Autor Thema: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?  (Gelesen 3281 mal)

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Offline tartex

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #50 am: 3.03.2023 | 19:14 »
Wenn du, wie du schreibst, 20 Jahre Rollenspielerfahrung hast, bist du aber nicht die Art von Spielern, um die es in diesem Thread geht. Es geht um Spieler mit keiner bis wenig Rollenspielerfahrung die neu in einen Verein kommen.

Ich würde behaupten, er will aber den Neueinsteigern vermitteln, dass er ein alter Hase ist.
« Letzte Änderung: 3.03.2023 | 21:20 von tartex »
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Online Kurna

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #51 am: 3.03.2023 | 19:44 »
Schreib doch mal eines,...

Das problem was ich sehe ist - klassisch das sich Leute vor einem schwarzen Brett drängen und dabei nicht unbedingt die muse haben eine Dina4 Seiten langen text zu lesen,... - also wenn ich irgendweclhe Dinge erklären muss wie etwa Spielstile,... da wirds imho mit "kurz und knackig" recht schwer.

Klar kann ich schreiben
"Ich bin der unicum, ich bin 44 jahre alt und elektroninegnieur, ich mach seit 33 jahren Rollenspiel und davon seit 22 Jahren Spielleiter, ich hab zuhause 11 regelwerke im schrank stehen die ich regelmäsig spiele."
soweit kann man es als normalo noch verstehen wenn ich dann aber schreibe
"Ich setze meine Spieler gerne in eine Sandbox und lasse ihnen viele Freiheiten, dafür erwarte ich aber das sie selbst aktiv werden und nach eigenen Lösungen suchen und eigene Ideen einbringen."
Ist vieleicht noch verständlich aber 'Sandbox' kann ich in einem Satz nicht wirklich umschreiben (ausser natürlich die brachialmethiode: Sandbox ist das gegenteil von Railroading,... und was ist railroading - das gegenteil von Sanbox).
"Auf der anderen Seite ist meine Spielwelt Lebendig und Aktionen von euch Spielern werden zum Teil auch Reaktionen von Gegnern und auch Verbündeten auslösen."

Die gefahr die ich sehe ist das es irgendwie beliebig wird wenn das alle so machen (wer schreibt schon "Ich leite gerne erzählonkeliges Railroading bei dem eure Figuren nur statisten sind") , die Texte die man dann zu lesen hat werden länger und länger.
Ich komme also als Anfänger das erste mal zu einem solchen Event und es sind 10 Runden angeboten,... ich hab also zu 10 Spielleitern / Abeneteuern Infos zu lesen,...
Wenn jeder etwas ausführlicher ist artet das aus.
Das kurz und knackig ist da wirklich etwas das fast forciert werden muss.

Das sind aber eher die Probleme bei einer Con. Dem TE ging es ja eher um den Fall eines Vereins.
"Only the good die young. The bad prefer it that way." (Goblin proverb)

Offline Blizzard

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #52 am: 3.03.2023 | 22:19 »
Ich habe den Eindruck, dass manche hier ein bisschen am Thema vorbei reden, denn es geht nicht um (konkrete) Rundenausschreibungen, und was da möglichst alles drinstehen sollte. Sondern es geht/ging darum, dass ein SL sich und seine Art zu leiten (kurz) vorstellt. Einfach einen Überblick gibt, wie er leitet (und als Zusatz noch, was er leiten kann/geleitet hat).

Bei Anfängern würde ich mich natürlich auch mit der Verwendung von Fachbegriffen zurückhalten und diese nicht damit "vollpflastern". Und wenn dann doch mal ein Fachbegriff im Eifer des Gefechts oder unbewusst ins Spiel kommt, dann würde ich fragen, ob die Spieler damit was anfangen können- oder nicht. Falls nein, dann würde ich ihn kurz erklären. Aber das ist für mich eigentlich selbstverständlich.

Ansonsten...wenn ich mal versuche ein Fazit aus der bisherigen Diskussion zu ziehen, dann würde ich behaupten, dass sich hier Befürworter & Gegner in etwa die Waage halten (ich spare mir an dieser Stelle Differenzierungen à la "Befürworter Kategorie 1,2,3" und "Gegner Kategorie 1,2,3"). Ist jetzt in der Summe nicht unbedingt das Ergebnis, mit dem ich gerechnet habe, aber ein Ergebnis mit dem ich leben kann.

