Autor Thema: Filme und Serien - Smalltalk  (Gelesen 1329106 mal)

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Offline Lyonesse

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #12050 am: 30.09.2025 | 21:32 »
Mit One Battle After Another liefert Paul Thomas Anderson einen gelungenen Genre-Mix für die große Leinwand ab. Der etwas schräge Film hat deutliche Screwball-Tendenzen, comichaft überzeichnete Figuren und wohl gesetzte und gefilmte Action- und Chase-Szenen. Da gibt es afroamerikanische Frauen, die direkt einem der alten Blaxploitationfilme der 70er entstiegen sein könnten; die radikale Untergrund-Vereinigung French 75, die den Umsturz und die Revolution zelebriert, und als Antagonisten eine Gruppe von White Supremacists, die den US-Fascho-Staat aus ihrem Elite-Clubhaus heraus lenken. Im Mittelpunkt des Chaos steht aber eine Vater-Tochter-Beziehung auf dem Prüfstand und Leo, der ganz uneitel über die Hälfte des Films in einem seltsamen, rot-gescheckten Fetzen von Hausmantel agiert und den Rest der Zeit wieder nüchtern zu werden versucht (oder vielleicht auch nicht).
Überdreht, unterhaltsam, mit sympathischen, fiesen und interessanten Charakteren (und tollen Schauspielern) bestückt, fein ausgestattet und gefilmt, und ganz vielleicht auch ein etwas plumper Kommentar zur aktuellen und zukünftigen Lage in den Vereinigten Staaten, oder (mal wieder) ein Verweis auf einige der fundamentalen Missstände, mit denen das Land im Prinzip schon seit seiner Gründung schwer zu kämpfen hat. Durchaus sehenswert.


Auch wenn es vielleicht so aussieht, aber das ist nicht Dittsches Vetter sondern Ghetto Pat im Einsatz

PS: Ja, Sean Penn agiert zwar am Rande der Parodie, aber kriegt tatsächlich grandios die Kurve - und vermutlich demnächst auch noch eine Oskar-Nominierung.


 
« Letzte Änderung: 1.10.2025 | 00:25 von Lyonesse »

Offline Outsider

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #12051 am: 30.09.2025 | 21:36 »
Jake Friedken (Jude Law) führt in New York mit dem Black Rabbit einen angesagten Szeneladen, in dem seine gut betuchten Gäste auf hohem Niveau gastronomisch versorgt werden und Party machen können. Doch dann taucht sein seit ein paar Jahren verschwundener Bruder Vince (Jason Bateman) wieder auf, und droht ihn mit seinen Problemen und Versäumnissen in einen tragischen Strudel der fundamentalen Zerstörung zu ziehen - düstere 8-teilige Drama-Serie.


Vince hält Jake ganz schön auf Trab

Vielen Dank für den Tipp.

Der Serie würde ich eine glatte 10/10 geben. Gut gemacht, spannend und Chars mit denen man mitfiebern kann.
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Offline Mr Grudenko

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #12052 am: 1.10.2025 | 05:47 »
Auf Netflix mit "Dark Winds" angefangen.

Eine Adaption der Krimiromane über Polizisten der Navajo Stammespolizei von Tony Hillerman. Macht schon einmal einen guten Eindruck, obowhl einige deutliche Änderungen zur Vorlage gemacht wurden.
Etwa werden die Ereignisse aus "Listening Woman" (der Überfall auf einen Geldtransporter und ein Doppelmord) zeitlich gestaucht und auf Anfang der 70er verlegt, außerdem wird Jim Chee als Neuzugang auf dem Polizeiposten eingeführt und scheint das völlig Gegenteil zum Protagoinsten der späteren Romane zu sein.
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Offline Edgar Allan Poe

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #12053 am: 3.10.2025 | 00:47 »
Ich habe mit 2 Freunden eine Liste von 31 Horror-Filmen (bzw. es sind auch ein/zwei Filme mit Horror-Elementen dabei) zusammengestellt. Für jeden Tag des Spooktobers einen. Geboren ist unsere 31 Days of Halloween Challenge. Ich werde vermutlich nicht jeden Tag schaffen (auch weil schlicht nicht alle Filme auf der Liste in meinem Regal/bei meinen Streaming-Diensten zu finden sind). Aber ich werde versuchen so viel wie möglich mitzunehmen.

