Autor Thema: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...  (Gelesen 27286 mal)

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Offline Feuersänger

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #250 am: 10.08.2018 | 15:14 »
Als Spieler war ich nämlich auch immer ziemlich pissig, wenn eine eigentlich gut laufende Kampagne durch ein Auseinanderbrechen der Gruppe beendet wurde, das man durch eine vorhergehende Vernetzung der SCs hätte vermeiden können.

Also, _das_ hab ich so allerdings auch noch nicht erlebt. Zumindest nicht jenseits der allerersten 1-2 Sitzungen, weil da die SCs nicht miteinander warm geworden sind und der Funke auch bei den Spielern nicht so richtig übergesprungen ist. Das ist dann aber eben noch keine gut laufende Kampagne.

Einmal war es _fast_ so weit; da hatten wir unvernetzt angefangen und es hat sich im Laufe einer längeren Kampagne (ca 25 Sitzungen würd ich schätzen) absolut keine Gruppenchemie eingestellt. Unsere SCs waren da wirklich mehr so Schicksalsgemeinschaft, weil eben "zufällig" gerade gleichzeitig vor Ort, um die aufkeimende Bedrohung zu bekämpfen. Als das dann erledigt war, gab es eigentlich keinen vernünftigen Grund mehr, beisammen zu bleiben, aber dass wir dann da die Runde beendet haben, hatte dennoch andere Gründe.

Dennoch, wenn diese anderen Gründe nicht eingetreten wären, hätten wir als Spieler durchaus Schwierigkeiten gehabt zu begründen, warum jetzt _nicht_ jeder seiner Wege gehen sollte. Das hatte m.E. auch damit zu tun, dass eben jeder sein Charakterkonzept durchziehen wollte und niemand eingesehen hat, zugunsten der anderen davon abzuweichen. War halt so ein "Jeder denkt an sich, nur ich denk an mich".

--

Bei der Charaktererstellung unserer aktuellen Kampagne war es übrigens gemischt: zwei Spieler haben ihren SCs eine gemeinsame Vergangenheit verpasst, eine weitere Vernetzung fand aber nicht statt. War zum Spielstart auch nicht erforderlich, schlicht weil es einen gemeinsamen Auftraggeber gibt. Ein anderer Spieler wollte ursprünglich eine Figur spielen, die mehrere Alarmglocken schrillen ließ - auf ein Veto hin hat er das Konzept dann geändert, aber der letztendliche SC ist bis jetzt der, der am wenigsten mit den anderen zu tun hat. Ein später neu hinzugekommener SC wurde ansatzweise mit einem der Bestand-SC vernetzt (gleiche Organisation), um ihm den Einstieg zu erleichtern.
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Maarzan

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #251 am: 10.08.2018 | 15:15 »

Denn ich gehe davon aus, dass die Spieler sich schon für das Abenteuer interessieren, und mit ihrer Figur daran teilnehmen wollen.


Wenn du nicht vorher etwas sagst interessieren sich die Leute für EIN Abenteuer und mangels sonstiger Orientierung wird dann eben erst recht in den Charakter selbst investiert.

Und wenn dann das präsentierte Abenteuer nicht passt, ist die Kacke halt am Dampfen und wenn mangels Vorinfos tatsächlich inkompatible Charaktere gebaut wurden, ist das sogar erst einmal irreparabel.

Es kann alles gut gehen, aber ohne Vorarbeit lädt man sich eben das Risiko von unerfreulichen Nebenwirkungen bis zum Platzen der Gruppe auf.

Wobei meiner Erfahrung nach eine Kompatibilität mit der anstehenden Aufgabe wichtiger ist als in weiten Bereichen Kompatibilität mit dem Rest der Gruppe. Sobald jeder erkennen kann, dass dies eine Aufgabe für ihn ist, bügelt eine gewisse "professionelle Einstellung" schon recht viel an anderen Problemen oder meist ja auch nur Fremdheit über.

