Autor Thema: Knicker und Schundnickel  (Gelesen 27611 mal)

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Offline Feuersänger

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #100 am: 12.04.2008 | 13:50 »
Doch: Er kann die Sturmtruppen nicht bestechen, sondern muss sie erschießen.

Sturmtruppen sind meines Wissens sowieso unbestechlich. So wie die kämpfenden Uruk-Hai.

Zitat
Oder nehmen wir als Beispiel "Die Orks": Orktrupp zieht aus, ein paart Artefakte zu bergen, findet dabei etwas über das Geheimnis der Welt hinaus und verändern die Welt.

So what? Fehlt in an irgendeiner Stelle Geld? Ich hab's vor längerer Zeit gelesen und kann mich nicht mehr konkret dran erinnern. Hätten sie ihre Abenteuer wesentlich abkürzen können, wenn sie ein Kilo Gold im Rucksack gehabt hätten? Fehlt einem irgendwann eine Waffe, weil er sich beim letzten Schmiede-Outlet keinen Säbel leisten konnte?

Zitat
Naja, die Hobbits können sich keine Pferde leisten. Aber anstatt darüber zu meckern, gehen sie einfach zu Fuß weiter.

Wovon REDEST du da eigentlich, um Himmels willen? Den LOTR schonmal gelesen? Sie ziehen mit einem ganzen Troß Ponies los. Dass diese dann in Bree gestohlen/vertrieben werden, hat nichts mit ihrer Finanzlage zu tun. Und dass es in der ganzen Stadt nur noch eine abgehalfterte Schindmähre gibt, auch nicht. Die sie ja dann auch zu einem völlig überhöhten Kurs kaufen. Also haben sie sehr wohl Geld.

Zitat
oder c) Bilbo heißt und wegen dem Geld auf Drachenjagd geht oder d) Sam heißt und als Diener mehr Recht als schlecht überlebt.

"There and Back Again" fängt auch nicht episch an. Bilbo geht in der Tat hauptsächlich des Geldes wegen mit (und weil er dazu von höherer Instanz genötigt wird). Episch wird das Abenteuer für ihn erst, als der Schatz schon (vorläufig) gewonnen war. So oder so hat der Trek auch an keiner Stelle Geldsorgen, soweit ich mich erinnern kann. Man tingelt erstmal gemütlich durchs Auenland und geht an keinem Wirtshaus vorbei. Man wird von den Elben von Rivendell ebenso freigehalten wie von Beorn. In Laketown haben die Zwerge noch genug Silber, um ihre Ausrüstung aufzufrischen (kaufen sie nicht sogar neue Ponies?).

Sam andererseits braucht ebenfalls kein Geld, genausowenig wie irgendjemand sonst in der Ringgemeinschaft. Die Party ist entweder in der Wildnis unterwegs oder wird von diversen Gastgebern freigehalten.

Zitat
Oder nehmen wir Peter Parker alias Spiderman:

Wieder irrelevantes Genre: Spiderman ist kein Held, sondern Superheld (wenn auch mit eher moderaten Fähigkeiten, im Vergleich zu dem Hirnwichs, den sich US-Autoren sonst so ausdenken). Superhelden _definieren_ sich ja fast dadurch, dass sie für lau arbeiten. Sie haben entweder eingebaute Superkräfte (wie Superman) oder kaufen sich diese mit ihrem gewaltigen Vermögen (Batman). Wenn Peter Parker Geldsorgen hat, dann ist das unter den Superhelden die absolute Ausnahme.
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Offline Arkam

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #101 am: 12.04.2008 | 16:00 »
Hallo zusammen,

für mich zeichnet einen Knicker und Schundnickel Spielleiter aus das er meinem Charakter aufgrund mangelnder Recourcen Optionen verbaut die so vom system unterstützt werden.
Ob ich den Stufenanstieg meines Charakters nicht genießen kann weil ich die Lernkosten nicht bezahlen kann oder als erfahrener Krieger immer noch mit einem Dolch herumlaufe weil ich mir kein Schwert leisten kann ist da letzendlich gleich.

Gruß Jochen
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Offline Robert

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #102 am: 12.04.2008 | 16:06 »
Irgendwie scheinen wir auf der Stelle zu treten.
Anscheined sind (fast) alle der Meinung, das man sowohl mit, als auch ohne Geld Abenteuer erleben kann.
(Lese grade DARC light, da scheint Knausern schon eingebaut zu sein^^)

Worüber ging es in diesem Thema nochmal ursprünglich?
Vor 5 Seiten fragte Feuersänger, warum immer noch in vielen Spielrunden geknausert wird.

Hat eigentlich schon jemand eine einleuchtende Erklärung geliefert, warum er/sie/es als SL den Spielern Geld/Ausrüstung/Einfluss auf die Spielwelt vorenthält?

Wenn dem so ist, bitte zitieren, ich hab beim Lesen der letzten 5 Seiten keine gefunden.
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Offline Arkam

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #103 am: 12.04.2008 | 16:24 »
Hallo Robert,

die Gründe die ich erlebt habe waren sehr unterschiedlich.