Tag 1 war Scream von Wes Craven. War damals ja ziemlich revolutionär und hat den Horror wieder zurück in den Mainstream gebracht. Ich fand allerdings, dass der Film nicht gut gealtert ist, nachdem ich ihn gestern nach tausend Jahren mal wieder gesehen habe. Ich musste viel zu oft an Scary Movie denken. Und Dewey und Doofy sind leider gar nicht so weit voneinander weg. Highlight des Films war für mich das Easter Egg mit Hausmeister Fred. Und wenn ein Easter Egg das Highlight ist, dann weiß man, was ich vom Rest des Films hielt. Ich vergebe 3 von 10 Horrorfilmregeln.

Tag 2 nun The Thing von John Carpenter. Das Teil halte ich hingegen bis heute - und auch nachdem ich ihn gerade nochmal geschaut habe - für einen fast perfekten Horrorfilm. Es sind gefühlt ein paar seltsame Zeitsprünge drin. Aber insgesamt ... von vorne bis hinten spannend. Die Atmosphäre ist der Wahnsinn. Und das Ende wirklich großartig. Die Paranoia, die die Charaktere über fast den ganzen Film spüren wird einfach auf den Zuschauer übertragen. Ist Macready das Ding? Oder doch Childs? Ich habe dieses mal genau darauf geachtet, ob Childs Atem am Ende zu sehen ist, da das häufig als Hinweis genannt wird, dass er wohl das Ding sein könnte. Aber ich kann bestätigen, dass man seinen Atem einmal deutlich sehen kann. Hier gebe ich ohne zu zögern 9 von 10 Bluttests.

Morgen folgt dann an Tag 3 der Film The Void von Jeremy Gillespie und Steven Kostanski. Hier bin ich gespannt, da ich diesen Film gar nicht kenne.
« Letzte Änderung: 3.10.2025 | 00:49 von Edgar Allan Poe »
Den Akkusativ zu nutzen ist sexy.

Offline Raven Nash

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #12054 am: 3.10.2025 | 07:48 »
Gestern The Bayou auf Prime. Ein Meth-Labor in den Sümpfen Louisianas wird von der DEA hochgenommen. Dabei geraten Chemikalien ins Wasser - und verändern die Alligatoren, die dort leben.
Ein Flugzeug stürzt in genau diesem Gebiet ab, und die Überlebenden müssen nun sehen, wie sie gegen die Alligatoren bestehen...

Das ist so die Grundprämisse. Klassischer Creature-Feature Survival Horror. Mag ich sehr gern.
The Bayou hat zumindest noch eine nachvollziehbare Ursache für das Verhalten der Alligatoren, das unterscheidet ihn schon mal von anderen Filmen.
Ansonsten hat man eben das übliche 10 Kleine Jägermeister Spiel, das man erwartet.
Und natürlich hat man auch eine weibliche Mary Sue, die irgendwie mehr Erfahrung im Survival hat als ein Pilot und ein Ex-Militär. Begleitet von zwei unsympathischen Tussen bei denen man sich fragt, wann sie endlich gefressen werden, führt also eine College-Studentin die Gruppe aus dem Sumpf.

Am Ende ist der Film nicht unbedingt furchtbar schlecht, aber gut ist er auch nicht. Entfernt sich nach dem Sehen selbst aus dem Gedächtnis.
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Offline KhornedBeef

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #12055 am: 3.10.2025 | 08:10 »
@Edgar Allen Poe:  :headbang: erinnert nicht zufällig an 30 Days of Dractober, von Kenneth Hite, oder?
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
Firepower, B&C Forum

Ich vergeige, also bin ich.

