Autor Thema: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?  (Gelesen 1217 mal)

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Online Der Hasgar

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Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« am: 6.10.2025 | 13:01 »
Hallöchen,

gerade Daggerheart hat das Thema Ressourcen ja mal wieder auf den Tisch gebracht mit Hope und Fear. Auch wenn mir so Meta-Ressourcen nicht so gefallen, wollte ich euch mal fragen, wie viele Ressourcen ihr in Auseinandersetzungen für akzeptabel haltet.

Oft hat man Hit Points oder Lebenspunkte. Aber man könnte ja auch noch Ermüdung (Ausdauer), psychischen Stress (Stabilität) usw.. "tracken"...

Was ist für euch akzeptabel und was eindeutig zu viel?
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Offline Fillus

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #1 am: 6.10.2025 | 13:17 »
Es kommt für mich auch darauf an, wie Komplex und Intuitiv die Ressourcen sind.

Im Falle von Daggerheart habe ich auch erst drüber nachgedacht. Im Spiel fühlt es sich für mich aber gut an. Während ich es bei anderen Spielern weniger mag, obwohl die Zahl geringer ist. Momentum bei den Modiphius Spielen, bei Shadowrun6 das hin und her der Chips.

Generell denke ich auch fast alle Spiele haben sie, auch wenn sie manchmal nicht so genannt werden. D&D5 mit Lebenspunkte, Zauberslots, Inspiration, Anzahl Anwendungen pro kurze Rast, pro lange Rast, Erschöpfungspunkte, Zustände, usw. Was letztlich deutlich mehr als bei Daggerheart sind.


Offline Torsten (Donnerhaus)

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #2 am: 6.10.2025 | 13:44 »
Wir verwenden im Icarus-System 3 Kernreserven (Gesundheit, Ausdauer, Moral), sowie Dramapunkte. In Kämpfen kommen noch Vor- und Nachteile dazu. Das war es dann aber auch an Ressourcen. Statuseffektpunkte könnte man noch zählen, aber die sind eher das Gegenteil von Ressourcen.

Viel mehr als 5 aktive Ressourcen würde ich in einem System nach Möglichkeit nicht verwenden, weil Spieler dann anfangen den Überblick zu verlieren und aufhören geschickt mit ihren Reserven zu taktieren. Auch ein Grund, warum wir Tokens benutzen. Man kann das ja auch auf Papier notieren, aber ich finde Tokens übersichtlicher. Und wenn jemand keine Tokens mag, kann man sie ja ohne Änderungen am System einfach durch ein Stück Papier und einen Stift ersetzen.

Es reicht schon, dass man zusätzlich ja auch noch oft die eigene Ausrüstung im Auge behalten muss.
Bei Twillight 2000 fand ich das damals etwas zu extrem. Verschiedene Typen von Antibiotika, Verbandsmaterial, Wechselsocken! Wie viel Munition 5.56mm habe ich? Und wie viel davon sind Tracer? Und was davon ist in Gurten für das LMG und was steckt in Magazinen und Ladestreifen? Und wie voll sind die Magazine aktuell? Und wie viel Saft ist in den Austauschbatterien noch, die ich für mein Starlight-Scope habe?

Offline Boba Fett

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #3 am: 6.10.2025 | 14:05 »
Ich finde 3 Ressourcen-Varianten für den Spieler optimal, mit 4 kann ich auch gut leben. Mehr sollten es nicht sein.
Beispiel: Lebenspunkte, non-lethale Punkte (Ausdauer, Stress, ...), Gummipunkte zur spontanen Chancenoptimierung.

Als Spielleiter reicht mir eine Ressource.
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Offline Luxferre

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #4 am: 6.10.2025 | 14:09 »
Ich mag keine Meta-Ressourcen.

In HârnMaster gibt es beispielsweise keine Lebens-/Trefferpunkte. Jeder einkassierte schaden wird als Abzug auf alle (!) Deiner Proben kumuliert. Irgendwann bist Du handlungsunfähig, selbst wenn Die Wunden Dich nicht tödlich verletzt haben.

Auch Bennies/Schips/Dingenser mag ich gar nicht.
Wenn, dann bitte ein Persilschein für einen (1) Glücksmoment, der Dich rettet.
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Vermögen, Pfeile, Rationen und Co halte ich ganz gern nach. Sind ja aber keine Meta-Ressourcen.
Mir ist wichtig, dass halbwegs sauber gehaushaltet wird und gerade begrenzte Ressourcen auch zu klugem Handeln anregen.
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Offline Quaint

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #5 am: 6.10.2025 | 14:11 »
Also bei Warhammer Fantasy 4 fand ich es etwas viel.

