Autor Thema: Übersetzungsklopse  (Gelesen 290632 mal)

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alexandro

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #750 am: 17.10.2013 | 18:34 »
Das kann ich auch:
Amazon.com: hedge+knight --> 202 Treffer (größtenteils G.R.R. Martin)
Amazon.de: Heckenritter --> 100 Treffer (größtenteils G.R.R. Martin)

Titel sind nicht wirklich ausschlaggebend für Sprachverwendung.


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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #751 am: 17.10.2013 | 19:56 »
Warum eigentlich Hedge-Fond?
Wiki sagt, das käme von "to hedge" = "absichern"
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Fimbul

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #752 am: 17.10.2013 | 20:20 »
"Raubritter" ist schlicht falsch.
Historisch waren viele Raubritter sesshafte Ritter mit einer kleinen Burg, deren Einkünfte zu niedrig waren oder vielleicht weggebrochen sind.
Bevor der jeweilige Herrscher Kanonen hatte, waren Fehden und das damit verbundene Dürfer-plündern sehr einträglich, so lange man es nicht übertrieb.

"Heckenritter" ist definitiv zu englisch.

Fenix' Beispiele find ich auch gut.

Ein paar Alternativen: Strassenritter, ziehender Ritter, Reisritter, reisiger Ritter

Oder man nimmt einfach die Bezeichnung "Reisiger". Dann hat man einen berittenen Krieger, der ein Mittelding aus Söldner und Ritter darstellte. Der Ausdruck kann sich einerseits von "reisen" als auch von "im Reisig (Gebüsch) schlafen" ableiten:

http://de.wikipedia.org/wiki/Reisiger

Allerdings ist bei "Game of Thrones" ja stets umstritten, ob und wie man übersetzen sollte. Mit dem altertümlichen Ausdruck "Reisiger" dürften viele nichts anfangen können, was man ja an den Reaktionen auf Deinen Beitrag sieht.
« Letzte Änderung: 17.10.2013 | 20:22 von Fimbul »

Offline Thandbar

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #753 am: 17.10.2013 | 20:26 »
Das Wort "Recke" bezeichnete früher auch einen herumziehenden, mittellosen Ritter, wenn ich mich recht erinnere.
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline Fimbul

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #754 am: 17.10.2013 | 20:50 »
Das Wort "Recke" bezeichnete früher auch einen herumziehenden, mittellosen Ritter, wenn ich mich recht erinnere.

Ein „Recke“ war ursprünglich ein Vertriebener, später war es dann eine allgemeine Bezeichnung für einen Krieger, aber mittlerweile wird der Begriff eigentlich nur noch als altertümelndes Synonym für „Held“ gebraucht. Siehe hier die etymologischen Ausführungen:

http://www.dwds.de/?qu=Recke

Ich denke, der Ausdruck würde falsche Assoziationen wecken.

Als Kunstwort wäre vielleicht „Hagritter“ denkbar. Ein „Hag“ war früher eine „Wehrhecke“ und überdies eine Grenze zur Anderswelt. Diese Bedeutung von „hedge“ wurde hier ja auch angeführt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hag

Offline Heinzelgaenger

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #755 am: 17.10.2013 | 21:06 »
Allerdings ist bei "Game of Thrones" ja stets umstritten, ob und wie man übersetzen sollte. Mit dem altertümlichen Ausdruck "Reisiger" dürften viele nichts anfangen können, was man ja an den Reaktionen auf Deinen Beitrag sieht.
Es geht nat. immer um die Frage , wie man zur (eigenen?) Sprache steht.
Gäbe es erst heute eine Herr der Ringe Übersetzung, der tolle "Waldläufer" wär total in der Kritik.

Reisläufer für Söldner war eigentlich ziemlich lang im Sprachgebrauch selbst bis nach '45, aber [meine Theorie] da wir extremst demilitarisiert wurden, kennen das nicht mal, scheints, RPGler.

@Alejandro
mein Sample ist nicht nur einige dicker, guck dir ausserdem doch mal die Bücher an.
Im Übrigen reibe ich mich nicht wirklich an "Heckenritter", ist kein wirklicher Klops, nur nicht über jeden Zweifel erhaben.

Sieh es vielleicht mal so: George Martin hat durch britische Autoren nun mal sehr viel häufiger das Wort "Hecke" literarisch aufgesogen.
In seiner geistigen Welt pennen Ritter eben häufiger zwischen Hecken.
Autoren aus der Bretagne oder der Normandie mit ihrer eigenen Heckenlandschaft, der Bocage, haben das in ihren Epen und Märchen vielleicht auch eher verarbeitet, als, sagen wir, slawische Autoren?