So etwas zumindest zum Zeitpunkt des Spielstarts an den Haaren herbeigezogenes wie eine gemeinsame Heldenakademie wird hingegen eher noch direkt zum Widerspruch anstacheln.
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Offline Issi

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #252 am: 10.08.2018 | 15:25 »
Zitat
Wenn du nicht vorher etwas sagst interessieren sich die Leute für EIN Abenteuer und mangels sonstiger Orientierung wird dann eben erst recht in den Charakter selbst investiert.

Und wenn dann das präsentierte Abenteuer nicht passt, ist die Kacke halt am Dampfen und wenn mangels Vorinfos tatsächlich inkompatible Charaktere gebaut wurden, ist das sogar erst einmal irreparabel.

Es kann alles gut gehen, aber ohne Vorarbeit lädt man sich eben das Risiko von unerfreulichen Nebenwirkungen bis zum Platzen der Gruppe auf.
Der SL weiß doch am Besten in welche Richtung das Abenteuer geht, und wenn er die Spieler einzeln berät, bei der Erschaffung, dann sind sie idR. ganz gut informiert.
Er kann jedem Spielen sagen, welche Charakter Klassen und Fertigkeit nützlich sein können. Und  Vorschläge zur Figur machen.
So kenne ich das auch.

Es ist ja nicht so, dass man alleine und unwissend an seiner Figur bastelt. Man weiß nur einfach noch nicht genau, welche Persönlichkeiten die anderen SC sind.


Offline Maarzan

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #253 am: 10.08.2018 | 15:30 »
Dann sehe ich wie gesagt auch keine nenneswerten Probleme mit unbekannten Mitcharakteren eine Gruppe zu bilden.

Auf dem Level wäre es aber auch genauso einfach möglich gewesen auch das "Ihr kennt euch" schon in die Vorbereitung mit einfließen zu lassen - oder gar so etwas wie die "Abenteurerakademie" da dann vorzugeben.

So wie sich das hier anhörte, kommt das Problem ja daher, zum Spielstart spontan von neuen Hintergrundsetzungen beim eigenen Charakter überrascht zu werden.
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Offline Tsuyoshi Hamato

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #254 am: 10.08.2018 | 15:42 »
Also, für One-Shots finde ich als SL mittlerweile vorgefertigte Charaktere mit Beziehungen untereinander sehr angenehm - abgesehen vom hohen Vorbereitungsaufwand für mich, weil ich Setting+vorgefertigte SCs selten recycle. Hatte bisher gute Erfahrungen damit. Auch kann ich mich so besser auf mögliche Szenen vorbereiten, da die Stoßrichtung noch etwas klarer ist. Die Interpretation der Charaktere durch die Spieler fällt dabei immer noch sehr unterschiedlich bzw. so unterschiedlich aus, dass trotzdem nicht wenig Improvisation fällig wird*. Das ist ja auch gut so. Für längere Kampagnen aber brauchen die Spieler einen Charakter, mit dem sie sich stark identifizieren können, was im Selbstbau in Zusammenarbeit mit dem SL am besten klappt.


*Off-topic: Man merkt bei vorgefertigten Charakteren auch am deutlichsten, dass viele Spieler keine guten klassischen Schauspieler sind - Ich bin da keine Ausnahme. Die Chars enthalten erstaunlich oft nur Spuren von dem was auf dem Papier steht - selbst wenn es nur drei markante Sätze sind, die vorgefertigt mitgegeben werden -, sondern eine leicht bis moderat modulierte Version von dem was der Spieler (meiner Vermutung nach / wenn ich den Spieler kenne: mit Gewissheit) sonst immer spielt. Das ist übrigens ein interessantes Nebenthema: Ich kenne bisher kaum Spieler, die langfristig zwei sehr deutlich verschiedene Charaktereinstellungen spielen konnten. Es gibt Spielleiter, die kurzfristig die Illusion deutlich verschieden "tickender" NSCs aufrechterhalten können (was bereits super-cool ist), aber auch hier schimmert die SL-Persönlichkeit letztlich durch. Es ist eher ein sehr großer Anteil "Spielerpersönlichkeit+Was-Dieser-Im-Rollenspiel-Immer-Spielt-Persönlichkeit (oft eine Defizit-Kompensation, da schließe ich mich nicht aus)" mit einer jeweils verschiedenen minoritären Beimischung "Charakter A / X / Z", wobei die Spielerpersönlichkeit+WDIRIS bei außerordentlich guten Schauspielern 75%, aber sehr häufig und manchmal zu meinem Bedauern 95% ausmacht.
« Letzte Änderung: 10.08.2018 | 15:52 von Tsuyoshi Hamato »

Offline afbeer

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #255 am: 10.08.2018 | 15:46 »
Zuallererst kennen die Spieler die Charaktere untereinander nicht außer im erlebten Spiel. Die vorgeschriebenen Hintergrundgeschichten werden ja kaum bis nicht zur Kenntnis genommen.

