Autor Thema: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?  (Gelesen 27076 mal)

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Offline Morgi

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #25 am: 7.08.2017 | 17:50 »
Klar geht es um Polemik, aber nur das bringt den ein oder anderen mal dazu darüber Nachzudenken.

Und wenn es dich nicht interessiert das evtl. ein Verlag der gute Sachen macht pleite geht, tja dann weiß ich auch nicht...

 
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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #26 am: 7.08.2017 | 17:51 »
Um diese Position hier mal sokratisch zu vertreten, kommt hier eine Reihe von Fragen, die man sich stellen sollte, bevor man den Preis eines Produkts moniert.
Polemisch war das Wort dass Du gesucht hast, ncht sokratisch. Da kommen wir gleich weiter unten.
Ich antworte mal aus Brettspielsicht. Ich sehe mich nicht mehr als Rollenspieler.

Dann mal los:
1) Wie teuer schätzt du, sollte das Produkt sein?
Kommt auf den Inhalt an. Zwischen 10 und 200 Euro. Aber auch schon 10 Euro können teuer oder sogar zu teuer für mich sein.

2) Hast du dabei bereits folgende Kostenpunkte berücksichtigt?
2 a) Autoren? Wie viele schrieben daran mit?
2 b) Lektorat und Korrektorat?
2 c) Illustration?
2 d) Satz?
2 e) Druck? (Man beachte die kleinen Auflagen.)
2 f) Gewinnmarge des Händlers?
2 g) Laufende Kosten des Verlags? (Lager, Unterhalt, Lohnkosten usw.)

Nö. Warum auch?
Z.B. ist mir ein Ratskellers Spieltisch viel zu teuer. Klar ist der handgemacht und da steckt enorm viel Aufwand drin. Trotzdem müssen 2 Esstische aus einem Großmöbelhaus zum Spielen reichen.

3) Wie viel, denkst du, verdient jemand in der Rollenspielbranche?
Scheinbar genug, dass Brettspiele (oder für Euch: Rollenspiele) angeboten werden. Alles weitere ist mir da relativ egal. Ausser es würde sich rausstellen, dass die Mitarbeiter schwer über den Tisch gezogen werden. Dann wäre mir da jeder Cent zu teuer für das Produkt.

4) Wie viele Spielstunden wirst du aus dem Produkt rausholen? Wie viel Geld ist das dann pro Stunde Unterhaltung?
Sehr unterschiedlich. Allerdings geht die Anzahl der Spielstunden pro Spiel bei mir aktuell hoch, weil ich immer weniger Brettspiele kaufe. Eben weil die Spiele teuer sind, wäge ich jeden Kauf auf Nutzbarkeit ab.

5) Wenn du deine Runde ins Kino einlüdest, wie teuer wäre das dann? Wie viel Geld wäre es pro Stunde Unterhaltung?
Dank Netflix und Amazon Prime: 0 Euro.

6) Wie viel gibst du bei einer Spielsitzung in etwa für Naschen, Getränken usw. aus? Wie viel ist das pro Stunde Unterhaltung?
Pro Stunde zwischen 0 und 2 Euro.

7) Rauchst du? Isst du oft sehr ungesunde Sachen (Süßigkeiten, Chips, Fast Food usw.)?
Polemik1: Ist es für diese Diskussion wirklich wichtig, wie gesund oder ungesund das Umfeld des Spiels ist? Wenn nein: Warum erwähnst Du das dann überhaupt?

7 a) Wenn ja, wie viel Geld gibst du im Monat für deinen Lungenkrebs/Herzinfarkt aus?
Polemik2: Auch hier ist es völlig egal wie schnell das Umfeld des Spiels einen Mitdiskutanten ins Grab führt. Wenn Du wirklich diskutieren oder sinnvolle Antworten haben willst, dann lass solche unnötigen Spins doch einfach weg.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #27 am: 7.08.2017 | 17:55 »
Klar geht es um Polemik, aber nur das bringt den ein oder anderen mal dazu darüber Nachzudenken.
Nö. Sowas führt in meiner Erfahrung mit Forendiskussionen meistens nur zur Abwertung und Frontenbildung.
Zitat
Und wenn es dich nicht interessiert das evtl. ein Verlag der gute Sachen macht pleite geht, tja dann weiß ich auch nicht...
Wenn der Verlag pleite geht, dann waren seine Produkte entweder doch nicht so gut, oder das Handling des Verlages war wohl nicht so toll.
Da sehe ich dann zwei klare Punkte, an denen der Verlag (und nicht der Konsument) wohl dran arbeiten sollte...
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Pyromancer

