Autor Thema: Star Trek Beyond  (Gelesen 42859 mal)

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Offline Talasha

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #325 am: 31.07.2016 | 13:02 »
Bei Krall  muss ich an die TOS Tradition von Gary Mitchell, Garth von Izarr, Kodos dem Henker etc. denken deren Motivation auch eher seltsam ist.
Ja, aber in den Filmen ist das nun schon der dritte Bösewicht hintereinander mit so einer merkwürdigen Motivation. Wenn wir Nemesis mit ein beziehen der vierte.
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Offline Yerho

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #326 am: 31.07.2016 | 13:04 »
Damit ihn dann keiner mehr versteht???

Das dürfte so ziemlich auf die Zielgruppenproblematik hindeuten, die ich schon mehrfach (nicht nur) im Bereich Star Trek angesprochen habe: Offenbar sind Produzenten der Ansicht, dass man heutzutage das Publikum nicht überfordern darf - auch nicht mit Dingen, die ein Publikum mit deutlich weniger Informationsmöglichkeiten und kulturellem Abstraktionsvermögen bereits vor einem halben Jahrhundert problemlos verstanden hat.

Einfacher ausgedrückt: Bis um die Jahrtausendwende herum gingen die Produzenten von Star Trek noch davon aus, dass ihre Zuschauer die gleiche Auffassungsgabe haben wie sie selbst und durchaus nachvollziehen können, dass sich Menschen in der Zukunft und erst recht außerirdische Spezies anders verhalten könnten als heutige Menschen. Mehr noch, sie gingen davon aus, dass genau *das* ihre Geschichten interessant macht und sie haben lustvoll damit gespielt, die Menschen der Zukunft und/oder Aliens mit Situationen des heutigen Lebens zu konfrontieren oder ihnen heute gängige Charakterzügen verleihen - um aufzuzeigen, wie es anders sein kann und wo es gleich bleibt, obwohl man etwas anderes erwarten würde.

Inzwischen scheint es, dass die Umerziehung soweit fortgeschritten ist, dass sich selbst ganz normale, mindestens (!) durchschnittlich intelligente Rezipienten mit dem fiktiven und vermutlich gar nicht (in allzu großer Zahl) tatsächlich existenten "dümmsten anzunehmenden Zuschauer" solidarisieren und sich angewöhnen, auch die gröbste Vereinfachung zu akzeptieren und sogar noch zu verteidigen.

Sicherlich war es manchmal schräg, wenn beispielsweise ein Jean-Luc Picard auch in eindeutigster Lage noch seine höchsten, selbst für extreme Moralisten noch übertriebenen Prinzipien angelegt hat, die ein heutiger Captain eines (quasi-militärischen) Schiffs weder in dem Maße haben, noch in vergleichbaren Situationen anlegen würde. Es war aber auch immer die Frage, wie weit man mit diesen Prinzipien kommt und vor allem gab es eine Unzahl anderer Charaktere, deren Vorstellungen mit berücksichtigt wurden; beispielsweise wenn Worf doch eher einer aggressiven, militärischen Lösung zuneigte. Manchmal wurde er dafür abgewatscht, manchmal stellte es sich aber auch als richtig heraus, ein gesundes Misstrauen an den Tag zu legen und das Problem mit atavistischen Mitteln zu lösen.
Selbst die letzte Iteration des "alten" Star Trek in Gestalt von Captain Archer und seiner Crew war im Konflikt zwischen einem Menschen der Zukunft und einem Menschen von heute; und sie repräsentierten eine Zeitpunkt, der noch vor Kirk und Co. angesiedelt ist. Da wurde nachvollziehbar noch etwas häufiger "gehemdsärmelt" und der Maßstab einer Menschheit angelegt, die ihre ersten Schritte außerhalb ihres eigene Biotops wagt. Aber selbst hier wurde versucht, sich über das Begriffsvermögen und die Vorstellungen hinaus zu bewegen.

Das neue Star Trek lässt das alles vermissen. Gut, bisher sind es Kinofilme, keine Serien, und auch die früheren Kinofilme haben Situationen, Sachverhalte und das Gefühlsleben der Figuren gestrafft, um eine möglichst große Zielgruppe anzusprechen. Dagegen ist auch gar nichts einzuwenden, denn schließlich muss sich eine Sache auch verkaufen, damit man sie fortführen kann. Trotzdem haben sich frühere Filme (Selbst diejenigen, die schon recht deutlich auf Action getrimmt waren ...) immer noch die Zeit genommen, wenigstens kleine Momente des Abwägens aufzuwerfen und die unterschiedlichen Charaktere Dinge so machen zu lassen, wie es ihrem Wesen entspricht. Das neue Star Trek wägt nichts ab und die Crewmitglieder bringen nur ihre spezifischen Fertigkeiten, nicht aber unterschiedliche Sichtweisen ein - wie auch, sie haben ja keine mehr.

