Autor Thema: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?  (Gelesen 8785 mal)

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Offline Timo H.

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Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« am: 7.07.2018 | 16:35 »
Hallo zusammen!

Dies ist ein Aufruf an all jene, die es trotz wenig (Frei-) Zeit noch schaffen, dem Rollenspiel-Hobby zu frönen, sich hier mal mit ein paar Tipps einzubringen, wie man so etwas am besten realisiert.

Vielleicht kurz zu meinem persönlichen Hintergrund und den Gedanken, die ich mir hierzu bereits gemacht habe, um deutlich zu machen, aus welcher Ecke ich komme.

Ich habe viele Jahre Rollenspielerfahrung. Angefangen hat es wie bei so vielen mit DSA (damals die zweite Edition, der ja im Grunde noch die erste Edition beilag), aber schon bald wurden in unserem Freundeskreis unzählige Rollenspiele mit verschiedensten Regelsystemen und Hintergrundwelten gespielt oder zumindest getestet.
Mein liebstes Rollenspiel war und ist seit vielen Jahren HârnMaster (ein recht „realistisches“ 1W100 System) und die dazu gehörende Hintergrundwelt „HârnWorld“. (Hier hatte ich auch mal eine eigene Fan-Website, schrieb meine Hausregeln und Beiträge in Foren, und schaute generell was in der Fan-Community so los war.) Andere Lieblingssysteme umfassen „Gemini“ und „RuneQuest“ (und andere BRP-Ableger). Ich komme also eher aus der „Simulationsecke“.
Vor etwa 15 Jahren wurde es mit dem Rollenspiel weniger und weniger, und mittlerweile habe ich seit bestimmt 7 oder 8 Jahren nicht mehr gespielt (mit einer Ausnahme, dazu unten mehr). Das Rollenspiel wurde durch das Brettspielhobby quasi abgelöst.
Hinzu kommt, dass ich mittlerweile einen Sohn (19 Monate) habe, wodurch die Freizeit natürlich ziemlich in Beschlag genommen wird, und obendrein ist meine Frau keine Rollenspielerin.
Trotzdem „juckt“ es hin und wieder, wenn der Blick über die alte Rollenspielsammlung streift, und ich denke das berühmte „ach, RPG wäre auch mal wieder schön“…

Vielleicht auch bedingt durch die von mir bevorzugten Systeme und den daran beteiligten Spielern waren Treffen zum Rollenspiel stets zeitintensive Angelegenheiten – und dabei war ich als Spielleiter durchaus „faul“ und bereitete wenig vor, sondern griff spontan etwas aus der Hintergrundwelt auf („HârnWorld“, die mit ihren Legenden und kleinen Anstößen in den Ortsbeschreibungen dies durchaus unterstützt), bzw. horchte in meine Spieler hinein, wonach es ihnen so gelüstete.
Nicht nur bei den schon fast simulationsartig gestalteten Kämpfen ging viel Zeit drauf. Genauso waren Aufenthalte in einer Stadt immer langwierige Angelegenheiten, musste hier doch verkauft und eingekauft werden, was das Zeug hält – schließlich wollten die Spieler immer bessere Ausrüstung für ihre Charaktere. Hinzu kommt dann jedes Mal noch die „Anlaufzeit“, bis man richtig im Spiel war, und zwischendurch musste selbstverständlich Pizza bestellt und verzehrt werden.
Na ja, ich glaube ich muss das nicht weiter ausführen – ich denke viele haben die Erfahrung gemacht, dass Rollenspiel recht zeitintensiv ist. (Vielleicht auch einfach, weil man sich als Jugendlicher/Student/junger Erwachsener einfach entsprechend Zeit dafür nehmen kann und auch nimmt.)

Vor ein paar Jahren nahm ich dann an einem „Fiasco-Picknick“ in London teil und lernte so das Fiasco-Rollenspiel kennen, welches im Grunde in die komplett andere Richtung zu dem ging, was ich zuvor gespielt habe (abgesehen von unseren Versuchen mit einer „Lagerfeuer-Runde“, in der die Rolle des Spielleiters herum ging – durchaus auch innerhalb einer Sitzung).
Fiasco ist ohnehin auf „One-Shots“ ausgelegt, und die Spieldauer wird durch das System aufeinander folgender „Szenen“, welche sich auf das Wesentliche konzentrieren, sehr gerafft, so dass eine Runde Fiasco durchaus in etwa 2 Stunden (mal länger, mal kürzer) durch ist.
Meine alte Rollenspielrunde konnte ich aber bisher nicht dazu verleiten, mal eine Runde Fiasco zu probieren…

Wie zuvor schon erwähnt: Es „juckt“ mal wieder. Ich würde gern mal wieder Rollenspiel spielen. Eine Gruppe habe ich dafür noch nicht. Keine Ahnung, ob es den alten Jungs auch mal wieder „juckt“.
Diese sind mittlerweile aber in ähnlichen Situationen wie ich. Wir alle stehen voll im Berufs- und Familienleben. Wenn ich mal in der Stadt bin, treffen wir uns aber durchaus zum Brettspiel.

