Um schließlich noch einmal auf die Sache mit dem Gambeson zurückzukommen: Es muss hoffentlich nicht erwähnt werden, dass archäologisch Artefakte aus organischem Material sehr viel schlechter belegbar sind als solche aus Metall.
Klar, deswegen sind ja die hoch- und spätmittelalterlichen Grabplatten und Illuminationen für diesen Bereich auch immens wichtig, um die tatsächliche Sachkultur abschätzen zu können.
Zum Thema selber: ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein Dieb, der über Mauern kraxeln muss und auch vielleicht mal einen Sturz riskieren muss, sich gerne was anzieht, das ihm da etwas weniger Abschürfungen einfängt, als es die normale Stofftunika tun würde. In dem Zusammenhang kann ich mir Lederwämser vorstellen, so wie Bergleute und Handwerker gerne Lederschutz getragen haben (Arschleder, Schürze). Das sollte ihm dann entweder Boni bei solchen Aktionen einbringen, oder umgekehrt Mali vermeiden, die er ansonsten hätte. Aber im Kampf sollte das Zeug nix bringen.
Wozu auch - bei seiner Tätigkeit ist das ja nun wirklich nicht seine Aufgabe, wenn er erwischt wird, soll er schauen, dass er fortkommt.
Äh, doch? Es nervt ein bißchen, dass Feuersänger offensichtlich der Einzige hier ist, der es für nötig hielt, den Artikel in Gänze zumindest zu überfliegen.
Sorry, muss ich übersehen haben. Habs mir jetzt nochmal durchgelesen, aber abgesehen von der Valkenburg-Armor (die dem Autor nach wegen der Größe eher für ein Kind gedacht war, also eher etwas zur Übung) gibt es keinen Fund eines richtigen Lederkürasses. Und auch die anderen aufgezählten ledernen Stücke sind oft mit Anmerkungen versehen, dass die durchaus zu einer Metallrüstung gehört haben können.
Aus den selben Gründen wie Leder(körper)rüstungen. Oder anders gesagt: Aus gar keinen.
Naja, wie gesagt: Gambesons sind bildlich und schriftlich belegt, Lederrüstungen per se eher nicht. Es gibt obskure Hinweise, die man so lesen kann, aber im Gegensatz zum Gambeson ist das sehr unklar.