Das soll kein Trollpost hier sein, wegen meiner Bezeichnung hier. Wie geht ihr mit dem "Zoo" an Charakteren um? Seid D&D 5 und jetzt mit Daggerheart sind ja exotische SC quasi Standard und Menschen eher die Ausnahme. Mir gefällt es nicht aber wie sehr ihr das? Ist das Ausdruck von Individualität und euch macht das nix aus Ein Tabaxi, ein Tortle, ein Dragonborn und einen Tiefling in der Party zu haben? Oder tangiert es euch nicht weil ihr nichts spielt was so ausartet? Bin gespannt auf eure Antworten?
Ich wüßte nicht mal, was daran besonders "neumodisch" sein sollte. Settings mit Dutzenden bis Tausenden von intelligenten Spezies, deren Angehörige man im Prinzip spielen könnte, wenn nur die Regeln das besser unterstützen würden, gibt's doch schon seit Anbeginn des Hobbies, und gerade die typischen D&D-Welten mit all ihrer "Monster"diversität gehören aus meiner Sicht direkt dazu ("Warum kann ich in AD&D nicht einfach direkt einen Ork spielen, wiese muß das unbedingt ein Halb-Ork sein?" "Ist halt nicht erlaubt..."). Und Regeln, die diese Unterstützung tatsächlich einigermaßen hinkriegen, gibt's wiederum insbesondere außerhalb der Fantasyblase auch genug -- so ziemlich jedes Spiel, das einigermaßen "universell" einsetzbar sein oder ausdrückliche Superhelden mit ihren verschiedensten Ursprüngen abbilden will, muß diese Aufgabe ja geradezu schon zwangsläufig stemmen.
Natürlich gibt's trotzdem immer noch Settings, in denen die Auswahl an spielbaren Charakterspezies aus diesem oder jenem Plausibilitätsgrund recht eingeschränkt sein kann -- klassisches Call of Cthulhu beispielsweise hat schon seinen Grund dafür, nur Menschen als SC zu unterstützen (soweit die sich nicht im Lauf des Spiels zu etwas anderem entwickeln, was auch schon vorgekommen ist). Die Idee, daß alles außerhalb von EDO-SC so suuuperneu und -exotisch sein soll, ist meiner unbescheidenen Meinung nach aber schlicht dem fehlenden Blick über den Tellerrand geschuldet. :)
Die meisten, die Exoten spielen wollen, wollen diese doch nur spielen, weil sie etwas besonderes spielen wollen. Dies wird durch die verschiedenen besonderen Charaktere aus Filmen, Büchern und Videospielen noch verstärkt. Oft genug können sie mit dem Charakter überhaupt nicht umgehen. Und oft genug ignoriert auch der SL, dass ein SC eignetlich so exotisch ist, dass er überall auffallen und entsprechende Reaktionen verursachen müsste.
Ich finde den Zoo eher blöd. Schön prägnant ist immer die Situation, wenn jeder in der Gruppe ein Exot ist und deshalb Nachtsicht hat und nur der arme Mensch muss an der Hand durch die Höhle geführt werden, weil er als einziger nix sieht.
Ja, aber dann sollte doch der Ansporn da sein, diese auch besonders darzustellen oder? Sonst ist es doch nur eine Art "Skin" oder "Color", die Du Deinem herkömmlichen Char gibst.Das ist es ja gerade. In den meisten Fällen wird der Exot einfach nicht exotisch gespielt sondern als Mensch.
Die meisten, die Exoten spielen wollen, wollen diese doch nur spielen, weil sie etwas besonderes spielen wollen. Dies wird durch die verschiedenen besonderen Charaktere aus Filmen, Büchern und Videospielen noch verstärkt. Oft genug können sie mit dem Charakter überhaupt nicht umgehen. Und oft genug ignoriert auch der SL, dass ein SC eignetlich so exotisch ist, dass er überall auffallen und entsprechende Reaktionen verursachen müsste.
Die meisten, die Exoten spielen wollen, wollen diese doch nur spielen, weil sie etwas besonderes spielen wollen.
...ja, natürlich wollen die Leute "Exoten" spielen. Das fängt ja schon mit der Idee an, unbedingt so was Unwahrscheinliches wie einen hauptberuflichen Abenteurer darstellen zu wollen, statt sich mit einem bodenständigen Bauern oder Handwerker zu begnügen! ::)
Hmm.. Wie ist das gemeint? Ein geistreicher Scherz? Oder ein ernsthafter Einwand. Ersteres finde ich OK. Zweiteres müsstest Du ein wenig ausführen. Das Argument, dass "Abenteurer" eh Exoten sind und man dann noch beliebig viele Schippen Exotik draufwerfen kann, teile ich nicht. Meinst Du wahrscheinlich auch nicht.
...na, wer traut sich? >;D
Für mich hängt die Antwort davon ab, was die Welt sein will, in der man spielt. Das ist ein bisschen wie bei Zauberern - wenn die Welt sagt, dass Zauberer die Mega-Ausnahme sind, dann finde ich drei Zauberer in einer fünfköpfigen Gruppe seltsam. Genauso geht es mir, wenn exotische Völker auch wirklich Exoten sein sollen - dann ist die von dir angesprochene Mischung eher strange.
Das ist aber so.
Minderheiten und marginalisierte Gruppen tendieren dazu, sich zusammenzuschließen.
Sprich: in einem Setting in dem Tieflinge nur 3% der Gesamtbevölkerung ausmachen, und zudem von Xenophobie betroffen sind, ist es wahrscheinlicher eine Abenteurergruppe bestehend aus fünf Tieflingen zu treffen, als in einem Setting wo diese 33,33% der Bevölkerung ausmachen, und eine anerkannte kulturschaffende Spezies sind. Und es ist wahrscheinlicher, als dass sich jeder dieser 5 Tieflinge eine Gruppe von 4 Menschen sucht, und da dort den "Gruppenexoten" spielt.
Letztendlich ist eine Abenteurergruppe ein Tropfen im Ozean der Welt, insofern muss die nicht repräsentativ sein. SL die das fordern, wollen in der Regel nur ihre kewlen NSC pushen, und die SC auf deren Kosten beschneiden (habe ich fast nur in DSA so erlebt, wo einige SL die Regel hatten "Nur ein Elf oder Zwerg pro Spielgruppe" - was angesichts der Demographie von Aventurien schonmal richtiger Schachfug war).
