Autor Thema: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western  (Gelesen 14928 mal)

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Online Waldviech

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #50 am: 22.03.2015 | 22:10 »
Die Idee mit der Gegenseitigkeit find ich Klasse! Möglicherweise haben die Ersten Forscher von den Aliens diverse spirituelle Philosophien und Designs übernommen. Dieser Austausch könnte sich dadurch intensiviert haben, dass die Ersten Forscher ihre Rolle als "Götter" und "Geister" ernst nehmen, weil sie die im Detail wie auch immer abgelaufene Katastrophe, die sie verursacht haben, bereuen. Sie sehen sich daher als Schutzmacht der Aliens, würden aber erst gegen Kolonisten aktiv werden, wenn diese ihre Schützlinge aktiv bedrohen. Expeditionen zu den Aliens hätten dann einen interessanten Aspekt: Man muss vorher die Erlaubnis der Ersten Forscher einholen oooder man zieht einfach los, das Einverständnis der Sonden voraussetzend. (Und hofft dabei, dass man nicht versehentlich irgend ein Tabu bricht und Knatsch mit transzendenten KIs von jenseits der Singularität kriegt).

Nebenher bemerkt: Die Idee dahinter ist auch so ein bisschen, den obligatorischen, ausgekauten Indianer-Abklatsch alá Avatar zu vermeiden. Die Konflikte, die sich aus der Anwesenheit der Aliens ergeben, sind weniger zwischen Mensch und Alien zu sehen, sondern laufen eher zwischen Mensch, Mensch und KI - darüber, wie mit der Anwesenheit von Aliens nun umzugehen sei.
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Achamanian

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #51 am: 23.03.2015 | 09:08 »
Schöne Idee mit den "Eingeborenen"!
Was das Erscheinungsbild/die Biologie dieser Aliens angeht: Wie wäre es, wenn sie äußerlich relativ vertraut wirken (evtl. sogar mit zwei-Beine-zwei-Arme-Kopf-Konfiguration), sich ihrem inneren Aufbau nach aber in geradezu unheimlicher Weise von diesem äußeren Eindruck unterscheiden? Mir fallen immer als erstes Pilzwesen ein, natürlich sind auch tausend andere Ansätze denkbar ... vielleicht haben sie Münder, die überhaupt nicht zur Nahrungsaufnahme da sind, sondern eine dünne Membran enthalten (und schützen), bei der es sich um ein Wahrnehmungsorgan handelt ... nehmen Nahrung durch eine Form von Osmose auf ... fühlen sich aufgrund ihrer Biochemie kalt und klamm wie Leichen an ... können Körperteile abstoßen, die für kurze Zeit eigenständig die letzte gespeicherte Bewegung durchführen ... verbreiten einen ganz leichten Geruch nach Terpentin ... haben einen Pelz, der aus beweglichen Fühlern besteht ... kurz: wirken aus fünf Meter Entfernung wie flauschige Ewoks, sind aber für Menschen bei dichterem Kontakt vage gruselig. Was alles nichts daran ändert, dass sie den Menschen freundlich begegnen, aber die Einstellung mancher Menschen zu ihnen beeinflussen könnte, weil sie halt auf den zweiten Blick nicht rüberkommen wie edle Wilde, sondern wie kleine, bizarre Gruselmonster.

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #52 am: 23.03.2015 | 19:49 »
Ich würde ja die Aliens eher vage lassen. Die sollen ja eh nicht unbedingt zentraler Spielinhalt sein, oder?

Da sind mir blaue Menschen (fehlgeschlagene Gen-Experimente aus Brasilien) und hochgezüchtete Oktopoden-Musiker lieber.

Als Indianer-Ersatz fänd ich Öko-Rebellen / -Terroristen eh passender: Die sind aggressiv, man kann mit ihnen herumkämpfen, aber man kann auch mit ihnen reden und gegenseitiges Verständnis entwickeln.

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Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Achamanian

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #53 am: 11.07.2015 | 11:25 »
Thread-Nekro:

Dieser Settingthread geht mir ja nicht so recht aus dem Kopf, hat einfach die richtige Mischung aus Abenteuer-Potenzial, abgefahrenen Ideen und Hard-SF-Elementen ... gibt es sonst noch jemanden, der daran rumdenkt? Für mich ist das gerade vor allem ein potentieller Schauplatz für das Cypher-System, das ich gerne mal mit einem "richtigen" SF-Setting (nicht Science-Fantasy) ausprobieren würde.

Ich habe leider bis Mitte/Ende August überhaupt keine Zeit für Hobby-Kram, hätte dann aber Lust, ein bisschen dran zu basteln, indem ich mir den einen oder anderen Aspekt rauspicke und ihn als Text ausarbeite, und das vielleicht auch mal zu bespielen. Mag wer mitmachen?

