen. Er war frech zum Fürsten von Heer gewesen und hatte seine Autorität in Frage gestellt, geholfen daß sich seine Tochter von ihrer Familie abwendete und zu guter Letzt das Mädchen tödlich gekränkt, das ihn kurz zuvor, zusammen mit Mara, auf einer Lichtung im Erid Wold, zum Mann gemacht hatte. Pellus hatte zwar kurz mit dem Gedanken gespielt selber zu gehen, ihn aber dann doch verworfen.

Bragas legte dort in Heer ein Meisterstück der Diplomatie ab. Dagegen waren Ser Giswaine, der alte Agallit und Jacub wahre Meisterdiplomaten mit goldenen Zungen. Er ging sofort auf Konfrontationskurs, beleidigte den Fürsten und machte ihm einen Vorwurf nach dem Anderen. Bragas konnte von Glück sagen, daß er überhaupt mit heiler Haut aus Heer entkommen konnte!

Heer war also verloren und Pellus glaubte kaum, daß sie dem Imperium nennenswerten Widerstand entgegensetzen würden. Das war dumm, aber nicht mehr zu ändern. Nun mußte er alles auf eine Karte setzen. Er würde ausgesuchte Kämpfer zu einem speziellen Gottesdienst beiseite nehmen und dort würde der Geisterwolf sie im Gegenzug für Gaben an ihn mit seinem furchtbaren Heulen ausstatten. Das Wolfpack sollte wieder auferstehen und Pellus ließ einen Wolfskopf auf sein Banner nähen, das jetzt aus Schwert, Turm und Wolfskopf bestand.

Am nächsten Tag zogen sie ab gen Osten und stellten sich zweii Tage später auf der nördlichen Plain of Stones, kurz hinter Har An-Athair der Imperialen Armee von Groß-Tessidia ....



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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #39 am: 12.06.2009 | 19:14 »
Ich bewundere die Geschichte mit den Göttern, die Bragas zu der Tat verleitet haben. Das ist wieder ein kleines Meisterwerk und ich freue mich auf die Fortsetzung.
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oliof

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #40 am: 12.06.2009 | 19:42 »
Ich auch. Ich hasse Cliff Hanger. (Nein, in Wahrheit nicht. Aber ich halts kaum aus, zu warten. Naja, immerhin laesst Martin uns nicht wie Mark Smylie mit einer niedergemeuchelten Artesia haengen.)

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #41 am: 12.06.2009 | 19:47 »
Sei Dir sicher, es gibt alle 2 Wochen neuen Stoff :-).
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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #42 am: 12.06.2009 | 22:32 »
Ich auch. Ich hasse Cliff Hanger. (Nein, in Wahrheit nicht. Aber ich halts kaum aus, zu warten. Naja, immerhin laesst Martin uns nicht wie Mark Smylie mit einer niedergemeuchelten Artesia haengen.)

Ich habe halt gestern Nacht entdeckt, daß ich schon auf der achten Seite bin, und dann festgestellt, daß ich wieder über die 20.000 Zeichen hinaus war. Also mußte ich es sowieso trennen. Und da habe ich schnell die Zeilen für den Cliffhanger dazugetan und konnte meiner hungrigen Leserschaft was vorwerfen.

Der Rest kommt die Tage.


Ciao,

Martin

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #43 am: 12.06.2009 | 22:54 »
Ich bewundere die Geschichte mit den Göttern, die Bragas zu der Tat verleitet haben. Das ist wieder ein kleines Meisterwerk und ich freue mich auf die Fortsetzung.

Das ist halt mein Kniff, die ganzen Schwangerschaftswürfe dem Leser kundzutun, die ich ja sonst in meiner Erzählung nicht erwähnen könnte.


Ciao,

Martin

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #44 am: 17.06.2009 | 13:31 »
@Msch: Weiter!!!! Ich will wissen, wie es weitergeht!!!!


(Du machst das echt gut.)

Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #45 am: 17.06.2009 | 13:33 »
MSch wartet, bis Du das Diary zu der Runde auf der Nord-Con geschrieben hast :-).

Er will auch mal unterhalten werden.....
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Offline Blechpirat

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #46 am: 17.06.2009 | 13:36 »
MSch wartet, bis Du das Diary zu der Runde auf der Nord-Con geschrieben hast :-).

Er will auch mal unterhalten werden.....

Aber, aber... ich lasse doch schreiben...

Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #47 am: 17.06.2009 | 14:16 »
Tja, wer lesen will muss lieb sein.......

Das ist ja ein Diary, was nicht in die RSP Blogs kommt, weil es nichts mit einem Blog zu tun hat.
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Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #48 am: 22.06.2009 | 10:45 »
Whoa, die Runde gestern war der absolute Hammer, die Gruppe hat mal wieder das genaue Gegenteil von dem gemacht, was sie gesagt hat und ist dementsprechend voll ins Messer gelaufen, besonders weil meine Würfel echt mies drauf waren. Dani unsere Mitspielerin erwägte schon, die aus dem Fenster zu feuern und mir einfach neue zu kaufen.

Ich bin mal gespannt, wie schnell Martin die Diarys online stellt.

Er braucht jetzt ja viele EPs um einen Kameraden aus dem Totenreich zurück zu hohlen, der sich selbstlos für ihn geopfert hat.
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Offline Timo

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #49 am: 22.06.2009 | 18:09 »
Ich bin gespannt...
"The bacon must flow!"

Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #50 am: 22.06.2009 | 23:08 »
Ich bin mit dem Diary zu dem Tag fast fertig und werde es reinstellen, sobald Martin mit seinen Abschnitten durch ist.
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Offline MSch

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #51 am: 9.07.2009 | 22:18 »
Tut mir leid, daß es so lange gedauert hat, aber überraschend hat das echte Leben mich abgehalten. Und dann war Kieler Woche und dann Wolke und dann war mein Anzug in der Reinigung und es gab ein Erdbeben ...

Teil 3/3:

Also stellten sie sich zur Feldschlacht.

In Sichtweite bezogen die beiden Armeen ihre Feldlager. Am Nachmittag zeigten sich tessidische Emissäre. Pellus ritt ihnen mit ein paar repräsentativen Rittern entgegen. Auf halber Strecke traf man sich und Pellus trat vor den tessidischen Herold. Nach dem üblichen Austausch von Höflichkeiten und Formalien einigte man sich darauf, daß man auf Kindereien, wie gegnerische Generäle ermorden, verzichten würde und in einer offenen und regulären Feldschlacht aufeinander treffen würde. Das wurde mit heiligen Eiden bekräftigt. Pellus bot dem Gegner noch an sich zu ergeben, da er über das größere Heer verfügte, doch die Tessiden lehnten dankend ab. Im Gegenzug übergaben sie Pellus einen Kuchen, wie er ihn so gerne mochte. Pellus nahm den Kuchen nur sehr zögerlich an. Der tessidische Gesandte bemerkte das und  merkte noch an, daß das ein Kuchen sei wie ihn Pellus Mutter immer gemacht hätte und wie er ihn doch so gerne aß. Pellus' Miene versteinerte und mit spitzen Fingern hielt er den Kuchen. Er wartete starr, bis sich die Tessiden abwandten und wegritten. Dann ließ er den Kuchen einfach fallen und ritt wortlos ins Lager zurück.

Obwohl er wortkarg war und ernst und extrem beherrscht erschien, konnten die Leute, die ihn besser kannten sehen, daß es in ihm brodelte und kochte. Wieder ein Steinchen in der Mauer, wieder ein Stich in seine Seele. Jetzt mußte er sich nicht nur Gedanken um das Überleben seiner Leute, Freunde und seiner Geliebten machen, sondern auch noch um seine Eltern. Vielleicht war das nur ein Trick des Gegners, doch Pellus glaubte nicht dran. Der infame Parlamentär wäre nicht so höhnisch gewesen, wenn sie nicht auch wirklich seine Eltern in ihrer Gewalt hätten. Wer hatte und wo waren sie? Wieso konnte sie überhaupt in Gefangenschaft geraten? Der König von Erid Dania war in Therapoli eingeschlossen, das wußte Pellus. Wie konnte die Tessiden seinen Vater, den Seneschall des Königs und seine Frau gefangen nehmen?

Den Abend verbrachte Pellus damit Gottesdienst mit speziellen Truppenteilen abzuhalten. Mit Hilfe des Geisterwolfs versah er verschiedene Truppenteil mit den unheimlichen Geheule des Wolfes. So wie ein Gott oder ein Geisterwesen für Anbetung Mächte vergeben konnte, als Teil des Deals, den er mit dem Wolf geschlossen hatte. Doch vom tessidischen Lager her hörten Pellus und Freia  die Gebete und die beruhigende Wirkung, die sie hatten war durchaus in der Lage die schaurige Wirkung des Geheuls des provisorischen Wolfpacks zu neutralisieren.

Endlich brach der neue Tag an. Das bunt gemischte Heer von Pellus sah, daß die Tessiden nicht faul gewesen waren und mehrere Türme errichtet hatten, auf denen Befehlshaber standen und Befehle gaben. Eine Taktik, die Pellus schon mal bei der ersten Angriff auf Burg Warwark erlebt hatte. Und während die Heere aufeinanderprallten, konzentrierte sich Pellus, Freia, Bragas und ihre direkten Truppenteile auf den mittleren Turm, auf dem der gegnerische General stand.

Bragas mußte sich durch dem Pfeilhagel der Tessiden bis nah an den Turm heranarbeiten, bis er seine magische Axt verwenden konnte um den Turm zu Fall zu bringen. Währenddessen koordinierte Pellus seine Leute und er und Freia warteten nur darauf loszupreschen, wenn der Turm  begann zu stürzen.

Pellus stieß einen Siegesschrei zum Ansporn der Truppen aus und gab seinem Roß die Sporen und stürmte los. Freia überholte ihn in ihrem Ungestüm und Pellus sah mit Grausen, daß sie sich auf Gegner stürzte, die sie besser den Fußtruppen überlassen hätte, doch da war sie mit angelegter Lanze schon an ihm vorbei. Pellus hieb sich seinen Weg frei, bis er in der Nähe des generischen Generals war, der mit seinen Elitekämpfern inzwischen den Turm heruntergeklettert war. Einer von ihnen stellte sich Pellus in den Weg, der prompt abstieg und sich auf ihn stürzte. Währenddessen hatte Bragas es mit dem General und einem Ritter zu tun und mußte schnell einsehen, daß er nicht gegen ihre meisterlich geschmiedeten und verzauberten Rüstungen ankam. Und während Pellus langsam seinen Gegner niederrang mußte er mit ansehen, wie Bragas überwältigt und weggeführt wurde.