Etwas OT und unabhängig davon:
1. Unkompliziertes Angebot: Keine Terminfindung, Zack, Samstag 19:00 Uhr steht, System steht, Ort steht! Ja, du kannst auch kurzfristig zusagen oder absagen, musst nichts mitbringen, nichts vorbereiten, auftauchen, Spaß haben, nach Hause gehen, fertig.
Kurzfristige Absagen mögen für jemanden, der vor Ort oder in unmittelbarer Nähe wohnt kein Problem sein. Für jemanden, der weiter weg wohnt hingegen schon.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

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Offline Prisma

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #53 am: 3.03.2023 | 22:34 »
Man sollte dies über Orden lösen, die man dann am Jackett oder um den Hals trägt.

"Schau mal, dieser SL trägt die Dark Sun Spange in Silber, er hat also schon mindestens zwei Kampagnen in dem Setting geleitet." "Holy Moly und der da hat das TPK-Kreuz zweiter Klasse, der muss ja gnadenlos sein, Mann! Und wow, er trägt auch den Greyhawk Ehrenring!" "Ha, ihr Loser! Das Mädel in dessen Runde ich mich gerade eingetragen habe trägt die Mike-Pondsmith-Cyberpunk-Medallie in Gold." 
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Offline DonJohnny

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #54 am: 3.03.2023 | 23:36 »

Etwas OT und unabhängig davon:Kurzfristige Absagen mögen für jemanden, der vor Ort oder in unmittelbarer Nähe wohnt kein Problem sein. Für jemanden, der weiter weg wohnt hingegen schon.

Ist ja auch kein persönlicher Anspruch von mir sondern sollte verdeutlichen, dass den Neulingen unkomplizierte Flexibiliät und andere Dinge weitaus wichtiger sind als Spielleiterstile und -schwerpunkte. Ich denke dass die von dir vorgeschlagene Spielleiterselbstbeschreibung für diese Leute entweder irrelevant oder schlimmstenfalls abschreckend ist.
SL: "Und damit wäre die Theorie, dass wir an einem Samstagabend weniger albern sind als an einem Freitagabend, widerlegt."
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Offline unicum

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #55 am: 4.03.2023 | 00:17 »
Das sind aber eher die Probleme bei einer Con. Dem TE ging es ja eher um den Fall eines Vereins.

Nun ja das ist in etwa der Text den ich bei den Anfängertagen in unserem Verein rausgehauen habe.
https://neuehp.thoule.de/event/offener-rollenspieltag-2023-03-18-602/register

Offline unicum

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #56 am: 4.03.2023 | 00:31 »
Ich habe den Eindruck, dass manche hier ein bisschen am Thema vorbei reden, denn es geht nicht um (konkrete) Rundenausschreibungen, und was da möglichst alles drinstehen sollte. Sondern es geht/ging darum, dass ein SL sich und seine Art zu leiten (kurz) vorstellt. Einfach einen Überblick gibt, wie er leitet (und als Zusatz noch, was er leiten kann/geleitet hat).

Ja kann sein das es etwas am Thema vorbei ging was ich bisher schrieb aber irgendwie sah ich keinen anderen wirklichen Kontext als den das ein SL etwas anbietet und Spieler sucht,...
da ist es bei mir im Vereiun eigentlich immer egal gewesen ob es ein Con ist und ich ein Spielrundenaushang mache oder ein zettel am schwarzen Brett aufhänge mit "SL sucht Spieler".

Zugestanden es gibt am schwarzen Brett auch "Spieler sucht gruppe,... am liebsten XYZ".

Nun ist es schon irgendwie auch so das es "im verein" die alten Hasen gibt welche die Personen an die Prisma seine Orden verteilt
Man sollte dies über Orden lösen, die man dann am Jackett oder um den Hals trägt.

schon kennen und wenn da dann "Oscar aus Hollywood" eine Spielrunde anbietet alle drauf hüpfen und sich die Plätze sichern noch bevor er überhaupt schreibt was er leiten will,... und die Anfänger nur die Chance hatten Oscar zu lesen und schwupps war die Spielrunde voll,...

