Autor Thema: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?  (Gelesen 26932 mal)

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Offline AngusMacLeod

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #50 am: 8.08.2017 | 20:48 »
Teuer ist immer relativ.
Als junger Student waren mir 50€ Regelwerke zu teuer, weil ich einfach das Geld nicht zur Verfügung hatte. Mittlerweile ist man nicht mehr Student und ist irgendwo mit Ende 30 auch kein Berufsanfänger mehr und das für Hobbyausgaben verfügbare Geld ist eben Betrag X. Wenn die 50€ jetzt 70% des verfügbaren Hobbygelds sind, dann mag das für jemanden teuer sein, wenn es aber nur 10% sind, dann nimmt man das Buch halt mit.

Ich finde die Bücher, die aktuell auf dem deutschen Rollenspielmarkt angeboten werden, sehr preiswert. Für das, was an Qualität geboten wird, sowohl inhaltlich als auch vom Artwork, Layout und der Verarbeitung, werden die Bücher im Vergleich zu anderen Sachbüchern sehr niedrigpreisig angeboten.
Ich unterstelle den auf dem Markt aktiven Verlagen und allen am Produkt beteiligten, dass sie rechnen können und am Ende des Tages alle ihr Auskommen haben.
Fakt ist natürlich auch, dass hier ein großer Teil der am Produkt beteiligten nicht durch das Produkt finanziert werden, sondern noch einen Brot und Butter Job haben, durch den ihre Leistung querfinanziert wird. Genauso finanzieren viele Verlage die Rollenspiele durch andere Produktbereiche quer, z.B. Belletristik oder Gesellschaftsspiele.

Dann gibt es noch marktübliche Preise. An 40-50€ für ein Hardcover-A4 Regelwerk mit 300+ Seiten in Vollfarbe hat man sich gewöhnt, das ganze für 20€ wirkt befremdlich günstig, bei 65+€ fließen die Tränen. Also müssen die Verlage von vornherein das Produkt irgendwo in dem Normalbereich positionieren und ihre Kosten und die Auflage an unsere Marktgegebenheiten anpassen.

Die Vorfinanzierung durch Crowdfundings, Vorbestellaktionen, etc. minimiert das Risiko für die Verlage, da sie das tatsächliche Interesse am Produkt besser abschätzen können und bereits eine sichere Käuferbasis haben.
Wie kann man Verlage noch unterstützen?
Mit Geld: Patreon, Spenden, wahllos alle Produkte kaufen, ...
ohne Geld: Demorunden auf Cons, Werbung in sozialen Netzwerken, Reviews, ...

Gerade durch letzteres ist dem Verlag oft mehr geholfen als durch 3€ bei Patreon. Marketing ist in dem ganzen Prozess ein nicht zu unterschätzender Erfolgs- aber auch Kostenfaktor für die Verlage. Wenn Verlag X das tollste Rollenspiel aller Zeiten herausbringt und keiner erfährt es, dann floppt das ganze.

 

"Fate wurde erfunden, um mehr Platz für Fresskram auf dem Tisch zu haben."

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Samael

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #51 am: 8.08.2017 | 21:07 »
Genau, was teuer ist hängt meist vom Betrachter ab. Für die 300+ farbig illustrierten und aufwendig gelayouteten Seiten mit überschaubarer Druckauflage sind die marktüblichen 40-50€ sicher nicht mit überzogener Marge ausgestattet.

Offline ArneBab

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #52 am: 8.08.2017 | 22:13 »
ohne Geld: Demorunden auf Cons, Werbung in sozialen Netzwerken, Reviews, ...

Gerade durch letzteres ist dem Verlag oft mehr geholfen als durch 3€ bei Patreon. Marketing ist in dem ganzen Prozess ein nicht zu unterschätzender Erfolgs- aber auch Kostenfaktor für die Verlage. Wenn Verlag X das tollste Rollenspiel aller Zeiten herausbringt und keiner erfährt es, dann floppt das ganze.
Und wenn jeder Rollenspieler und jede Rollenspielerin im Jahr 10 neue Leute zum Rollenspiel bringen würde, von denen 3 dabei bleiben, hätten wir binnen 4 Jahren die Million Kaufenden zusammen.