Bevor ich aber die „alte Band nochmal zusammen bringe“, oder gar eine neue aufbaue, möchte ich ein realistisches Konzept haben, wie ich das am besten auf die Beine stelle – und hier kommt ihr ins Spiel, liebe Leser.

Ein paar Gedanken habe ich mir schon dazu gemacht. Dabei erhebe ich keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit der erdachten Möglichkeiten – im Grunde nicht einmal darauf, auf dem richtigen Weg zu sein.
Ich führe diese hier einfach mal kurz aus und hoffe, dass sie entsprechend kommentiert, ergänzt oder „korrigiert“ werden.

•   Zeitlicher Rahmen: 1-2 Mal im Monat, wohl am ehesten an einem Wochenende, abends (wenn die Kleinen schon schlafen) für 1-2 Stunden, vielleicht 3. (Nicht zu vergessen: Meine Frau wäre wohl eher nicht dabei.)
•   Vorbereitungszeit sollte minimal ausfallen. Da ich mittlerweile schon recht lange aus dem aktiven Spielen raus bin, frage ich mich allerdings, wie gut das mit dem spontanen Spielaufbau noch funktioniert…
•   Falls die „alten Jungs“ dabei wären, müsste dies (von gelegentlichen Besuchen in einer anderen Stadt) wohl übers Internet stattfinden. Hier denke ich an Skype oder Google Hangouts. Außerdem soll es ja die ein oder andere Website oder das ein oder andere Tool geben, was ein solches Spiel unterstützt. Insbesondere hier würde ich mich über Hinweise und Tipps sehr freuen.
•   Bei HârnMaster/HârnWorld kenne ich mich aus, würde es also im Prinzip gerne wieder spielen. Sollte es aber zu kämpfen kommen, könnten sich diese etwas hinziehen…
•   Ich stelle mir vor, von Fiasco die kurzen, prägnanten Szenen zu übernehmen. Ich weiß nur nicht, ob der abwechselnde Szenenaufbau funktionieren könnte, oder ob ich als Spielleiter lieber alle Szenen baue. Insgesamt würde sich der Spielverlauf dadurch vielleicht eher „cineastisch“ ausnehmen. Solange ich aber als Spielleiter die Szenen bestimme, fühlt sich das für die Spieler vielleicht etwas nach „Railroading“ an. Jedoch habe ich die Befürchtung, dass das Rollenspiel wieder zu einem wahren „Zeitfresser“ verkäme, wenn ich ihnen genauso freie Hand ließe, wie ich es damals tat (im Grunde bestimmte die Gruppe, wohin die Reise ging). Auch hier freue ich mich über viele Tipps und Tricks aus euren reichen Erfahrungsschätzen.

Mal ganz davon abgesehen davon, wie die Spielsitzungen aussehen könnten, bleibt für mich auch noch die Frage: Wie stoße ich das Ganze am besten an?

Vielen Dank vorab für eure Ratschläge, Erfahrungsberichte, Tipps und Tricks!

Herzliche Grüße,

Timo

Offline Weltengeist

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #1 am: 7.07.2018 | 18:06 »
Ganz kurz: Als ich in der gleichen Situation war wie du, habe ich angefangen, auf der Drachenzwinge zu spielen. Online-Rollenspiel, einmal die Woche für 2-3 Stunden abends. Das war kompatibel mit dem Kind - wenn was war, konnte man schnell mal nach nebenan gehen ohne jemanden zu stören. Es war kompatibel mit meiner begrenzten Zeit (schon weil An- und Abreise, gemeinsames Essen etc. entfiel). Und es war kompatibel mit meinem Wunsch, auch mal wieder was anderes zu spielen, einfach weil sich dort Interessenten für sehr viele Systeme finden.

Und wenn du willst, kannst du die alten Kumpels natürlich gleich in deine neue Onlinerunde mitbringen...
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Offline kamica

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #2 am: 7.07.2018 | 18:54 »
Um über das Internet zu spielen würde ich Discord und Roll20 empfehlen.

Discord, weil es Chat und Teamspeak verbindet und jeder z.B. mal kurz ein Bild etc. hochladen kann. Dazu kann man verschiedene Kanäle machen, sowohl für die Sprache als auch für den Chat. (Fürs Shadowrun gibt es bei uns im Discord sowohl einen Outtime als auch einen Intime Chat, grade der Intime Chat kann schon sehr lustig sein.)