In meiner ersten DSA Runde hatten wir am Ende soviel Recourcen zusammendas die Spielleiter knauserten um diese abzubauen. Darauf hatten wir uns vorher geeinigt. Das traf natürlich unsere Neueinsteiger extrem hart.
Ein anderer Grund kann ein existierender Metaplot sein. Hier können Spielercharaktere die Einfluß bekommen und Ereignisse in Gang setzen die die Autoren nicht kontrollieren können und die der Spielleiter meistens nur ungenügend steuern kann alles zerschießen.
Eine mangelhafte Regelunterstützung habe ich schon angeführt.
Zudem sind Abenteuern und Kampagnen bei denen die Charaktere extrem Einfluß gewinnen können meistens aufwendiger vorzubereiten. Nicht jeder Spielleiter hat dafür die nötige Zeit oder Lust.
Es gibt auch Spieler die wenn sie erst Mal begreifen das Macht & Einfluß auch bedeuten das man plötzlich überlegen muß was man tut solche Entwicklungen ablehnen.

Gruß Jochen
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Offline Feuersänger

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #104 am: 12.04.2008 | 16:26 »
Hat eigentlich schon jemand eine einleuchtende Erklärung geliefert, warum er/sie/es als SL den Spielern Geld/Ausrüstung/Einfluss auf die Spielwelt vorenthält?

Eine einleuchtende, genauerer Untersuchung standhaltende Erklärung kam bis jetzt nicht, nein. Was nahelegt, dass es keine solche gibt. Die _allgemeinen_ Erklärungen scheinen wohl zu sein:
- SL befürchtet, daß Charaktere ohne Geldsorgen keine Abenteuer-Haken mehr schlucken (der Esel mit Karotte);
- SL befürchtet, Charaktere mit Geld könnten das Spiel ruinieren (Balance aushebeln oder so);
...diese beiden Argumente wurden in den letzten Seiten, wie ich finde, hinreichend widerlegt, was ich jetzt nicht wiederholen werde.

Dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit, dass der SL einfach ein Sadist ist, der die Spieler ärgern und die Helden leiden sehen will. Diese Spezies hatte ich auch schonmal. Da hilft i.A. nur die Flucht.
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Offline Yerho

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #105 am: 12.04.2008 | 18:25 »
Sturmtruppen sind meines Wissens sowieso unbestechlich. So wie die kämpfenden Uruk-Hai.

Die einzige Gemeinsamkeit zwischen den Sturmtruppen aus Star Wars und den Uruk-Hai dürfte sein, dass sie (berechtigt) mehr Angst vor ihrem obersten Boss hatten als vor jedem erdenklichen Feind.

Ansonsten sollen die Sturmtruppen (laut Background) einfach nur überdurchschnittlich gut trainierte und hart gedrillte, aber regulär besoldete Berufssoldaten sein. Und wer (auch) aufgrund der Bezahlung kämpft, ist nicht grundlegend unbestechlich. Das Imperium Palpatines soll ja von Korruption durchdrungen gewesen sein, und die müsste dann auf allen Ebenen stattgefunden haben, weil die kleinen Leute bekanntlich tun, was die großen ihnen exemplarisch vorleben.

Zitat
So what? Fehlt in an irgendeiner Stelle Geld? Ich hab's vor längerer Zeit gelesen und kann mich nicht mehr konkret dran erinnern. Hätten sie ihre Abenteuer wesentlich abkürzen können, wenn sie ein Kilo Gold im Rucksack gehabt hätten? Fehlt einem irgendwann eine Waffe, weil er sich beim letzten Schmiede-Outlet keinen Säbel leisten konnte?

Es ging ja nicht um das "Fehlen", sondern um das "Nichtvorhandensein". LOTR klammert wirtschaftliche Aspekte ebenso aus wie eine ganze Reihe anderer, die man in einem anderen Handlungsumfeld durchaus vorfinden könnte. Die Leute in LOTR riskieren ihren Hintern für Ideale, für ein Mädel, für die Rache und ggf. dafür, ihren Hintern selbst zu retten.

Und wenn die Fellowship Kohle gehabt bis zum Abwinken, hätten sie trotzdem nicht das getan, was in einem anders konzipierten Setting jemand mit der gleichen Aufgabenstellung getan hätte: Nämlich ein paar Leute anzuheuern ,die wissen, wo das scharfe Ende vom Schwert ist, und die sogar den Nazgul mit einer Dachlatte zu Leibe rücken, wenn die Kohle stimmt.