Sprich: in einem Setting in dem Tieflinge nur 3% der Gesamtbevölkerung ausmachen, und zudem von Xenophobie betroffen sind, ist es wahrscheinlicher eine Abenteurergruppe bestehend aus fünf Tieflingen zu treffen
Oh, ich würde sagen, ca. 50/50. Denn letztendlich kann ich mir wirklich nicht viele Spieler vorstellen, die im Spiel so einfach gar nichts Besonderes sein wollen -- nicht mal in traditionellen Klassensystemen mit ihrem Sei-gefälligst-so-wie-alle-anderen-Schablonenansatz.
Das ist aber so.
Minderheiten und marginalisierte Gruppen tendieren dazu, sich zusammenzuschließen.
Letztendlich ist eine Abenteurergruppe ein Tropfen im Ozean der Welt, insofern muss die nicht repräsentativ sein. SL die das fordern, wollen in der Regel nur ihre kewlen NSC pushen, und die SC auf deren Kosten beschneiden (habe ich fast nur in DSA so erlebt, wo einige SL die Regel hatten "Nur ein Elf oder Zwerg pro Spielgruppe" - was angesichts der Demographie von Aventurien schonmal richtiger Schachfug war).
Bin nicht ganz sicher, ob ich Dich recht verstehe. Aber ich denke schon, dass es ein gewisses Interesse an "bodenständigen" Spielwelten gibt, deren Befürworter genau das wollen: Plausibel in der Spielwelt verankerte Figuren, die das typische der Spielwelt darstellen und nicht die Ausnahmefälle.
Was das mit den "kewlen NSC" zu tun haben soll, erschließt sich mir überhaupt nicht.
...na, wer traut sich? >;D
("Warum kann ich in AD&D nicht einfach direkt einen Ork spielen, wiese muß das unbedingt ein Halb-Ork sein?" "Ist halt nicht erlaubt...").
Ich mach das halt, wie das System bzw. die Spielwelt das vorsieht und wie meine Spieler das wünschen. Von Vorschriften a la nur 1 Magiewirker oder nur 1 Elf halte ich nichts.
Den Zoo gab es doch eigentlich schon immer.Nein, den Zoo gab es früher noch nicht. Es gab schon immer in verschiedenen Settings atypische Rassen. Das fing schon mit T&T an, wo Wichtel und Feen spielbar sind. Aber alle Settings hatten Einschränkungen. Man konnte nicht einfach alles spielen, was einem einfiel. Meiner Meinung nach hat sich das mit D&D 4e geändert. D&D 3e bot zwar auch schon viele neue Rassen an, aber die verschiedenen Settings hatten immer noch Einschränkungen. Mit 4e fielen diese weitgehend weg. Und 5e frührte den Zoo erst so richtig ein, denn erst jett war alles erlaubt.
Talislanta, Earthdawn hatten die auch schon vor über 30 Jahren.
AD&D Dark Sun und Planescape ebenso.
Finde ich okay, denn irgendwo muss sich ein Setting ja auch vom 08/15 Tolkien-Standard absetzen.
Und genug Standard-Settings gibt es ja auch nun wirklich. Aventurien, Midgard, Mittelerde, vergessene Reiche (vor D&D4), Warhammer Fantasy...
Ich finde es gut, dass Regelsysteme, die sich nicht auf ein einzelnes Setting konzentrieren, (also so wie D&D5) sich da etwas diverser aufstellen.
Es ist ja erst einmal ein Angebot und in Session 0 kann man sich ja einigen, wie bunt das Dorf sein soll, aus dem die Helden kommen.
Den Zoo gab es doch eigentlich schon immer.
Talislanta, Earthdawn hatten die auch schon vor über 30 Jahren.
AD&D Dark Sun und Planescape ebenso.
Ja, ich glaube auch, dass das im Grunde kein neues Phänomen ist. Spielbare Exoten gab's ja, wenn ich mich richtig erinnere, schon in den frühen Zines.
Mutmaßlich hat sich das Verhältnis von Traditionalisten und Exotenspielern mit D&D5 nochmal ein bisschen verschoben, weil viele Neuspieler dazugekommen sind, und die eben nicht zwingend mit Herr der Ringe, Conan & Co. sozialisiert wurden, sondern eher mit Guardians of the Galaxy & Co., aber am Ende bleibt's m.E. hauptsächlich eine Geschmacksfrage.
Jetzt gehöre ich zwar auch eher zur "Mensch, Zwerg, Elf - wenn Du was Exotisches willst, spiel 'nenHobbitHalbling"-Fraktion, aber letztlich ist das einfach ein weiterer Punkt, über den man ggf. zu Spielbeginn mal sprechen sollte, damit man einen für alle brauchbaren Konsens hinbekommt (oder feststellt, dass man halt nicht zusammenkommt).
Hinzu kommt, wie gesagt, daß das aus meiner Sicht bestenfalls ein sehr fantasyspezifisches Phänomen ist. Science-Fiction-Rollenspiele hatten auf der anderen Seite noch nie ein Problem mit spielbaren Aliens und/oder Robotern...sicher, auch da gibt's Settings ohne, aber im klassischen Weltraumopernformat bis hin zurück zu Traveller gehören solche Figuren einfach mit zum Alltag.
... Spielbare Exoten gab's ja, wenn ich mich richtig erinnere, schon in den frühen Zines. ...Aber die waren nie offiziell!
Hinzu kommt, wie gesagt, daß das aus meiner Sicht bestenfalls ein sehr fantasyspezifisches Phänomen ist. Science-Fiction-Rollenspiele hatten auf der anderen Seite noch nie ein Problem mit spielbaren Aliens und/oder Robotern...sicher, auch da gibt's Settings ohne, aber im klassischen Weltraumopernformat bis hin zurück zu Traveller gehören solche Figuren einfach mit zum Alltag.Hier habe ich eher die gegenteilige Beobachtung gemacht. Alle wollen nur Menschern spielen. Selbst bei Star Wars.
Das soll kein Trollpost hier sein, wegen meiner Bezeichnung hier. Wie geht ihr mit dem "Zoo" an Charakteren um?das kommt darauf an was thematisch ich will, nur Menschen, nur EDO, EDO angepasst ggf mit Zoo - ++++, kein EDO; keine Menschen aka - nur Zoo +++,
Hier habe ich eher die gegenteilige Beobachtung gemacht. Alle wollen nur Menschern spielen. Selbst bei Star Wars.
Plausibel in der Spielwelt verankert sind in der Tat nur Bauern, Händler, etc. (schon Adlige sind recht exotisch). Eine Abenteurergruppe von Taugenichtsen, ist nicht typisch für die meisten Spielwelten (nicht für Aventurien, nicht für die Realms, ganz sicher nicht für Midnight), aber ich habe trotzdem noch nie erlebt, dass diese deswegen plausibel behandelt wurde.Das ist ein generelles Problem im Worldbuilding vieler Fantasysettings, was umso absurder ist, da es super einfach zu korrigieren ist - Abenteurergilden.