Ich weiß garnicht ob ich noch zusammen kriege was die alles tracken.
Irgendwie Lebenspunkte, Geistige Gesundheit und so Korruption meine ich
Und dann noch irgendwie quasi Willenskraft temporär und permanent und so art Ausdauer/Zähigkeit temporär und Permanent und so art Glück bzw. Schicksal temporär und permanent.

So Gummipunkte oder Fanmail mag ich aber ganz gerne.
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Online Maarzan

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #6 am: 6.10.2025 | 14:14 »
Es kommt ja nicht nur auf die Zahl der Elemente an, sondern auch wie oft ich da jeweils etwas dran ändern muß.
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Offline First Orko

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #7 am: 6.10.2025 | 14:19 »
Es kommt ja nicht nur auf die Zahl der Elemente an, sondern auch wie oft ich da jeweils etwas dran ändern muß.

Ja. Eine Ressource, die nur sehr selten eine Rolle spielt, stört nicht. Noch weniger, wenn nur die jeweilige Spieler·in darüber wacht. Je verknüpfter Ressourcen miteinander und mit anderen Werten ist, desto unübersichtlicher wird das Spiel. Mir reichen als Spieler 2 dynamische Ressourcen, als SL maximal eine - jeglicher Regelballast bindet meine Aufmerksamkeit vom eigenen Akt: Sprechen und Interagieren.
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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline nobody@home

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #8 am: 6.10.2025 | 14:28 »
Ich kann mit "Metaressourcen" ganz gerne, solange es nicht zu wild durcheinander geht. Fate beispielsweise hat bei genauerem Hinsehen eigentlich drei unterschiedliche (Fate-Punkte, freie Aspekteinsätze, und Schübe), die man sich auf verschiedene Art erarbeiten oder gar durch Würfelglück erhalten kann und von denen bei hinreichend penibler Regelauslegung auch keine alles kann, was die anderen beiden draufhaben...aber speziell im Fall "Würfelwurf wiederholen oder mit Standardbonus aufbessern", was so ziemlich ihre Hauptfunktion ist, funktionieren alle drei identisch und sind auch kombinierbar.

Umgekehrt will ich mir keinen ganzen Satz Spielweltressourcenbuchhaltung durch mich als Spieler selbst an die Backe klatschen. Das kann in bestimmten Einzelfällen interessant sein (mein Charakter hat zu Beginn eines Abenteuers genau zwei Handgranaten und wenig Aussicht auf Ersatz zwischendurch, wann verwende ich die also am sinnvollsten? Ab wann wird der Zustand unseres Wasservorrats bei der Wüstendurchquerung "spannend"?), aber in mindestens neun von zehn Fällen bringt mir das routinemäßige Nachhalten von Kleinkram wie Munition, Fackeln/Taschenlampenbatterien, eisernen Rationen und was dergleichen mehr ist genau deshalb nichts, weil es nun mal Routinearbeit darstellt, die mein Charakter eigentlich genauso schon "für mich" miterledigen können sollte wie Atmen, sinnvolles Bewegen seiner Gliedmaßen, und Wasserlassen auch.

Online Der Hasgar

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #9 am: 6.10.2025 | 14:49 »
Danke schonmal für die Antworten hier. Es geht mir hierbei weniger um Ressourcen im Sinne von Vorräten oder Munition, sondern eher solche wie Glück, Stress, Ausdauer usw... Aber dazu habt ihr ja auch schon einige interessante Sachen gesagt.
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Offline Wonko