Roll20, weil man auch kostenlos damit spielen kann und es für würfeln, Battlemaps etc echt praktisch ist. Es gibt vorgefertigte Charakterbögen für viele Systeme und die Möglichkeit eigene Maps etc zu speichern. Wenn man mag, kannn man sogar mit Videoverbindung spielen. Und ein Tutorial wie das ganze funktioniert gibt es auch.

Ich weiß nicht, inwieweit Railroading das Zeitfressen wirklich verhindert, denn beim Rollenspiel geht es doch darum, dass alle zusammem eine Geschichte erleben. Ich bin kein Freund davon. Nach meiner Erfahrung hat das Spielen über Internet vorallem den Vorteil den Zeitfresser "Outtimegequatische"  und "Essenspause" zu verhindern. Für das Intime Einkaufen gibt es bei uns eine einfache Regel: alles was normal erhältich ist, wird für den normalen Preis aus dem Buch gekauft, ohne es auszuspielen.

Pyromancer

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #3 am: 7.07.2018 | 19:18 »
•   Ich stelle mir vor, von Fiasco die kurzen, prägnanten Szenen zu übernehmen. Ich weiß nur nicht, ob der abwechselnde Szenenaufbau funktionieren könnte, oder ob ich als Spielleiter lieber alle Szenen baue. Insgesamt würde sich der Spielverlauf dadurch vielleicht eher „cineastisch“ ausnehmen. Solange ich aber als Spielleiter die Szenen bestimme, fühlt sich das für die Spieler vielleicht etwas nach „Railroading“ an. Jedoch habe ich die Befürchtung, dass das Rollenspiel wieder zu einem wahren „Zeitfresser“ verkäme, wenn ich ihnen genauso freie Hand ließe, wie ich es damals tat (im Grunde bestimmte die Gruppe, wohin die Reise ging). Auch hier freue ich mich über viele Tipps und Tricks aus euren reichen Erfahrungsschätzen.

Man kann als Spielleiter die Szenen auch "hart schneiden", ohne dass es zu Railroading verkommt. Man kann Nebenszenen auch einfach abkürzen.

Spieler: "Ok, ich sattle mein Pferd und steige auf..."
An statt das jetzt minutiös auszuspielen kann der SL einfach fragen:
SL: "Was hast du vor?"
Spieler: "Wir wollen zurück in die Stadt reiten und die Beute verkaufen."
SL: "Ok, zwei Wochen später. Ihr habt die Stadt ohne weitere Probleme erreicht und das Zeug verkauft. Ihr habt gut verhandel und 723 Goldstücke verdient."
(Da kann man auch nochmal auf "Verhandeln" o.ä. würfeln lassen, und so bestimmen, wie viel Geld da rausspringt.)
Das wäre ein unwichtiges Zwischenspiel, kurz abgehandelt.

SL: "Was jetzt?"
Spieler: "Wir wollten doch noch zu dem Baron reisen und ihm Bericht erstatten."
SL: "Klar. Die Reise dauert 3 Tage, ihr werdet auch gleich vorgelassen und steht in der großen Halle des Anwesens. Der Baron ist noch nicht da, aber sein Verwalter steht neben dem Thron und mustert euch misstrauisch. Da hört ihr hinter euch eine tiefe Stimme: Ha, habe ich euch endlich erwischt, ihr Halunken!. Was tut ihr?"
Und dann halt weiter ausspielen, weil es relevant ist.

Offline Bildpunkt

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #4 am: 7.07.2018 | 19:19 »
Ich als mehrfacher Familienvater mit  Kleinkindern kann ergänzen:

- am besten Gruppe mit hohen Anteil an Aucheltern suchen: jeder hat und kennt die gleichen Zwänge und wenn die gleiche Prio auf RPG Spielen Weitererhalt besteht wissen alle wie kostbar dann der vereinbarte Termin ist --> keine Absagen. Außerdem ist durch eh schon gegebene hohe Strukturierung des Alltags eine vergelichsweise langfristige Vereinbarung des Termins möglich. Wir spielen einmal im Monat einen ganzen Nachmittag plus Abend
- Oneshotgruppe suchen. Ich hatte die Vorteil das mein Hobbyhändler meines Vertrauens das Otherland Berlin eine solchen offenen Abend einmal im Monat anbietet: man lernt ungezwungen neue Systeme die man nie gespielt haette kennen und auch neue Leute
- "Virtual Tabletop" habe ich leider noch keine Erfahrung gemacht aber ich habe viel Gutes gehört wenn man sich darauf einlässt
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Offline afbeer

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #5 am: 7.07.2018 | 22:17 »
1. Regelmäßigen Termin ausmachen: etwa jeden Mittwoch abend ab 19:30 Uhr alle 14 Tage, das ist dann so wie das Triathlonschwimmtraining, was man nicht ausfallen lassen will.
2. Bei den Eltern spielen oder online: so ist auch Stillen am Tisch möglich (für Mitleser) und ein evtl. Sitter entfällt
3. Alle sind geabendbrotet!
4. Spieldauer auf 3 Stunden begrenzen, dann kann man sich noch austauschen und es ist noch nicht Mitternacht wenn alle wieder zu Hause sind.
5. Nie ausfallen lassen, weil zu wenige kommen. Notfalls Brettspiel, Film, ...