Und ich habe auch gar kein Problem damit, einen Menschen zu spielen; der kann auf seine Weise schließlich genauso eigenartig und besonders sein wie jeder "Exot". Nur, wenn mir eine Spielwelt (oder Spielleitung...) mit einer prall gefüllten Wundertüte an anderen intelligenten Völkern und Kulturen entgegenkommt, bloß, um mir dann, wenn ich doch mal "Hm, eigentlich könnte ich ja auch mal eine Weile einen von denen spielen..." denke, die Tür vor der Nase zuzuschlagen und mahnend den Zeigefinder zu heben, dann komme ich mir natürlich, salopp gesagt, verarscht vor.
Das soll kein Trollpost hier sein, wegen meiner Bezeichnung hier. Wie geht ihr mit dem "Zoo" an Charakteren um? Seid D&D 5 und jetzt mit Daggerheart sind ja exotische SC quasi Standard und Menschen eher die Ausnahme. Mir gefällt es nicht aber wie sehr ihr das? Ist das Ausdruck von Individualität und euch macht das nix aus Ein Tabaxi, ein Tortle, ein Dragonborn und einen Tiefling in der Party zu haben? Oder tangiert es euch nicht weil ihr nichts spielt was so ausartet? Bin gespannt auf eure Antworten?
Ja, aber ich denke, die ursprüngliche Frage in diesem Thread lautete ja auch eher: Wie findet ihr es, dass sich in einem Fantasy-Setting immer mehr Spezies spielen lassen? Wie hier bereits ausgearbeitet wurde, ist das aber wohl eher eine Frage der zu bespielenden Welt. Von bodenständig über düster bis kunterbunt ist hierbei ja alles möglich.
Und "kunterbunt" beschreibt mMn gerade und speziell den klassischen (A)D&D-Monsterzoo praktisch perfekt, denn eine Welt mit all denen (oder auch nur der Hälfte davon) ist eigentlich schon extrem divers im neudeutschen Sinne. Da hält so ziemlich kein klassisches Fantasysetting aus anderen Medien auch nur annähernd mit.
Ich weiß nicht, ob ich Dich missverstanden habe. Meinst Du mit "Monsterzoo" die spielbaren Völker oder wirklich die Monster? Weil letzteres ist ja was anderes und muss nicht zwingend mit ersterem korrelieren.
Aber die waren nie offiziell! Hier habe ich eher die gegenteilige Beobachtung gemacht. Alle wollen nur Menschern spielen. Selbst bei Star Wars.
Das ist ein generelles Problem im Worldbuilding vieler Fantasysettings, was umso absurder ist, da es super einfach zu korrigieren ist - Abenteurergilden.
Die machen super viel Sinn in einer dezentralisierten feudalistischen Welt, in der sich die Bewohner regelmäßig mit allerhand exotischem Kram herumschlagen müssen, aber oft nicht die Mittel haben das Problem selbst zu erledigen.
Also wen ruft man dann, wenn Not ist? Genau, die Monsterjäger von der Abenteurergilde.
Star Wars ist auch das beste Beispiel für eine bunte gemischte Welt. Nur das Imperium ist ja rassistisch.
Im EU wird es zuweilen auch andersrum genauso dargestellt -- in den Randgebieten, wo das Imperium keine echte Präsenz hat, sind Menschen die Underdogs, die rassistisch diskriminiert werden.
Hinzu kommt, wie gesagt, daß das aus meiner Sicht bestenfalls ein sehr fantasyspezifisches Phänomen ist. Science-Fiction-Rollenspiele hatten auf der anderen Seite noch nie ein Problem mit spielbaren Aliens und/oder Robotern...sicher, auch da gibt's Settings ohne, aber im klassischen Weltraumopernformat bis hin zurück zu Traveller gehören solche Figuren einfach mit zum Alltag.
Oh, das würde in einem passenden Setting durchaus funktionieren. Es müßte halt nur eins sein, in dem die Menschen mal nicht die eine dominante Spezies sind, sondern beispielsweise gerade aufgrund ihrer ausgeprägten Nachtblindheit "nur" ein nachrangiges Vasallenvolk des Elfenimperiums oder eines anderen den Ton angebenden Nichtmenschenreichs...na, wer traut sich? >;D
Kommt drauf an. Teilweise hat man dann wieder das Problem, dass diese Aliens sehr, sehr eindimensional sind (so wie in Star Trek oder noch mehr bei Star Wars) und kaum genug Hintergrund bieten, um diese wirklich zufriedenstellend darzustellen.
Nein, den Zoo gab es früher noch nicht. Es gab schon immer in verschiedenen Settings atypische Rassen. Das fing schon mit T&T an, wo Wichtel und Feen spielbar sind. Aber alle Settings hatten Einschränkungen. Man konnte nicht einfach alles spielen, was einem einfiel. Meiner Meinung nach hat sich das mit D&D 4e geändert. D&D 3e bot zwar auch schon viele neue Rassen an, aber die verschiedenen Settings hatten immer noch Einschränkungen.
Also die Frage für mich ist eher: Warum tangiert es dich, wie sich der (D&D-)Mainstream entwickelt? Warum ist es wichtig, ob es "begrüßenswert" ist? Was ändert es an deinen Spielrunden?
Ich möchte daran erinnern der die Gruppe im Herrn der Ringe auch ein "Zoo" war. Ein Maia, ein Elb, ein Zwerg, eine Gruppe von Halblingen, ein Mensch mit Dúnedain Blut und einem einzigen echten Menschen. Was uns heute so "geerdet" vorkommt war damals auch exotisch.
Ich bin nicht sicher, ob Dinge, die in Büchern und Filmen funktionieren, auch im Rollenspiel funktionieren.
Hinzu kommt, wie gesagt, daß das aus meiner Sicht bestenfalls ein sehr fantasyspezifisches Phänomen ist. Science-Fiction-Rollenspiele hatten auf der anderen Seite noch nie ein Problem mit spielbaren Aliens und/oder Robotern...sicher, auch da gibt's Settings ohne, aber im klassischen Weltraumopernformat bis hin zurück zu Traveller gehören solche Figuren einfach mit zum Alltag.SciFi-Setting haben aber oft genau das Problem, dass die Aliens dort entweder nur komisch aussehende Menschen sind oder massiver Flanderisierung zum Opfer fallen (also auf ihren Kernaspekt reduziert und zu Stereotypen degradiert werden). Einen gute Alienrasse zu schreiben ist garnicht so einfach und braucht definitiv mehr als eine einseitige Speziesbeschreibung.