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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Edgar Allan Poe

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #12056 am: 3.10.2025 | 12:11 »
Das sagt mir persönlich tatsächlich nichts 🤔
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Offline Lyonesse

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #12057 am: 3.10.2025 | 19:41 »
Die neue Serie House Of Guinness ist quasi der Nachfolger der Peaky Blinders, und versteht sich als großzügig angelegte Familien-Saga oder Gesellschafts-Drama mit den üblichen (mehr oder weniger originellen) Zutaten. Die Geschichte setzt mit dem Tod des erfolgreichen Gründers ein, dessen Erben - die das eine oder andere Geheimnis hüten - nun versuchen, die Brauerei weiter auf Erfolgskurs zu halten und auch neue Märkte zu erschließen. Derweil sammeln sich Kräfte, die auf eine irische Unabhängigkeit drängen und auch religiöse Eiferer, die keine Freunde des Gerstensafts (oder überhaupt von Alkohol) sind. Nach zwei gesehenen Folgen fühlte ich mich ganz ordentlich unterhalten, aber es ist natürlich undankbar und schwer an die Peaky Blinders herankommen zu wollen.


Mit Sean Rafferty - dem ''Ausputzer'' bei Guinness - ist meistens nicht gut Kirschen essen
« Letzte Änderung: Gestern um 00:17 von Lyonesse »

Offline Alexandro

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Re: Filme und Serien - Smalltalk
« Antwort #12058 am: 3.10.2025 | 20:21 »
The Amateur ist ein Spionagethriller mit Rami Malek, über einen CIA-Analysten dessen Frau von Terroristen ermordet wird, der sich (durch Erpressung) von seinen Vorgesetzten in den aktiven Dienst versetzen lässt, und Jagd auf deren Mörder macht. Generell ordentlich, allerdings gibt es eine Handvoll Plotlöcher, über die man hinwegsehen muss (nichts wirklich zentrales, aber durchaus nicht trivial).

Lilo & Stitch (Realverfilmung) ist recht ordentlich (nicht so gut wie die Remakes von Dumbo oder Dschungelbuch, aber durchaus auf dem Niveau von z.B. "Peter & Wendy" oder "101 Dalmatiner"). Die Geschichte wurde im wesentlichen neu erzählt, statt einfach nur die Szenen des Animationsfilms abzuarbeiten, was dem Film guttut.

Noch besser ist sogar Elio, welches der beste Pixar-Film seit einer langem Zeit ist (und es ist mal wieder etwas komplett neues, und keine Fortsetzung, was es doppelt erfreulich macht). Leider hat Disney den Film komplett begraben (nicht beworben als er im Kino lief, und dann innerhalb kürzester Zeit und (wieder) ohne große Ankündigung auf Disney+ geschmissen) - sehr schade, denn ich hätte gerne mehr von der Sorte gesehen.

Was Serien angeht:
Micronauts ist eine Spielzeugreihe aus den späten 70ern, die etwas zu früh für den großen Boom der Spielzeug-Fernsehserien rauskam. Trotzdem gab es immer wieder Versuche diese zu Cross-Vermarkten, eine Marvel-Comicreihe gab es in den 80ern dazu, und auch eine Serie oder ein Film waren immer wieder im Gespräch. Ende 2019 war es dann soweit, und eine neue Animationsserie stand in den Startlöchern...nur um von Hasbro dann als Abschreibungsobjekt aus Steuergründen eingestampft zu werden. Vorgespult zum Sommer 2025, und beide produzierten Staffeln der Serie (52 Folgen) sind komplett auf Youtube verfügbar und zeigen deutlich, dass die Einstellung eine dumme Entscheidung von Hasbro war.

Tales of the Teeanage Mutant Ninja Turtles ist ein Fortsetzung des jüngsten Films (Mutant Mayhem) und auch wenn es nicht an diesen heranreicht, ist es doch ordentlich. In den zwölf Folgen werden nur zwei Geschichten erzählt, jeweils aus dem Blickwinkel der vier Turtles (plus einmal aus der Sicht des Bösewichts, und einmal aus der Sicht von Splinter), bevor die sechste Folge das Finale einläutet.
Ohne Dramaturgie gibt es kein Drama.

Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.