Gibt es eigentlich auch einen "eigentlich gar nicht so wenig ernst gemeint, aber ich schaffe es auch nicht, deswegen lächle ich verlegen"-smiley?
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Offline Feuersänger

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #53 am: 8.08.2017 | 22:19 »
10! Im Jahr! Wovon träumstn du nachts? ;D
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Offline ArneBab

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #54 am: 8.08.2017 | 23:07 »
10! Im Jahr! Wovon träumstn du nachts? ;D
10! im Jahr, dann hätten wir ja schon binnen einem Jahr eine Rollenspieler-Mehrheit! Weltweit! Und fast schon globalen Nahrungsmangel! (sorry, Mathe-Witz mit der Fakultät ☺)

Wieder ernst: Ja, das hätte ich gerne, und ich suche schon langen nach Gründen, warum das so schwer ist. Z.B. Statistische Zwänge: Gruppengröße, Spielfähigkeit und Teilbarkeit von Rollenspielrunden.
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Offline Teylen

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #55 am: 8.08.2017 | 23:18 »
Kickstarter löst das Dilemma ja insofern, als man die Preisgestaltung viel stärker dem Kunden überlässt.
Eigentlich ist die Preisgestaltung bei Kickstarter strikt vorgegeben.
Man kann sich nicht entscheiden das Produkt für seinen favorisierten Betrag zu bekommen.
Man kann es beliebig unterstützen, aber wenn man es haben will hat man die Vorgabe der Macher.
Wobei einige echt enttäuscht sind, wenn das Produkt später, im Handel, billiger ist.

Zitat
Ich bin mal gespannt, was nach Kickstarter kommt. Bücher ganz auf Zuruf? Die Kunden kaufen bzw. veranlassen einzelne Kapitel? Kombinationen aus Patreon und Kickstarter? Oder dass es per se immer gleich sehr unterschiedliche Buchfassungen gibt? Da gibts noch viele denkbare Sachen.
Es gibt Patreon-Projekte und ich meine auch GoFundMe Kampagnen, sowie weitere Plattformen, wo man den Kapitelweisen-Fortschritt finanziert.
Zumindest habe ich dahingehend einige gesehen. Die sich aber der Länge nach hingelegt haben, weil die Preise jenseits von Gut und Böse waren.
Ebenso gibt es Patreon-Projekte, mit denen man den Autor dazu anhält schneller zu schreiben. Ein aktueller, klassischer Fall ist hierbei "Demon City" von Zak S.: https://www.patreon.com/DemonCity/

Es gibt auch Kickstarter die verschiedene Fassungen des Buches bieten.
Klassischerweise bietet beispielsweise Onyx Path Publishing die Grundregelwerke, mindestens 3x an:
PDF, Normales Buch, Deluxe/Enhanced Buch
Mitunter gibt es noch eine vierte Variante die unter "Ultra Deluxe" fällt.

Die meisten denkbaren Sachen wurden schon gemacht. Inklusive Projekten, welche versuchen die Backer quasi zu zwingen das Buch mitzuschreiben. (Die Autoren nennen das dann eher so Beteiligung XD)
Halt mit nicht soviel Erfolg wie Crowdfunding.
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Offline Blaue Reiterin

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #56 am: 8.08.2017 | 23:27 »
Zuerst zu den Fragen, dann meine Conclusio.

1) Wie teuer schätzt du, sollte das Produkt sein?
Ideal  wäre ein kostendeckender Preis (zu den Kosten gehören auch Entgelte für SchreiberInnen&Co, die wiederum ihre Kosten decken können). Zweifelsohne. Aber das gilt auch für Carbon-Boote der Open 60-Klasse. Die hat kaum wer. RP-Produkten wünsche ich eine breiter angelegte Kundschaft.

2) Hast du dabei bereits folgende Kostenpunkte berücksichtigt?
2 a) Autoren? Wie viele schrieben daran mit?
2 b) Lektorat und Korrektorat?
2 c) Illustration?
2 d) Satz?
2 e) Druck? (Man beachte die kleinen Auflagen.)
2 f) Gewinnmarge des Händlers?
2 g) Laufende Kosten des Verlags? (Lager, Unterhalt, Lohnkosten usw.)