SciFi-Setting haben aber oft genau das Problem, dass die Aliens dort entweder nur komisch aussehende Menschen sind oder massiver Flanderisierung zum Opfer fallen (also auf ihren Kernaspekt reduziert und zu Stereotypen degradiert werden). Einen gute Alienrasse zu schreiben ist garnicht so einfach und braucht definitiv mehr als eine einseitige Speziesbeschreibung.
...und die menschlichen Kulturen kommen im Vergleich dazu besser weg? Na, ich weiß nicht; auch bei denen bedienen sich die Damen und Herren (und andere) Settingbastler meiner Erfahrung nach meist schlicht bei bekannten Stereotypen und lassen es dann der Bequemlichkeit halber auch oft gleich dabei. Insofern ist das also aus meiner Sicht kein Punkt, der ausgerechnet Nichtmenschen besonders negativ auszeichnet.
Das soll kein Trollpost hier sein, wegen meiner Bezeichnung hier. Wie geht ihr mit dem "Zoo" an Charakteren um? Seid D&D 5 und jetzt mit Daggerheart sind ja exotische SC quasi Standard und Menschen eher die Ausnahme. Mir gefällt es nicht aber wie sehr ihr das? Ist das Ausdruck von Individualität und euch macht das nix aus Ein Tabaxi, ein Tortle, ein Dragonborn und einen Tiefling in der Party zu haben? Oder tangiert es euch nicht weil ihr nichts spielt was so ausartet? Bin gespannt auf eure Antworten?Der SL bei dem ich das spiele, lässt generell keine Exoten zu. (Elfen und Zwerge sind noch Ok, der Rest nicht)
Die meisten, die Exoten spielen wollen, wollen diese doch nur spielen, weil sie etwas besonderes spielen wollen.
Ein Problem am "Zoo" ist halt teilweise auch das Design, das wirkt oft arg klamaukig.
Ein Problem am "Zoo" ist halt teilweise auch das Design, das wirkt oft arg klamaukig.Was klamaukig ist und noch mehr, was störend klamaukig ist, ist halt auch extrem subjektiv, wie alles, das mit Artwork zu tun hat.
Ich meine oft genug erlebe ich es das Spieler die einen Elfen spielen eigentlich einen Menschen mit spitzen Ohren spielen,
(Also insbesondere wenn beim dauerlauf der Gnom an einem Menschen vorbeizieht - das hat mich doch nachhaltig geschockt).
Tatsächlich schlimmer finde ich aber wenn die wahl der Spezies so wenig bis gar kein einfluss auf das Spiel hat (angeklebte Ohren/Bärte, etc) - exemplarisch etwa das neue Midgard System to be - wo es ziemlich egal ist was man spielt als Spezies - die Auswirkungen sind marginal. (Also insbesondere wenn beim dauerlauf der Gnom an einem Menschen vorbeizieht - das hat mich doch nachhaltig geschockt).
Warum gibt es eigentlich die Befürchtung/Annahme, dass Exoten bei Spielenden die Stimmung ruinieren würden, weil sie "sicher" nicht richtig dargestellt werden, während eben diese Darstellung durch SL niemals hinterfragt wird (die ja für das Spielen in einem Fantasy-Setting unumgänglich ist)?
Tatsächlich schlimmer finde ich aber wenn die wahl der Spezies so wenig bis gar kein einfluss auf das Spiel hat (angeklebte Ohren/Bärte, etc) - exemplarisch etwa das neue Midgard System to be - wo es ziemlich egal ist was man spielt als Spezies - die Auswirkungen sind marginal. (Also insbesondere wenn beim dauerlauf der Gnom an einem Menschen vorbeizieht - das hat mich doch nachhaltig geschockt).
Ist das wirklich eine belastbare Prämisse, dass die Rolle des ein Exot Seienden / der eine Exotin Seiende durch SL nicht hinterfragt wird? Wie arg irgendwelche Rollen "hinterfragt" werden, dürfte doch ausgeglichen sein.Wie belastbar eine Prämisse in sehr begrenzten Foren halt sein kann. Die Diskussion zu exotischen Spielcharaktere poppt auf jeden Fall über die Jahre immer wieder auf und ich verstehe nicht, warum das bei Spielenden als mögliches Problem gesehen/empfunden wird, was die SL eigentlich ständig macht.
Natürlich ist es reine Geschmacksfrage, ob man in sehr diversen Settings generell spielen will oder nicht. Aber wenn man das nicht tut, stellt sich ja auch die Frage nach den exotischen Charakteren gar nicht.
Letztlich läuft es also auf die Frage hinaus: Welchen "Ton/Stil" soll die Gruppe und auch die Welt haben.Genau das. Was ist daran schwierig? Das redet man aus und entweder kommt man auf einen Nenner oder nicht, dann spielt man halt was anderes oder in dieser Personenkonstellation gar nicht. Das ist jetzt nicht anders als bei der Wahl einer Welt oder eines Systems.
Mittelalterliche Settings, die ohne jede Erläuterung bis ins hinterletzte Dorf multi-kulti sind, sind mir ein Graus. Da ist einfach ein urbaner Ist-Zustand unbedacht in die Vergangenheit gespiegelt worden. Das soll modern sein, ist aber letztlich unabsichtlich rassistisch: Wieso leben eigentlich in einem Hobbitdorf offensichtlich seit Jahrhunderten Halblinge weißer und schwarzer Hautfarbe tolerant nebeneinander, ohne dass irgendwie mal zwischen den Familien sexuell und nachkommensmäßig mal eine Vermischung eingetreten ist? Ärgert mich jedes Mal.
Ich fände es schön, wenn man auch im Rollenspiel differenzieren würde: In einer Piratenbucht, eine Hafenstadt, einem Söldnerhaufen soll es ein wildes Völker- und Speziesgemisch geben. Abseits davon soll das deutlich abnehmen. Und in der Provinz mag jemand, der anders aussieht auch ein echter Exot sein.
Wobei ich nicht meine, dass Exoten überall mit Rassismus und Xenophobie zu tun haben sollen. Dass man kulturell ein Volk von Fieslingen so aufstellt, aus dramaturgischen Gründen meinetwegen. Aber als Grundstimmung einer Spielwelt finde ich das toxisch und den Spielern auch den falschen Floh ins Ohr gesetzt. Rassismus ist nicht natürlich.