Freia entledigte sich einiger Gegner, war aber zu abgelenkt um Brags zu Hilfe zu kommen und  so verstärkte Pellus seine Anstrengungen, seinen Gegner abzufertigen. Mit schwer verletzen Bein stürzte der zu Boden, doch selbst dann versuchte er noch Pellus hinterher zu kriechen um seinen Pascha zu schätzen. Denn genau das war Pellus nächstes Ziel. Wenn er auch zu spät kam um Bragas zu retten, war der generische Anführer doch ein verlockendes Ziel. Den ihn begleitenden Ritter völlig ignorierend, griff Pellus den Pascha ungestüm an und schaffte es ihn so  in Bedrängnis zu bringen und von seinen tessidischen Soldaten zu trennen, daß er aufgab und von Pellus Leuten abgeführt wurde. Das Hochgefühl sollte aber nicht lange andauern, weil kurz darauf  sowohl Freia als auch Pellus von Gegnern umstellt wurden. Pellus konnte mit seien eigenen Gefangenen zwar sich und Freia austauschen, doch für Bragas reichte es nicht und  die Schlacht,  die lange hin- und hergetobt war, entwickelte sich zu Gunsten der Tessiden, deren bessere Ausbildung und Ausrüstung  letztlich den Ausschlag gab und auch wenn sie schwere Verluste hinnehmen mußten, zerschlugen sie Pellus' Armee.

Pellus scharte die letzten intakten Truppenteile um sich und floh Richtung der Burg, in der Istan  mit den Söldnern war und hoffte inständig, daß wenigstens der Plan aufgegangen war. Und tatsächlich, Istan und die Söldner hatten die Rote Armee von Metea und Pfalk ohne große eigene Verlußte völlig aufgerieben.

Insgesamt waren zusammengerechnet rund 40.000 Soldaten gefallen oder schwer verwundet und  Pellus und Freia schauderte bei dem Gedanken daran. Pellus grübelte noch lange als Freia schon längst eingeschlafen war. Grimmig faßte er einen Plan doch als er die schlafende Freia anschaute wandelte sich sein grimmiges, wölfisches Grinsen in ein entspanntes, liebevolles Lächeln. Oh, sein neuer Plan würde sie alle überraschen ...
       

Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #52 am: 9.07.2009 | 22:52 »
Schön beschrieben, besonders die Tatsache, dass ihr euch im Kampf gegen die Gegner taktisch ungeschickt verhalten habt wird gut umschrieben.
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Offline Bhrandir

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #53 am: 10.07.2009 | 19:36 »
o.O wird das ganze am Ende gebunden auf den Markt gebracht?
Kann selber kaum aufhören zu lesen...

Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #54 am: 10.07.2009 | 19:40 »
Mal sehen, da würde ich eher ein paar alte Foren Rollenspiele gebunden herausbringen.

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Offline Joerg.D

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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #55 am: 4.08.2009 | 00:52 »
So, da ich nicht mehr hoffe, dass von meiner Gruppe noch Diarys kommen gehe ich selber mal mit einem online.

Es fehlen zwei oder drei Tage, aber die werde ich einfach in alten Posts nacheditieren.

Das Diary ist noch nicht ganz fertig, aber es geht bis zu einem ersten Höhepunkt des wohl emotionalsten Abenteuers während der Kampagne.

Warwark:
Pellus erwachte und sah die Sonne über den Horizont ins Zimmer kriechen. „Gut, ich werde Islik ein Opfer darbringen und um Schutz für Freja beten.“
Freja lag da und schlief noch, das dicke Laken kaschierte nur noch dürftig die Schwangerschaft mit den Zwillingen, deren Namen schon feststanden. Vor der Tür hörte Pellus das Knarren der Rüstung Ulfrieds, der die Nacht über für Sicherheit gesorgt hatte und gleich von einem Freund aus dem Wolfpack abgelöst werden würde. Die beste Zeit für Attentate war jetzt vorbei und er würde noch ein zwei Stunden Schlaf bekommen, bevor es zur Versammlung der Ritter auf Burg Warwark kommen würde.

Pellus schnappte sich seinen Ritualdolch und ging einen Schritt auf Freja zu, doch plötzlich materialisierte sich der Schutzgeist von Freja und fauchte ihn in der Geistersprache an. Wut brodelte in Pellus hoch und er war verlockt diesen nervigen Sir Githwain wirklich zu bannen, zu groß war die Gefahr, das er doch nicht nur auf Freija aufpassen sollte, sondern etwas anderes im Schild führte.

Freja wachte auf und ärgerte sich, die Nächte, welche sie und Pellus durchschlafen konnten wurden immer seltener, weil die Zwillinge sich immer häufiger und deutlicher bemerkbar machten. Die Diskusson im Halbschlaf verfolgend nahm sie den Ritualdolch und schnitt sich eine Locke ab um danach gleich weiter zu schlafen, denn Pellus hüllte sich in seinen Mantel aus dem Fell eines Dire Wolfes und machte sich auf in die Kapelle um Islik um Schutz für seine Frau und seine Kinder zu bitten.