Das Problem ist, dass man nicht von jedem Spieler erwarten sollte, dass er sich über das Motivationsspektrum seiner Charaktere ebenso im Klaren ist, wie beispielsweise Tolkien es für seine Geschichte war.
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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #106 am: 12.04.2008 | 19:01 »
So what? Fehlt in an irgendeiner Stelle Geld? Ich hab's vor längerer Zeit gelesen und kann mich nicht mehr konkret dran erinnern. Hätten sie ihre Abenteuer wesentlich abkürzen können, wenn sie ein Kilo Gold im Rucksack gehabt hätten?
Und, fehlt dem SCs beim Knauser-SL an irgendeiner Stelle das Geld? Hätte der SC das Abenteuer wesentlich abkürzen können, wenn die SCs ein Kilo Gold im Rucksack gehabt hätten?

Zitat
Man tingelt erstmal gemütlich durchs Auenland und geht an keinem Wirtshaus vorbei. Man wird von den Elben von Rivendell ebenso freigehalten wie von Beorn.
Also das konnte ich bisher auch bei dem knausigsten Knauser-SL.
Aber auch hier gilt: Wenn man die Wirtshäuser ausspielt, lenkt das zus ehr von der Epik ab. Ob man nun ins Wirtshaus geht oder nicht, ist für ein episches Abenteuer völlig irrelevant.

Zitat
Wieder irrelevantes Genre: Spiderman ist kein Held, sondern Superheld (wenn auch mit eher moderaten Fähigkeiten, im Vergleich zu dem Hirnwichs, den sich US-Autoren sonst so ausdenken). Superhelden _definieren_ sich ja fast dadurch, dass sie für lau arbeiten.
Ich verstehe deinen Einwand nicht.
Kann man mit Superhelden keine epischen Abenteuer erleben?
Wir ein Held zu einem Superhelden, wenn man ihm die Belohnung vorenthält?
Oder spielt man bei Knauser-SLs jetzt Superhelden?

Ich verstehe deinen Einwand nicht so ganz.

Imho hängt die Frage, ob man ein Held oder Superheld ist nicht vom Geldbeutel, sondern von den Fähigkeiten ab.
Ein Superheld wird nicht plötzlich zum einfachen Helden, nur weil er zu Geld kommt.
Und ein Held wird nicht plötzlich zum Superhelden, nur weil er verarmt.

Der Reichtum ist für die Frage ob Held oder Superheld völlig irrelevant.
Ich kann arme und reiche Helden spielen.
Und ich kann arme und reiche Superhelden spielen.

Zitat
Wenn Peter Parker Geldsorgen hat, dann ist das unter den Superhelden die absolute Ausnahme.
Ja, na und?
Willst du denn unbedingt immer Maisntream spielen?
Es kann doch auch Spaß machen, eine absolute Ausnahme zu spielen.

Hat eigentlich schon jemand eine einleuchtende Erklärung geliefert, warum er/sie/es als SL den Spielern Geld/Ausrüstung/Einfluss auf die Spielwelt vorenthält?
Je nach Setting spielen wir ein bestimmtes Powerlevel.
Bei Settings ohne bestimmten Fokus frage ich die Spieler auch mal, welches Powerlevel sie denn gerne spielen wollen.

Und wenn dann zum Beispiel rauskommt, dass sie bei Shadowrun gerne mal eine Gangbande aus Seattle spielen wollen, so mit Gangkriegen etc., dann halte ich sie klein, weil Reichtum einfach nicht zu einer Gang passt.

Bei Engel stelle ich mir die Protagonisten eher asketisch vor. - Ein Engel, der Geld hamstert passt einfach nicht zu meiner Vorstellung eines Engels. Daher wird es dort auch nicht vorkommen, dass die Engel-SCs Geld bekommen. (Obwohl das Powerniveau ansonsten schon extrem stark ansteigen kann.)

Offline Feuersänger

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #107 am: 12.04.2008 | 19:26 »
Also das konnte ich bisher auch bei dem knausigsten Knauser-SL.
Aber auch hier gilt: Wenn man die Wirtshäuser ausspielt, lenkt das zus ehr von der Epik ab. Ob man nun ins Wirtshaus geht oder nicht, ist für ein episches Abenteuer völlig irrelevant.

Aber die Reise vom Shire nach Dale _ist_ doch gar nicht episch! *heul*
Und: ich hatte durchaus schon Szenen bei Knauser-SLs, wo wir uns in der Tat nichtmal eine Übernachtung im Gasthof leisten konnten (weil er die mal spontan viel teurer gemacht hat als normal). So mussten wir dann sprichwörtlich unter der Brücke pennen. Auf die Weise sind wir auch vor Tagesanbruch unsere Ausrüstung losgeworden. Und nein, es hatte nichts mit der just beginnenden Kampagne zu tun.

Ansonsten sind wir uns wohl immerhin darin einig, dass man bei epischen Abenteuern den finanziellen Aspekt ignorieren sollte.

Zitat
Kann man mit Superhelden keine epischen Abenteuer erleben?
Wir ein Held zu einem Superhelden, wenn man ihm die Belohnung vorenthält?
Oder spielt man bei Knauser-SLs jetzt Superhelden?

