Autor Thema: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?  (Gelesen 17216 mal)

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Offline Falcon

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #50 am: 10.06.2008 | 23:14 »
jap verdienen ist ein ganz wichtiger Punkt. Aber eigentlich kenne ich nur Runden und Abenteuer in denen die Spieler sich genaugenommen alle naselang ausknipsen würden, wenn da kein SL wäre, der die Konsequenzen etwas lascher setzen würde.
Andererseits ist es bei fantastischen Settings auch sehr schwer Konsequenzen abzuschätzen (ist schliesslich nicht unsere Welt). Aber ich kenne z.b. keinen Spieler der eine NPC Aussage wie: "Wenn wir euch kriegen töten wir euch sofort" wirklich ernst nehmen würde. leider :(
Man begibt sich da in ein sehr gefährliches Lager zwischen zu schwerer Herausforderung (der SL ist Schuld) und zu laschem Spiel (Langeweile: der SL ist Schuld).
der SL ist immer Schuld: altes RPG Gebot.
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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #51 am: 10.06.2008 | 23:24 »
Haha 10% mehr wenn man eine 17 oder 18 hatte, so ging das doch..
ob wirklich jemand jemals mit dieser Regel gespielt hat?
Mit 14, als die größten Rollenspiel-Noobs überhaupt war uns schon klar dass sowas ja gar nicht geht.
Verdammt, offtopic

Schöne Nacht

Markus

Eulenspiegel

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #52 am: 10.06.2008 | 23:55 »
@ Tobias
Ja, genau so sehe ich das auch.
Und seitdem ich dieses "Schreib dir ruhig 1 Mio EP auf"- Therapie mal gebracht habe, ist das Spielergejammere gleich viel geringer geworden.

Eulenspiegel: Doch klar ist das ein Problem. Niemand will soviel. Ich wäre derjenige der die EP vergeben würde und ich würde es Scheisse finden. Es geht darum, daß das System es zulassen würde.
Das System lässt es auch zu, dass du Kampffertigkeiten steigerst, obwohl du einen Pazifisten spielst.
Das System lässt es auch zu, dass du Kampffertigkeiten steigerst und sie während des Kampfes niemals einsetzt.
Das System lässt es auch zu, dass ihr den ganzen Abend ausspielt, wie ihr in einer Bar sitzt und euch langweilt. Oder wie ihr den ganzen Abend ausspielt, wie ihr Durchfall auf dem Klo habt.
Das System lässt es auch zu, dass du Selbstmord begehst und von der Klippe springst.

Aber nur weil das System es zulässt, muss ich es noch lange nicht tun.
Natürlich könnte ich jetzt sagen: "Ich habe keine Lust, dass mein SC Selbstmord begeht. Also bin ich dafür, dass das System Selbstmord verbietet." Aber so eine Regel halte ich für überflüssig: Wenn ich laut Regeln etwas machen darf, obwohl ich keine Lust darauf habe, dann mache ich es nicht.
Verbotsregeln sind nur dafür da, dass man den Mitspielern nicht den Spaß versaut. Aber wenn ich mir nur selber den Spaß versauen würde (zum Beispiel durch den Selbstmord meines Chars. - Oder, anstatt auf Abenteuer auszuziehen, die ganze Zeit beschreiben würde, wie mein Char auf dem Klo hockt), dann brauche ich keine Regeln, die mir das verbieten, sondern ich verzichte freiwillig darauf.

Zitat
Beim Schach könnte der Bauer z.b. nicht beim ersten Zug die Königin schlagen. Die beiden Spieler könnten sich nicht darauf einigen ohne die Regeln zu brechen, selbst wenn sie es ganz toll fänden....
Nein, aber man kann den König bereits nach eineinhalb Zügen (also drei Halbzügen) Matt setzen.
Man muss hierzu nicht die Regeln beugen. - Wenn sich beide Spieler darauf einigen, ist das Spiel bereits nach drei Halbzügen zu Ende. (Weiß muss zwei Züge machen und Schwarz macht nur einen Zug.)

Ist Schach jetzt ein blödes Spiel, weil die Regeln es erlauben, bereits nach 3 Halbzügen fertig zu sein? - Nein, weil selbst ein Anfänger nicht so blöd ist und diese Zugfolge benutzt. (Gegen Anfänger gibt es die schöne Eröffnung "Matt in 3 Zügen.", wo man den Gegner nach 6 Halbzügen Matt setzt. - Aber selbst darauf fallen Anfänger meistens nur einmal herein und verzichten beim 2. Spiel freiwillig auf die Möglichkeit, so schnell das Spiel zu beenden.)

