Autor Thema: Vernünftiger Einsatz von KI/Chatbots als Spielleitervorbereitung?  (Gelesen 1402 mal)

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Offline sma

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Ich hatte ChatGPT vor zwei Jahren mal für kreativen Input genutzt …
Nur als Anmerkung: Aktuell verdoppelt sich die Fähigkeit von auf LLMs basierten Chats und Agenten etwa alle 7 Monate. Wenn ein Eindruck älter als sagen wir mal 3-4 Monate ist, kann man ihn eigentlich nicht länger als gültig betrachten.

Bei der Bewertung ist außerdem zu unterscheiden, ob man kostenlos unterwegs ist oder bezahlt, welches Modell man benutzt und wann man die Anfrage gestellt hat und in welchem Kontext. Leider ist es ab GPT5 kaum noch möglich, das Modell zu erkennen, weil das nun automatisch gewählt wird. Und auch andere Anbieter beschränken die Leistung je nach Quota des Anwenders, Auslastung ihrer Systeme und dem Stand des Mondes komplett willkürlich.


Offline fivebucks

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Ja, habe ich schon gehört.

Immerhin konnte er sich damals noch an unsere Unterhaltungen erinnern (weitgehend).

Es gab mitlerweile ja auch die Regulierung, ich weiß nicht ob er jetzt anders drauf ist.

Bisschen Off-Topic: Meint ihr man kann KI zur Planung eines Verbrechens einsetzen?  ::)


Offline fivebucks

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Oh, das ist mir tatsächlich im RL begegnet.

Es ging mir aber bei der Frage nicht so sehr um das nachträgliche erwischt werden, sondern um die Möglichkeit an sich.

Offline Darius der Duellant

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Du kannst mit der KI durchaus sowas wie einen Shadowrun für eine RPG Session planen.
Je nach gewähltem Modell musst du allerdings durch ein paar Reifen hüpfen damit das System sich nicht mit dem Verweis auf "problematic" oder "harmful" content verweigert dir Auskunft zu geben.
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Online Namo

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Ich beschäftige mich eigentlich seit Start der Kampagne vor 1,5 Jahren immer mal mit ChatGPT. Tatsächlich auch hauptsächlich als Sparringspartner als den mir leider fehlenden Menschenersatz, da ich so im Umfeld niemanden habe mit dem ich mich regelmäßig austauschen könnte. Was mir doch sehr fehlt und vermutlich dann auch ein Grund war weshalb ich im Tanelorn gelandet bin.

Die Ergebnisse sind dabei auch maximal schwankend. Meistens hilft es mir für "Fluff Texte". Wobei auch hier selten genau das getroffen wird, was ich mir vorstelle. Aber gerade der Dialog hilft mir, meine Gedanken zu sortieren und weitere Ideen zu bekommen.

Häufig läuft das so, dass ich diverse Szenen und allgemeine Ideen für ein Abenteuer habe die vorkommen könnten. Diese werfe ich dann in den ChatGPT Mixer mit der Bitte diese auszuformulieren oder zu verbinden. Das geht dann häufig zwar wieder in spürbar 0815 Wege, aber häufig bleibt dann wieder eine Quintessenz hängen, die mir weiterhilft. Danach arbeite ich mit dem neuen Entwurf von mir und lasse das auch wieder die KI bearbeiten. Dadurch entsteht dann schon ein Abenteuer, dass zwar gefühlt zu 80-90 Prozent aus meiner Feder ist, aber dann doch bereichert wurde durch KI Ideen. Sei es einfach mal nur die Ausgestaltung eines Raumes, eine veränderte oder einfach besser ausgeschmückte Szene wie ich es im Kopf gehabt hätte etc. Ich denke da meistens eher rustikal und einfach. Die KI hat da natürlich eine ganz andere Bandbreite die mir schon hilft manches mehr auszuschmücken.

Wofür ich sie allerdings auch spannend zu nutzen finde ist ein wenig die Entwicklung im Hintergrund. Damit ist gemeint, dass in der Kampagne ja verschiedene Fraktionen und Personen am Werk sind und sich die Situation im Land fortentwickelt. Hier starte ich gerne mal aus Interesse eine größere Sitzung mit ChatGPT in der ich die KI füttere mit dem was bisher geschehen ist, welche Ziele grundsätzlich von allen verfolgt werden etc. und lasse die KI simulieren was denn daraus so weiter geschehen könnte. Das finde ich dann schon spannend mit welcher Leichtigkeit hier die KI Ideen und Handlungen ausspuckt. Natürlich ist wie bei beruflichen Fragen immer das Problem, dass die KI sehr gerne Abbiegungen nutzt die ich nicht mag. Und eigentlich jede Idee eine Vertiefung und Nachbearbeitung benötigt. Aber alleine dadurch mal eben die komplette Situation der Parteien im Land simulieren zu können ist echt großartig. Denn meistens benötige ich das ja im Spiel nicht und es hat wenig Relevanz. Die großen Punkte denke ich mir dann auch selbst aus. Aber einfach das Hintergrundrauschen zu haben, dass man dann auch mal in einen Nebensatz im Abenteuer einfügen kann, macht die Welt realistischer und stattet sie eben mit Fluff aus. Das mag ich schon sehr. Gerade hier dürfen ja dann auch ruhig Standardideen kommen. Und hier kommen auch Ideen bei denen ich zu sehr den Tunnelblick auf nur ein zwei meiner Hauptakteure hätte. Ich finde, das hilft mir die Welt größer zu machen als sie eigentlich ist. Denn im Kern zentriert sie sich ja auf die Spielercharaktere. Der Gedanke dass die Welt sich um sie herum weiter dreht gefällt mir aber sehr und das bringe ich auch immer wieder gerne mal ingame rüber.

Ansonsten ist eine große Nutzung nach wie vor auch die Bildgestaltung. Da auch das allerdings sehr zeitintensiv ist bis man das Ergebnis hat das man möchte, halte ich das auf einem relativ niedrigen Level. Da es häufig nur darum geht während der Sitzung kurz ein Bild zeigen zu können, kommt es mir da nicht auf die letzte Perfektion an.

In Summe muss ich aber auch ehrlicherweise feststellen, dass mir KI zwar auch hilft bei der Gestaltung der Welt und Abenteuer, ich aber doch auch viel Zeit aufwenden muss um aus der KI ansatzweise das Ergebnis zu bekommen wie ich es mir vorstelle. Ich frage mich da manchmal schon, ob ich nicht schneller wäre, wenn ich einfach nur selbst über etwas nachdenke oder einfach Sourcebooks und fertige Abenteuer durchlesen würde und den berühmten Steinbruch betreibe. Der Gedanke beschleicht mich schon öfters muss ich zugeben. Aber umgekehrt möchte ich auch einfach erforschen und ausreizen was die KI zu leisten im Stande ist. Deswegen schweife ich oft wohl auch ab. Sie hat auf jeden Fall in Nischen Fähigkeiten die ich selbst nicht habe und die durch sie gefüllt werden. Das finde ich spannend und erschreckend zugleich.