Episch ja. Man wird nicht durch Weglassen der Belohnung zum Superhelden, vielmehr verzichtet man als klassischer (amerikanischer) Superheld auf Belohnung -- da hab ich mich wohl unglücklich ausgedrückt. Weil man keine braucht und so noch edler rüberkommt. Definieren tut sich ein Superheld freilich nicht nach seiner Belohnung, sondern wie imba er ist. :6
In den meisten RPGs spielt man aber keine Superhelden. Sondern normalsterbliche Menschen (Elfen, Zwerge..), die im Regelfall durchaus gewisse Grund- und Luxusbedürfnisse haben.
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Heinzelgaenger

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #108 am: 13.04.2008 | 16:46 »
- SL befürchtet, daß Charaktere ohne Geldsorgen keine Abenteuer-Haken mehr schlucken (der Esel mit Karotte);
- SL befürchtet, Charaktere mit Geld könnten das Spiel ruinieren (Balance aushebeln oder so);
Richtig, die beiden Hauptgründe.
Zitat
...diese beiden Argumente wurden in den letzten Seiten, wie ich finde, hinreichend widerlegt, was ich jetzt nicht wiederholen werde.
?
Fürchte, das liegt dann wohl im Auge des Betrachters.

Eultenspiegel hat gute Beispiele präsentiert. In Film,  Buch und Comic siehst du keine Helden konsequent bestechen und das Leben geniessen. Heroismus ist nunmal die Abkehr von bequemen, sicheren Wegen.
Konsequent gespielte Charaktere müssten in Runden, in denen die vom DM fahrlässig mit Gold überschüttet werden, ihre Abenteur Karriere (freudig) an den Nagel hängen.

Deine DSA Meister sowie das furchtbare DSA selbst sind anscheinend unfähig, deinen Erwartungen gerecht zu werden (Wieso zockst du den Mist überhaupt?).
Aber was sind deinen Erwartungen überhaupt? Das kam hier noch gar nicht zur Sprache. Niemand bestreitet, das auf Dauer RPGs nerven, in denen SCs im Müll nach essbarem suchen müssen, sei es weil der Meister wirtschaftlich ahnunglos oder das System retardiert ist. Das ist doch Konsens.
Aber was schwebt dir eigentlich vor? 
Sollte Geld kein Thema an sich sein? Bis zu welchem Punkt?
Sollten Stufenaufstiegssyteme eine Garantie für allmählichen Wohlstand sein, auf den dann auch noch Reichtum folgt?
Welche populären Helden kannst du den als Beispiel bemühen, mir fallen ähnlich wie Eulenspiegel kaum welche ein. Das ein Charakter relativ sorglos ist, ist ja ein Unterschied zu Reichtum.

Falls es dich interessiert, in meinem RPG gibts keine Knete-Kästchen, weil die ganze Zählerei affig ist.
Gibts einen Alchimisten? Einen Krämer? Gut, ich kaufe mir also Bandagen und eine Fackel. -rubbelrubbel- Kann ich meinen edelstein verkaufen. Fein. -rubbelrubbel-Ich stecke dann das Goldsäckchen in meinen Rucksack-kritzel-. Gibts einen Schmied?..



Offline Robert

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #109 am: 13.04.2008 | 16:47 »
@ Feuersänger:
Das mit der Ausrüstung hab ich genau so auch schon erlebt.
Gehört das eventuell zu einem offiziellen DSA-Abenteuer?

@Topic:
Wenn ich als Magier meine Energie verschwenden muss, um "Erinnerung verlasse dich" auf den Wirt zu wirken, damit ich die Zeche prellen kann, dann hat der SL meiner Ansicht nach einen Schaden!
Ich warte immer noch auf Argumente, warum man Spieler(oder ihre Charaktere) schikaniert und das als "notwendig für meine Kampagne" verkleidet wtf?

Bleibt festzuhalten, das ich schon mehr als einen Knauser-SL auf einem Con hab stehen lassen(In Charakter: "Nein, für so einen lächerlichen Betrag arbeite ich nicht. Mach's dir selber!").

Nur was macht man mit so einem SL, wenn er einem die laufende Kampagne versaut?
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Offline Haukrinn

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #110 am: 13.04.2008 | 17:03 »
Eultenspiegel hat gute Beispiele präsentiert.

Finde ich nicht. Er hat jede Menge Beispiele für Geschichten präsentiert, in denen Geld überhaupt keine Rolle spielt. Dagegen sagt ja auch keiner was. Aber in Runden, in denen der SL knausert, spielt Geld nun einmal eine Rolle.
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Offline Mulep

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #111 am: 13.04.2008 | 17:16 »
Bleibt festzuhalten, das ich schon mehr als einen Knauser-SL auf einem Con hab stehen lassen(In Charakter: "Nein, für so einen lächerlichen Betrag arbeite ich nicht. Mach's dir selber!").

Wenn Geld dein einziger Antrieb ist, dann würde ich mit Dir nicht spielen wollen. Ich kenne im Reallife schon genug Arschlöcher, die immer gleich eine tolle Gegenleistung haben wollen. Mit denen verkehre ich auch nicht.