Nicht falsch verstehen: Natürlich kann es beim Schach Spaß machen, sich hinzusetzen und sich zu überlegen: "Wenn ich jetzt strunzdämlich und mein gegenüber schlau spielt: Wie lange bräuchte er, um mich fertig zu machen?"
Und natürlich wäre Schach schnell langweilig, wenn ich immer dämlich spielen würde und mein Gegenüber immer schnell gewinnen würde. - Aber das ist doch kein Fehler des Regelwerkes!

Zitat
Ach ich geb's auf. Warum verwendet ihr überhaupt Regeln ;) ?
Regeln werden dazu verwendet, um den Spielspaß der anderen nicht zu stören.
Regeln werden bei uns NICHT verwendet, um zu verhindern, dass man sich selber den Spielspaß raubt.

(Es gibt natürlich auch noch einige andere Arten von Regeln. - Aber bei der XP Vergabe läuft es im Prinzip darauf hinaus.)

Zitat
Ahso, sorry. Bei SW kriegt man 1-3XP/Abend, 500 wäre bei 1:1000 also 1/2 XP. Alle 5XP ist eine Stufe, und zwar eine vollwertige Ottonormalstufe, wie in vielen anderen RPGs auch, denn da vertut sich Feuersänger.
OK, damit ich es richtig sehe:
Original: Man bekommt pro Abend 1-3 XP und alle 5XP steigt man eine Stufe auf.

Nach meinen Vorschlag würde man einfach 100-300 cXP bekommen und alle 500 cXP aufsteigen.

Falls dir das zu klein ist, könnte man auch machen:
Pro Abend erhält man 1.000-3.000 mXP und man steigt alle 5.000 mXP auf.

Wiegesagt: Du musst ja überall wo XP steht 1 XP durch 1000 mXP ersetzen. (Ist genau so wie bei Maßeinheiten: Da ist es ja auch egal, ob du schreibst:
- Der Kerl ist 1,82 m groß.
- Der Kerl ist 18,2 dm groß.
- Der Kerl ist 182 cm groß.
- Der Kerl ist 1820 mm groß.
Alle 4 Sätze drücken exakt das gleiche aus.)

Du hattest den Fehler gemacht und geschrieben, dass man mXP braucht, um aufzusteigen. Aber du hast den Chars nach wie vor nur XP gegeben. (Die XP, die die Spieler erhalten, müssen aber in mXP umgewandelt werden, um zu sehen, ob sie eine Stufe aufsteigen. (Das ist im Prinzip wie mit Einheitenrechnen im Physikunterricht.))

Das mit dem "Spieler geben sich gegenseitig XP" ist für meinen Geschmack viel zu neumodisch.
Ja, neumodisch auf alle Fälle.

Aber probier es in deiner Runde einfach mal aus: Alle Spieler (inclusive natürlich dem SL) diskutieren darüber, wieviel EP die Gruppe bekommen sollte. (Jeder Spieler bekommt gleich viel EP.)
Falls man sich nicht einigen kann, schreibt jeder seinen EP-Vorschlag heimlich auf einen Zettel. - Den größten und den kleinsten Vorschlag wirft man weg. Vom Rest bildet man das Mittel. Du wirst sehen, es müsste ziemlich gut klappen. (Für Leute, die mit Mathe auf dem Kriegsfuß stehen, würde ich das arithmetische Mittel empfehlen. Leuten, die auch einen Taschenrechner dabei haben, würde ich das logarithmische Mittel empfehlen, da es Ausreißer nach oben noch besser abfängt.)

Klar, die Methode ist nicht für jederman. Und man kann auch problemlos die EP Vergabe dem SL überlassen. (Ich habe auch einige Gruppen, wo die EP Vergabe vom SL geregelt wird.) Aber die eben vorgeschlagene Methode funktioniert überraschend gut. - Und vor allem hat es den schönen Nebeneffekt, dass die Spieler aufhören, sich über zu wenig EP zu beklagen.

Offline Feuersänger

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #53 am: 10.06.2008 | 23:56 »
Ahja, was ich auch noch sagen wollte:

WENN man eine Gruppe mit engagierten Spielern hat, die sich auch tatsächlich Mühe geben und ordentlich spielen, dann kann man sich XP-Micromanagement wirklich getrost sparen und allen pauschal den gleichen Betrag gutschreiben. Das ist glaub ich auch so mehr oder weniger der Regelfall; auch ich kann, wenn ich leite, meistens sagen "1000XP für jeden" oder was halt gerade ansteht.

