Autor Thema: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4  (Gelesen 259832 mal)

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Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2175 am: 4.04.2011 | 11:09 »
Diesmla wirds besser...bestimmt...es muss einfach....argh!  :P
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2176 am: 4.04.2011 | 11:14 »
Es gab gerade im Thread "Saldor Foslarin ist tot" einige Punkte, die offensichtlich nicht von allen Beteiligten einschließlich mir verstanden wurden. Deshalb hier eine kurze Erläuterung der beiden zentralen Punkte:

Der verlinkte Thread hat mich ein bisschen desillusioniert. Ich war bislang davon ausgegangen, dass die beinharten Railroader sich der negativen Effekte bewusster sind als das offensichtlich der Fall ist. Da weichen die Spieler mal ein bisschen von den Schienen ab und schon heißt es, dass die Spieler "die 7G versaut" haben. Das ist schon ziemlicher Irrsinn.
Ich mache aktiv im Tanelorn mit, verfolge andere Foren jedoch nur am Rande. Bislang war ich davon ausgegangen, dass sich die mehr als vielfältigen Diskussionen über Railroading, die Vor- und Nachteile freien Spiels oder auch die Unterscheidung zwischen Taktik- versus Erzählspiel hinreichend multipliziert hätten.

Also zumindest hier im Tanelorn ist es ja vollkommen offensichtlich common sense, dass Railroading/Partiziationismus keineswegs der Königsweg des Rollenspiels ist, sondern im Gegenteil ein äußerst schwierig zu handhabendes Instrument mit klaren, negativen Sekundäreffekten darstellt. Einige SL verzichten deshalb komplett darauf, Boba verstehe ich beispielsweise so, ich verfolge da wie von Boba zitiert einen anderen Ansatz, den ich "pragmatischer" nennen würde. Da gibts halt ein recht breites Meinungsspektrum. Fair enough.

Aber: eigentlich hatte ich vermutet, dass sich die allermeisten, forenaktiven Rollenspieler so weit mit dem Thema auseinandergesetzt hätten, um sich zumindest ausreichend Informationen angeeignet zu haben, die die Bildung einer hinreichend fundierten Eigenmeinung zu dieser Frage ermöglichen. Dass das nicht der Fall ist, überrascht mich. Echt.

So siehst Du das. Offensichtlich verstehen diese Typen im DSA-Forum etwas vollkommen anderes unter einem gelungenen Rollenspielabend. Es geht da nach meinem Eindruck weniger um das Agieren und Vorantreiben von Handlung, sondern um möglichst korrekte, also metaplotgetreue Abbildung der Spielwelt mit allen Konsequenzen. Das war mir bislang noch nie so richtig klar und rückt auch Railroading als Methode in ein anderes Licht. Immer dann nämlich, wenn Entscheidungsfreiheit zu ungewollten Abweichungen vom Kanon führen könnte, wird halt durch eine Beschränkung der Freiheitsgrade nachgesteuert. Das muss ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen.
Daran finde ich so erstaunlich, dass Railroading eben nicht als dramaturgisches Element verwendet wird. Das wäre für mich nämlich als SL der Grund, um mit der gebotenen Behutsamkeit zu dieser doch sehr harten Technik zu greifen.

Nun ist es im Falle von Saldor Foslarins Tod und den sich daraus ergebenen Konsequenzen für die G7 aber ja nicht so, dass diesbezüglich SL-Eingriffe in Form von Railroading irgendwelche dramaturgischen Vorteile im weiteren Verlauf der Kampagne nach sich ziehen würden. Foslarin taucht kaum noch bzw. gemäß Erik gar nicht mehr auf und die diplomatischen Verwicklungen könnte ein auch nur einigermaßen fitter SL doch extrem leicht im Sinne von schönen Rollenspielszenen nutzen oder zumindest so herunterspielen, dass die Kampagne im gedachten Sinne weiterhin spielbar bleibt.