Um ein zuvor gebrachtes Argument einmal anders anzubringen: Es ist Science Fiction. Da darf man erwarten, dass Dinge anders sind, nicht aber, dass sie so sind wie bekannt oder erwartet. Wenn etwas nicht sofort verständlich ist, dann hat Science Fiction schon einmal eine ihrer Zwecke erfüllt, nämlich den, Fragen aufzuwerfen. Diese auch zu beantworten ist nicht Aufgabe der Science Fiction, sondern die des Zuschauers. Es ist eine Herausforderung an das handwerkliche Geschick des Erzählers, dem Publikum das Verständnis der Frage zu ermöglichen und eventuell ein paar Lösungswege anzubieten, nicht aber die Frage zu beantworten - denn auf dem Gipfel dessen, was Science Fiction ausmacht, kennt der Erzähler die Antwort selbst nicht.

Generell sollte sich jeder genau überlegen, ob er damit argumentieren möchte, dass etwas Science Fiction ist. Wenn man eigentlich die Integrität dessen verteidigen möchte, was über die Leinwand geht, könnte man sogar zu dem Schluss kommen, dass es gar keine Science Fiction ist, sondern - beispielsweise - Fantasy mit Raumschiffen. Das macht es nicht schlecht, aber das Argument hat sich selbst ad absurdum geführt. Das nur allzu oft fahrlässig vergebene Label "Science Fiction" taugt weniger zur Rechtfertigung von Implausibilitäten, als dass es zu einer Tiefe verpflichtet, die das fragliche Werk allzu oft gar nicht besitzt, ungeachtet dessen, ob das so gewollt ist oder nicht.
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Wulfhelm

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #327 am: 31.07.2016 | 13:17 »
eine schlechte Sprachleistung als "es ist SciFi!" abzutun ist ja wohl die billigste Ausrede ever.
In der Tat, und nicht nur billig, sondern auch alt. Schon vor 30 Jahren haben u.a. Rollenautoren ihre verunfallte Fremdsprachenbenutzung in SF-Werken mit dieser lahmen Ausrede (die eigene Muttersprache ist übrigens auch Jahrhunderte in der Zukunft immer noch die gleiche) zu erklärifizieren, indem sie sich für ihre schlechte Recherche quasi zum legitimen Nachfolger von Anthony Burgess ernannt haben... 

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #328 am: 31.07.2016 | 13:20 »
Ja, aber in den Filmen ist das nun schon der dritte Bösewicht hintereinander mit so einer merkwürdigen Motivation. Wenn wir Nemesis mit ein beziehen der vierte.
Also ich kann Abrahams Khan viel besser verstehen, als Rodenberrys

@Buddy Fantomas

Picard war Entdecker und Diplomat, Soldat war er nicht.
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #329 am: 31.07.2016 | 13:41 »
@Buddy Fantomas

Picard war Entdecker und Diplomat, Soldat war er nicht.

Das dürfte der Punkt sein. So jemand würde heute nicht ranghoher Offizier im Militär.

Offline Irian

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #330 am: 31.07.2016 | 13:51 »
Da wurde wohl was misverstanden: Die Ausrede ist nicht "Es ist SciFi", sondern "Es ist SciFi mit so vielen extremen Kritikpunkten, die man nennen kann, da ist ein unpassender Akzent des 20 Jahrhunderts eine sehr merkwürdige Priorität."
Hinweis: Wenn ich schreibe "X ist toll" oder "Y ist Mist", dann ist das meine persönliche Meinung und beinhaltet keinerlei Aufforderung, X zu kaufen oder Y zu boykottieren. Im Zweifelsfall denkt euch einfach vor jeden Satz "Meiner Meinung nach..." dazu. Und nur weil ihr X für schlecht und Y für toll findet, bedeutet das nicht, dass wir uns nun hassen müssen. Jedem das seine. Ansonsten stehe ich für Duell-Forderungen (oder auch "drüber reden") jederzeit per PM zur Verfügung.

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #331 am: 31.07.2016 | 13:54 »
Das dürfte der Punkt sein. So jemand würde heute nicht ranghoher Offizier im Militär.
Starfleet war auch gerade mal mildly Military, very mildly at best
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #332 am: 31.07.2016 | 14:11 »
Picard war Entdecker und Diplomat, Soldat war er nicht.

Hier geht hier nicht um Soldat oder Nicht-Soldat. Kirk in der neuen Iteration ist ebenso wenig oder ebenso so sehr Soldat wie Kirk in der alten Iteration oder wie sämtlichen anderen Commander der Enterprise. Der wesentliche erzählerische Merkmal von Star Trek ist doch, dass die Charaktere kämpfen können, wenn sie es müssen, aber es nicht unbedingt darauf anlegen und - je nach *persönlichen* Temperament der jeweiligen Figur - unterschiedlich lange versuchen, andere Optionen auszuloten oder den unvermeidlichen Waffengang zumindest zu begrenzen. Die Erzählweise von Star Trek räumte ihnen dafür auch sehr lange Zeit vielfältige Möglichkeiten ein.