Offline Lord Verminaard

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #6 am: 7.07.2018 | 22:29 »
Das Wichtigste ist, sich wirklich frei zu machen, so dass man sich voll und ganz auf das Spiel konzentriert. Fand ich bei Online-Runden immer schwierig, gut ist, wenn man sich irgendwo zurückziehen kann und dann so ein bisschen als Ritual alles aufbaut, sich was zu trinken hinstellt etc., "ankommt". Ich persönlich bevorzuge es, lieber seltener und dafür länger am Stück zu spielen, wenn es aber nur 2-3 Stunden sind, würde ich unbedingt versuchen, mindestens 2x im Monat zu spielen.
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Offline D. Athair

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #7 am: 7.07.2018 | 22:48 »
Das Wichtigste ist: Die eigenen Anforderungen klar zu kriegen und sie dann auch fokussiert im Spiel umgesetzt zu bekommen (sh. Vermi).

•   Zeitlicher Rahmen: 1-2 Mal im Monat, wohl am ehesten an einem Wochenende, abends (wenn die Kleinen schon schlafen) für 1-2 Stunden, vielleicht 3. (Nicht zu vergessen: Meine Frau wäre wohl eher nicht dabei.)
1-2 Stunden sind mMn ganz andere Bedingungen als 2,5-4 Stunden. Alles was nicht wirklich regelleicht ist, kann man bei 1-2 Stunden knicken. Bei der Systemwahl stellt sich dann ganz klar die Frage, ob es Kampagnen-Spiel (auch als Kurzkampagnen) sein soll oder One-Shots (geht manchmal auch im Serienformat) auch passen. Für die zweite Variante kommen kleine hoch strukturierte Indies in Frage für das erste eher nicht. Da ist halt auch die Frage, was die Mitspieler wollen und wie sehr die bereit sind Umzulernen bzw. was Neues zu lernen.

Wenn 2-3 Stunden Spielzeit gehen, dann könnte der RuneQuest-Ableger OpenQuest Basic was sein.


•   Vorbereitungszeit sollte minimal ausfallen. Da ich mittlerweile schon recht lange aus dem aktiven Spielen raus bin, frage ich mich allerdings, wie gut das mit dem spontanen Spielaufbau noch funktioniert…
Es gibt fertige Mini-Sandboxen, wie Fever Swamp,  oder Points of Light, die man bei Bedarf ausbauen kann. Sowas gibts auch als Abenteuer (vgl. Knives in the Dark). Mini-Kamapgensettings inkl. Abenteuer wie Life & Death oder The Savage North (beide für OpenQuest) wären auch ne Möglichkeit.

Oder halt flexible Einzelabenteuer, wie sie bei Beyond the Wall (einem märchenhaften clasic D&D-Spiel) vorkommen.


Mal ganz davon abgesehen davon, wie die Spielsitzungen aussehen könnten, bleibt für mich auch noch die Frage: Wie stoße ich das Ganze am besten an?
Zuerst musst Du Dir darüber im Klaren sein, was du spielen/anbieten willst und zu welchen Bedingungen. Was noch verhandelbar ist und was nicht. Und dann für diese Rahmenbedingungen Leute suchen.

Regelmäßigkeit durchziehen ist ganz wichtig. Wenn der Spiel-Termin es mal als "nicht verhandelba"r in den Terminkalender geschafft hat, dann wird es laufen. Wenn das nicht gelingt, werden immer wieder "wichtigere Dinge" auftauchen. 
« Letzte Änderung: 7.07.2018 | 22:52 von D. Athair »
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Shadom

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #8 am: 8.07.2018 | 13:14 »
Wenn du ein klassisches super einfaches Spiel möchtest mit dem Mann D&D artige Kampagnen spielen kann empfehle ich Tiny Dungeon.


Versuch deine Zeit auf 2 Stunden alle 2 Wochen mit festem Termin hochzuschrauben. Spiele mit geladenem Spielerinput improvisiert.


Zitat
Z.B.