Aber wenn man halt nen Spieler dabei hat, der die meiste Zeit nur im Sessel fleezt, Chips frisst und Comics liest, grundsätzlich nur in Kampfsituationen "aufwacht", dabei womöglich noch verpeilt, dass man inzwischen nicht mehr im Turm des Magiers sondern auf der Insel der Nymphen rumstolpert, oder wahlweise durch seine sporadischen Aktionen mittlere Katastrophen verursacht, DANN nehme ich mir als SL durchaus das Recht heraus, demjenigen die XP-Ration zu kürzen. Auch wenn er deswegen vermutlich seinen Spielstil nicht verbessert (obwohl ja Wunder immer wieder geschehen sollen), sollen die anderen Spieler doch erkennen, dass sich ihre Leistung beim Spiel auszahlt.
Und ich möchte mal vermuten, wenn sich die Spieler gegenseitig XP zuteilen, würde so einer auch ziemlich leer ausgehen.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Eulenspiegel

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #54 am: 11.06.2008 | 00:14 »
1) Ich denke, "Leistung" ist hier der falsche Begriff. - Die Spieler spielen schließlich kein Rollenspiel, um Leistung zu erbringen, sondern um Spaß zu haben.
Wieviel "Leistung" ein Spieler erbringt, ist mir vollkommen egal. Wichtig ist mir nur, ob er dazu beiträgt, dass die anderen mehr Spielspaß haben oder ob er Aktionen (ingame sowie outtime) unternimmt, die den Spielspaß der anderen Spieler stören.

2) Es geht mir wiegesagt nicht um Leistung, sondern um Spielspaß: Leistung ist unwichtig und Spielspaß ist wichtig.
Demzufolge ist es wichtig, dass ein Spieler bemerkt, dass es sich auszahlt, wenn er den Spielspaß erhöht, und es schlecht ist, den Spielspaß zu senken.

Woran erkennt ein Spieler so etwas:
a) Spieler, die den Spielspaß erhöht haben, werden lobend erwähnt. (Also eigentlich weniger die Spieler selber, sondern vielmehr ihre coolen Aktionen, die sie getätigt haben.)
Sowohl nachd er Sitzung als auch beid er nächsten Sitzung wird darauf eingegangen.
b) Spieler, die den Spielspaß senken, mit denne rede ich ein ernstes Wörtchen. - Wenn er sich beim nächsten Mal wieder Scheiße benimmt, dann fliegt er raus. - Kein niedrige EP-Vergabe, kein Chartod, sondern Rauswurf des Spielers aus der Gruppe.

So, kommen wir nun zu einigen konkreten Fällen und wie ich sie bewerte:
1) Spieler kommt zum Rollenspiel, aber schläft regelmäßig ein.
Er trägt sicherlich nichts zum Spielspaß bei. (Außer, man kann in der Pizzapause lustige Bärte in sein Gesicht malen.)
Aber solange er nicht schnarcht, senkt er auch nicht den Spielspaß.
Er ist also neutral und ich lasse ihm daher gewähren.

Allerdings würde ich mich fragen, warum er so müde ist. - Wenn er pennt, weil er den ganzen Tag gearbeitet hat, wäre es vielleicht sinnvoller, den Termin an irgendeinen Tag zu verschieben, an dem er weniger Arbeiten muss. (Das ist imho wesentlich sinnvoller, als ihm die EP zu streichen.)

2) Spieler, die die ganze Zeit im Regelwerk blättern und dem SL nicht zuhören.
Hier liegt in meinen Augen auch weder ein spaßförderndes noch ein spaßhemmendes, sonderne in neutrales Verhalten vor.

Und die Schuld würde ich nivht beim Spieler, sondern beim Verhältnis SL-Spieler suchen.
Oder um es anders auszudrücken: Der SL präsentiert Abenteuer, für die sich der Spieler nicht begeistert.
Hier kann es hilfreich sein, mal ein offenes Gespräch mitd em Spieler zu führen und ihn zu fragen, welche Art von ABs, ihm Spaß machen würden. Und wenn die restliche Gruppe nichts dagegen hat, einfach mal so eine Art von ABs spielen.

Eine weitere Art von Menschen, die regelmäßig in Regelwerken lesen, sind Menschen mit ADS. Hier empfiehlt es sich einfach, das Lesen in Regelwerken komplett zu verbieten und alle Bücher und Spielsachen außerhalb der Reichweite dieser Person zu setzen.
Außerdem hat es sich als hilfreich erwiesen, auf "unbequemen" Stühlen zu sitzen und nicht zu viele Fressalien auf dem Tisch liegen zu haben. (Jedenfalls war das hilfreicher als eine EP-Senkung.)