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #112 am: 13.04.2008 | 17:21 »
@ Mulep:
Wenn ich einen Söldner, oder noch schlimmer, einen Zwerg spiele, was soll ich deiner Meinung nach tun?
Gegen meinen Charakter spielen, nur um mich vom SL rumschubsen zu lassen?

Allerdings kamen mir auch schon (DSA-)Elfen unter, die vor dem Zwerg die getöteten Räuber looten wollten.
Mit denen verkehre ich auch nicht mehr, wenn du verstehst, worauf ich hinaus will :P
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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #113 am: 13.04.2008 | 17:26 »
@Robert
Es sah sehr nach generellem Vorgehen aus. - Gibts kein Geld rühre ich keinen Finger.

Wenn es Charakterspezifisch ist, ok. Dann hat der SL auch darauf zu achten. Wobei es auch auf den Art Zwerg ankommt. Zwerge (bei DSA mag das anders sein) reagieren nicht nur auf Geld sondern auch auf Bier oder darauf jemanden ordentliche Keile verpassen zu dürfen. :)

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #114 am: 13.04.2008 | 18:44 »
Die Debatte hier wird stellenweise zu emotional geführt, bekenne mich (mit)schuldig :-[
Ich schließe mal mit der Aussage, das ich die Meinung von Feuersänger, betreffs Geld für Spielercharaktere und eine gewisse Konsistenz bei den Preisen in einer Kampagnenwelt(siehe "Fixt mal das Wirtschaftssystem") teile.

BTW lese ich grade DARC light(über Werbebanner hier im Forum gefunden^^), irgendwie führt so ein Setting unsere Diskussion ad absurdum, oder?

@ Mulep: Keilerei wäre nett gewesen, aber der SL war berüchtigt für seine hochgerüsteten Stadtwachen(wie ich durch Nachfragen bei den beiden Spielern, die ihn kannten erfahren konnte ;)). Sein Plot lief auf Eisenbahnfahrt raus, inklusive unverschämten Preisen(für Gasthaus, Ausrüstung, usw.) :q
Allerdings sind meine Con-Charaktere tatsächlich generell nur mit Geld zu motivieren.
Will der SL andere Plothooks, soll er gefälligst fertige Charaktere mitbringen.
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Offline Tequila

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #115 am: 13.04.2008 | 18:46 »
Bleibt festzuhalten, das ich schon mehr als einen Knauser-SL auf einem Con hab stehen lassen(In Charakter: "Nein, für so einen lächerlichen Betrag arbeite ich nicht. Mach's dir selber!").


Sorry, aber LOL

Gerade bei einem Con, wenn ich einen One Shot spiele, springe ich doch über meinen eignen Schatten und schlucke den Hook, um das Abenteuer genießen zu können.

Offline Feuersänger

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #116 am: 14.04.2008 | 02:05 »
Eieieiei, das wird was längeres...

Zitat
Aber was schwebt dir eigentlich vor? 
Sollte Geld kein Thema an sich sein? Bis zu welchem Punkt?
Sollten Stufenaufstiegssyteme eine Garantie für allmählichen Wohlstand sein, auf den dann auch noch Reichtum folgt?

Tja, was schwebt mir vor? Es gibt da nicht eine bestimmte Methode zu der ich sage "so und nicht anders", schon weil sich Sword&Sorcery ganz anders spielt (Anhäufen, verprassen, anhäufen, verprassen; Geld mehr als Flavourelement denn als taktische Ressource) als High Fantasy à la D&D (Geld=Ausrüstung) oder andererseits Mittelerde (Epik wichtig, Geld unwichtig).

Wenn ich mal als Durchschnitt so ein ganz normales Glücksritter-Spiel nehme, wo die Charaktere nicht im Akkord die Welt retten, möchte ich es halt gerne so haben: man fängt (je nach Klasse/Typus) oft klein an, und erarbeitet sich dann im Zuge seiner Unternehmungen einen gewissen Wohlstand. Gelegentliche Rückschläge sind okay, v.a. wenn es der Handlung dient.

Soll die Stufe ein Garant für Wohlstand sein? Vielleicht nicht ununterbrochen (siehe Kapitel "Rückschläge"), aber im großen und ganzen schon. Es ist ja doch so: mit den Stufen steigen die Fähigkeiten. Mit den Fähigkeiten eröffnen sich dem Charakter entsprechende Möglichkeiten, sie gewinnbringend einzusetzen. Man stelle sich das als Beispiel so vor, als ob man auf jeder Stufe ein bestimmtes Handwerkstalent verbessert.
Oder noch konkreter (Vorschlag für Spieler unter Knauser-SLs): man steigert neben seinen Abenteurerfertigkeiten auch eine Berufsfertigkeit, und wenn man dann mal abgebrannt ist und der SL einen für drei Kupferstücke in die Dämonenfestung schicken will, sagt man einfach "Och weisste, da such ich mir doch lieber n Job in meinem erlernten Beruf, bis ich wieder flüssig bin, oder bis ich ein lukrativeres Angebot erhalte."

