Autor Thema: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen  (Gelesen 2325 mal)

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Offline Aedin Madasohn

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #50 am: 26.04.2025 | 19:57 »
...auf Stufe 1...

und genau da hockt doch der Elf im Peffer, um es im passenden Kontext zu sagen.
Das ist aber ein Spielsystem-Problem (ihr müsst unten anfangen, bevor ihr richtig episch spielen dürft)
UND KEIN ELFEN-PROBLEM

wenn eine dreifach-lichtgebadete Paladina der Gerechtigkeit, der Archo-Erz-Exorzist der Magiergilde, Robin Hood-Meisterschütze und dann eine jahrhunderte alte Elfe "Wächterin des Gleichgewichts" die Party abrundet, gibt es auch keine Balancingprobleme
und Spaß kann es sehr wohl machen, für ein ein paar Abende Weltenretter-Erzdämon-Verklopper zu spielen.
so ganz ohne 12 Monate mühsames XP-grinden, um die kleinhalter-Stufen hinter sich gelassen zu haben (wir sind ja halt keine langlebigen Elfen, nicht)


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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #51 am: 26.04.2025 | 20:19 »
Nein, das ist ein mindset Problem
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Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #52 am: 26.04.2025 | 20:35 »
und genau da hockt doch der Elf im Peffer, um es im passenden Kontext zu sagen.
Das ist aber ein Spielsystem-Problem (ihr müsst unten anfangen, bevor ihr richtig episch spielen dürft)
UND KEIN ELFEN-PROBLEM

In gewisser Hinsicht ist das durchaus ein Elfenproblem: es impliziert nämlich, daß Elfen sooo super doch nicht sind. Denn wenn sie es wären, müßten sie ja nicht erst Jahrhunderte üben und Generationen an kurzlebigerer Konkurrenz hinter sich lassen, nur, um sich ein angemessenes Überlegenheitsgefühl den "normalen Sterblichen" gegenüber auch erst wieder hart zu verdienen, sondern dann wären sie schon übermenschlich toll spätestens ab achtzehn. >;D

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #53 am: 26.04.2025 | 21:33 »
Auch wenn nobody das vielleicht als Witz gemeint hat, kann man aus dem Ansatz durchaus was machen. Wenn Elfen/Elben/Alben sooooo unglaublich lange leben und schon zu Spielbeginn 100 Jahre auf dem Buckel haben, könnte das bedeuten: Elfen sind seeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr langsame Lerner.

Ich hatte das zB damals (als es halt frisch draußen war) beim LOTR RPG schonmal überlegt: zum Ausgleich dafür, dass er quasi beliebig alt sein kann und mit Goodies im Wert von 6-10 Aufstiegen anfängt, bekommt ein Elb vielleicht dauerhaft nur 1XP für jeweils 10XP die ein Mensch einsammelt. Sprich, er steigt 10x langsamer auf. [im coda-System von decipher steigt man fix alle 1000XP auf, keine exponentielle Kurve wie zB in D&D.] Den genauen Faktor könnte man ja tweaken. Die 1/10 hatte ich mir speziell für Tolkien-Elben überlegt, weil die ja wirklich grotesk alt werden.
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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #54 am: 26.04.2025 | 21:55 »
lacht in Feanor, Fingolfin, Galadriel, Ecthelion, Glorfindel
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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #55 am: 26.04.2025 | 22:06 »
Na ja, wie schnell sich Elfen angesichts ihrer potentiellen Lebensspanne körperlich und geistig entwickeln (können) sollen, ist auch noch mal so ein Thema für sich. Ein gewisses Maß von "Wir haben's halt nicht so eilig wie ihr" mag ja vorhanden sein...aber wirklich ins Extrem treiben kann man das nur, wenn man auch gleich unterstellt, daß sie normalerweise in einer gründlich abgesicherten Paradiesdimension oder ähnlichen Umständen leben, wo ein Elf tatsächlich zehn Jahre lang ein brabbelnder Säugling sein kann, ohne daß es zumindest anderen Elfen großartig auffällt.