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #28 am: 7.08.2017 | 17:57 »
Nö. Sowas führt in meiner Erfahrung mit Forendiskussionen meistens nur zur Abwertung und Frontenbildung.Wenn der Verlag pleite geht, dann waren seine Produkte entweder doch nicht so gut, oder das Handling des Verlages war wohl nicht so toll.

Oder die Zielgruppe ist zu klein.

Offline Morgi

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #29 am: 7.08.2017 | 17:57 »
Zitat
Nö. Sowas führt in meiner Erfahrung mit Forendiskussionen meistens nur zur Abwertung und Frontenbildung.

Naja bisher ist der allgemeine Konsens ja das es in Ordnung geht was die Bücher kosten, und ansonsten bin ich raus - lese nich all zu viele Diskussionen weils mich zu sehr Aufregt, das ist nicht gut fürs Herz  ;)
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Offline tartex

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #30 am: 7.08.2017 | 18:07 »
4) Wie viele Spielstunden wirst du aus dem Produkt rausholen? Wie viel Geld ist das dann pro Stunde Unterhaltung?
Aus den überwiegenden Großteil der Rollenspiel-Produkte die ich zuletzt erwarb, ein Großteil davon über Kickstarter, habe ich eine Präzise Anzahl von:
0 Spielstunden
Herausgeholt. Das heißt exakt 0. Es sind dabei nicht nur 0 Spielstunden sondern auch so etwa 0 Lesestunden. Es dauert mitunter so ~0,5 Stunden bis sie verstaut wurden.

Geht mir genauso. Naja, zumindest einmal drüberscrollen tue ich (kaufe hauptsächlich pdfs).

Für mich ist eigentlich die Platzfrage die entscheidende: ich bringe nicht so viele Bücher unter, dass ich mehr kaufen will. Im Haus ist fast kein Platz für Regale mehr und ein größeres Haus wäre zu teuer. (Verkaufen/ Wegwerfen tue ich aus nostalgischen Gründen nichts.)
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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #31 am: 7.08.2017 | 18:13 »
Oder die Zielgruppe ist zu klein.
Würdest Du mit Spenden solch einen Verlag stützen?
Wenn ja: Einfach machen. Ich glaube Verlagen einfach Geld spenden ist erlaubt. Ohne Gewähr dürfte Patreon eine solche Möglichkeit sein.
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Arlecchino

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #32 am: 7.08.2017 | 18:24 »
Viel wichtiger als den eigentlich Preis von Rollenspielprodukten (der wahrscheinlich größtenteils angemessen ist) halte ich die allgemeine Veröffentlichungspolitik. Wer im Kickstarter Versprechen macht, sollte sie auch halten und ich finde mittlerweile sollte es Standard sein, mit dem Erwerb eines physischen Buchs (Regelwerk, Settingband, what ever) auch einfach ein PDF mit dazu zu erhalten, einfach als convenience und um mit der Zeit zu gehen. Für sowas nochmal was extra zu verlangen is nich umbedingt die feine Englische.

Auf der anderen Seite kann es in so einer Nische besser verkraften, wenn Verlage auf solche Bezahlmethoden zurückgreifen, als bei Videospielen. Der Markt ist klein, es bringt nicht so viel Geld ein.. und in vielerlei Hinsicht ist es ein Sammler-Hobby (d. h. vielleicht noch stärkere Betonung auf "Luxusgut" als sonst wo). Da darfs auch mal was teurer werden.


Ganz ehrlich: ich hab teilweise schon Angst, dass der Markt spürbar ausdünnt, je mehr Zeit ich zwischen meinen Phasen verstreichen lasse, den Zeh in den großen Teich zu halten um zu gucken, was es alles neu gibt.