Ein Punkt, der mich echt nervt: 2c. Eine Karte vom Ort, ggf der Umgebung, genügt mir völlig. Erstelle ich für gemeinhein selbst, Dauer: schlimmstenfalls 5h. Also: ich weiß, wovon ich rede. Sieht hernach natürlich einfach nur verwendbar und nett, aber nicht super-schick aus. Reicht völlg. RP-Material darf mir diese Arbeit gern abnehmen (tut es auch, *manchmal*).
Worauf ich gern verzichten würde im Kaufmaterial: Bild des Klischee-Piraten, Bild vom Folianten, Bild vom Bauernhof, Bild einer Bauchtänzerin, Bild von "Burg auf Felsen", Bild von Kanaldeckel (zufällig beim Griff ins Regal erwischtes Werk).
Oder anders ausgedrückt: Die Frage ist schon deshalb unredlich, weil ich eben nicht die Wahl habe. Ich kann eben i.d.R. *nicht* entscheiden, wofür genau ich Geld ausgeben will. Will ich ein System/ eine spielbare Geschichte, muss ich zwingend auch all den Kram mit einkaufen, auf den ich locker verzichten könnte, schlimmstenfalls Vorlesetexte, und später stelle ich dann fest: Das geht so nicht, ich stecke nochmal (nach dem Lesen) Stunden an Umarbeitung und Anpassung rein.
Ein anderer Punkt, der mich nervt: 2 e. I.d.R. habe ich nicht die Wahl, zwischen dem Produkt, gedruckt in Deutschland zu Tariflöhnen, und dem j-w-d--gedruckten zu Billiglöhnen zu unterscheiden. Könnte für mich aber kaufentscheidend wirken.

3) Wie viel, denkst du, verdient jemand in der Rollenspielbranche?
Ausreichend, sonst täte er/ sie es nicht (rational betrachtet, nicht wertend).

4) Wie viele Spielstunden wirst du aus dem Produkt rausholen? Wie viel Geld ist das dann pro Stunde Unterhaltung?
Tja, ich habe das gerade mal mit meinen auch nicht eben billigen Fahrrad verglichen. Da war mir der Erfolg sicher (ich wusste, es läuft), und ich kann es quasi unendlich nutzen. Im Vergleich zum RP-Material war es billiger (auf Stunden und heute gerechnet), der Erolg war vom ersten Moment an gegeben (ich musste nicht 2h investieren, um es lauffähig zu kriegen) und mit der Zeit haben sich die Kosten auf unter 1 Euro/ Stunde eingepegelt. Jetzt. Ich bin sicher, es läuft noch eine Weile, wenn ich die Hälfte des Kaufpreises drauf tu, was sich dann auch wieder amortisiert.
Für RP: Zu den Kaufkosten kommen noch die Kosten für die Nutzbarmachung hinzu (umgekehrt relativ zur Stadtgröße, würde ich meinen): In Anklam ist es wohl mühseliger (zeitintensiver a la "Zeit ist Geld": teurer) eine Runde aufzutun (das Produkt zu nutzen) als etwa in Hamburg. Aber die "Kosten der Käuferin" rechnet man da irgendwie nie dazu.

5) Wenn du deine Runde ins Kino einlüdest, wie teuer wäre das dann? Wie viel Geld wäre es pro Stunde Unterhaltung?
Wenn ich mir einen Roman kaufe und damit auch mal 6 Monate warten kann, liegt der Preis bei rund 10,-. Damit verbringe ich zwei bis drei Abende, wenn er gut ist, wenn nicht, eher 5. Vorteil, wenn er gut ist: Ich lese ihn nochmal. Und nochmal. Und...
Zur Urspungsfrage: Täte ich nicht. Wir könnten uns nie auf einen Film einigen. Und *mir* sind die 15,- für irgendwas Konsensuales zu viel. Und den Leuten ist mein Gähnen bei Konsensualem zu nervig.

6) Wie viel gibst du bei einer Spielsitzung in etwa für Naschen, Getränken usw. aus? Wie viel ist das pro Stunde Unterhaltung?
Essen muss ich auch ohne RP (in meinen Runden ersetzte das gemeinsame Essen das Abendbrot). Fällt daher für mich raus. Aber, um mal den Bogen zu schlagen: Man kann U1Ero für billigst-Nudeln mit billigst-Sauce investieren. Man kann aber auch den Special-Käse aus den Vogesen holen (mit nur einem Zwischenhändler, ), das Huhn vom Bio-Bauern (30,-, wen's interessiert) und das Mehl für den Huhn-ummantelnden Teig von der lokalen Mühle holen. Ist halt eine Abwägungssache.
Ich würde ja eher sagen: Wer am Essen spart, macht was falsch. Das ist existentieller als Bücher.

