Autor Thema: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?  (Gelesen 2231 mal)

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Offline Namo

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Blöde Frage. Klingt komisch und ich glaube das ist heute wirklich nicht mehr das Thema. Aber Zed hatte geschrieben:

Die Gruppen, mit denen ich in den 80er und 90er Jahren zu spielen begonnen habe, waren gymnasial bzw akademisch, überwiegend ohne Spielerinnen und nicht-migrantisch. Meine Gruppe, mit der ich seit den 90ern spiele, besteht aus drei Jurist:innen und einem Unternehmensberater. (Übrigens waren alle sich in den 00er Jahren, als sie ihr berufliches Umfeld klärten, einig, dass sie ihr Hobby "TTRPG" totschweigen würden, weil sie Nachteile im Beruf befürchteten.)

Und das kann ich auch in meinem Fall bestätigen. In meinem vermeintlich seriösen Beruf, habe ich das auch nur bedingt im beruflichen Umfeld nach außen getragen. Ich weiß noch wie ich in der Mittagspause in der Kanzleiküche den MERS Quellenband "Die Reiter von Rohan" gelesen habe. Der war ja nach außen sehr wertig hergestellt in grauem Einband mit einem kleinen Bild der Rohirrim in der Mitte. Da kam mein damaliger Chef, ein Wirtschaftsprüfer vom alten Schlag, der sehr gebildet und frankophil war, in die Küche. "Oh, Herr Namo, lesen sie da ein Buch über die französische Gemeinde Rohan?" Ich kam da ins Schwitzen "äh, nein, da geht es um ein Land aus dem Buch Herr der Ringe von Tolkien. Wissen sie, dieses ganz bekannt Fantasybuch!" Naserümpfen beim Chef und wieder raus gehen.

Mag sein dass ich heute da auch ein anderes Selbstbewusstsein habe. Heute erzähle ich selbst Mandanten davon dass ich früher viel Rollenspiel gemacht habe oder gerade wieder spiele. Ist mir eigentlich egal was die davon denken. Wobei manche sich dann umgekehrt auch offenbart haben. "Oh ja, das hab ich früher auch mit viel Spaß gemacht!" Aber auch bei denen merke ich, wie ich sie dadurch erstmal aus ihrer Komfortzone heraus holen muss. Scheinbar sind die im ersten Moment auch nicht unbedingt gewohnt darüber zu sprechen. Oder eben von geschäftlichem Umfeld zu switchen auf (ehemaliges) Hobby.

Das bedeutet meine meine Eigenwahrnehmung ist diesbezüglich, dass sich das wirklich komplett geändert hat und heute keine suspektes Nischenhobby mehr ist wie früher bei dem man mit einem Satanskult gleich gesetzt wurde. Um letzteres hatte meine Mutter sich Sorgen gemacht. Sie hatte nur meine Begeisterung mitbekommen und dass wir uns da stundenlang treffen und irgendetwas spielen mit Büchern, aber es gab doch überhaupt kein Spielbrett. Bis ich es ihr erklärt habe und sie es verstanden hat und dann gut fand. Da ich ihr die einfache Version von klassischer Fantasy erklärt hatte, war das dann auch immer unser Verabschiedungsspruch: Tschüss Namo, viel Spaß beim Welt retten!

Wie ist das in eurer Lebensrealität. Im beruflichen oder allgemeinen Umfeld ein Thema über das man so normal reden kann wie dass man ins Fitnessstudio geht, oder gibt es da noch immer Bereiche oder soziale Umgebungen in denen ihr das Thema lieber nicht erwähnt? 
« Letzte Änderung: Gestern um 08:46 von Namo »

Online Edgar Allan Poe

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #1 am: Gestern um 08:48 »
Ich schäme mich nicht. Warum sollte ich. Jeder, der wissen will, was ich in meiner Freizeit mache, bekommt die gesamte Palette des Nerdtums an den Kopf geklatscht. Warum auch nicht?

Was geht es irgendwen an, wie ich meine Freizeit gestalte?
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Online Metamorphose

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #2 am: Gestern um 08:58 »
Bei mir ist es kein Problem, die meisten Leute speichern es sich eh als Herr-der-Ringe-Brettspiel ab oder ähnliches. Wenn ich dann mal drüber rede, fanden es bis jetzt alle interessant oder spielten es sogar selbst (vorwiegend dnd5).

