Thema: Mondpreise

[Darius der Duellant]

Stimmt.


Diese Irrationaliät nennen die Soziologen "Distinktionsgewinn". Der Psychologe ergänzt: Dient in aller Regel der Selbstwerterhöhung. Ich habe mal einen Weinsomelier schwer getriggert, als ich eine Studie mit folgendem Ergebnis zum besten gab: Ab 10 € können Experten bei einer validen Blindverkostung keine (Qualitäts)Unterschiede mehr erkennen. Speziell für Menschen, die nicht selten zum Mittagessen gerne mal 500 € in Wein wegmachen (für mich persönlich Dekadenz in Reinform), nicht die beste Neuigkeit .

Das gleiche spielchen kann man auch mit Audiophilen betreiben.
Blindtests sind was schönes.

[Blizzard]

Ich bin ja ein großer Fan von Deadlands:Classic. Aber ganz egal, ob Indianer, Kopfgeldjäger, Untote oder El Diablo persönlich: Gegen ein solches (Preis)Kaliber sind das doch alles Peanuts, ey. Da ist wohl ein Mumm-Wurf mit mindestens 4W12 fällig, oder man opfert mindestens einen blauen Chip...

[Sashael]

Und dann noch 7,99 € Versandkosten?

Hals nicht voll genug, oder wie?

[Weltengeist]

Wahrscheinlich freut der Verkäufer sich gerade, dass der Artikel so viele Aufrufe kriegt...

(Aber er bietet auch ein gebrauchtes "aber noch tragbares" Paar Schuhe für 180 Euro und jede Menge satanistische Literatur zu Sammlerpreisen - vielleicht hilft das bei der Einordnung? )

[flaschengeist]

findet man diese Studie noch irgendwo?

Die spezifische Studie erinnere ich nicht aber sie muss vor 2012 publiziert worden sein. Das hier sieht mir auf den ersten Blick nach einem guten aktuelleren Überlick aus.

[Prisma]

Und dann noch 7,99 € Versandkosten?

Hals nicht voll genug, oder wie?

Der Verkäufer kann zwar was für den Mondpreis, aber nichts für die Versandkosten. DHL lässt sich Pakete mit Sendungsnummer gut bezahlen, ein Blick in die Preisliste hilft, und ohne Sendungsnummer sollte man auf keinen Fall versenden. Was die Versandkosten angeht, ist das sogar ein günstiges Angebot. Normalerweise kommt da noch Verpackung drauf. Der günstigste Anbieter, wenn man kein Händler ist und das Material in Gro kauft, ist meiner Erfahrung nach der DHL Paketshop mit seinem M-Paket. Da ist man insgesamt dann bei knapp 10 Euro Porto und Verpackung. Aber wenn man schon 180 Euro für Deadlands ausgibt, machen 10 Euro keinen Unterschied mehr.

[Sashael]

Ich weiß, was Pakete kosten, danke.

Wer bereits knapp 180 € für ein 40 € Buch aufruft, kann die Versandkosten auch selbst übernehmen und die nicht noch extra dem Käufer anlasten.

Das ist dann nur noch das Sahnehäubchen auf der Gier.

[Prisma]

Ich weiß, was Pakete kosten, danke.

Wer bereits knapp 180 € für ein 40 € Buch aufruft, kann die Versandkosten auch selbst übernehmen und die nicht noch extra dem Käufer anlasten.

Das ist dann nur noch das Sahnehäubchen auf der Gier.

Das ist deine Meinung, die Realität sieht anders aus. Wenn wir uns schon in einem Luxussegment wie dem Rollenspielbüchersammlen befinden, ist wie bei allen anderen Luxussegmenten das Limit ob der Kunde das jetzt oder irgendwann später kauft oder nicht. In allen Luxussegmenten werden oft Geschäfte mit krassen Summen gemacht, da ist das shipping nicht wegen der Kosten relevant, sondern weil der Kunde sichergehen will, dass so verpackt und geliefert wird, wie er will. Da werden sogar Aufpreise gehandwedelt, Hauptsache die Wünsche werden erfüllt. Da sprechen wir auch nicht mehr von DHL sondern von Speditionen oder Kurieren. Das gibt es auch in unserem Rollenspielsegment. Es gibt Sammler die so agieren oder spezielle Versandwünsche haben. Da wurde schon in Podcasts darüber berichtet.

[KhornedBeef]

Wer sichergehen will, dass etwas Wertvolles sicher ankommt, benutzt nicht DHL. Und wer glaubt, er bekommt von denen für sein olles Buch 180 Euro wieder, kann sich die auch gleich von der Zahnfee wünschen. Fakt.

[Sashael]

@Prisma
Wenn der Preis dem Wert angemessen wäre, wäre das eine sinnvolle Argumentation.

Aber 180 Ocken für ein Deadlands Regelbuch ist einfach völlig überzogener Irrsinn und da die Versandkosten auf den Kunden abzuwälzen ist einfach nur dreist.

[Alter Weißer Pottwal]

Sich da noch über die Versandkosten aufzuregen ist lustig. 

[angband]

Die spezifische Studie erinnere ich nicht aber sie muss vor 2012 publiziert worden sein. Das hier sieht mir auf den ersten Blick nach einem guten aktuelleren Überlick aus.

Danke! Ich weiß schon wem ich das mal zeigen werde 

[Prisma]

@Prisma
Wenn der Preis dem Wert angemessen wäre, wäre das eine sinnvolle Argumentation.

Oh, meine Argumentation ist sinnvoll, weil sie den Tatsachen entspricht. Die Angemessenheit des Preises ist das wahre Problem, weil sie teilweise stark unterschiedlich gesehen wird. Wir leben aber in einer Gesellschaft in er ein daumennagelgroßes Stück Papier oder Stück Metall zu den teuersten Kulturgegenständen der Welt gehört. In Deutschland gibt es Leute die historische Häuser als Hobby sammeln, wie wir Rollenspiele sammeln, ohne diese groß zu nutzen. In unserem Nerd-Segment gibt es Wale die eine Magic-Karte für eine Million Dollar kaufen, obwohl sie auch nur eine Pappkarte ist. Und das ist alles noch gar nichts! Ich rege mich nicht mehr darüber auf, wenn irgend ein Typ ein Rollenspielbuch teuer verkauft. Sein Buch, sein Preis. Ich muss es ja nicht kaufen und im Zweifel bin ich auch nicht die Zielgruppe.

Aber 180 Ocken für ein Deadlands Regelbuch ist einfach völlig überzogener Irrsinn und da die Versandkosten auf den Kunden abzuwälzen ist einfach nur dreist.

Das ist zu kurz gedacht. Wäre es dir lieber gewesen wenn der Verkäufer "200 Ocken, versandfreie Lieferung" gesagt hätte?

[Mr. Ohnesorge]

Entschuldigung, bei solchen Artikeln ist alles andere als eine Lieferung per persönlichem Kurier wirklich nicht angemessen. Darüber wurde schon in diversen Gentlemen Clubs berichtet.