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #10 am: 6.10.2025 | 15:03 »
Also Trefferpunkte, Ausdauer sind für mich eindeutig keine Metaressourcen, wenn es nur um die gehen soll. Die haben ja durchaus eine (wenn auch eigentlich nicht zählbare) Repräsentation in der Welt. Wie gesagt wurde, sind wir durchaus gewohnt, mit zahlreichen Ressourcen umzugehen (6 Stats, Hit Points, AC, Aura, Geld, ...).  Mehr Kategorien machen halt ein tendenziell schwereres System, das kann man mögen oder nicht. 
Und bei Metaressourcen gibt es eigentlich für mich auch kein zu viel. Okay 100 wäre vermutlich zu viel. Aber viel wichtiger als die Anzahl ist mir, dass sie etwas klar Fassbares und Abgrenzbares repräsentieren und dass man sinnvoll und informiert damit umgehen kann. Wenn es Glück, Momentum und Unheil gibt ... wie unterscheiden die sich eigentlich wirklich?!? Wenn das Spiel mir das erklären kann und das Hantieren damit Spaß macht, herzlich gern, ansonsten reicht mir eine Kategorie "Gummipunkt". Kann man natürlich grundsätzlich ablehnen, weil sie eben nichts in der Spielwelt repräsentieren, aber das stört mich meist nicht sehr.

Offline unicum

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #11 am: 6.10.2025 | 15:45 »
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Offline Arkam

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #12 am: 12.10.2025 | 06:56 »
Hallo zusammen,

also an drei Ressourcen die ich selbstständig verwalte bin ich in Rollenspielen gewöhnt. Das sind Lebenspunkte, Magiepunkte und Glückspunkte in ihren verschiedenen Ausprägungen.
Ressouircen die im Zusammenspiel mit der Sopielleitung und den Mitspielenden verwaltet werden müssen verlangsamen in meiner Tischrunde das Spiel deutlich. Das ist wahrscheinlich aber auch eine Frage von dem was man gewöhnt ist.
Bei den 2D20 Spielen vergisst die Spielleitung gerne die nötigen Erfolge und eventuelle Möglichkeiten Zusatzerfolge zu nutzen. Da muß dann eben noch Mal nachgefragt werden wie das aussieht um das momentum, wir spielen gerade Star Trek Adventueres, zu berechnen.
Bei Coriolis, ursprüngliche Fassung, sammelt die Spielleitung ja sogenannte Finsternispunkte und soll diese dann für zusätzliche Handlungsoptionen für NPCs oder Erschwernisse ausgeben. Hat so wie ich es beobachtet habe auch eher nicht so gut geklappt. Ich hatte immer wieder den Eindruck das so nicht einzelne Höhepunkte geschaffen wurden sondern, wenn die Spielleitung daran dachte, den Charakteren zusätzliche Probleme geschaffen wurden.
Was man immer wieder von Savage Worlds liest ist ja auch das der Benniefluß das ist was man am meisten üben muß.

Gruß Jochen
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Offline Runenstahl

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #13 am: 12.10.2025 | 10:29 »
Puh... kommt darauf was alles als Ressource zählt. Bei D&D ist es mir bisweilen ein bißchen viel und das merkt man auch daran das viele Spieler (und SL) immer mal wieder Dinge vergessen.

Ressourcen bei D&D
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Das ist ne Menge Buchhaltung und auch wenn ich gerne D&D spiele ist das mMn zuviel des Guten. Ohne Daggerheart bislang selbst gespielt zu haben denke ich mal das es dort im Endeffekt deutlich weniger Ressourcen gibt als bei D&D.

Aus dem Bauch raus würde ich mal sagen das es für mein Optimum zusätzlich zu Leben und Gold maximal noch 2-3 weitere Ressourcen geben sollte.
Unicums "5" bekommt also ein +1 von mir :)
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Offline flaschengeist

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #14 am: 12.10.2025 | 11:01 »
Ich würde wie Marzaan da nicht alle Ressourcen über einen Kamm scheren sondern auch unterscheiden, ob Ressourcen sich regelmäßig ändern (Klassiker: Lebens- oder Zauberpunkte) oder eher selten (z.B. Geld, wenn man mit einer Lebenshaltungsregel o.ä. spielt).
Ressourcen, die sich regelmäßig ändern, sollte es mMn nur genau so viele geben, wie für die angestrebte Regeltiefe zwingend erforderlich. Denn das Nachhalten dynamischer Ressourcen und anderer dynamischer Effekte (wie Zustände oder Boni/Mali, die durch Aktionen wie etwa "zielen" angesammelt werden) frisst kognitive Ressourcen, was mental anstrengt (auch wenn es Spaß macht) und die Fehlerwahrscheinlichkeit sukzessive erhöht.
Meine persönliche Komfortzone bei solchen dynamischen Ressourcen minus Ausrüstung (so verstehe ich Hasgars Präzisierung) liegt bei 2-4.

Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/download

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #15 am: 12.10.2025 | 11:03 »
Was mich bei Daggerheart und auch beim FFG Star Wars, Conan 2d20 etc massiv stört ist dass quasi bei jeder Probe auch mindestens eine Ressource gemanagt werden muss. Das bringt mich als Spieler schon aus der Immersion und als SL überfordert mich das völlig. Da brauche ich meine mentalen Ressourcen (sic!) nämlich für andere Dinge.
« Letzte Änderung: 12.10.2025 | 11:26 von HEXer »
„Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“
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Offline Radulf St. Germain

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #16 am: 12.10.2025 | 11:27 »
Spannende Frage. Ich möchte unterscheiden:

1. Charakterwerte: Ich finde bis zu 2-3 OK, also so was die Trefferpunkte, Ausdauerpunkte und/oder Magiepunkte. Aber bitte dann nur für SC und Bosse und nicht für jeden kleinen Goon. Da habe ich dann am liebsten gar keine Ressourcen.

2. Metaressourcen: Am liebsten eine (lieber als Null und lieber als mehr). Ich kann noch damit leben, wenn der SL auch eine (andere) Ressource hat (also Hope und Fear). Aber zum Beispiel bei Wrath and Glory habe ich schnell gemerkt, dass mir das zu viel wurde mit Wrath, Glory und dann war da noch was. Und wenn es richtig cool verpackt ist, dann nehme ich auch drei (Age of Sigmar - Mettle, Soulfire und Doom). Aber wenn es so willkürlich ist und man dann auch noch tausend Sachen damit machen kann und gar nicht so einfach ist, was man mit welchen Punkten macht - nope!

Richtig schlimm finde ich es, wenn es kaum oder keine Gründe gibt, warum er zwei Ressourcen gibt, wo eine reichen würde. Also es gibt Ausdauer und Magiepunkte, aber beide könnten das gleiche abbilden. Oder Luck-Punkte für machen Sachen und Conviction-Punkte für was anderes. Ich spiele fast nie bei Savage Worlds mit Conviction, weil das für mich kaum Mehrwert gegenüber Bennies bildet.

Offline flaschengeist

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #17 am: 12.10.2025 | 11:45 »
Richtig schlimm finde ich es, wenn es kaum oder keine Gründe gibt, warum er zwei Ressourcen gibt, wo eine reichen würde. Also es gibt Ausdauer und Magiepunkte, aber beide könnten das gleiche abbilden. Oder Luck-Punkte für machen Sachen und Conviction-Punkte für was anderes. Ich spiele fast nie bei Savage Worlds mit Conviction, weil das für mich kaum Mehrwert gegenüber Bennies bildet.

Sehe ich genauso und das ist für mich wieder ein Beispiel für objektiv schlechtes Regeldesign - die Regeln können nicht mehr, sind aber komplizierter.
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Offline nobody@home

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #18 am: 12.10.2025 | 12:14 »
Irgendwo geraten dann, wenn ich gar zu sehr nachhake, auch schon die Grenzen des Begriffs "Ressource" selbst etwas ins Fließen. Sind beispielsweise Situationsmodifikatoren auch schon Ressourcen? Sie stehen normalerweise eher nicht als persönlicher Besitz auf dem Charakterbogen, aber sie können prinzipiell genauso erworben werden und verlorengehen (möglicherweise sogar beides sehr schnell und spontan), und entsprechend nimmt ihre Verwaltung ihrerseits ebenso Hirnschmalz in Anspruch... :think:

Der Gedanke kam mir primär, weil speziell Fate Situationsboni in erster Linie über anspielbare Situations- und andere Aspekte abbildet, an denen mal freie Einsätze hängen können oder auch nicht und durch die man in beiden Fällen auch noch Fate-Punkte schleusen kann, was erst mal nach "Ressource" klingt. Aber ist das wirklich so viel anders als ein System, das beispielsweise im Kampf einfach spezielle Boni und Mali Marke Eigenbau für einzelne Faktoren wie Höhenvorteil, Sichtverhältnisse, und Deckung vorsieht, über die man ja dann auch immer schön von einer Aktion zur nächsten den Überblick behalten muß?

Offline Haukrinn

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #19 am: 12.10.2025 | 12:41 »
Was ist für euch akzeptabel und was eindeutig zu viel?