Wenn nun aber der Tod einer Nebenfigur wie Foslarin schon als so schlimm empfunden wird, dass nach Ansicht dieser Leute massivst korrektiv eingegriffen werden muss (ein Reset ist schon extrem krass), dann finde ich das echt seltsam. Es geht da ja nicht um einen Eingriff aus dramaturgischen Gründen. Der NSC taucht schließlich gar nicht mehr auf und die Konsequenzen sind vernachlässigbar.

Vielmehr scheut man nach meiner Wahrnehmung den Bruch mit der Spielwelt sogar bereits in einem so winzigen Detail, obwohl es gemessen am Stand der G7 mindestens die nächsten 30 Sitzungen vollkommen irrelevant sein wird. Im Anschluss an die G7 müsste man sich schon große Mühe geben, zwanghaft ein Abenteuer zu finden, in dem Foslarin eine zentrale Rolle spielt und nicht ersetzt werden kann. Nur dann wäre sein Fehlen überhaupt problematisch.

Meine aktuelle Interpretation dieses erstaunlichen Phänomens lautet, dass es den Leuten bei vielen Entscheidungen wohl vor allem darum geht, eine Konsistenz mit Spielwelt und Plot nicht nur im aktuellen Abenteuer, sondern darüber hinaus mit allen möglichen, zukünftigen Publikationen bzw. Entwicklungen der Spielwelt beizubehalten. Das Railroading wird damit also eingesetzt, um die Kompatibilität mit Folgeprodukten sicherzustellen. Puh, das ist schon eine krasse Nummer.
« Letzte Änderung: 4.04.2011 | 11:24 von TAFKAKB »

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2177 am: 4.04.2011 | 11:32 »
Ach, Hoppenstedt...
das DSA5-Karusell dreht sich jedes Jahr mindestens einmal in jedem Forum. Ich habe mich, gefühlt, schon an hunderten solcher Threads beteiligt. Das bringt doch nichts....sorry.
Dieser Defätismus...;D

Ein

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2178 am: 4.04.2011 | 11:32 »
Naja, ich finde es allein schon seltsam, dass man öfters so Sachen liest wie "Leite hauptsächlich G7."

Offline Xemides

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2179 am: 4.04.2011 | 11:35 »
Ich leite bei DSA die G7 und spiele im Jahr des Feuers, zu was macht mich das jetzt  ;D

Zusätzlich leite und spiele ich aber auch andere Systeme.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2180 am: 4.04.2011 | 11:36 »
Zusätzlich leite und spiele ich aber auch andere Systeme.
Das macht untypisch.
;D

Offline Yvain ui Connar

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2181 am: 4.04.2011 | 11:38 »
Zitat
Ich leite bei DSA die G7 und spiele im Jahr des Feuers, zu was macht mich das jetzt

Zu einem 1A Lokführer  ;D
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Offline Zwart

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2182 am: 4.04.2011 | 11:39 »
Zitat
Das Railroading wird damit also eingesetzt, um die Kompatibilität mit Folgeprodukten sicherzustellen. Puh, das ist schon eine krasse Nummer.
Sehr schön erkannt und beschrieben.
Darum drehen sich doch auch viele Diskussionen hier und auch in den DSA-Foren.

@Ein
Wieso?
Die G7 zu spielen ist ein jahrewährendes Projekt, das dann den Großteil der eigenen DSA-Aktivität in Anspruch nimmt. Das sieht man auch daran das die Kampagne trotz ihrer bald 20 Jahre die sie auf dem Buckel hat von so vielen gespielt wird.
Die spielen die nicht immer noch, sondern weil sie erst jetzt im Metaplot soweit sind oder erst jetzt Zeit in ihrem "Rollenspielleben" dafür schaffen konnten.

Offline Darius der Duellant

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2183 am: 4.04.2011 | 11:50 »
@Hotzenplotz:
Ein wahres Wort.
Jedes Forum hat nunmal gewisse Negativmarker für die es bekannt ist.