Ich kann mich nicht erinnern, dass Hecken in dt. Märchen gross Erwähnung fanden.
DIe dt. Kulturlandschaft hat sicherlich andere Besonderheiten, zB mehr Gebirge, mehr Weinanbau-Nomenklatur etc.
Heisst nicht, das ich den Reben- oder Rankenritter befürworte. ;)
Sind wirklich nur Beobachtungen.

Offline Feuersänger

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #756 am: 17.10.2013 | 21:32 »
Spontan fällt mir da, öhm, Dornröschen ein. Aber viel mehr auch nicht.
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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #757 am: 17.10.2013 | 21:49 »
Weil es in Deutschland keine jahrhundertelange sprachliche Tradition gibt, einen ellende als Heckenritter zu bezeichnen.
Oder es an dem romantisierten mythischen Hintergrund gebricht, "the Hedge" als Trennlinie zwischen Feen- und Menschenwelt zu begreifen (wie er zum Beispiel in "Changeling: The Lost" Verwendung findet).

Für die historische Verwendung von hedge knight hast du nicht zufällig einen belastbaren Beleg? Ich vermute nämlich fast eine Neuprägung von Martin oder einem anderen Fantasy-Autor in Anlehnung an andere Komposita. Daß eine oberflächliche Google-Suche ausschließlich Belege für ASOIAF zutage fördert, macht mich mißtrauisch.

Aber zur Grundbedeutung einen Blick ins Wörterbuch: OED, Stichwort „Hedge“ (C2):
 
Zitat von: OED
a. Born, brought up, habitually sleeping, sheltering, or plying their trade under hedges, or by the road-side (and hence used generally as an attribute expressing contempt), as hedge-bantling, hedge-brat, hedge-chaplain, hedge-curate, hedge-doctor, hedge-lawyer, hedge-parson, hedge-player, hedge-poet, hedge-wench, hedge-whore, etc. Also hedge-priest n.

Angeführte Belege zwischen ca. 1530 und 1855. Ich wüßte wirklich gerne, wie lange Komposita mit hedge noch im aktiven Sprachgebrauch gebildet wurden; leider habe ich gerade keinen Zugriff auf entsprechende Corpora und muß mich daher mit Google begnügen. (Beim OED kann es schon mal sein, daß der aktuelle Bearbeitungsstand eines Artikels von 1890 stammt, daher weiß man nie … )

Bei historischen Belegen wie hedge bookseller, hedge writer oder hedge lawyer wird auch klar, daß die gemeinten Hecken ganz greifbarer und wenig metaphyischer Natur sind. Hier Feen, Mystik und Romantik hineinzuinterpretieren, erscheint mir wenig zweckdienlich. (Erste Belege auch weit vor der Romantik.)

Ich gedenke jedenfalls hinfort nach Kräften dubiose Schreiberlinge als Heckenschriftsteller zu verunglimpfen.

[P.S. Von den ganzen Komposita scheint sich nur hedge priest im Wortschatz gehalten zu haben. Dafür gibt es auch gleich solide Google-Treffer.]
« Letzte Änderung: 17.10.2013 | 21:51 von Zarkov »
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Offline Teylen

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #758 am: 17.10.2013 | 21:51 »
Zumindest bei Dornröschen hatte die Hecke eine ziemlich prominente Rolle. ^^
Naja und auch sonsten spielen viele Märchen doch im Wald? Das heißt ich kann mich an keins in den Bergen oder gar am Weinberg erinnern @.@;
Wobei dem umliegenden Gestrüpp ob Hecke oder Baum eher seltener Beachtung geschenkt wurde?
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Offline Fimbul

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #759 am: 17.10.2013 | 23:38 »
a. Born, brought up, habitually sleeping, sheltering, or plying their trade under hedges, or by the road-side (and hence used generally as an attribute expressing contempt), as hedge-bantling, hedge-brat, hedge-chaplain, hedge-curate, hedge-doctor, hedge-lawyer, hedge-parson, hedge-player, hedge-poet, hedge-wench, hedge-whore, etc. Also hedge-priest n.