So wie die alten Hasen die Fachbergriffe kennen, so kennen sie auch die guten Spielleiter ;)

Da ich schon oft erlebt habe wie Leute mit Fachbegriffen zugetextet wurden und sich deren gesichter in ? verwandelten (also exemplarisch wenn ein Professor der Physik eienm arbeiter erklärt wie und warum das gerät das er nach anleitung zusammenbaut funktioniert und dabei fachbegriff nach fachbegriff raushaut und dann, als ich ihn darauf anspreche sagt 'Man lernt das schon in der Mittelstufe und ich sage 'nein, das ist etwas aus dem Physikleistungkurs")

Stellst du dir es vor wie ein Aushang am schwarzen Brett, oder eine Karteikarte "Die Spielleiter unseres Vereines" vor - wo interessierte sich hin wenden können um zu fragen ob wo ein Platz ist?

Offline General Kong

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #57 am: 4.03.2023 | 00:48 »
Man sollte dies über Orden lösen, die man dann am Jackett oder um den Hals trägt.

"Schau mal, dieser SL trägt die Dark Sun Spange in Silber, er hat also schon mindestens zwei Kampagnen in dem Setting geleitet." "Holy Moly und der da hat das TPK-Kreuz zweiter Klasse, der muss ja gnadenlos sein, Mann! Und wow, er trägt auch den Greyhawk Ehrenring!" "Ha, ihr Loser! Das Mädel in dessen Runde ich mich gerade eingetragen habe trägt die Mike-Pondsmith-Cyberpunk-Medallie in Gold."

Fände die Idee prima, aber ich habe keinen Platz mehr auf der Uniform. Und meine Adjudaten die Dinger auf Kissen herumtragen zu lassen, finde ich dann doch etwas zuviel des Guten.  8)
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Offline DonJohnny

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #58 am: 4.03.2023 | 01:38 »

Nun ist es schon irgendwie auch so das es "im verein" die alten Hasen gibt welche die Personen an die Prisma seine Orden verteilt
schon kennen und wenn da dann "Oscar aus Hollywood" eine Spielrunde anbietet alle drauf hüpfen und sich die Plätze sichern noch bevor er überhaupt schreibt was er leiten will,... und die Anfänger nur die Chance hatten Oscar zu lesen und schwupps war die Spielrunde voll,...

Also die Situation ist derzeit so, dass die meisten der "alten Hasen" Spielleiter sind, die gerne leiten. Es kommen gerade viele Neue in den Verein und wir bemühen uns sehr, die in den Verein zu kriegen und sind auch bei Neumitgliedern (also alle Nichtaltehasen) sehr dahinter her, dass die versorgt sind, bis sie im Verein ausreichend vernetzt sind. Wenn jetzt zwei, drei Neue eintrudeln sprechen wir Spielleiter uns ab, wer jetzt eine neue Runde aus dem Boden stampft um die unter zu kriegen, wir arbeiten also recht bedarfsorientiert.

Das "Problem" ist aber, dass alle gut versorgt sind. Wenn man jetzt spontan beschließt eine neue Runde auszuschreiben wird man es schwer haben kurzfristig Spieler zu finden*, da jeder der spielen will zwischen eine und drei Runden hat. An der Stelle braucht man dann entweder etwas Geduld, geht auf Spieler aktiv zu oder (und die Richtung geht denke ich Blizzards Vorschlag) macht sein Angebot zugänglicher/kommuniziert mögliche Attraktivität.

Nur glaube ich, dass das mit dem Vorschlag in Bezug auf die Zielgruppe eben nicht passiert.

Wie ich geschrieben habe, denke ich dass es vor allem ein unkompliziertes/niederschwelliges Angebot und gaaaaanz vielleicht noch ein attraktives/mainstreamiges Genres/System ist, aber da steht ein ganz großes Fragezeichen dahinter.