Denn ich stimme dir zu, "Heroismus ist die Abkehr von bequemen, sicheren Wegen", aber das kommt ja nicht von der frischen Luft. Ich will jetzt nicht wieder die Motivationskiste aufmachen, darum konzentriere ich mich jetzt mal auf den Typus "Glücksritter", der abenteuern geht, weil er mehr erreichen will als sich auf nem Acker für Minimallohn abzuplackern. Wenn sich das nicht rechnet, geht er eben doch wieder jobben.

Zitat
Welche populären Helden kannst du den als Beispiel bemühen, mir fallen ähnlich wie Eulenspiegel kaum welche ein. Das ein Charakter relativ sorglos ist, ist ja ein Unterschied zu Reichtum.

Mir fallen da z.B. Conan oder Fafhrd und der Graue Mausling ein, bei denen es jeweils immer wieder in auf und ab gibt; aber unabhängig davon unterscheide ich sowieso zwischen Film- oder Literaturfiguren und RPG-Charakteren.

Zitat
Falls es dich interessiert, in meinem RPG gibts keine Knete-Kästchen, weil die ganze Zählerei affig ist.

Siehste, is bei uns meistens so ähnlich. In SR gabs bei uns immer eine Gruppenkasse mit "pettycash", wo aber auch nicht Buch geführt wurde, sondern in unregelmäßigen Abständen hat man da was eingezahlt und gut wars. Oder kleinere Ausgaben galten als vom Lebensstil abgedeckt, oder wir haben einfach gesagt "geht im Rundungsfehler unter".
In meiner S&S-Runde hat es dagegen etwas gedauert, bis die Spieler verinnerlicht haben, dass sie nicht jedes viertelte Silberstück extra abstreichen müssen. Wie oft ich da "Ach, Peanuts" gesagt habe...

Zitat
Das mit der Ausrüstung hab ich genau so auch schon erlebt.
Gehört das eventuell zu einem offiziellen DSA-Abenteuer?

Ich glaube nicht, dass das zum Abenteuer selbst gehörte, aber es war jdf im direkten Vorlauf zur Orkland-Kampagne. Das Abenteuerheft selber habe ich nie gelesen, aber ich bin mir doch ziemlich sicher, dass sich der Meister das selber ausgedacht hatte.

Gerade bei einem Con, wenn ich einen One Shot spiele, springe ich doch über meinen eignen Schatten und schlucke den Hook, um das Abenteuer genießen zu können.

Wenn's einen ordentlichen Hook gibt, ja. Wenn es eine typische Auftragsmission à la Mr Johnson ist, drehe ich deinen Satz mal um:
gerade bei einem Con, wenn ich einen One Shot spiele, bricht sich doch der SL keinen Zacken aus der Krone, wenn er den Chars einen hübschen Batzen anbietet.
Im Gegenteil, die vorab versprochene Belohnung stellt außerdem, Oneshot hin oder her, auch einen gewissen Ausblick auf den Verlauf des Abenteuers dar, und darauf, wie der SL so "tickt".
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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #117 am: 14.04.2008 | 07:53 »
Dann kann ich dir Spiele wie nWoD empfehlen, wo der Reichtum mittels EP gekauft wird. Du kannst dann einfach 10% deiner EP in Ressourcen stecken und hast damit selber in der Hand, dass dein Charakter langsam reicher wird.

Offline Haukrinn

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #118 am: 14.04.2008 | 09:22 »
Naja, wenn die Story aber den Zugewinn an Ressourcen nicht stützt, dann ist das auch blöd. Wo soll denn der plötzliche Reichtum her kommen, wenn die Geschehnisse in der Kampagne diesen nicht wiederspiegeln? Lottogewinn und Erbschaft als Begründung nutzen sich ziemlich schnell ab...  :)
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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #119 am: 14.04.2008 | 11:54 »
Ach, man kann Aktien anlegen. Man kann einfach sagen, dass man im Dungeon einen Schatz gefunden hat. (Wenn man dies braucht, um seinen Ressourcengewinn zu untermauern, hätte ich als SL keine Probleme damit.)

Wir hatten letzten die schöne Szene, wo jemand seine Frau umbringen ließ und die Lebensversicherung bekommen hat. (Ja, die WoD ist schon düster.) Regeltechnisch hat er natürlich trotzdem die EP für Ressourcenzuwachs bezahlt.

Ansonsten hätte ich keine Probleme damit, wenn ein Char auch mal auf herkömmliche Art und Weise erbt oder einen Lottogewinn erzielt.

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #120 am: 14.04.2008 | 12:08 »
Naja, wenn die Story aber den Zugewinn an Ressourcen nicht stützt, dann ist das auch blöd. Wo soll denn der plötzliche Reichtum her kommen, wenn die Geschehnisse in der Kampagne diesen nicht wiederspiegeln?

