Autor Thema: Idee eines modernen Fantasy-Settings  (Gelesen 2502 mal)

0 Mitglieder und 4 Gäste betrachten dieses Thema.

Online Maarzan

  • Mythos
  • ********
  • Beiträge: 9.357
  • Username: Maarzan
Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #50 am: Heute um 11:28 »
Wie sieht es denn überhaupt mit Magie und Gottheiten aus?
Ein Riesenbatzen Befindlichkeiten und folgend Ereignisse  sind ja realhistorisch religiös behaftet.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline caranfang

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.223
  • Username: caranfang
Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #51 am: Heute um 12:12 »
Im Prinzip gefallen mir diese Setting-Ideen ziemlich gut, klingt einiges interessant und reizvoll. ^^

Allerdings fremdele ich ein bisschen mit "Modernes Zeitalter mit Magie".  :think: Ist vielleicht nicht rational, aber ich nehme iwie automatisch an, dass die Existenz realer Magie in einer Welt die technologische Entwicklung hemmt. Vielleicht nur weil man das so von 99% der Fantasysettings so gewohnt ist - aber die Assoziation ist halt (bei mir) tief verwurzelt.
Es ist eher ein relativ Low-Magic-Setting, was auch der Grund ist, weshalb sich neue Technologien überhaupt entwickeln konnten, obwohl der technische Fortschritt langsamer voranschreitet als bei uns.
ein Punkt für so ein Setting ist auch die Frage nach den Potenzierungsschritten zwischen Pharma und Heilmagie.

ein Bill Gates, der mal eben die Milliarde in harter Währung locker macht für den Mago-Ayuverda-Bacta-Tank,
welcher aber nur bei den Druidenzirkel des Dritten Weges läuft
(Quasi die Vertechung des keltischen Kessels der - nekromatiefreien!!!- Wiedergeburt),

könnte da so einiges an interessanten Konstellationen ergeben,
bis hin, dass ein Diktator nun doch klein beigibt im Next-Weltenbrand-Krieg, weil er unbediengt freies Geleit zu seiner Krebstherapie bei den 3W-Druiden braucht... ;D

moralisches Dilemata
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Gerade bei der magischen heilung sollte der Zauberer wissen, was er da macht, sonst kann er deutlich merh Schaden anrichten. So könnte z.B. ein Zauber zum Heilen von Krankheiten das gesamte Immunsystem des Ziels ausschalten, weil der Zauberer nicht wusste, welche Krankheit er behandeln will. heilzauber sind nur so mächtig, wie das medizinische Wissen des Zauberers. Ohne dieses werden sie gefährlich. Alle Wiedergeburtzauber sind nekromantisch und deshalb aus gutem Grund verboten, denn die Nebenwirkungen sind immer verheerend.
Das hätte vermutlich am Lauf der Dinge garnicht so viel geändert. Der Grund warum die Europäer die neue Welt so effektiv erobern konnten waren die ganzen Seuchen, die sie mitgebracht haben - die gab es in Europa aber nicht aufgrund der Verstädterung (große Städte hatten die Inka und Azteken auch), sondern aufgrund des engen Kontakts von Menschen mit diversen Nutztieren in dieser engen Umgebung (letztlich waren das fast alles ursprünglich Zoonosen). Die Menschen der neuen Welt hatten aber schlicht kaum Nutztiere, d.h. hochgradig ansteckende direktübertragbare Seuchen gab es dort kaum.
Bei mir sind nicht seuchen der Grudn, weshalb die Vetalianer Novalia kolonisieren konnetn, sondern die Tatsache, dass Novalia sich immer noch im Kampf gegen Goblins, Oger und andere Monster befand. Der Norden war faktisch entvölkert. Der Süden konnte nur dank vetalianischer Hilfe siegen, wurden dann aber prompt von den Vetalianern kassiert ...
Viele der ältesten Städte der Vereinigten Freistaaten wurden auf den Ruinen novalischer Städte gebaut, die während der Großen Dunkelheit aufgegeben wurden und in dessen Untergrund sich Goblins und andere Monster niedergelassen haben. Es dort also wirklich Monster in der Kanalisation.
Dass sich eine hochtechnisierte, vernetzte Welt letztlich in ein paar wenige Pole/Bündnisse/Ideologien gruppiert ist denke ich nicht unwahrscheinlich und vermutlich sogar eine unvermeidbare Entwicklung - wobei eine Welt mit drei oder vier Polen (auf die wir so wie es aussieht aktuell zusteuern) sicher deutlich interessanter, aber auch schwieriger auszuarbeiten wäre.
Es gibt drei Machtblöcke: die (gute) Allianz des Lichts, der (böse) Pakt des Dunklen Herrschers und der (neutrale) Rat der Nationen.
Die Allianz des Lichts kann man als Mischung aus NATO und EU verstehen. Der Pakt des Dunklen Herrschers ist dem Warschauer Pakt nachempfunden. Der Rat der Nationen hat im Völkerbund und in der UNO seine Vorbilder ist aber um einiges effektiver.
Wie sieht es denn überhaupt mit Magie und Gottheiten aus?
Ein Riesenbatzen Befindlichkeiten und folgend Ereignisse  sind ja realhistorisch religiös behaftet.
Zur Magie zhabe ich schon einiges hier im Forum geschrieben. Zur Religion kann ich folgendes sagen: es gibt nur zwei monotheistische Religionen, die biede eindeutig böse sind: der Glaube an die Große Dunkelheit, der überall verboten ist, und er Glaube an den Dunklen Herrscher, der logischerweise in der Allianz des Lichts verboten ist. Diese beiden Religionen beanspruchen die Herrschaft über die gesamte Welt für sich und sind adher auch die Ursache für viele Konflikte Alle anderen Religionen sind trinitarisch*, kennen also drei Götter mit unterschiedlichen Aufgaben. Es gibt aber auch polytheistische Religionen und es sist auch nicht ungewöhnlich, dass verschiedene trinitarische Religionen irgendwie zusammenhängen.

*: Das Christentum wäre ein Beispiel für eine irdische trinitarische Religion, wenn man Gott, Jesus und heligen Geist als einzelne Götter ansehen würde. Trinitarische Religionen können viele verschiedene Konstellationen haben: Vater - Mutter - Kind, Sonnengott - Meeresgott - Erdgöttin, Jungfrau - Mutter - Greisin, usw.

Offline Skeeve

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.666
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: XoxFox
Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #52 am: Heute um 12:31 »
Käme halt immer drauf an, wie weit Magie eigentlich verbreitet ist und was sie kann. Denn natürlich ist technischer Fortschritt immer noch für all die Leute von Interesse, die keinen leichten Zugriff auf Zauberei haben oder etwas erreichen wollen, was man mit ihr einfach nicht schafft...

"Inkarnationen der Unsterblichkeit" ("Incarnations of Immortality") von Piers Anthony ("Technologie vs Magie" ist zwar nur ein kleines Nebenthema, taucht aber immer mal wieder auf)
Für mich unvergessen die Werbeplakate entlang der Autobahn: auf dem einen sieht man unten Autos im Stau stehen, während oben jemand auf einem Teppich gemütlich das ganze überfliegt. Auf dem nächsten Plakat eine durchnässte Familie die mit dem Teppich durch eine Regenwolke fliegt, während eine andere Familie warm und trocken im Auto eine Straße entlang fährt...

Also solange die Magie versucht besser zu sein als die unzuverlässige Technologie und die Technologie wiederum  versucht besser zu sei als die unzuverlässige Magie... ... hat mindestens die Werbe-Industrie gewonnen ;) Also zum Thema "Hemmen der Entwicklung" will ich jetzt nichts sagen, aber Technologie und Magie können jedenfalls sehr schon in Konkurrenz zueinander stehen
« Letzte Änderung: Heute um 12:33 von Skeeve »
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

Hoher gesellschaftlicher Rang ist etwas, wonach die am meisten streben, die ihn am wenigsten verdienen.
Umgekehrt wird dieser Rang denen aufgedrängt, die ihn nicht wollen, aber am meisten verdienen. [Babylon 5]

Online nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 14.644
  • Username: nobody@home
Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #53 am: Heute um 12:53 »
"Inkarnationen der Unsterblichkeit" ("Incarnations of Immortality") von Piers Anthony ("Technologie vs Magie" ist zwar nur ein kleines Nebenthema, taucht aber immer mal wieder auf)
Für mich unvergessen die Werbeplakate entlang der Autobahn: auf dem einen sieht man unten Autos im Stau stehen, während oben jemand auf einem Teppich gemütlich das ganze überfliegt. Auf dem nächsten Plakat eine durchnässte Familie die mit dem Teppich durch eine Regenwolke fliegt, während eine andere Familie warm und trocken im Auto eine Straße entlang fährt...

Also solange die Magie versucht besser zu sein als die unzuverlässige Technologie und die Technologie wiederum  versucht besser zu sei als die unzuverlässige Magie... ... hat mindestens die Werbe-Industrie gewonnen ;) Also zum Thema "Hemmen der Entwicklung" will ich jetzt nichts sagen, aber Technologie und Magie können jedenfalls sehr schon in Konkurrenz zueinander stehen

Bei Anthony wundert mich das nicht. Da sag' ich nur "Xanth und Mundania", oder auch "Proton und Phaze" in seinen Doppelwelt-Romanen...der hat das Thema "Hier Magie, da Technik" also schon mehr als nur gründlich ausgewalzt. :)

Online Maarzan

  • Mythos
  • ********
  • Beiträge: 9.357
  • Username: Maarzan
Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #54 am: Heute um 12:55 »
..
Zur Magie zhabe ich schon einiges hier im Forum geschrieben. Zur Religion kann ich folgendes sagen: es gibt nur zwei monotheistische Religionen, die biede eindeutig böse sind: der Glaube an die Große Dunkelheit, der überall verboten ist, und er Glaube an den Dunklen Herrscher, der logischerweise in der Allianz des Lichts verboten ist. Diese beiden Religionen beanspruchen die Herrschaft über die gesamte Welt für sich und sind adher auch die Ursache für viele Konflikte Alle anderen Religionen sind trinitarisch*, kennen also drei Götter mit unterschiedlichen Aufgaben. Es gibt aber auch polytheistische Religionen und es sist auch nicht ungewöhnlich, dass verschiedene trinitarische Religionen irgendwie zusammenhängen.
...

Da war ich wohl zu unpräzise.
Gibt es klerikale Magie und wie stehen die Kirchen zur Anwendung von Magie (ggf durch andere) ?

Wobei wir da ja denke ich auch auf frühe Religionen schauen müßten, wo Priester und Magier noch enger verbunden waren und kein Gegensatz wie bei insbesondere monotheistischen späteren Religionen.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Galatea

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.222
  • Username: Galatea
Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #55 am: Heute um 16:24 »
Es gibt drei Machtblöcke: die (gute) Allianz des Lichts, der (böse) Pakt des Dunklen Herrschers und der (neutrale) Rat der Nationen.

Also mal abgesehen davon, dass das so ziemlich das klassische Fantasy-Klischee ist...


1. Wie kann man in einer Welt, in der es einen offensichtlich bösen Herrscher gibt, der schon DREI Weltkriege losgetreten hat, als größerer Block bitte neutral sein? Hier geht es ja nicht um ein einzelnes Land (z.B. Österreich), sondern um einen ganzen Machtblock, der sich einem offensichtlich aggressiven Diktator gegenübersieht (und wenn man mal auf jüngste Entwicklungen zurückschaut - Schweden und Finnland sind exakt aus diesem Grund der NATO beigetreten, die Schweiz ist zwar kein Mitglied arbeitet aber aktiv mit der NATO zusammen und Österreich ist im Prinzip nur deswegen noch draußen, weil es keine direkte Grenze zu Russland hat). Die wissen doch ganz genau, dass wenn die 'gute' Allianz fällt, sie als nächste gefressen werden.

2. Wäre ein dritter Block mit eigenen Zielen und Ambitionen, der sich nicht einfach raushält und Däumchen dreht während die beiden anderen Streithähne den Planeten abfackeln, sehr viel interessanter für das Setting. Das würde sich auch recht einfach bewerkstelligen lassen - dass die Guten nicht nur gut sind scheint ja schon an vielen Stellen durch (gerade der Goku-Imperialism mit "wir haben euch besiegt deswegen müsst ihr jetzt unsere Freunde sein, ob ihr wollt oder nicht, weil wir eure Manpower/Industriekapzität für das größere Wohl brauchen" dürfte bei vielen Lokalpatrioten/Nationalisten nicht gut ankommen), jetzt braucht man für den dritten Block nur noch eine eigene Identität - ein Vorbild könnte da Rom sein (und nein, ich rede nicht vom Legionärsklischee o.ä.), das zwar durchaus nach dem Wohl der eigenen Bürger geschaut hat, aber auch kein Problem damit hatte andere Länder und 'Querulanten' zu unterdrücken und versklaven.
Dann hätte man eine Situation, in der sich drei ambitionierte Mächte in einem kalten Krieg gegenüberstehen und keiner wirklich offensiv einen seiner Kontrahenten anfallen kann, weil sonst beide von der dritten Fraktion gefressen werden - d.h. es gibt extrem viel Spionage, Sabotage, Unterwanderung, kleinere Grenzkonflikte und Stellvertreterkriege, aber keiner kann sich einen großen offenen Konflikt leisten.

3. Das böse Reich als monlithischer Blob ist ehrlich gesagt auch eher uninteressant. Viel spannender und auch aus spielerischer Hinsicht interessanter wäre ein "böses" Bündnis, das keine absolutistische Diktatur ist, sondern eher eine Art moderne Feudalstaatoligarchie mit unterschiedlichen Regionen und Kukturen, in der auch der böse Lord seine korrupten Fürsten/Stadthalter bei Laune halten muss, damit sie nicht rebellieren/wegbrechen/zu anderen Fraktionen überlaufen. Gerade für Spielergruppen eröffnet es viel Potential, wenn nicht jede "böse" Teilrepublik fanatisch linientreu ist.
« Letzte Änderung: Heute um 16:27 von Galatea »
We should respect all forms of consciousness. The body is just a vessel, a mere hull.

Offline Jiba

  • OSR-Papst
  • Mythos
  • ********
  • Bringing the J to RPG
  • Beiträge: 11.463
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Jiba
Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #56 am: Heute um 16:38 »
Was Galatea sagt. Extrapunkte dafür, wenn der böse Staatenbund Waren herstellt, die wahnsinnig gefragt in unserer guten Nation sind. Natürlich gibt es da Handelsverbindungen.

P.S: Spiel als Inspiration gerne mal „Disco Elysium“… oder schau zumindest ein Lore-Video davon. Das Spiel hat zwar keine expliziten Fantasyrassen, aber eben ein echtes von unserer modernen Welt inspiriertes, aber doch völlig fiktives Setting.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Galatea

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.222
  • Username: Galatea
Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #57 am: Heute um 18:10 »
Was Galatea sagt. Extrapunkte dafür, wenn der böse Staatenbund Waren herstellt, die wahnsinnig gefragt in unserer guten Nation sind. Natürlich gibt es da Handelsverbindungen.
Müssen ja nicht mal offizielle Handelsverbindungen sein, Schmuggel oder inoffizieller Handel, der von den jeweiligen Zentralregierungen nicht unterbunden wird (weil man es einfach nicht durchsetzen kann, es sich nicht leisten kann die Grenzstaaten zu verärgern oder die Oligarchen/Regierungsvertreter/Großunternehmer auf beiden Seiten davon profitieren) eröffnet sehr interessante Möglichkeiten für Rollenspielabenteuer.
We should respect all forms of consciousness. The body is just a vessel, a mere hull.

Offline caranfang

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.223
  • Username: caranfang
Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #58 am: Heute um 18:34 »
Ich habe dies zwar noch nicht ausgearbeitet, aber es gibt auch so einige Differenzen zwischen den Rat der Nationen und der Allianz des Lichts. Nicht alle Mitglieder des Rats der Nationen sind Demokratien und viele der jüngeren Mitglieder waren mal Kolonien von Miglieder der Allianz des Lichts. Der Rat der Nationen hält sich aus diesem Konflikt heraus, obwohl einige Mitglieder dies etwas anders sehen (wie z.B. Lóngguó), und rechnet damit, dass der nächste Krieg die beiden anderen Blöcke weiter schwächen wird. Alle drei Blöcke sind ungefähr gleich stark. Wie heißt es doch so schön: Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte. ;)
Es gibt eigentlich nur zwei Sachen, wo alle Machtblöcke zusammenarbeiten: der Kampf gegen Verehrer der Großen Dunkelheit und der Kampf gegen jede Form der Nekromantie. Auch wenn letzteres eigentlich nur bedeutet, dass man die Grenzen zu den Totenlanden so komplett abriegelt, dass eigentlich niemand rein oder raus kommt.

Ein Grund, weshalb ich dies so mache, ist, dass ich verhindern will, dass das böse relativiert wird. Das passiert doch, wenn man die Bösen irgendwie interessant macht. Dann wollen die Spieler doch die Bösen spielen und nicht die langewiligen guten. Diese Faszination des Bösen habe ich eigentlich nie verstanden, und die will ich auch verhindern. Dies ist eigentlich eine klassische Fantasywelt und keine Welt, wo eigntlich alle irgendwie doch böse sind.

Online nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 14.644
  • Username: nobody@home
Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #59 am: Heute um 19:12 »
Ein Grund, weshalb ich dies so mache, ist, dass ich verhindern will, dass das böse relativiert wird. Das passiert doch, wenn man die Bösen irgendwie interessant macht. Dann wollen die Spieler doch die Bösen spielen und nicht die langewiligen guten. Diese Faszination des Bösen habe ich eigentlich nie verstanden, und die will ich auch verhindern. Dies ist eigentlich eine klassische Fantasywelt und keine Welt, wo eigntlich alle irgendwie doch böse sind.

Na ja...das Problem ist da mMn eher, daß sich Settingbauer damit schwertun, überhaupt auf Dauer als solche überzeugende "Gute" in ihre Schöpfungen einzubauen. Denn da stellt das Publikum plötzlich schnell mal Ansprüche -- Scheinheiligkeit kennen wir schließlich schon zur Genüge aus dem richtigen Leben, da wollen wir also auch entsprechende Taten sehen. ;)

Offline Galatea

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.222
  • Username: Galatea
Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #60 am: Heute um 19:26 »
Jopp, das Problem entsteht eher, wenn die "Guten" rechtschaffen blöd sind und nicht auch mal badass sein dürfen.

Aber doch, ein Setting braucht "coole" Bösewichter - wenn die alle nur ersetzbare Pappaufstellerklone sind, die in ihrer Freizeit unter klischeehaftem Bösewichtgelächter kleine Kätzchen in den Kamin werfen um zu beweisen WIE böse sie sind, wird das ganze Setting schnell echt langweilig.
Interessante Protagonisten brauchen auch interessante Antagonisten.
We should respect all forms of consciousness. The body is just a vessel, a mere hull.

Offline caranfang

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.223
  • Username: caranfang
Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #61 am: Heute um 19:41 »
Vielleicht wird doch alles noch etwas grauer. Ich plane, dass nicht alle Vassalenstaaten des Dunklen Herrschers Dikaturen sind. Und kein Mitglied der Allianz des Lichts ist perfekt.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ich will eigentlich, dass s ziemlich alle Arten von Abenteuern möglich sind.
Zombie-Horror: Totenlande
Dungeoncrawling: Alte Ruinen unterhalt der Großstädte der VFS
Hexcrawling: Wildnis von Meridia
Spionage-Thriller: Kalter Krieg zwischen Allianz des Lichts und Pakt des Dunklen Herrschers
etc.
Daher brauche ich auch einen mächtigen bösen Staat, der nicht zu mächtig ist, da sich sonst alle Abenteuer nur noch um den kampf gegen des Böse drehen würden, der aber auch nicht so schwach ist, dass die SCs den einfach von der Landkarte fegen könnten. Und es sollte natürlich ein Staat sein, für den die meisten Spieler keine Sympathien empfinden werden. ich sehe also nicht das Problem bei den guten, sodern eher darin, dass man die Bösen so grau darstellt, dass Spieler bereit wären sich ihnen anzuschließen. Deshalb basiert das Dunkle Imperium auch auf den schlimmsten Dikaturen der irdischen Geschichte.

Offline Galatea

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.222
  • Username: Galatea
Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #62 am: Heute um 19:45 »
Und es sollte natürlich ein Staat sein, für den die meisten Spieler keine Sympathien empfinden werden. ich sehe also nicht das Problem bei den guten, sodern eher darin, dass man die Bösen so grau darstellt, dass Spieler bereit wären sich ihnen anzuschließen. Deshalb basiert das Dunkle Imperium auch auf den schlimmsten Dikaturen der irdischen Geschichte.
Also wenn man mal bedenkt, dass sowohl das Warhammer40k Imperium of Man als auch die Chaosgötter fanatische Fans haben, dann ist der Zug definitiv abgefahren.
We should respect all forms of consciousness. The body is just a vessel, a mere hull.

Offline caranfang

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.223
  • Username: caranfang
Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #63 am: Heute um 20:08 »
Also wenn man mal bedenkt, dass sowohl das Warhammer40k Imperium of Man als auch die Chaosgötter fanatische Fans haben, dann ist der Zug definitiv abgefahren.
Das ist aber keine klassische Fantasy sondern ein Grimdark-Setting, in dem es genaugenommen alle böse sind. Meins ist aber ein klassisches Fantasy-Setting, welches nicht Grimdark ist.

Offline Aedin Madasohn

  • Andergast´sche Salzarelenangel
  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.767
  • Username: Aedin Madasohn
Re: Idee eines modernen Fantasy-Settings
« Antwort #64 am: Heute um 20:24 »
Deshalb basiert das Dunkle Imperium auch auf den schlimmsten Dikaturen der irdischen Geschichte.

blanke(bline) Machtgeilheit als Triebfeder für absolute Kriegstreiber sollte ja gut passen. Und wenn der böse Nationalsozialist-Hitler den bösen Sozialisten-Stalin überfällt, bleibt der böse Machtblock auch ordentlich in Bewegung.

Wenn dann noch der "neutrale" Block scheinheilig Schattenflotten für Konterbanden von glitzernden Bürotürmen am Golf von Mamon aus managet, könnten Spieler hier vielleicht ja auch mal wichtige Unterlagen stehlen, Sand ins Verwaltungsgetriebe streuen oder schlicht die Tresore leerräumen.