Dann kann man diese Tatsache auf die Charaktere übertragen und sie im Spiel sich kennenlernen lassen; dann aber in einem Abenteuer und nicht am Lagerfeuer!
Oder man setzt das Kennen der Charaktere untereinander vorraus.

Vorraussetzung:
Eine Kampagne sollte mit einer Session 0 starten, um das organisatorische zu klären, ...
um Nischenschutz zu erreichen, ...
um Charakterideen (auch im Rahmen des Nischenschutzes) auszutauschen, ...
Dabei werden die Idee z.B. des Mysteriösen Fremden TM abgelehnt.
Dabei fällt auf, wenn Charakterideen gegeneinander spielen. Diese können dann abgemildert und/oder verworfen werden.
(etwa der Adlige der sich nicht mit Pöbel abgibt und es diesen spüren lässt vs ein Vagabund: Der Adlige gibt sich nach gerollenspielten Murren doch mit dem Vagabunden ab, oder der Vagabund ist auch adelig, oder einer oder beide der beiden Charaktere spielt nicht mit, ...)
Dies wird also in der Vorbereitung abgeklopft, so dass es beim Spiel nicht mehr stört.

@Oneshots  Siehe Tsuyoshi Hamato

Offline Anro

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #256 am: 10.08.2018 | 15:46 »
Die Aussage scheint mir sagen zu wollen, dass eine feste Verknüpfung eine quasi-notwendige Sache sei, damit die Charaktere, die sich gerade kennenlernen nicht wieder von einander trennen, weil Ihre Grundcharakterzüge nicht zusammenpassen.
(Zumindest nach einer kleinen Entwicklungszeit.)
Eine längere, undefinierte Geschichte könnte da ein wenig mehr Leimen.
Wenn es so ist, dann wäre das ein wenig eine modifizierte "Mein Charakter ist aber so" - Situation?

Ich verstehe den Einwand zwar -wenn ich den Einwand verstehe - als generelles Problem, mir scheinen aber bessere Lösungen möglich zu sein, als ein "Historienknebel".
(Mein ich nicht böse, geht erstmal nur ums Verstehen.)
Aber ich glaube, wir legen alle nur Wörter in eine Aussage, die alleine noch nicht klar steht. Was irgendwie zeigt, dass diese nicht sehr eindeutig ist und bei weitem nicht so leicht zu verstehen, wie von Sashael erwartet.



Offline Issi

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #257 am: 10.08.2018 | 15:55 »
Zitat
*Off-topic: Man merkt bei vorgefertigten Charakteren auch am deutlichsten, dass viele Spieler keine guten klassischen Schauspieler sind - Ich bin da keine Ausnahme. Die Chars enthalten erstaunlich oft nur Spuren von dem was auf dem Papier steht - selbst wenn es nur drei markante Sätze sind, die vorgefertigt mitgegeben werden -, sondern eine leicht bis moderat modulierte Version von dem was der Spieler (meiner Vermutung nach, wenn ich den Spieler kenne: mit Gewissheit) sonst immer spielt. Das ist übrigens ein interessantes Nebenthema: Ich kenne bisher kaum Spieler, der langfristig zwei sehr deutlich verschiedene Charaktereinstellungen spielen konnten. Es gibt Spielleiter, die kurzfristig die Illusion verschiedener NSCs aufrechterhalten können (was bereits super-cool ist), aber auch hier schimmert die SL-Persönlichkeit letztlich durch. Es ist eher ein sehr großer Anteil "Spielerpersönlichkeit+Was-Dieser-Im-Rollenspiel-Immer-Spielt-Persönlichkeit (oft eine Defizit-Kompensation, da schließe ich mich nicht aus)" mit einer jeweils verschiedenen minoritären Beimischung "Charakter A/X/Z", wobei die Spielerpersönlichkeit+WDIRIS bei außerordentlich guten Schauspielern 75%, aber sehr häufig und gelegentlich zu meinem Bedauern 95% ausmacht.
Das sind mMn. auch zwei unterschiedliche Rollen bzw. Jobs.
Als SL ist man das Schauspiel Camäleon, das alles vom Erzbösewicht bis zum sprechenden Goldfisch spielt. Es ist mehr eine Dienst-leister Rolle.
Und als Spieler konsumiert man eher. Und die Identifikation mit der Figur ist auch stärker. Wobei man auch hier Schauspielleistung bringt, aber eine die stark an die eigene Identifikation gekoppelt ist.