Ischtan machte während dessen seine Post für das Netzwerk an Spionen und Attentätern fertig, die der Gruppe den Angriff auf Blue Wall und Onysta erleichtern sollten. Seine Mühen sollten schon bald den nötigen Erfolg bringen und das Attentat auf den Anführer von Bluewall einen Tessiden namens Abud Girab sollte zusammen mit bestochenen oder erpressten Wächtern für ein einfaches eindringen in die Burg sorgen. Den Rest würde Bragas mit seiner Wunderaxt schon richten, denn kein Holz konnte ihr lange widerstehen.

Bluwall:
Pascha Abud Girab sah auf die gefangenen Spione, welche unter der Folter alle ihre Geheimnisse preisgegeben hatten und nickte grimmig zum Wächter: „Lass sie am Leben, bis die Armee von Pellus kommt und bereite alles vor um ihr einen heißen Empfang zu bereiten. Die Feuertänzer sollen eine Gelegenheit bekommen, zu zeigen wie sehr sie Isklik als Spender der Flamme verehren.“ Dann begab er sich auf den Markt, wo alles für das Frühlingsfest vorbereitet war und der gewaltige Greif aus Alabaster trohnte. „So ein gewaltiges Denkmal für unsre Macht und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass seine  Zerstörung für den Untergang der Ritter sorgen wird“

Warwark:
Die Ritter verhandelten stark und mächtig, Ser Bubi schilderte seine Pläne, genau wie Floras und Pellus. Sie alle waren sich darüber im Klaren, dass der Krieg jetzt in die entscheidende Phase gehen würde und die nächsten Schlachten über das Bestehen des Reiches und der Ritter entscheiden würden. Freija ging es nicht gut und sie wurde von Eva gepflegt. Doch durch die Übelkeit verpasste Freija es, Eva zu bitten, dass Floras ihr ein paar Truppen zur Verfügung stellte um  Onysta anzugreifen und nicht völlig im Schatten von Pellus Ruhm zu verschwinden. Aber es war jetzt egal, denn Pellus hatte durch das mutige Vorgehen von Ser Bubi beruhigt den Plan verworfen, die Königswürde zu fordern und damit das Anrecht auf die Truppen des Königs zu erhalten. Ser Bubi würde Pellus Heerhaufen begleiten und mit ihnen zusammen Blue Wall einzunehmen. Nach harten Verhandlungen erklärte sich Ser Bubi bereit, Pellus die Stadt als Emmisär zu betreten um die Truppen des Feindes abziehen zu lassen, wie es ihr Plan war. Dann hatten sie die Möglichkeit, die nächste Stadt mit voller Wucht und wohl gelaunten Kämpfern einzunehmen. Ein Sieg ohne ein einen Schwertstreich war Pellus am liebsten. Er schonte die Moral und die Kriegskasse, würde seinen Ruf als besonnener Anführer festigen und damit den Rum des Ser Pellus mehren.

Auch Ischtan überlegte kurz, ob er nicht all sein Geld zusammnkratzen sollte um die letzten freien Söldner zu kaufen, die noch am Markt waren, doch er verwarf den Plan. „Wir haben genügend Kampfkraft und meine Spione werden den Rest schon richten.“

Also marschierte am nächsten Morgen das gesamte Heer von Ser Bubi und Pellus auf gen Bluewall und nach nur 2 Tagen war die Stadt erreicht. An frischen Galgen hingen die Spione von Ischtan mit ihren von der Folter verrenkten Körpern, was Ischtan sichtlich schockierte. Doch Pellus wurde in die Stadt gebeten und verhandelte mit dem Pascha unter der gewaltigen Statur des Greifen. Der Pascha schwor nach zähen Verhandlungen einen Eid bei den Göttern des Schicksals: „Ich schwöre, das ich mich binnen 4 Tagen über den nächsten Fluss zurückziehen werde und innerhalb eines Jahres keinen Fuß auf das Gebiet um Bluewall setzen werde.“

Pellus war mehr als zufrieden und wartete ab, bis die Truppen des Feindes eine Tagesreise entfernt waren und der letzte Haufen Ritter die Tore öffnete um davon zu reiten. Er übernahm die Stadt und wurde von deren Bewohnern gefeiert, weil er das schöne Blue Wall ohne Kampf eingenommen hatte. Auch die Händler begrüßten ihn voller Freude, denn eine Armee versprach am Abend gute Umsätze und alles war mit Girlanden und Blumen des Frühlings geschmückt. Gewaltige Fässer mit hochprozentigem Schnaps standen auf dem Markt, der Herrscher hatte sie für das kommende Frühlingsfest aufstellen lasen um die Bevölkerung mild zu stimmen. All das würde am heutigen Abend beim Fest verkostet werden.

Doch irgendwo in Pellus nährte sich das Misstrauen, er sah den Greif an und dachte, er wäre eventuell mit Schwarzpulver gefüllt, aber die Sicht der Anderwelt zeigte nichts alchemistisches in dem großen Greif. Aber nur jeweils die Hälfte der Soldaten sollte zum Feiern in die Stadt, damit man gegen etwaige Amgriffe geschützt wäre. Ser Bubi war schon am Morgen weiter gezogen und wollte seinen Auftrag erfüllen und …. einnehmen. Da hieß es Vorsicht walten zu lassen.

Die Vorsicht sollte sich auszahlen!