Einer spielt einen Druiden und ihr seid gerade in den Wäldern...
SL: Dein Druide weiß bestimmt viel über diese Wälder. Was für Schauermärchen erzählen sich die Holzfäller über dieses Landstück?
Spieler: Ohh aääh, naja man sagt, dass hier ein großes haariges Ungetüm losgeht.
SL: Sowas wie ein riesiger Bär?
Spieler: Ja genau, aber mit roten leuchtenden Augen und viel größer.
SL: Cool! Und warum ist das eine tragische Geschichte?
Spieler: Tragisch? ähh.. naja er ist oder war ein verfluchtes Kind, dass eine Hexe im Wald geärgert hat?




später im Spielabend


SL: Gerade als ihr die alte Diebin, die nachts euer Lager beklauen wollte, stellen wolltet, hört ihr ein ungeheures Brüllen aus dem Unterholz. Ein riesiges Monster mit roten Augen und blutigen Reizähnen kommt auf euch zu gestürmt. Die alte Frau schaut euch an "Niemand zieht Sorena Silh, die Hexe des Kieferwaldes, zur Rechenschaft. Töte ihn Sklave".
Der Bär wirkt größer und stärker als ihr es euch vorstellen könnt. Ihr glaubt nicht, dass ihr ihn besiegen könnt, aber der Magier entdeckt eine in das Fell eingebrannte Rune. Wenn man diese zerstört, könnte der Fluch vielleicht vom Bären weichen.




Wie oben vorgeschlagen : Harte Schnitte. Aus der Szene raus sobald diese nicht wichtig ist.









Offline Lord Verminaard

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #9 am: 8.07.2018 | 22:18 »
Ganz kurz: Als ich in der gleichen Situation war wie du, habe ich angefangen, auf der Drachenzwinge zu spielen. Online-Rollenspiel, einmal die Woche für 2-3 Stunden abends.

Der Charme bei dieser Lösung ist auch, dass du nichts anstoßen musst und einfach Mitspieler sein kannst. Denn bei deinen engen Vorgaben dürfte es eine ziemliche Herausforderung sein, die Spielleitung zu übernehmen, die Organisation der Runden zu übernehmen, und dabei trotz wenig Zeit und Energie für die Vorbereitung deinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.
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Offline LevArris

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #10 am: 8.07.2018 | 23:38 »
Ich bin zwar kein erfahrener Rollenspieler aber wir haben auch mit deinen Anforderungen zumkämpfen.
Ich möchte mich dem Argument "Gleichgesinnte suchen" im Sinne von "in ähnlicher Situation befindlich" anschließen. Bringt weniger absagen und mehr Verständnis, wenn doch mal die Termine wackeln.
Auch wichtig: das Gruppenverständnis muss derart sein, dass jeder mitarbeitet und Aufgaben übernimmt. Seis ein Spezialist für Spezialregeln, jemand der aufkommende fragen während des Spiels recherchiert oder (war bei uns sehr wertvoll) ein Chronologisch. Jemand der grob die Geschichte quasi als Tagebuch führt und Höhepunkte dokumentiert. Das hilft ungemein. Gerade auch nach längeren Pausen...

Ansonsten hilft nat. Gute Vorbereitung von allen. Uns haben auch kompakte erklärvideos auf YT geholfen. Zu Guter letzt hilft nat ein schlankes System. Online haben wir wenig erfahrung. Aber wir haben mal das platzen eines Termins abgewendet indem wir einen Spieler per Skype + ner Würfel App zur "analogen Gruppe" dazu geholt haben. Dann noch eine flip mat. und pappaufsteller.... das hat überraschend gut funktioniert....

Offline TaintedMirror

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #11 am: 9.07.2018 | 08:57 »
Mein Tip noch: Ausprobieren bis es passt. Ich spiele jetzt seit etwa 2 Jahren online aufgrund von Zeitmangel und habe auch darüber eine Gruppe gesucht. Die Kerngruppe sind 2 Spieler und ich. Zusätzlich hatten wir schon etliche Spieler bei denen es aus ganz diversen Gründen dann doch nicht funktioniert hatte. Wir haben einfach immer wieder gesucht, bis man eine passende Gruppe hatte und notfalls halt ausgewechselt.

Offline felixs

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #12 am: 9.07.2018 | 09:48 »
Wahrscheinlich ist einerseits die wenige Freizeit das Problem, andererseits aber vor allem deren schlechte Planbarkeit und der Mangel an längeren ununterbrochenen Zeitabschnitten.

Die Hinweise hier finde ich alle sehr gut.

Was ich hinzufügen würde: Ggfs. sind Soloabenteuer eine Option? Das ist natürlich nicht das gleiche, kann aber auch Spass machen. Oder Ultraquest solo spielen  :)

Würde ich beides nicht als Ersatz empfehlen, aber als kleinen "Snack" für den Rollenspielhunger zwischendurch finde ich das (für mich) sehr nett.

