Autor Thema: Filme und Serien - Smalltalk  (Gelesen 949395 mal)

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Offline BBB

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8100 am: 5.01.2022 | 20:36 »
Dass du dich darüber mokierst, dass die Schauspieler "zu gut" sind, ist extrem schräg. ;)

Nochmal: Mein Punkt ist nicht, dass die Schauspieler zu gut sind. Sie sind zu gute Charakterdarsteller, was bei mir die Erwartung an gute Charaktere weckt, was das Drehbuch nicht hergibt.
Hätten Sie stattdessen gute Schauspieler genommen, die gute Satiriker sind, gäbe es das Problem nicht für mich.

Hab ich ursprünglich vielleicht zu überspitzt formuliert, sorry dafür.

Und auch Stallone kann schauspielern. Muss halt nur zur Rolle passen. Was genau mein Punkt ist ;) Selbst Meryl Streep kann nicht alles spielen ;)
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Offline Sashael

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8101 am: 5.01.2022 | 20:45 »
Eine der besten Satiren wurde mit Leuten gedreht, die keine Ahnung hatten, dass es eine Satire sein soll.

Ich versteh auch nicht so ganz, was du unter Satiriker verstehst. Wo machst du denn den Unterschied fest? Oder geht´s nur um die Filme, die die Schauspieler bisher gedreht haben?
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline BBB

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8102 am: 5.01.2022 | 21:02 »
Wie gesagt, ich kann es nicht wirklich erklären.
Ist nur ein dilletantischer Versuch meine Wahrnehmung des Films nachzuvollziehen.
Ich bin auch kein Filmkritiker, hab davon selber viel zu wenig Ahnung, insofern kann ich euch echt keine tieferen Analysen liefern, tut mir leid :D

Und ich beziehe mich nur auf meine Erwartungshaltung.
Wenn ich beispielsweise in einer Kritik lese: In einer Szene sitzen da 6 Oscars als beste Darsteller - dann weckt das eine gewisse Erwartung an den Film.

Ich versteh auch nicht so ganz, was du unter Satiriker verstehst. Wo machst du denn den Unterschied fest? Oder geht´s nur um die Filme, die die Schauspieler bisher gedreht haben?

Ja, in erster Linie geht es mir um die durch mich mit den Schauspielern verbundenen Erwartungen. Nichts weiter.
Ich gucke nicht viel Satire, deswegen kenne ich mich in dem Feld auch nicht gut aus. Hätten sie von mir aus DiCaprio mit Ricky Gervais ersetzt, keine Ahnung. Aber ja, wenn ich mit den Namen mehr Satire verbunden hätte, wäre meine Erwartung und damit meine Wahrnehmung wahrscheinlich eine andere gewesen.

Oder noch anders ausgedrückt:
Die großen Namen haben dafür gesorgt, dass der Film viel Aufmerksamkeit erhält, ja.
Sie haben aber auch meine Erwartungen in die Höhe getrieben. Und dem wird der Film nicht gerecht. Warum: Keine Ahnung. Da müsste ihr Leute fragen, die Ahnung von Film haben.

Klarer?
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Offline Sashael

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8103 am: 6.01.2022 | 00:59 »
Dazu passend mein Lieblings"zitat":

Es gibt keine schlechten Erfahrungen, es gibt nur falsche Erwartungen.

;D
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Scurlock

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8104 am: 6.01.2022 | 05:50 »
Interessante Diskussion. Mir hat "Don't look up" gut gefallen. Ein solider Film, der allerdings ein Problem hat: Die Realität ist bereits so irrwitzig, dass die Satire eigentlich nicht mehr wirklich greifen kann. Viele Dinge, die als überhöht und als Holzhammer wahrgenommen werden, haben doch in jüngerer Vergangenheit in vergleichbarer Art schon stattgefunden.
Wie soll eine Meryl Streep eine absolute durchgeknallte Präsidentin satirisch überhöht darstellen, wenn ein Donald Trump die USA schon an den Rand des völligen Chaos geführt hat? Verglichen mit Agent Orange ist ihre Orleans fast noch als gemäßigt zu bezeichnen.
Viele Kritiker des Filmes werfen ihm vor, dass er zu laut sei, zu grell, zu schwarz/weiß. Nur würde ein leiserer Film mit feinsinniger Satire unsere Zeit nicht mehr adäquat aufs Korn nehmen können. Die Realität ist laut, ja nahezu hysterisch und das Schwarz-/Weiß-Denken nicht weniger Menschen nimmt fanatische Züge an. Und vielleicht sind unsere Zeiten mittlerweile so verrückt, dass selbst eine Holzhammersatire wie "Don't look up" deshalb als Satire nicht mehr funktionieren kann...   