Offline Falcon

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #55 am: 11.06.2008 | 00:20 »
Eulenspiegel:
Zitat
Aber nur weil das System es zulässt, muss ich es noch lange nicht tun.
Nein, natürlich nicht, das kann jeder halten wie ein Dachdecker. I.d.R. verzichten meine Mitspieler und ich ja auch darauf. Die meissten Lücken sind ja auch offensichtlich, es reicht völlig das Potential dafür zu erahnen.
Aber wenn ich ein System vor mir habe, daß von sich aus den Mief der Willkür und Weichspülerei verströmt, dann mag ich es nicht. Ich muss nicht alles tun, was nicht verboten ist, es zieht sich schon alles bei mir zusammen, daß ich es könnte. Und dabei gehts häufig um elementare Dinge (wie XP Vergabe) und nicht um jede unwichtige Aktion die möglich wäre, DAS kann natürlich niemand kontrollieren.
Dir steht natürlich trotzdem frei so zu spielen. Deine Toleranz für Freifahrtscheine geht offensichtlich weiter.

und mein Schachbeispiel hast du völlig auf den Kopf gestellt.
Ich schrieb nicht "in drei Zügen nach REGELN" sondern "in einem Zug GEGEN die Regeln".
Was soll uns das weiter bringen, daß wir wissen nach Regeln können ein Spieler nach 3 Runden verlieren? DAS ist wirklich ein Bereich wo man sagen muss: Die Spieler spielen natürlich gegeneinander.
Meinetwegen kann man das auch bei dem freien Schachregelbeispiel sagen: Dann würde nämlich gar nichts mehr gehen ("mein Bauer kann jetzt deine Königin schlagen - nö kann sie nicht - kann sie doch....").

um die Sache mit den SW- XP nochmal von einer anderen Richtung aufzuziehen. Die meissten Systeme, die ich kenne, die große XP Werte benutzen, gehen in viel kleineren Schritten damit um. Bei D&D 3.5 muss man z.b. kleine XP Beträge für Items ausgeben. Allein solche Regeln würden bei SW schon völlig fehlen, denn es gibt ja keine 0,001 XP bei SW, die man für irgendetwas ausgeben könnte. Bei DSA kann man, wie erwähnt 10EP vergeben, man kann aber auch 500EP vergeben (oder 510). Und das macht dann auch einen Unterschied. Bei SW würde es keinen Unterschied machen. Ich kann das zwar alles Faken aber im Endeffekt ziehe ich nur das Spiel damit in die Länge.

für Aufsteigen hast du natürlich Recht, daß man das Komma immer verschieben kann, wie man will.

Zitat
Regeln werden dazu verwendet, um den Spielspaß der anderen nicht zu stören.
Ja, dankesehr. 100Mlrd. XP zu vergeben stört meinen Spielspass wenn das in meiner Runde passiert und es keine Regel gibt, die das verhindert ausser, daß ich es mit den Spielern ausdiskutieren muss.
Jetzt klar geworden?

« Letzte Änderung: 11.06.2008 | 00:23 von Falcon »
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Eulenspiegel

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #56 am: 11.06.2008 | 01:33 »
Die meissten Lücken sind ja auch offensichtlich, es reicht völlig das Potential dafür zu erahnen.
Nein, es sind keine Lücken. Es sind Optionen für Leute, die es gerne extra-vagant wollen.

Oder um mal ein Beispiel zu bringen: Bei DSA 4.0 wird dem Anfänger empfohlen, 100 GP in Attribute zu investieren. - Er wurde aber nicht dazu gezwungen.
Wer will, darf auch wesentlich weniger GP in Attribute investieren. - Aber es wird dem Anfänger dringend davon abgeraten, da er sich damit den Spielspaß zerstört. (Aber ein Experte, der weiß, was er tut, dem steht die Option natürlich offen. - Und wenn ein Anfänger es sich zutraut, dann darf er auch gerne probieren, seinen Char mit weniger Attributspunkten zu erstellen.)

Oder nehmen wir D&D:
Du hast die Möglichkeit, alle Talentpunkte, die du hast, in ein Nichtklassentalent zu stecken und deine Klassenfertigkeiten überhaupt nicht zu steigern. (Es ist eine sehr sehr blöde Idee und ich würde einem Anfänger dringend davon abraten. Aber ich sehe keinen Sinn, es ihm zu verbieten.)

Oder nehmen wir das Brettspiel GO:
Früher waren die ersten 4 Halbzüge fest vorgegeben und man musste sie so und nicht anders spielen.
Es hats ich für den Spielspaß aber als zuträglich erwiesen, wenn man den Spielern die Wahl lässt, wie sie jetzt genau spielen.

Einem Anfänger würde ich natürlich dazu raten, einen Standardzug zu machen. Aber es ist dem Anfänger halt nicht verboten, mal einen extravaganten Zug auszuprobieren. Und es ist dem Anfänger ncihtmal verboten, einen saudummen Zug zu machen und seinen Stein in die Ecke oder auf eine Kante zu setzen. Aber das ist keine Lücke im Regelwerk.

