Autor Thema: Wider die Mehrteiler  (Gelesen 1154 mal)

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Online Isegrim

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Re: Wider die Mehrteiler
« Antwort #25 am: 7.05.2024 | 12:31 »
Was sind Mehrteiler, was sind Einteiler? Grad im Bereich Fantasy/SF, wo das Etablieren eines phantastischen Hintergrunds immer ein Part der Geschichte ist?

Der Herr der Ringe ist zwar in drei (vom Verleger) bzw sechs (vom Autor) "Bücher" unterteilt, aber es ist eine fortlaufende Geschichte; und wurde (inkl Anhänge) auch schon in einem Buch veröffentlicht. Pratchetts Discworld-Romane sind alles allein stehende Geschichten, aber manche beziehen sich aufeinander, weswegen es vorteilhaft ist, sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, und alle haben denselben Hintergrund. Na gut, die älteren noch nicht wirklich. Es gibt Projekte mehrerer Autoren, die alle im gleichen fiktiven Universum spielen, und zT aufeinander verweisen, aber ebenfalls eigenständige Geschichten sind (bzw es dann mehrere Mehrteiler vor demselben Hintergrund gibt). Manche ursprünglich eigenständige Romane haben (wie ja auch viele Filme) Fortsetzungen bekommen, die öfters nicht an das Original heranreichen. Entwertet das die ursprünglichen Romane, weil es jetzt Mehrteiler sind?

Um der Sammlung aber auch noch Titel hinzuzufügen:

Die Wiege der Zukunft und Das Lied der fernen Erde von Arthus C. Clarke; jeweils eigenständige, lesenswerte SF-Romane.

Zwar in zwei Büchern erschienen, aber eine zusammenhängende Geschichte (ohne weitere Fortsetzung, mWn), und auch zusammen kürzer als mancher Fantasy-Wälzer, der in einem Band erschien: Das kleine Land (1. Das verborgene Volk & 2. Die vergessene Musik) von Charles de Lint; nette Urban Fantasy Story, die größtenteils in Cornwall spielt.

Die Elfen von New York von Martin Miller; ziemlich abgedrehte Urban Fantasy Geschichte, in der es einige schottische und irische Feen in die größte Stadt der USA verschlägt.
« Letzte Änderung: 7.05.2024 | 12:33 von Isegrim »
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides

Offline Darius der Duellant

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Re: Wider die Mehrteiler
« Antwort #26 am: 7.05.2024 | 18:10 »
Ich glaube spätestens seit dem Dunklen Turm haben es mir mehrteilige Buchreihen nicht mehr angetan.
Nein lieber Autor, du musst nicht jeden Hirnfurz der dir beim schreiben kommt auch noch verwerten.
Nein lieber Autor, du musst nicht mit jedem Band 2 Subplots abschließen und 4 neue eröffnen.
Nein lieber Mangaka, du musst deinen Dünnbrot-Plot nicht bis zum geht-nicht-mehr Strecken und innerhalb von 10 Jahren mehr Kapitel als ne Telenovela raushauen, während fucking GAR NICHTS vorangeht, damit du deine Kundschaft auch wirklich maximal melken kannst und weil du gar keine Ahnung hast wie der Plot enden soll.
"Komm zum Punkt" ist eine Tugend auf die sich Autoren gerne wieder öfters besinnen dürfen.
(Selbiges gilt auch für Serienproduzenten)
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Offline Doc-Byte

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Re: Wider die Mehrteiler
« Antwort #27 am: 7.05.2024 | 23:12 »
In dem Zusammenhang muss ich an die Romane von Florian Clever denke, der einen mMn guten Mittelweg gewählt hat: Seine Fantasyromane spielen zwar alle in der gleichen Welt, bilden aber jeweils in sich abgeschlossene Geschichten. - Gut, soweit ich ihn verstanden habe, aus organisatorischen Gründen, gibt es die Roman dann wahlweise auf zwei Bücher aufgeteilt oder als einzelnen Sammelband, aber bis auf eine Ausnahme ist es immer nur eine einzelne Geschichte am selben Schauplatz innerhalb seiner Welt. Lediglich zu Promozwecken hat er eine Crossover-Kurzgeschichte mit den Protagonisten seiner ersten beiden Romane geschrieben.

