Das Problem ist für mich eher, dass die Initiative keine RL-Simulation ist.Durch die Abhandlung am Spieltisch entsteht der Eindruck, dass jeder 6 Sekunden handelt, bevor der nächste etwas macht. Das ist dem Medium "Spiel" geschuldet. Theoretisch müssten alle Aktionen gleichzeitig abgehandelt werden. Erst alles durchspielen und zum Schluss die Ergebnisse auswerten.
So läuft es aber am Tisch nicht. Hier wird jeder Teilnehmer komplett abgehandelt. Manche können gar nichts tun, weil vor ihnen 10 Leute ihre 6 Sekunden Zeit hatten.
Dies ist bereits ein so hoher Abstraktionslevel, dass Realismusdiskussionen über zeitliche Abläufe innerhalb einer Kampfrunde jeglicher Grundlage entbehren. Die Tatsache, dass andere Würfelergebnisse zu exakt der Handlungskonstellation geführt hätten, die von den Teilnehmern gewünscht ist, macht eine Diskussion über die Zeit weiter unsinnig.
Hier wird in meinen Augen auch viel zu sehr davon ausgegangen, dass die fraglichen Teilnehmer des Kampfes sehr eng oder sogar direkt hintereinander in der Initiativereihenfolge stehen. Es kann ja aber genauso geschehen, dass der Krieger den Monstern den Vortritt lassen muss, während er den Buff des Casters abwartet. Er nimmt also bereits einen massiven Nachteil in Kauf. Was eine taktische Entscheidung darstellt, die ihn z.B. in der Reihenfolge hinter die Monster befördern kann.
Da es zudem Spieler gibt, die 5 Minuten für Ihren eigenen Zug brauchen, ohne dass sie sich mit jemandem absprechen und das Spiel jedesmal verzögern, während andere komplexe taktische Aktionen mehrere Runden voraus in zwei, drei Sätzen auskaspern und das Spiel nicht eine Sekunde aufhalten, sehe ich ehrlich gesagt nicht ein echtes Argument gegen die Verwendung von Delay.