Das sehe ich ein wenig differenzierter.

Würfeldrehen bedeutet nichts anderes, als dass die Wahrscheinlichkeit einer Probe der Dramaturgie untergeordnet wird. "Es kann nicht sein, was nicht sein darf."
Insoweit kann ich das Argument nachvollziehen und mag das akzeptieren.

Würfeldreher müssen sich aber dann die Frage gefallen lassen: Warum wird dann überhaupt gewürfelt? Sollte nicht der eSeL dann ganz aufs Würfeln verzichten, um jederzeit Herr der Dramaturgie zu sein? Und: Warum folgt man dann nicht dem Pfad des regellosen Spiels oder des Spiels mit einem System, das den Fokus auf die Erzähung legt, anstatt auf Task Resolution (hoffe, den Begriff korrekt verwendet zu haben)?


Es gibt durchaus verschiedene Ansätze beim Würfeldrehen, eine reduktion auf "würfel sind dadurch egal" ist je nach verwendetem Modus deutlich zu kurz gedacht.
Abgesehen von den Erzählonkel-Extremisten, gibt es eben noch jene, die sich einfach die Möglichkeit des Abpufferns von situativ unpassenden Extremwerten offenlassen.

Dann prügelt der glückliche bestätigte Hammerschlag zur Kampferöffnung den Char 3 Stunden vor Kampagnenende eben nicht auf -17 sondern nur auf -13 LE, wodurch zumindest noch eine (wenn auch geringe) Chance auf eine Rettung besteht.

Ich glaube das viele Spieler (und SL) eben keine Eiferer sind, für die es nur die zwei Extreme "offenes Würfeln ohne Gnade" vs "Würfelfreies Theaterspie"l gibt.
Den Hang von Eiferern, Personen die nicht der eigenen Präferenz anhängen sofort in die andere Extremwertschublade zu stecken, empfinde ich als unschön und unnötig.
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Offline Teylen

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2184 am: 4.04.2011 | 11:56 »
Den Hang von Eiferern, Personen die nicht der eigenen Präferenz anhängen sofort in die andere Extremwertschublade zu stecken, empfinde ich als unschön und unnötig.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2185 am: 4.04.2011 | 11:59 »
@Zwart
Ich finde es seltsam, weil dadurch G7 zu einer Art Setting im Setting erhoben wird. Natürlich gibt es das auch bei anderen System, z.B. D&Dler, die nur (und immer wieder) ToEE spielen. Aber mir persönlich würde da als SL die kreative Eigenleistung fehlen, die für mich einen zentralen Reiz des SLtums ausmacht.

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2186 am: 4.04.2011 | 12:04 »
Zitat
Den Hang von Eiferern, Personen die nicht der eigenen Präferenz anhängen sofort in die andere Extremwertschublade zu stecken, empfinde ich als unschön und unnötig.
Das Problem ist doch aber, dass man, sobald man an einmal an einem Würfel dreht, jegliches weitere Würfelergebnis damit entwertet. Prinzipiell könnte (nicht müsste) man so jeden Würfelwurf durch pure Willkür für ungültig erklären, womit die Ergebnisse, die befolgt werden, nichts mehr wert sind - denn ihre Befolgung ist jedes mal aufs neue eine willkürliche Entscheidung.

Dieser Gegensatz mag zwar krass und für manche Leute auch unsinnig erscheinen, doch birgt das Drehen an einem einzigen Würfelergebnis bereits den potentiellen Illusionismus für alle Würfe. Es ist mEn nur eine Frage, wie weit man über die Konsequenzen und ihre Tragweite nachdenken möchte, nicht wie weit sie wirklich reichen.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2187 am: 4.04.2011 | 12:09 »
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum spätere Würfelergebnis durch das Drehen eines Wurfes zwangsweise "entwertet" werden sollten. Vielmehr steigt nur die Wahrscheinlichkeit, dass der Spielleiter (oder Spieler) bei späteren Würfen andere Möglichkeiten der Auflösung nutzt.