Ich halte das für einen echt guten Ansatz. Man kann jeden Roman als eigenständiges Werk lesen, kehrt aber ggf. immer wieder in eine grundsätzlich vertraute Welt zurück. - Ich muss aber zugeben, dass ich auch kein Problem damit habe (bzw. es sogar mag), wenn ein Autor alleinstehende Romane mit wiederkehrenden Protagonisten schreibt, wo sich die übergeordnete Handlung meistens auf kurze Erwähnungen vergangene Ereignisse und eher maginale Charakterentwcklung beschränkt, wie es bspw. im Thriller und Krimi Genre sehr verbreitet ist. Fortlaufende Handlungen über x Bände, sofern nicht bereits komplett erschienen, empfinde ich hingegegen als harte Herausforderung meiner Geduld. Manche Autoren ziehen das ja echt über viele, viele Jahre in die Länge... Noch schlimmer sind dann nur noch Serien, bei denen irgendwann kommentarlos die deutsche Übersetzung eingestellt wurde. Heute kann man sich dank Internet dann meistens die Originale besorgen, aber früher war das nicht so einfach überhaupt an Informationen über die Reihen zu kommen. - "Wizig" war auch immer, wenn man dann feststellte, dass die scheinbar neuen Roman in Wahrheit schon x Jahre auf dem Buckel hatten und die Originalausgaben längst sowohl OOP als auch OOS waren...

Aber natürlich gibt es auch viele großartige Einzelromane. Bis heute ist mir da bspw. "Jagd auf Ikarus" von Timothy Zahn in Erinnerung geblieben, auch wenn das Finale afair etwas abrupt erschien.
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Offline First Orko

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Re: Wider die Mehrteiler
« Antwort #28 am: 8.05.2024 | 10:37 »
In dem Zusammenhang muss ich an die Romane von Florian Clever denke, der einen mMn guten Mittelweg gewählt hat: Seine Fantasyromane spielen zwar alle in der gleichen Welt, bilden aber jeweils in sich abgeschlossene Geschichten.

Also wie die Science-Fiction-"Reihe" von Becky Chambers, wo die vier völlig unterschiedliche Geschichten in anderen Teilen desselben Universums nur lose durch wiederkehrende Protagonist·innen eine Verbindung haben. Gefällt mir auch richtig gut  :d
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Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Dutch

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Re: Wider die Mehrteiler
« Antwort #29 am: 9.05.2024 | 09:52 »
Adrian Tchaikovsky: Children of time.

Intergalaktisches Epos mit Menschen und Spinnen über einen Zeitraum von Tausenden von Jahren. Zugegebenermaßen Teil 1 einer Trilogie, aber hervorragend auch einzeln zu lesen (ich kenne auch die Fortsetzungen nicht).

Und für diejenigen, die ihre Sprachen beherrschen: Peter Schaap; De schrijvenaar van Tyll. Ich glaube nicht, dass dieses Buch jemals übersetzt wurde, aber es war eine Offenbarung für mich, als ich es nach Serien von Autoren wie David Eddings las, dass Fantasy auch kurz und bündig sein kann.
Meine Beiträge werden (meistens) mit deepl übersetzt, da Deutsch nicht meine Muttersprache ist.

Offline Andropinis

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Re: Wider die Mehrteiler
« Antwort #30 am: 9.05.2024 | 10:27 »
Neil Gaiman - American Gods

Ich denke viele kennen mittlerweile die Serie. Das Buch ist eins meiner Lieblingsbücher


Michael A. Stackpole - Der Weg des Richters

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George R.R. Martin