Autor Thema: Cyberpunk als Kind seiner Zeit  (Gelesen 6309 mal)

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Offline Asdrubael

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #50 am: 25.09.2009 | 15:15 »
Was man auf jeden Fall einkalkulieren sollte sind starke geographische Veränderungen. Z. B. die Ausbreitung von Wüsten, die hier in Europa einen Migrationsdruck nach Norden ergeben. Was sich gut trifft, wenn die Arktis im Sommer eisfrei ist und als Handelsstraße genutzt wird (was einige Einwohner Sibiriens vielleicht zu Piraten macht, weil die Regierung in Moskau sich nicht mehr um diese Gegend kümmert, sei dem die Gasvorkommen erschöpft sind)
Die einzigen, die gegen diese Piraten vorgehen sind die kanadier, die sich Alaska gekauft haben und nun zusammen mit dem unabhängigen Grönland einen Großteil der Nordpolar-Wasserstraßen kontrollieren.
Norwegen ist aufgrund des zusammenbruchs der Fischwirtschaft der EU beigetreten. (Die Fischwirtschaft starb, weil die Tiefsee aufgrund der klimaerwärmung langsam abstirbt.

Die Einwohner der Malediven haben auf der australischen Landmasse einen eigenen Staat gegründet und dort ein Bankenimperium hochgezogen. Funktioniert sehr gut, seit dem Sydney unter Sand begraben ist und der Australische Staat die Steuern immens erhöht hat.

In Libyen ist Gadafi immernoch an der Macht ... oder einer seiner Klone und verkauft munter Solarstrom nach Europa.

ich glaub dass man heute richtig viel rumspinnen kann, was in 60 Jahren sein wird. Sicher ist nur dass vieles anders sein wird.



Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Offline Oberkampf

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #51 am: 25.09.2009 | 15:20 »
In Libyen ist Gadafi immernoch an der Macht ... oder einer seiner Klone und verkauft munter Solarstrom nach Europa.

Und die Schweiz hat er von der Landkarte radiert:

http://www.n-tv.de/politik/Gaddafi-Schweiz-aufloesen-article489036.html
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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #52 am: 25.09.2009 | 16:30 »
Ich meine ja, dass man die ganze Transhuman - Welle wunderbar als aktualisierten Cyberpunk lesen kann.

zB
Accelerando
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Altered Carbon
Ghost in the Shell ... obwohl letzteres auch schon wieder ein paar Jährchen auf dem Buckel hat.
Eden: It`s an endless world
Das neuerschienene Eclipse Phase ein paar Jährchen in der Vergangenheit, ohne Titans und Erdzerstörung liefert dafür dann auch direkt ein RPG.

Ansonsten ... mein Rezept: keine allzu gravierenden geopolitischen Änderungen einbauen, ein bisschen mehr One-World ohne größere militärische Blockkonfrontation und mit vielen assymetrischen Konflikten und teilweise total irreale Motive dafür, ganz viel alltägliche Ambient Intelligence und Augmented Reality (ja, auch Kleinkinder mit VR - Kontaktlinsen und so Scherze). Noch ein paar andere nette Techno-Gimmicks für die Nerds einstreuen, auch wenn sie vielleicht teilweise eher unplausibel sind (Exoskelette, thermo - optische Camouflage, Folienbildschirme, Weltraumaufzug usw).
Erweiterte Überwachungstechniken, RFID, Genscans, gechippte Bürger ... "totalitäre Demokratie" mit nettem Gesichtsausdruck und iPod - Plastikverkleidung. Leistungsdruck und irgendwie beschönigte Zwangsarbeit.
Statt eines monolithischen Megakons, ganz viele kleine Firmen mit undurchschaubaren Verflechtungen. Statt einer ersten und einer dritten Welt ... Zonen mit vergleichbaren, sozialen Umständen über die ganze Welt verteilt.
Allgemein, viel mehr Netzwerke, weniger starre Organisationen. Spielergruppen könnten AdHoc-Netzwerke von Leuten mit gleichen Interessen sein. So bindet man wunderbar neue Leute ein.
Keine größere Raumfahrt, dafür aber verstärkte Nutzung des Orbits.
Berücksichtigung der Folgen von zuviel Information-Overload ... + the Holodeck will be the last invention und so.
Vielleicht sämtliche Dateninhalte in der "Matrix" (die wahrscheinlich dann doch besser Internet heißt) und der Heimrechner ist nur noch ein Terminal mit mobiler Festplatte für senisitven Kram? Aber das ist möglicherweise zu weit.