Gerade beim Höhepunkt des Festes kamen einige Bürger der Stadt und warfen dem Greifen Seile über den Kopf um diesen abzureißen. Pellus runzelte missmutig die Stirn, bis es ihnen in ihrem Entusiasmuss gelang und aus dem Greifen ein Stahl öliger Flüssigkeit lief. Geistesgegenwärtig schnappte er sich Freija, die schon mit Ischtan auf dem Weg zu einem Ausgang war, als ein paar der Händler sich lange Hämmer schnappten und die Fässer mit dem Hochprozentigen zerschlugen. Sie verwandelten sich dann mittels eines Tanzes in flammende Derwische und das Inferno nahm seinen Lauf. Lichterloh brannten die Bewohner der Stadt und die Dekoration verfolgend raste das Feuer auch auf die anderen Häuser der Stadt zu. Die Gruppe um Pellus tötete einige der flammenden Derwische und Fackelwerfer, die ganz Blue Wall zu einem Raub der Flammen machen wollten und die fliehenden Bewohner mit hochgezogenen Toren aufhielt. Nur Ischtans und Freijas Kenntnissen der Stadt, in der sie ihre Ausbildung zu Rittern erhalten hatten zum Dank schafften sie es lebendig aus dem Inferno.

Aber über 90% ihrer Truppen verbrannten oder waren so verletzt, dass an einen Kampf mit ihrer Hilfe nicht zu denken war. Das Schicksal hatte grausame Ernte gehalten.

Pellus schickte einen Boten zu Ser Bubi und bat um Verstärkung für den Marsch auf  Onysta, dann lies er seinen kompletten Tross ausstaffieren, als wenn er komplett aus Kämpfern bestehen würde um mehr Macht bei den Verhandlungen zu haben. Doch Pellus war außer sich vor Zorn und rief Ischtan. „Sorg dafür, dass die Offiziere in Onysta alle sterben und lass die Kaserne anzünden. Sie werden für diesen Frevel bitter bezahlen. “ Ischtan sah Pellus etwas entsetzt an, doch er befolgte den Befehl und erließ eine entsprechende Order. Ulfried und ein großer Trupp des Wolf Packs baten um die Erlaubnis auch auf die Jagt nach den Offizieren gehen zu dürfen und Pellus lies die jungen und nach Rache dürstenden Ritter von der Leine. Wohl wissend, dass sie keine Gefangenen machen würden.

Onysta:
Assad Perthwaith stand vorm Pascha Utahrti und bat darum sich zurück ziehen zu dürfen. „Ich würde die Nacht gerne unter den Sternen verbringen und mit den Spähern Kontakt aufnehmen. Ich weiß nicht, welcher Dschin den guten Pascha Girab geritten hat, die Stadt anzuzünden. Ser Warwark ist bis jetzt immer ein aufrechter Gegner gewesen und ich hätte ihn gerne auf dem Schlachtfeld getroffen, ohne das es ihm so nach Rache dürstet. Ich werde meinen Körper vom Kontakt mit dem Pascha rituell reinigen müssen um nicht in die Raserei der Furcht zu verfallen.“
Pascha  Isgni Utahrti sah Assad an und machte eine finstere Mine: „Er hat überlebt, Girab ist ein Narr. Wenn er schon so etwas macht, dann muss er zusehen, dass seine Messer den Anführer erledigen. Jetzt wird Ser Warwark uns einen harten Kampf liefern.“  Utahrti machte eine Pause und  überlegte.
„Aber wir werden heute Abend erst einmal das Frühlingsfest feiern und ich hoffe, das die Imperale Armee vom größeren Tessidia bald hier ist um uns zu verstärken. Dann können wir dem guten Ser Warwark einen Zahn ziehen und ihm unseren Emir als Gastgeschenk überreichen.“

Ein paar Stunden später brachen die Attentäter des Wolfpacks in die Garnison ein und metzelten die betrunken in ihren Betten liegenden  Offiziere und Pascha  Utahrti im Schlaf ab. Der Rest der Leute und viele Soldaten starben im Feuer das die Attentäter gelegt hatten, bevor die die Türen verschlossen um die Feinde lebendig verbrennen zu lassen.

Assad Perthwaith stand fassungslos vor den Ruinen in denen seine Kameraden umgekommen waren und schwor Rache. Er besann sich auf einige Taktiken, die Pellus selber bei der Verteidigung von Städten benutzt hatte und befahl, sie vorzubereiten. 5 Feuer- Elementare lies er beschwören, um den Angreifern eine böse Überraschung zu liefern. „Wir werden ihre Vorräte anzünden und ihre Anführer und Rüstungen schon mal testen.“ Dann stieg er in seine Rüstung, die vom Feuer geschwärzt war und sah seine Männer grimmig an. „Wir werden keinen Meter zurück weichen und diesen feigen Hunden die unsere Freunde im Schlaf meuchelten die Burg so übergeben. Solch eine Brut gehört ausgelöscht!“ Seine Männer jubelten dem jungen Anführer zu und waren entschlossen ihr Bestes zu geben.

Vor den Toren:
Pellus, Freija und Ischtan standen bei einander und wurden vom Wolfpack abgeschirmt. Pellus überlegte und bat Ischtan, der Burg ein Übernahme Angebot zu machen. So ritt Ischtan los um im Namen des Ser Warwark zu verhandeln. Er wurde mit einem Hagel aus Pfeilen vertrieben.