Ebenso sieht es beim Schach aus: Es gibt Standarderöffnungen, die man Anfängern empfiehlt. - Aber trotzdem dürfen sie gerne auch mal blöde Züge ausprobieren.

Genau so sieht es bei der XP-Vergabe aus:
Ich würde so etwas schreiben wie: "Für Anfänger empfehle ich, die XP-Vergabe in den Bereichen x bis y EP pro Abend zu belassen." Aber es ist ihnen nicht verboten, diese Bereiche zu verlassen und mal etwas extravagantes auszuprobieren.

Ich lebe halt in einer liberalen Gesellschaft und spiele meistens mit mündigen Bürgern. Ich kann Regelsysteme auf den Tod nicht austehen, die versuchen, mich zu bevormunden und wo die Autoren behaupten, sie wüssten, was mir am meisten Spaß macht. Empfehlungen sind ja gut und schön und werde ich meistens auch beachten. - Aber wenn man mir unnötigerweise etwas vorschreibt, halte ich das für falsch. (Disclaimer: Wenn mir eine Regel etwas vorschreibt, damit mein Mitspieler keinen Spaßverlust erleidet, ist das in meinen Augen ein sinnvolle Vorschrift und KEINE unnötige Vorschrift.)

Zitat
und mein Schachbeispiel hast du völlig auf den Kopf gestellt.
Ich schrieb nicht "in drei Zügen nach REGELN" sondern "in einem Zug GEGEN die Regeln".
Nein. Ich habe dein Beispiel nicht auf den Kopf gestellt.
Natürlich kann man den Gegner nicht in einem Zug besiegen. Aber das hat andere Ursachen:
Denn das würde dazu führen, dass Weiß immer gewinnen würde und Schwarz nicht die geringsten Chancen hätte.

Das ist der einzige Grund, dass man nicht in einem Zug gewinnen kann.

Aber darum geht es ja nicht. Es geht ja um die Frage: "Sollte man etwas verbieten, dass demjenigen, der es tut, den Spaß versaut?"
Und hier ist das "Matt in einem Halbzug" Beispiel denkbar schlecht geeignet:
Begründung: Wenn Weiß den Schwarzen in einen Zug Matt setzen könnte, hätte Weiß die Möglichkeit, Schwarz den Spaß zu versauen. Daher ist es sinnvoll, so einen Zug zu verhindern.

"Matt in drei Halbzügen" ist jedoch wunderbar geeignet, um die Frage "Sollte man etwas verbieten, das demjenigen, der es tut, den Spaß versaut?" zu beantworten.
Begründung:
Schwarz hat die freie Wahl: Er tut den einen Zug und ist dann im nächsten Zug Matt. Schwarz weiß also: Wenn er den Zug tut, dann versaut er sich selber den Spielspaß.

Ist es also notwendig, diesen Zug zu verbieten? (Um zu verhindern, dass sich Schwarz selber den Spielspaß raubt?)
Nein! Denn Schwarz ist ein mündiger Spieler. Er weiß, dass ihm dieser Zug den Spielspaß rauben würde. Also tut er diesen Spielzug nicht.

So, das sollte erklären, wieso "Matt in einem Halbzug" nicht bei der Fragestellung weiterhilft und ich dieses Beispiel daher für ungeeignet halte und wieso ich das Beispiel "Matt in drei Halbzügen" dagegen für sehr geeignet halte.
Falls du anderer Meinung bist, kannst du mir ja gerne erklären, wieso du das "Matt in einem Halbzug" Beispiel für geeigneter hältst und das "Matt in drei Halbzügen" Beispiel für ungeeignet.

Oder ganz kurz:
Würden die Regeln "Matt in einem Halbzug" erlauben, hätten wir eine Regel, die es erlaubt, dass ein Spieler dem anderen Spieler den Spielspaß raubt. (Dass so etwas schlecht ist, steht wohl außer Frage.)
Die Regeln erlauben jedoch "Matt in drei Halbzügen". Damit haben wir eine Regel, die es erlaubt, dass ein Spieler sich selber den Spielspaß raubt. (Aber darin sehe ich und die Schacherfinder scheinbar keine Probleme.)

Zitat
Meinetwegen kann man das auch bei dem freien Schachregelbeispiel sagen: Dann würde nämlich gar nichts mehr gehen (mein Bauer kann jetzt deine Königin schlageb - nö kann sie nicht - kann sie doch....)
Auch hier hätten wir wieder das Problem: Weiß kann einen Spielzug machen, der den Spielspaß von Schwarz raubt.

Es geht hier aber um Spielzüge/Aktionen, die einem selber den Spielspaß rauben. Und die Frage, ob es sinnlos oder sinnvoll ist, so etwas zu verbieten.