Offline KhornedBeef

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8105 am: 6.01.2022 | 08:37 »
Wenn doch nur jemand gesagt hätte, dass der Film keine Satire ist, dann wäre die Hälfte der Probleme gelöst. Oh, warte...
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Offline BBB

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8106 am: 6.01.2022 | 09:21 »
Es gibt keine schlechten Erfahrungen, es gibt nur falsche Erwartungen.

;D

Dem kann ich nur zustimmen  ;D
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Offline Seraph

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8107 am: 6.01.2022 | 10:10 »
Interessante Diskussion. Mir hat "Don't look up" gut gefallen. Ein solider Film, der allerdings ein Problem hat: Die Realität ist bereits so irrwitzig, dass die Satire eigentlich nicht mehr wirklich greifen kann. Viele Dinge, die als überhöht und als Holzhammer wahrgenommen werden, haben doch in jüngerer Vergangenheit in vergleichbarer Art schon stattgefunden.
Wie soll eine Meryl Streep eine absolute durchgeknallte Präsidentin satirisch überhöht darstellen, wenn ein Donald Trump die USA schon an den Rand des völligen Chaos geführt hat? Verglichen mit Agent Orange ist ihre Orleans fast noch als gemäßigt zu bezeichnen.
Viele Kritiker des Filmes werfen ihm vor, dass er zu laut sei, zu grell, zu schwarz/weiß. Nur würde ein leiserer Film mit feinsinniger Satire unsere Zeit nicht mehr adäquat aufs Korn nehmen können. Die Realität ist laut, ja nahezu hysterisch und das Schwarz-/Weiß-Denken nicht weniger Menschen nimmt fanatische Züge an. Und vielleicht sind unsere Zeiten mittlerweile so verrückt, dass selbst eine Holzhammersatire wie "Don't look up" deshalb als Satire nicht mehr funktionieren kann...

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Offline wild dice

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8108 am: 6.01.2022 | 10:34 »
+1 - schöne Analyse!
Keine Panik, das ist nur das normale Leben - jenes, welches zwischen den Träumen der Kindheit und der Ruhe des Todes einen immer wieder auf den Boden zurückholt.

Offline tartex

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8109 am: 6.01.2022 | 11:08 »
Die lustigste Kritik, die ich gelesen habe, war, dass der Komet eine extrem schlechter Metapher für den Klimawandel sein, weil die Leute in dem Fall, dass die Katastrophe in 6 Monaten und nicht erst in Jahrzehnten aufträte, sich ja anders verhielten.

Haha. Als gäbe keine COVID-Leugner.  >;D
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Scurlock

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8110 am: 6.01.2022 | 13:53 »
Die lustigste Kritik, die ich gelesen habe, war, dass der Komet eine extrem schlechter Metapher für den Klimawandel sein, weil die Leute in dem Fall, dass die Katastrophe in 6 Monaten und nicht erst in Jahrzehnten aufträte, sich ja anders verhielten.