Im „Deutschen Wörterbuch“ der Grimms finden sich ebenfalls Komposita wie: Heckenarzt (= Pfuscher), Heckendieb (= Strauchdieb), Heckenhure (= geht in der Hecke ihrem Gewerbe nach), Heckenjäger (= Wilddieb), Heckenreiter (ebenfalls Strauchdieb) und Heckenwirt (= zwielichtiger Wirt). Die Hecke hat dabei die Bedeutung des abgelegenen, heimlichen Ortes und damit allgemein der Heimlichkeit und Ungesetzmäßigkeit. Es gibt dort auch die Bezeichnung „Strauchritter“ für einen berittenen Straßenräuber. Ein englisches „hedge-knight“ im Deutschen als „Heckenritter“ wiederzugeben ist meiner Meinung nach bei einer entsprechend negativen Konnotation des Wortes der deutschen Sprache also nicht so fremd wie es hier bei einigen angeklungen ist.
« Letzte Änderung: 18.10.2013 | 00:00 von Fimbul »

alexandro

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #760 am: 17.10.2013 | 23:53 »
Ja, bei Martin sind ja in der Übersetzung einige Sachen drin, welche nicht unbedingt klar ersichtlich (aber geschichtlich legitimiert) sind. "Buhurt" wäre da so ein Beispiel.

Ist halt immer die Frage, welche Ziele man mit der Übersetzung verfolgt.

Online Zarkov

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #761 am: 18.10.2013 | 00:03 »
Im „Deutschen Wörterbuch“ der Grimms finden sich ebenfalls Komposita wie: Heckenarzt (= Pfuscher), Heckendieb (= Strauchdieb), Heckenhure (= geht in der Hecke ihrem Gewerbe nach), Heckenjäger (= Wilddieb), Heckenreiter (ebenfalls Strauchdieb) und Heckenwirt (= zwielichtiger Wirt). Die Hecke hat dabei die Bedeutung des abgelegenen, heimlichen Ortes und damit allgemein der Heimlichkeit und Ungesetzmäßigkeit. Es gibt dort auch die Bezeichnung „Strauchritter“ für einen berittenen Straßenräuber.

Das Vorderglied von Heckenschütze ist übrigens, laut Kluge (23. Aufl.), von Begriffen wie Heckenreiter „Strauchdieb“ übernommen, in einer Ersatzbildung zu franctireur. Erste Belege dafür aus dem 20. Jhd (vermutlich ab 1914, müßte ich aber nachsehen); Heckenirgendwasse sind also durchaus auch im modernen Sprachgebrauch lebendig.

Kurz und gut:
Ein englisches „hedge-knight“ im Deutschen als „Heckenritter“ wiederzugeben ist meiner Meinung nach bei einer entsprechend negativen Konnotation des Wortes der deutschen Sprache also nicht so fremd wie es hier bei einigen angeklungen ist.
Dazu +1 von mir.

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« Letzte Änderung: 18.10.2013 | 00:13 von Zarkov »
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Offline Feuersänger

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #762 am: 18.10.2013 | 14:37 »
Gut dass das geklärt ist.

Ontopic, ich wittere einen neuen Übersetzungsklops im Anzug (no pun intended), wo ich allerdings ehrlich sagen muss, ich habe keinen Schimmer wie man das sinngemäß und komisch übersetzen soll: In der neuen (und letzten) HIMYM-Staffel reden Barney und Robin vor der Hochzeit über den "Ringbearer", nur dass Barney permanent "Ringbear" sagt. Robin riecht den Braten und betont "Ringbear-er" - "Yes, the Ringbear" - "Please promise me you are not going to bring a dangerous wild animal to our wedding."
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Offline Palando

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #763 am: 18.10.2013 | 14:49 »
Hab mir auch schon gedacht. Das einzige auf was ich dabei komme ist: Ringträbär. Klingt aber nach dem ersten Werner Film  ;D
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Offline Teylen

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #764 am: 18.10.2013 | 14:56 »
Wobei es das Wort "Ringbear" eigentlich nicht gibt?
Einfach Ringbär vs. Ringträger?

Vielleicht mit minimaler Pause zwischen Ring und bär, so das es sich nach einer Abwandlung des Legend.. där anhört?
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Offline Grimnir

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #765 am: 18.10.2013 | 15:01 »
Vielleicht mit minimaler Pause zwischen Ring und bär, so das es sich nach einer Abwandlung des Legend.. där anhört?

Wäre eine gute Idee, wobei man leider eine Pause nicht einschieben kann. Wäre dann ja nicht mehr lippensynchron.
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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #766 am: 18.10.2013 | 15:19 »
Der Synchrosprecher müßte halt das schnellste "Ring" seines Lebens sprechen XD
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alexandro

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #767 am: 18.10.2013 | 15:39 »
Ich denke denen wird schon was einfallen.