7) Rauchst du? Isst du oft sehr ungesunde Sachen (Süßigkeiten, Chips, Fast Food usw.)?
7 a) Wenn ja, wie viel Geld gibst du im Monat für deinen Lungenkrebs/Herzinfarkt aus?
Ja, ich gebe auch Geld für Sachen außerhalb des RP aus, die *ebensowenig* existentiell sind. Essen z.B. Bier zuweilen, manchmal Cider. Oder die Hausmarke im lokalen Pub. Sogar Urlaub zuweilen. Und Theater. Und ich habe mehr Schuhpaare, als ich zwingend bräuchte, auch wenn ich nur aller 3 Jahre welche kaufe.

Nochmal zusammenfassend:
Es ist falsch, beim Preis anzusetzen. Der ist immer okay (i.S.v. "die Leute können es sich leisten, für den Lohn zu arbeiten"). Aber wenn sich Leute ein Hobby nicht leisten können, das sie vllt hätten, wenn der/ dieser Preis nicht wäre, dann ist in der Gesellschaft was falsch. Das ist aber ein Thema, das nicht ins  :t: gehört. Mir widerstrebt es jedenfalls total, Freizeit als Luxusgut zu betrachten.
Rollenspiel ist ein Hobby, das ganz extrem Kosten (wer als Schreiber einen Lohn will, muss auch die Kosten anderer in Betracht ziehen) auslagert (Einarbeitung, RP-Abend-Gestaltung. Vorbereitung). Mehr. als ich für Skat- oder Schachabende draufgebe.
Und deshalb wünsche ich mir gemeinfreies RP-Material, so wie ich meine Werke auch gemeinfrei stelle (mindestens 2h/ Woche, übrigend).
« Letzte Änderung: 8.08.2017 | 23:33 von Blaue Reiterin »

Offline Feuersänger

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #57 am: 8.08.2017 | 23:41 »
Wieder ernst: Ja, das hätte ich gerne

Naja, und ich hätte gerne ein fliegendes Auto und einen Sack voll Diamanten, fragt sich nur wessen Wünsche hier unrealistischer sind. :p
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Arlecchino

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #58 am: 9.08.2017 | 00:50 »
Die 10. Definitiv die 10 im Jahr.


Besteht eigentlich die Gefahr, dass uns die Subkultur/Nerdnische nicht mehr gefällt, wenn wir zu viele ins Boot holen? Hat mal Jemand darüber nachgedacht? Lasst mal lieber die Preise noch ein bisschen anschrauben, sage ich. #elitism  ~;D

Offline ArneBab

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #59 am: 9.08.2017 | 01:10 »
Naja, und ich hätte gerne ein fliegendes Auto und einen Sack voll Diamanten, fragt sich nur wessen Wünsche hier unrealistischer sind. :p
So wird das nichts! Deine Wünsche lassen sich ja schon mit einer halben Million Euro erfüllen. Davon lässt sich ja kaum ein Rollenspielregelwerk produzieren! Lern mal, in großen Maßstäben zu denken!  ~;D



Und wenn dir das Auto oben zu unecht wirkt: Hier fliegt ein anderes: https://www.youtube.com/watch?v=0Yn2uyQJ1jc

Da muss ich zugeben, irgendwie ist es doch cool, in der heutigen Zeit zu leben: https://tomsmith.bandcamp.com/track/i-want-my-flying-car ← Das war noch 2006.

Jetzt müssen wir es nur noch schaffen, mehr Leute zum Rollenspiel zu bringen. Aber das ist viel schwerer als einfach die Tech voranzubringen. Dafür müssen wir Menschen ändern. Und wo sich das gerade so gut anbietet:

« Letzte Änderung: 9.08.2017 | 01:22 von ArneBab »
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Offline dunklerschatten

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #60 am: 9.08.2017 | 13:09 »
Der Preis an sich ist völlig irrelevant, wenn ich von der Qualität eines Produkts überzeugt bin und ich es mir leisten kann dann kaufe ich es.
Wenn es meinen Finanzverwalter in die Kriese stürzen würde, wenn ich es mir kaufe, dann lasse ich es einfach sein.

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Offline Megavolt

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #61 am: 9.08.2017 | 13:24 »
Besteht eigentlich die Gefahr, dass uns die Subkultur/Nerdnische nicht mehr gefällt, wenn wir zu viele ins Boot holen? Hat mal Jemand darüber nachgedacht? Lasst mal lieber die Preise noch ein bisschen anschrauben, sage ich. #elitism  ~;D

Echt mal, auf diesen "Ich habe auf dem GRT einen Schnellstarter abgegriffen"-Pöbel können wir gut verzichten. Rollenspiel soll gefälligst ein Gentlemen's Club bleiben. No shoes, no shirt, no service. Kein Landbesitz und kein Latinum? Hau ab! ~;D
« Letzte Änderung: 9.08.2017 | 13:29 von Megavolt »

Online bobibob bobsen

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #62 am: 9.08.2017 | 13:59 »
Ich finde man sollte in der Branche richtig Asche verdienen. Das steigert die Motivation enorm.