Also bei diesen klassischen Gauges (Hit Points, Magiepunkte usw.) habe ich am liebsten nur eine, die für alles verwendet wird. Alles andere wird mir gerade als Spielleiter viel zu viel Buchhaltung. Bei Spielercharakteren kann das okay sein, aber da hinterfrage ich zum Beispiel mittlerweile auch immer häufiger die Designentscheidung, warum es einen separaten Pool für Magiepunkte oder Stress oder sowas gibt. Goons/Kanonenfutter sollte im Idealfall überhaupt keine Gauge haben.

Bennies und Fatepunkte wären nochmal extra, die werden erstens physisch repräsentiert, was es schon mal einfacher macht, und die hängen am Spielenden/SL, nicht an Figuren, was die Sache ebenfalls simpler gestaltet.

Bei Zuständen ist das ähnlich, die finde ich eigentlich sehr fesch, aber es wird hässlich, sobald sich eine Masse an temporären Zuständen ansammelt. Da möchte ich dann zumindest für Gegner beim SL einen alternativen Mechanismus haben. Ich bin zudem kein Freund davon, wenn jeder Zustand mechanisch was anderes macht und dass dann nicht selbsterklärend ist. Temporäre Ressourcen (die z.B. mit Beginn der nächsten Handlung wieder verfliegen) finde ich eher unproblematisch, es sei denn, die kommen auch wieder mit zu viel Sonderregeln und Buchhaltung (ich finde zum Beispiel "bleibt bis ich den Rettungswurf schaffe/versemmel" wesentllich besser als Zeitangabe als "bleibt 4 Runden").
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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #20 am: 12.10.2025 | 14:08 »
Ich würde testweise unterscheiden in passive, aktive und Meta-Ressourcen.

Passiv: ich werde getroffen und streiche mir 12hp ab.
Aktiv: ich gebe einen Grad 2 Zauberslot aus um einen Alakazam zu wirken
Meta: ich gebe 1 Fanmail aus um den Wurf wiederholen zu dürfen.

Wie viel da nun zuviel ist, kA. Es läppert sich ja eh so einiges. Ich habe aber schon festgestellt, wenn ich zB 7 Gegenstände habe die jeweils 1/Tag etwas Besonderes können, denke ich da oft nicht zur gegebenen Zeit daran.
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Zitat von: ErikErikson
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Online gunware

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #21 am: 12.10.2025 | 14:15 »
.
Passiv: ich werde getroffen und streiche mir 12hp ab.
Aktiv: ich gebe einen Grad 2 Zauberslot aus um einen Alakazam zu wirken
Meta: ich gebe 1 Fanmail aus um den Wurf wiederholen zu dürfen.
Die Unterscheidung finde ich gut. Weil jede dieser Metaressourcen andere vorgehensweise in sich birgt. Und anders im Blick behalten werden muss.

Besondere Gegenstände fangen so ab 5 unübersichtlich zu werden, wenn jeder Gegenstand noch mehrere Kräfte in sich trägt. Da hilft es, wenn die anderen am Tisch auch wissen, was der andere so bei sich hat und können hilfreich beispringen. Aber trotzdem ist es manchmal frustrierend, wenn man zwar die richtige Lösung in der Tasche hat, aber nicht daran denkt.
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline Feuersänger

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #22 am: 12.10.2025 | 14:45 »
Generell: ich bin ein "Hoarder", was Single-use consumables oder 1/irgendwas Spezialfähigkeiten angeht. Da bin ich einfach notorisch, die Anwendung "aufsparen" zu wollen, weil ich sie vielleicht später "dringender" brauchen könnte. Ich bin da auch sicher nicht alleine damit. Darum komme ich wesentlich besser mit Ressourcen zurecht, die zB in jeder Begegnung auffrischen oder deren Refresh ich selber steuern kann(*); oder halt Ressourcen die sich aus einem größeren Pool speisen. (Manapool, Zauberstab mit 50 Ladungen etc)

*) Beispiel wären die Martial Adepts / Initiators aus 3.5 Tome of Battle / Path of War.