Anschließend machte sich noch Pellus auf den Weg um die Stadt zur Kapitulation aufzufordern. Doch Assad Perthwaith spie Pellus seine Verachtung für das feige Morden und verbrennen seiner Vorgesetzten und Kameraden entgegen und versprach, die Burg im Gedenken an sie zu halten und ihm einen harten Kampf zu liefern um auch seine Stadt nicht zum Raub der Flammen werden zu lassen. Mit einem Mann, der feige Leute im Schlaf erdolchen und verbrennen ließ würde er nicht verhandeln.

So zog Pellus wieder zurück ins Lager, wo Freija ihrem Leibwächter gerade anwies, mehr auf sich selber, als uf sie auf zu passen, da sie trotz ihrer Schwangerschaft noch sehr gut im Kampf währe. Dieser akzeptierte den Befehl zähneknirschend und sagte zu, dennoch immer in ihrer Nähe zu bleiben, um Hilfe geben zu können, wenn er keinen Gegner hätte. In diesem Moment schossen die Katapulte der Stadt 5 Flammenkugeln in Richtung des Lager der Ritter. Alle lachten, weil sie zu kurz waren, doch die Kugeln verwandelten sich in Wesen aus Feuer und griffen die Vorratslager der Ritter an. Sie wurden gestellt, doch besonders Pellus trug großen Schaden davon, weil er mit Freja durch das Band der Liebe verbunden war und so ihren Schmerz der Verletzungen teilte. Das Band mochte sinnvoll sein, weil es einem in vielen Bereichen eine Rüstung war, doch wenn es zu Schaden kam, litt die geliebte Person mit einem.

Der Angriff:
Pellus Truppen brandeten an die Stadt und Ischtan versuchte nach einer gewagten Schleich Aktion eines der Tore zu öffnen. Aber die beiden Ritter hatten mehr Glück, als Verstand und verletzten ihn trotz der magisch verstärkten Lederrüstung schwer. Ischtan täuschte eine Flucht vor nur das Glück in Form eines Balkens hinderte seinen Gegner daran, ihn aufzuspießen. Während Ischtan in einen Turm sprang und sich versteckte. Nur Sekunden später rannten die verfolgenden Ritter durch den Turm und wetzten weiter. Ischtan schlich sich in den Turm um das Fallgitter anzuheben und die Brücke runter zu lassen. Die Schläge der Ritter bollerten von außen an die Tür und seine Zeit wurde Knapp.

Doch es klappte und die Mannen von Pellus konnten in die Stadt reiten, wo sie von den Seiten und hinter Barikaden unter Beschuss genomen wurden. Ein paar Ritter um Freja preschten voran um den Weg zu räumen und wurden von einer Fallgrube überrascht, die sie und ihre Pferde aufspießte. Doch Freja passierte nicht viel.

Am Ende der Straße lockte der große Platz und während die Fußsoldaten sich in die Gebäude arbeiteten um dort mit dem Feind zu kämpfen, spornte Pellus sein Pferd an um über die Falle zu springen, war ihm mit einer reiterrischen Glanzleistung gelang. Drübeb angekommen stellte sich ihm der Anführer der Verteidiger und forderte Pellus. Pellus versuchte noch ihn zum Aufgeben zu bewegen, doch aus seinem Gegner sprach nur noch Hass und Verachtung.

In diesem Moment musste Pellus daran denken, wie er so ähnliche Worte zu einem Mann gesprochen hatte, der ähnliches getan hatte. „Die Geschichte wiederholt sich und ich bin der, der nicht aus ihr gelernt hat!“ Schoss es Pellus durch den Kopf, als der Kampf begann. Der Gegner kämpfte genau wie Pellus mit einem Zweihänder und nutzte den Broadcutter Stil. Auch wenn er nicht so gut magisch geschützt war, so hatte er doch keine Verletzungen und bearbeitete Pellus mit der Wut der vermeintlich Gerechten. Er schälte mehre Lagen Eisen von Pellus Rüstung und traf in schwer am Kopf. Pellus merkte, dass es zu Ende ging. Sein Gegner setzte zu einem gewalzigen Hieb an, der seinen Brustpanzer endgültig zwersprengen und die Eingeweide von ihm zefetzen würde. Also schmiss Pellus das Schwert weg und Kauerte sich zusammen um den Treffer mit den Armen zu nehmen und sich zu ergeben. Er wurde zurückgeschleudert und landete hart auf dem Boden, wo er die kauernde Stellung beibehielt. Wütende Schritte stampften auf ihn zu und es sah so aus, als wenn Pellus von Warwark hier sterben würde.

Erschlagen, nach der Aufgabe.

Doch der Gegner stoppte und atmete schwer. „Ich darf nicht so herzlos werden wie Ihr Ser Warwark.“ sagte er und tränen liefen durch seine Augen. Also nehme ich Eure Aufgabe an.

Vor der Grube:
Freja und Ischtan sahen das der Kampf verlohren ging, als allen Ecken stömte Verstärkung der Verteidiger herbei und ihre Truppen verloren an Boden, während von allen Seiten weiter Pfeile auf sie einhagelten. Freja spührte die Verletzungen von Pellus und wollte zu ihm, doch ihr Leibwächter und Ischtan überredeten sie, zu fliehen um Pellus später frei zu kaufen und die Kinder nicht zu gefährden. Während der Druck der Verteidiger immer größer wurde, opferten die letzten treuen Ritter des Wolfpacks ihr Leben um Freja und Ischtan die Flucht zu ermöglichen, dann erschall aus der Stadt ein großer Jubel.Die Ritter von Warwark waren besiegt.

