Autor Thema: [Arcane Codex] Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?  (Gelesen 22436 mal)

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Offline Minne

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #50 am: 15.11.2004 | 15:53 »
Zitat
Leggionen sind nicht Ritterheeren gewichen. Zwischen dem Hochmittelalter und der Antike ist keine kontinuierliche Entwicklung, sondern ein historischer Bruch, als die Goten das implodierende röm. Reich überrannten. Ich behaupte mal eine disziplinierte römische Legion hätte das durchschnittliche Ritter/Bauernheer des Hochmittelalters auf dem Schlachtfeld vernichtend geschlagen.
Das wäre eine interessante frage für eine historische Debatte finde ich... also ich würde schon sagen, dass es sich um eine kontinuierliche entwicklung handelt (wenn auch freilich um eine degeneration) die zum mittelalter gefühlt hat, die auch schon jarhunderte zuvor absehbar war, der Zerfall des Römischen Reiches hat nicht erst mit dem einfall von hunnen und goten begonnen und die antike ragt in vielen bereichen entscheident ins mittelalter hinein. Nicht umsonst streiten sich historiker darum, wann das mittalelter eigentlich begonnen hat.
Dass eine Römische Armee ein Ritterheer besiegt hätte glaube ich auch jederzeit. Das stand auch nicht zur debatte. Wenn ich sage, dass Legionen Ritterheeren gewichen sind, dann meine ich NICHT dass Ritter effektiver wären als Legionen, sondern dass die entwicklung der Welt eben Legionen verdrängt hat, und zwar aus wirtschaftlichen gründen, da es einfach nicht mehr möglich war ein solches heer zu unterhalten, weder von der infrastruktur noch von der wirtschaftlichen seite her.
Aber ich glaube, dass diese debatte hier leider nicht gut hin passt... obwohl ich sie interessant fände. Neuer Thread?

Große entfernungen sind natürlich eine möglichkeit zu Erklärung. (Weshalb ich AC auch vom Setting her DSA vorziehen würde ;) ) Wirft aber auch andere Fragen auf : Warum sind sich die kulturen dann so relativ ähnlich? Ich meine damit, eine mittelalterliche Kultur im europäischen sinn ist auch nicht aus der luft entstanden sondern war das resultat einer entwicklung. Gab es auf Kreijor ein Imperium, das mit dem römischen zu vergleichen ist, oder meinetwegen dem Chinesischem dass sozusagen eine kulturelle grundlage war? Und warum hielt in manchen gebieten die kontinuität der antike an, während andere weiter gingen (bzw, degenerierten)? Das ist keine rethorische frage sondern neugierde, ich kenne das setting wie bereits gesagt nur oberflächlich.

Zitat
Allerdings ist es doch so, meiner Erfahrung nach: RPG´s, die sich auf einen Aspekt (der irdischen Mythologie/Geschichte) konzentrieren oder ein völlig neues Konzept bringen wollen werden nicht gespielt. Sie sind zu abstrakt oder bieten zu wenig Abwechslung.   

Das mag ja alles sein, aber ich als konsument beurteile ein produkt nicht danach, wie vielen leuten es potentiell gefällt, sondern nach meinen eigenen bedürfnissen. Ich meine, es ist ja auch nicht jeder der meinung pop wäre gute musik, weil es die meisten leute hören ;)

christian@aera

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #51 am: 15.11.2004 | 16:36 »
Also AC ist definitiv nicht weniger Niesche. ::)

Wenn man den Aussagen vom Großhandel (auf der Messe in Essen von einem Beutelsend-Mitarbeiter) vertrauen darf ist Degenesis das bestverkaufste Regelbuch der letzten Monate... Da stellt sich die Frage, ob man das als Exoten bezeichnen darf. Engel ist ebenfalls nicht gerade nen Randeffekt... Immerhin hat Engel es über den großen Teich geschafft. Das hat vorher noch keiner (auch nicht DSA) hinbekommen.