Ich schäme mich nicht dafür, habe aber auch ein sehr offenes (Arbeits)umfeld.
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Offline Runenstahl

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #3 am: Gestern um 09:02 »
Das "Finstere Mittelalter" des Rollenspiels ist zum Glück Geschichte. Wir leben jetzt im "Goldenenen Zeitalter" wo das Hobby endlich voll Gesellschaftsfähig ist.
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Offline Grey

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #4 am: Gestern um 09:05 »
Ich habe den Eindruck, Fantasy-RPG ist längst im Mainstream angekommen. Da ist dann eher die Reaktion: "Echt, du spielst das ohne Computer? Das ist ja interessant!" Je nachdem werde ich dann entweder als verstaubter Opa wahrgenommen oder die Leute finden es toll, dass es das auch in einer sozialen Variante mit mehreren Leuten am Tisch gibt. ;)

Es gibt natürlich auch immer noch diejenigen, die es als Nerdtum belächeln oder die schlicht nichts damit anfangen können (besonders unter alten Leuten). Aber die Zeit der großen Anfeindungen scheint vorbei zu sein.

(Dafür "geschämt" habe ich mich übrigens noch nie, aber in der Hinsicht bin ich sowieso etwas speziell ...)
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
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Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline nobody@home

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #5 am: Gestern um 09:08 »
Was geht es irgendwen an, wie ich meine Freizeit gestalte?

Ich denke, das ist hier im konkret zitierten Fall so ein bißchen der Punkt: die Wand im Kopf zwischen "Arbeit" und "Freizeit". Wie oft redet man so (insbesondere, aber nicht unbedingt nur, in Deutschland) am Arbeitsplatz überhaupt über seine Hobbys, und in welchen beruflichen Umfeldern "gehört" sich dergleichen nun so wirklich überhaupt nicht?

Daß das konkrete Hobby dann ausgerechnet im Rollenspiel besteht -- okay, das mag dann hier und da sein Extrascherflein beitragen. Ob es unbedingt so viel schlimmer als beispielsweise "Nach Feierabend besauf' ich mich und ziehe mit meinen Freunden um die Häuser!" ist, darf aber andererseits auch bezweifelt werden. ;)

Offline Ludovico

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #6 am: Gestern um 09:12 »
Ich gehe damit offen um und hab es auch in Lebensläufen früher angegeben unter Hobbies. Das hat mir einige interessierte Rückfragen eingebracht.

Was ich vermeide, ist Nerdtalk mit Außenstehenden - also Gespräche über meine Rollenspielrunden und was passiert ist.

Online rillenmanni

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #7 am: Gestern um 09:19 »
Heutzutage ist das nicht mehr schlimm. Gerade kürzlich, auf unserer Feier zuhause, als die Bude voll war, haben wir versammelten Eltern unserer Schulkinder festgestellt, dass wir fast alle Rollenspiel spielen oder spielten. Das war eine ganze Meute.

Vor 25 Jahren habe ich dieses Hobby nicht in meinen Bewerbungsunterlagen angegeben, schon allein, weil ich keinen Sinn darin sah. Hat auch nichts geholfen: Die spätere Chefin gestand mir, mich vorab eingehend gegoggelt und genau über mein Laster Bescheid gewusst zu haben. Sie habe es schade gefunden, dass ich das Thema nicht selbst angesprochen hatte.
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Offline Zed

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #8 am: Gestern um 09:20 »
Meine These: Es ist zuerst generationsabhängig und in zweiter Hinsicht vom Berufsfeld bestimmt, wie offen wir mit unserem Hobby umgegangen sind.

Heute erzähle ich es zB freier als in den 90ern. Bei zB finanznahen Berufen (Investment, Versicherungen etc) vermute ich, dass Leute eher über dieses Hobby schweigen als in kreativen oder sozialen Berufen.

Online Andropinis

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #9 am: Gestern um 09:22 »
Ich sag mal so - ich bin in einer schlagenden Studentenverbindung und auch das wissen viele Bekannte und Kollegen. Da fällt der Nerd-Kram kaum noch ins Gewicht  ;D
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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #10 am: Gestern um 09:30 »
Was ich vermeide, ist Nerdtalk mit Außenstehenden - also Gespräche über meine Rollenspielrunden und was passiert ist.