Freja und Ischtan flohen und beredeten, wie sie Pellus wohl freikaufen/bekommen könnten.
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Re: [Reign] Die Ritter von Warwark
« Antwort #56 am: 29.08.2009 | 10:40 »
Freja und Ischtan machten sich auf den Weg zu König Bubi, der mit seinen Mannen eine Stadt angriff und diese für die Ritter von Warwark zu sichern und den Landstrich endgültig unter ihre Kontrolle zu bringen.

Freja bat Bubi inständig, ihren geliebten Mann gegen ein Lösegeld frei zu kaufen, doch dieser antwortete, dass die Befehlshaber der angegriffenen Stadt die Freigabe gegen Lösegeld verweigerten, da Ser Pellus den heimtückischen Anschlag auf die Offiziere des Imperiums befohlen hätte und sie solche Verbrecher nicht weiter im Krieg dulden würden.

Außerdem gäbe es erste Gerüchte, dass die Stadt Blue Wall nicht von den Imperialen niedergebrannt worden wäre, sondern von Ser Pellus. Weder weiteres Bitten, noch eine Drohung von Ischtan bewirkten etwas. Der König war einen seiner Hauptrivalen ohne politische Manöver los geworden und es rächte sich, das Pellus nicht schon in Warwark klare Verhältnisse geschaffen und König Bubi abgesetzt hatte. (Was der Spieler in der Runde davor angekündigt hatte und dann nicht durchzog)

Also überlegten Freja und Ischtan weiter verzweifelt, wie sie den Hoffnungsträger der Ritter von Warwark und Vater von Frejas wachsenden Zwillingen vor dem Tode bewahren konnten. Während dieser Zeit trudelten die ersten Ergebnisse vom Heerführer Floranus ein, dem Mann von Eva Wain. Er eroberte eine Küstenfestung nach der nächsten und festigte sich als dritte Macht in der Grenzregion. Ein weiterer Gegner von Pellus erstarkte, auch wenn er das selbe Ziel verfolgte wie Pellus.

Schließlich machte Ischtan einen selbstlosen Vorschlag: „Ich werde mich an Pellus statt opfern. Es waren meine Spione, die das Feuer legten und die meisten Morde begingen. Das Wolf-Pack ist auch nur mitgekommen, weil ich es erlaubt habe. Also werde ich an der Stelle von Pellus sterben und so die Hoffnung der Ritter auf Kosten meines eigenen Lebens retten.“

Freja war zuerst gegen den Plan, es müsste etwas anderes geben als dieses Opfer, aber Ischtan überzeugte sie uns so reisten die Beiden nach Onysta, wo sie um eine Unterredung mit Pellus baten. Die Unterredung wurde gewährt und Ischtan legte auch Pellus den Plan dar, an seiner statt, in den Tod zu gehen. Auch Pellus weigerte sich zuerst, diesen Plan zu akzeptieren, denn er sah sich als Anführer in der Schuld für den Befehl, den er gegeben hatte. Ischtan hätte den Befehl nur ausgeführt.

Aber Ischtan überzeugte auch Pellus mit seinen Argumenten von der Qualität des Planes.

Also begab sich Ischtan zum Anführer der Burg, dem frisch ernannten Pascha Assad Perthwaith und sprach von seinem Befehl, die Offiziere zu töten und die Kaserne abzubrennen. Er sprach davon, wie seine Spione seine befehle ausgeführt hätten und dass der die Tat nicht bereue, da so viele Kameraden und Freunde in Bluewall gestorben seien. Aber er könne es nicht auf seiner Ehre als Ritter von Warwark sitzen lassen, dass Ser Pellus für diese Tat hingerichtet wird, da er Ischtan sie befohlen hatte.

Pascha Assad Perthwaith bewunderte die vermeintliche Ehrenhaftigkeit von Ischtan und zollte ihm großen Respekt dafür, sich seiner Strafe zu stellen um einen Unschuldigen zu retten. Aber Ischtan sollte wissen, das er für diese Tat geköpft oder gehängt werden würde. Köpfen würde er, der Pascha ihn lieber, weil er sich selber und edel gestellt hätte, doch der Richter könnte das anders sehen. Normalerweise währe für so eine Tat nur der Galgen die gerechte Strafe.

Ischtan schluckte, der Galgen würde bedeuten, dass sein Geist nicht in die Unteerwelt könnte und seine Freunde keine Möglichkeit hätten in die Unterwelt zu reisen um ihn zu befreien. Hatte Pellus ihm nicht versprochen in die Unterwelt zu reisen und ihn zurück zu holen? So wie Islik es mit Agall gemacht hatte?

Es half nichts, Ischtan akzeptierte die Bedingungen und hatte Glück. Das Gericht entschied aufgrund des Einstehens für den eigenen Fehlers und die Entlastung eines Unschuldigen auf das Köpfen.

Ischtan bekam noch eine kurze Zeit um sich zu reinigen und seine Seele zu erleichtern. Er betete zu Islik, ihm Stärke zu geben und einige Engel zu senden, die ihm beim Gericht in der Unterwelt beistehen mögen. Dann verabschiedete er sich gefasst von Pellus und Freja.