Denn: in einer "normaleren" Welt, wo auch Elfen denselben Gefahren ausgesetzt sind wie andere Leute und womöglich noch direkten Konkurrenzdruck durch andere Völker zu spüren kriegen? Da gibt es eine definitive Grenze dafür, wieviel Lahmarschigkeit man sich leisten kann, bevor die natürliche Auslese einen in der Dodo-Akte abheftet.

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #56 am: 26.04.2025 | 22:25 »
Man könnte sich retten in der Annahme, dass die Fähigkeit neues zu lernen bei Elfen stärker abfällt als bei Menschen. Wir werden im Alter ja auch etwas langsamer mit der Aufnahme neuer Informationen. Bei Elfen ist das vielleicht mehr so.

Offline Chaos

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #57 am: 26.04.2025 | 22:52 »
Auch wenn nobody das vielleicht als Witz gemeint hat, kann man aus dem Ansatz durchaus was machen. Wenn Elfen/Elben/Alben sooooo unglaublich lange leben und schon zu Spielbeginn 100 Jahre auf dem Buckel haben, könnte das bedeuten: Elfen sind seeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr langsame Lerner.

Ich hatte das zB damals (als es halt frisch draußen war) beim LOTR RPG schonmal überlegt: zum Ausgleich dafür, dass er quasi beliebig alt sein kann und mit Goodies im Wert von 6-10 Aufstiegen anfängt, bekommt ein Elb vielleicht dauerhaft nur 1XP für jeweils 10XP die ein Mensch einsammelt. Sprich, er steigt 10x langsamer auf. [im coda-System von decipher steigt man fix alle 1000XP auf, keine exponentielle Kurve wie zB in D&D.] Den genauen Faktor könnte man ja tweaken. Die 1/10 hatte ich mir speziell für Tolkien-Elben überlegt, weil die ja wirklich grotesk alt werden.

Selbst bei 1/10 hätte Legolas (so um die 1.000 Jahre alt, und damit verdammt jung für einen Elf in der Ära) immer noch rund vier mal so viele XP wie Boromir (40 Jahre alt), und etwa anderthalb mal so viel wie Aragorn.
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Offline Yney

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #58 am: 26.04.2025 | 23:42 »
Man könnte sich retten in der Annahme, dass die Fähigkeit neues zu lernen bei Elfen stärker abfällt als bei Menschen. Wir werden im Alter ja auch etwas langsamer mit der Aufnahme neuer Informationen. Bei Elfen ist das vielleicht mehr so.

Eventuell gar nicht ein schnelleres Abfallen sondern ein langsameres Lernen von Beginn an. Das muss auch nicht unbedingt in langsamerer Auffassungsgabe begründet liegen sondern könnte sich dadurch erklären, dass Elfen alles was sie tun gründlicher geduldiger und genauer erledigen. Dann geht z.B: im Handwerk automatisch die höhere Kunstefertigkeit der Produkte Hand in Hand mit der Tatsache, dass ein Elf eben nicht in drei Jahren ein voll ausgebildeter Geselle ist, sondern … eigentlich nie.

Offline Feuersänger

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #59 am: 26.04.2025 | 23:46 »
BTW hat Tolkien ja auch mal geschrieben (ich weiß nicht wie sehr das Kanon ist), dass Elben im Ablebensfalle eben wiedergeboren werden. Ob sie dann aber ihre ganzen alten Erinnerungen und auf gut denglisch gesagt ihren Level behalten, ist wohl nicht definiert.

Das alte D&D hatte diese Setzung übrigens auch übernommen - also das Elfen reinkarniert werden. Allerdings mit der spielmechanischen Auswirkungen, dass man Elfen nicht wiederbeleben kann, weil ihre Seele ja schon nicht mehr zur Verfügung steht. Das wurde dann über die Editionen hinweg allmählich aufgeweicht (zB AD&D2: Raise Dead Nein, Resurrection Ja) und ist dann ab 3.0 komplett gestrichen worden. Bzw nur einmal ganz spät im 3.5-Zyklus gab es eine einzelne PrC die auf diesem Thema aufbaut; nicht weiter relevant.