Ja, schon. Da ist eben der SL gefragt, die notwendigen Ressourcen bereitzustellen bzw. in der Story für entsprechende Abwechslung zu sorgen. Es muss zwar nicht immer Kaviar sein, aber eben auch keinesfalls immer nur rumkrebsen. Jetzt mal durchgänge Rumkrebs-Settings wie das genannte Darc mal ausgenommen (das hab ich gestern mal ansatzweise gelesen, wäre aber wohl nen eigenen Thread wert).
Es geht mir wie gesagt nicht um eine erzwungene stufenbasierte Reichtumsprogression, sondern wider das künstliche Kleinhalten über den Geldhahn.

Ich sag mal so:
- akzeptabel: die Helden begeben sich auf eine Queste um z.B. den armen Dorfbewohnern zu helfen, das menschenfressende Monster loszuwerden. Da ist keine große Belohnung drin, weil kein reicher Auftraggeber vorhanden ist, aber es ist eine heldenhafte Tat, und das passt dann auch so. Doch der SL muss eben dafür Sorge tragen, dass die Helden regelmäßig Ressourcen bekommen, denn von Dankesworten wird man nicht satt und ein feuchter Händedruck repariert kein Schwert.
- inakzeptabel: die Helden sollen sich permanent im Auftrag irgendwelcher Über-NSCs für deren Interessen den Arsch aufreissen, ohne dafür angemessen entlohnt zu werden. "Ich zahl euch zwar nix, aber ich werd euch schon dazu bringen."
- wenn die Helden auf eigene Rechnung arbeiten, können sie auch selber zusehen, wie sie zu Geld kommen. Da soll dann aber auch der SL etwaige Eigeninitiative unterstützen.
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Offline Yerho

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #121 am: 18.04.2008 | 12:26 »
- akzeptabel: die Helden begeben sich auf eine Queste um z.B. den armen Dorfbewohnern zu helfen, das menschenfressende Monster loszuwerden. Da ist keine große Belohnung drin, weil kein reicher Auftraggeber vorhanden ist, aber es ist eine heldenhafte Tat, und das passt dann auch so. Doch der SL muss eben dafür Sorge tragen, dass die Helden regelmäßig Ressourcen bekommen, denn von Dankesworten wird man nicht satt und ein feuchter Händedruck repariert kein Schwert.

Exakt. Und in einem längere Zeit ausgelegten bzw. unendlichen Szenario sollte sich ein guter SL bewusst sein, dass es zwischen Geld/Gold und Idealismus noch zig andere Arten von Belohnung gibt. In diesem Fall wäre das Mindeste, dass die Helden in besagtem Dorf gratis Kost und Logis bekommen - je nach System ist das mehr oder weniger bedeutsam. Oder die dankbaren Dörfler stellen einen Führer, ohne den der nahe Sumpf nicht zu durchqueren wäre, obwohl dahinter ein wichtiges, lohnendes oder interessantes Questziel wartet.
Kurz: Von der Einstellung her eher gewinnorientierte Heldengruppen sollten durch den Plot motiviert werden, auch mal ihren Hintern zu riskieren, wenn die Gegenleistung nicht in barer Münze oder auch nur in einem unmittelbar wertvollen Objekt erfolgt.

Die andere Variante wäre, weder zu knausern noch das Vermögen durch Tricks wieder zu verringern, sondern einfach dafür zu sorgen, dass besonders begehrte Dinge eben nicht käuflich sind: bestimmte Objekte (Waffen, Rüstungen etc.) sind dann auch für noch so viel Geld ebenso wenig im Laden erhältlich wie das Wohlwollen bzw. die Gunst von NSC's (oder sogar SC's). Auch Ruhm und Ehre kann man nicht kaufen.
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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #122 am: 18.04.2008 | 13:07 »
Die andere Variante wäre, weder zu knausern noch das Vermögen durch Tricks wieder zu verringern, sondern einfach dafür zu sorgen, dass besonders begehrte Dinge eben nicht käuflich sind: bestimmte Objekte (Waffen, Rüstungen etc.) sind dann auch für noch so viel Geld ebenso wenig im Laden erhältlich wie das Wohlwollen bzw. die Gunst von NSC's (oder sogar SC's). Auch Ruhm und Ehre kann man nicht kaufen.