Das ganze mit einer gehörigen Prise Biopunk pfeffern.
Einen sorgfältig dosierten Esslöffel Nanotech.

Umrühren.
Fertig.

Eine Sache die sehr in die Richtung von dem geht, was ich mir so vorstellen würde, setzt Tellurian mit seinem Heavy Smog bei den B!s um. Allerdings imo mit viel zu viel und dynamischer Geopolitik.

Offline Woodman

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #53 am: 25.09.2009 | 17:49 »
Zitat
Ghost in the Shell ... obwohl letzteres auch schon wieder ein paar Jährchen auf dem Buckel hat.
Genaugenommen 20 seit erscheinen de ersten Mangas, das fällt also eigentlich noch in die klassische Cyberpunkzeit der spät 80er

Zitat
Keine größere Raumfahrt, dafür aber verstärkte Nutzung des Orbits.
Warum? Der wesentliche Antrieb zur verstärkten Raumfahrt in den Settings war doch meist Rohstoffknappheit, und die können wir heute schon ganz prima sehen, in 50 - 100 Jahren wird das sicher nicht besser und zumindest Robotdrohnen als Raumminenarbeiter dürften nötig sein im den Rohstoffbedarf irgendwie zu decken.
« Letzte Änderung: 25.09.2009 | 17:54 von Woodman »

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #54 am: 25.09.2009 | 19:15 »
GitS ist halt seiner Zeit vorraus. ^^

Zitat
Warum? Der wesentliche Antrieb zur verstärkten Raumfahrt in den Settings war doch meist Rohstoffknappheit, und die können wir heute schon ganz prima sehen, in 50 - 100 Jahren wird das sicher nicht besser und zumindest Robotdrohnen als Raumminenarbeiter dürften nötig sein im den Rohstoffbedarf irgendwie zu decken.

Ich denke nicht das sich Raumfahrt zum Rohstoffgewinn wirklich lohnt. Wenn dann für irgendwelche Exotenmaterialien, aber prinzipiell ist es glaube ich ökonomisch sinnvoller zu recyceln. Und "Zeitgeist" ist Raumfahrt auch nicht gerade. Mmmh, obwohl, pirvate Raumfahrtkonzerne.

Ist aber blöder Plausi-Nazi Scheiß ... Raumfahrt ist dafür halt cool. ^^

Offline Woodman

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #55 am: 25.09.2009 | 19:53 »
Erste Private Raumfahrtunternehmen gibts schon heute, und im Gegensatz zu Weltalltourismus würde ich unbemannter Raumfahrt durchaus wirtschaftliche Chancen geben, logischerweise eher bei seltenen Materialien. Und der nachteil an Recycling ist meist der hohe Energieaufwand, die Energie muss ja irgendwo erstmal herkommen, und so wie unser Energieverbrauch schon jetzt steigt könnte sich Raumfahrt gegenüber Recycling in bestimmten Berreichen rechnen.
Ich denke dabei garnicht an coole Raumschiffe, sondern an Spezialisierte Roboter mit einem einfachen Ionentriebwerk, einem einfachen Expertensystem und ohne Wiedereintrittsfähigkeit. Die Rohstoffe werden dann aus dem Orbit über einfache Wiedereintrittskapseln zum Erdboden befördert.

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #56 am: 25.09.2009 | 22:59 »
Die Erde ist vollgestopft bis oben hin mit Rohstoffen. Man muss halt nur immer tiefer bohren bzw. tauchen bzw. Müllkippen aufbuddeln und recyceln.

Von daher so cool das auch ist mit der Raumfahrt, ich glaube ein Setting ähnlich seaQuest DSV wäre heutzutage angebrachter.

Offline Woodman

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #57 am: 25.09.2009 | 23:54 »
Das kommt auf die Rohstoffe an, Eisen wird uns sicher nicht so schnell ausgehen und Silizium erst recht nicht, aber das ein oder andere seltene Zeug vielleicht schon, besonders weil die Idee mit dem Recycling lange Zeit aus der Mode gekommen ist und die Verarbeitung der Rohstoffe das Recyceln teilweise unheimlich schwer macht. Und die richtige Tiefsee erfordert zur Erschließung auch immensen Aufwand.