Beides hat seinen Reiz. Und auch Spaß. Aber es ist mMn. ein sehr unterschiedlicher.
Wenn wirklich eine andere Person vor Dir sitzt, hat dein SL alles richtig gemacht.
Bei SPL geht es ja auch um das persönliche Erlebnis.
Das geht mMn. nicht ganz abgekoppelt von der eigenen Person.
 :)

Offline bobibob bobsen

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #258 am: 10.08.2018 | 16:08 »
Zitat
Der SL weiß doch am Besten in welche Richtung das Abenteuer geht, und wenn er die Spieler einzeln berät, bei der Erschaffung, dann sind sie idR. ganz gut informiert.
Er kann jedem Spielen sagen, welche Charakter Klassen und Fertigkeit nützlich sein können. Und  Vorschläge zur Figur machen.
So kenne ich das auch.

Das kann ich persönlich gar nicht haben.
Die SL will keine Infos rausrücken aber mir stattdessen in meinen Sc reinreden. Ich bin ja kein Kleinkind und zusätzlich kratzt das an meinem SL Vertrauen.

Offline Issi

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #259 am: 10.08.2018 | 16:17 »
Das kann ich persönlich gar nicht haben.
Die SL will keine Infos rausrücken aber mir stattdessen in meinen Sc reinreden. Ich bin ja kein Kleinkind und zusätzlich kratzt das an meinem SL Vertrauen.
Natürlich rückt der SL Infos raus, nur nicht über die Persönlichkeit der anderen SC.... :D
Es gibt auch einen Unterschied zwischen beraten und reinreden....

Offline Tsuyoshi Hamato

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #260 am: 10.08.2018 | 16:20 »
@Issi  Ja, die Aussage dass Identifikation als Spieler gut gelingt, wenn man recht viel seiner eigenen Persönlichkeit einfließen lässt, ist eine gute Ergänzung. Ich denke damit hast Du nicht unrecht.

Offline Issi

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #261 am: 11.08.2018 | 13:22 »
Was ich auch nicht verstehe: Charaktere entwickeln sich doch noch. Die sind doch nicht statisch. Ich meine nicht nur von den Werten, sondern von der Persönlichkeit.
Wenn ich jetzt z. B. mit einem adligen Snob starte, der wenig für Diener und Angestellte übrig hat, so könnte sich dessen Einstellung ja noch ändern. Gerade deshalb weil er im Laufe der Zeit merkt, dass das genauso wertvolle Menschen sind,  und, dass es auf den Stand nicht ankommt.
Eine Gruppe beeinflusst sich doch auch immer gegenseitig.
So entwickelt ein Priester vielleicht Verständnis, dass es ab und zu auch einen Dieb braucht damit das Gute gewinnt.
Der Hexenjäger stellt vielleicht fest, dass es auch gute Hexen gibt, wie seine Gefährtin. usw.

Sowas kann mEn. eben auch Spaß machen.
Scheinbar unpassende SC bieten teilweise viel spannendes Reibungs -beziehungsweise Konflikt Potential.
Eine Einstellung wie "ich verabscheue XY immer noch obwohl wir uns schon zig mal gegenseitig das Leben gerettet haben", ist vermutlich auch nicht realistisch.