Online Waldviech

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #54 am: 11.07.2015 | 11:48 »
Ja, irgendwann müsste man hier wirklich mal weitermachen - wenn das leidige RL nur nicht wäre! Ich war auch noch so am Überlegen, ob Welten außerhalb des ymirschen Mond-Systems eventuell auch eine Rolle spielen könnten. Das Sonnensystem von 109 Piscium b ist insgesamt ja größer als "nur" der Gasriese in der habitablen Zone mit seinen bewohnbaren Monden. Aus dem heimischen Sonnensystem hat die Menschheit bereits reichlich Expertise im Besiedeln "toter" Welten und im Konstruieren von Raumstationen (das ist ja einer der wichtigen Punkte des Settings). Da wäre es logisch, dass es auch weiter außen (oder innen) liegende Kolonien und Habitate gibt. Das Ymir und seine Monde so außergewöhnlich sind, würde ja nicht bedeuten, dass es an anderen Ecken von 109-Piscium-b nichts interessantes gäbe.
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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #55 am: 11.07.2015 | 11:59 »
So eine Frontier im System passt sicher auch gut ...
Mein Plan war, wenn ich irgendwann Mitte bis Ende August Zeit habe, mal ein Element aus dem Thread zu picken, hier im Thread anzusagen, welches das wäre, es genauer auszuarbeiten und das Ergebnis dann hier reinzustellen.
Meine Favoriten dafür wären der Legat als Organisation und/oder eine transhumanistisch-esoterische Sekte, die den Upload anstrebt und deren Mitglieder in jüngster Zeit ins Piscium-System strömen, um Kontakt zu den ersten Forschern aufzunehmen.

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #56 am: 11.07.2015 | 13:21 »
Das Legat wäre natürlich, als eine der angedachten "Core-Stories" schon ne kewle Sache. Angedacht war ja ein Status als "halblegale" Problemlöser-Organisation. Ich würde da ja irgendwie an eine "Foundation für Recht und Verfassung" in Space  denken. Grundsätzlich ist es eine Art NGO, der von mehreren einflussreichen Gruppierungen und Einzelpersonen finanziert wird. Das Legat ist nicht nur ein privater, interplanetarer Sicherheitsdienst, sondern greift auch (auf Anfrage) diversen lokalen Polizeiorganisationen unter die Arme und fungiert nicht selten als Mittler zwischen verschiedenen Kolonien, wenn es um interplanetare Verbrechen geht. Nebenbei unterstützt das Legat eine Vielzahl an Forschungseinrichtungen. Der Name "Das Legat" leitet sich davon ab, dass das Zentrum des Legats (angeblich) auf der 20 Jahre weit entfernten Erde sitzt und die Legatsagenten, vage angelehnt an ihre antiken römischen Vorbilder, als Vermittler bei Konflikten und "Hilfsbeamten" tätig sein sollen.
Grundsätzlich ist das Legat eine klassisch-gute Organisation. Die Ziele des Legats sind nobel und menschenfreundlich und die Organisation selbst augenscheinlich nicht korrupt. "Schattenseiten" gibt es natürlich durchaus auch - viele Geldgeber des Legats sind anonym, so dass sich viele fragen wem das Legat letztlich wirklich dient. Grade auf höheren Ebenen neigt das Legat auch zu Tricks und Winkelzügen, die den Vergleich mit Intrigen von "düsteren" Cyberpunk-Konzernen nicht zu scheuen brauchen (allerdings überschreitet das Legat dabei nie gewisse ethische Grenzen. Eiskalter Mord, bösartige Erpressung u.ä. kommen faktisch nicht vor). Ein anderer Punkt ist, das Legatsagenten aus purem Idealismus auch an Orten aktiv werden, an denen sie es eigentlich nicht dürfen. Da das Legat eine "private" Organisation ist, können einzelne Habitatsregierungen es dem Legat durchaus untersagen, auf ihrem Gebiet tätig zu werden. In solchen Fällen kommt es nicht selten vor, dass Agenten undercover tätig werden und faktisch illegal operieren.
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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #57 am: 11.07.2015 | 13:33 »
Finde ich gut als Prämisse.
Da könnte man jetzt anschließend überlegen, wie man das zu Spielmaterial macht: Wo liegt das Ymir-Hauptquartier des Legats? Wer sind Entscheidungsträger? Welche Gruppierungen und Personen gehören dem Legat an bzw. unterstützen ihn, welche liegen mit dem Regat im Clinch? Welche inneren Konfliktlinien gibt es? In welchem Verhältnissen steht das Legat zu irdischen Machtblöcken (da waren ja schon diverse angedacht, müsste man aber auch nicht so genau ausarbeiten, da das Sol-System ja fern ist - eben nur in Bezug auf das Legat und Kolonien auf verschiedenen Monden, die sich eventuell bestimmten irdischen Machtblöcken gegenüber als loyal bzw. dissident betrachten).

