Autor Thema: Lederrüstungen und andere (a)historische Schutzkleidung im Rollenspiel  (Gelesen 337 mal)

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Offline Aedin Madasohn

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einmal als archäologische Beispiel für einen assyrischen Leder-Schuppen-Torsoschutz

https://www.wissenschaft.de/geschichte-archaeologie/assyrische-ruestung-in-chinesischem-grab/

um wie viel besser/überhaupt/kosten-nutzen der geschützt hat? das wäre die Frage halt.

zum Schleichen mit Metall-Flächen-Rüstungen kommt noch die markante Geräuschkulisse des Fremdanstoßes, etwa wenn beim Krakseln durch das Dungeon da ein Steinchen drauffällt.
Leder kann auch tückisch-markant knarren, da wäre es eine Schurkensonderfertigkeit, die geschmeidige Ölung für die ModernInfiltratorenSuite-ReübertragungInsFäntelalter beizugeben.

Insgesamt aber war großflächiges-Leder "teuer" und wurde "woanders" dringlich gebraucht, während Metall schon immer eine hohe recyclequote hatte, was den Preis also relativiert.


Online nobody@home

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Insgesamt aber war großflächiges-Leder "teuer" und wurde "woanders" dringlich gebraucht, während Metall schon immer eine hohe recyclequote hatte, was den Preis also relativiert.

Das kommt dazu, ja. Um dafür brauchbares Leder zu bekommen, muß ich schon einigermaßen große Tiere erst mal finden oder heranzüchten und dann beizeiten schlachten, und dann ist das immer noch eine einmalige Ausbeute pro Tier -- da kann man sich leicht die Frage stellen, ob man nicht vielleicht mit einer Textilrüstung besser fährt, die mit genügend Lagen und Polsterung auch so einiges an zumindest vorübergehendem Schutz bieten kann und für die der Flaschenhals der Rohstoffbesorgung vielleicht weniger eng ist.

Offline Skaeg

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Wobei man den letztgenannten Punkt sicher auch noch mal etwas hinterfragen könnte -- wie oft und lange waren historische Ritter und gepanzertes Fußvolk (wobei's für letzteres im "richtigen" Mittelalter so viele Beispiele gar nicht gegeben zu haben scheint) eigentlich in voller Montur unterwegs, und wie oft haben sie sie normalerweise entsprechend an- und wieder abgelegt? Und wie müßte es dann im Vergleich um ihre Gegenstücke in einer Fantasywelt bestellt sein?
Das Fußvolk? Den ganzen Tag lang. Du konntest die Rüstung entweder tragen oder du musstest sie tragen. Oder jemanden haben, der sie für dich trägt. 

Lichtschwerttänzer hat noch im anderen Thread noch geantwortet, aber ein Beispiel vor dem Mittelalter, das man gerne betrachtet, sind ja römische Legionäre. Dass man in einer, sagen wir einmal mittelschweren Rüstung marschieren und dabei noch einiges an anderem Krempel mit sich herumschleppen konnte, haben die recht gut bewiesen.
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Offline unicum

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Wobei man den letztgenannten Punkt sicher auch noch mal etwas hinterfragen könnte -- wie oft und lange waren historische Ritter und gepanzertes Fußvolk (wobei's für letzteres im "richtigen" Mittelalter so viele Beispiele gar nicht gegeben zu haben scheint) eigentlich in voller Montur unterwegs, und wie oft haben sie sie normalerweise entsprechend an- und wieder abgelegt? Und wie müßte es dann im Vergleich um ihre Gegenstücke in einer Fantasywelt bestellt sein?

Ich bin früher auf dem Larp auch den ganzen Tag mit meinem 18 kg Kettenhemd rumgelaufen,... und natürlich noch dem anderen "Equipment" sicher ich war damals fitter als heute aber so wirklich superfitt war ich nie, exemplarisch bin ich am Deutschen Sportabzeichen immer gerade so gescheitert - ich denke da war sicher auch Luft nach oben.

Alternativ, während der Bundeswehr bei einer Übung bei schnuckeligen -20°C hatte ich 7 Hosen an. Unterhose, lange Unterhose, Theromunterhose, Feldhose, Goretexthose, Tarnhose. Bei der Oberbekleidung war noch die Splitterschutzweste dazu. Ich fühlte mich so beweglich wie das Michelinmännchen. Dazu kommt dann eben auch noch das "Equipment"

Also im Vergleich dazu würde ich immer das Kettenhemd wählen wenn es nur darum geht was "anstrengender" war.

Offline Skaeg

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Tunierrüstungen

überlieferte Tunierrüstungen, welche aus dem späten bis allerspätesten Mittelalter stammten

Sehr schwere Turnierrüstungen aus dieser Zeit gab's. Aber die früheste Erwähnung des angeblichen Krans (bildlich oder textlich) stammt aus dem 19. Jahrhundert - und das war ein Witz.

Man muss sich ja auch mal überlegen, wie unsinnig kompliziert so eine Vorrichtung selbst für den imaginierten Zweck wäre.
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Offline Quaint

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Es kommt ja nicht nur auf das Material an, sondern auch auf die Behandlung. Einige Youtuber haben sich da ja reichlich dran abgearbeitet. Und abgesehen von historischer Verwendung oder deren fehlen, ist es erwiesenermaßen so, dass man Leder so herstellen und bearbeiten kann, dass es eine gewisse Schutzwirkung hat, und zwar auch ohne moderne Technik. Und auch Eisen oder Stahl ist korrekt legiert und wärmebehandelt viel besser schützend als ohne dies. Auch richtig ist allerdings, dass so die typische stealthy Lederkluft (also die DnD Lederrüstung) eigentlich mehr Kleidung als sonstwas ist. Dann wiederrum gibt es etwa aus dem Koreakrieg Berichte, die .30 Carbine Munition wär manchmal nicht so gut durch Winteruniformen gegangen. Je nachdem was da an Bedrohung anliegt ist also Lederkleidung ähnlich wie eine robuste Jeans vielleicht besser als nix.
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