Offline Maarzan

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #33 am: 7.08.2017 | 18:31 »
Oder die Zielgruppe ist zu klein.

Dann haben wir nicht ausreichende Kundenaktivierung (es würde Kunden außerhalb der bsiherigen Zielgruppe geben)  oder ein nicht ausreichendes Produkt (in meiner Zielgruppe verliere ich Kunden an die Konkurrenz oder die Nichtkäufer,bzw. kann diese nicht abwerben) oder ein nicht funktionierendes Geschäftsmodell (Es gibt einfach nicht genügend Kunden um den notwendigen Aufwand zu kompensieren, selbst wenn ich nahezu alle Kunden schon eingefaqnegn hat - dann kann das keiner).

Bezgl. Markt:
Als Luxusgut mit sehr niedriger Einstiegshürde ist es ja quasi schon sehr "marktig". Und als Luxusgut gibt es dann auch kein "zu teuer". Wem das zu teuer ist, der kauft ein bestimmtes Produkt halt nicht und hat jede Menge Substitutionsmöglichkeiten - und wenn es dann aus den bisherigen Eindrücken gespeist selber schreiben oder "freeform ala Meistererinnerung"  zu spielen ist.
« Letzte Änderung: 7.08.2017 | 18:38 von Maarzan »
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Offline Justior

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #34 am: 7.08.2017 | 19:24 »
Ich persönlich bin der Meinung, dass Rollenspielprodukte nicht zu teuer sind.
Ich finde es nebenbei bemerkt auch echt schwierig, den Wert eines GRWs oder ähnlichem in Geld zu messen. Denn a) ist ein Buch ja mehr, als ein Bündel Papier mit ein bisschen Tinte drauf und b) ist der "Spielspaß" bzw. die Unterhaltung für jeden Beteiligten unterschiedlich. Ich schaue aus der Perspektive drauf, dass ich ein System/Setting/Wasauchimmer gut genug finde, um es zu unterstützen und den Urhebern daher Geld gebe, indem ich ihr Produkt kaufe. Dass ich die Sachen in Buchformat kaufe, was vielleicht für die Firmen teurer ist, als wenn sie ihre Produkte nur digital vertrieben, liegt einfach daran, dass Rollenspielbücher für mich auch Sammlerstücke sind und ich sie gerne im Regal stehen habe.

Pyromancer

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #35 am: 7.08.2017 | 19:31 »
Würdest Du mit Spenden solch einen Verlag stützen?
Wenn ja: Einfach machen. Ich glaube Verlagen einfach Geld spenden ist erlaubt. Ohne Gewähr dürfte Patreon eine solche Möglichkeit sein.

Zeug, das mich interessiert, muss ich im Zweifelsfall eh selber machen. Falls jemand MIR Geld spenden will: Bankdaten gibt's per PN.

Edit: Bzw. viel von meinem Zeug gibt's als "Bezahl was du willst" auf dtrpg. Da einfach kaufen und einen großen Betrag bezahlen!
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« Letzte Änderung: 7.08.2017 | 19:33 von Pyromancer »

Offline Crimson King

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #36 am: 7.08.2017 | 19:45 »
Interessanter Ansatz, aber Entertainmentkosten sollten meiner Meinung nach nicht ausgerechnet an einem Kinobesuch kalibriert werden, denn der ist einfach so absurd unverhältnismäßig teuer, dagegen ist alles andere immer billig.

Na dann geh mal auf ein Konzert eines wirklich bekannten Interpreten.

Meines Erachtens sind Rollenspielprodukte nicht teuer gemessen daran, was sie leisten sollen.
« Letzte Änderung: 7.08.2017 | 20:08 von Crimson King »
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Offline ArneBab

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #37 am: 7.08.2017 | 19:58 »
Edit: Bzw. viel von meinem Zeug gibt's als "Bezahl was du willst" auf dtrpg. Da einfach kaufen und einen großen Betrag bezahlen!
http://www.drivethrurpg.com/browse/pub/8413/Pyromancer-Publishing
Will heißen: Du bist ein Verlag.
(oder sowas ähnliches)

Finde ich übrigens gut.
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Offline tartex

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #38 am: 8.08.2017 | 11:19 »
Ich will auch noch anmerken, dass man zwischen den Hobbies Rollenspieler und Rollenspielsammler unterscheiden muss.