*Aktuelles Beispiel, neues Format Pen&Pizza: Zwei Spielrunden, gegen Abend bestellt man zusammen Pizza, isst zusammen und spielt dann weiter, beide Runden One-Shots, einmal Vaesen und einmal Avatar Legends. Die Veranstaltung steht jetzt schon ne Zeit lang im Forum und wurde etwas beworben, Vaesen hat zwei Anmeldungen, Avatar noch keine. Spielleiter sind im Verein bekannte Gesichter die m.E. auch gute Spielleiter sind.
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Offline flaschengeist

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #59 am: 4.03.2023 | 09:24 »
Wobei das meiner Meinung nach weniger zur SL-Vorstellung gehört, sondern zur Runden- bzw. Kampagnenvorstellung, da ja jede Kampagne auch eine unterschiedliche Gewichtung benötigt. Und auch dann ist das in meinen Augen nur halb tragbar, weil die Spieler:innen ja auch noch was zu sagen und zu gestalten haben.
Als wir CoS gespielt haben, habe ich nicht erwartet, dass sich meine Gruppe zu willfährigen Handlangern des Grafen aufspielen und Vallaki halb in Trümmer legen (um selbst weniger Stress mit dem Grafen zu haben). Ist aber passiert - da hätte ich alle Spielzeit am Anfang irgendwie einschätzen können, am Ende kommt es anders  ~;D

Klar, eine Angabe: "Ich spiele mit BattleMaps und Minis und akzeptiere alles andere nicht und lasse da auch nicht mit mir reden" hilft dem Spieler einzuschätzen, ob das für einen passt. Aber eine Angabe: "Ich präferiere Battle Maps und taktisches Spiel"? Wenn die ganze Runde nun keine Battle Maps will, wird diese SL daran festhalten? Oder die Aussage: "Ich mag Character Play und denke, es solle mindestens 33% der Spielzeit einnehmen", öffnet so viele Gegenfragen: Was ist Character Play und wie wird es am Tisch umgesetzt? Ist das für die SL schon ein "in-person-Sprechen" oder muss ich viele Elemente in meinem Background angeben, die aufgegriffen werden können? Muss ich innere Konflikte bei meiner Spielfigur anlegen?
Ich habe das Gefühl, dass ein Großteil dieser Einschätzungen halt irgendwie alle absolut wischi waschi sind und eigentlich gar nix aussagen.

Ich halte es für eine schlechte Idee, als SL etwas und/oder auf eine Art zu leiten, die mir keine Freude macht. Da ist der SL-Burnout vorprogrammiert. Somit ist meine Position: Wenn die Gruppe und der SL signifikant unterschiedliche Präferenzen haben, kommt man besser nicht zusammen.

Anderes Thema: Im Faden habe ich hier und da rausgelesen, dass Präferenzen kommunzieren fehlerbehaftet sei. Hierfür wurden im Kern zwei Argumente genannt: 1. Menschen verstehen andere Dinge unter den gleichen Begriffen. 2. Manche Menschen können sich selbst schlecht einschätzen und kennen deswegen die eigenen Präferenzen nicht oder schätzen sie gar falsch ein.
Beide Argumente sind richtig, daraus würde ich aber keinesfalls schlussfolgern, dass man sich einen Abgleich der Präferenzen schenken kann. Problem eins lässt sich leicht lösen, indem man klärt, was jemand unter einem Abstraktum versteht - z.B. "Du magst also herausfordungsorientiertes Spiel. Was genau verstehst du darunter?".
Problem zwei wiederum trifft eben nur auf einen Teil der Menschen zu, andere kennen ihre Präferenzen hingegen gut - die Fähigkeit zur Selbstreflexion ist mit anderen Worten wie so viele psychische Merkmale normalverteilt. 

« Letzte Änderung: 4.03.2023 | 09:29 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline DonJohnny

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #60 am: 4.03.2023 | 10:07 »
Ich hatte mich mit Blizzards Eeingangsfrage tatsächlich auch mal beschäftigt. Da hatte ich vor so eine Art Spinnennetzdiagram für Spielleiter zu machen, schon eher auf einzelne Spielrunden bezogen, wäre aber in eine ähnliche Richtung gegangen. Ich glaube ich hatte mir als Kriterien
- Epik
- Dramatik
- Taktik
- Investigation
- Rätsel
- Stimmung
- Humor
(kann auch sein, dass ich noch eins vergessen habe)

Bin dann aber zu dem Schluss gekommen dass
a) die meisten der Spielleiter bei uns nicht ausfüllen wollen oder nicht sinnvoll können,
b) ein guter Teil der Spieler damit nichts anfangen kann oder
c) es ihnen egal ist und sie einfach spielen was angeboten wird oder
d) andere Dinge wie System oder Genre wichtiger sind oder
e) die meisten von denen, die mit so was anfangen können, schon bei mir gespielt haben und dann so oder so entscheiden können, ob es ihnen taugt
und am wichtigsten
e) der Spielleitterstil am Ende so nuanciert, situationsabhängig und personenabhängig ist, dass der Mehrwert von so einem Diagramm mehr als fraglich ist.

