Autor Thema: Warum "innovative" Rollenspiele nicht zwangsläufig innovativ sind  (Gelesen 8759 mal)

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Ein

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Innovation: Ein Schlagwort, dass seit ca. 10 Jahren die USA und seit ca. 5 Jahren auch Deutschland fest im Griff hat. Man muss als Unternehmer innovativ sein, um noch mitzuhalten, um nicht von der Globalisierung überrollt zu werden, in Zeiten, in denen man immer weniger mit Preisunterschieden konkurrenzfähig bleiben kann.

Was hat das mit Rollenspiel zu tun?

Auch immer mehr Rollenspiele wollen innovativ sein. Wöchentlich wird ein neues, "innovatives" Rollenspiel veröffentlich, das mit "innovativen" Spielmechanismen versucht "innovative" Spielerlebnisse zu ermöglichen.

Reicht aber die bloße Verwendung des Wortes "innovativ" aus, um dieses Versprechen einzulösen?

Wenn wir in einer magischen Welt leben würden, sicherlich, da wir aber anscheinend in einer Welt leben, in der der bloße Wunsch nicht ausreicht, um Realität zu schaffen, ist etwas mehr Arbeit nötig.

Kehren daher kurz in die Wirtschaftslehre zurück. Der Volkswirt Joseph Schumpeter definierte in seinem Buch "Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung" Innovation als die Durchsetzung einer technischen oder organisatorischen Neuerung, nicht allein ihre Erfindung.

Damit ein Rollenspiel also wirklich innovativ sein kann, muss es nicht nur mit neuen Ideen ums Eck kommen, sondern muss diese auch auf dem Markt durchsetzen.

Leider widerspricht die Realität hier aber den Erwartungen der "innovativen Rollenspielautoren".

Wenn man sich den Markt ansieht gibt es nur wenige "innovative" Rollenspiele, die es geschafft haben sich auf dem Markt durchzusetzen und eine breite Spielerschicht zu erreichen. Ad hoc fallen mir zwei Beispiele ein: Inspectres und Wushu.

Daher mein Aufruf:
Die Verwendung von Worten und damit zusammenhängenden Techniken wie "innovativ", "color", "narrative" und "player empowerment" machen noch kein innovatives Rollenspiel.

Gast

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Gut.
Dann sagen wir den Leute, die dürfen ihre Spiele nicht mehr innovativ nennen bis sie nicht auf dem Markt erfolgreich sein.
Solange müssen sie sich mit Begriffen wie "neu" oder "neuartig" begnügen.
;-)

Offline ragnar

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Alles in allem kann ich dir nicht wirklich zustimmen. Spiele die (nur z.B.) Playerempowerment nutzen müssen nicht innovativ sein, aber die Idee einen größeren Fokus auf PE zu setzten war durchaus innovativ und ist bis vor "kurzem" wenig bis gar nicht in Rollenspielen aufgetaucht(und Systeme die dies umsetzten ohne das es in "Kein System dahinter" gipfelt sind IMHO wirklich innovativ).

Ansonsten (wenn man sich an einem Begriff aufhängen will) kann man, statt sich über die (vermeintliche) Fehlbenutzung eines Wortes zu beschweren, auch einfach mal in den Duden schauen, statt irgendwelche Quellen zu zitieren die einem das sagen was man gerne hören will.

Innvoation bedeutet nur Veränderung und/oder Erneuerung. Etwas anderes als altbekanntes dahin zu verändern das etwas neues daraus entsteht machen diese Spiele ja nicht. Eine komerzielle Verbreitung des ganzen bzw. dessen wirtschaftlicher Erfolg/Sinn, ist bei diesem Wort nicht zwingend(und ich glaube kaum das der von dir zitierte Herr der neue/deutsche Standard ist).