Offline Wawoozle

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #52 am: 15.11.2004 | 17:03 »
Zitat
Ich kenne einige, die die Bücher deshalb im Schrank stehen haben. Ich kenne niemanden, der sie spielt.
Also ich persönlich kenne einige denen AC überhaupt nichts sagt und die Degenesis oder Engel (oder beides)  nicht nur im Schrank stehen haben, sondern auch spielen.
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Gast

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #53 am: 15.11.2004 | 18:37 »
Und mal Hand aufs Herz:
Es dürfte auch einige geben, die AC nur wegen dem Artwork besitzen. ;-)

Offline Azzu

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #54 am: 15.11.2004 | 23:56 »
Mich zum Beispiel  ;).

Samael

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #55 am: 16.11.2004 | 08:36 »
Wirft aber auch andere Fragen auf : Warum sind sich die kulturen dann so relativ ähnlich? Ich meine damit, eine mittelalterliche Kultur im europäischen sinn ist auch nicht aus der luft entstanden sondern war das resultat einer entwicklung. Gab es auf Kreijor ein Imperium, das mit dem römischen zu vergleichen ist, oder meinetwegen dem Chinesischem dass sozusagen eine kulturelle grundlage war? Und warum hielt in manchen gebieten die kontinuität der antike an, während andere weiter gingen (bzw, degenerierten)? Das ist keine rethorische frage sondern neugierde, ich kenne das setting wie bereits gesagt nur oberflächlich.

Dann will ich mal. Ja, auf Kreijor gab es mehrere "weltumspannende" Imperien. Das Verunische (mit Kernland und besetzten Provinzen Khem, Saphiria und Sirria) ist der kärgliche (aber immer noch sehr mächtige) Überrest des letzten. Der Einfall der Orkhorden hat die Legionen aus den Nordprovinzen vertrieben und als die Legionen sich erholt hatten nachdem sich die Orks zurückzogen (sie waren nur auf Plünderung, nicht auf Eroberung aus) hatten sich in den ehemals besetzte Gebieten die Menschenstämme organisiert und schlugen die Veruner zurück.

Offline USUL

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #56 am: 16.11.2004 | 09:12 »
OT:
Ich habe langsam das Gefühl, dass es hier nicht mehr darum geht, euch die Welt von A.C. näher zubringen, sondern sie "zu verteidigen" ... egal was man anbringt, es wird meinem Empfinden nach immer nur versucht, es auseinader zu pfücken.
Wünsche euch noch viel Spaß dabei.

Offline Wawoozle

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #57 am: 16.11.2004 | 09:20 »
Gut möglich... das ist vermutlich immer so wenn man Systeme miteinander vergleicht.
Fakt ist jedenfalls das AC eine grosse Beliebtheit geniesst und dies auch zurecht.

Warum das so ist sollte hier eigentlich besprochen werden, darum wieder back to topic ?
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Pumpelche

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #58 am: 16.11.2004 | 09:38 »
...wobei man bei der Definition von Erfolg, basieren auf 'Absatz' klarstellen muss:

Wird die Anzahl der ausgelieferten Exemplare bemessen, oder nach der Anzahl der wirklich verkauften (wobei diese Kennzahl schwerst aktuell zu halten ist).

Da die Webpräsenz, Supporter, eine lange Vorgeschichte, wie sie AC ja nicht hatte - es kam und siegte - und Dinge wie Artwork die Verkaufszahlen der ersten Monate prägen, entscheidet alleine eine Betrachtung über mehrere Jahre (2 bis 3), wie erfolgreich ein System sich verkauft.

skyla

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #59 am: 10.02.2005 | 16:20 »
So...jetzt geb ich mal meinen Senf dazu

Das Arcane Codex zusammengeflickt erscheint, leuchtet den meisten ein, denke ich.
(In diesem Zusammenhang möchte ich betonen, das ich >zusammengeflickt< nicht als kritische Formulierung gewählt habe, sondern als nüchternen Ausdruck sehe)
Bestimmte Fragen stellen sich in diesem Zusammenhang:
Wie empfindet sich das Spielgefühl einer solchen Welt? Wie wirkt sich das auf die Gewichtung und Verzahnung  der einzelnen Spielelemente der Regeln sowie der Story aus, etc.
Meine Antwort(en):

Am Anfang stand das Bestreben, es vielen Recht zu machen, besonders sich selber (find' ich prinzip. nicht falsch), d.h., die ideale Spielwelt seiner Vorstellung zu kreiieren und ein gelungenes Amalgam der den Autoren liebsten Spielelementen der Fantasy-Szene zu realisieren.
Pate standen hierfür sicherlich in erster Linie Earthdawn und Seventh Sea. Dark-Fantasy war ferner noch einer der essentiellen Bestandteile, die noch "irgenwie aber unbedingt rein" sollten. Da ich persönlich meine Schwierigkeiten habe, "Dark Fantasy" als etwas anderes als einen cleveren Marketing-Ausdruck zu verstehen, gehe ich darauf gleich noch genauer darauf ein.
Einzelne bekannte und in RPGs beliebte Kulturen wurden als Hauptzutaten des Cocktails hiefür in Anspruch genommen.
Die wichtigsten: Ägypten, Rom, Atlantis/Griechenland (als alte Kultur) , Wikinger, mitteleuropäisches Mittelalter, Dumassches Frankreich, Ravenloft, der Feen&Elfenwald, und natürlich Dunkelelfen. Nun hätten wir schon fast den Hintergrund der Welt Krejior, der sich nach Anordung der Länder quasi von selber ergibt.
Damit hätten wir auch die Achilles-Ferse des des Spiels, denke ich, welche die Zocker so polarisiert. Die einen sind masslos glücklich mit einem Spiel das eben so ein  "Best Of"  ist, wie sie es sich schon lange gewünscht haben. Andere rümpfen die Nase über eine Welt, die nicht organisch gewachen ist sondern recht artifiziell wirkt.
Was aber meine ich damit: Die Kulturen wurden auf einen riesigen Kontinent einfach platziert, sie sind wohl kaum so entstanden (historisch gesehen unmöglich).
2tens:  Die Düsternis der Dark Fantasy als einfach beschlossene Sache. Wenn Dunkelelfen immerzu böse und/oder dekadent sind, so  ist das nicht wirklich finster, da es  natürlichen Anlagen anscheinend entspricht. Genauso wäre der Herr der Ringe dann ja Dark Fantasy, würde man das "Happy End" wegnehmen.
Wirklich trostlos erscheint mir die Welt nicht. Es gibt technischen Fortschritt, Paladine etc. Wo ist die unausweichliche Dunkelheit, die Korruption, die hinter jeder guten Fassade steckt? Daher sehe ich Arcane Codex mehr als normales Fantasy-Szenario. Dark Fantasy Fans sehen warscheinlich die vielbeschriebene Finsternis als eine Art Bestätigung ihrer persönliche Spielweise.   
3tens: Elemente des Hintergrundes hat der Autor als verkaufsfördende Massnahmen integriert. Das bezieht sich vor allem auf Dinge, die ich leider nicht im Detail aufrollen kann, da manche mich dann wieder als Spalter ansehen würden *seufz* (Ihr wisst was ich meine). Auch diese Elemente dienen nicht dazu, die Spielwelt griffiger oder organischer zu gestalten, ausserdem polarisieren sie, wie man hier im Forum sehen kann. Insofern mag man's, schluckt's oder lässt es ganz bleiben.

Noch kurz zum Regelwerk: Das hauseigene 2W10-System fügt sich extrem gut in die gewünschte Welt-Form ein. Es stellt nach eigenem Bekunden auch die Schokoladenseite dar, die ich persönlich sehr gerne mag. Weniger gut gelungen finde ich das anscheinend recht beliebte Degenesis, um ein Beispiele zu nennen, bei welchem ein mM nach unpassendes System auf eine Welt zurechtgemünzt wurde.

Meine Zusammenfassung: Mag jemand Patchwork-Fantasy mit schlanker Regel und potenten (zweideutig gemeint  >;D) Charakteren, so wird er hier fündig.
Sucht jemand explicit nach dem bombigen Hintergrund einer angestrebten Dark-Death-Devour-Malifex-Kampagne, könnte er enttäuscht werden. Oder das Zeugs lieben.

P.S. ich bin hier so ziemlich mit dem Seziermesser an den Hintergrund rangegangen. Das tat ich bloss um die Entstehung und die Gewichtung des Hintergrundes besser zu analysiieren.





« Letzte Änderung: 23.02.2005 | 14:57 von skyla »

skyla

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #60 am: 10.02.2005 | 17:50 »
Ach ja , da fällt mir noch etwas ein:
eine römische Arme und eine Mittelalterliche zu vergleichen ist schwer , aber ich würde nicht so weit gehen und behaupten, die alten Römer würden Mittelalterliche Armeen per se vom Felde fegen.
Vielmehr war es die Organisation sowie die zu der Zeit unübertroffene Artillerie, welche die Kampfkraft der Römer ausmachte.
Die diversen taktischen Manöver würden sich in kleineren Schlachtszenarien (Mittelalter) nicht immer umsetzen lassen.
Der geballte Stoss einer Abteilung mittelalterlicher Ritter mit angelegten Lanzen würde sich auch gegen die Römer als wirkunsvolle Waffe entpuppen.
Rückständig war im Mittelalter eher die strategische Vorgehensweise. Zumal ritterliche Vorstellungen von Ehre so manches mal auch grobe taktische Fehlzüge zur Folge hatten.

Offline USUL

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #61 am: 11.02.2005 | 09:23 »
Meine Zusammenfassung: Mag jemand Patchwork-Fantasy mit schlanker Regel und potenten (zweideutig gemeint  >;D) Charakteren, so wird er hier fündig.
Sucht jemand explicit nach dem bombigen Hintergrund einer angestrebten Dark-Death-Devour-Malifex-Kampagne, könnte er enttäuscht werden. Oder das Zeugs lieben.
Auch ich liebe das Regelwerk des Systems und kenne bisher nichts vergleicbares das einem soviele FGreiheiten gibt und dennoch ein schnelles Spiel ermöglicht - Also erstmal danke für deine Kritik, aber ich sehe da einiges etwas anders:

1.) -> Der Hintergrund ist mMn sehr genial und läßt dem SL extrem viele Freiheiten.
2.) -> Jedes Land wurde bereits im GRW beschrieben und taucht auch im "Zeitstrahl" auf, der mMn recht ausführlich die Vergangenheit und die Entwicklung der Welt -Kreijor- darstellt.
3.) -> Das Kompendium liefert nicht nur zahlreiche neue Möglichkeiten für den SL und die SC´s sondern auch eine Anleitung um eigene Kreaturen, neue Zauber und Rituale oder Lektionen (um nur einige zu nennen) zu entwickeln.
4.) -> Der Umfang des Hintergrundes wurde mit dem GRW sehr gut angerissen und liefert bereits ne menge Details, aber im GRW passt (und ins Kompendium gehört) nunmal keine ausführliche und ins kleinste Detail gehende Beschreibung der einzelnen Länder rein (siehe 5)
5.) -> Die Länderquellenbücher werden mMn dem SL und dem SC´s all das liefern was ihnen bisher noch an Details gefehlt hat.

Bis die ersten Länder-QB erscheinen mag es sein, dass jenen SL (wie dir) noch zu wenig über Kreijor bekannt ist, doch anscheinend sind sehr viele damit bisher auch so, sehr glücklich geworden.

6.) In den nächsten 1-2 Monaten dürfte das erste Abenteuer zu Arcane-Codex auch in Druck vorliegen und soweit ich informiert bin wird es rund 200+ Seiten haben, sprich mehrere Spiele Abende füllen. In deisem Abenteuer werden die Spieler und SL sicherlich die Welt so präsentiert bekommen, wie es sich die MAcher vorgestellt haben....

7.) AC ist ein junges und noch wachsendes FAN-Projekt (und kein DSA, wo die Spieler bereits bei der Beschreibung einer Stadtsiluette wissen um welche es sich handelt...).

Ich hoffe ich konnte meine Sicht gut darstellen, bei Unklarheiten fragt doch bitte einfach mal nach, OK?!

mfg

USUL

Edit: Werde mal anfragen wieviele Seiten das Abenteuer genau hat und sobald online auch mal das Preview hier verlinken.

Edit2: So hab mal kurz beim Autor angerufen *g*, es sind 208 Seiten ... *sabber* ... *freu*
Edit3:Ich hab mal im Ankündigungsthread vom Abenteuer: Das Lied der Gier nachgesehen:
Zitat
Das 200-seitige Abenteuer befindet sich im Druck. Hier nochmal einen Ausblick auf das Cover:
http://www.nackterstahl.de/pics/lieddergierfront.jpg
« Letzte Änderung: 11.02.2005 | 19:59 von USUL »

Offline Boba Fett

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #62 am: 11.02.2005 | 12:08 »
Ein Abenteuer mit 300 Seiten??? Wow, das dürfte für eine Kampagne reichen.
Oder für ein Regelwerk mit samt Weltenbeschreibung und Kampagne...
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Offline Scorpio

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #63 am: 11.02.2005 | 12:32 »
In den nächsten 1-2 Monaten dürfte das erste Abenteuer zu Arcane-Codex auch in Druck vorliegen und soweit ich informiert bin wird es rund 300+/- Seiten haben, sprich mehrere Spiele Abende füllen. In deisem Abenteuer werden die Spieler und SL sicherlich die Welt so präsentiert bekommen, wie es sich die MAcher vorgestellt haben....

Na, übertreib mal nicht zu sehr. Sind es nicht 200 Seiten? Aber als ob das nicht reichen würde.  :D
Das ganze spielt im übrigen in den Grenzlanden und wurde auch vom Autor des dortigen Quellenbandes verfasst, für Autentizität ist also gesorgt :).
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Offline Styxx

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #64 am: 11.02.2005 | 19:10 »
Zitat
Ich behaupte mal eine disziplinierte römische Legion hätte das durchschnittliche Ritter/Bauernheer des Hochmittelalters auf dem Schlachtfeld vernichtend geschlagen.
Dass eine Römische Armee ein Ritterheer besiegt hätte glaube ich auch jederzeit. Das stand auch nicht zur debatte. Wenn ich sage, dass Legionen Ritterheeren gewichen sind, dann meine ich NICHT dass Ritter effektiver wären als Legionen, sondern dass die entwicklung der Welt eben Legionen verdrängt hat, und zwar aus wirtschaftlichen gründen, da es einfach nicht mehr möglich war ein solches heer zu unterhalten, weder von der infrastruktur noch von der wirtschaftlichen seite her.

Sorry, das hier kommt etwas spät. Ich möchte aber trotzdem gerne etwas zum Thema loswerden: Die wirtschaftlichen Gründe, die Du anführst, sind zwar nicht unzutreffend, erklären aber meiner Einschätzung nach nicht allein das Rittertum des Hochmittelalters. Dessen Unterhalt war ja für die damalige Gesellschaft wirtschaftlich nicht weniger aufwendig als der eines antiken Legionsheeres.

Nach gängiger Lehrmeinung war der entscheidende Anstoß für die Änderung der Militärtaktik ein unscheinbares Stück Eisen: Der Steigbügel. Den Römern war dieses Utensil schlichtweg unbekannt, und so waren die Reiter der römischen Armee eben nur schnelle, leicht bewaffnete Aufklärungstruppen. Erst durch die Erfindung des Steigbügels wurde es möglich, in vollem Galopp einen Lanzenangriff zu reiten. Und ebendiese Taktik machte den Ritter zur ultimativen Waffe seiner Zeit. Das bedeutet natürlich nicht, dass das Rittertum nicht auch seinerseits durch die mittelalterliche Naturalwirtschaft bedingt gewesen wäre. Vermutlich ist die Frage, ob das militärische Rittertum nun die mittelalterliche Gesellschaft bedingt hat oder umgekeht, die berühmte Frage nach dem Huhn oder dem Ei.  :)

Nichtdestoweniger möchte ich mich Skyla anschließen, was die Zweifel an der Überlegenheit eine römischen Legion gegenüber einem Ritterheer angeht. Etwas überspitzt gesagt: Gegen eine herangaloppierende Schlachtreihe von Rittern mit gesenkten Lanzen hilft auch keine Schildkrötenformation.
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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #65 am: 12.02.2005 | 16:01 »
Ach ja , da fällt mir noch etwas ein:
eine römische Arme und eine Mittelalterliche zu vergleichen ist schwer , aber ich würde nicht so weit gehen und behaupten, die alten Römer würden Mittelalterliche Armeen per se vom Felde fegen.
Ich würde sogar eher behaupten, das die Römer eher schlechte Chancen hätten.
Sorry Pilum und Kurzschwert beeidrucken Harnisch usw kaum.
Während Lanze, Poleaxe, Helmbarte usw mit den römischen Rüstungen weniger Probleme haben.
Von der Wertigkeit von Kompositbögen gegen Langbogen und Armbrust har nicht erst anzufangen.