Zitat
Die meissten Systeme, die ich kenne, die große XP Werte benutzen, gehen in viel kleineren Schritten damit um. Bei D&D 3.5 muss man z.b. kleine XP Beträge für Items ausgeben. Allein solche Regeln würden bei SW schon völlig fehlen, denn es gibt ja keine 0,001 XP bei SW, die man für irgendetwas ausgeben könnte.
Hmm. Glaubst du denn ernsthaft, SW wäre interessanter, wenn man jetzt auch 0,001 XP für einen Gegenstand ausgeben könnte?
Ich sehe darin jetzt nicht so den Vorteil.

Zitat
Bei DSA kann man, wie erwähnt 10EP vergeben, man kann aber auch 500EP vergeben (oder 510). Und das macht dann auch einen Unterschied. Bei SW würde es keinen Unterschied machen. Ich kann das zwar alles Faken aber im Endeffekt ziehe ich nur das Spiel damit in die Länge.
Nein, bei SW würde es den gleichen Unterschied machen.
Der Unterschied zwischen 500 EP und 510 EP bei DSA 3 ist exakt der gleiche, wie bei 500 mXP und 510 mXP bei SW. (Disclaimer: Falls wir uns bei DSA auf Stufe 4 befinden.) Falls du mir nicht glaubst, rechne es nach.

Der einzige Unterschied ist, dass bei DSA 3 die EP, die man für den Stufenanstieg benöigt, linear ansteigen, während sie bei SW ja konstant zu sein scheinen.

Aber ansonsten mal für dich ein kleines Rechenbeispiel:
Wenn ich bei DSA 3 zwei Spieler habe, von denen einer immer 200 EP und der andere immer 210 EP bekommt, dann würde es sich zum ersten Mal beim 11. Spielabend bemerkbar machen: Spieler 1 hat dann mit 2000 EP Stufe 6 und Spieler 2 hat mit 2100 EP Stufe 7.
Der nächste Unterschied wäre erst wieder beim 23. Spielabend: Spieler 1 hat dann mit 4400 EP Stufe 9 und Spieler 2 hat mit 4620 EP Stufe 10.
Der dritte Unterschied ist dann beim 28. Spielabend.
Der vierte Unterschied am 33. Spielabend.

Nehmen wir jetzt bei SW zwei Spieler, von denen einer immer 200 mXP bekommt und der andere immer 210 mXP. Dort tritt der erste Unterschied am 13. Spielabend auf: Spieler 1 ist mit 2400 mXP auf Stufe 5 und Spieler 2 ist mit 2520 mXP auf Stufe 6.
Der zweite Unterschied ist am 18. Spielabend: Spieler 1 ist mit 3400 mXP auf Stufe 7 und Spieler 2 ist mit 3570 mXP auf Stufe 8.
Der dritte Unterschied ist dann beim 23. Spielabend.
Der vierte Unterschied beim 25. Spielabend.

Ab dem 28. Spielabend existiert sogar bei mindestens jedem 2. Spielabend ein Unterschied.
Ab dem 47. Spielabend ist bei SW sogar ein permanenter Levelunterschied vorhanden.

Oder kurz tabellarisch:
DSA 3SW
1. Unterschied:1113
2. Unterschied:2318
3. Unterschied:2823
4. Unterschied:3325

Bei SW ist der Unterschied sogar geringfüg größer als bei DSA 3.

Bei SW und DSA 4 sind nicht miteinander vergleichbar, da SW scheinbar ein Stufensystem ist, während DSA 4 ein stufenloses System ist.

Zitat
Ja, dankesehr. 100Mlrd. XP zu vergeben stört meinen Spielspass wenn das in meiner Runde passiert
Wer bist du? Der SL? Derjenige, der die 100 Mrd. verteilt? Oder derjenige, der die 100 Mrd. erhält?

In allen drei Fällen würde mich interessieren, weshalb es deinen Spielspaß stört. (Weiter oben hast du angedeutet, dass du derjenige wärst, der die XP verteilen würde.)

BTW:
Es würde mich stören, wenn mein SL einem SC 100 Mrd. SP gibt und die einzige Möglichkeit, den SL davon abzuhalten, ist, das mit ihm auszudiskutieren.
Da habe ich es lieber selber in der Hand, wieivele XP mein Mitspieler bekommt. Nach deiner Methode gibt es keinerlei regeltechnische Handhabe gegen den SL.

Offline Merlin Emrys

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #57 am: 11.06.2008 | 09:45 »
Ist es also notwendig, diesen Zug zu verbieten? (Um zu verhindern, dass sich Schwarz selber den Spielspaß raubt?)
Oder, um denen, die zwar die Regeln, aber noch nicht alle Finessen kennen, einen gewissen Schutz zu bieten? Du argumentierst immerhin mit anscheinend allwissenden Schachspielern, die die Konsequenzen ihrer Züge im Vorhinein schon kennen. Ich bezweifle allerdings die Allwissenheit der Schachspieler, und noch mehr die der Rollenspieler.