Das neue Star Trek lässt seinen Charakteren nicht die Wahl. Selbst wenn es allesamt Clone von Picard wären, die Stoffe sind so konstruiert, dass sie auch Picard keinen anderen Ausweg mehr gelassen hätten. Genau das ist es ja, was mich stört.
Alle weiteren Aspekte, nämlich die sich wiederholenden Merkmale der Antagonisten, sind daher gewissermaßen nur Symptome: Es ist *gewollt*, dass der absolute Konflikt die einzige Option ist, deshalb braucht man Widersacher, mit denen man nicht verhandeln oder die man nicht mit kontrollierter Gewaltanwendung handlungsunfähig machen kann - es *müssen* Fanatiker, Psychopathen oder am besten alles zugleich sein, damit sie als Rechtfertigung herhalten können, sie mit aller Gewalt bis zu deren Tod zu bekämpfen. Damit scheidet auch aus, dass die neue Crew jemals mit etwas umgehen müsste, was eher eine unpersönliche Naturgewalt ist als ein Feindbild mit hässlicher Fratze, weil man Naturgewalten nicht mit Phasern und Fäusten beikommt, sondern nach Auslösern und komplexeren Problemlösungen suchen muss.
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Offline Isegrim

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #333 am: 31.07.2016 | 14:16 »
Picard war Entdecker und Diplomat, Soldat war er nicht.

Ähmm, das waren alle Star Trek-Captains bisher. Dennoch nahmen sie auch die Funktion von Soldaten war. Eine rein militärische Raumflotte hat die Föderation halt nicht. Bis zur Indienststellung der Defiant hatte die nicht mal rein militärische Schiffe.

Danke an Buddy Fantomas an die ausführlichen Kritiken. Star Trek war immer ein Spiegel seiner Zeit, auch wenn es die Verhältnisse hinterfragte. Diesem Hinterfragen mangelt es dem "neuen Star Trek" offensichtlich.
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Offline Antariuk

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #334 am: 31.07.2016 | 15:03 »
Da wurde wohl was misverstanden: Die Ausrede ist nicht "Es ist SciFi", sondern "Es ist SciFi mit so vielen extremen Kritikpunkten, die man nennen kann, da ist ein unpassender Akzent des 20 Jahrhunderts eine sehr merkwürdige Priorität."

Da Filme ihre Inhalte zu einem nicht unerheblichen Teil über Dialoge vermitteln, empfinde ich das genau andersherum. Sowas bewerte ich noch lange bevor es an inhaltliche Kritik geht.
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #335 am: 31.07.2016 | 15:37 »
So gewaltlos waren weder die Film(Ausgenommen der 1 Film und der mit den Walen) noch TOS, Picards Mind Set ist das eines Entdeckers und Diplomaten, Kirk war auch ein Soldat vom Mind Set her.

Nero war beyond the Pale, Starfleet hatte es friedlich versucht..., gegen Khan agierten Kirk und Co mit Minimalgewalt bis er Spock so richtig wütend machte
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Offline YY

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #336 am: 31.07.2016 | 15:59 »
Da Filme ihre Inhalte zu einem nicht unerheblichen Teil über Dialoge vermitteln, empfinde ich das genau andersherum.

Gerade deswegen ist das ein sehr schmaler Grat.
Mit "korrekten" bzw. plausiblen Änderungen in der Alltagssprache wird das schnell unverständlich und man hat als Filmemacher nichts gewonnen.

So was kann als Alleinstellungsmerkmal wie bei Gibsons Jesus-Film oder Apocalypto funktionieren, aber es hat ja seinen Grund, warum in historischen Filmen i.d.R. modernes Englisch bzw. Deutsch gesprochen wird ;)

Kleinere Redewendungen und so was wie bei Firefly können da durchaus zur Atmosphäre beitragen, aber wer würde ernsthaft eine SF-Serie oder einen Film mit unverständlichen Dialogen schauen, die nur deswegen untertitelt sind, weil man als heutiger Mensch die Menschen in der Zukunft eben nicht versteht?

Bevor man "berechtigt" wäre, mit so was anzufangen, müssten ganz andere Sachen auf den Plausbilitätsprüfstand.

Sicherlich war es manchmal schräg, wenn beispielsweise ein Jean-Luc Picard auch in eindeutigster Lage noch seine höchsten, selbst für extreme Moralisten noch übertriebenen Prinzipien angelegt hat, die ein heutiger Captain eines (quasi-militärischen) Schiffs weder in dem Maße haben, noch in vergleichbaren Situationen anlegen würde.
+
Das dürfte der Punkt sein. So jemand würde heute nicht ranghoher Offizier im Militär.

Dass so jemand heute nicht ranghoher Offizier würde, sei mal dahingestellt - es werden noch ganz andere Vögel Offizier, bei denen man viel grundlegendere Sachen kritisieren kann als ihre Prinzipientreue...
Und wenn man mal die NATO-Perspektive verlässt und sich anschaut, was der restliche Teil des Planeten so fabriziert - da gibts Leute, die gibts gar nicht.


Picard hat über weite Strecken den Riesenvorteil, dass seine Haltung mit den Vorschriften übereinstimmt oder zumindest von ihnen gedeckt wird. Da wird ein James Kirk wohl viel mehr "schöngeschrieben" haben in seinen Berichten...  ;)

Kirk und Picard gemeinsam ist, dass sie extrem selten von ihrem etablierten Muster abweichen.
Ein Ben Sisko agierte dagegen viel pragmatischer und flexibler - oft aus dem Bauch heraus entscheidend - nach der Maxime "Der Erfolg gibt mir Recht".
Daran musste man sich erst einmal gewöhnen.
Bei Sisko hat es allerdings für den Betrachter funktioniert, während das prinzipiell Gleiche bei Janeway zu völliger Beliebigkeit verkam und den Charakter inkompetent und unsympathisch wirken ließ.