Aber natürlich werden erst erdgebundene Techniken eingesetzt bevor man so sonstwo nach den Rohstoffen sucht, teilweise existieren diese sogar schon und lohnen sich nur noch nicht, die Japaner haben zb. eine Technik entwickelt um Uran aus Meerwasser zu gewinnen, wenn der Uranpreis noch ein wenig steigt wird das Verfahren rentabel.
Es gibt einen Prozess um aus bestimmten Kunststoffen wieder Öl herzustellen, da hab ich aber lange nichts mehr drüber gehört, das Verfahren ließ sich wohl nur schlecht skalieren.

Ansonsten fand ich zb. Subwar 2050 auch ein cooles Setting, Als Unterwassersöldner kämpft man in Konzernkriegen im wesentlichen um Resourcen.

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #58 am: 26.09.2009 | 00:19 »
Naja, momentan bewegen sich die Transportkosten in den LEO bei rund $40m pro Tonne. Da ist die Tiefseeforschung, die immer noch in den Kinderschuhen steckt, jetzt schon bei weitem preiswerter.

Zum Vergleich: Das 16t-Tiefsee-Uboot Alvin II hat 1964 rund $600k gekostet und ist 45 Jahre später immer noch im Dienst und das obwohl es zwischenzeitlich mal ein Jahr in 1500m Tiefe lag. Das momentan neueste DSV die Shinkai 6500 hat $60m (Entwicklung und Bau) gekostet.

Offline Falcon

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #59 am: 26.09.2009 | 01:06 »
@dunklerschatten: hast vielleicht ein besseres Gedächtnis als ich.
Aber Matrix ist auch schon wieder 10Jahre her ;D
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Offline Feuersänger

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #60 am: 26.09.2009 | 18:04 »
Was mir gerade so einfällt:

bei einem heute geschriebenen CP Setting wäre vermutlich China die Hegemonialmacht.

So, muss jetzt los, SR spielen.
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline WeepingElf

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #61 am: 28.09.2009 | 22:55 »
Ich denke nicht, dass Cyberpunk überholt ist.  Manche Details sicherlich.  Aber viele andere Aspekte - Globalisierung, Erosion der Demokratie, Umweltprobleme usw. - sind aktueller denn je!

Ich bastele übrigens schon seit einer ganzen Weile an einer eigenen (Post-)Cyberpunk-Welt, Arbeitstitel "Solarpunk".  Es ist aber keine Grau-in-Schwarz-Düsterwelt, sondern eine, in der es sowohl hoffnungsvolle als auch bedrohliche Aspekte gibt.  Auch wenn es in der gegenwärtigen Situation (Schwarz-Gelb bei uns, Obama in den USA) anachronistisch anmuten mag, gibt es einen neuen Kalten Krieg zwischen der von einer Mitte-Links-"Regenbogenkoalition" regierten Europäischen Union, die auf einen Green New Deal setzt und damit einigermaßen aus der Krise rauskommt, und den USA, in denen der Kapitalismus die Demokratie erdrosselt hat, und die nur deshalb dem Weltklima nicht den Rest geben, weil ihre Volkswirtschaft fast völlig kollabiert ist und am Tropf der exorbitanten Rüstungsausgaben des Regimes hängt.  Es gibt aber noch eine dritte Seite im Zweiten Kalten Krieg, und das ist die russisch-chinesische Allianz; der Boom in China ist nebenbei bemerkt vorbei, weil das erstarrte diktatorische Regime die sozialen Konflikte nicht mehr bewältigen konnte und das Land sich in einem Bürgerkrieg selbst zerfleischte (ein "Volkskommitee zur Wiederherstellung des Sozialismus", das sich aus Armee- und Stasi-Offizieren rekrutierte, hat versucht, die Macht an sich zu reißen, weil es meinte, die Regierung würde zu viel Kapitalismus betreiben und nicht brutal genug gegen Demokraten und Separatisten vorgehen).  Und dann ist da noch der Dauerkrieg am Persischen Golf zwischen den USA und Israel auf der einen Seite und den Islamisten auf der anderen.

Mit anderen Worten: ein großer Teil der Welt steckt so richtig tief im Dreck, aber ein anderer großer Teil (nicht nur die EU, sondern auch das weiterhin boomende Indien und große Teile Lateinamerikas und sogar ein paar afrikanische Staaten) ist dabei, an einer lebenswerten Zukunft zu basteln, und so viel Metaplot sei verraten, dass im weiteren Verlauf die Diktaturen zusammenbrechen und der humane Fortschritt siegt.
... brought to you by the Weeping Elf

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #62 am: 30.09.2009 | 13:15 »
Mal ne andere Frage ... wer hier würde den sowas spielen? Bzw wer würde noch ein neues Cyberpunk - Setting haben wollen und unter welchen Vorrausetzungen?