Die Hinrichtung war ein echtes Ereignis, Ischtan war zurecht gemacht wie ein Bräutigam und seine Rüstung glänzte im Licht der aufgehenden Morgensonne, dem Zeichen Isliks. Durch ein Spalier von Rittern ging Ischtan zum Richtblock und lehnte es ab eine Augenbinde zu tragen oder etwas zur Beruhigung zu nehmen.

„Ich werde Euch zeigen wie ein Ritter von Warwark stirbt. Aufrecht und mit Würde.“

Der Schaafrichter verstand sein Handwerk und Ischtans Kopf rollte beim ersten Schlag. Ischtan sah auf einmal von oben herab auf seinen Körper und hörte neben sich zwei bekannte Stimmen. Ischtan sah sich um und zwei strahlende Engel lächelten ihn frendlich an.

Da Standen der Ehemalige Ser Pallawyn und Ser Mizer, zwei Freunde und aufrechte Ritter, die ihn und das Wolf Pack lange Zeit beschützt hatten. „Willkommen in unseren Reihen Ischtan.“ Ischtan fühlte sich wohl und wusste, das jetzt alles gut werden würde…..

Pellus stand in der Nähe von Ischtans sterbenden Körper und sah die beiden alten Freunde. Ein Stein fiel ihm vom Herzen, denn er wusste, dass Ischtan wohl behütet zum Prozess in die Unterwelt gehen würde. Doch nun war es Zeit, für die Rückkehr Ischtans zu sorgen. Pellus wusste, das er nach Ilia musste um dort einen Weg zu finden, Ischtan aus der Unterwelt zurück zu holen.

Also Ritten Pellus und Freja eilig gen Warwark um ein Schiff zu mieten, dass sie nach Ilia bringen würde.


Anmerkung zur Runde:
Das war die wohl emotionalste Runde, die ich bei den Rittern von Warwark geleitet habe. Ich hatte über weite Zeiträume der Runde echten Flow und die Gunde ging genial mit. Als sich Robin entschied, seinen Charakter für den von Martin zu opfern, gin echt ein Raunen um den Tisch. Die Szenen gingen mir echt unter die Haut. Bei der finalen Hinrichtungsszene hatte ich echt Pippi in den Augen und freute mich auf die nächste Runde.

Da meine Spieler keine Diarys mehr schreiben und ich selber eigentlich wenig davon halte, meine eigenen Runden zu beschreiben, wird das mein letztes Diary sein. Sonntag wird die Kampagne nach zwei weiteren Sitzungen von mir beendet, weil ich mit dem Thema irgendwie durch bin und von den Spielern immer weniger Feedback oder positives zur Runde kommt.




Mein Fazit zur Kampagne:
Es war eine geniale Kampagne. Der dichte Hintergrund aus dem Artesia Regelwerk hat sich genau so bewährt wie die Reign Regel. Wir haben während der Kampagne öfter an den Regeln gearbeitet um sie an den gewünschten Stil der Runde und dem, was ich mir unter der Known World vorstelle zu synchronisieren. Der Ausstieg von Thomas, dem meine Gegner immer zu hart waren, sorgte trotz der Umstellung der Kampagne zusammen mit dem Einstieg von Robin für eine erheblich ruhigere Runde. Nur der Ausstieg von Kathrin hat da menschlich echt weh getan, weil weite Teile der Kampagne auf sie ausgerichtet waren. Auch wenn sie durch Dani die ein wenig aktiver spielt, gut ersetzt wurde. Timos Wechsel des Charakters nach dem Debakel mit seiner Familie und der Hintergrund-Story war auch ein echter Fortschritt. Ich danke Timo, dass er versucht hat mal etwas anderes zu spielen und so zeigt, das auch alte Hunde neue Tricks lernen können. Doch wenn ich ehrlich bin, passt ein knurriger Hau-Drauf einfach mehr zu ihm.

Spielerisch bin ich mit den Fortschritten meiner Spieler echt zufrieden. Es gibt nicht einen Spieler der Runde, bei dem ich keine Fortschritte gesehen habe und das macht mich echt stolz.

Leider hat die Runde zum Ende der Kampagne aber scheinbar jegliches Interesse am Feedback verloren und sich nicht mehr an den Gruppenvertrag gehalten, mir Feedback zu den anderen Spielern zu geben. Ich habe das Belohnen dieses Punktes darauf hin eingestellt und werde in Zukunft nicht mehrt mit Belohnungssystemen arbeiten.

Jetzt freue ich mich darauf Sonntag den Höhepunkt der Kampagne zu leíten und danach einfach bei Martin zu spielen. Meine Erfahrungen aus dieser Kampagne bringe ich in das Konzept meiner gerade gestarteten neuen Fantasy- Runde ein und erfreue mich an den begeisterten Reaktionen ihrer Spieler.

Ich bin halt einfach eine SL-Diva die gerne hört wie gut sie ist und da habe ich zum Schluss trotz echt toller Runden bei der Kampagne vermisst.



Drum merke sich jeder Spieler der das hier liest: Lobe deinen SL immer mal wieder, auch wenn du der Meinung bist, er weiß, dass du ihn toll findest.
« Letzte Änderung: 29.08.2009 | 11:23 von Joerg.D »
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.