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2188 am: 4.04.2011 | 12:12 »
Weil man dadurch, dass man die Möglichkeit der Entwertung eines Würfelergebnisses in Betracht zieht, ohne dafür feste Regeln zu besitzen, potentiell jeden Würfelwurf entwerten kann. Es hängt also nur noch vom Spielleiter ab, wann ein Würfelergebnis akzeptiert wird und wann nicht, was jeden einzelnen Wurf zu einem bloßen Schiedsspruch des SL werden lässt. Das Ergebnis hat keine Bedeutung mehr, wenn jedes mal die Möglichkeit besteht, es zu ignorieren. Es wird zum Entscheidungsangebot für den SL.

Die gesamte Entscheidungsgewalt liegt also entweder in Händen des SL oder im Ergebnis der Würfel. Ein Zwischending gibt es nicht (zumindest im klassischen Spiel mit SL und Spielern), es kommt nur darauf an, wie oft der SL von seiner Macht Gebrauch macht.
« Letzte Änderung: 4.04.2011 | 12:17 von Sphärenwanderer »
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2189 am: 4.04.2011 | 12:18 »
Es gibt einen Unterschied zwischen Absprachen, wie "Helden sterben nur nach Absprache." oder "Ich drehe die Würfel,wie es mir passt."

Auch ein Diktator kann wohlwollend sein und man kann auch willkürlich gute Entscheidungen treffen... Aber ein solches Würfeldrehen, wenn die eine Seite denkt, es wäre wichtig und die andere einfach bescheißt, dann würde ich mich echt verarscht vorkommen.

Es ist nichts gegen Änderungen an den Regeln oder dem Schminken von Folgen auszusetzen, wenn es denn transparent geschieht.

Absprache: "SCs sterben nicht":
"Du gehst zu Boden."

Absprache: "SCs sterben nur an dramatischen Stellen":
Du bist bei -17 Schaden, aber überlebst, da das kein Heldentod ist. "Eine Stimme sagt dir, du seist zu größerem bestimmt" *Lichtblitz* *Schmerzen, Kampfeslärm und das ungläubige Gesicht des Heilers*

Es geht darum, dass nicht beschissen wird, dass nicht plötzlich alle Erwartungen weggefegt werden, weil jemand anderes seine macht ausnutzt, um dein Spielerleben wie eine Marionette zu steuern.
Das ist wie beim Pokern, wo der Dealer bescheißt... es kein Spiel mehr, sondern eine Egoschau.

Sobald es von Anfang an transparent ist, dass Würfel gedreht werden, kann man sich darauf einigen.
Ich hätte aber keine Lust dazu und würde sehr giftig reagieren, wenn mir dann so mein Charakter "gerettet" wird. Ich meine, man hatte eine Absprache, oder?

Die Standardabsprache ist am Anfang immer die "Anwendung der Regeln". Wenn man die Änderungen nicht kommuniziert, dann ist es zumindest schlechte Infopolitik.... So wie schlechte Infopolitik auch keine anderen Vertrauensbrüche relativiert.

Ist doch gar nicht so schwer?

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2190 am: 4.04.2011 | 12:24 »
Zitat
Es gibt einen Unterschied zwischen Absprachen, wie "Helden sterben nur nach Absprache." oder "Ich drehe die Würfel,wie es mir passt."
In dem Fall ist es Teil des Regelwerks, dass Helden nicht sterben können und dass Würfelergebnisse, die dazu führen sollten, immer entwertet werden. In dem Fall hat der Meister keinerlei Gewalt inne.