Eventuell würde ich mich aber erst einmal den "Uploadern" zuwenden, wenn du schon so ein klares Bild vom Legat hast, und dann einfach abwarten, was an der Stelle von dir kommt.

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #58 am: 11.07.2015 | 13:52 »
Können wir gerne so machen :). Grade, was Details angeht, ist das Bild vom Legat allerdings noch nicht soooo klar (das betrifft abar natürlich auch viel vom Setting allgemein). Der wichtigste Punkt wäre wohl, dass die Legaten tatsächlich als gut im eigentlichen Sinne gedacht sind. Üblich wäre momentan ja eher, einer solchen Organisation irgend ein wirklich übles Backgroundgeheimnis zu verpassen, ihre altruistische Aspekte in irgend einer Form zynisch zu brechen (alá "Eigentlich sind die alle korrupt" oder "Der ganze Lichti-Mist ist nur eine Werbefassade, der man nicht trauen darf") oder ihren Kampf schlicht für aussichtslos zu erklären ("Ach, die Welt ist so schlecht, die scheitern doch eh nur"). Das würde ich beim Legat ganz gerne "dekonstruieren" wollen. Möglicherweise gibt es ein Backgroundgeheimnis, aber es ist nicht bösartig. Vielleicht sind sie in Wahrheit eine Gründung der Ersten Forscher oder man hat auf der Erde noch nie was vom Legat gehört, weil es erst im Ymir-System gegründet wurde. Hinter ihrem Kampf gegen Missstände steckt tatsächlich ehrliche Überzeugung. Und - das Legat hat einen schweren Weg vor sich, aber es kann erfolgreich sein! Außerdem ist hier "Gut" ungleich "Dumm".  :D
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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #59 am: 11.07.2015 | 14:02 »
Der Ansatz gefällt mir auch - das Legat soll sich bitte aufrichtig und kompetent um das Wohl der Monde sorgen, irgendwelche finsterne Geheiminsse muss es da nicht geben.

Die Idee, dass das Legat sich auf Erdautoritäten beruft, die überhaupt nichts von ihm wissen, gefällt mir gut. Die, dass es von den ersten Forschern gegründet wurde, ist an sich auch nicht schlecht - andererseits finde ich es bei Rollenspielsettings nicht so glücklich, wenn zu viele Sachen thematisch zusammenlaufen, dadurch fühlt sich eine solche Welt dann manchmal etwas zu eng an ("Ach, das hat auch wieder mit den ersten Forschern zu tun? War ja klar ..."). Deshalb würde ich eher dafür plädieren, dass Legat und Erste Forscher zwei weitgehend voneinander unabhängige Settingelemente sein sollten.

Eine zwielichtige Sache, die ich mir beim Legat vorstellen konnte, ist aber, dass zumindest einzelne Entscheidungsträger im absoluten Ernstfall durchaus bereit sind, auf üble Methoden zurückzugreifen - von mir aus auch mal ein Mord, wenn sie meinen, dass sie dadurch Schlimmeres verhindern können. So was sollte halt nur nicht Common Sense sein, und wenn es innerhalb des Legats rauskäme, hatte der oder die Verantwortliche sicher auch ein ernstes Problem ...

Achamanian

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #60 am: 2.10.2015 | 22:35 »
So, ich hab jetzt einfach mal losgelegt und etwas über die Transhumanisten geschrieben, die sich als Pilger zu den ersten Forschern nach Ymir aufmachen ... alles natürlich noch hochprovisorisch und mit einigen Unschärfen, um nicht zu viele Festlegungen über andere Settingelemente zu treffen:

Die Guibing – Eins werden mit den Ersten Forschern

Dem Transhumanismus ist es ergangen wie vielen politischen und gesellschaftlichen Bewegungen der Menschheit: Mit der Erfüllung eines Großteils seiner Versprechen sind seine Unzulänglichkeiten ans Licht getreten.
Der Fortschritt der Medizin hat der Menschheit die relative Unsterblichkeit beschert – doch es hat sich gezeigt, dass die Persönlichkeitsstrukturen des Individuums bei einer Lebensdauer von mehreren hundert Jahren zerfallen und eine regelmäßige, tiefgreifende Bewusstseinsredaktion notwendig machen. Die Verlängerung des biologischen Lebens hat den Menschen so lediglich mit der Nase darauf gestoßen, das die Kontinuität des Ichs eine Illusion ist. Das Fortleben des eigenen Körpers zu solchen Bedingungen erschien vielen der ersten Super-Alten als ein Hohn auf das alte Versprechen, wie Götter ewig zu leben.
Allerdings betrieb der Transhumanismus die Suche nach der Unsterblichkeit auch seit jeher in eine zweite, noch grundlegendere Richtung: Der menschliche Bewusstseinsinhalt sollte über das Bestehen des biologischen Leibs hinaus bewahrt und als Upload in stabilere Informationsverarbeitungssysteme übertragen werden. Die Upload-Versuche endeten über Jahrhunderte hinweg in Sackgassen – es gelang einfach nicht, eine Bewusstseinskopie zu erzeugen, die auch nur ansatzweise stabil lief, geschweige denn ihrem Original hinreichend ähnelte, um von einem Fortleben zu sprechen. Auch hier erfuhr der menschliche Wunsch nach Unsterblichkeit eine Kränkung.
Erst vor etwa sechzig Jahren, als die ersten Daten der Forschungssonden im 109-Piscium-System eintrafen, kam es zu einem unverhofften Durchbruch – denn die „Ersten Forscher“ übermittelten nicht nur gewaltige Datenmengen über das Piscium-System, sondern auch die Matrix für eine starke künstliche Intelligenz. Diese Matrix trug die Bezeichnung Kind.
Kind ermöglichte erstmals die Übertragung eines vollständigen menschlichen Bewusstseins in einen anderen synthetischen oder gezüchteten Körper. Der Vorgang erwies sich als langwierig und fehleranfällig, und ein Upload in Computersysteme war mittels der Kind-Matrix zwar möglich, erzeugte aber eine KI, deren Persönlichkeit sich rasend schnell von der des menschlichen Originals wegentwickelte und in einem Großteil der Fälle kollabierte oder den Freitod durch Selbstlöschung wählte. Dennoch, die Hoffnung darauf, dass Menschen eines Tages über ein unsterbliches Bewusstsein verfügen würden, rückte wieder in greifbare Nähe.
In dieser Situation entstand ein lockerer Zusammenschluss von Diskussionsgruppen unter dem Oberbegriff Guibing. Die Guibing griffen den schon fast vergessenen Begriff des Transhumanismus auf und nahmen ihn beim Wort; sie erklärten, dass die Hoffnung auf persönliche Unsterblichkeit des Bewusstseins in einer für die Menschen noch als menschlich erkennbaren Form tatsächlich illusorisch sei – sowohl die Erfahrungen mit Super-Alten als auch mit Bewusstseins-Uploads hätten das gezeigt. Tatsächliche Unsterblichkeit – im Sinne einer angepeilten Existenz für die Gesamtlebensdauer des Universums – sei nur in Form immer wieder zu vollziehender grundlegender Transformationen zu erlangen. Im Zuge dieser Transformationen würde der jeweils einzelne Mensch zwar in eine Weise verschwinden, die sich vom Tod nicht nennenswert unterscheide; immerhin könne er aber durch eine Teilhabe an ihnen dazu beitragen, dass eine Wesenheit entstehe, die es ohne das menschliche Bewusstsein nicht hätte geben können. Maßstab für den Erfolg einer Unsterblichkeits-Technologie könne deshalb nicht sein, wie gut und originalgetreu sie ein menschliches Individuum bewahrten, sondern einzig und allein, wie gut ihre Chancen seien, eine bewusstseinsartige Struktur hervorzubringen, die erstens deutlich länger bestehen würde als die Vorgängerstruktur und zweitens das Entwicklungspotenzial habe, früher oder später eine weitere Transformation zu durchlaufen.
Die Guibing gingen davon aus, dass eine solche Struktur nur durch eine Verschmelzung nicht nur mehrerer Bewusstseine, sondern mehrer Arten des Bewusstseins entstehen könne (Daher der Name Guibing, Chinesisch für: Verschmelzung). Der entscheidende Hinweis darauf war für sie, dass menschliche Bewusstseinstransfers nur mithilfe der KI-Matrix Kind erfolgreich verliefen.
Viele feierten die Guibing als längst überfälliges philosophisches Fundament für die Entwicklung, in der die Menschheit begriffen war; noch mehr warfen ihnen vor, lediglich den alten Wein der Religion aus neuen Schläuchen einzuschenken. Unabhängig davon, ob dieser Vorwurf stimmte, wurde die Guibing in der Folge für viele zur Religion.
Bereits der zweiten Siedlerwelle, die nach 109-Piscium aufbrach, gehörte eine kleine Gruppe Guibing an – Menschen, die den „Ersten Forschern“ persönlich gegenübertreten wollten, in der Hoffnung, eine Verschmelzung mit dieser echten KI herbeiführen zu können und so in der Zukunft der Menschheit aufzugehen. Bislang haben sich die Hoffnungen der Guibing im 109-Piscium-System nicht erfüllt – die „Ersten Forscher“ schweigen zu ihrem Ersuchen. Das hindert weitere Guibing-Pilger – von denen viele bereits der ersten und zweiten Generation von Synth- und Zuchtkörperwechslern angehören – jedoch nicht daran, sich ebenfalls auf den Weg zu machen ...
« Letzte Änderung: 2.10.2015 | 22:39 von Rumpel »