Edit. Was halt mMn. wichtig ist, ist, dass die Spieler wissen, dass es nur ein Spiel ist. Wenn sich zwei SC gegenseitig nicht trauen oder sich vielleicht auch erstmal nicht leiden können, so hat das nichts mit den Spielern zu tun.
Sowas nicht persönlich und mit Humor zu nehmen, ist mMn. schon eine Art Grundvoraussetzung.
« Letzte Änderung: 11.08.2018 | 13:34 von Issi »

Offline Maarzan

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #262 am: 11.08.2018 | 13:41 »
Was ich auch nicht verstehe: Charaktere entwickeln sich doch noch. Die sind doch nicht statisch. Ich meine nicht nur von den Werten, sondern von der Persönlichkeit.
Wenn ich jetzt z. B. mit einem adligen Snob starte, der wenig für Diener und Angestellte übrig hat, so könnte sich dessen Einstellung ja noch ändern. Gerade deshalb weil er im Laufe der Zeit merkt, dass das genauso wertvolle Menschen sind,  und, dass es auf den Stand nicht ankommt.
Eine Gruppe beeinflusst sich doch auch immer gegenseitig.
So entwickelt ein Priester vielleicht Verständnis, dass es ab und zu auch einen Dieb braucht damit das Gute gewinnt.
Der Hexenjäger stellt vielleicht fest, dass es auch gute Hexen gibt, wie seine Gefährtin. usw.

Sowas kann mEn. eben auch Spaß machen.
Scheinbar unpassende SC bieten teilweise viel spannendes Reibungs -beziehungsweise Konflikt Potential.
Eine Einstellung wie "ich verabscheue XY immer noch obwohl wir uns schon zig mal gegenseitig das Leben gerettet haben", ist vermutlich auch nicht realistisch.


Edit. Was halt mMn. wichtig ist, ist, dass die Spieler wissen, dass es nur ein Spiel ist. Wenn sich zwei SC gegenseitig nicht trauen oder sich vielleicht auch erstmal nicht leiden können, so hat das nichts mit den Spielern zu tun.
Sowas nicht persönlich und mit Humor zu nehmen, ist mMn. schon eine Art Grundvoraussetzung.

Genau - sie entwickeln sich ... organisch und relativ langsam unter dem Eindruck der Spielerlebnisse - aber nicht ZACK um 180°, weil da plötzlich jemandem Eingefallen ist, dass das notwendig ist, um nicht die Story oder die Gruppe zu sprengen.

Im Normalfall versucht ja auch nahezu jeder den innerhalb seines Spielspaßrahmens möglichen Unschärfebereich zu nutzen, um eben Komprromisse anbbieten zu können. So aus dem Blauen heraus ohne entsprechende Vorabsprachen kann es aber eben auch unter Berücksichtigung dieses Flexibilitätsbereichs mal keine verbleibende Überschneidungszone geben und dann hat man den - meines Erachtens mit rechtzeitiger Kommunikation in der Mehrzahl der Fälle vermeidbaren - Salat.

Zum Edit: Auch das Pvp-Level gehört abgesprochen.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #263 am: 11.08.2018 | 13:48 »

So entwickelt ein Priester vielleicht Verständnis, dass es ab und zu auch einen Dieb braucht damit das Gute gewinnt.

Jeder Mask Cleric kann einen Dieb fürs Gute nur entschieden ablehnen.
Der Snob kann auch der Meinung sein, das der Adlige am Kuchen krepiert befreit die Gesellschaft nur von einem Schmarotzer
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline Issi

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #264 am: 11.08.2018 | 13:50 »
Genau - sie entwickeln sich ... organisch und relativ langsam unter dem Eindruck der Spielerlebnisse - aber nicht ZACK um 180°, weil da plötzlich jemandem Eingefallen ist, dass das notwendig ist, um nicht die Story oder die Gruppe zu sprengen.
Ja genau. Es geschieht Schrittweise, und in der Zwischenzeit  gibt es ein (aus meiner Sicht, für die Abenteuer und Geschichten ) sehr spannendes Vakuum.
Innerhalb dieses "Entwicklungs- Vakuums" kann man Abenteuer erleben.
Und innerhalb dessen findet auch meist die (für unseren Spielstil)spannende Veränderung statt.
Die Figuren lernen sich kennen, und sie lernen dazu.
Hindernisse sind ja irgendwo auch da, um überwunden zu werden. Und gerade das kann eben auch eine sehr spannende Rollen-Spiel- Herausforderung sein.
(für Storyteller, Methodactor )
« Letzte Änderung: 11.08.2018 | 13:53 von Issi »

Offline Issi

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #265 am: 12.08.2018 | 08:11 »
Jeder Mask Cleric kann einen Dieb fürs Gute nur entschieden ablehnen.
Der Snob kann auch der Meinung sein, das der Adlige am Kuchen krepiert befreit die Gesellschaft nur von einem Schmarotzer
Wenn Du es noch transparenter willst: Stell Dir vor ,die Charakterklassen der anderen SC sind jedem Spieler bekannt. Aber eben nicht mehr.
Dann kannst Du mEn. schon einigermaßen gut planen.

Wobei eine Charakterklasse trotzdem noch wenig über die Persönlichkeit einer Figur aussagt.
Bzw. über ihre Gesinnung, ihre Eigenarten und Ziele usw. 

Ich würde trotzdem raten keine" bösen" Figuren zu spielen(die extra gegen die Gruppe spielen), sondern höchstens "neutrale "Figuren.
Ich kann mir vorstellen, dass daher auch die ein oder andere schlechte Erfahrung und Meinung gegen "ihr kennt euch noch nicht",kommt.
Weil "ihr kennt euch noch nicht" kann natürlich auch von gewissen Spielern missbraucht werden. (die der Gruppe eins auswischen wollen). Das findet dann meist nur einer lustig.

Das war mir noch wichtig zu sagen.
« Letzte Änderung: 12.08.2018 | 08:24 von Issi »

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #266 am: 12.08.2018 | 08:31 »
Wenn Du es noch transparenter willst: Stell Dir vor ,die Charakterklassen der anderen SC sind jedem Spieler bekannt. Aber eben nicht mehr.
Dann kannst Du mEn. schon einigermaßen gut planen.
du demonstrierst gerade warum ich so nitpicking bin.
Böse = gegen die Gruppe
Characterklasse sagt mir noch nix über Gesinnung, Credo, Motive etc. der SCs aus.
Priester des Diebesgottes (Mask), was ist das prinzipielle Problem mit Dieben?
Klasse Dieb, was sagt das über den SC?
Undercover Cop, Resistence, Detektiv, Operative, Security Techniker
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“What Steve?”
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Offline Issi

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #267 am: 12.08.2018 | 08:41 »
du demonstrierst gerade warum ich so nitpicking bin.
Böse = gegen die Gruppe
Characterklasse sagt mir noch nix über Gesinnung, Credo, Motive etc. der SCs aus.
Priester des Diebesgottes (Mask), was ist das prinzipielle Problem mit Dieben?
Klasse Dieb, was sagt das über den SC?
Undercover Cop, Resistence, Detektiv, Operative, Security Techniker
Ich weiß, dass der Begriff "böse" relativ ist, deshalb habe ich ihn auch in Anführungszeichen gesetzt.
Ich meinte damit die Einstellung gegenüber der Gruppe.
Eine Figur, die der Gruppe schaden will, ist problematisch.
Und eine Figur, der andere Leute(auch ihre Gefährten )total egal sind, vermutlich auch.


Dass ein Diebesgott vermutlich nichts gegen Diebe hat, ist anzunehmen. Ich habe hier allgemein geantwortet.

Edit. Ich weiß gerade nicht wie ich es besser beschreiben könnte als:"Spiel keine gemeinen Psychopathen"
(Und sei kein Arsch)
« Letzte Änderung: 12.08.2018 | 08:59 von Issi »

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #268 am: 12.08.2018 | 09:10 »
Ich weiß, dass der Begriff "böse" relativ ist, deshalb habe ich ihn auch in Anführungszeichen gesetzt.
Ich meinte damit die Einstellung gegenüber der Gruppe.
Wenn du meintest spiel nicht gegen den Rest der Gruppe, dann schreib das auch.
Aber bitte nicht in "Midgard-Code".
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Online Sashael