Wiegesagt: Du musst ja überall wo XP steht 1 XP durch 1000 mXP ersetzen. (Ist genau so wie bei Maßeinheiten: Da ist es ja auch egal...
Meterangaben usw. haben es an sich, daß man Kommastellen hat. EP dagegen sind nicht teilbar, es gibt keine halben oder Hinterkomma-AP. (Jedenfalls nicht in vernünftigen Runden, die nicht grade auf irgendeinem Klamauk-Trip sind.) Und deshalb haut es nicht hin. Man kann die Zahlen teilen, aber nicht die EP, weil es einfach keinen Sinn ergibt.

Offline Bitpicker

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #58 am: 11.06.2008 | 09:51 »
Ich halte gar nichts von XP. Die Buchhalterei geht ja anscheinend auch vielen XP-Benutzern auf die Nerven, da frage ich mich, wieso man den Quatsch nicht gleich sein lässt.

Das Call of Cthulhu / Runequest-Verfahren finde ich besser: wenn ein Wert sinnvoll benutzt wird, wird er markiert, während der Downtime wird er erprobt, schlägt die Probe fehl, kann der Wert erhöht werden. Proben für Übung während der Downtime können vereinbart werden. Dadurch ist gewährleistet, dass auch nur steigt, was geübt wird, und dass es schwieriger wird zu steigern, wenn der Wert schon gut ist.

XPs und Stufensysteme sind m.E. ein Relikt der Vorzeit, das nur noch existiert, weil es schon immer so gemacht wurde. Wer das mag, kann es ja benutzen, aber wer davon eigentlich genervt ist, braucht sich nicht mehr damit herumzuschlagen.

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #59 am: 11.06.2008 | 10:01 »
Zitat
EP dagegen sind nicht teilbar, es gibt keine halben oder Hinterkomma-AP.
Warum sollen sie nicht teilbar sein? Selbst Atome sind teilbar. ;)

Wer soll einen SL daran hindern, seiner Gruppe halbe, viertel, achtel XP zu verteilen?
Die Rollenspielpolizei?

Offline Merlin Emrys

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #60 am: 11.06.2008 | 10:59 »
Wer soll einen SL daran hindern, seiner Gruppe halbe, viertel, achtel XP zu verteilen?
Vernunft.

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #61 am: 11.06.2008 | 11:06 »
Wenn man ein System hat, in dem z.B. idR 3 XP pro Abenteuer verteilt werden. Warum widerspricht es dann der Vernunft für kleine Sachen Viertel-XP zu verteilen?

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #62 am: 11.06.2008 | 11:12 »
Zitat
Was für ein abgefahrenes Konzept, oder?
Nö, eher mit dem ranzigen Geruch des 80er Realismuswahn. Aber wem's gefällt.

Offline Merlin Emrys

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #63 am: 11.06.2008 | 11:12 »
Wenn man ein System hat, in dem z.B. idR 3 XP pro Abenteuer verteilt werden. Warum widerspricht es dann der Vernunft für kleine Sachen Viertel-XP zu verteilen?
Erfahrungspunkte sind nicht teilbar - und damit widerspricht es der Vernunft, es auch nur zu versuchen. Es passiert in der Praxis ja auch nicht.

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #64 am: 11.06.2008 | 11:23 »
Erfahrungspunkte sind nicht teilbar - und damit widerspricht es der Vernunft, es auch nur zu versuchen. Es passiert in der Praxis ja auch nicht.
ein....viertel....Erfahrungspunkt!! q.e.d.
na ging doch. ;D

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #65 am: 11.06.2008 | 11:27 »
@TWheel
Nö, ich finde es nicht realistisch. Ich finde es auch nicht überlegen. Das ganze entspringt aber eindeutig einer gewissen Mode, die wir den 80ern hatten (die beiden anderen hast du ja schon selbst identifiziert).

Der Ansatz ist genau so gut wie jeder der anderen beiden, für manche Rollenspieler. Ich finde für meinen Spielstil weder XP für Monstertöten noch Learn-by-Doing passend.

Im Übrigen sind Steigerungsversuche technische auch eine Form von XP, das einzige, was sich unterscheidet ist der Vergabemechanismus.

@Merlin
Das ist wieder so ein "weil Merlin das so will ist das so", hm? Naja, viel Spaß in Kleinkariertistan.

@DK
Vorsicht, Fundamentalisten sollte man nicht reizen.

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #66 am: 11.06.2008 | 11:38 »
@Ein
es macht doch aber Spaß!