Achamanian

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #61 am: 3.10.2015 | 11:37 »
Beim Schreiben des obigen Textes bin ich auch ein bischen über die zeitliche Verortung des Spielstarts in Bezug auf die Besiedlung des Systems ins Grübeln bekommen. Abhängig davon, ob es Überlicht-Kommunikation gibt oder nicht, könnte ich mir folgenden Ablauf vorstellen:

Ohne Überlicht-Kommunikation:
Vor 105 Jahren: Die "Ersten Forscher" brechen nach 109-Piscium auf.
Vor 85 Jahren: Die "Ersten Forscher" treffen im System ein.
Vor 65 Jahren: Die ersten Berichte der "Ersten Forscher" erreichen die  Erde, zusammen mit "Kind"
Vor 60 Jahren: Die erste Auswandererexpedition nach 109-Piscium bricht auf.
Vor 40 Jahren: Die Auswanderer treffen im System ein.
Vor 20 Jahren: Erste Berichte der Auswanderer erreichen die Erde. Als Reaktion bricht eine zweite Welle Auswanderer auf.
Jetztzeit: Die zweite Welle ist vor ca. einem Jahr eingetroffen.


Mit Überlicht-Kommunikation:
Vor 65 Jahren: Die "Ersten Forscher" brechen nach 109-Piscium auf.
Vor 45 Jahren: Die "Ersten Forscher" treffen im System ein. Ihre ersten Berichte erreichen die  Erde, zusammen mit "Kind".
Vor 40 Jahren: Die erste Auswandererexpedition nach 109-Piscium bricht auf.
Vor 20 Jahren: Die Auswanderer treffen im System ein. Erste Berichte von ihnen erreichen die Erde. Als Reaktion bricht eine zweite Welle Auswanderer auf.
Jetztzeit: Die zweite Welle ist vor ca. einem Jahr eingetroffen.

In beiden Szenarien gibt es sowohl die Möglichkeit, schon lange im System lebende/dort geborene SC zu spielen als auch absolute Neuankömmlinge. Mir gefällt das erste Szenario ein wenig besser - allerdings könnte man auch das zweite verwenden und dabei die Zeiten etwas auseinanderziehen, schließlich muss die zweite Welle ja nicht sofort nachkommen, wenn erste Berichte eintrudeln, da können auch noch mal zehn Jahre vergehen.


Noch mal zur Überlichtkommunikation:
Da wurde ja schon der Gedanke ins Spiel gebracht, dass die extrem teuer ist. Als Variante davon könnte man sie auch zur begrenzten Ressource erklären: Zur Überlichtkommunikation sind zwei aufeinander eingestellte Geräte mit quantenverschränkten Teilchen nötig, die nur eine gewisse Menge Bits senden können, bis alle verschränkten Teilchen aufgebraucht sind. Da man diese Geräte braucht, um Berichte und vor allem auch Gesuche um Hilfsgüter an die Erde zu schicken, hätte praktisch niemand für Privatkommunikation Zugriff auf sie; es gäbe aber einen beschränkten Informationsaustausch zwischen Sol/109-Piscium.

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #62 am: 3.10.2015 | 12:28 »
Nur kurz und später mehr:
Die Guibing finde ich schlichterdings großartig! Das hat was. Was den Zeitablauf angeht, würde ich eher zu den Zeiträumen ohne Überlichtkommunikation tendieren, auch wenn die eine oder andere Gruppe die Möglichkeit hat, per Quantanverschränkung zu kommunizieren. Grund dafür könnte sein, dass größere Datenpakete (wie z.b. Kind) die Möglichkeiten der Quantenverschränkung sprengen. Falls die Gruppen, die quantenverschränkt kommunizieren können, sich aus Grund X bedeckt halten, was ihre Depeschen angeht, eröffnet das zudem eine ganze Reihe interessanter Abenteuermöglichkeiten. Die breite Öffentlichkeit hat erst im Jahre -65 von den Berichten über das System erhalten - was, wenn mysteriöse Gruppen oder Regierungen schon eher informiert waren? Spontan muss ich grad an Earth 2 denken, wo die Siedler auch keine Ahnung hatten, dass die Regierung Jahre vorher mal Sträflinge auf dem Planeten abgeladen hat. Wir müssen nicht den selben Twist einbauen, aber das Potential für ein weiteres Mysterium wäre da.
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Achamanian