In der letzten Staffel hatten sie ein ähnliches Problem: Eine Rückblende zu 2008 (kurz bevor Robin nach Japan fliegt), Lily und Robin sind in der Bar, Robin hat haufenweise Teller mit Essen vor sich.
Robin: "That's probably the last time I'm eating from plates, so I might as well enjoy it... well, at least I'm going to see the Terracotta Army..."
Lily: "I think that's China."
Robin: "No, just some cheap knock-off." (wirft den Teller an die Wand)

In der deutschen Fassung haben sie das folgendermaßen gelöst (da die Doppelbedeutung China/Porzellan da natürlich nicht funktioniert):
Robin: "[...] ...in China könnte ich mir wenigstens die Porzellan-Krieger anschauen."
Lily: "Ich glaube die sind aus Terrakotta."
Robin: "Nee, die sind aus Plastik." (wirft den Teller an die Wand)

Auch nicht ganz problemlos, aber zumindest im Ansatz funktionsgerecht.


Habe aber auch ein potentielles Übersetzungsproblem gefunden, bei dem ich gespannt bin, wie sie das lösen:

Bei "Agents of SHIELD" wurde ihr Flugzeug immer als "The Bus" bezeichnet. Als sie dann in einem Van unterwegs sind, kommt ein Teammitglied auf die Idee, dieses Fahrzeug als "The Short-Bus" zu bezeichnen, worauf Coulson (zurecht) indigniert reagiert.  :D
« Letzte Änderung: 18.10.2013 | 15:44 von alexandro »

Offline Feuersänger

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #768 am: 18.10.2013 | 15:58 »
re Ringbear(er): das baut halt darauf auf, dass im amerikanischen Englisch ein schwa1 zwischen zwei /r/ kvon manchen Sprechern aum ausgesprochen wird. So hat auch damals der doofe W Bush permanent von "terrists" gefaselt. Von daher hätte Barney damit durchkommen können, doch da sind Robins kanadische Ohren hellhörig geworden. ;)

Bei "Agents of SHIELD" wurde ihr Flugzeug immer als "The Bus" bezeichnet. Als sie dann in einem Van unterwegs sind, kommt ein Teammitglied auf die Idee, dieses Fahrzeug als "The Short-Bus" zu bezeichnen, worauf Coulson (zurecht) indigniert reagiert.  :D

Von dem Gig hab ich nun nie gehört, aber so ganz spontan aus der Hüfte ins Blaue geschossen, wie wär's mit "Kleinbus"? Oder geht es darum, dass sie immer Shorts tragen? Oder ihre Unterwäsche über der Hose tragen?
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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #769 am: 18.10.2013 | 16:25 »
Als "short bus" wird in Amerika der (Schul)bus bezeichnet, welcher die Kinder abholt, welche auf Sonderschulen gehen. Wird auch gerne als Umschreibung für dumme/begriffsstutzige Menschen verwendet ("I think he always took the short bus as a child.").
« Letzte Änderung: 18.10.2013 | 16:28 von alexandro »

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #770 am: 18.10.2013 | 16:41 »
Ja sieh mal an, wieder was gelernt. :D
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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #771 am: 18.10.2013 | 20:06 »
Und wo wir schon bei How I Met Your Mother waren:
In einer Folge der 8. Staffel versucht Ted, Lily und Marshall von den Vorteilen der Bauchtasche zu überzeugen.
Zumindest in der Originalversion. In der Übersetzung wurde dann aus dem "fanny pack" ein "Muschibeutel"...  :bang:

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #772 am: 18.10.2013 | 20:30 »
In der Übersetzung wurde dann aus dem "fanny pack" ein "Muschibeutel"...  :bang:

Und die atlantische Sprachscheide schlägt wieder zu.
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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #773 am: 21.10.2013 | 00:53 »
Hatte ich hier eigentlich schon mal Pokémon Vietnamese Crystal erwähnt?

Man nehme Pokémon Crystal, und das übersetze man dann aus dem Japanischen ins Chinesische ins Vietnamesische ins Englische. Die herauskommende Raubkopie hat dann genau die Qualität, die man erwarten kann!

Beispiele gefällig? Bei der Untersuchung eines Ofens: "A ADEPT ARRANGING FOR MOTHER VOLCANO BAKEMEAT"

Bei Erhalten eines Pokéballs: "PLAYER!SUPPBALL BALL F*CK"

Gelegentlich stürzt das Spiel mit folgender Fehlermeldung ab: "BULLET GIVEN BY BET-BOY. GIVEN BY BET-BOY CAN USE"

Auch gut ist dieser Vortrag eines NSCs in Azuria City: "THERE IS THE HOLE WITH PUNCHY MONSTER! ... MY DANCE MACHINE STARTS TO REACT!"

Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. YouTube hat ein paar sehr gute Let's Plays.

Offline Feuersänger

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Re: Übersetzungsklopse
« Antwort #774 am: 21.10.2013 | 01:19 »
Nanu, der Schieber hat's aber nicht lange ausgehalten ohne :T:  8)
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