Also, ein System das vor allem dazu optimiert ist, eine Video-Show zu machen.
Ich muss gestehen, dass mir das zu negativ formuliert ist und auch einen (empfunden) abwertenden Klang hat.
Daggerheart ist ein kooperatives Storyteller-Rollenspiel und zwar "litarally".
Und ich vermute, dass es deswegen gerade auch auf Erfolgskurs ist, weil es den Spielstiel unterstützt, den viele D&D5 Rollenspieler ohnehin spielen
und den D&D5 eben nicht unterstützt.
Einfach, weil diese Rollenspieler (-Generation) durch Critical Role (und andere Medien) an das Hobby gekommen sind und sich vom "wie spielt man"
des Matt Mercer (und Team) orientiert haben. Das sieht man alleine daran, wie viele Analyse-Youtubes es zum Spielleitungsstil von CR gibt.
D&D5 war das Werkzeug, weil CR das auch verwendete und weil es eben das eine große Produkt auf dem Markt ist und nicht, weil D&D5 den CR Spielstil
wirklich unterstützt. Und im Gegensatz dazu macht Daggerheart aber genau das. Es gibt der Spielrunde Mechaniken und Werkzeuge in die Hand,
genau diese Art von Storytelling zu betreiben.
Den Stil muss man nicht mögen und darf ihn und das Spiel auch scheiße finden. Es gibt schließlich genug Alternativen auf dem Markt, die andere Spielstile supporten.
Aber wenn andere Leute damit ihren Spaß im Rollenspiel haben, sollte man nicht mit Mißgunst reagiern und Sachen schlechtreden.
Für die Storyteller ist das System seit längerer Zeit ein Mainstream Spiel, dass im Fantasy-Genre mitagieren wird. Und das finde ich gut.
Denn so ist für eigentlich jede Sparte (OSR, tactical, Storytelling, Setting Reenactment, ...) mindestens ein auf den Spielstil zugeschnittenes großes System vorhanden.