Und natürlich: Star Wars oder wenn man die Storm-Welt Pandarve als Vorbild nehmen würde - da herrscht ein buntes Durcheinander und da ist es auch plausibel. Aber eben nicht in jedem Fantasy-Setting, in dem schon die Reise in die nächste Stadt ein Angehen ist, das man lieber den Abenteuern überlässt.
Wenn man diese Prämisse ansetzt, hat das Spielen von allzu exotischen Gruppen natürlich auch einfach Einfluss auf die Art der Kampagne. Bist Du überall "der merkwürdige Haufen aus Fremden", werden bestimmte Abenteuer ganz anders ausfallen als mit Leuten, die in der Umgebung einfach als "normal" hingenommen werden. Und gemeint ist auch hier nicht zwingend "Rassismus", sondern zunächst mal die Auffälligkeit und eventuell auch das Misstrauen (Angst usw...) gegenüber fremdartigen Wesen.
Seid D&D 5 und jetzt mit Daggerheart sind ja exotische SC quasi Standard und Menschen eher die Ausnahme. Mir gefällt es nicht aber wie sehr ihr das? Ist das Ausdruck von Individualität und euch macht das nix aus Ein Tabaxi, ein Tortle, ein Dragonborn und einen Tiefling in der Party zu haben? Oder tangiert es euch nicht weil ihr nichts spielt was so ausartet? Bin gespannt auf eure Antworten?
Warum jetzt Zwerge, Elfen und Halblinge allgemein akzeptiert sind, ist für mich schwer nachzuvollziehen.
(wo ist mein SC-Ent, hmmm?)
Wenn der Gnom in besserer Form ist als der Mensch -- sicher, warum nicht. Gerade beim Dauerlauf kommt's ja auf mehr als nur die Schrittlänge an.
Der einzige unterschied ist - das es keinen unterschied gibt. Also bei gleicher "Form" ist es da gerade egal ob du 1,8 oder 0,45m groß bist. Das war/ist jedenfalls für mich schon ein ziemlicher Bruch im System. Und ja da kommt es dann schon auf die "Größe" an.
Was bringt eine neue/andere Spezies wenn sie eigentlich zu gleich ist mit den anderen?
Sehr spannender Gedanke! Wo ist denn der Ent hin? Der hätte, vielleicht größenmäßig ein bisschen angepasst, problemlos zum Standardrepertoire gehören können.
B) Dann wurde es völlig Absurd mit Tabxi, Tortle usw. Einfach Völker ohne Erklärung oder Hintergrund in die etablierten Fantasy Welten zu lassen stößt mir auf. Oder sollten die nur für Spelljammer und Planescape sein? Das wurde nie so klar kommuniziert. Dann sei so mutig und mach was eigenes wie Humblewood. Da gibt es keine EDO. Ist OK für mich.
Was ein Exot ist, ist stark settingabhängig.Bis auf den letzten satz, stimme ich Dir voll und ganz zu. D&D ist genau genommen nicht so settingunabhängig, wie man meint. WotC wäre vielleicht besser damit gefahren, diese Zielgruppe mit einem eigenen setting zu versorgen statt bestehende Settings entsprechend umzubauen. Dann wären nämlich die Exoten in diesem Setting keine Exoten.
...
Für Leute, deren erste Fantasy-Erfahrungen z.B. League of Legends ist, sind sicherlich noch ganz andere Kreaturen völlig ungewöhliche Spielercharaktere. Insofern finde ich es überhaupt nicht verwunderlich oder verwerflich, dass D&D als settingunabhängiges System versucht, sich auch zu dieser Zielgruppe hin zu orientieren.
Bis auf den letzten satz, stimme ich Dir voll und ganz zu. D&D ist genau genommen nicht so settingunabhängig, wie man meint. WotC wäre vielleicht besser damit gefahren, diese Zielgruppe mit einem eigenen setting zu versorgen statt bestehende Settings entsprechend umzubauen. Dann wären nämlich die Exoten in diesem Setting keine Exoten.
Bis auf den letzten satz, stimme ich Dir voll und ganz zu. D&D ist genau genommen nicht so settingunabhängig, wie man meint. WotC wäre vielleicht besser damit gefahren, diese Zielgruppe mit einem eigenen setting zu versorgen statt bestehende Settings entsprechend umzubauen. Dann wären nämlich die Exoten in diesem Setting keine Exoten.
In welcher Hinsicht besser gefahren? In Hinsicht Erfolg, Fame und $$$ wohl eher nicht. 8]In jeder Hinsicht. ;)
Ich finde Caranfangs Definitionsvorschlag hier leider nicht so ganz hilfreich. Wenn also ein Setting als "spielbare Standardrassen" den kompletten Zoo auflistet, ist nichts davon ein Exot, weder der Krokofant noch der Roboterkraken. Und umgekehrt ist laut 5E-PHB nichtmal der Halbelf eine Standardrasse. Also mir hilft das leider nicht weiter.Wenn, dass Setting (!!! (Nicht das Regelwerk)) wirklich den kompletten Zoo als spielbare Standardrassen hat, dann passt das schon. Aber dann muss der Zoo auch permanent präsent sein.
Tendenziell würde ich eher andersrum argumentieren, tue mich aber gerade mit der Formulierung etwas schwer. Grob: Exot ist zum einen, was dem Neuling / Casual erstmal nichts sagt.
Will sagen, jeder der nicht unter einem Stein gelebt hat, hat eine ungefähre Vorstellung von Elfen, Zwergen und Co. Aber um zu wissen, was ein Tabaxi oder ein Firbolg ist, muss man schon etwas tiefer in der Materie drin sein.
Außerdem würde ich zu den Exoten noch alles packen, was klassischerweise eher die Bösewichter sind. So Kroppzeug wie Orks, Vampire, Dunkelelfen.
Das Ganze ist also leider son bisschen Elephant Test: man tut sich schwer ihn zu beschreiben, aber man erkennt ihn wenn man ihn sieht.
Eigentlich gehe ich erstmal vom popkulturellen bis folkloristischen "Standard" aus - sprich, jeder kennt den Herrn der Ringe, jeder kennt die Brüder Grimm.
Ich wollte mal Meinungen aus Deutschland dazu lesen. Wenn ihr nämlich mal bei RPGhorrorstories reinlest im Reddit Sub werdet ihr feststellen das viele DMs gehatet werden weil sie den Spielern eben nicht alles erlauben. Oder auch aus anderen Foren in US of A
Ich finde die Bezeichnung "Zoo" echt grenzwertig...