Die meisten Leute, die ich kenne, und mit denen ich spiele, und die auch begeistert bei der Sache sind, besitzen exakt 0 (NULL) Rollenspielbücher. Wenn einer das D&D Spielerhandbuch hat, ist er schon ganz vorne dabei. Und die, die tatsächlich Würfel besitzen, vergessen die meistens sowieso.

Die Sachen, die ich tatsächlich am Spieltisch benutze, sind nur ein verschwindender Prozentsatz dessen, was ich mir so leiste.

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Offline Weltengeist

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #39 am: 8.08.2017 | 12:52 »
@Tartex: sehr gute Beobachtung!  :d
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline Maarzan

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #40 am: 8.08.2017 | 16:29 »
Kommt wohl auch darauf an, ob mit dem "teuer" hier eine "moralische" Wertung oder eine "wirtschaftliche" angefragt ist.
Anhand der Zusatzfragen nehem ich fast an eine moralische.
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Offline Feuersänger

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #41 am: 8.08.2017 | 17:51 »
lese nich all zu viele Diskussionen weils mich zu sehr Aufregt, das ist nicht gut fürs Herz  ;)

Dann solltest du mal lieber nicht so viel rauchen und fettes Zeug in dich reinstopfen, dann tuts die Pumpe länger!

*scnr*

Zur Sache:

Grundsätzlich kann es mir als Konsumenten wirklich herzlich egal sein, wie sich der Preis für ein Produkt zusammensetzt und ob er aufwandsmäßig gerechtfertigt ist. Ich muss nur entscheiden: kann und will ich den geforderten Betrag dafür ausgeben oder nicht? Und wenn man mir noch so überzeugend vorrechnet, dass Produkt X locker 120€ wert ist -- wenn ich nicht soviel Geld dafür abdrücken will, ist das eben so.

Wenn du Handwerker bist und dem Kunden eine Kalkulation vorlegst, und der dir den Auftrag nicht erteilt, brauchst du auch nicht rumlamentieren dass du ja aber doch auch von was leben musst. (Aber nicht, dass ich sowas nicht auch schon erlebt hätte als Nicht-Auftraggeber.)

Wenn man hingegen _objektiv_ ermessen will, ob ein Produkt den Preis wert ist, dann sind natürlich diese Fragen (1-4) alle legitim und vernünftig. Hingegen sind die restlichen Fragen kompletter Schwachsinn.
Besonders allergisch reagiere ich auf diesen _bescheuerten!_ Kinovergleich. Aus dem bereits vorgenannten Grund: Kino ist so absurd überteuert, dass im Vergleich dazu so ziemlich alles billig dasteht.
(Und das dann wieder mit Kneipenpreisen zu vergleichen... naja. Ich weiss ja nicht was ihr für Trinkgewohnheiten habt und wie bei euch die Preise sind. Wenn ich hier versuchen würde, den Gegenwert einer Kinokarte zu vertrinken, würde ich vorher lallend in der Ecke liegen.)

Im Endeffekt also alles eine Frage der persönlichen Prioritäten. Für sehr sehr vieles, für das viele von euch offensichtlich gerne einen Haufen Geld ausgeben (Stichworte Kino, DVDs/Blaustrahl, teuer Essen gehen usw), wäre mir meine Knete zu schade bzw die fraglichen Produkte/Aktivitäten einfach nicht interessant genug. Dafür hab ich dann halt wieder ein anderes relativ teures Hobby, bei dem ich lieber nicht zu lange darüber nachdenke was es mich kostet.  ;)
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline mattenwilly

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #42 am: 8.08.2017 | 18:14 »
Die einzige Frage die für mich relevant ist wäre

4) Wie viele Spielstunden wirst du aus dem Produkt rausholen? Wie viel Geld ist das dann pro Stunde Unterhaltung?