Oder von Dictionary.com (die meisten Spiele die sich mit dem Wörtchen schmücken kommen ja aus dem Englischen, es wäre also völlig fehl am Platze die englische Definition nicht zu beachten und ihnen gleichzeitig vorzuwerfen sie würden den Begriff mißbrauchen):

Zitat
innovative
adj 1: ahead of the times; "the advanced teaching methods"; "had advanced views on the subject"; "a forward-looking corporation"; "is British industry innovative enough?" [syn: advanced, forward-looking, modern] 2: being or producing something like nothing done or experienced or created before; "stylistically innovative works"; "innovative members of the artistic community"; "a mind so innovational, so original" [syn: innovational, groundbreaking]

EDIT: Rechtschreibung & Sinn waren nicht ganz offensichtlich  :-[
« Letzte Änderung: 19.04.2005 | 19:13 von ragnar »

Offline Kardinal Richelingo

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- edit - ich spars mir besser. Innovativ ist ein Werbeslogan udn Kampfbegriff der nach Gutdünken eingesetzt wird. Sollen sie doch, ob für mich was innovativ ist entscheide eh ich selbst. Ich fall ja auch nur selten auf Werbung rein.
« Letzte Änderung: 19.04.2005 | 15:20 von eed_de »
"Computer games don't affect kids; I mean if Pac-Man affected us as kids,
we'd all be running around in darkened rooms, munching magic pills and
listening to repetitive electronic music."

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lunatic_Angel

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Kehren daher kurz in die Wirtschaftslehre zurück. Der Volkswirt Joseph Schumpeter definierte in seinem Buch "Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung" Innovation als die Durchsetzung einer technischen oder organisatorischen Neuerung, nicht allein ihre Erfindung.
Und nun unterschieden wir mal Adjektiv und Nomen. ^^ Und dann behaupten wir einfach mal das Adj. innovativ ist das Schlagwort, dass aus etwas neuem etwas entstehen kann das man als Innovation bezeichnen kann. Also einfach nur innovativ stellt die Grundlagen dar, und Innovation das Resultat. ;) *Durchsage Ende*

Samael

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- edit - ich spars mir besser.

Dito.

Offline Arbo

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Bitte mal ein paar Beispiele.

-gruß,
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Miriamele

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Ein befindet sich auf einen Kreuzzug. Einem Kreuzzug gegen alle Forge-Anhänger und Möchtegern-Innovatoren im Allgemeinen und Fredi den Elch im Speziellen. Eigentlich ist er nur sauer, weil er gerne der große Held wäre mit seiner Systemschmiede, aber statt dessen alle in den Theorie-Channel laufen uns sich von Fredi und Vermi über GNS erzählen lassen, oder weil Wjassula einen Thread mit einem Forge-Zitat anfängt. Selbst wenn das Forge-Zitat von einem Deutschen stammt, der 4 Posts auf der Forge hat. Wenn man Ein fragt, ist alles, was von der Forge kommt:

a) eine totale Selbstverständlichkeit, um die ein völlig unberechtigtes Brimborium gemacht wird oder

b) kompletter Schwachsinn.

Warum? Na darum eben. Weil diese eingebildeten Angeber auf "gewöhnliche" Rollenspieler wie Ein herabsehen, und das kann Ein nicht leiden. Weil Ein nämlich tief in seinem Herzen davon überzeugt ist, dass er der beste Rollenspieler ist und dass seine Ideen sich durchsetzen werden. Komisch nur, dass Vermis Barbaren viel mehr Interesse wecken als Alias oder Ninka... ::)

Offline Monkey McPants

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Harte Ansage, Miriamele...

Obwohls einem hin und wieder fast so vor kommt.

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Offline Haukrinn

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Ein befindet sich auf einen Kreuzzug. Einem Kreuzzug gegen alle Forge-Anhänger und Möchtegern-Innovatoren im Allgemeinen und Fredi den Elch im Speziellen. Eigentlich ist er nur sauer, weil er gerne der große Held wäre mit seiner Systemschmiede, aber statt dessen alle in den Theorie-Channel laufen uns sich von Fredi und Vermi über GNS erzählen lassen, oder weil Wjassula einen Thread mit einem Forge-Zitat anfängt. Selbst wenn das Forge-Zitat von einem Deutschen stammt, der 4 Posts auf der Forge hat. Wenn man Ein fragt, ist alles, was von der Forge kommt:

a) eine totale Selbstverständlichkeit, um die ein völlig unberechtigtes Brimborium gemacht wird oder

b) kompletter Schwachsinn.

Harter Tobak, Miriamele; Du wirst Deinem Titel tatsächlich mehr als gerecht. Auch wenn sich Ein mit diesem Diskussionsfaden auf ein gewisses Maß an Korinthenkackerei einläßt (eigentlich ein nahezu sicheres Merkmal für jeden Theoriethread hier ::) ), finde ich Deine Reaktion ehrlich gesagt ein kleines bisschen unangemessen. Eigentlich machst Du hier jetzt genau das, was die Narren in ihren Theoriethreads auch immer anprangern - flamen bis zum Abwinken, und zwar auf nicht gerade hohem Niveau.