Ich wäre auch bereit deutlich mehr Geld zu bezahlen, so die Produkte von ordentlicher Qualität wären.

Was der Verlag daran verdient ist mir total Wumpe. Ich beklage mich auch nicht das VW 10 Mrd. im jahr verdient wenn ich einen Golf kaufe.

Allerdings kaufe ich fast nur Sachen die ich auch brauche(einsetze) bin also kein Sammler.

Der Rote Baron

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #63 am: 9.08.2017 | 14:01 »
Echt mal, auf diesen "Ich habe auf dem GRT einen Schnellstarter abgegriffen"-Pöbel können wir gut verzichten. Rollenspiel soll gefälligst ein Gentlemen's Club bleiben. No shoes, no shirt, no service. Kein Landbesitz und kein Latinum? Hau ab! ~;D

Unterhalb dem Rittergut, der Baron nicht würfeln tut!  >;D

Offline YY

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #64 am: 9.08.2017 | 15:10 »
Da muss ich zugeben, irgendwie ist es doch cool, in der heutigen Zeit zu leben: https://tomsmith.bandcamp.com/track/i-want-my-flying-car ← Das war noch 2006.

Aber gerade wie im Text beschrieben ist es nicht...
Dass fliegende Autos nie alltäglich und alltagstauglich werden (können), liegt nur teilweise an der Technik; das wird genau so ein retrofuturistisches Konzept bleiben wie manches andere auch.

Rein technisch funktionierende Modelle gab es schon, als die Tante Ju gerade modern war...  ;)

Ich beklage mich auch nicht das VW 10 Mrd. im jahr verdient wenn ich einen Golf kaufe.

Damit würdest du vielleicht anfangen, wenn du feststellen würdest, dass dein Golf ein fehlkonstruierter Schraubenhaufen ist.

Will heißen:
Was wer womit verdient, hat nur über viele Ecken einen gewissen Einfluss darauf, wie gute Arbeit er leistet.
Einerseits traurig, andererseits kann man bisweilen heilfroh darüber sein.

Gerade der Rollenspielsektor ist ja nie wirklich aus dem Hobbybereich rausgekommen in dem Sinne, dass so gut wie jeder, der dort in Vollzeit unterwegs ist, auch selbst spielt.
Wenn es da so viel zu holen gäbe, dass auch dem Hobby komplett fremde Leute gezielt anfangen, Rollenspiele zu produzieren, täte das einigem Drumherum vielleicht gut, aber letztlich sähe ich diese Art der Professionalisierung mit sehr gemischten Gefühlen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Pyromancer

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #65 am: 9.08.2017 | 15:13 »
Besteht eigentlich die Gefahr, dass uns die Subkultur/Nerdnische nicht mehr gefällt, wenn wir zu viele ins Boot holen? Hat mal Jemand darüber nachgedacht? Lasst mal lieber die Preise noch ein bisschen anschrauben, sage ich.

Wenn du preiswert mit dem Rollenspiel anfangen willst, dann brauchst du dafür 20 Minuten Internet und als Bonus die Möglichkeit, ein paar Dutzend Seiten auszudrucken. D.h. selbst Gruppen, denen 60€ für ein Hardcover-Vollfarb-Regelwerk zu teuer sind, können trotzdem rollenspielen. Ein wahres Hobby für den Pöbel.

Offline Boba Fett

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #66 am: 9.08.2017 | 15:37 »
... und kein Latinum? Hau ab! ~;D

Vorsicht, dünnes Eis.
Der Admin wohnt nördlich von da, wo die Römer was auf die Fr... bekommen haben und wieder nach Süden gezogen sind.
Deswegen is nix mit romanisierter Verweichlichung in diesem Forum.
Statt unter dem römischen Adler sind wir mit dem Blutadler der Wikinger groß geworden.
Latinum?
...also so was...
Die spinnen, die Römer!