Ich glaube nämlich das die Punkers eigentlich relativ rar gesäht sind, und das die meisten Leute mit SR vollauf zufrieden sind. Irre ich mich da?

Also mein persönliches Traumsetting bzgl aktualisiertem Cyberpunk habe ich mir von Eclipse Phase erhofft, das wurde aber so nicht komplett eingelöst. Von daher, ich könnte eins gebrauchen und würde sogar ne Menge Geld dafür ausgeben. Wer noch? ^^

Offline Medizinmann

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #63 am: 30.09.2009 | 13:19 »
Ich glaube nämlich das die Punkers eigentlich relativ rar gesäht sind, und das die meisten Leute mit SR vollauf zufrieden sind. Irre ich mich da?
Ich bins jedenfalls
Und Ja ,im Augenblick spiele Ich beides  ;D

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #64 am: 30.09.2009 | 14:01 »
@Imago
Ich denke der Punkt ist einfach, dass wir in einer Wohlstandsphase leben und in solchen Zeiten sind die Leute halt vor allem um ihren Reichtum (Dystopien) besorgt, statt sich vor dem Hungertod zu fürchten (Utopien). Solcherlei Verhalten ist aber auch schon aus römischen Zeiten bekannt.

Offline Feuersänger

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #65 am: 30.09.2009 | 14:07 »
Du spielst beides was?

Ich würde z.B. ein aktualisiertes SR-Setting begrüßen. Und wenn nicht SR - also ohne Magie und Elfen etc - dann braucht es doch irgendeinen "Twist", damit es nicht öde und 08/15 wird.

Mit dem Sicherheits- und Überwachungswahn muss man freilich vorsichtig sein. Ein paar alte SR-Hasen (bekannt aus Usenet und diversen Foren) scheinen das ja so krass durchzuziehen, dass ich mich frage, was für "Abenteuer" die Runner da überhaupt noch erfolgreich bestehen können.

Kleine Anekdote: bei unserer neuen SR-Kampagne wäre es gleich beim ersten Run fast zum Epic Fail gekommen, weil wir einen Kurier beschatten sollten. Als er nun zum internationalen Flughafen fuhr, waren wir drauf und dran, ihn uns zu schnappen, ehe er uns entglitte. Der SL hat uns dann mehr oder weniger OOC ermuntert, ihn weiter zu verfolgen. Was dann auch geklappt hat.

Nach dem Run habe ich mich dann darüber mit dem SL unterhalten, und ihm gesagt, dass in so mancher Runde der Run an dieser Stelle zu Ende gewesen wäre, weil es in deren Universum keine Möglichkeit gäbe, als illegaler Runner mit Cyberware etc. spontan durch die Sicherheitskontrollen zu kommen. Darauf hat er nur geantwortet "Es muss doch spielbar bleiben". Besser kann man's nicht sagen.
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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #66 am: 30.09.2009 | 14:17 »
Ich persönlich bevorzuge mittlerweile weder Utopien noch Dystopien. Ich mag ausgeglichene oder nennen wir es ruhig "realistische" Settings.

Offline Medizinmann

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Re: Cyberpunk als Kind seiner Zeit
« Antwort #67 am: 30.09.2009 | 14:47 »
Du spielst beides was?
Wenn Du mich meinst ?
 Erst seit kurzem wieder.Bin zwar ein grosser SR Fan,hat sich aber (gerade hier über Tanelorn) so ergeben,das sich eine Cyberpunk Runde bei mir gebildet hat.Ich hab C2020 vor 10 Jahren zuletzt gespielt

"Es muss doch spielbar bleiben". Besser kann man's nicht sagen.
Volle zustimmung.
Ich lese Immer wieder,das SR 4 kaum spielbar ist,weil man,wenn man nach RAW geht die Scanner alles verderben und fake SINS (IDs für nicht Shadowrunner) sofort entdeckt werden.So kann man aber nicht spielen,weil das dann niemandem Spass macht.Wer als Sado-SL seine Spieler quält hat bald keine mehr

Und wenn nicht SR - also ohne Magie und Elfen etc - dann braucht es doch irgendeinen "Twist", damit es nicht öde und 08/15 wird.
eine Alternative ist GURPS Technomancer (deren Version von SR aber ohne Edos dafür mit
Chimären)

JahtaHey
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