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Offline Settembrini

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #11 am: Gestern um 09:38 »
Ich schäme mich für andere. Es gibt, gerade in Westdeutschland außerhalb der paar größeren Städte, soviel Engstirnigkeit, schmale Geschmacks- und Freizeitkorridore, daß man eh mit irgendwelchen tieferen Interessen oder fundierteren Meinungen nur auffällt. Das hat dann wenig mit dem Rollenspielhobby zu tun, wenn ich das nie erwähne. Ich erwähne auch viele anderer meiner Interessen auch seltenst, und nur immer dann, wenn das gegenüber angefangen hat.

Die Leute sollten sich fürs Tatorgucken, Champions Leage bezahlen und Wandern schämen.
Oder Heimimkertalk, boah.
Oder wieviele Erwachsene, ob mit Beruf oder studiert, gleichermaßen aufgehört haben, Bücher zu lesen.

Ist schon hart alles. Aber man versteht die krampfige Art und das halb-Nerdtum und die Handbremsen in den Köpfen in der deutschen Rollo-Onlinelandschaft irgendwann besser. Sind halt meist Einäugige, ohne Tiefenwahrnehmung.


caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

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Offline unicum

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #12 am: Gestern um 09:46 »
Nein, nie. Aber ich kann durchaus verstehen das man es auch anderst sehen kann.

Es mag auch bei mir vieleicht noch kleine Hemnisse geben es der ein oder anderen Person zu sagen - aber das hat dann nichts mit Schämen zu tun sonderen eher mit "Ich habe keinen Bock darauf es jemanden zu erklären bei dem ich ausgehe das es eh nix bringt."

Das mache ich auch mit anderen Dingen so bei denen ich mir denke "Wenn ich das jezt sage gibt es nur dumme diskussionen".

Offline 6

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #13 am: Gestern um 09:46 »
Im Studium war das verbindende Thema im StuPa zwischen den Parteien Rollenspiel. Im Job hatte ich ne Zeitlang eine D&D-Kollegenrunde geleitet.
Was war die Frage nochmal? ;)
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Offline KhornedBeef

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #14 am: Gestern um 09:58 »
Nein. Aber ich spiele momentan auch zu wenig um etwas zu erzählen zu haben. Ich habe es bereits vor Jahren im Lebenslauf gehabt. Bei meiner jetzigen Arbeit würde ich ohne Bedenken drüber reden, aber mir fällt bestimmt etwas ein, wo ich es unpassend finde. Ebenso wie Gerede darüber, wer wen Freitag auf dem Bolzplatz gefoult hat.

Edit: Tippfehler
« Letzte Änderung: Gestern um 10:36 von KhornedBeef »
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Offline klatschi

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #15 am: Gestern um 10:08 »
Mit 18 oder 19 hab ich mal alle meine Nerdhobbies geschmissen. War ne seltsame Mischung aus aufgestauten Gefühlen, etwas falsch zu machen (Grund war eventuell auch das fehlende Verständnis aus dem Elternhaus - „warum zockt der nur im Keller, geh mal in die Disco, Junge!“) und einer ungesunden Beziehung verbunden mit starken Unsicherheiten.

Ich habe dann gemerkt dass es mir richtig schlecht geht ohne meine Nerdhobbies.
Seit ich wieder angefangen habe (anfangs viel Tabletop, dann auch wieder viel Rollenspiel) bin ich glücklicher und habe auch kein Schamgefühl mehr. Ich weiß, woran ich bei mir bin und jede Person um mich herum auch 😃

Offline HAL 40000

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #16 am: Gestern um 10:13 »
Servus.
Also "damals" als ich noch jung und mit wallendem Haar.... egal.... da galt es noch als so komisch Rollenspiel zu betreiben, das ich es kaum jemandem erzählt habe. Gilt das als schämen?
Das hat sich aber gewandelt. Ich binde es zwar nicht jedem beim ersten Treffen auf die Nase, aber wenn es zur Sprache kommt, erzähle ich es auch. Manchmal ernte ich immer noch komische Blicke, aber nicht mehr so wie früher.
Wobei ich am Anfang meiner Berufslaufbahn auch nichts erzählt habe, weil ich dann gegenüber anderen, eher "ernsthaften" Kollegen im Nachteil gewesen wäre, so als Freak.

Offline Ludovico

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #17 am: Gestern um 10:18 »
Ja. Wozu gibts Dinosaurier?