Edit: Das ist auch so mit ein Hauptgrund, warum ich mit D&D 5E so meine Probleme habe. Alles immer so 1/Short Rest, 2/Long Rest, und am Schluss beende ich den Abenteuertag und habe von meinen potentiell 3 Power-Anwendungen ("1 per Short Rest") keine verbraucht, während ich mich über die Schwachbrüstigkeit meines Chars ärgere.
« Letzte Änderung: 12.10.2025 | 15:04 von Feuersänger »
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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #23 am: 12.10.2025 | 15:42 »
Generell: ich bin ein "Hoarder", was Single-use consumables oder 1/irgendwas Spezialfähigkeiten angeht. Da bin ich einfach notorisch, die Anwendung "aufsparen" zu wollen, weil ich sie vielleicht später "dringender" brauchen könnte. Ich bin da auch sicher nicht alleine damit. Darum komme ich wesentlich besser mit Ressourcen zurecht, die zB in jeder Begegnung auffrischen oder deren Refresh ich selber steuern kann(*); oder halt Ressourcen die sich aus einem größeren Pool speisen. (Manapool, Zauberstab mit 50 Ladungen etc)

*) Beispiel wären die Martial Adepts / Initiators aus 3.5 Tome of Battle / Path of War.

Edit: Das ist auch so mit ein Hauptgrund, warum ich mit D&D 5E so meine Probleme habe. Alles immer so 1/Short Rest, 2/Long Rest, und am Schluss beende ich den Abenteuertag und habe von meinen potentiell 3 Power-Anwendungen ("1 per Short Rest") keine verbraucht, während ich mich über die Schwachbrüstigkeit meines Chars ärgere.

Stimmt schon. Je knapper etwas ist, um so weniger gerne verbraucht man es, insbesondere ohne sorgsame Vorüberlegung. Das kann ein Regelsystem mal bewußt nutzen, um ein bestimmtes Spielgefühl zu fördern (schon so etwas wie "ernsthafte Verletzungen verheilen nun mal nicht so schnell wie Kratzer" geht ja bereits in diese Richtung), aber es kann auch leicht in schnöden Frust ausarten.

Offline Alexandro

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Re: Wie viele Ressourcen findet ihr akzeptabel?
« Antwort #24 am: 12.10.2025 | 23:18 »
So 3-5 sind für mich der Sweet Spot, aber ich akzeptiere auch mehr.

Mehr als eine bloße Anzahl, habe ich eine kurze Liste an Qualitätskriterien, welche ich an Ressourcen stelle. Wenn diese Kriterien vollumfänglich erfüllt werden, dann ist es auch OK, wenn es mehr Ressourcen gibt. Wenn keine der Kriterien erfüllt wurde (bzw. sogar kräftig in die entgegengesetzte Richtung gesteuert wird), dann sind u.U. schon fünf Ressourcen zuviel.

Änderungsfrequenz (und Visualisierung): Hier kommt es darauf an, wie die Ressourcen visualisiert werden. Wenn es Chips, Karten, Würfel oder ähnliches gibt, die schnell hin und her gereicht werden, dann können sich die Ressourcen schnell hoch und runter gehen, ohne dass es stört. Wenn man jedes Mal Eintragungen auf dem Charakterbogen vornehmen muss, dann empfiehlt es sich, wenn sich die Ressourcen nicht so oft ändern (sonst wird das Spiel ausgebremst). Solche Hilfsmittel gehen natürlich nur im kleinschrittigen Bereich wirklich gut (wenn man versucht die TP eines hochstufigen D&D-Charakters mit Pokerchips darzustellen, verbringt man vielzuviel Zeit mit Chips tauschen und rechnen, da ist es einfacher das auf dem Bogen einzutragen), weswegen ich

Keine diskreten Pools: Nichts ist nerviger für mich, als 10+ magische Gegenstände rumzuschleppen, die jeweils unterschiedliche Charges haben. Oder separate Erfassung von Langbogenpfeilen und Armbrustbolzen (oder Rationen Hart- vs. Weichwurst). Oder Zauberplätze und Ki als unterschiedliche Ressourcen. Brauche ich nicht, kann man vereinfachen.

Keine kaskadierenden Abnutzungen: Damit meine ich - eine Situation im Spiel sollte zur Abnutzung genau einer Ressource führen. Was ich absolut nicht abkann, ist sowas wie "Zuerst berechnest du die Wundpunkte. Daraus ergibt sich die Verletzungsstufe der Körperzone, der Ausdauerverlust, sowie (unter Umständen) auch der Blutverlust" (ja, das ist ein Beispiel aus HârnMaster).
« Letzte Änderung: Gestern um 00:07 von Alexandro »
Ohne Dramaturgie gibt es kein Drama.

Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.