Deswegen hab ich das wieder in die Tonne getreten.
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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #61 am: 4.03.2023 | 10:16 »
Ist ja auch kein persönlicher Anspruch von mir sondern sollte verdeutlichen, dass den Neulingen unkomplizierte Flexibiliät und andere Dinge weitaus wichtiger sind als Spielleiterstile und -schwerpunkte. Ich denke dass die von dir vorgeschlagene Spielleiterselbstbeschreibung für diese Leute entweder irrelevant oder schlimmstenfalls abschreckend ist.

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #62 am: 4.03.2023 | 14:18 »
Ich hatte mir sowas im Verein aber am Spieltisch schon überlegt hab dass dann aber nicht gemacht. Ich genieße auch Mal mit Leuten fachzusimpeln aber das mach ich mit den Leuten von denen ich weiß, dass die Bock drauf haben. So was ungefragt zu machen halte ich für Selbstdarstellung. Alle Neulinge und auch die meisten alte Hasen haben Spaß am Spielen - nicht am Termin organisieren, nicht am Fachsimpeln, nicht am Aushandeln von Spielgestaltung und nicht am "Sich-in- Regeln-tief-reinfuchsen". Einfach spielen. Feinjustieren kann man immernoch wenn es Mal grundsätzlich läuft.

Und um noch ein Beispiel aus dem restlichen Leben zu geben. Wenn ich ein Buch kaufe lese ich mir davor vielleicht den Knappentext durch und vielleicht rein. Ich les - wenn überhaupt - erst wenn ich 50 Seiten oder mehr gelesen habe und es mich fesselt etwas über den Autor durch.

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #63 am: 4.03.2023 | 14:30 »
Drei Seiten Geschwurbel von einer SL als Neuling lesen? Never.

Würde ich auch als Nicht-Neuling nicht lesen wollen. Selbst wenn ich mal optimistisch davon ausgehe, dass es kein echtes Geschwurbel ist, sondern sich da jemand wirklich Mühe gegeben hat, einen Text zu verfassen, ist das ein bisschen wie bei Charakterhintergrundgeschichten: ein, zwei Absätze reichen - der Rest ergibt sich eh am Spieltisch (oder halt nicht).
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Offline Prisma

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #64 am: 4.03.2023 | 18:09 »
Fände die Idee prima, aber ich habe keinen Platz mehr auf der Uniform. Und meine Adjudaten die Dinger auf Kissen herumtragen zu lassen, finde ich dann doch etwas zuviel des Guten.  8)
Aber Herr General, dafür gibt es doch Bandschnallen. Zur Not lässt sich damit die ganze Uniform bedecken.  >;D
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Offline unicum

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #65 am: 4.03.2023 | 20:09 »
Ich hatte mich mit Blizzards Eeingangsfrage tatsächlich auch mal beschäftigt. Da hatte ich vor so eine Art Spinnennetzdiagram für Spielleiter zu machen, schon eher auf einzelne Spielrunden bezogen, wäre aber in eine ähnliche Richtung gegangen. Ich glaube ich hatte mir als Kriterien
...
(kann auch sein, dass ich noch eins vergessen habe)

Ich kenne das eher als Punkte zum ankreutzen,... und was du ggf vergessen hast ist Horror, wenn jemand etwa Chill oder Coc anbietet.