Das "Problem" ist das die Spiele und Abenteuer für die neuen Spieler und die neue Ziegruppe gemacht werden und die sind halt diejenigen die Marvel toll finden und das spielen wollen.
...was dann wiederum nichts anderes ist als das, was Gygax & Co. auch schon gemacht haben, nämlich das anzubieten, wovon sie dachten, daß es sich gut verkaufen würde. Nur sahen in den 1970ern und -80ern halt Medienlandschaft und "Zeitgeist" noch etwas anders aus als heute (und, wie schon früher gesagt, auch Ur-D&D war schon alles andere als "bodenständig").
Womit sich die Frage ja eigentlich ein wenig umdrehen ließe: wer will freiwillig zu den alten Leuten gehören, die auf der Parkbank hocken und über die Jugend von heute klagen? >;D
Womit sich die Frage ja eigentlich ein wenig umdrehen ließe: wer will freiwillig zu den alten Leuten gehören, die auf der Parkbank hocken und über die Jugend von heute klagen? >;D
Ich finde nicht, dass der "Zoo" eine alternativlose Entwicklung wäre. Mit Game of Thrones war bzw. ist z.B. eine Fantasywelt sehr populär, die viel eher auf Realismus durch Nähe zum irdischen setzt.
"The Witcher" kommt mir auch eher wie klassische Fantasy vor, was die Spezies betrifft. Mit "Kingdom Come Deliverance" ist ja momentan ein Spiel sehr erfolgreich, dass komplett auf Fantasy verzichtet. Ich denke also nicht, dass Rollenspiele keine andere Wahl haben, um heute erfolgreich zu sein.
Ich persönlich würde mich weniger am Zoo an sich stören, als an der Frage, wie sowas denn konkret ausgespielt wird. Klar macht es bei der Erschaffung wahrscheinlich Spass, sich möglichst abgefahrene Konzepte zu überlegen. Aber macht die total fremdartige Spezies mit ihren drei Begleittieren dann wirklich einen Unterschied am Spieltisch oder vergisst man nach kurzer Zeit eh wieder, was da auf dem Charakterblatt steht?
Ich spiele selbst DSA, hier sind entsprechende Gruppenkonstellation zwar theoretisch möglich aber ziemlich schwierig umsetzbar und das Setting macht einem das auch deutlich. Aber auch hier kenne ich die SC Konzepte, die in der Theorie wahnsinnig abgefahren klingen, sich dann am Spieltisch trotzdem anfühlen wie ein stinknormaler Held.
Viele Menschen haben schon Schwierigkeiten damit, sich in einen Menschen reinzuversetzen. Wie soll das bei völlig erfundenen Spezies klappen? Aber der Punkt ist halt, dass das beim Spielen ja auch nicht unbedingt das Wichtigste ist. Man will einfach mal raus aus seiner Haut und was ganz Anderes machen. Für mich war das nie so DER Ansporn. Ich wollte als Held eher immer die ungewöhnlichen Dinge ERLEBEN und nicht selbst SEIN.
Was hältst du denn von Baldurs Gate 3?
Exakt, der Anspruch eine andere Spezies auch nur annähernd plausibel darzustellen ist bei näherer Betrachtung völlig überhöht (ebenso wie als Spielleitung einen Drachen, Gedankenschinder oder sonstigen Evil-Overlord mit IQ 200+ - pun intended ;)). Oft wird ja nicht mal ein einziges Klischee, das eine andere Spezies vom Menschen abheben könnte, konsequent ausgespielt (und muss es auch nicht, wenn Charakterspiel kein Hauptthema der Runde ist).
In meinen Runden ist Charakterspiel oft sehr wichtig. Aber es geht eben darum, dass man die Figur auch langfristig als ein Individuum erkennt. Keiner von uns erwartet schauspielerische Leistung auf Profi-Niveau. Eben nur ein bisschen Individualität. Das kann auch in Bezug auf eine Spezies ein Klischee sein, was man ausspielt. Darüber hinaus sollte die Figur halt noch 2-3 Charaktermerkmale haben, die ihn nicht nur als "Exot X" auszeichnen, sondern als den guten alten [Namen hier einfügen].
Zu meiner eigenen Überraschung bin icb ein "Elfenspieler" - ich spiele also gerne Elfen, vor allem Dunkelelfen. (Spätestens jetzt dürften bei einigen Leuten die Alarmglocken schrillen. ;D)
Je exotischer ein SC, desto eher lasse ich ihn nicht zu. Es kommt aber stark auf die Kampagne an, was genau exotisch ist. Hier einige Beispiele:
- Bei D&D lasse ich eigentlich nichts zu, was erst mit 4e eingeführt wurde. Auch sind Rassen, die in der jeweiligen Spielwelt als exotisch gelten, tabu. Damit sind Tabaxi, Tortle und Dragonborn von dem Verbot betroffen, da sind entweder sehr exotisch waren oder erst mit 4e als spielbare Rasse eingeführt wurden.
Ich habe jetzt die 5 Seiten dieses Threads nicht gelesen, aber ich denke, exakt DAS ist es, was für mich DnD von "früher" von heutigem Spielgefühl unterscheidet.
Früher war alles (sofern das für High Fantasy möglich ist) etwas geerdeter - es gab hauptsächlich Menschen, Elfen, Zwerge und Halblinge. Exoten wie Tieflinge, Aasimare, Tiermenschen etc. waren wirklich die Ausnahme. Dadurch, dass das ganze heute deutlich bunter geworden ist, fühlt DnD sich für mich mehr wie Marvel als wie Herr der Ringe an.
Ich finde nicht, dass der "Zoo" eine alternativlose Entwicklung wäre. Mit Game of Thrones war bzw. ist z.B. eine Fantasywelt sehr populär, die viel eher auf Realismus durch Nähe zum irdischen setzt. "The Witcher" kommt mir auch eher wie klassische Fantasy vor, was die Spezies betrifft. Mit "Kingdom Come Deliverance" ist ja momentan ein Spiel sehr erfolgreich, dass komplett auf Fantasy verzichtet. Ich denke also nicht, dass Rollenspiele keine andere Wahl haben, um heute erfolgreich zu sein.
Wenn man Fantasy an sich nimmt (und mit Einschränkungen auch Rollenspiel) so ist es sogar so, dass früher die Settings noch ein wenig abgefahrener waren und heute das ganze deutlich geerdeter daher kommt.
Früher gab es noch deutlich mehr Kitchen Sink, inklusive Dinosaurier und Aliens neben Pharaonen und Wikingern.
Die konnte man nur nicht alle spielen oder wenn, dann mit eher Nischenprodukten.