Warum? Na darum eben.

Ein gibt eigentlich immer Gründe für seine Meinung an. Okay, zugegebenermaßen nicht immer nachvollziehbare Gründe, aber immerhin Gründe. Damit ist er, zumindest für mich, hier eine rühmliche Ausnahme...

Weil diese eingebildeten Angeber auf "gewöhnliche" Rollenspieler wie Ein herabsehen, und das kann Ein nicht leiden. Weil Ein nämlich tief in seinem Herzen davon überzeugt ist, dass er der beste Rollenspieler ist und dass seine Ideen sich durchsetzen werden.

Unterscheidet er sich in dieser Hinsicht wirklich von irgendeinem anderen Spieldesigner hier ???

Komisch nur, dass Vermis Barbaren viel mehr Interesse wecken als Alias oder Ninka... ::)

Dann erklären wir doch einfach Vermis Barbaren (IMHO zurecht) zu einem innovativen Rollenspiel und alle sind glücklich...  ;). Und das es jetzt mehr Anklang findet als Alias ... na, ich weiß nicht ... vielleicht liegt's ja einfach daran, daß Vermi auch viel mehr Energie in sein Projekt gesteckt hat und Alias noch eine gewisse Reifezeit braucht. Eins EMUSys kam "in der Gemeinde" recht gut an. Und Risa da Fanfarron (oder wie immer man das schreibt  ;D) ebenfalls.
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Preacher

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Ich kann Haukrinn da nur zustimmen - jeder weitere Kommentar ist an sich überflüssig.

Einen kann ich mir aber trotzdem nicht verkneifen: Schwache Vorstellung, Miriamele.  :q Auch wenn ich Ein's Verhalten bzw. seine Aussagen bei weitem nicht immer korrekt finde - was Du hier machst ist Flaming übelster Sorte und untersten Niveaus.
*kopfschüttel*

Offline Jens

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Echt. Und ich dachte, die Leute hier sind übers Flamen wech... Naja der Thread ist vielleicht auch eher ein Rant... Bleibt noch anzumerken, das ich und meine Leute RdF sehr gerne gespielt haben.

Ein

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Ich bezog mich hier schlicht auf den wirtschaftswissenschaftlichen Begriff. Seht es von mir aus als Aufruf gegen die allgemeine Euphorie, die "innovative" Rollenspiele im Allgemeinen in den Reihen der Rollenspieler auslösen. Mir persönlich fehlt da die gesunde Portion Skepsis. Gut, vielleicht ist sie vorhanden und wird nur nicht ausgedrückt, das kann ich leider nicht bewerten.

@Marcel
Von mir aus. Du darfst DORP dann innovativ nennen. ;)


Offline Jestocost

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Klar ist innovativ ein doofes Buzzword. In den 80er war es "realistisch" (Rolemaster etc, Millennium's End), in den 90er hieß es "elegant". Jetzt sind wir halt bei "innovativ"

Klar geht auch Eins Aussage ein wenig an der harten Realität vorbei: Innovativ ist ja echt nur ein Schlagwort, dass sich ein paar Independent-RPG-Designer gern aufs Hemdchen schreiben... Und derzeit ist der Markt echt noch sehr skeptisch, wenn es um Innovationen geht. Aber das ist immer so. Wenn man sich ein wenig mit Innovationsforschung beschäftigt, dann kriegt man raus, dass es da auch eine Gaußsche Normalverteilung in der Zielgruppe gibt: Die Avantgarde und Early Adopters schlagen zuerst zu, und dann dauert es etwas länger, bis der Mainstream nachzieht.. Und erst dann wird eine Innovation akzeptiert und verbreitet sich schnell. Am Anfang hatten nur Broker und Drogendealer Handys, jetzt hat schon fast jedes Haustier ein eigenes... :)

Die ganz großen Innovationsprojekte im Rollenspiel sind erstmal gescheitert: Das Marvel Universe RPG setzte auf ganz neue Konzepte (Ressourcenmanagement) und hat es nicht geschafft, neue Zielgruppen zu erobern oder eingefleischte Rollenspiel von den Würfeln zu den Steinen zubringen. Und auch cineastisches Rollenspiel hat mit dem neuen Herr der Ringe Spiel nicht die Masse überzeugen können.