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #269 am: 12.08.2018 | 09:17 »
Naja, zu zwei Abbrüche haben in meiner Vergangenheit die Spieler der "rechtschaffen guten" SCs geführt, die mit den "flexibleren" SCs "garüberhauptniemalsnicht" mehr zusammenarbeiten konnten.
Das war dann immer so ne Abwärtsspirale, die man bei Gruppen auch in RL findet.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline Issi

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #270 am: 12.08.2018 | 09:40 »
Naja, zu zwei Abbrüche haben in meiner Vergangenheit die Spieler der "rechtschaffen guten" SCs geführt, die mit den "flexibleren" SCs "garüberhauptniemalsnicht" mehr zusammenarbeiten konnten.
Das war dann immer so ne Abwärtsspirale, die man bei Gruppen auch in RL findet.
Ah,  Ok.
Sowas kenne ich auch.
Allerdings nur bei Einzelspielern.
(Wobei flexibler Charakter vermutlich auch relativ ist)
Ich kannte mal einen Spieler, der gerne weibliche NSC missbrauchte und ausnutzte. Und zwar mit jeder Figur, die er spielte. Sein Reallife Charakter war auch OT ziemlich flexibel.
Und alles in allem hat sich die Gruppe dann von ihm getrennt.

Kommt vielleicht immer auf die jeweiligen  Beteiligten an.
Wenn Leute jetzt Rollenspiel als Kompensation nutzen um da ihre ganzen dunklen, abartigen Seiten auszuleben, würde es mich auch stören.
Das ist dann aus meiner Sicht allerdings ein OT Problem.

Just_Flo

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #271 am: 12.08.2018 | 10:04 »
Heimlichere Charaktere leben halt auch davon, dass sie manches zwar vor den Augen des Paladinspielers aber nicht direkt vor den Augen des Paladins machen.


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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #272 am: 12.08.2018 | 10:08 »
Dazu sage ich immer der Paladin hat den göttlichen Durchsuchungsbefehl eingebaut und das pöse Ridual in der Grabkammer zu verhindern läuft nicht unter Grabschändung.
Hinterhalte sind eine legitime , militärische Tiktak usw.
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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #273 am: 12.08.2018 | 11:00 »
Heimlichere Charaktere leben halt auch davon, dass sie manches zwar vor den Augen des Paladinspielers aber nicht direkt vor den Augen des Paladins machen.
Ja eben.
Sehe ich grundsätzlich auch so.

Wir hatten auch schon mal einen Schwarzhexer in der Gruppe, der seinem Dämon immer mal wieder ein paar Menschen opfern musste. Davon wussten wir als SPL allerdings auch nichts. (er hat das mit dem SL gedielt)Wir haben uns nur gewundert warum um uns der Tod verfolgt, egal wo wir hingehen.
Fairerweise hat der Schwarzhexer die anderen SC aber in Ruhe gelassen, und meistens Opfer gewählt, die Dreck am Stecken hatten.  Hätte es jmd. herausgefunden, wäre es ihm auch schlecht ergangen. Aber er hatte sich gut getarnt.

Der Spieler wäre aber auch nicht sauer gewesen, wenn man ihn erwischt hätte. Wenn man" böse "Figuren in einer "guten" Gruppe spielt, bedeutet das halt mMn auch Risiko.
« Letzte Änderung: 12.08.2018 | 11:03 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: "Ach übrigens, ihr kennt euch schon,..." grr...
« Antwort #274 am: 12.08.2018 | 11:30 »
@Issi: Yeah, so sollte das laufen :) ob man das vor den Spielern oder nur den SC verbirgt, ist ne Stilfrage, hat beides Reiz.
Aber ein "guter" (gut erdachter) "böser" (z.B. rechtschaffen böse ein Auftragsmörder, nicht das verdammte Urböse) SC kann eine Bereicherung sein, wenn alle damit klar kommen. Und selbst ein sehr böser SC, der so motiviert ist, dass er der Gruppe  hilft, sprengt diese nicht unbedingt...solange nicht bei Session 0 der Spieler das Paladins detect evil castet und ihn exekutiert, z.b.
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