Haha. Als gäbe keine COVID-Leugner.  >;D
Was belegt, dass einige Kritiker weder den Film noch die realen Umstände, auf die der Film hinhämmern will, verstanden haben. Für sich als Film oder auch allein als Satire betrachtet, ist "Don't look up" aber tatsächlich nicht wirklich gut. Die Figuren wirken hoffnungslos überzeichnet, lassen Tiefe vermissen, die Schauspieler chargieren und die Gags zünden meist nicht.  Allerdings muss so ein Film zwangsläufig als Satire scheitern, weil die Realität wie gesagt um einiges absurder erscheint als es ein Drehbuchautor sich ausdenken könnte.
Oder wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass eine Bewegung wie Qanon die Massen mobilisieren kann? Eine Bewegung, deren Anhänger davon überzeugt sind, dass die Eliten Kinder essen, um jung zu bleiben. Oder welcher Schreiber wäre auf die irrwitzige Idee gekommen, einen Präsidenten zu ersinnen, der ernsthaft das Spritzen von Desinfektionsmitteln gegen ein Virus erwägen würde?
Oder lokal auf Deutschland bezogen, hätte jemand gedacht, dass ein ein eigentlich erfolgreicher Sänger und einstiger Superstar sich hinsetzt und heulend vor der Kamera über Atlantis schwadroniert? Hätte man vor Jahren gedacht, dass die Leute ernsthaft auf die Strasse gehen, weil sie unter anderem an eine Weltverschwörung glauben? Eine Weltverschwörung, in der Reptiloide und Bill Gates den Umsturz aller Systeme planen. Nahezu jeder Autor, der so ein Szenario noch vor wenigen Jahren erdacht hätte, wäre nicht mal in die Nähe einer Filmproduktion gekommen, Satire hin oder her...
Selbst solche Typen wie Mark Zuckerberg oder Elon Musk kann sich ein Satiriker doch nicht besser ausdenken. Insofern ist die Figur von "Isherwell" in "Don't look up" noch nicht mal mehr eine Karikatur, sondern viel eher die gelungene Darstellung der Essenz dieser Personen. Insbesondere Zuckerberg erscheint mir da gut getroffen. Wenn bei Facebook willentlich Dikatoren, Menschenhändler und Drogenkartelle unterstützt oder zumindest geduldet werden, um Profite zu generieren, wirkt ein "Isherwell" fast noch harmlos. Da erscheint mir sogar das Riskieren des Untergangs der Menschheit zugunsten einfachen Profitdenkens als sehr realitätsnah.

Vor diesem Hintergrund kann kein Film, keine Satire gelingen. "Don't look up" muss unweigerlich scheitern, weil die Realität die Satire um Längen schlägt.

Nein, McKays "Don't look up" ist deshalb kein wirklich guter Film geworden. Aber er ist ein wichtiger Film. Vielleicht der wichtigste Film der letzten Jahre...       

Offline Drantos

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8111 am: 6.01.2022 | 14:15 »
Die lustigste Kritik, die ich gelesen habe, war, dass der Komet eine extrem schlechter Metapher für den Klimawandel sein, weil die Leute in dem Fall, dass die Katastrophe in 6 Monaten und nicht erst in Jahrzehnten aufträte, sich ja anders verhielten.

Haha. Als gäbe keine COVID-Leugner.  >;D

Da gebe ich dir grundsätzlich recht.

Für mich passt die Metapher nicht, weil die Auswirkungen des Kometeneinschlags viel gravierender sind, als die Auswirkungen des Klimawandels. Der Komet löscht alles aus. Der Klimawandel wird das nicht tun (allenfalls durch sekundäre oder tertiäre Effekte, die der Mensch selbst herbeiführt).

Und ich finde auch, dass man Typen wie Trump, Musk oder Zuckerberg nicht gut karikieren kann. Deren Wirken ist so surreal, dass ich manchmal denke, ich lebe tatsächlich in der Matrix.

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Offline Alexandro

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8112 am: 6.01.2022 | 16:22 »
Gestern The Queen of Spain geschaut. Spielt im Spanien des 1950er und handelt von einer Hollywood-Crew, welche nach Spanien kommt um einen Monumentalfilm über die "katholischen Könige" (Ferdinand II & Isabella I) zu drehen. Die spanischstämmige Hauptdarstellerin Macarena Granada (Penelope Cruz), inzwischen ein großer Hollywoodstar, kehrt dafür in das Spanien unter Franco zurück, obwohl ihr Vater vom Franco-Regime ermordet wurde. Doch auch die anderen Mitglieder der Crew haben persönliche Gründe für diese Reise, welche im Verlauf des Films enthüllt werden...

Sehr gut gespielt, großartiges Drehbuch und Dialoge, ein packendes Porträt der Zeit, in welchem nicht nur Spanien unter Franco (im wesentlichen immer noch Nazis, aber aus außenpolitischen Gründen müssen sie an ihrem Image arbeiten), sondern auch das Studio-System, die Glanzzeit des überbudgetierten Historienfilms und McCarthys Kommunistenhatz zu einem faszinierenden Tableau verwoben werden. 8/10 Punkten.
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Swafnir

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8113 am: 6.01.2022 | 20:13 »
Nachdem ich das Buch heute gelesen habe, hab ich auch gleich den Film zu Tannöd nachgeschoben. Was für ein Dreck. Schon nach der ersten Szene hätte ich eigentlich ausschalten müssen. Völlig unsinnige Änderungen und dazu noch wirklich unterirdische Schauspieler.
Das einzig gute daran: Die Schwächen des Film heben die Stärken des Buchs besser hervor.

