• Von Missbrauch dieses Tools ist aus der Praxis heraus bislang noch nicht berichtet worden. Solange ist dieser Vorwurf nur ein "Strohmann geboren aus Albträumen", nicht aus Realität.
Dein persönlicher Erlebnisraum und die Realität sind nur leider nicht Deckungsgleich.
Nachdem Alexandro hier bereits ein Beispiel gebracht und vehement Verteidigt hat das für mich klar unter Werkzeugmissbrauch fällt, ist diese Diskussion auch müßig.
Wenn jemand ankündigt dass er kein Problem damit hat Wasser zu verschütten wenn man ihm ein Glas in die Hand drückt, braucht man nicht abwarten bis er das dann auch wirklich durchzieht, bevor man davon absieht ihm das nötige Mittel zu reichen.
Der Sinn der X-Card ist, so wie ich sie "bereit lege" (sie tut das bei mir nicht physisch, sondern steckt in der Möglichkeit, jederzeit ohne Angabe von Gründen „Stopp“ oder eben „X“ sagen zu dürfen) ist für mich der, genau das vermeiden zu dürfen
Und genau das ist eben der Punkt wo ich sage dass da die Probleme den Nutzen am Tisch für mich überwiegen.
Dazu kommt noch etwas ganz simples.
Der Mensch tendiert zu Bequemlichkeit. Wenn ich ein Werkzeug bereit lege das für weniger persönlichen Aufwand sorgt, wird das eher genommen, selbst wenn es möglicherweise gar nicht notwendig war.
Direkter formuliert:
Die x card eröffnet eine Option den eigenen Stress (ich muss was erklären) selbst dann zu vermeiden wenn es gar nicht notwendig war. Auf Kosten der restlichen Gruppe.
Ich bezweifle dass bei dem Einsatz der Karte "ich könnte es erklären, habe aber gerade keinen Bock darauf" nicht quantitativ " ich bin wirklich genuin unfähig es zu erklären" überwiegt.
Und in Fällen wo letzteres wirklich zutrifft ist wohl eher eine professionelle Unterstützung als eine fortwährende Rollenspiel-Sitzung notwendig.
Wenn jemand z.B. so harte PTSD von einem Einsatz hat dass die in einer RPG Runde getriggert werden und so krass auslösen dass er noch nicht einmal mehr kommunizieren kann was gerade das Problem war, ist das schlicht außerhalb dessen was ich Willems und fähig bin, in meiner Freizeit abzufedern.
Was das stehlen von Spielzeit angeht:
Es sollte doch absolut offensichtlich sein dass es ein einer Ablehnung nur um den Einsatz in Runden gehen kann, wo man selbst dabei ist.
Was du in deiner Runde machst ist mir komplett egal, das betrifft mich ja nicht, ich kann es aber trotzdem bewerten.
Wenn der Radlshop nebenan Wackelpudding in die Schläuche füllt betrifft mich das ja auch nicht, ich kann's aber trotzdem für ne Scheißidee halten und auch sagen warum, insbesondere wenn jemand in dem Forum das Thema anbringt.
Wenn du jetzt aber mit mir auf Tour gehst und dann mit deinen Wackelpuddingreifen ankommst, muss ich die gar nicht selbst nutzen um von ihrem Einsatz negativ betroffen zu sein weil's die gemeinsame Tour versaut.
Nun scheinen es manche hier nicht nachvollziehen zu können warum andere das Tool ablehnen. Ein Problem dabei ist wenn Leute den Unterschied zwischen Fakten und Thesen nicht kennen oder nicht nachvollziehen können dass ihre persönliche Sicht auf Dinge keiner universellen Bewertung gleich kommt.
Wenn du die Mechanik der x-Card angeschaut hast und für dich zu der Wertung gekommen bist "hey das funktioniert für dich" ist das ja toll und dann spricht ja nichts dagegen das zu nutzen wenn alle anderen in der Gruppe das ebenso sehen.
Nur geh halt nicht automatisch davon aus die Bewertung der einzelnen funktionalen Elemente und deren Konsequenzen durch dritte dem gleichen Ergebnis folgt das du hattest oder alternativ, dass deine persönliche Bewertung automatisch universell zutreffend ist.
Zusätzliche Anmerkung:
Ich spreche hier immer ganz explizit von meiner Freizeit.
Bei bezahlrunden kann man die Diskussion noch einmal anders angehen.