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #63 am: 3.10.2015 | 13:13 »
Nur kurz und später mehr:
Was den Zeitablauf angeht, würde ich eher zu den Zeiträumen ohne Überlichtkommunikation tendieren, auch wenn die eine oder andere Gruppe die Möglichkeit hat, per Quantanverschränkung zu kommunizieren. Grund dafür könnte sein, dass größere Datenpakete (wie z.b. Kind) die Möglichkeiten der Quantenverschränkung sprengen. Falls die Gruppen, die quantenverschränkt kommunizieren können, sich aus Grund X bedeckt halten, was ihre Depeschen angeht, eröffnet das zudem eine ganze Reihe interessanter Abenteuermöglichkeiten. Die breite Öffentlichkeit hat erst im Jahre -65 von den Berichten über das System erhalten - was, wenn mysteriöse Gruppen oder Regierungen schon eher informiert waren? Spontan muss ich grad an Earth 2 denken, wo die Siedler auch keine Ahnung hatten, dass die Regierung Jahre vorher mal Sträflinge auf dem Planeten abgeladen hat. Wir müssen nicht den selben Twist einbauen, aber das Potential für ein weiteres Mysterium wäre da.

Super, dann nehmen wir doch Zeitablauf 1 als groben Rahmen und gehen davon aus, dass sehr begrenzte Kommunikation per Quantenverschränkung möglich, aber in den Händen einiger weniger ist. Der Legat könnte sich ja unter anderem dadurch legitimieren, dass er ganz offiziell über ein entsprechendes Kommunikationsgerät mit Verbindung zur Erde verfügt.
Earth 2 ist eine tolle Referenz, da kann man sich auch in Sachen Space-Western sicher ein bisschen Inspiration holen. (Übrigens eine Serie, bei der ich wirklich, wirklich traurig war, dass sie nach Staffel 1 eingestellt wurde - das war ein ganz seltener Fall von High-Concept-SF im TV ...).

Achamanian

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #64 am: 4.10.2015 | 13:02 »
Ein neuer Baustein:

Anaxagoras und "Motley Pod" - Hauptstadt der Monde

In einer stabilen Umlaufbahn um den Gasriesen Ymir befindet sich das zum permanenten Habitat umfunktionierte Kolonieschiff Anaxagoras (benannt nach: https://de.wikipedia.org/wiki/Anaxagoras), umgeben von einer ganzen Reihe weiterer Schiffshabitate aus der ersten und zweiten Siedlerwelle - oft wird mit der Bezeichnung Anaxagoras dieser gesamte "Hauptstadtkomplex" gemeint, inzwischen hat sich aber auch die Bezeichung "Motley Pod" (Scheckiger Schwarm) eingebürgert. Hier hat nicht nur der Legat sein Hauptquartier, auch fast alle anderen im 109-Piscium-System vertretenen Gruppierungen, seien es Unternehmen, wissenschaftliche Organisationen oder Regierungen haben hier mindestens eine Vertretung eingerichtet. Insgesamt hat der Motley Pod eine permanente Bevölkerung von etwa 21.000 Menschen (mal so in den Raum geworfen; weiß nicht, ob das wirklich eine passende Zahl ist ...)
Die Anaxagoras selbst beherbergt die fortgeschrittensten medizinischen Einrichtungen und auch einige der besten Labore im System. Den Zugriff auf diese Einrichtungen reguliert der Legat nach einem komplizierten Schlüssel; zu ihrem Schutz unterhält er hier außerdem eine kleine, aber hervorragend ausgerüstete Polizeitruppe. Die Frage, wer die sogenannte "Sol-Technologie" der Anaxagoras (und einiger anderer größerer Schiffe in Motley Pod) wie oft und zu welchen Zwecken einsetzen darf, ist immer wieder politischer Stein des Anstoßes.
Die Flottenstadt wird allerdings nicht nur von Wissenschaftlern, Ärzten und politischen Funktionären bewohnt. Insbesondere auf den kleineren Schiffen leben viele, deren Siedlungsprojekte gescheitert sind oder die auf gut Glück ins System gekommen sind und nirgendwo Fuß fassen konnten. Motley Pod ist damit nicht nur das politische Zentrum der Monde von Ymir, sondern auch Schauplatz der größten sozialen Verwerfungen. Verschärft wird die Lage durch zunehmende Ressourcenknappheit: Als praktisch unbegrenzte Energiequelle stehen zwar Ymir und die Sonne zur Verfügung, doch die künstlichen Ökosysteme und die hydroponischen Gärten an Bord der Schiffe stoßen bei der Nahrungsmittelproduktion langsam aber sicher an ihre Grenzen, und auch andere Rohstoffe müssen entweder von den Monden oder durch aufwändigen und riskanten Asteroidenbergbau beschafft werden.