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« Letzte Änderung: 9.08.2017 | 15:54 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Feuersänger

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #67 am: 9.08.2017 | 15:47 »
Vielleicht meinte er ja auch goldgepresstes Latinum.
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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #68 am: 9.08.2017 | 16:32 »
Statt unter dem römischen Adler sind wir mit dem Blutadler der Wikinger groß geworden.

Zum Limes muss ich Richtung Süden schauen, das passt schon. Aber Zurückschlagen ist ja nur das eine.
Deute am besten mal hier auf deinen Wohnort, und erkenne, wer a) erst die Römer und dann b) euch letztlich ebenfalls eingesackt hat.  ~;D

Weil ihr halt zu lange auf den Bäumen rumgesessen seid, während wir uns bereits weitsichtig (sic!) das Latinum angeeignet haben.
« Letzte Änderung: 9.08.2017 | 16:35 von Megavolt »

Offline Boba Fett

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #69 am: 9.08.2017 | 16:47 »
Deute am besten mal hier auf deinen Wohnort, und erkenne, wer a) erst die Römer und dann b) euch letztlich ebenfalls eingesackt hat.  ~;D
Karl der Große 777-797 aD in den Sachsenkriegen.
Das weströmische Reich war damals aber schon 300 Jahre untergegangen...

Widukind wurde keine 20 km von meiner Heimat geboren...

Wir gehören zu den Chauken.

Zitat
Weil ihr halt zu lange auf den Bäumen rumgesessen seid, während wir uns bereits weitsichtig (sic!) das Latinum angeeignet haben.

Sagt Dir der Begriff "tote Sprache" was?

So,  :btt:
« Letzte Änderung: 9.08.2017 | 16:48 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Arlecchino

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #70 am: 9.08.2017 | 16:49 »
Wenn du preiswert mit dem Rollenspiel anfangen willst, dann brauchst du dafür 20 Minuten Internet und als Bonus die Möglichkeit, ein paar Dutzend Seiten auszudrucken. D.h. selbst Gruppen, denen 60€ für ein Hardcover-Vollfarb-Regelwerk zu teuer sind, können trotzdem rollenspielen. Ein wahres Hobby für den Pöbel.

Schrecklich, ja. Ich glaub solche Aussetzer wie das kostenlose Splittermond-GRW verkraftet die Szene nicht, wenn das Überhand nimmt. Wehret den Anfängen.  :korvin:


Aber mal ernsthaft: hat sich das nicht rentiert oder warum machen das nicht mehr Verlage? Ich find das immer noch höchst sympathisch.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #71 am: 9.08.2017 | 16:56 »
So neu ist das Prinzip nicht SRD20, Baen Free Library

Frag mal WotC, Uhrwerk, Ulisses, VF&SF etc.?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Weltengeist

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #72 am: 9.08.2017 | 17:02 »
Ich glaub solche Aussetzer wie das kostenlose Splittermond-GRW verkraftet die Szene nicht, wenn das Überhand nimmt.

Diese Aussetzer sind für mich jedenfalls der Grund, warum ich die "Rollenspiel-ist-zu-teuer"-Jammerer nicht für voll nehmen kann. :d
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline Teylen

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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #73 am: 9.08.2017 | 17:48 »
Es gibt sehr viele kostenlose Rollenspielprodukte, sowohl Grundregelwerke als auch Ergänzungsband.
Die Herausforderung hierbei ist, dass die Wertschätzung mitunter in einer scheinbar direkten Korrelation zum Preis steht.
Daneben rentiert es sich, für Verlage die auch Geld einnehmen wollen, kaum dafür Werbung zu machen. Wohingegen die Strahlkraft einer einzelnen Person bezüglich Marketing idR. doch übersichtlich ist.

Marketing ist in dem ganzen Prozess ein nicht zu unterschätzender Erfolgs- aber auch Kostenfaktor für die Verlage. Wenn Verlag X das tollste Rollenspiel aller Zeiten herausbringt und keiner erfährt es, dann floppt das ganze.
Ich würde hierbei anmerken das es für Einzelne schwer sein kann.
Das heißt Marketing ist ein wichtiger Prozess für den Erfolg, allerdings auch ein Vorgang der gekonnt sein will und der mitunter viel Aktivität braucht wie Energie benötigt. Gerade wenn das Ergebnis nicht unbedingt sichtbar ist, und man eher den Eindruck gewinnt das Gegenteil zu erreichen.
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Re: Sind Rollenspielprodukte wirklich teuer?
« Antwort #74 am: 9.08.2017 | 18:14 »
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