Offline Blizzard

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #66 am: 4.03.2023 | 20:54 »
Ist ja auch kein persönlicher Anspruch von mir sondern sollte verdeutlichen, dass den Neulingen unkomplizierte Flexibiliät und andere Dinge weitaus wichtiger sind als Spielleiterstile und -schwerpunkte.
Davon bin ich auch nicht ausgegangen (dass das dein persönlicher Anspruch ist).
Zitat
Ich denke dass die von dir vorgeschlagene Spielleiterselbstbeschreibung für diese Leute entweder irrelevant oder schlimmstenfalls abschreckend ist.
Und ich denke, dass man das nicht so pauschal sagen kann und von Runde zu Runde verschieden sein dürfte. Und dass es natürlich auch davon abhängt, wie man diese SL-Selbstbeschreibung ausgestaltet.

Nun ja das ist in etwa der Text den ich bei den Anfängertagen in unserem Verein rausgehauen habe.
https://neuehp.thoule.de/event/offener-rollenspieltag-2023-03-18-602/register
Danke für das Verlinken. Der Text ist allerdings doch sehr allgemein gehalten (was ich auch verstehen kann) und beinhaltet aber keine SL-Vorstellung. Ist also nicht ganz das, was ich meine. ;)

So wie die alten Hasen die Fachbergriffe kennen, so kennen sie auch die guten Spielleiter ;)
Gilt das auch für die alten Hasen, die berufsbedingt (oder aus anderen Gründen) irgendwo anders hinziehen, wo sie niemanden kennen ?

Zitat
Da ich schon oft erlebt habe wie Leute mit Fachbegriffen zugetextet wurden und sich deren gesichter in ? verwandelten (also exemplarisch wenn ein Professor der Physik eienm arbeiter erklärt wie und warum das gerät das er nach anleitung zusammenbaut funktioniert und dabei fachbegriff nach fachbegriff raushaut und dann, als ich ihn darauf anspreche sagt 'Man lernt das schon in der Mittelstufe und ich sage 'nein, das ist etwas aus dem Physikleistungkurs")
Ja, das habe ich auch schon miterlebt. Und ja, ich kann die Angst davor, Neulinge dadurch zu verschrecken, nachvollziehen. Allerdings würde ich bei Neulingen keine Fachbegriffe verwenden und wenn, dann fragen, ob der Fachbegriff bekannt ist-oder nicht. Erfahrungsgemäß ist Neuling ungleich Neuling. Sprich bei manchen Neulingen im Hobby bin ich erstaunt, was sie alles schon wissen oder besser: wovon sie schon gehört haben, obwohl sie selbst noch Neulinge sind. Und wenn der Fachbegriff nicht bekannt ist, dann erkläre ich ihn kurz und versuche das möglichst so zu machen, dass alle verstehen, was damit gemeint ist. Und mache keine Doktorarbeit daraus. Aber ich wiederhole mich...

Zitat
Stellst du dir es vor wie ein Aushang am schwarzen Brett, oder eine Karteikarte "Die Spielleiter unseres Vereines" vor - wo interessierte sich hin wenden können um zu fragen ob wo ein Platz ist?
Ist die Frage an mich oder an Prisma gerichtet ?
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Offline klatschi

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #67 am: 4.03.2023 | 21:08 »
Und ich denke, dass man das nicht so pauschal sagen kann und von Runde zu Runde verschieden sein dürfte. Und dass es natürlich auch davon abhängt, wie man diese SL-Selbstbeschreibung ausgestaltet.

Hast du so eine SL-Vorstellung bereits verfasst, so dass man sich die mal ansehen könnte? Ich denke, mit so einem konkreten Beispiel ließe sich die Diskussion viel zielgerichteter führen :-)

Offline Ma tetz

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #68 am: 4.03.2023 | 21:16 »
Das ist mein Text für meine Dämonefürstonlinerunden mit Fremden. Das geht ja so grob in die Richtung

"Hallo ich bin Ma'tetz,
ich biete von Zeit zu Zeit ein Abenteuer für den Dämonenfürsten an. Das Abenteuer wird dann an 2-3 Abenden fertig gespielt. Ich biete bewusst einen open table  für monatlich wechselnde Spieler:innen, um möglichst Vielen einen Einblick in das System geben zu können. Das schließt eine regelmäßige Teilnahme nicht aus, aber mindestens zwei variable Plätze möchte ich  freihalten.
Das Angebot ist offen für Systemneulinge aber auch für Einsteiger:innen ins Rollenspiel ganz allgemein. Ich habe immer ein paar Figuren vorbereitet, damit jeder ohne große Vorbereitung oder Regelkenntnis mitspielen kann. Es können aber auch Spielfiguren mitgebracht werden. Mein Plan ist Abenteuer von Stufe 1-5 anzubieten und dann von vorne anzufangen, um die Einstiegshürde niedrig zu halten. Deshalb beschränke ich mich und alle Spielfiguren (auch Eure) auf das deutsche Grundregelwerk. Jedes Abenteuer wird grob für sich stehen. Es ist keine Storyarc oder ähnliches geplant.