Achja, das Elfen-Zucker-in-den-Arsch-blasen gab es ebenfalls in früheren D&D-Inkarnationen; seien es diverse übermächtige Elfen-Kits zB in AD&D2, seien es spezielle Elf-Only PrCs in 3E. Ab PF1 war das dann mE Geschichte.
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Offline Galatea

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #60 am: 26.04.2025 | 23:54 »
BTW hat Tolkien ja auch mal geschrieben (ich weiß nicht wie sehr das Kanon ist), dass Elben im Ablebensfalle eben wiedergeboren werden. Ob sie dann aber ihre ganzen alten Erinnerungen und auf gut denglisch gesagt ihren Level behalten, ist wohl nicht definiert.
Da elbische Ehen über Tod und Wiedergeburt bestehen bleiben würde ich mal davon ausgehen, dass das zumindest zu einem gewissen Grad der Fall ist.
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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #61 am: 27.04.2025 | 00:01 »
Da elbische Ehen über Tod und Wiedergeburt bestehen bleiben

Momentmomentmomentmoment, WIE lange?
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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #62 am: 27.04.2025 | 00:04 »
Momentmomentmomentmoment, WIE lange?
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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #63 am: 27.04.2025 | 00:28 »
Nebenbei: gibt's eigentlich einen guten Grund, anzunehmen, daß elfische Langlebigkeit/Unsterblichkeit für sich allein betrachtet schon bedeuten würde, daß ihnen nach oben hin keine Grenzen gesetzt sind? Ich meine, klar, Jahrhunderte oder -tausende an Gelegenheiten zum Lernen und Weiterbilden sind (immer vorausgesetzt, man kommt auch tatsächlich dazu, sie auszunutzen) prinzipiell eine schöne Sache; aber selbst bei ewiger Jugend und Gesundheit sollte man doch eigentlich meinen, daß Körper und Geist irgendwann an natürliche Leistungsgrenzen stoßen. Ein paartausend Jahre alter Elf mag zwar auf seinem nach all der Zeit hoffentlich immer noch relevanten Fachgebiet so viel Routine haben, daß ihm praktisch keine Fehler mehr unterlaufen, die ein Mensch jemals bemerken würde, aber die Erfahrung alleine macht ihn vermutlich immer noch nicht einfach zu "Super-Elf" (schneller als ein fliegender Pfeil, stärker als die Tarraske, fähig, selbst über den höchsten Baum im Wald zu springen)...und die Systeme, in denen sie das vielleicht doch täte, lassen ja generell auch menschliche Charaktere auf demselben Weg ähnliche Extreme erreichen, und das meist noch gleich in einem Bruchteil der Zeit. ;)

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #64 am: 27.04.2025 | 02:34 »
BTW hat Tolkien ja auch mal geschrieben (ich weiß nicht wie sehr das Kanon ist), dass Elben im Ablebensfalle eben wiedergeboren werden. Ob sie dann aber ihre ganzen alten Erinnerungen und auf gut denglisch gesagt ihren Level behalten, ist wohl nicht definiert.
aber sowas von siehe Glorfindel, Feanor

https://tolkiengateway.net/wiki/Statute_of_Finw%C3%AB_and_M%C3%ADriel

https://tolkiengateway.net/wiki/Glorfindel
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Online Drakon

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #65 am: 27.04.2025 | 15:55 »
Spannendes Thema.

Keith Baker hat sich für Eberron zu diesem Thema viele (für mich) recht schlüssige Gedanken gemacht. Ich lass mal zwei Links als Ausgangspunkt da:
https://keith-baker.com/ifaq-elven-miscellany/
https://keith-baker.com/aereni-learning/
https://manifest.zone/elves/
Wer da gute Ansätze findet kann sich die entsprechenden Eberron-Sachen ja mal anschauen. Hat mein Elfenbild in der Fantasy an sich, also nicht nur D&D bzw. Eberron, ein ganzes Stück beeinflusst.

Offline Paßwächter

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #66 am: 10.05.2025 | 19:05 »
Was meistens fehlt, sind einerseits plausible (ich verzichte bewusst auf den Begriff "realistisch") Auswirkungen auf einen Charakter und die gesamte Spezies, bzw Kultur. Andererseits fehlt es auch an konkreten Handlungsbeispielen, um Spielenden das plausible ausspielen dieses Volkes zu ermöglichen.
Ich sehe in moderneren Umsetzungen Elben fast nur als einerseits überhöhte, andererseits defizitäre Menschen. Defizitär sind sie in bezug auf den Lebensablauf - fast nirgends gibt es Hinweise auf "Elfenbabies", und mit Sicherheit fehlt die Siechtumsphase des Alter(n)s; oft wird auch das "mindset" eingeschränkt, indem sie in dualistischer Aufteilung für die überwiegend als positiv wahrgenommenen Aspekte stehen. Annähernd durchweg überhöht ist ihre Naturverbundenheit und oft auch handwerkliches Geschick. Alles andere ist menschenartig (bzw. nur leicht verkrümmt, wie Trance anstelle von Schlaf).

Wie bekommt man das in "harte Zahlen" bzw. zumindest eine Vorlage, der gemäß man versuchen könnte sie zu mimen?
Naturverbunden und ggfs. Handwerk kann man, sofern überhaupt Zahlen zum Einsatz kommen, durch höhere Werte einbringen. Man kann aber oft keine Werte adäquat vermindern, weil der Lebensablauf für die Rollenspielzeit sozusagen für alle SC als (mehr oder weniger) "ausgesetzt" gilt, und allzu niedrige Kampfwerte sich in einem Spiel, das ja seine Wurzel in Kampfspielen hat, keine attraktive Option sind. Es bliebe das "mindset", an das man aber regeltechnisch kaum bis gar nicht herankommt, weil es zu stark mit dem Spieler assoziiert ist und von den Vorgaben abgelöst werden kann, weil es im laufenden Spiel verbindlich einzufordern einen empfindlicher Eingriff in den SC darstellen würde.
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Da die Naturverbundenheit typischer ist als handwerkliches Geschick, könnte man da ansetzen: Elfen gestalten ihre Umwelt nicht handwerklich und können mit Dingen nicht so gut umgehen. Sie sind darauf angewiesen, Dinge von anderen zu bekommen (man denke etwa an Trank- und Speisegaben, die gemäß Mythologie dazu geeignet sein sollen, Elfen zu beschwichtigen).
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Der Aspekt des (vom Alter unabhängigen) Siechtums bei fehlendem Kontakt zur Natur, mit der der Elf setzungsgemäß verbunden sein soll, wurde ja schon erwähnt. Hier wäre eine Option, um zu erklären, warum es trotz der Langlebigkeit nicht zu einem Bevölkerungswachstum kommen muß: indem Elfen auf die eine oder andere Weise von der Natur abgekoppelt werden und deswegen ihr Leben verlieren.
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Der allgemeine Lebenslauf von Elfen wird vermutlich nicht abweichend vom menschlichen gedacht werden können, vom Defizit in bezug auf Alterssiechtum abgesehen. Sofern Elfen nicht in dem Sinne unsterblich sind, daß sie auch nicht getötet werden können, wäre meines Erachtens eine größere Todesvermeidung plausibel. An das "mindset" des SC kann man, wie erwähnt, kaum herankommen, man kann aber versuchen, es in der Kulturbeschreibung unterzubringen.
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Nahrungs- und Genußmöglichkeiten werden in der Umsetzung meist, wenn sie angesprochen werden, dem überhöhten Dasein zugeschlagen: Elfen können länger fasten usw. Man könnte das ins Gegenteil wenden und sie abhängiger von bestimmten Dingen machen, z.B. unzubereiteter (oder in bestimmter Weise zubereiteter) Nahrung. Milch etwa wäre eine mit der Mythologie vereinbare Möglichkeit: unzubereitete Milch ist ein Naturprodukt, taucht aber in der Natur ausschließlich zu Ernährungszwecken auf.
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Man wird allerdings damit leben müssen, daß diese Einschränkung am Spieltisch entfällt, weil sie im Kontext der Gruppe unpraktikabel ist. (Ein magischer Milchbeutel anstelle eines Wasserschlauchs wäre immerhin ein Gegenstand, den man für Elfen als sehr wertvoll beschreiben könnte.)

Offline Gunthar

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #67 am: 11.05.2025 | 21:12 »
In DSA wurden die Elfen in der Tat eigentlich recht gut umgesetzt. Und mit DSA 5 sind sie auch nicht überpowert.

Ein Elf, der an einen (Seelen-)Baum gebunden ist, ist eher eine Dryade.

In D&D 1e konnten Elfen kämpfen und zaubern, hatten aber eine Levelbeschränkung vor allem beim Zaubern, was sie später durchaus signifikant zurück geworfen hatte. Bei AD&D gab es diese Levelbeschränkungen auch, um die Bonuskräfte, die Elfen kriegten, auszubalancieren.

The Elder Scrolls hatte aus den Urelben (Aldmer) folgende Abkömmlinge gemacht: Altmer (Hochelfen), Dunmer (Dunkelelfen), Bosmer (Waldelfen), Orsimer (Orks), Falmer (Firnelf) und sogar Dwemer (Zwerge). Letztere waren leider ausgestorben. In einem Wiki werden noch weitere den Urelben zugesprochene Abstammungen genannt.
Spieler in D&D 5e: "8 + viel, trifft das?"

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I propose that we rename the game "The One Ring" to become "The Eleven Ring" ;)
Three Rings for the Elven-kings under the sky,
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Eleven Rings to roleplay the one...

Offline Zanji123

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #68 am: 11.05.2025 | 21:40 »
Shadow of the Demonlord is irgendwie so ne mixtur

- sie sind meist gestohlene Kinder die in die Feenwelt gebracht worden sind. Entweder werden die zu Elfen oder Faunen
- Sie können kein Eisen anfassen (das verletzt sie sehr ...wie jedes Feenwesen)
- können nicht verzaubert werden
- wenn sie sterben können sie nicht wiederbelebt werden da ihre Seele nicht in die Unterwelt geht.
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Gondalf

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #69 am: 11.05.2025 | 21:47 »
- wenn sie sterben können sie nicht wiederbelebt werden da ihre Seele nicht in die Unterwelt geht.

Ich will nicht Spoilern, aber gilt dass da nicht für alle?
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- Bernd Stromberg -

Offline Paßwächter

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #70 am: 11.05.2025 | 21:49 »
Ein Elf, der an einen (Seelen-)Baum gebunden ist, ist eher eine Dryade.
Nein.
Oder allenfalls infolge eines nachlässigen Synkretismus. Dryaden sind jeweils die "Seele" des Gewächses - vergl. Chrysopelea, die mit dem gefährdeten Baum praktisch identisch ist. Demgegenüber bilden Elben Sippen.
« Letzte Änderung: 11.05.2025 | 21:53 von Paßwächter »

Online Haukrinn

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #71 am: 11.05.2025 | 22:29 »
Im Sinne der Plausibilität würde ich mich bei E/Alf/ben einfach mal vom Tolkien verabschieden und nach anderen Inspirationen suchen.