Zitat
Auch ein Diktator kann wohlwollend sein und man kann auch willkürlich gute Entscheidungen treffen... Aber ein solches Würfeldrehen, wenn die eine Seite denkt, es wäre wichtig und die andere einfach bescheißt, dann würde ich mich echt verarscht vorkommen.
Aber es bleibt ein Diktator, ob wohlwollend oder nicht. Und ich vermute mal, dass du lieber in einer schlecht geführten Demokratie als einer wohlwollenden Diktatur lebst.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2191 am: 4.04.2011 | 12:24 »
@Sphärenwanderer
Du hast in beiden Fällen absolut recht.

Ein

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2192 am: 4.04.2011 | 12:26 »
@Sphärenwanderer
Ich weiß gar nicht, mit was für SL ihr alle spielt.

Bei mir ist es sogar oft so, dass mich meine Spieler mit großen Augen angucken und fragen, ob sie nochmal neuwürfeln können oder ob wir jetzt den Wurf einfach ignorieren oder sogar eine Probe einfach weglassen können.

Warum soll ich da ein Idiot sein und nein sagen? Ich sitze schließlich am Spieltisch um mit meinen Freunden ein paar Stunden Spaß zu haben.

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2193 am: 4.04.2011 | 12:34 »
Zitat
@Sphärenwanderer
Ich weiß gar nicht, mit was für SL ihr alle spielt.

Bei mir ist es sogar oft so, dass mich meine Spieler mit großen Augen angucken und fragen, ob sie nochmal neuwürfeln können oder ob wir jetzt den Wurf einfach ignorieren oder sogar eine Probe einfach weglassen können.

Warum soll ich da ein Idiot sein und nein sagen? Ich sitze schließlich am Spieltisch um mit meinen Freunden ein paar Stunden Spaß zu haben.
Da ist auch nichts gegen einzuwenden, habe ich selbst oft genug gemacht. Man sollte sich in dem Fall nur bewusst sein, dass man sich was die Relevanz der Würfel beträgt, selbst betrügt. Ist auch eher eine theoretische Frage (wie viele moralische Fragen auch), weil dieser Grad von Selbstbetrug den meisten entweder gar nicht bewusst oder vollkommen egal ist.  ;D
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Offline Boba Fett

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2194 am: 4.04.2011 | 12:38 »
Es gab gerade im Thread "Saldor Foslarin ist tot"


... Boba verstehe ich beispielsweise so, ich verfolge da wie von Boba zitiert einen anderen Ansatz, den ich "pragmatischer" nennen würde. Da gibts halt ein recht breites Meinungsspektrum.

Ich vermute mitlerweile, dass das oft einfach vieles aus dem individuellen Rollenspiel-Werdegang resultiert.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Rollenspiel ist nun mal vielschichtig. Auch in der Art, wie man es erleben und wie man damit "groß" werden kann...

Zitat
Aber: eigentlich hatte ich vermutet, dass sich die allermeisten, forenaktiven Rollenspieler so weit mit dem Thema auseinandergesetzt hätten, um ...

Das einzige was mich daran verwundert hat ist, die unreflektierte Reaktion einiger Leute.
Durch die Tatsache, dass der Abenteuerverlauf stark abweichen konnte (Soweit ich das ohne große G7 Kenntnis erkennen konnte alleine durch die Existenz "Abu Terfas", der ja eigentlich schon nicht mehr existieren sollte), war doch klar erkennbar, dass der Spielleiter nicht massives Railroading betreibt, sondern dass die Abenteuer durch aus Eigendynamik entwickeln können.

Einzig mögliches Fazit kann daher nur sein, dass die Runde (zumindestens der Spielleiter) das wohl so möchte.
Das kann man werten, aber danach wurde nicht gefragt. (Anm: Dass die ewigen Gleichschritt-Begeisterten das trotzdem tun würden, war aber nicht wirklich überraschend)
Also kann man nur noch drüber spekulieren, wie es jetzt am besten weitergehen sollte.
Reset und dergl. ist irrelevant, denn wenn Plotkanon konform gespielt würde, wäre es nicht zu so einer Entwicklung gekommen. Erst offen spielen, dann die "wir spielen es so lange bis es das erwünschte Ergebnis hat" Keule nehmen, ist doch inkonsequent.