1) ist irrelevant
2) und 3) Sache des Verlages, die müssen sehen wie sie ihre Rechnungen bezahlen nicht ich.
5) Hat einen völlig anderen sozialen Kontext weil Einladungen nichts routinemässiges sind/besondere Anlässe haben(müssen)
6) Ist ohne Belang weil das Kosten sind die auch mit/ohne RPG anfallen würden
7) Ist ohne Belang, da soll nur ein Dummfug-Vergleich zu anderen "sinnlosen" Geldausgaben hergestellt werden


Und zu 4) kann ich sagen das, verglichen mit meinem Sekundärhobby Modelbau Rollenspiel ein LAUSIGES "Preis pro Stunde Unterhaltung" Verhältnis hat. Aus nem 50€ Bausatz hole ich mehr Spass raus als aus nem 50€ Regelwerk. GARANTIERTEN Spass + die Bonusoption "Spass am Gewinnen des Wettbewerbes". Weswegen Modelbau als Hobby bei mir deutlich höher steht als RPG.

Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline ArneBab

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #43 am: 8.08.2017 | 18:27 »
Grundsätzlich kann es mir als Konsumenten wirklich herzlich egal sein, wie sich der Preis für ein Produkt zusammensetzt und ob er aufwandsmäßig gerechtfertigt ist. Ich muss nur entscheiden: kann und will ich den geforderten Betrag dafür ausgeben oder nicht? Und wenn man mir noch so überzeugend vorrechnet, dass Produkt X locker 120€ wert ist -- wenn ich nicht soviel Geld dafür abdrücken will, ist das eben so.
Ich finde, damit macht man es sich zu leicht. Die wichtige Frage ist nämlich nicht nur "ist mir das Produkt an sich so viel wert?", sondern auch "was wird noch (nicht) produziert, wenn ich dieses Produkt kaufe?"

Aus dem Musikbereich: Viel Unterstützung für junge Bands ist zum Teil von der Hoffnung auf deren zukünftige Musik getragen. Natürlich ist deren Musik nicht so gut, wie das, was die erfahrene Band macht, aber ich hoffe, dass sie wirklich gut werden. Ja, gerade ist das, was die im Jugendclub spielen, wirklich grenzwertig (nach unten), aber sie sind vielversprechend. Da kaufen viele auch mal eine CD mehr.

Zurück in Rollenspielen: Vielleicht bringt mir ein Spiel heute nicht so viel Spielspaß wie Splittermond, aber es geht viel mehr in eine Richtung, in die ich will, und wenn es irgendwann eine höhere Qualität erreicht, kann ich dann mit meiner Runde etwas spielen, das ich mir schon lange gewünscht habe, für das aber immer die Regeln und Unterstützung gefehlt haben, um es mit meiner Runde zu teilen.

Oder (in schamloser Eigenwerbung :D) vielleicht ist es noch nicht so gut, wie verbreitetere Regelwerke, aber es ist robust frei lizensiert, so dass ich damit eigene Werke schreiben kann, die andere weiterentwickeln können (obwohl in Deutschland für idealistische Werke leider oft eher weniger gezahlt wird als für rein kommerziell orientierte und sich viele Leute nicht trauen, dafür Geld zu fordern — ich leider teils auch, was sich zum Glück aber langsam zu ändern scheint, meinem Verständnis nach zum Gutteil durch Tauschbörsen, auch wenn das für viele andere auf den ersten Blick absurd wirkt).
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Offline Teylen

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #44 am: 8.08.2017 | 19:04 »
Auf die Frage, ob oder ab wann ein Rollenspielprodukt zu teuer ist, gibt es, meiner Ansicht nach keine objektive Antwort.

  • Zunächst, der Kunde ist nicht für die Kalkulation der Person oder des Verlags verantwortlich.
    Das bedeutet die Person oder der Verlag steht in der Verantwortung einen Preis zu finden der genügt. Das heißt einen Preis der im Rahmen des Marktes für eine genügende Menge Kunden akzeptabel ist, sie effektiv zum kaufen bring und der die gewünschten Einnahmen erzielt.
     