Sorry, verstehe ich nicht.

Offline HEXer

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #18 am: Gestern um 10:25 »
Ich schäme mich nicht für das Hobby als solches. Aber für vieles und viele, die heute beim Hobby Rollenspiel in der Öffentlichkeit stehen.





Das "Finstere Mittelalter" des Rollenspiels ist zum Glück Geschichte. Wir leben jetzt im "Goldenenen Zeitalter" wo das Hobby endlich voll Gesellschaftsfähig ist.

Das sehe ich so grundlegend anders, dass ich da bei Gelegenheit gerne mal einen Thread draus machen möchte (dann bitte nicht persönlich nehmen!).
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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #19 am: Gestern um 10:27 »
Ich komme ja gar nicht mal vom Dorf, aber ich musste in meiner Rollokarriere, denke ich, in unterschiedlichsten Kontexten vier Gespräche führen, dass ich dieses Hobby aufgeben solle, weil Gott damit nicht einverstanden sei und man damit Satan invozieren könne. Erst waren es ältere Personen, und als ich mit 25 dachte, das Thema abgehakt zu haben, wurde ich von einer ehemaligen Mitschülerin (+3 Jahre) angetigert. Da bin ich dann schon vom Glauben abgefallen. :) Das war jetzt eine spezifische Engstirnigkeit, aber ähnlich ergeht es einem da sicher auch mit anderen Interessen ggü anderen Personengruppen. Also verstehe ich schon, wenn man mal lieber nicht mit seinen Vorlieben hausieren geht.
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Offline KhornedBeef

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #20 am: Gestern um 10:39 »
Ja, eingeschworene Gemeinschaften, die in schummerigen Räumen sitzen und zuhören wie vorne einer Passagen aus einem weirden Fantasy-Buch vorliest, als wäre das alles echt, das kann einem ja schonmal gefährlich vorkommen. Aber so sind die Katholiken halt, das muss sich von alleine verwachsen  ~;D
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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #21 am: Gestern um 10:39 »
Ich komme ja gar nicht mal vom Dorf, aber ich musste in meiner Rollokarriere, denke ich, in unterschiedlichsten Kontexten vier Gespräche führen, dass ich dieses Hobby aufgeben solle, weil Gott damit nicht einverstanden sei und man damit Satan invozieren könne. Erst waren es ältere Personen, und als ich mit 25 dachte, das Thema abgehakt zu haben, wurde ich von einer ehemaligen Mitschülerin (+3 Jahre) angetigert. Da bin ich dann schon vom Glauben abgefallen. :) Das war jetzt eine spezifische Engstirnigkeit, aber ähnlich ergeht es einem da sicher auch mit anderen Interessen ggü anderen Personengruppen. Also verstehe ich schon, wenn man mal lieber nicht mit seinen Vorlieben hausieren geht.

Klingt für mich eher, als sollten manche anderen Leute mal in sich gehen und ihr eigenes Lieblingssteckenpferd noch mal gründlich überdenken -- aber schön, das führt dann weg vom Fadenthema. :)

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #22 am: Gestern um 10:41 »
Mittlwerweile nicht mehr, auch weil ich beruflich argumentieren kann was es an Soft Skills gebracht hat. Kommunikation, Teamarbeit, Lösungsorientierung usw.  Aber auch generell stehe ich mittlerweile zum Nerd sein. Natürlich ist es auch leichter weil im Mainstram angekommen. Und ich bin gefestiger in meiner Persönlichkeit das ich zu meinen Hobbies stehen kann.
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Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

Ich spiele lieber AD&D statt Pathfinder und Cyberpunk 2020 statt Shadowrun.

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #23 am: Gestern um 10:42 »
Sorry, verstehe ich nicht.

"Was ist dein Lieblingsdinosaurier?" ist viel anschlussfähiger als "Was ist dein Lieblingsrollenspiel?".

Offline KhornedBeef

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Re: "Schämt" ihr euch für das Hobby Rollenspiel?
« Antwort #24 am: Gestern um 10:45 »
"Was ist dein Lieblingsdinosaurier?" ist viel anschlussfähiger als "Was ist dein Lieblingsrollenspiel?".
Muss ich als einziger dabei an diese Haribo-Werbung denken, wo man Unterhaltungen zwischen Kindern hört aber im Bild wird das quasi von Erwachsenen "gesprochen"?
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