Anaxagoras/Motley Pod ist zwar keine Cybepunk-High-Tech-Low-Life-Metropole im All, aber das, was im Ymir-System einer solchen am nächsten kommt. Man denke ein bisschen an die frühen Seasons des neuen "Battlestar Galactica", nur mit weniger apokalyptischer Prämisse: Politische Führungskader, Köpfe sozialer Bewegungen und die ganz normalen "Leute aus dem Raumschiffkorridor" hocken dicht auf dicht; Es gibt etablierte gesellschaftliche Strukturen, das Machtgleichgewicht kann sich aber jederzeit in die eine oder andere Richtung verschieben. Die politische Führung ist größtenteils relativ verantwortungsvoll und demokratisch gesinnt, ist den Problemen, denen sie sich gegenübersieht, aber nicht immer ganz gewachsen.

Was mir noch fehlt, ist ein besseres Bild von den technischen und Umwelt-Gegebenheiten: Aus was für Schiffen besteht die Flottenstadt? Man muss ja davon ausgehen, das zumindest viele davon vorausschauend als Dauerhabitate konstruiert wurden. Handelt es sich bei den Schiffen z.B. um Tori oder Zylinder, die durch Rotation ihre Schwerkraft erzeugen? beherbergen die größeren eigene Ökosystem? Ich würde zu letzterem Thema noch mal ein paar Ideen aus Kim Stanley Robinsons "2312" raussuchen, da gibt es unterhaltsam zu lesende und technisch recht durchdachte Beschreibungen von so was. Wäre aber auch sehr froh über Ideen und Vorschläge, die eine wissenschaftliche Ästhetik mit Spielbarkeit verbinden!



Eine weitere Notiz für mich: 109-Piscium liegt (wie der Name schon nahelegt) im Sternbild der Fische ... vielleicht wären Mond-, Raumschiff- und Ortsnamen passend, die zumindest teilweise darauf anspielen?

Achamanian

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #65 am: 4.10.2015 | 13:33 »
In diesem Post sammle ich Notizen zu mythischen Fisch-Geschöpfen als Namensreservoir; bevorzugt aus nicht-europäischen Mythologien.

Bahamut (https://de.wikipedia.org/wiki/Bahamut) - würde inhaltlich auch ganz gut als Alternativname für Ymir passen, aber auch für das Zentralgestirn von 109-Piscium.

Namazu (https://www.univie.ac.at/rel_jap/an/Mythen/Symboltiere/Namazu-e) - Riesenwels, der Erdbeben verursacht (Shintoismus); würde sich als Name für geologisch instabilen Mond anbieten - oder für einen Himmelskörper, von dem eine natürliche Gefahr ausgeht (Gravitation, Strahlung ...).

Achamanian

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #66 am: 6.10.2015 | 12:11 »
Mein nächstes Projekt hier wäre ein grober Überblick über das Sol-System - also wohl vor allem Erde und Mars - in Hinblick auf Herkunftskulturen und auf die Frage, wer eigentlich die Piscium-Expedition organisiert hat. Wird aber noch ein bisschen dauern, bis ich dazu komme, wenn jemand anders schneller ist, bin ich auch nicht böse - mache hier alles "live" im Forum.

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #67 am: 6.10.2015 | 21:18 »
Waldviech, Du bist echt ein Quell cooler Settingideen!  So viele Probleme ich auch mit der Ideologie des Transhumanismus habe, ist das Ding doch ein sehr interessantes Projekt, das weiter verfolgt gehört.  Ich würde aber die Aliens wohl eher rauslassen, das kann leicht abkippen.  Dann schon eher Siedler auf einem aggressiven Ökotrip als Indianer-Ersatz.
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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #68 am: 6.10.2015 | 23:33 »
Ich glaube, was "Indianer" angeht, sind Öko-Kolonisten tatsächlich die besseren solchen. Die Aliens sind, zumindest von meiner Seite aus, weniger als Indianer denn eher als, eben, Aliens gedacht (OK, mit ner Prise Däniken dank der Ersten Forscher). Deswegen kommen im ersten Draft auch kein typisches "Indianerszenario" auf. Allerdings ist der Einwurf hier leider auch nicht ganz falsch:
Zitat
das kann leicht abkippen
Da müsste man wirklich schauen, dass es nicht irgendwo doch wieder zum Indianerszenario abdriftet.