Insgesamt scheint Starfleet jedenfalls ein Laden zu sein, der seinen Leuten deutlich mehr zutraut und sie mal machen lässt, als das heute in vergleichbaren bzw. vergleichbar großen Organisationen der Fall ist.
Das ist natürlich auch den Rahmenbedingungen geschuldet.
Bis auf die wenigen Ausnahmen, wo diese Rahmenbedingungen aus Ploterfordernissen außer Kraft gesetzt werden und das Sternenflottenkommando dem jeweiligen Captain in Echtzeit im Nacken sitzt...


Danke an Buddy Fantomas an die ausführlichen Kritiken. Star Trek war immer ein Spiegel seiner Zeit, auch wenn es die Verhältnisse hinterfragte. Diesem Hinterfragen mangelt es dem "neuen Star Trek" offensichtlich.

Ja, schöner Beitrag.
Wie Fantomas selbst schrieb, gilt das auch für die alten Kinofilme im Vergleich zu den Serien nur bedingt, aber viele der besseren ST-Filme sind eben kein geradliniges "slugfest", auch wenn es teils ordentlich zur Sache geht.


Und damit zurück zu Beyond:
Beyond ist - wie die anderen neuen ST-Filme - ironischerweise gerade in der Hinsicht ein Spiegel seiner Zeit (speziell im Filmgeschäft), als dass er sich eben nicht mit tiefergehenden Fragestellungen beschäftigt, völlig oberflächlich bleibt und auf Sicherheit spielt.
Das macht die Aussage des Regisseurs ziemlich paradox: Man wollte Risiken eingehen - unterm Strich ist man das "Risiko" eingegangen, (noch weiter) von alten ST-Tugenden abzuweichen und den Film mehr zu machen wie andere aktuelle Filme abseits des ST-Franchise. 

Völlig risikoscheu war man dagegen bei den ganzen Zitaten und Verweisen auf die Originalserie und den Rest des ST-Universums, weil man damit geschenkte Zustimmung ernten kann.


Wie seit Beginn der Reboots bin ich mir auch heute nicht sicher, ob es überhaupt eine Gruppe von Machern gäbe, denen ich "richtiges" Star Trek, d.h. mit den alten inhaltlichen Schwerpunkten, zutrauen würde (das war ja damals schon ein ziemliches Glücksspiel, was das Endprodukt anging).
Insofern war ich eigentlich darauf eingestellt, wie gehabt ein Werk vorzufinden, das zwar etwas Neues sein will, sich dabei aber natürlich nicht von den Vorgängern lösen, sondern nur mit deren Vermächtnis spielen kann, sei das in Form von direkten Zitaten, kleinen Änderungen oder Aspekten, die komplett ins Gegenteil verkehrt werden.

Während das bei den ersten beiden Filmen aber noch einigermaßen funktioniert, kam mir Beyond völlig uninspiriert vor.
Die Dramaturgie war mehr als verpeilt und selbst die in den Vorgängern passende Chemie zwischen den Charakteren war weitgehend daneben.
Das war z.B. das erste Mal, dass mir das Duo Spock und McCoy richtig auf den Zeiger ging, weil ihre Kabbeleien auf mich so lieblos runtergespult wirkten.

Was blieb, waren flache Witze, Action um der Action willen (und die dann noch nicht mal sonderlich schön umgesetzt), viel bunte Technik, die vor Allem die Frage aufwirft, warum das überhaupt da ist und der eine oder andere Metaebenen-Druck auf die Tränendrüse.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Kowalski

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #337 am: 31.07.2016 | 17:17 »
Das neue Star Trek lässt das alles vermissen. Gut, bisher sind es Kinofilme, keine Serien, und auch die früheren Kinofilme haben Situationen, Sachverhalte und das Gefühlsleben der Figuren gestrafft, um eine möglichst große Zielgruppe anzusprechen. Dagegen ist auch gar nichts einzuwenden, denn schließlich muss sich eine Sache auch verkaufen, damit man sie fortführen kann. Trotzdem haben sich frühere Filme (Selbst diejenigen, die schon recht deutlich auf Action getrimmt waren ...) immer noch die Zeit genommen, wenigstens kleine Momente des Abwägens aufzuwerfen und die unterschiedlichen Charaktere Dinge so machen zu lassen, wie es ihrem Wesen entspricht. Das neue Star Trek wägt nichts ab und die Crewmitglieder bringen nur ihre spezifischen Fertigkeiten, nicht aber unterschiedliche Sichtweisen ein - wie auch, sie haben ja keine mehr.

Hmm? Ich sehe in Spock immer noch ein Gegengewicht zu Kirk und Kirk hört auf dieses Gegengewicht.
Man wird, im Gegensatz zum Nimoy Spock mit weniger schwadronieren gelangweilt.
Mir kam die menschliche Seite von Spock in TOS immer zu kurz.
Die Ambivalenz haben sie in dem Reboot aber super zum Ausdruck gebracht.

Um ein zuvor gebrachtes Argument einmal anders anzubringen: Es ist Science Fiction. Da darf man erwarten, dass Dinge anders sind, nicht aber, dass sie so sind wie bekannt oder erwartet. Wenn etwas nicht sofort verständlich ist, dann hat Science Fiction schon einmal eine ihrer Zwecke erfüllt, nämlich den, Fragen aufzuwerfen. Diese auch zu beantworten ist nicht Aufgabe der Science Fiction, sondern die des Zuschauers. Es ist eine Herausforderung an das handwerkliche Geschick des Erzählers, dem Publikum das Verständnis der Frage zu ermöglichen und eventuell ein paar Lösungswege anzubieten, nicht aber die Frage zu beantworten - denn auf dem Gipfel dessen, was Science Fiction ausmacht, kennt der Erzähler die Antwort selbst nicht.