Und noch was:
Für sehr kurze Spielzeiten würde ich unbedingt ein sehr einfaches Regelsystem verwenden. Meiner Erfahrung nach geht das sonst nicht gut. Die erwähnten langen Kämpfe bei Rolemaster etc. wären mir meine Zeit nicht wert. Man mag das aber anders sehen, wenn gerade das das ist, was man bei Rollenspiel gern machen möchte.
« Letzte Änderung: 9.07.2018 | 09:55 von felixs »
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Offline Trichter

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #13 am: 9.07.2018 | 11:04 »
•   Zeitlicher Rahmen: 1-2 Mal im Monat, wohl am ehesten an einem Wochenende, abends (wenn die Kleinen schon schlafen) für 1-2 Stunden, vielleicht 3. (Nicht zu vergessen: Meine Frau wäre wohl eher nicht dabei.)
•   Vorbereitungszeit sollte minimal ausfallen. Da ich mittlerweile schon recht lange aus dem aktiven Spielen raus bin, frage ich mich allerdings, wie gut das mit dem spontanen Spielaufbau noch funktioniert…
•   Falls die „alten Jungs“ dabei wären, müsste dies (von gelegentlichen Besuchen in einer anderen Stadt) wohl übers Internet stattfinden. Hier denke ich an Skype oder Google Hangouts. Außerdem soll es ja die ein oder andere Website oder das ein oder andere Tool geben, was ein solches Spiel unterstützt. Insbesondere hier würde ich mich über Hinweise und Tipps sehr freuen.
•   Bei HârnMaster/HârnWorld kenne ich mich aus, würde es also im Prinzip gerne wieder spielen. Sollte es aber zu kämpfen kommen, könnten sich diese etwas hinziehen…
•   Ich stelle mir vor, von Fiasco die kurzen, prägnanten Szenen zu übernehmen. Ich weiß nur nicht, ob der abwechselnde Szenenaufbau funktionieren könnte, oder ob ich als Spielleiter lieber alle Szenen baue. Insgesamt würde sich der Spielverlauf dadurch vielleicht eher „cineastisch“ ausnehmen. Solange ich aber als Spielleiter die Szenen bestimme, fühlt sich das für die Spieler vielleicht etwas nach „Railroading“ an. Jedoch habe ich die Befürchtung, dass das Rollenspiel wieder zu einem wahren „Zeitfresser“ verkäme, wenn ich ihnen genauso freie Hand ließe, wie ich es damals tat (im Grunde bestimmte die Gruppe, wohin die Reise ging). Auch hier freue ich mich über viele Tipps und Tricks aus euren reichen Erfahrungsschätzen.
In meiner aktuellen Gruppe sind viele dieser Punkte erfüllt. Ich spiele seit ein paar Jahren wieder mit "den alten Jungs" aus meiner Schulzeit D&D (Vorteil: alle sind mit den Regeln vertraut). Da wir inzwischen in verschiedenen Städten leben laufen die Sessions über roll20 ( https://roll20.net/ ). Weil die Audioqualität der Konferenzschaltungen über roll20 nicht immer gut ist, haben wir diverse andere Methoden probiert (Teamspeak, skype, ...) und verwenden in letzter Zeit häufig mumble ( https://wiki.mumble.info/wiki/Main_Page ).
Wir spielen alle 2 Wochen, wobei immer in der aktuellen Session der nächste Termin geklärt wird. Falls mal mehrere Leute keine Zeit haben wird verschoben oder eine Abstimmung für den nächsten Termin (per doodle) gemacht. Das funktioniert jetzt schon seit mehreren Jahren sehr gut. Normalerweise spielen wir von 20-23 Uhr, wobei am Anfang gerne mal 15 Minuten fürs Beheben technischer Probleme ("Hört ihr mich? ... Nein? ... Und jetzt?" ;D ) draufgehen. Man kommt da natürlich nicht so schnell voran wie bei einer 8+ Stunden overnight session, aber das ist der Preis den Familie und Arbeitsleben nunmal fordern. Wenn sich alle einigermaßen aufs Spiel konzentrieren funktioniert das trotzdem.
Wir spielen eine gekaufte Kampagne, insofern hat der SL bereits vorgefertigte Karten und Werte der NSC zur Verfügung.

Wichtig ist imho, dass alle einigermaßen mit den Regeln klarkommen (keine verrückten Systeme, die nur ein Spieler kennt), alle zuverlässig die Termine einhalten und die begrenzte Spielzeit zum Spielen genutzt wird. Dann funktioniert es gut.