Edit:

Modley Pod finde ich wirklich cool. Ich rätsel auch grade über eine irgendwie angemessene Bevölkerungszahl. Das scheint mir irgendwie gar nicht so einfach zu sein, auszuknobeln, wie viele Siedler es realistischerweise schon geben könnte.

« Letzte Änderung: 6.10.2015 | 23:37 von Waldviech »
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Achamanian

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #69 am: 7.10.2015 | 08:39 »
Ich würde aber die Aliens wohl eher rauslassen, das kann leicht abkippen.  Dann schon eher Siedler auf einem aggressiven Ökotrip als Indianer-Ersatz.

Ich glaube, die Gefahr des Kippens ist nicht so groß, Waldviech hat ja schon geäußert, dass er das nicht will, und für mich persönlich ist "Pocahontas im Weltall" (auch bekannt als James Camerons "Avatar") einer meiner Hassfilme - nie zuvor hat mich jemand mit der Ankündung, "wirklich fremdartige Aliens" zu präsentieren, so dermaßen enttäuscht ...
Ich persönlich würde also zumindest alles machen, um kein Gute-Baumkuschler-gegen-böse-Konzerne draus werden zu lassen ud mich bei den Aliens auch wirklich um Fremdartigkeit zu bemühen - deshalb ja auch meine Ansätze weiter oben, sie etwas gruselig zu gestalten.

Offline WeepingElf

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #70 am: 7.10.2015 | 20:58 »
Ich glaube, die Gefahr des Kippens ist nicht so groß, Waldviech hat ja schon geäußert, dass er das nicht will, und für mich persönlich ist "Pocahontas im Weltall" (auch bekannt als James Camerons "Avatar") einer meiner Hassfilme - nie zuvor hat mich jemand mit der Ankündung, "wirklich fremdartige Aliens" zu präsentieren, so dermaßen enttäuscht ...
Ich persönlich würde also zumindest alles machen, um kein Gute-Baumkuschler-gegen-böse-Konzerne draus werden zu lassen ud mich bei den Aliens auch wirklich um Fremdartigkeit zu bemühen - deshalb ja auch meine Ansätze weiter oben, sie etwas gruselig zu gestalten.

So sehe ich das auch.  Ein Avatar-Remake ("gute Baumkuschler gegen böse Konzerne") braucht kein Mensch, das kann aber auch mit Öko-Siedlern in diese Richtung schiefgehen.  Aliens sollten wirklich fremdartig sein, und keiner irdischen Kultur ähneln.
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Achamanian

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #71 am: 8.10.2015 | 13:14 »
So sehe ich das auch.  Ein Avatar-Remake ("gute Baumkuschler gegen böse Konzerne") braucht kein Mensch, das kann aber auch mit Öko-Siedlern in diese Richtung schiefgehen.  Aliens sollten wirklich fremdartig sein, und keiner irdischen Kultur ähneln.

So eine Öko-Siedler-Fraktion, die gerne in Symbiose mit der einheimlichen Ökologie leben will, wäre in jedem Fall interessanter als Indianer-Aliens, weil sie ja ein neues Fass Probleme aufmachen würde: Können sie es überhaupt rechtfertigen, irdisches Leben in eine fremde Welt einzuführen? Könnten sie nicht versehentlich eine ökologische Katastrophe auslösen? Ist der fremde Planet mit seiner Biosphäre für sie nicht nur Projektionsfläche für Aussteigerfantasien?
Vielleicht haben wir es ja mit einer planetaren Ökologie zu tun, die rauscherzeugende Stoffe hervorbringt, die den Siedlern nur den Eindruck vermitteln, symbiotisch mit ihrer Umwelt zu verschmelzen ... in Wirklichkeit bleiben sie aber gefährliche Eindringe in das fremde Ökosystem.

Offline Antariuk

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #72 am: 8.10.2015 | 13:21 »
Das klingt sehr nach Blue Planet, will sagen das klingt sehr gut! :d
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Achamanian

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #73 am: 8.10.2015 | 13:23 »
Das klingt sehr nach Blue Planet, will sagen das klingt sehr gut! :d

Ich trau mich schon gar nicht mehr, in "Blue Planet" reinzugucken, seit es diesen Thread gibt, weil ich fürchte, dass es die Verwirklichung meiner SF-Setting-Träume sein könnte (und jetzt will ich meine Träume doch selbst verwirklichen ...)

Offline Antariuk

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Re: Monde von Ymir - transhumaner Space-Western
« Antwort #74 am: 8.10.2015 | 13:24 »
Oh, das kenne ich. Dann lass es bloß bleiben!
Ich finde hier gab es bisher einige echt tolle Ideen, das wäre ja zu schade.
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