Generell sollte sich jeder genau überlegen, ob er damit argumentieren möchte, dass etwas Science Fiction ist. Wenn man eigentlich die Integrität dessen verteidigen möchte, was über die Leinwand geht, könnte man sogar zu dem Schluss kommen, dass es gar keine Science Fiction ist, sondern - beispielsweise - Fantasy mit Raumschiffen. Das macht es nicht schlecht, aber das Argument hat sich selbst ad absurdum geführt. Das nur allzu oft fahrlässig vergebene Label "Science Fiction" taugt weniger zur Rechtfertigung von Implausibilitäten, als dass es zu einer Tiefe verpflichtet, die das fragliche Werk allzu oft gar nicht besitzt, ungeachtet dessen, ob das so gewollt ist oder nicht.

Hmm. Es ist Science Fiction und die ist anderes geraten als es Dir vorschwebt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Fiktion. Das Science an Sci-Fi soll einem nur die Geschichte ermöglichen.

Egal. Mal wieder viele Worte um ein "Mir gefällt es nicht" auszudrücken.
Und das ist einfach Geschmackssache.
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #338 am: 31.07.2016 | 17:32 »
Ich fand die ersten beiden "neuen" Star Trek Filme sehr gelungen.(Note 1-2) Bei diesem fehlte mir irgendetwas(Note 3). Es lag nicht an den Schauspielern sondern an der Storyline. Der Spannungsaufbau war mäßig und der Bösewicht  irgendwie zu platt. Ich konnte emotional zu ihm keine "Beziehung" aufbauen. Der Planet und  die komischen "Viecher" darauf waren mir  egal. Man hat zuwenig über sie erfahren. Erst am Ende.
Vielleicht hat man den Film auch "zerschnitten".
Wäre mir in der Special Edition vielleicht nicht so gegangen, wer weiß.
Schade eigentlich, bei den ersten Filmen war ich begeistert. Fand sie viel besser als die alten mit Piccard

Offline Vash the stampede

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #339 am: 1.08.2016 | 20:53 »
Ich empfand den Film als solide. Wobei der Plan/die Motivation/etc des Gegners selten blöde ist, hat sie mich beim Schauen zum Glück nicht getört. Der Rest ist pew pew.

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Offline K!aus

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #340 am: 7.08.2016 | 10:23 »
Hat etwas länger gedauert, aber jetzt habe ich ihn auch gesehen.

Die neuen Filme gehen in gewohnter Manier steil nach vorne mit Action, coolen Sprüchen und toller cgi Graphik. Alles solides Popcorn Kino.

Aber diese finale Kampf zwischen Krall und Kirk!  :o Ich bin kein Trekkie und kenne deshalb nicht die präzisen Möglichkeiten des Beamens in jedem Jahrhundert (gefühlt erfüllt es immer seinen Plot-Zweck).

Aber ich meine ...
"Captain, er rennt zur zentralen Lüftungsversorung..."
"Okay, beamen wir ihn da raus und direkt in eine Zelle!"

Immerhin waren sie in der Lage mit dem Transporter der alten USS Franklin Pille und Spock präzise in die Kapsel genau eines gegnerischen Schiffes zu beamen. Wie viel besser ist das Beamen mittlerweile auf der Yorktown?!

Okay, sagen wir es ginge nicht so einfach weil sie ihn nicht erfassen können ... weil da sind so Interferenzen um die zentrale Lüfungsversorung oder irgendwas.

Dann fährt Kirk wirklich mit einem Fahrstuhl nach oben?!  wtf?

"Scotty beam' mich da mal rauf ... bzw. in die Nähe."

Dann hätte ich mir auch noch eine nette Überraschung gewünscht wie z.B. dass Kirk auf diesen Krall feuert und dieser sich auch nur als Hologramm entpuppt. Dabei wieder die Möglichkeit für einen coolen Spruch [mag sich jeder einen ausdenken]. Das wäre auch eine Erklärung gewesen warum sie ihn mit dem Transporter nicht erfassen konnten!

Und als dann Kirk wieder gegen den übermächtigen, erfahren, natürlich gut ausgebildeten und extrem harten Soldaten anstinken kann musste ich an den Thread der Heldenentwicklung denken. Hätte man nicht das Machtverhältnis dabei belassen können und Kirk hätte eben kreativ werden müssen?

Nachdem also das Hologramm hinfort ist und der echte Krall hervortritt vermöbelt der Kirk und auch wieder kann Krall nicht einfach hinfortgebeamt werden, weil dieser einen Blockierer an sich angebracht hat oder sagen wir das Artefakt zu viel Interferenz erzeugt - scheint ja immerhin ziemlich mächtig zu sein.
Also ist die Lösung, dass Kirk den Blockierer von der Kleidung reißt oder ihm zumindest das Artefakt aus der Hand schlägt. Oder Spock rettet den Tag, indem er dem Kampf beiwohnt und einen Sender auf Krall abfeuert, so dass der Transporter ihn richtig erfassen kann.