Offline Lyonesse

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8114 am: 7.01.2022 | 19:08 »
Die Staffel 5 von Gomorrha ist angelaufen und nach 4 Folgen geht die Todesrate
(erwartungsgemäß) durch die Decke. Wo sie sich dafür in den früheren Staffeln noch
etwas Zeit genommen haben, geben sie hier fast sofort Vollgas. Um Ersatz zu schaffen,
werden einfach neue Familien aus dem Umland Neapels eingeführt.
Don Genna macht (mal wieder) ein bisschen was offstage, womit er dann unverhofft um
die Ecke kommt; es gibt natürlich eine Riesenüberraschung, aber insgesamt kommt die
Geschichte doch ans Ende mit ihrem dauernden Kreislauf aus Gewalt, Gebiets- und Herrschafts-
anspruch, und dem Ausbau sowie die Erhaltung von Drogenlieferketten.
All das wissen die Macher natürlich auch und darum befinden wir uns ja auch im Serienfinale.
Alles in allem, und trotz gewisser Ermüdungserscheinungen, hält die Serie ihr gutes Niveau
weiterhin problemlos und erzählt die Geschichte (zumindest bisher) einfach konsequent zu Ende.
 
« Letzte Änderung: 7.01.2022 | 19:13 von Lyonesse »
Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.
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Offline flaschengeist

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8115 am: 7.01.2022 | 20:07 »
+1 - schöne Analyse!

Diese Analyse leuchtet mir ebenfalls ein :d
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Ludovico

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8116 am: 8.01.2022 | 11:22 »
Wir sind mit Leverage 2.0 durch und haben dann mit Staffel 1 von Leverage begonnen.
Da wurd mir auch klar, wieso Leverage 2.0 mich nicht packen konnte:
Noah Wyle ist ein guter Schauspieler und er macht seinen Job gut.  Aber dem Charakter fehlt die Tiefe eines Nathan Hunt. Das ist ja auch nicht verwunderlich, da er nur eine Staffel hat
Aleyse Shannon wirkt irgendwie etwas deplatziert zwischen den älteren Herrschaften. Sie spielt auch gut, aber in einem jungen Team wirkt sie passender. Schade, dass Aldis Hodge nicht mitmachte.

Der Rest wirkt irgendwie alt und müde und ohne Timothy Hutton und Aldis Hodge auch unkomplett. Immerhin hatten sie ja einige Zeit nötig, um als Team richtig zusammenzuwachsen.
Die Plots wirken irgendwie auch nicht so richtig überzeugend auf mich. Teilweise ist es doch etwas zuviel Technik.

Alles in allem hätten sie es beim Ende von Staffel 5 belassen sollen, finde ich. Das war perfekt. Das Team war über die Staffeln zusammengewachsen, meisterte mehrere Herausforderungen, Höhen und Tiefen und dann wurde das Ende von langer Hand vorbereitet.

Offline Alexandro

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8117 am: 8.01.2022 | 11:52 »
Bin jetzt mit Staffel 4 und 5 von Chuck durch. Vorher noch auszugsweise Staffel 1-3 nachgeholt, die ich schon kannte (allerdings länger her sind). Eigentlich gilt "durch" nicht wirklich - auch in den letzten beiden Staffeln habe zwischendurch habe ich immer wieder Folgen ausgelassen, weil es einfach zu zäher und unlustiger "Filler" war. Seltsame Serie, aus einer Zeit zwischen "modernen" Erzählgewohnheiten und "syndication hell", nicht sehr gut gealtert (auch was den Humor angeht). Auch das Ende der Serie ist nicht wirklich befriedigend, anscheinend hatte man sich ausgerechnet, dass die Serie mindestens noch 3 Jahre weiterläuft.
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Offline Shihan

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8118 am: 8.01.2022 | 12:26 »
..."syndication hell"...
Was genau verbirgt sich dahinter?