Die römische Kav hat gegenüber den Panzerreitern des MA wenig zu melden, ob mit oder ohne Steigbügel.

Hat eigentlich jemand, ausser Cäsar im gallischen Krieg, in der Antike echte Ari auf dem Schlachtfeld benutzt?


Zitat
Rückständig war im Mittelalter eher die strategische Vorgehensweise.

Die Doktrin der MA Kriegsführung beruhte unter anderem auf Vegetius.

“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Styxx

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #66 am: 12.02.2005 | 20:31 »
Die römische Kav hat gegenüber den Panzerreitern des MA wenig zu melden, ob mit oder ohne Steigbügel.

Natürlich hätte es die römischen Reiter -- wie erwähnt leichte Aufklärungstruppen -- nicht zu Rittern gemacht, wenn man ihnen einfach noch Steigbügel gegeben hätte. Aber ich denke durchaus, dass deren Erfindung die Römer in die Lage versetzt hätte, eine effektive gepanzerte Reiterei zu entwickeln.

Was die Bewaffnung der Ritter angeht, scheinst Du den technologischen Vorsprung des Mittelalters gegenüber der Antike zu überschätzen. Die Herstellung von Stahl kam in Europa erst im späten Mittelalter auf. Das Eisen des Hochmittelalters war nicht anders als das der Antike und die Bewaffnung der Ritter einfach deswegen schwerer, weil die Anforderungen andere waren. Für einen römischen Legionär hätte beispielsweise ein mittelalterlicher Harnisch keinen zusätzlichen Schutz sondern den fast sicheren Tod mangels Bewegungsfreiheit bedeutet.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich bin ich durchaus der Ansicht, dass das Rittertum einen militärischen Fortschritt gegenüber dem Legionsheer darstellte, möchte aber darauf hinweisen, dass die entscheidende technologische Weiterentwicklung eben die des Steigbügels war. Die gefürchteten englischen Langbögen, auf die Du in Deinem Posting vermutlich anspielst, kamen übrigens auch erst im Spätmittelalter auf.
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Offline Scorpio

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #67 am: 13.02.2005 | 19:43 »
Vergessen wir nicht das die Ritter nicht gerade die Hauptstreitmacht in einer Armee stellten, sondern die meisten Soldaten Bauern waren. Die römischen Legionäre waren, zumindest nach der Reform des Graccus Berufssoldaten die zwischen 12 und 26 Jahren Dienst leisten mussten. Somit war eine römische Legion ziemlich diszipliniert und elitär.

Die verunischen Legionen sind im übrigen auch Berufssoldaten ;).
Den Steigbügel haben die Reiter Verunas auch eingeführt, aber es gab keine großen Veränderungen in der Struktur des Militärs. Veruna hat eine SEHR lange Tradition als Infantriestreitmacht, tatsächlich haben sie so sogar die Welt erobert. Veruner sind Traiditonalisten... die großen Infantrieeinheiten bleiben bestehen.
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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #68 am: 14.02.2005 | 10:00 »
BACK TO TOPIC PLEASE

Wer nicht genug von Mittelalterlichen Waffen etc. pp bekommen kann sollte mal hier reinschauen:  DDD ;)

btw.: Unsere Welt ist doch leider das beste Beispiel dafür, dass unterschiedliche "Epochen" nebeneinander exestieren können, ich denke da nur mal - auch wenn man das eigentlich nicht so sagen sollte - an die Unterschiede zwischen "3er und 1er Welt" .... wenn man in die Vergangenheit blickt gab es auch früher zig "Hochkulturen" und die Unterschiede aufgrund der "unbeweglichkeit" (zur Anpassung muss auch Austausch möglich sein!) der Bevölkerung war um vielfaches größer....