Irgendwas anderes als dieses primitive aufeinander eindreschen und der Held gewinnt trotz aller Widersprüche weil er ... der Held ist!  |:((

Dieses Finale hat mir echt etwas den Film verdorben.  >:(
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Mein biete Thread - schau doch mal rein. :)

Offline Kowalski

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #341 am: 7.08.2016 | 14:11 »
Hat etwas länger gedauert, aber jetzt habe ich ihn auch gesehen.

Die neuen Filme gehen in gewohnter Manier steil nach vorne mit Action, coolen Sprüchen und toller cgi Graphik. Alles solides Popcorn Kino.

Aber diese finale Kampf zwischen Krall und Kirk!  :o Ich bin kein Trekkie und kenne deshalb nicht die präzisen Möglichkeiten des Beamens in jedem Jahrhundert (gefühlt erfüllt es immer seinen Plot-Zweck).

Aber ich meine ...
"Captain, er rennt zur zentralen Lüftungsversorung..."
"Okay, beamen wir ihn da raus und direkt in eine Zelle!"

Habe ich mir auch gedacht. Erstmal.

ABER!

Damit keiner was "böses" reinteleportiert stellst Du da natürlich passive Teleportationsdämpfer hin.

Immerhin waren sie in der Lage mit dem Transporter der alten USS Franklin Pille und Spock präzise in die Kapsel genau eines gegnerischen Schiffes zu beamen. Wie viel besser ist das Beamen mittlerweile auf der Yorktown?!

Okay, sagen wir es ginge nicht so einfach weil sie ihn nicht erfassen können ... weil da sind so Interferenzen um die zentrale Lüfungsversorung oder irgendwas.

Dann fährt Kirk wirklich mit einem Fahrstuhl nach oben?!  wtf?

"Scotty beam' mich da mal rauf ... bzw. in die Nähe."

Dann hätte ich mir auch noch eine nette Überraschung gewünscht wie z.B. dass Kirk auf diesen Krall feuert und dieser sich auch nur als Hologramm entpuppt. Dabei wieder die Möglichkeit für einen coolen Spruch [mag sich jeder einen ausdenken]. Das wäre auch eine Erklärung gewesen warum sie ihn mit dem Transporter nicht erfassen konnten!

Und als dann Kirk wieder gegen den übermächtigen, erfahren, natürlich gut ausgebildeten und extrem harten Soldaten anstinken kann musste ich an den Thread der Heldenentwicklung denken. Hätte man nicht das Machtverhältnis dabei belassen können und Kirk hätte eben kreativ werden müssen?

Man vergesse nicht das die Lebensverlängerung anscheinend bei Krall sowohl mental als auch körperlich anstengend ist. Er könnte, da er sich gerade wieder Richtung Mensch geändert hat nicht auf der vollen Höhe seiner Kraft sein.
Und, im zweiten Teil, hat Kirk Blut von einem Übermenschen, Khan, bekommen. Es könnte erklären wieso er nicht 100% mit Normalos vergleichbar ist.

Nachdem also das Hologramm hinfort ist und der echte Krall hervortritt vermöbelt der Kirk und auch wieder kann Krall nicht einfach hinfortgebeamt werden, weil dieser einen Blockierer an sich angebracht hat oder sagen wir das Artefakt zu viel Interferenz erzeugt - scheint ja immerhin ziemlich mächtig zu sein.
Also ist die Lösung, dass Kirk den Blockierer von der Kleidung reißt oder ihm zumindest das Artefakt aus der Hand schlägt. Oder Spock rettet den Tag, indem er dem Kampf beiwohnt und einen Sender auf Krall abfeuert, so dass der Transporter ihn richtig erfassen kann.

Irgendwas anderes als dieses primitive aufeinander eindreschen und der Held gewinnt trotz aller Widersprüche weil er ... der Held ist!  |:((

Dieses Finale hat mir echt etwas den Film verdorben.  >:(

Es war nicht DER Höhepunkt, einverstanden.

Ich dachte auch das ggf. Krall vielleicht seinen Fehler erkennt und dann MIT Kirk das Ding wegbefördert.
Aber, und da kommt es auf die Bedingungen an, der Endkampf geht durchaus in Ordnung. Siehe Argumente oben.

Spock ist geschwächt, der kann da kaum physisch helfen. Pille ist als Klempner halt nicht ganz so begabt.
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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #342 am: 9.08.2016 | 00:54 »
So jetzt auch endlich gesehen. Super Film. Ich fand die ersten beiden überaus grausig, aber der hier war gut.

 Bis auf das Lebensenergie Absaugen. Das sah einfach nur affig aus. Und warum hängt er sie in der Maschine kopfüber, obwohl es nachher offenbar ganz ohne geht?

Und was ist das eigentlich für eine Sprache, die sie da reden? Also klar, dass ihre Köderin auf Alien tut, ergibt schon Sinn, aber wieso reden sie untereinander nicht englisch?

Die Szene mit dem Transporter war sehr fein. Generell habe ich die Anspielungen und Easter Eggs sehr genossen. Aber wenn das Schiff nach Gründung der Föderation verloren ging, wieso hatte es dann keine Personentransporter? Es war ja offenbar zu einer Zeit noch in Dienst, die nach Erfindung des Personentransporters spielt.