Interessant ist es dennoch, wenn innovative Spiele (wie Inspectres oder auch bei den Amis The Riddle of Steel) schon mal eine treue Fangemeine erhalten und sich (trotz oder wegen der Innovationen?) zum Geheimtipp entwickeln...

Aber geht mal auf eine Cthulhu oder DSA Convention - die wenigsten kennen diese Spiele überhaupt - und viele kennen auch gar keine anderen Spielstile als das "Spielleiter befiehl, wir folgen!".

Ich stimme mit Ein überEin, dass Innovation als Selbstzweck ziemlich sinnlos ist, das hat dann so einen L'art pour l'art Effekt. Innovationen sind da gut, wo man sie wirklich braucht und wo sie etwas wirklich besser machen können... Und als Entwickler sollte man halt auch die Sachen kennen, die auf der anderen Seite des Tellerrands liegen: Wenn ich ein Erzählspiel mache, dann brauche ich im Normalfall keine 120 Seiten Kampfregeln... Aber das geht dann auch schon wieder in Richtung kohärentes Design, oder?

Nee, aber die Innovationsbegeisterung hat den Mainstream echt noch nicht erreicht. Da können wir uns noch lange über (vermeintlich) innovative Sachen begeistern... Die Masse kennt's eh nicht... Also: Wenigstens für mich gilt: Her mit den innovativen Ideen. Lassen wir sie gegeneinander antreten, verfeinern wir sie, machen wir sie massentauglich...

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Offline Fredi der Elch

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Ich halte das Ganze eher für Haarspalterei um Definitionen von Worten. Da kann mit Schumpeter erzählen, was er will, direkt bedeutet "Innovation" erst einmal "Neuerung" oder "Erneuerung" (da halte ich es mit ragnar). Das gilt auch für den deutschen Sprachgebrauch (außerhalb der Wirtschaftswissenschaften). Also frage ich mich... so what? Müssen wir jetzt (wie von Marcel vorgeschlagen) "neuartig" oder "kreativ" sagen anstatt "innovativ"? Ich denke nicht.

Was beinhaltet der Post sonst? Nichts. Ok, abgehakt, wer Schumpeter folgen will, darf Rollenspiele vor ihrem Markterfolg nicht als innovativ bezeichnen. Ich mach's trotzdem. :) (aside: wer sich mal die Verkaufszahlen von PtA oder Dogs in the Vinyard ansieht, wird sicher von einem gewissen Markterfolg sprechen können. 200 verkaufte Exemplare in 6 Monaten sind nicht die Welt aber im Nischenmark RPG auch nicht zu verachten)


Jesto, du hast völlig Recht, es ist ein doofes Buzzword. Naja, muss man mit leben. Und ich bin auch nicht prinzipiell gegen "L'art pour l'art". Das ist auch nicht anders als in der Grundlagenwissenschaft: da wird rumgebosselt und vielleicht kommt in 10 Jahren mal was massentaugliches raus. Genauso wird vielleicht rumdesigned und 90% aller ideen und Entwürfe gehen unter. Aber sollen wir deswegen auf die 10% verzichten, die dann doch was taugen. Ich denke nicht. Und deswegen bin ich froh über die Leute, die Innovation um ihrer Selbst willen betreiben. Noch schöner wird es dann natürlich, wenn man diese Innovation vom Selbstzweck zur praktischen Umsetztung führt. Aber wie gesagt: lass die Jungs (und Mädels) ruhig mal zu Spaß innovativ sein, wir picken uns dann die Rosinen raus und wenden sie an.

P.S.: Danke Miriamele, dass du das geschrieben hast, ich wäre dafür getötet worden. Ich drück dich! ;)
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Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Offline Kardinal Richelingo

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P.S.: Danke Miriamele, dass du das geschrieben hast, ich wäre dafür getötet worden. Ich drück dich! ;)

das ist allerdings wahr. Aber muss du gleich mit in die Kerbe hauen ? was bringt das ? gar nichts.