Wenn man Fantasy an sich nimmt (und mit Einschränkungen auch Rollenspiel) so ist es sogar so, dass früher die Settings noch ein wenig abgefahrener waren und heute das ganze deutlich geerdeter daher kommt.
Früher gab es noch deutlich mehr Kitchen Sink, inklusive Dinosaurier und Aliens neben Pharaonen und Wikingern.
Die konnte man nur nicht alle spielen oder wenn, dann mit eher Nischenprodukten.
Ja ha ha, aber was gibt es alles im Hyborischen Zeitalter? Schlangenmenschen, Elefantenmemschen und anderes Zeug. Was kann man spielen? Menschen. In verschiedenen Hautfarben und Kulturen.
Auch der Satz "also die meisten wollen nur so n Exoten spielen haben aber absolut KEINE Ahnung wie der zu spielen ist" da muss ich immer mit "naja... werden dann ELFEN in dem Setting "Settingerecht" gespielt?" ich mein ein DSA Elf ist zu 90 % as written absolut nicht für's Abenteuerleben geeignet z.b.D&D-Elfen sind mit ihrem (für RPG-Verhältnisse überraschend ausführlichen und umfangreichen) Hintergrund praktisch zu 100% fürs Abenteuern gemacht - werden die settingsgerecht gespielt? Eher selten, würde ich mal behaupten.
Das soll kein Trollpost hier sein, wegen meiner Bezeichnung hier. Wie geht ihr mit dem "Zoo" an Charakteren um? Seid D&D 5 und jetzt mit Daggerheart sind ja exotische SC quasi Standard und Menschen eher die Ausnahme. Mir gefällt es nicht aber wie sehr ihr das? Ist das Ausdruck von Individualität und euch macht das nix aus Ein Tabaxi, ein Tortle, ein Dragonborn und einen Tiefling in der Party zu haben? Oder tangiert es euch nicht weil ihr nichts spielt was so ausartet? Bin gespannt auf eure Antworten?Also ich mag grundsätzlich den "Zoo". Insbesondere in (High)Fantasy-Systemen mag ich es einfach, eine gewisse (Grund)Auswahl an verschiedenen spielbaren Spezies zu haben. Am liebsten habe ich dabei eine Mischung aus ein paar "herkömmlichen", Standard-Fantasy-Völkern wie z.B. Menschen, Elfen, Zwerge und Orks oder so. Es dürfen meinetwegen auch gerne noch Halblinge, Gnome oder auch Goblins dabei sein. Oder Feen. Und die dürfen auch meinetwegen ohne Probleme einfach die bekannten Clichees erfüllen. Also Zwerge als Bergbewohner und technisch versiert, Elfen naturverbunden und im Wald lebend...solche Dinge eben. Weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass es Spieler gibt, die einfach (mal) etwas Klassischestmspielen wollen, ohne sich großartig Gedanken darüber machen zu müssen, wie sie den Zwerg z.B. jetzt spielen. Und dann gerne noch ein paar exotische Spezies - einfach nur wegen der Vielfalt & Abwechslung. Außerdem machen sie die Spielwelt bunter und bieten eben Abwechslung für jene Spieler, die mal Lust haben, was Neues auszuprobieren und/oder vielleicht auch mal eine Herausforderung suchen.
Will sagen: du kannst so einen Exoten quasi gar nicht "falsch" spielen, weil es keine verbreitete Konvention darüber gibt, wie es "richtig" geht.Interessant(e Aussage). Woran machst du denn genau fest, ob einer einen Dragonborn z.B. genau wie einen Menschen spielt? Das würde mich schon interessieren. 8]
Der eine Disclaimer den ich da setzen möchte: es sei denn, du spielst ihn einfach genau wie einen Menschen. Dann kannst du es dir echt sparen. Gilt aber wie weiter oben schon gesagt für alle nichtmenschlichen Rassen.
Mich persönlich stören Zoo-Gruppen aber eher, da ich auch gerne in den Gemeinschaften spiele in der sich die Charaktere bewegen. Und wenn die Gruppe zu über 50% aus Orts-/Kulturfremden ist die Verzahnung der Charaktere mit der Gemeinschaft (Herrscher, Händlergilden, Tempelstrukturen, Familienbande, etc.) nicht stark genug, damit es eine persönliche Geschichte wird, sondern es bleibt bei einem "Auftrag".
Aber wie gesagt; das mag an den Systemen und Hintergrundwelten die ich bespiele liegen.
Meine "Zoo-Gruppen" sind dann eher Gruppen von Menschen aus sehr verschiedenen Kulturen
Mir ist gestern der Gedanke gekommen, dass ein allzu bunter Zoo oft meine "Suspension of Disbelief" strapaziert. Denn regelseitig (speziell auch im neusten D&D) unterscheiden sich verschiedene Spezies in Eigenschaften wie Stärke gar nicht mehr. Und Stärke (ebenso wie "Konstitution") korrliert nunmal mit Körpermasse. Wenn ich dann auf der einen Seite den 70 cm Halbling habe und auf der anderen Seite einen 250 cm großen Goliath, die sich aber bezüglich Kraft und Widerstandsfähigkeit im Mittel null unterscheiden, während im gleichen System ein Panther oder Tiger sehr viel stärker und robuster als eine Katze ist, stört mich das.
Aber schlimmer geht immer: Kürzlich habe ich Beacon gespielt und wollte dort einen "starken Barbaren" spielen. Also habe ich mir als Spezies den Riesen ausguckt (dort Größenklasse 2, in D&D terms also "huge"), nur um festzustellen, dass "Gigan" kein bisschen stärker oder tougher sind als etwa Halblinge oder Kobolde.
Im (diesbezüglich) guten alten Earthdawn hingegen beträgt auch in der jüngsten Edition auf einer ähnlichen Attributsskala wie D&D der mittlere Stärkeunterschied zwischen Obsidianer und Windling 14 Punkte.
Ja, ich mein ich brauch nicht immer 100% SIM, aber so ein bissle der Plausibilität Tribut zollen sollte man schon. Ein Riese so stark wie ein Kobold wär für mich auch nix.
Aber wenn man es allgemeiner formulieren will kann man sagen: Einer der Gründe weshalb es früher zwar fantastische Welten voller humanoider Kreaturen gab, man diese aber nicht spielen konnte war Balancing. Auch damals liefen schon Reptiloiden, Riesenhafte oder geflügelte Wesen umher.
Doch die Systeme gaben nicht her all die Kreaturen der Welt auch zu spielen. Und waren nicht ausgereift genug, so dass jeder alles spielen darf und das es dennoch das Spiel nicht bricht.