    Wenn der Verlag eine Fehlkalkulation vorgenommen hat kann man, gerade als einzelner Kunde, diese nicht korrigieren in dem man sich zum Kauf überwindet.
    Unabhängig davon ob es 1€ oder 100€ kostet, der Einzelne Kunde kann nicht kompensieren das die Auflage von 500 Büchern nicht abverkauft wird, keine Spieler findet. Er kann auch nicht in die Verantwortung genommen werden, das Projekt in einem Rahmen zu bewerben, dass es erfolgreich wird. Einerseits weil Unternehmen die Marketing Abteilung nicht aus Spaß bezahlen. Andererseits weil der Einzelne nicht die Mittel dazu hat.
    Gerade wenn dann noch negativ Einwirkungen hinzukommen. Wie Probleme mit einem neuen Spiel wie bspw. in Bezug auf die "neue World of Darkness" oder mit grundlegenden Spielprinzipien bspw. wenn man einfach kein Gefallen an Story Games findet. Selbst wenn die Personen das Buch in Massen kaufen, kann es passieren dass anschließend der Umsatz einbricht.
     
    Allgemein ist die Idee den Kunden in die Verantwortung für die fehlende Akzeptanz des Preis zu nehmen.
    Ein wenig als würde man die Auswirkungen für eine Ursache verantworten. Es funktioniert nicht.
    Nun, und in Bezug auf Rollenspiele führt es, weil man hier Personen die Schuld gibt, zu Missgunst.

    Praktisches Beispiel: Man kann es recht gut bei Crowdfunding Projekten beobachten wie sich der eigene Beitrag im Kontext der Masse verhält. In der Regel wird man ein Projekt, das stark hinter dem Finanzierungsziel zurück liegt, nicht über dieses Ziel drücken können.
    Dem Gegenüber geht eine leidenschaftliche Investition, bei mir waren es etwa $800 in ein einzelnes Projekt, spätestens wenn es im mittleren Feld fünfstellig wird unter.

  • Daneben, ist die Frage ob ein Preis günstig oder teuer ist situativ und subjektiv.
    Rollenspiele sind, als Spiele, hinsichtlich (Buch-)Produkten, meiner persönlichen Ansicht nach, ein Luxusgut.

    Das heißt ein Gut das nicht unbedingt überlebensnotwendig ist und mitunter durch kostenfreie Alternativen innerhalb des Hobby "Rollenspiel" oder durch weitere Hobbyaktivitäten ersetzbar ist.
    Man braucht Rollenspielprodukte nicht notwendigerweise und nicht unbedingt zum spielen von Rollenspielen.

    Das heißt man investiert in Rollenspiele Geld das man für Freizeittätigkeiten hat.
    Hierbei haben verschiedene Personen, grundlegend unterschiedlich große Geldmengen zur Verfügung. Dies bezieht sich auf das direkte Einkommen, welches sich zwischen Schüler, Studenten, Arbeitern, Angestellten, Arbeitslosen und weiteren Personengruppen deutlich unterscheidet.

    Dieses direkte Einkommen kann durch weitere Belastungen durchaus gebunden sein. Aspekte wie Raten für das Haus, die Miete, Schulden, Kredite, Sparverträge, allgemeine laufende Kosten und mehr.

    Damit steht man mit einem Betrag X für Hobby-Tätigkeiten da.
    Diese Hobby-Tätigkeiten können unterschiedliche Priorisierungen haben.
    Ein begeisterter Cineast wird sich von der Euro pro Stunde Ratio von Rollenspielen, wahrscheinlich nicht dazu bringen lassen seine Investierungen in Kino-Karten oder das eigene Heimkino-System zu schmälern. Ein enthusiastischer Läufer, wird eher in ordentliche Schuhe und eine Pulse-Uhr (die offenbar mehrere hundert Euro kosten) investieren, als in ein Rollenspiel. Ein Afficiando verschiedener Restaurants, wird unbeeindruckt von den etwaigen Gesundheitsrisiken nicht sein Ausgeh-Budget für das Rollenspiel beschneiden. Etc. Etc. PP.
    Hierbei können alle Personen durchaus begeisterte Rollenspieler sein.