Ich empfand die Situation sogar eher als sehr interessant, denn man hätte wohl offensichtlich weiterspielen können, und das mit einigen G7 untypischen AddOns (zB die Bannstrahler zum Feind zu haben). Ja, prima, endlich ist der SpL gefordert und die Story wird interessant und entwickelt sich über das ewig wiedergekäute Plot-Kaugummi weiter.

Since then, sky is wide open...

Take my love, take my land
Take me where I cannot stand
I don't care, I'm still free
You can't take the sky from me
Take me out to the black
Tell them I ain't comin' back
Burn the land and boil the sea
You can't take the sky from me



Zitat
Das Railroading wird damit also eingesetzt, um die Kompatibilität mit Folgeprodukten sicherzustellen. Puh, das ist schon eine krasse Nummer.

Wieso krasse Nummer?
Imho ist das eine der wenigen nachvollziehbaren Intentionen, die man akzeptieren kann.
« Letzte Änderung: 4.04.2011 | 13:25 von Boba Fett [away] »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Harlan

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2195 am: 4.04.2011 | 12:45 »
Ich habe auch elend lange DSA mit gedrehten Würfeln "gespielt". Nach der Erfahrung spiele ausschließlich mit offenen Würfeln. Ein Wort zum Thema: unpassende Ergebnisse versauen die Dramaturgie: neulich mit Jörg D. gespielt, bei dem das D für Drama steht und dabei nicht eine Sekunde lang den Eindruck gehabt, dass irgend ein Würfelergebnisse im Sinne einer gespielten Dramaturgie "unpassend" sein könnte.

Unpassend sind Würfelergebnisse immer nur im Sinne einer geplanten Eisenbahnfahrt, das wohl.

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2196 am: 4.04.2011 | 12:49 »
@Sphärenwanderer
Ich sähe es eher als Selbstbetrug (um den Spielspaß), wenn man sich krampfhaft einem Wurf unterwerfen würde, wenn alle (oder die Mehrheit) das gefallene Ergebnis nicht wollen. Wobei das natürlich sehr deitsch wäre.

@Harlan
Wir würfeln offen, trotzdem blicken wir über Würfelwürfe hinweg, die uns nicht passen. Da besteht kein Zusammenhang.

Offline Benjamin

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2197 am: 4.04.2011 | 12:55 »
@Harlan
Wir würfeln offen, trotzdem blicken wir über Würfelwürfe hinweg, die uns nicht passen. Da besteht kein Zusammenhang.
Warum würfelt man dann überhaupt?

Offline Sphärenwanderer

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2198 am: 4.04.2011 | 13:00 »
Das meinte ich ja damit, dass die Würfel damit nur zum Entscheidungsangebot werden. Sie nehmen den Spielern die Arbeit ab, sich selbst Ergebnisse innerhalb eines gesteckten Rahmens auszudenken. Sie liefern damit zwar ein bisschen Varianz innerhalb der gemeinsam erzählten Geschichte, haben selbst aber im Grunde keinerlei Bedeutung. Wenn man so spielen möchte, ist das völlig in Ordnung, nur sollte man sich beim Würfeln nicht vormachen, dass das Ergebnis einen relevanten Unterschied macht, da das Ergebnis nur ein Angebot darstellt.
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Offline Voronesh

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 4
« Antwort #2199 am: 4.04.2011 | 13:00 »
Weil es noch 5 andere Würfelergebnisse gibt, die man randomisiert ermittelt haben will.

Für mich geht alles beim Würfeln, abgesehen vom TPK und "boring death by goblin".
Was manchmal nervt ist, das die Leute realistische Sachen fordern, aber viel unrealistischere Sachen, an die sie sich gewöhnt haben, völlig ignorieren. Wie wenn der Drache im Kino hockt und schreit "Voll unrealistisch, es gibt keine Orks."