@topic
In einer meiner Runden gab es ab und zu bei tollen Würfen einen Strich an der entsprechenden Fertigkeit, der dann von den Steigerungskosten abgezogen wurde.
das wäre dann eine Mischform aller 80er-Jahre Trends, aber wir sind damit zufrieden. ;D

Ein

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #67 am: 11.06.2008 | 11:41 »
Bäh, das ist entartet. Steigerungssysteme müssen rassenrein sein. :gasmaskerly:

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #68 am: 11.06.2008 | 11:50 »
Eigentlich müssen sie einem nur das Gedühl geben immer besser zu werden, ohne den Rahmen zu sprengen/ unübersichtlich zu werden.
Das heißt einen Laaangen Sweetspot ermöglichen.

Das geht, mMn mit vielen Fertigkeiten, die fast von alleine auf ein "fast brauchbares" Niveau krabbeln und dann kurz mit EP gepimpt werden müssen am besten.


Ein

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #69 am: 11.06.2008 | 11:58 »
Weiß nicht, mir ist da diese Ausfummelei in zig verschiedene numerische Fertigkeiten immer weniger wert.

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #70 am: 11.06.2008 | 12:04 »
Im Moment versucht unsere Runde mit WesternCity VtM zu spielen. Der Start war hakelig, was aber am fehlenden Regelwerk lag (vergessen sic!).
Und davor hatten wir kurz dieses Evokationen hier ausm Forum ausprobiert, das sehr gut lief, bei dem man durch 5+ Stichworte sienen Char beschreibt und auf diese Stichworte würfelt....

WC geht ja nochmal eigene Wege, was die EPs angeht. Sie werden für erreichte Ziele vergeben, um die die Spieler spielleiterlos kämpfen. Ist ein netter MEchanismus und ich bin gespannt, ob der bei uns greift.

Ein

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #71 am: 11.06.2008 | 12:09 »
KA, habe bisher von Jörgs leider nur Allgemeinposten gehört, mich aber auch noch nicht näher damit auseinander gesetzt.

Mein System der Woche geht wurzelt tief im Storytelling und geht stark Richtung Freeform* mit nur einem Wert und freiwählbaren Eigenschaften/Kompetenzen. Durch diesen Aufbau spiegelt sich mMn wunderbar der Machtzuwachs wider, den man aus der populären Kultur kennt.

* Zu oft Norberts gelesen.

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #72 am: 11.06.2008 | 12:20 »
Ich sehe EPs als prima Belohnungsmechsnismuss.

So kann ích Spielern die sich einbringen, eine geregelte Form der Wertschätzung vermitteln. Ihr macht etwas für die Gruppe und werdet dafür belohnt.

Klar könnte man auch anders belohnen, aber ich mag es einfach, das der Einsatz sich auch langfristig positiv auf die Charakterentwicklungs auswirkt. Genau wie die Strafe, das es nur halbe EPs gibt, solange ich keinen Hintergrund habe.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #73 am: 11.06.2008 | 12:46 »
Belohnungssysteme: OK.
Bestrafung: no way. Nicht-Punkt-Vergabe darf(!) in meinen Augen nicht als Bestrafung angesehen werden. Weder vom Spieler noch vom SL. Ist doch ein Hobby und soll Spaß machen. Wer mich da bestrafen will, darf mir schonmal beide Wangen hinhalten.

Ich vergebe in meiner Runde (100Leben/Eigenentwicklung) generell die gleiche Punktzahl und generell an jeden Anwesenden. Darüber hinaus kann jeder inkl. SL "Gummipunkte" verteilen, mit denen der Spieler z.B. XP kaufen kann (teuer) oder Würfel-Ergebnisse verändern kann. Diese Gummipunkte werden für besonders coole Aktionen vergeben, also recht subjektiv. Was gefällt, wird belohnt. Was Spass macht wird belohnt. Und da die jeder vergibt und es in diesem Zusammenhang keine Definition für "bewertete Qualität" gibt, fühlt sich auch niemand "bewertet".

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Re: Klassische Erfahrungspunktvergabe abschaffen...?
« Antwort #74 am: 11.06.2008 | 12:50 »
Die BEstrafung ist ja nur für den nicht abgegebenen Hintergrund, also für etwas, das sonst den SPielspaß aller steigern könnte.
finde ich nicht so schlimm...

Gummipunkte finde ich gut! Noch besser, wenn auch die SPieler honorieren dürfen.
Edit:
so wie ich es gelesen habe, war die "Strafe" andersherum aufgebaut. Also, man kann mehr EP bekommen, wenn man den HIntergrund nachliefert und anscheinend war das eine Absprache in der Gruppe.
Solange es abgesprochen ist, ist mMn in Ordnung.
« Letzte Änderung: 11.06.2008 | 13:05 von Destruktive_Kritik »