Und es gibt halt zwei Wege damit umzugehen. Man kann sagen "die Rasse ist Teil des Balancings" und dann ist ein Goliath halt stärker als der Zwerg, doch dieser hat andere Vorteile.
Oder man sagt "wir machen die Wahl der Rasse unwichtiger" und dann sind Goliath und Zwerg halt gleicher als zuvor.
Aber beide ermöglichen die Wesen welche es in der Welt gibt (zumindest einige mehr als zuvor) zu spielen.
Ein 5E Kobold hat Stärke 7, ein Riese 21. Es ist einfach falsch dass keine Modifikatoren für SC bedeuten dass es keine Unterschiede in der Spielwelt gibt. Es kann genausogut bedeuten dass du entweder den stärksten Halbling der Welt spielen darfst, oder einen völlig normalen Ork.
Man kann sagen "die Rasse ist Teil des Balancings" und dann ist ein Goliath halt stärker als der Zwerg, doch dieser hat andere Vorteile.Das funktioniert halbwegs gut, wenn man vielleicht 5-10 spielbare Spezies hat.
Ist das sone "Ich falle durch ein Dimensionsloch in eine andere Welt" Ding?
Das funktioniert halbwegs gut, wenn man vielleicht 5-10 spielbare Spezies hat.
Gehen die in die Dutzende hat das Regelwerk irgendwann einfach keine Luft mehr, die noch individuell zu gestalten (zumindest nicht ohne für jede Spezies 3 neue Spezialmechaniken zu schreiben).
Ein Spieler-Kobold hätte in D&D 2024 im Mittel hingegen genau die gleichen Werte wie ein Spieler-Riese.
Und im Übrigen auch die gleichen Maximalwerte - insofern kannst du zwar den stärksten Kobold spielen aber offenbar nicht den stärksten Riesen ;)...
Ich bin gerade aus reinem Zufall über ein aktuelles YT-Video gestolpert, das für Leute, die garantiert nur Menschen spielen wollen, vielleicht noch einen anderen denkbaren Ansatz diskutiert: "Every RPG Should Have This: The Isekai Option (https://www.youtube.com/watch?v=g5y6x0T4GLo)" (knapp elf Minuten, englisch). Die Idee hat mMn schon etwas für sich, man kann gleichzeitig Normalo aus der eigenen Perspektive und "Exot" aus der des Settings sein, und man muß das letztere noch nicht einmal unbedingt kennen. ;D
Wieso "im Mittel"? SC werden schon seit längerem nicht mehr ausgewürfelt.
Genau. Das ist der Sinn der Sache.
Das ist schlicht falsch, in D&D 2014 und 2024 gibt es drei Generierungsmethoden: Würfeln (4d6 drop lowest, um genau zu sein), Pointbuy und Standard-Array.
Bei Standard-Array und Pointbuy ist es halt noch absurder, da unterscheiden sich die Werte eines Kobolds und eines Riesen nämlich gar nicht systematisch.
Es ist Sinn der Sache, dass ich zwar einen absurd starken Kobold spielen kann aber gleichzeitig keinen besonders starken Riesen? Erklär mir den Sinn bitte nochmal.
Ich bin ja total pro Point Buy, sehe aber nicht was das mit den neumodischen komischen Einheitsbrei-Modifikatoren zu tun haben sollte.
Na ja, so besonders groß waren die Modifikatoren ja ohnehin schon seit Editionen nicht. ;) D&D teilt halt mit vielen anderen Systemen die Eigenschaft, daß es für ungefähr menschliche Spielercharaktere am besten funktioniert und um so stärker zu knacken anfängt, je mehr man sich vom platonischen Zweibeinerideal in Standardgröße und -werten entfernt -- deswegen waren auch insbesondere Halblinge und Gnome im Schnitt nie so viel schwächer als Menschen, wie man anhand ihrer Körpergröße eigentlich hätte erwarten dürfen.Ameisen - Mittelerdeeffekt
Ja, erstmal, bis man dann Level 4 erreicht und mit ASI die Werte idealisieren kann.
Natürlich hat ein +1 niemals so den riesen Impact, das liegt halt in der Natur der Weaksauce-Edition.
Und sicherlich kann bei einem individuellen Charakter jederzeit der größte Scheiss gewürfelt werden, sodass einem auch die schönsten Rassenmodis nicht mehr helfen.
Aber wenn wir uns stattdessen mal 3.X anschauen, da kommen ja die Rassenmodis meist als +2 oder -2 daher,
und das ist dann schon statistisch sehr signifikant. Zumal sich das dann direkt in einem +1 auf den effektiven Werten niederschlägt, und das läppert sich dann schon eher.
Etwaige frei zuteilbare Rassenboni (wie beim Menschen in Pathfinder) werden zufällig zugewiesen.
Die Mucki-Rasse dürfte also in der Garde enorm überrepresäntiert sein. So entsteht der Ruf einer "Kriegerrasse".
Analog eben für Magier, Diebe usw.
Ganz allgemein jedenfalls würde ich die Entscheidung "Ist das schon Zoo oder nicht?" nicht nach Attributen oder sonstigen schnöden Zahlenwerten treffen, die dann einerseits sowieso jeder zumindest an sich hat und die andererseits hauptsächlich doch nur dazu da sind, Objektivität und Präzision da vorzutäuschen, wo sie, "realistisch" betrachtet, in der suggerierten Form oft gar nicht existieren. Dann schon eher tatsächlich nach dem schlichten Aussehen, denn mit dem geistigen Auge kann ich dann doch recht gut auch noch Spezies klar voneinander trennen, die ansonsten nach den Regeln genau gleich "funktionieren". ;)
Mich würde mal interessieren, inwieweit die Gruppen aus den gestreamten Runden als "Zoo" wahrgenommen werden von euch. Beide verwenden D&D 5E.
Spielbalance.
Zur eigentlichen Frage des Threads: Mich würde mal interessieren, inwieweit die Gruppen aus den gestreamten Runden als "Zoo" wahrgenommen werden von euch. Beide verwenden D&D 5E.
Ehrlich gesagt: Ich habe D&D immer als "Zoo"-Spiel wahrgenommen.
In AD&D 2nd und für mich später in BECMI (mit Creature Cubicle & den Gazetteers) auch.
Arcane Codex hat das Anfang der 2000er auch so gemacht.
Nix Neues. Das Phänomen hat ne ziemlich lange Tradition.
DSA ist ja auch kein richtiges Rollenspiel ~;D