Es sei denn das ist in dieser Zeitlinie anders. Was übrigens durchaus sein kann,  denn...

Exkurs:

Es gibt drei theoretische Möglichkeiten, was bei Zeitreise passieren kann.

(a) Alle Änderungen, die man vornimmt, sind bereits passiert. Insofern ändert sich nichts.

(b) Man kann die Vergangenheit ändern.

(c) Man kann, aber das erzeugt ein Paralleluniversum.

Bei Star Trek kommen ALLE  DREI Möglichkeiten vor. Und anscheinend ist den Leuten (zumindest in Jahrhunderten, wo die Serien spielen) nie ganz klar, welche im aktuellen Fall eintreten wird.

Wenn jemand sagt: "Vor Spocks Zeitreise waren die Universen gleich", ist das zu einfach. Denn es besteht, die Möglichkeit, das Fall B eintritt.

Das ist offensichtlich immer eine Gefahr, den sonst müsste man um die Zeitlinie keinen Krieg führen. Es wäre dann vielleicht möglich Eingriffe Typ C zu machen, aber die muss man nicht verhindern. Im schlimmsten Fall bauen sich die Leute nur eine neue Zeitlinie. Der Umstand, dass regelmäßig versucht wird, B zu verhindern, heißt das B vorkommt.

Es kann also sein, dass nachdem sich die Zeitlinie abgespalten hat, jemand Eingriffe in ihrer Vergangenheit durchgeführt hat, die so in einer anderen Zeitlinie nicht stattgefunden haben.

Wenn jemand an solchen Betrachtungen Spaß hat, sei die Romanreihe zum Department of Temporal Investigation empfohlen.

Jo, die Station war irgendwie zu krass für StarTrek - wobei ich mich gefragt habe ob die Technologie dieser Zeitlinie nicht eh durch die Ereignisse des ersten Films einen gewaltigen Satz nach vorne gemacht hat? Wobei selbst wenn...

Warum glaubt ihr die Föderation in der alten Zeitlinie könnte ein solche Station nicht bauen? Wir könnten auch Leute auf den Mars schicken. Wir tun es nur nicht. "Für den Aufwand dieses Dings können wir drei Dutzend planetare Kolonien und fünf Pilzstationen bauen", könnte durchaus ein Argument sein.

Mir gefielen in den Film sowohl Kulissen als auch Masken sehr gut.

Offline Kowalski

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #343 am: 9.08.2016 | 03:08 »
So jetzt auch endlich gesehen. Super Film. Ich fand die ersten beiden überaus grausig, aber der hier war gut.
 Bis auf das Lebensenergie Absaugen. Das sah einfach nur affig aus. Und warum hängt er sie in der Maschine kopfüber, obwohl es nachher offenbar ganz ohne geht?
Und was ist das eigentlich für eine Sprache, die sie da reden? Also klar, dass ihre Köderin auf Alien tut, ergibt schon Sinn, aber wieso reden sie untereinander nicht englisch?

Ich vermute mal entweder es ist die Sprache der Erbauer dieser Technologie. Mit dem ABsaugen der Lebensenergie scheint ein Teil der Erinnerungen mit zu wandern und eigene Erinnerungen verblassen.

Die Szene mit dem Transporter war sehr fein. Generell habe ich die Anspielungen und Easter Eggs sehr genossen. Aber wenn das Schiff nach Gründung der Föderation verloren ging, wieso hatte es dann keine Personentransporter? Es war ja offenbar zu einer Zeit noch in Dienst, die nach Erfindung des Personentransporters spielt.

Laut Film war das Schiff erbaut worden bevor man per Transporter nicht nur Waren und Rohstoffe transportieren durfte.

Ehrlich, keine Ahnung wo das mit der Gründung von Star Fleet zusammenpaßt.

Es sei denn das ist in dieser Zeitlinie anders. Was übrigens durchaus sein kann,  denn...

Exkurs:

Es gibt drei theoretische Möglichkeiten, was bei Zeitreise passieren kann.
(a) Alle Änderungen, die man vornimmt, sind bereits passiert. Insofern ändert sich nichts.
(b) Man kann die Vergangenheit ändern.
(c) Man kann, aber das erzeugt ein Paralleluniversum.
Bei Star Trek kommen ALLE  DREI Möglichkeiten vor. Und anscheinend ist den Leuten (zumindest in Jahrhunderten, wo die Serien spielen) nie ganz klar, welche im aktuellen Fall eintreten wird.
Wenn jemand sagt: "Vor Spocks Zeitreise waren die Universen gleich", ist das zu einfach. Denn es besteht, die Möglichkeit, das Fall B eintritt.

(d)Universen die gleich wahrscheinlich sind überlagern sich wie die Zustände von Schrödingers Katze
(e)Vielleicht sind nur Zeitreisen zwischen "wahrscheinlichen" Universen ohne viel Energie möglich.
(f)Zeitreisen ändern immer auch das Gedächtnis des Zeitreisenden so daß er die "Andersartigkeit" gar nicht merkt. Deswegen ändern sich auch die Uniformen in Star Trek häufiger.
(g) ALLE Universen existieren parallel. Es ist unwahrscheinlich das man im "selben" ankommt, es sieht aber verdammt ähnlich aus.