Offline Caranthir

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #14 am: 9.07.2018 | 12:43 »
Ich leite derzeit freitags öfter mal in einer Mini-Runde von effektiv 20:45 bis 23:00 Uhr und das klappt wunderbar. Wir sind nur zu dritt, zwei Spieler und ich. Was ich in solch einer Konstellation mache:

Ich nehme mir ein Regelsystem, das ich gut kenne und das einen niedrigen Crunchfaktor hat. Mit The One Ring kommen wir da gut klar, ist aber das obere Ende der Fahnenstange.  Die Regeln sollten dem Spiel nicht im Weg stehen. Regeldiskussionen haben wir eigentlich nie.

Dann spielen wir kurze, klare Abenteuer (Darkening of Mirkwood), die zwar irgendwie zusammenhängen, bei denen man aber keine seitenlange Kampagnenaufzeichnungen braucht.

Ich selbst schraube da den Anspruch an mich selbst als SL runter und sage mir, dass es uns einfach um den Spaß geht. Ich bereite nicht viel vor, lasse die zwei Spieler viel machen und schaue, wohin sich das Abenteuer dann entwickelt.

Mit dieser Herangehensweise sind wir überraschend weit gekommen, auch wenn wir immer nur zwei Stunden wirkliche Spielzeit hatten.
Lese: Fate of Cthulhu, Fate Horror Toolkit, Dragon Age RPG, The Expanse RPG

Leite: Der Eine Ring (Kampagnen in Wilderland und Rohan)

Brettspiele: Firefly, Dresden Files Card Game, Azul, Eldritch Horror

Spielerin von Rapunzel in Märchenkrieger Los!: "Das schaffe ich, ich hab lange Haare!" ;)

Offline Timo H.

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #15 am: 9.07.2018 | 21:48 »
Hallo zusammen!

Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten!
Nur weiter her damit! ;-)

Von roll20 hatte ich schonmal gehört. Da müsste ich mal einen Blick hinein/darauf werfen. Ich nehme an, da gibt es auch Tutorials? Oder ist alles recht selbsterklärend aufgebaut?

"Unwichtige" Szenen zu raffen ist mir natürlich bewusst. Die von mir genannten "Fallstricke" (Essen bestellen, In-Game-Shopping, usw.) waren nur beispielhaft angeführt, zur Verdeutlichung was alles so die Zeit fressen kann (allseits bekannt). Ebenso der Verweis auf Fiasco, weil ich dies als Beispiel recht anschaulich finde, denn da geht es ja quasi um "Filmszenen" und die Cuts von einer zur nächsten.

Auf jeden Fall schonmal vielen Dank für die vielen Anregungen und Tipps!
Manchmal sind es echt die kleinen "Selbstverständlichkeiten", auf die zu achten sich lohnen dürfte, wenn man einen engen Zeitrahmen einhalten möchte/muss (allle haben schon gegessen, keine Handys, keine Raucherpausen wenn diese off-screen stattfinden müssen, usw.).

An jene, die bereits eine "online" (also roll20 und ähnliches) Runde gestartet haben:
Welche Schritte habt ihr (vor allem als Spielleiter) konkret unternommen, um die Sache schnell ins Rollen zu bringen?

Viele Grüße,

Timo

Offline Weltengeist

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #16 am: 10.07.2018 | 07:01 »
An jene, die bereits eine "online" (also roll20 und ähnliches) Runde gestartet haben:
Welche Schritte habt ihr (vor allem als Spielleiter) konkret unternommen, um die Sache schnell ins Rollen zu bringen?

Wie oben schon geschrieben: Ich habe mich auf drachenzwinge.de angemeldet. Dort hängen haufenweise Leute rum, die sich damit auskennen und die dich beraten können, wie man das (z.B. mit der Technik) am besten macht.
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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #17 am: 10.07.2018 | 17:36 »
Ich würde radikal das System von diesen Zeitfressern auf was schnelleres wechseln.

Ob Fiasko oder Beyond the wall, ob Dungeonslayers oder FATE. da gibt es ja eine breite Wahl für unterschiedliche Geschmäcker.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Luxferre

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #18 am: 10.07.2018 | 20:39 »
Ich glaube, dass die richtige Truppe, ergo: schnell, motiviert und konzentriert, mit jedem System glücklich und zufrieden sein kann ... und was schafft  :d

Offline Greifenklaue

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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #19 am: 10.07.2018 | 20:46 »
Ich glaube, dass die richtige Truppe, ergo: schnell, motiviert und konzentriert, mit jedem System glücklich und zufrieden sein kann ... und was schafft  :d
Naja, wenn das auswuerfeln eines Kampfes in einem System zwei Stunfen daurrt und desselben Kampfes im anderen zehn Minuten, ist es nivht nur eine Frage des Konzentration und Motivation.