Meine Spielphilosophie/Disclaimer etc.
Es ist ein Spiel mit starken Horroelementen, wenn bei Euch eine Grenze überschritten wird, dann sprecht das bitte an. Ich passe die Situation dann diskussionslos an. Ich biete gerne ein persönliches Gespräch im Nachgang an, wenn gewünscht.
Ich habe nicht den Anspruch 100% regelfest zu sein und werde im Interesse des Spielflusses Situationen auch mal entscheiden. Kurze Einwürfe der Spieler werde ich berücksichtigen, bitte mir aber das letzte Wort aus. Auch hier gilt, eine ausführliche Klärung kann gerne nach dem Spielabend erfolgen.
Der Schatten des Dämonenfürsten ist ein grimm dark fantasy Rollenspiel. Ich würfle offen und Spielfiguren können bei mir sterben. Ich lege es aber nicht darauf an. Sollte der Tod dennoch eine Spielfigur ereilen, besteht die Möglichkeit auf eine Ersatzfigur zu wechseln.

Was wünsche ich mir von Euch:
Ich erwarte erwachsene Spieler:innen und einen fairen und offenen Umgang am Spieltisch."
« Letzte Änderung: 4.03.2023 | 21:18 von Ma tetz »
Ihr interessiert Euch für den Schatten des Dämonefürsten? Dann kommt zur Höllenpforte (Discordserver).

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #69 am: 4.03.2023 | 21:19 »
Hast du so eine SL-Vorstellung bereits verfasst, so dass man sich die mal ansehen könnte? Ich denke, mit so einem konkreten Beispiel ließe sich die Diskussion viel zielgerichteter führen :-)
Nein, bislang noch nicht.
Ich habe es in diversen Runden (bei der Session Zero) oder auch auf Cons immer mal wieder kurz(!) angesprochen. Ich hab' dann einfach gesagt: " Ok, bevor wir anfangen, kurz ein paar Worte zu mir (als SL)..." - aber natürlich auch nicht in/bei jeder Runde.
Wenn ich das in Runden gemacht habe, dann habe ich die Entscheidung, dies zu tun, meistens spontan und intuitiv getroffen (also es gibt keine objektiven Kriterien, warum ich das in der einen Runde gemacht habe, und in der anderen nicht).

Ich kann das aber mal probieren (jedoch wenn, dann in einem separaten Thread und nicht hier). Ich hatte ja eh'vor, das Ganze einfach mal unverbindlich in der Praxis zu testen und/um zu schauen, was die Spieler davon halten und wie das Feedback so ausfällt.
« Letzte Änderung: 4.03.2023 | 21:21 von Blizzard »
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Offline DonJohnny

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Re: SL-Vorstellungsportfolio: Sinnvoll oder nicht ?
« Antwort #70 am: 4.03.2023 | 21:29 »
Wenn du meinst du musst das machen, dann mach.

Du hast nach einer Einschätzung gefragt.

Ich hab in den letzten anderthalb Jahren ca. 35 Intetessenten im Verein mit z.T. intensivem Kontakt betreut und ich denke schon, dass ich da eine recht valide Aussage treffen kann. Es mag sonderliche Einzelfälle geben die da tatsächlich drauf anspringen aber für die überwiegende Mehrheit gilt das nicht. Und da bin ich mir sicher im Sinne von sicher. Und ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass das ein paar Leute auch abschrecken wird.

Aber wie gesagt, tu was du tun musst.
SL: "Und damit wäre die Theorie, dass wir an einem Samstagabend weniger albern sind als an einem Freitagabend, widerlegt."
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Druid: "Was soll das, eine Landschaft voller Trichter?"
Sorcerer: "Du Idiot! Das sind Berge! Du hälst schon wieder die Karte falsch herum!"