Offline Mr Grudenko

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8119 am: 8.01.2022 | 18:54 »
Was genau verbirgt sich dahinter?

"Syndication" bedeutet im amerikanischen Fernsehmarkt zum einen, dass die Ausstrahlungsrechte für eine Fernsehserie nach der Erstaustrahlung bei einem nationalen Network an kleinere lokale Stationen oder Kabelsender für Wiederholungen lizenziert werden. Dabei werden meistens die Rechte für die komplette Serie aufgekauft, um damit dann das Programm aufzufüllen, weshalb auch idR nur Serien mit mindestens vier Staffeln (bzw. 80-88 Folgen, bis in die frühen 00er mindestens 100 Folgen) in Syndication gehen, weil sich bei weniger Folgen die Kosten an den Rechten in Vergleich zur 'Auslastung' nicht mehr rechnen.

Danach werden die Serien dann von den Käufern blockweise in Dauerwiederholung oder als sonsitges Füllmaterial gesendet (so wie Kabel 1), wobei chronologische Reihenfolge, Serienstaffeln oder Produktionsreihenfolge relativ schnurz sind.

Und dann gibt es noch Serien, die von vornherein mit Blick auf die entsprechenden Menge an Folgen für die Syndication produziert werden, und die dann auch mehr auf das episodenhafte ausgelegt sind.
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Offline Alexandro

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8120 am: 8.01.2022 | 23:00 »
Genau. Serien bei denen sich nicht zu viel an der Ausgangssituation ändern darf (Futurama hat das parodiert, obwohl es selber in diese Falle getappt ist), weil die Folgen in der Syndication auch außer der Reihe geschaut werden sollen; wo die Verträge der Hauptdarsteller staffelweise verlängert werden (weswegen deren Figuren nichts passieren darf, weil man schon für die ganze Staffel bezahlt hat), während Nebendarsteller auf Episoden-Basis unter Vertrag genommen werden (was es schwierig macht wiederkehrende Gaststars zu haben, da die entsprechenden Schauspieler dann oft schon in anderen Projekten eingebunden sind) - all das ist nicht gerade zuträglich für interessante Serien, von denen man sich die DVD-Box kauft oder die man später im Streaming binged.
« Letzte Änderung: 8.01.2022 | 23:46 von Alexandro »
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Offline Trichter

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8121 am: 8.01.2022 | 23:41 »
So, gerade Matrix 4 im Autokino gesehen. Besser als ich befürchtet hatte.
Und nimmt sich selbst insbesondere am Anfang schön selbst auf die Schippe  ~;D
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Offline Alexandro

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8122 am: 9.01.2022 | 21:33 »
Gerade Vivarium auf Amazon gesehen. Sehr eindringlicher (psychologischer) Horror, mit starken kafkaesken Einflüssen. Hat mich stärker mitgenommen, als ich gedacht hätte, besonders das Ende
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Unbedingte Empfehlung, wenn man auf Filme wie "Midsommar" oder "A Cure for Wellness" (Freude am leichten Unwohlsein) steht.
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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8123 am: 10.01.2022 | 09:45 »
Pixars Oben hat für mich dasselbe Problem wie Wall-E: Nach einem brettstarken Anfang zerfisselt der Film gegen Ende hin und ergeht sich in turbulenten Verfolgungsjagden und Actionsequenzen, die weit weg von den eigentlich interessanten Fragen um die Figuren sind. Außerdem, und es kann sein, dass das eine unpopuläre Meinung ist: Die Hunde sind echt doof. Ich meine, richtig doof. Die bereiten keinen wirklich guten Gag vor, taugen als Handlanger des Oberbösewichts nicht und nehmen der Geschichte tatsächlich ein wenig den ernstzunehmenden Unterbau, den sie eigentlich verdient. Insgesamt wirkt der Film für mich nicht so recht aus einem Guss, da kann auch die tolle Figur des Carl Fredericksen - samt famoser Performance von Ed Asner - nicht drüber hinwegtrösten.
« Letzte Änderung: 10.01.2022 | 13:29 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Swafnir

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #8124 am: 10.01.2022 | 10:46 »
Don't Look Up

Starke Satire mit tollen Schauspielern. Leider bleibt einem der ein oder andere Lacher im Halse stecken, wenn die Satire zu realistisch wird und man sich denkt: "Verdammt, genau so könnte es wirklich passieren!"