    Neben der Konkurrenz die Rollenspiele einander machen.
    Das heißt wenn man 250€ für Rollenspiele ausgeben will, muss man sich entscheiden. Man kann für das Geld nahezu jedes Rollenspiel, in positiver Qualität, bekommen, jedoch nicht alle Rollenspiele. Nicht einmal alle die es wert wären.
    Praktisches Beispiel: Ich fliege dieses Jahr nach Tampa und kombiniere zwei Hobbies: World of Darkness Events besuchen und USA Reise. Der Spaß kostet mich aktuell 1.692€ + 3 Tage Con Hotel + Sonstige Kosten. Das wirkt sich sehr stark auf meine Unterstützung von Kickstarter Projekten aus.

    Letztlich ist da auch die Wertschätzungsfrage.
    Das heißt wieviel man wofür genau zahlen will. Hierbei können preiswerte Produkte den Anforderungen nicht entsprechen (für mich: idR. PDFs). Hierbei können teure Produkte einfach zuviel unnötiges bieten (für mich: die Minis bei Kingdom: Death). Dabei können gute Produkte einfach an den eigenen Bedürfnissen vorbei gehen (für mich: Alles Fate Sachen).

    Das heißt das Produkt muss es einem wortwörtlich wert sein.

Daher kann man m.E. nicht sagen das ein RPG-Produkt für 1€ zu billig und ein RPG-Produkt für 500€ zu teuer ist.
Eher das man es persönlich zu billig oder zu teuer findet.
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Offline Megavolt

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #45 am: 8.08.2017 | 19:12 »
Daher kann man m.E. nicht sagen das ein RPG-Produkt für 1€ zu billig und ein RPG-Produkt für 500€ zu teuer ist.
Eher das man es persönlich zu billig oder zu teuer findet.

Kickstarter löst das Dilemma ja insofern, als man die Preisgestaltung viel stärker dem Kunden überlässt.

Bei Kickstarter kauft man zwar die Katze im Sack, aber tut man das nicht letztlich bei jedem Buchkauf?

Ich bin mal gespannt, was nach Kickstarter kommt. Bücher ganz auf Zuruf? Die Kunden kaufen bzw. veranlassen einzelne Kapitel? Kombinationen aus Patreon und Kickstarter? Oder dass es per se immer gleich sehr unterschiedliche Buchfassungen gibt? Da gibts noch viele denkbare Sachen.
« Letzte Änderung: 8.08.2017 | 19:16 von Megavolt »

Offline ArneBab

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #46 am: 8.08.2017 | 19:19 »
Allgemein ist die Idee den Kunden in die Verantwortung für die fehlende Akzeptanz des Preis zu nehmen.
Ich finde, dass man andere nicht in die Verantwortung für etwas nehmen sollte, dessen Wert sowieso subjektiv ist. Entweder Leute sehen sich als verantwortlich dafür, wie das Hobby weitergeht, oder eben nicht. Das einzige, was ich gut (und wichtig) finde, ist sicherzustellen, dass Leuten klar ist, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen haben. Wichtig: Ohne anderen eine Wertung aufzudrängen!

Falls ich einen anderen Anschein erweckt haben sollte, war das nicht beabsichtigt.

Eigene Wertungen sind zwar wichtig, aber in den meisten Fällen wissen wir eben nicht, ob sie richtig sind. Vielleicht blockiert der gerade sterbende Rollenspielverlag bessere Verlage — oder er ist die letzte Stütze, ohne die ein Großteil der Rollenspielrunden zu sterben beginnt. Wer sich fähig fühlt, das verlässlich einzuschätzen, gebe die erste Wertung ab.

Ich weiß, wie oft ich selbst schon falsch lag  ::)

Ich bin nichtmal sicher ob ich das, was ich aktuell mache, in 20 Jahren als gut ansehen werde. Ich weiß aber, dass ich in der Lage sein werde, rückblickend zu sagen, dass ich das gemacht habe, was ich aktuell nach bestem Wissen und Gewissen als richtig ansehe.

Nichtmal Wirtschaftswissenschaftler sind in der Lage, die weitere Entwicklung eines bestimmten Wirtschaftszweigs abzuschätzen.