Die Frage ist ja auch, sollen das spielbare Wesen sein oder rein mythologische Kreaturen. Für letzteres steht einem ja beinahe alles offen (ich würde dann eher in Richtung der Kelten denken). Bei ersterem würde ich den ganzen Superheldenunsinn einfach mal als allererstes streichen. Ich fand zum Beispiel beim Witcher die Idee gut, Elfen schon als altes Volk zu sehen, aber dabei darauf zu setzen sie in keinster Weise als den Menschen überlegen zu betrachten. Vielleicht sind es ja auch Weltenreisende (gewesen) oder Wesen aus einer anderen Welt, die sich hier (ganz oder als Kolonisten) nieder gelassen haben. Ich würd ja sagen, die Lichtalben aus der germanischen Mythologie wären doch was, aber bis auf die Herkunft wissen wir ja über sie nicht viel. Wie auch immer, in guter Fantasy-Manier wäre für mich die Trennung zu den Menschenvölkern vor allem eine kulturelle - und keine von übernatürlichen Kräften geprägte.
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Offline Paßwächter

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #72 am: 11.05.2025 | 22:46 »
Streunendes Monster hat nach Anregungen gefragt, die man Spielern von E/Alf/ben geben könnte, ich würde daraus schließen, daß sie spielbar sein sollten.

Hinter Tolkien zurückzugehen, halte ich auch für sinnvoll. Aber dann stößt man auf ein Sammelsurium von Aspekten, Zuordnungen und Assoziationen, die einen sehr weiten Bereich abdecken. Ich müsste die Quellen, wenn es interessiert, nochmal wieder heraussuchen, aber laut einer gehen Elfen und Wichtel ineinander über - Halblinge also? Und die Assoziation zu den Dryaden ergibt sich schon auch, da ist etwas dran: sehr naturverbundene Wesenheiten, die zumindest teilweise einen Hofstaat für mächtigere Entitäten bilden, für die sie Aufgaben übernehmen (Botendienste, Bestrafungen, Pflege, Unterhaltung, ...).

Den natur-"magischen" Teil zu kürzen, würde sie allerdings in meinen Augen um den Kern ihres Elf-Seins bringen.

Offline felixs

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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #73 am: 11.05.2025 | 23:00 »
In den meisten Fantasy-Welten sind Elfen/Elben den Menschen in jeder Hinsicht überlegen. Die Menschen gleichen das durch rasante Vermehrung aus.

Für Balancing im Rollenspiel taugt das gar nicht, weil hier eben diese Faktoren kaum zum Tragen kommen.

Ich habe auch noch selten gesehen, dass Elfen überzeugend gespielt wurden. Fand daher auch immer die Hinweise in DSA 3 sehr treffend, das Elfen sich eigentlich eher eingeschränkt als Spielerfiguren eignen. Hat aber auch da schon niemanden wirklich interessiert.
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Re: Lasst uns Elfen/Elben/Alben plausibel machen
« Antwort #74 am: 11.05.2025 | 23:20 »
Grundsätzlich können, das ist richtig, auch "mythologische" Elfen (wobei dann die Begriffe halt auch schnell ineinander übergehen) spielbar sein -- bei Harry Dresden beispielsweise gehören die Elfen bzw. Sidhe einfach mit zu den Feen und leben normalerweise mit im Niemalsland, was aber nicht heißt, daß die "normale" Welt für sie besonders tabu wäre, und während die erste Regelversion offiziell eigentlich nur Wechselbalge (halb Mensch, halb Fee) als SC angedacht hatte, erlaubt Dresden Files Accelerated auch "Vollfeen" mit entsprechendem Mantel. Die werden dann halt etwas anders ticken als 08/15-Menschlinge, weil sie buchstäblich in einer anderen Welt zu Hause sind...aber das muß sie ja andererseits nicht grundsätzlich daran hindern, doch mal an ein paar ausgefalleneren sterblichen Figuren Interesse zu entwickeln und zumindest für ein paar kurze Jahre oder Jahrzehnte einigermaßen regelmäßig mit denen abzuhängen.

Dem einen oder anderen mag sich dabei die Frage stellen, wie man solche Quasi-Folklore-Elfen dann motivieren soll, mit "Standardleuten" zusammen auf regelrechte Abenteuer auszuziehen. Aber das sagt mMn mehr über die angenommene Standardabenteurermotivation aus als über den "exotischen" SC; Goldgier, Blutdurst, und vielleicht noch Kolonisationsdrang allein sollen zumindest gerüchteweise schon unter Menschen nicht so völlig unumstritten sein. ;)