Das ist offensichtlich immer eine Gefahr, den sonst müsste man um die Zeitlinie keinen Krieg führen. Es wäre dann vielleicht möglich Eingriffe Typ C zu machen, aber die muss man nicht verhindern. Im schlimmsten Fall bauen sich die Leute nur eine neue Zeitlinie. Der Umstand, dass regelmäßig versucht wird, B zu verhindern, heißt das B vorkommt. 

Es kann auch sein das man mit Eingriffen die reisen zwischen bestimmten Universen unwahrscheinlicher macht. Man schützt sich sozusagen vor dem Einfluss in dem man Energie aufwendet.

Es kann also sein, dass nachdem sich die Zeitlinie abgespalten hat, jemand Eingriffe in ihrer Vergangenheit durchgeführt hat, die so in einer anderen Zeitlinie nicht stattgefunden haben.

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Warum glaubt ihr die Föderation in der alten Zeitlinie könnte ein solche Station nicht bauen? Wir könnten auch Leute auf den Mars schicken. Wir tun es nur nicht. "Für den Aufwand dieses Dings können wir drei Dutzend planetare Kolonien und fünf Pilzstationen bauen", könnte durchaus ein Argument sein.

Mir gefielen in den Film sowohl Kulissen als auch Masken sehr gut.

Ja, war mal wieder "trekkiger", wobei sowohl der erste wie der zweite hatten da auch so ihre Momente,halt nicht so deutlich im Vordergrund, das ist dann wohl untergegangen.
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Offline Alex

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #344 am: 12.08.2016 | 08:19 »
Endlich auch geschafft.
Unterhaltsam war er, aber IE ist eben nicht Benedict Cumberbatch. Ein paar ganz nette Gags, aber die Story war schon speziell.
Was mich am meisten gestört hat, war
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Chiungalla

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #345 am: 12.08.2016 | 09:18 »
Ich glaube das was Dich am meisten gestört hat war aus Sicht des Regiseurs einfach ein sehr schönes visuelles Feuerwerk zu geiler Musik. Vermutlich hatte er die Idee und "musste" die einfach umsetzen egal wie dürftig die in den Plot passte. Fällt für mich unter künstlerische Freiheit auch einfach mal Bilder und schöne Szenen in den Film zu schreiben und ich fand es sehr gelungen. Gerade in Zeiten von 3D-Filmen gibt es sehr viel schlechtere Szenen die in manche Filme reingeschrieben werden, damit man nochmal mit 3D angeben kann.

Offline Alex

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #346 am: 12.08.2016 | 11:48 »
Ich glaube das was Dich am meisten gestört hat war aus Sicht des Regiseurs einfach ein sehr schönes visuelles Feuerwerk zu geiler Musik. Vermutlich hatte er die Idee und "musste" die einfach umsetzen egal wie dürftig die in den Plot passte. Fällt für mich unter künstlerische Freiheit auch einfach mal Bilder und schöne Szenen in den Film zu schreiben und ich fand es sehr gelungen. Gerade in Zeiten von 3D-Filmen gibt es sehr viel schlechtere Szenen die in manche Filme reingeschrieben werden, damit man nochmal mit 3D angeben kann.
Die Szene war durchaus wirkungsvoll (das auf jeden Fall), aber eine epischeTM Schlacht wäre mir lieber gewesen ...
Ist reine Geschmackssache.
Schlecht war der Film deswegen nicht ...

Offline Imunar

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #347 am: 12.08.2016 | 12:10 »
epische Schlachten sind nun mal aber Star Wars und nicht Star Trek ;)
demnach war die Musik seltsam doch unterhaltsam und mehr sind die (neuen) Filme ja auch nicht ;)

Offline Kowalski

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #348 am: 12.08.2016 | 14:25 »
epische Schlachten sind nun mal aber Star Wars und nicht Star Trek ;)

Eben. In Star Wars ist KRIEG der Normalfall. Und Superhelden/Magier regieren die Welt. Das machen die Helden da.

In Star Trek ist der FRIEDEN der Normalfall. Und Superschurken müssen eingedämmt werden. Das machen die Helden hier.

Das Vulcan zerblasen wird im ersten Teil war schon ein Bruch der un-trekkig war.
Interessanter wäre es wenn Vulcan in eine Subraumanomalie gesogen wird und die Enterprise Crew hat "irgendwann" mal die Chance das zu revidieren.

Die Kämpfe in Star Trek sind Schiff zu Schiff, wie im 2-ten.
Nicht Flotte zu Flotte wie in JEDEM Star Wars.

demnach war die Musik seltsam doch unterhaltsam und mehr sind die (neuen) Filme ja auch nicht ;)

JEHOVA!

Nein, hast Recht, man darf die nicht zu Nahe an irgendwelchen Kanons legen.
Und Beyond ist schon Nahe am Kanon.  :d
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Chiungalla

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Re: Star Trek Beyond
« Antwort #349 am: 12.08.2016 | 14:44 »
Man hat halt zwei Möglichkeiten:
1.) eine Serie weiterentwickeln und verändern
2.) sie unverändert fortführen bis es keiner mehr sehen will.

In beiden Fällen wird gemeckert. Aber sich zu beschweren wenn sich was nach vielen Jahrzehnten mal etwas verändert ist ein Zeichen fortschreitendes Alters.  :korvin:  >;D