Und, um zum Thema zurückzukommen, deswegen kann ich auch nicht objektiv festlegen, was ein Rollenspielbuch kosten sollte: Dafür fehlen mir einfach die Informationen.
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Offline YY

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #47 am: 8.08.2017 | 19:19 »
Zurück in Rollenspielen: Vielleicht bringt mir ein Spiel heute nicht so viel Spielspaß wie Splittermond, aber es geht viel mehr in eine Richtung, in die ich will, und wenn es irgendwann eine höhere Qualität erreicht, kann ich dann mit meiner Runde etwas spielen, das ich mir schon lange gewünscht habe, für das aber immer die Regeln und Unterstützung gefehlt haben, um es mit meiner Runde zu teilen.

Das würde mir bei Rollenspielen im Traum nicht einfallen.
Es muss sich mindestens mal an dem messen lassen, was es schon gibt, und wenn ich da nicht wenigstens eine sinnvolle Bastelgrundlage sehe, dann bekommt keiner Geld für ein schlechteres Spiel von mir in der Hoffnung, dass er irgendwann mal was macht, was mir gefallen könnte.
Allerhöchstens über Ansätze wie Kickstarter u.Ä. und auch das nur, wenn im Pitch klar wird, dass das zu 100% in meine Richtung geht, wenn es wie geplant umgesetzt wird.

Aber sonst ist mir diese Verbindung deutlich zu wacklig.
Mir fällt jetzt auch kein entsprechendes Beispiel ein - ich habe allerdings auch einen relativ exotischen Geschmack und merke mir Autoren oft nur, wenn sie mir negativ aufgefallen sind.

Wer einen schlechten Erstling abliefert, verschwindet jedenfalls noch schneller in der Versenkung als die guten Projekte oder kommt irgendwann mal mit einem komplett neuen Versuch um die Ecke. Aber dann geht er bestimmt nicht her und sagt "Ich habe damals mit XY schon keinen Erfolg gehabt, aber das war ja doch so ein bisschen das, was ihr wolltet, also mache ich das noch mal."



Bei Kickstarter kauft man zwar die Katze im Sack, aber tut man das nicht letztlich bei jedem Buchkauf?

Nicht so.
Wenn ich mir ein fertiges Buch kaufe, können sich zumindest andere schon mal eine Meinung gebildet haben. Oder ich kann selbst bei passender Gelegenheit reinschauen.
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Offline ArneBab

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #48 am: 8.08.2017 | 19:22 »
Ich bin mal gespannt, was nach Kickstarter kommt.
Patreon kommt ja schon. Da unterstütze ich mehrere Comic-Autoren und einen Musiker. Flattr will, soweit ich gesehen habe, auch ein Patreon-Ähnliches Modell einbauen.
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Offline ArneBab

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #49 am: 8.08.2017 | 19:33 »
Das würde mir bei Rollenspielen im Traum nicht einfallen.
Es muss sich mindestens mal an dem messen lassen, was es schon gibt, und wenn ich da nicht wenigstens eine sinnvolle Bastelgrundlage sehe, dann bekommt keiner Geld für ein schlechteres Spiel von mir in der Hoffnung, dass er irgendwann mal was macht, was mir gefallen könnte.
Von mir schon, wenn es nicht nur eine Kopie von etwas Bestehendem ist — und wenn ich davon ausgehe, dass es damit auch weitergeht.

Das heißt allerdings nicht, dass ich Sachen unterstütze, die mir nicht gefallen, sondern nur, dass ich nicht überall die gleichen Messlatten anlege. Ein DSA, das sich langweilig liest, wird nicht gekauft. Ein erstes Abenteuer!, das dann und wann über Grammatik stolpert, kaufe ich trotzdem. Einen Webcomic, der mit mittelmäßiger Qualität aber einer spannenden Idee anfängt, finanziere ich mit — in der Hoffnung, dass die Qualität steigt. Denn ich weiß, dass ich beim Lesen Spaß größtenteils haben werde.

Es gibt eine große Zahl von Dingen, die mir gefallen, mir aber nicht unbedingt jetzt schon am Besten gefallen. Wenn ich in etwas Potential sehe, investiere ich auch mal in die Hoffnung, dass das Potential realisiert wird — wenn ich schon jetzt Freude daraus ziehe.

Ich kaufe auch Bücher von unerfahrenen Autorinnen und Autoren. Manchmal habe ich damit Glück, manchmal auch nicht.
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