Ist ein bisschen Mässigung auf beiden Seiten und konstruktiver Ideenaustausch wirklich so schwer ? Ich finds ein Armustzeugnis, wirklich. Und das geht an viele Adressen auf "beiden Seiten". Reisst euch zusammen.
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Offline Arbo

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Ich warte immer noch auf die Beispiele *grml*

Denn mir selbst sind jetzt keine Rollenspiele - vor allem im kommerziellen Bereich - bekannt, die offensiv mit dem Begriff "Innovation" hausieren gehen. Da wird allerhöchstens versucht, solch einen Eindruck zu vermitteln. Also bitte mal ein paar Beispiele.

Ansonsten mag ich das Wor "innovativ", wenn es im richtigen Zusammenhang gebraucht wird. Abgesehen davon wird im allgemeinen Sprachgebrauch dieser Begriff auch mit "Frische" oder mit "etwas Neuem" in Verbindung gebracht; etwas, was einen dabei auch noch positiv überrascht. Ich denke da z.B. an "Operation Max".

Im Übrigen dürfen wir uns auch nicht nur auf die "Systeme" versteifen! Denn hinter verschiedenen Rollenspielprojekten stecken auch verschiedene Intentionen; ein völlig 0815-Artiges Rollenspielsystem kann z.B. durch eine besonders auf Spieler und Spielleiter zugehende Art hervor stechen. Oder durch guten Service. Oder durch ein besonderes Layout, was man aus bestimmten Gründen für originell hält. Oder, oder, oder ... da gibt es genügend Möglichkeiten. Und die hängen in ihrer Bewertung nicht nur von außen, sondern auch von Innen (den Machern) ab ...

Und was SCHUMPETER betrifft ... der hatte von Basisinnovationen (lange Wellen) und dann von Innovationen im Zusammenhang mit Pioniergeist (kurze Wellen; Marktdynamik) geschrieben. Aber alles, was der Pioniergeist hervorbringt, fußt irgendwie auf den Basisinnovationen. Insofern ist der Begriff "Innovation", wenn jemand meint etwas neues gemacht zu haben, nicht verkehrt. Daher würde ich auch gerne mal eine Begründung dafür lesen, warum "Innovation" ein "Buzzwort" sein soll.

Arbo
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@Arbo
Wie gesagt, ich will eigentlich nur dazu aufrufen die allgemeine Innovationsbegeisterung wenigstens gelegentlich auch mal skeptisch zu betrachten. Und uns zu fragen: Bringt es das Rollenspiel noch weiter oder ist es nur noch Kunst der Kunst willen?

Im übrigen will ich mich garnicht auf Systeme versteifen, gerade auch Artwork, Service etc. sind zu würdigen, da sie natürlich auch Innovationen beinhalten können. Wobei ich persönlich denke, dass der Bereich Layout/Artwork ziemlich ausgereizt ist. Im Servicebreich sind da sicherlich noch viel mehr neue Möglichkeiten offen.

@eed_de
Ich wüsste nicht, dass ich irgendjemanden direkt angegriffen habe. Wenn ich jetzt schon aufpassen muss, dass meine Beitrage auch ja so formuliert sind, dass sich auch ja gar niemand angegriffen fühlen kann, wird das alles hier etwas sehr kompliziert für mich.

Offline Kardinal Richelingo

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Zitat

@eed_de
Ich wüsste nicht, dass ich irgendjemanden direkt angegriffen habe. Wenn ich jetzt schon aufpassen muss, dass meine Beitrage auch ja so formuliert sind, dass sich auch ja gar niemand angegriffen fühlen kann, wird das alles hier etwas sehr kompliziert für mich.


hey, das war ein rundumschlag ! das geht an Ton und die Art zu diskutieren, nicht speziell auf dich oder fredi, das können sich viele anziehen,( ja Fredi, ich mir auch).

Ich fänds halt schön, wenn hier mal mehr offenheit herrscht und auch Akzeptanz anders denkender. Und das gilt für beide Seiten, wie ich auch schrieb :)
« Letzte Änderung: 20.04.2005 | 13:01 von eed_de »
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Offline Arbo

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@ Ein:

Ich habe es schon richtig verstanden, nur weil schon wieder Systeme erwähnt wurden, wollte ich dem offensiv vorbeugen. Darüber hinaus möchte ich auch noch ergänzen, dass natürlich auch ein bestimmtes Konzept "innovativ" sein kann, selbst wenn es schon solche "Konzepte" gibt - innovativ ist dann die Umsetzung oder die "Neuauflage" ... in diesem Sinne würde ich bestimmten Machern eine gewisse Innovationsfähigkeit zugestehen (wenn ich solche "Projekte" kennen würde).