Ja, ich muss sagen, das mache ich auch und finde es auch sinnvoll. Ein dahergelaufener Dorfschmied kann in der Regel kein Superschwert herstellen, und Plattenrüstungen schon dreimal nicht. Hochwertige Ausrüstung wird sowieso generell nicht "auf Halde" produziert, also muss man warten, bis sie fertig ist. Regionale Unterschiede gibt es auch noch.
In meiner Kampagne gibt es den richtig geilen Krempel (der bei D&D etwa +2 entspräche) sowieso nur als extrem seltene Relikte in längst versunkenen Ruinen aus uralter Zeit. Da ist dann so etwa ein Gegenstand pro Charakter drin, und das auch erst im letzten Drittel der Laufbahn.
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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #123 am: 18.04.2008 | 13:45 »
Also wenn es um Abenteuermotivation geht, bevorzuge ich persönliche Motive:
  • Die Tochter/der Ehepartner eines SCs wurde entführt und man will ihn sich wiederholen. (Bzw. Rache, falls er getötet wurde.)
  • Im neu gekauften Haus spukt es. Entweder man arrangiert sich mit dem Geist, tötet den Geist oder verkauft das Haus an einen ahnungslosen aber reichen Käufer. (So oder so, kann es ein spannendes Abenteuer werden.)
  • Man hat das perfekte Traumschloss für sich und seine Familie gefunden. Aber der Besitzer will nicht verkaufen. Also muss man ein bisschen nachhelfen.
  • Der Typ da hat mir meine Freundin ausgespannt. Also bringe ich ihn in misskredit (bzw. in dunkleren Settings ermorde ich ihn auch mal), um meine Freundin zurückzubekommen.
  • Wieso ist mir mein Konkurrent immer eine Nasenlänge voraus? Finde es heraus.
  • Wer wollte noch nicht Kalif anstelle des Kalifen werden? (Besonders beliebt, falls der SC Isnogud heißt. ;))

Gute Abenteuermotivationen sind nicht, wenn die NSCs um Hlfe bitten, sondern wenn die NSCs aus Eigenmotivation das Abenteuer bestreiten.

Offline Maarzan

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Re: Knicker und Schundnickel
« Antwort #124 am: 18.04.2008 | 14:52 »
Also wenn es um Abenteuermotivation geht, bevorzuge ich persönliche Motive:
  • Die Tochter/der Ehepartner eines SCs wurde entführt und man will ihn sich wiederholen. (Bzw. Rache, falls er getötet wurde.)
  • Im neu gekauften Haus spukt es. Entweder man arrangiert sich mit dem Geist, tötet den Geist oder verkauft das Haus an einen ahnungslosen aber reichen Käufer. (So oder so, kann es ein spannendes Abenteuer werden.)
  • Man hat das perfekte Traumschloss für sich und seine Familie gefunden. Aber der Besitzer will nicht verkaufen. Also muss man ein bisschen nachhelfen.
  • Der Typ da hat mir meine Freundin ausgespannt. Also bringe ich ihn in misskredit (bzw. in dunkleren Settings ermorde ich ihn auch mal), um meine Freundin zurückzubekommen.
  • Wieso ist mir mein Konkurrent immer eine Nasenlänge voraus? Finde es heraus.
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Gute Abenteuermotivationen sind nicht, wenn die NSCs um Hlfe bitten, sondern wenn die NSCs aus Eigenmotivation das Abenteuer bestreiten.

Das sind ja alles nette Motivationen, welche eigentlich den meisten Leuten näher liegen/gehen sollten, als nur "mehr Geld", aber wir haben da ein paar grundlegende Probleme.
Zuerst einmal sind sie mehr Arbeit, primär für den Spielleiter, welcher eine deutlich detailiertere Welt anbieten muss als nur die sonst nötigen taktischen Parameter, aber auch für die Spieler bei der Charaktererstellung. Sehr unmodern heute ... .
Dazu kommt noch, das ein Bewegen auf dieser Ebene schnell uncool wird (oder auch grundsätzlich als uncool angesehen wird, wie Bausparen) und coole Fortsetzungen behindert. Was folgt, wenn die Freudin gerettet, das Haus gesichert oder das Geschäft in Schwung ist ... ?
Dazu wirkt so etwas schnell künstlich, wenn es sonst an der entsprechenden Detailtiefe fehlt. Die Familie ist oft nur da, um umgebracht, entführt oder mit Forderungen nach Hilfe zu kommen. Im umgekehrten Fall sind sie nicht da oder abweisend, weil es eben nicht in den typischen Abenteuerplot passt, die Chars die Herausforderung nicht umgehen sollen ... oder man ist eben selbst weit weg. Kein Wunder, dass kontaktfreie Waisenkinder sich hoher Beliebtheit erfreuen.
Dazu sind solche Motivationen oft schwer an eine ganze Gruppe zu vermitteln, insbesondere wenn jeder seine eigenen persönlichen Probleme und einen coolen höchstindividuellen Hintergrund hat.

Geld wiederum ist herrlich unkompliziert. Eigentlich ist es (in den meisten Fällen)gar keine eigene Motivation, sondern eine Metamotivatione, in welche jeder hereininterpretieren kann, was er will, (Lösegeld für die entführte Schwester, ersatz für den Bausparvertrag, Rentensicherung ...) und daher alle an einem Starng ziehen. Dazu hat das Geld keinerlei Auswirkungen, solange es nicht ausgegeben wird, und da kann der SL halt viel drehen. Dazu können Motivationen wechseln (z.B. nach dem neuen Haus muss auch noch renoviert werden), aber Geld bleibt immer dasselbe Mittel zur möglichen Lösung. Persönlich muss sich niemand in die Niederungen der persönlichen Befindlichkeit hinabbegeben.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...