skyla

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #69 am: 15.02.2005 | 16:47 »
unterschiedliche Epochen ist gut...
Damit verhält es sich aber so , als würde das mittelalterliche China neben dem antiken Rom sein, direkt neben dem Grossreich des Kublai Khan, der ist wiederum Nachbar vom antiken Babylon das an das Imperium der Azteken grenzt, das gerade Besuch von Alexander dem Grossen bekommt.
Verschiedene Kulturen in verschiedenen Epochen sind absolut OK, aber die Grösse und die Lage (alles schön nebeneinander) sind nicht ganz mein Ding und wie ich finde historisch schon allein deshalb fragwürdig, weil die sich längst an die Gurgel gegeangen wären (siehe die vorgebrachten Grossreiche)!

Offline USUL

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #70 am: 15.02.2005 | 17:27 »
[...]ich finde historisch schon allein deshalb fragwürdig, weil die sich längst an die Gurgel gegeangen wären (siehe die vorgebrachten Grossreiche)!
Dachte das tun sie regelmäßig ... mal abgesehen das es schon mehrere "Großreiche" gab die mitlerweile allerdings wieder Geschichte sind ....

Offline Boba Fett

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #71 am: 18.02.2005 | 14:40 »
Usul: Ich hab eine Idee für das Reich Veruna...
Ein Kanalprojekt, das den Severus an den saphirischen Ozean verbindet.
Das würde eine Menge Handel über die Stadt Veruna bringen und dadurch eine Menge der Vorherrschaft erklären.
Es liegen ja zwei Flüsse (Namen nach Karte nicht bekannt) in Veruna die ihre Quellen in der Nähe der Quelle des Severus haben. Die müsste man mit einem Kanal verbinden. Nach meiner Rechnung ca. 200 Meilen.
Berge sind auch nicht im Weg und nach Karte hat das Gebiet eine ähnliche Höhenlage, so dass vielleicht nicht mal Hubwerke notwendig wären (Wenn doch gibt ja die Megalys Techniker, die sowas bewerkstelligen können).
Finde ich eine gute Idee und würde das Setting bereichern und die Seefahrt ungleich wichtiger machen.

Wem muss ich den Vorschlag machen? Oder kannst Du es mal im Autorenkreis vorbringen?

Boba Fett
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Offline Stahlfaust

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #72 am: 18.02.2005 | 14:44 »
Anbetracht der Tatsache dass die Tech-Gilde in Veruna verboten ist werden die nicht mal einen einzigen Finger krümmen für die Veruner ;-) Naja vielleicht schicken se mal den ein oder anderen Saboteur los um das Projekt zu "unterstützen" *g*

(p.s. Scorpio hier auf dem Forum schreibt das Veruna QB)
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Offline Scorpio

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #73 am: 18.02.2005 | 16:30 »
Coole Idee. Ich antworte mal im AC-Forum :).
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Samael

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Re: Was zeichnet den Hintergrund von AC aus ?
« Antwort #74 am: 19.02.2005 | 12:22 »

Ich würde sogar eher behaupten, das die Römer eher schlechte Chancen hätten.
Sorry Pilum und Kurzschwert beeidrucken Harnisch usw kaum.
Während Lanze, Poleaxe, Helmbarte usw mit den römischen Rüstungen weniger Probleme haben.
Von der Wertigkeit von Kompositbögen gegen Langbogen und Armbrust har nicht erst anzufangen.


Die von dir angeführten Waffen/Rüstungen sind allesamt Erfindungen des Spätmittelalters / Frührenaissance. Der Ritter des Hochmittelalters trug Lederwams + Kettenhemd. Die Fußtruppen (in der Überzahl Bauern) oft gar keine Rüstung, dafür aber eine wesentlich schlechtere Bewaffnung als ein röm. Legionär.

Ich sage nichts dagegen, dass ein Ritter auf dem Schlachtfeld eine vernichtende Waffe ist. Aber von denen gab es nicht so viele. 
Eine imaginäre Konfrontation zwischen 300 Rittern + 4000 Bauernsoldaten gegen eine Legion.... ich weiß auf wen ich mein Geld setzen würde.