Mit der Skepsis hast Du natürlich Recht. Das Problem ist aber, dass mir keine kommerziellen Systeme bekannt sind, die a la "hey, ich bin verdammt innovativ; also kauf mich!" agieren. Die Marke "Innovation" wird m.E. durch die Fangemeinde vergeben und da tlw. auch nur von einem bestimmten Kreis. Jedenfalls ist das meine Beobachtung.

Im Kern vermute ich mal, läuft die Diskussion wieder auf die Frage hinaus, warum so viel schlechte Rollenspiele gekauft werden ;)

Arbo

P.S.: Bei mir ist der Innovationsbegriff auch mit "Praxis" bzw. Pragmatismus verbunden, d.h. wirklich (!) innovativ ist natürlich nur, was auch irgendwie (!) einen praktischen Nutzen hat bzw. sich in der Praxis umsetzen lässt.

P.P.S.: Ich warte immer noch auf Beispiele  ;D
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Teclador

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Ich stimme Miriamele übrigens zu. Einfach so. Ne Rechtfertigung überlege ich mir später.   :D

Ne im Ernst so böse wird sies net gemeint haben...ich finde es aber irgendwie passend...

Preacher übertreibt etwas, wenn er das als Flamming bezeichnet.
 

Ein

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@Arbo
Damit sind wir doch im Grunde einer Meinung. Vielleicht habe ich es nur mal wieder etwas zu komprimiert formuliert.

Zitat
P.P.S.: Ich warte immer noch auf Beispiele ;D

Ich werde mich hüten Rollenspiele zu nennen, denen ich selbst das Innovationslabel ab erkennen.

Offline Selganor [n/a]

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Ich werde mich hüten Rollenspiele zu nennen, denen ich selbst das Innovationslabel ab erkennen.
Ich denke er wartet auf Beispiele von Systemen die sich selbst das Label "innovativ" geben.
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Preacher

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Preacher übertreibt etwas, wenn er das als Flamming bezeichnet.
Findest Du? Ich weiß nicht...

Mir sind ähnliche Gedanken auch schon durch den Kopf geschossen, das muss ich zugeben - aber ich finde, das kann (und muss) man sachlicher formulieren.
In der Form war das imho nicht die feine Art.

Zur Sache:
Ich stehe auch auf dem Standpunkt: Überflüssige Diskusion um Begriffs-Haarspaltereien. Innovativ bedeutet zunächst einmal "neuartig", unabhängig vom Markterfolg. Daß das ein Label ist, daß sich heutzutage jeder (nicht nur Rollenspieldesigner) gerne selbst geben, lässt es ein wenig schal erscheinen, aber trotzdem bedeutet es zunächst einmal nichts anderes.
Daß etwas erst als Innovativ bezeichnet werden darf, wenn es erfolgreich geworden ist, davon höre ich hier zum ersten mal.

Offline Arbo

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@ Ein:

Habe ja auch nicht behauptet, anderer Meinung zu sein  ;D

Zitat
Ich werde mich hüten Rollenspiele zu nennen, denen ich selbst das Innovationslabel ab erkennen.

Naja, Ein  :-\ ... dafür musst Du Dich jetzt kritisieren lassen. Denn erstens hat niemand verlangt, dass Du Systeme nennst, die sich innovativ nennen und nicht innovativ sind. Mir geht es in erster Linie darum, überhaupt Systeme kennen zu lernen, die mit dem Begriff "Innovation" versehen sind. Denn - Ein - ich kenne keines (na gut, eines kenne ich ... ;) ).

Zweitens machst Du es mit Deiner Aussage - dass es innovative RS gibt, die gar nicht innovativ sind - schwer, dem mit Argumenten beizukommen, wenn Du keine Beispiele nennst. Es hinterlässt einen etwas zaudernden Beigeschmack, wenn Du einerseits generell meinst, es gibt da Projekte des von Dir kritisierten Typs, dann diese aber nicht nennen willst.

@ Preacher:

Bzgl. Innovation

http://de.wikipedia.org/wiki/Innovation

und insbesondere http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Schumpeter

Allgemeiner Sprachgebrauch und "Fachgebrauch" gehen m.E. doch tlw. auseinander.

-gruß,
Arbo
« Letzte Änderung: 20.04.2005 | 13:45 von Arbo Moosberg »
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