Und Timo hat sich da ja Brecher rausgesucht.
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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #20 am: 10.07.2018 | 21:33 »
Ich glaube, dass die richtige Truppe, ergo: schnell, motiviert und konzentriert, mit jedem System glücklich und zufrieden sein kann ... und was schafft  :d
Ich glaube, "richtig" umfasst bei manchen Systemen nur Leute mit zuviel Zeit. Wer sich zwischen Sessions nicht mit dem System beschäftigen kann, sollte kein D&D 3 mehr anfangen.
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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #21 am: 11.07.2018 | 00:45 »
SaWo hatte das ja immerhin als Designansatz {geplagten DnDLeitern Zeit zu sparen) oder Shadow of the Demonlord mit seinen auf zehn Abende ausgelegten Kampagnen.

Vielleicht ist das was für Timo, vielleicht liegt es ihm überhaupt nicht. Ein legitimer Ansatz ist es mit Sicherheit.
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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #22 am: 11.07.2018 | 06:50 »
Ich würde radikal das System von diesen Zeitfressern auf was schnelleres wechseln.

Ob Fiasko oder Beyond the wall, ob Dungeonslayers oder FATE. da gibt es ja eine breite Wahl für unterschiedliche Geschmäcker.
Dungeonslayer oder Fate können genauso langwierig sein. Beyond the Wall ist zumindest am Anfang recht flott.
Ich würde aber evtl. gleich ein System empfehlen, das Kämpfe zu einzelnen oder wenigen Würfen zusammenfasst. Z.B. den erzählerischen Regelansatz von Fragged Empire (Seit neuesten auch in den Varianten Fantasy (Fragged Kingdom), Piraten (Fragged Seas) und Dark Victorian Fantasy (Fraged Aeternum) zu haben).
Die meisten Powered by the Apocalypse-Systeme dürften allgemein einen Blick wert sein, vor allem Uncharted Worlds handelt Kämpfe mit einem Wurf ab. Ist halt was ganz anderes als HârnMaster.

SaWo hatte das ja immerhin als Designansatz {geplagten DnDLeitern Zeit zu sparen)
Ich hab SaWo auch nicht als schneller erlebt als D&D5.
« Letzte Änderung: 11.07.2018 | 06:57 von aikar »
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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #23 am: 11.07.2018 | 08:05 »
Ich hab SaWo auch nicht als schneller erlebt als D&D5.
Nur gab es die da nicht. Also SaWo vs DnD 3 war der Designansatz - und der scheint gelungen, genzuso wid man bei DnD 5 wieder einen Schritt in ein schnelleres Umsetzen gegangen ist.
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Re: Tipps für Rollenspieler mit wenig Zeit?
« Antwort #24 am: 13.07.2018 | 17:58 »
Ich würde radikal das System von diesen Zeitfressern auf was schnelleres wechseln.

Würd ich auch. Gerade, wenn es um das Gameplay geht.
Im Prinzip gibt es auch für alle Spielstile passende "kleine" Regelwerke.

RuneQuest/Mythras => OpenQuest, bzw. dessen kleinster Ableger The Age of Shadow (tolkieneske Fantasy)

Hârnmaster könnte vielleicht gehen, wenn man es stark eindampft und sich an den Quickstart Rules (Dead Weight, Fields of Daisies) orientiert. Wobei da dann die Frage ist, ob man mit der Light-Version Spaß haben kann, wenn man das volle Paket gewohnt ist. Ggf. müssste man selbst da das Kampfsystem noch vereinfachen. Für jemanden, der das Spiel gut kennt, sollte das aber machbar sein.

Für explorationslastige Spiele bieten sich OSR-Spiele wie Beyond the Wall (Märchen) an. Hier gibt es so viele einfache Spiele, dass man schon sehr genau sagen sollte, was man möchte. Es gibt solche mit Indie-Prägung wie The Black Hack oder White Hack oder gleich Hybride wie The Indie Hack (das TBH mit pbtA kombiniert) oder Vagabonds of Dyfed, es gibt allerlei Varianten von Swords & Wizardry (White Lies für Spionage, Skyscrapers & Sorcery für Quasi-Urban Fantasy, Crypts & Things für Sword & Sorcery, ...) und vieles vieles mehr.

Es gibt eine Reihe runterskalierter d6-System-Ansätze wie Mini d6.

... es gibt verschiedene Indie-Spiel-Serien von Jim Pinto.


Man braucht nicht auf die "gängigen" Lösungen für schnelleres Spiel (wie Fate, Savage Worlds, pbtA) zurückgreifen. So schnell sind die mMn nämlich gar nicht. Und: Letztlich hängt die Performance v.a. davon ab, wie Spielleitung und Gruppe zum ausgewählten Spiel passen. 


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"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan