Autor Thema: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte  (Gelesen 4780 mal)

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Offline sma

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #75 am: 3.06.2025 | 14:31 »
Ich bin ja eigentlich sehr dafür, Rollenspiele so vielen Leuten wie möglich zugänglich zu machen, aber diese Art von Gesetzgebung macht noch aus jedem guten Vorhaben ein bürokratisches Ärgernis -
Meiner über die letzten Tage geformten Meinung nach ist das kein problem der Bürokratie, sondern der Werkzeughersteller, die das komplett verschlafen, obwohl das alles schon seit mehr als 4 Jahren diskutiert wurde. Unternehmen wie Apple, Microsoft oder auch Adobe wären hier in der Pflicht gewesen, Werkzeuge so entwerfen, dass die es quasi automatisch möglich ist, sich an Vorschriften zu halten, ohne dass das ein endloser händischer Prozess sein muss.

Offline Galatea

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #76 am: 3.06.2025 | 20:59 »
Wäre dann auch irgendwie Schwachsinn, oder? Ein reines Ergänzungsprodukt zu einem nicht barrierefreien Produkt muss barrierefrei sein?
Wenn das Ergänzungswerk ein reines Fluff-Fass ohne Tabellen, komplizierte Regeln, o.ä. ist, kann das durchaus Sinn machen.
Beim Spielen hat man eh immer eine Runde, die kann bei der Charaktererschaffung usw. helfen, aber bei einem reinen Hintergrundbuch wäre es schon cool, wenn man das dann auch als Seheingeschränkter alleine lesen kann.

Zitat
Im Falle von Regelbüchern sollte allerdings diese Ausnahme greifen:
"Im Falle von Werken, die neben Text eine große Anzahl von Bildern, Tabellen oder Grafiken enthält, kann auch die Ausnahme gemäß § 17 BFSG vorliegen. Danach müssen Barrierefreiheitsanforderungen nicht umgesetzt werden, falls deren Einhaltung zu einer unverhältnismäßigen Belastung des Verlags führen sollte."
Damit wäre der D&D-Franchise (und vermutlich auch DSA) schon mal auf der sicheren Seite, da wird ja in wirklich jedes Quellenbuch mindestens eine neue Klasse reingestopft (mein bisheriger Favorit ist die Civilian-Klasse im Starship Troopers D20 UCF-Quellenbuch, bescheuerter geht es wirklich kaum noch).
« Letzte Änderung: 3.06.2025 | 21:03 von Galatea »
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Offline Arkam

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #77 am: 7.06.2025 | 16:09 »
Hallo zusammen,

ich habe jetzt Mal das PAC Prüfprogramm, wurde Oben verlinkt, über ein PDF laufen lassen.
Leider spuckt die Prüfung da Meldungen aus die man wahrscheinlich als PDF Kundiger nicht aber als Laie versteht.
Etwa ""Note"-Element wird von keinem "Link"-Element referenziert" bei einer Fußnote.
Wie sieht das den im Rollenspiel Verlagswesen aus? Hat man da die nötigen Kenntnisse oder müsste man die Überarbeitung dann an eine andere Partei übergeben?

Gruß Jochen
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Offline IrgendWer

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #78 am: 18.06.2025 | 10:08 »
Klingt so als wen die Antwort der Nicht-EU Anbieter mal wieder (und verständlich) sein wird die EU Kunden zu blockieren. Und die Antwort vieler EU Kunden mal wieder ein VPN sein wird.

Der Markt ist zu klein um den Aufwand für einen Hersteller zu lohnen der nicht in der EU sitzt.

Offline sma

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #79 am: 18.06.2025 | 10:27 »
Klingt so als wen die Antwort der Nicht-EU Anbieter mal wieder (und verständlich) sein wird die EU Kunden zu blockieren. Und die Antwort vieler EU Kunden mal wieder ein VPN sein wird.

Der Markt ist zu klein um den Aufwand für einen Hersteller zu lohnen der nicht in der EU sitzt.
Naja, die Marktmarkt der EU (450 Mio Leute) ist eigentlich schon größer als die von USA + UK (340+ 70), allerdings hat das Rollenspielgewerbe je nach System einen starken US-Bias. Selbst starke europäische Produkte wie die von Free League liegen bei ~60% US+UK. Bei Tales from the Valiant (was mir angezeigt wurde, als ich nach dem aktuellen FL-Kickstarter suchte), ist es 80% USA+UK.

Offline IrgendWer

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #80 am: 18.06.2025 | 10:35 »
Naja, die Marktmarkt der EU (450 Mio Leute) ist eigentlich schon größer als die von USA + UK (340+ 70), allerdings hat das Rollenspielgewerbe je nach System einen starken US-Bias. Selbst starke europäische Produkte wie die von Free League liegen bei ~60% US+UK. Bei Tales from the Valiant (was mir angezeigt wurde, als ich nach dem aktuellen FL-Kickstarter suchte), ist es 80% USA+UK.

Es geht hier halt um RPG und nicht den Rest. Dazu kommt in D ja das der Markt für Nicht EU-Produkte auch noch von gewissen Systemen bzw. der Neigung vieler deutscher Spieler lieber "Übersetzungen" zu verwenden als Englische Originale geschwächt wird. Auch wen da einige (BattleTech, Traveller) ja inzwischen (IMHO zum Glück) wohl keine deutschen Lizenzen mehr vergeben

Offline unicum

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #81 am: 18.06.2025 | 13:59 »
Klingt so als wen die Antwort der Nicht-EU Anbieter mal wieder (und verständlich) sein wird die EU Kunden zu blockieren. Und die Antwort vieler EU Kunden mal wieder ein VPN sein wird.

Der Markt ist zu klein um den Aufwand für einen Hersteller zu lohnen der nicht in der EU sitzt.

Der Markt der EU ist immerhin 448 Mio Einwohner, im vergleich dazu die USA 340 Mio Einwohner - warum ist der Euopäische Markt bitte "klein"?

Edit:
Ah da war jemand schneller, bzw ich hab vorhin vergessen gleich auf Senden zu drücken.

Es geht hier halt um RPG und nicht den Rest. Dazu kommt in D ja das der Markt für Nicht EU-Produkte auch noch von gewissen Systemen bzw. der Neigung vieler deutscher Spieler lieber "Übersetzungen" zu verwenden als Englische Originale geschwächt wird. Auch wen da einige (BattleTech, Traveller) ja inzwischen (IMHO zum Glück) wohl keine deutschen Lizenzen mehr vergeben

warum "zum Glück"? ich meine ich lese auch einiges lieber in Englisch - manches aber eben auch nicht. Aber andere Sprachen? Oh mein Gott - irgendein japanisches Anime spiel auf Katagana lesen? Iee!

Und ich glaube der Grund warum weniger Lizensen vergeben werden mag auch darin liegen das es sich vieleicht für beide Seiten nicht lohnt - also eben auch die deutsche Seite. Wenn die gegenseite Mondpreise verlang dann muss man das nicht mittragen.
« Letzte Änderung: 18.06.2025 | 14:14 von unicum »

Offline IrgendWer

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #82 am: 18.06.2025 | 15:32 »
Der Markt der EU ist immerhin 448 Mio Einwohner, im vergleich dazu die USA 340 Mio Einwohner - warum ist der Euopäische Markt bitte "klein"?

Edit:
Ah da war jemand schneller, bzw ich hab vorhin vergessen gleich auf Senden zu drücken.


Es sind aber keine 480 Millionen RPG Käufer. Wen es 480.000 sind wäre das schon ein Wunder. Und davon dann die Leute die keine US Sachen verwenden runter nehmen weil mit dem Spiel mit der komischen Maske im Set macht ein Nicht-EU Verlag ja keinen Umsatz

Zitat

warum "zum Glück"? ich meine ich lese auch einiges lieber in Englisch - manches aber eben auch nicht. Aber andere Sprachen? Oh mein Gott - irgendein japanisches Anime spiel auf Katagana lesen? Iee!


Die Masse der RPG kommt dann doch eher aus dem englisch sprachigen Raum. Und das was FANPRO oder 13Mann da an "könnte eventuell auf irgend was englischem basieren" abgeliefert haben ist (neben dem was gerade FANPRO dann auf Deutsch verbrochen hat, auch zu den US Lizenzen) ein guter Grund auf alles zu verzichten was in D übersetzt wird. Das PDF durch Google jagen dürfte ähnliche Qualität liefern...

Offline Tele

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #83 am: 18.06.2025 | 16:10 »
Die Masse der RPG kommt dann doch eher aus dem englisch sprachigen Raum. Und das was FANPRO oder 13Mann da an "könnte eventuell auf irgend was englischem basieren" abgeliefert haben ist (neben dem was gerade FANPRO dann auf Deutsch verbrochen hat, auch zu den US Lizenzen) ein guter Grund auf alles zu verzichten was in D übersetzt wird. Das PDF durch Google jagen dürfte ähnliche Qualität liefern...

Die Verlage gibt es doch gar nicht mehr (oder nicht wirklich). Fanpro schon seit 13 Jahren nicht mehr. Ist dein Wissensstand da stehen geblieben? Kennst du auch neue Sachen?

Du urteilst in zwei Threads die ganze Zeit über Rollenspiel-Produkte allgemein, aber argumentierst mit wirklich altem Kram. Das ist schön schräg und hier schließt sich der Kreis zu einem anderen Thema.

Offline unicum

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #84 am: 18.06.2025 | 16:23 »
Es sind aber keine 480 Millionen RPG Käufer. Wen es 480.000 sind wäre das schon ein Wunder. Und davon dann die Leute die keine US Sachen verwenden runter nehmen weil mit dem Spiel mit der komischen Maske im Set macht ein Nicht-EU Verlag ja keinen Umsatz

Die Masse der RPG kommt dann doch eher aus dem englisch sprachigen Raum. Und das was FANPRO oder 13Mann da an "könnte eventuell auf irgend was englischem basieren" abgeliefert haben ist (neben dem was gerade FANPRO dann auf Deutsch verbrochen hat, auch zu den US Lizenzen) ein guter Grund auf alles zu verzichten was in D übersetzt wird. Das PDF durch Google jagen dürfte ähnliche Qualität liefern...

In den USA spielten auch nicht 100% der Einwohner Rollenspiele. DSA gibt es doch auch auf dem Amerikanischen Markt (?) Pegaus ist seit langem recht erfolgreicher Lizenznehmer von Englischsprachigen Rollenspielen (for example: Call of Cuttlehul und Avatar). Warhammer 4ed wird auch auf deutsch übersetz.

Hat Hasbro/wotc D&D nicht mitlerweile auf Deutsch als Eigenverlag? Ich meine sowas man aufgeschnappt zu haben bin aber aus D&D seit 3.5 draussen. Dahingehend - "Wir machen das selbst, dann haben wir auch alles vom gewinn selbst" - muss es sich für Hasbro/Wizards of the Toast ja rechnen (wenn es so ist, man möge mich korrigieren beim ein oder anderen oben auch (DSA in USA etwa bin ich mir auch nicht gänzlich sicher).

Naja und "die Masse" - ich kenn so viele kleine Rollenspiele die eben "unter dem Radar" laufen, gibt ja hier auch den ein oder anderen der Autor ist der sein eigenes System am start hat und wohl auch nicht in den bereich kommt das als alleinige einnahmequelle machen zu können. Italien, Frankreich und Skandinavien hatten mittlerweile auch das ein oder andere System von dem ich dachte "Mist ich kann die Sprache nicht!" - auch da ist schon mal das ein oder andere übersezt worden. (Wie heist dieses Spiel "Rom mit Magie" wieder? Ich komm gerade nicht drauf, ich glaub das ist ursprünglich aus Italien). Auch in den USA kann man viele Kilometer abspulen ohne auch nur in die nähe eines Spielleladens mit RpG zu kommen.

Offline IrgendWer

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #85 am: 23.06.2025 | 13:06 »
Die Verlage gibt es doch gar nicht mehr (oder nicht wirklich). Fanpro schon seit 13 Jahren nicht mehr. Ist dein Wissensstand da stehen geblieben? Kennst du auch neue Sachen?

Du urteilst in zwei Threads die ganze Zeit über Rollenspiel-Produkte allgemein, aber argumentierst mit wirklich altem Kram. Das ist schön schräg und hier schließt sich der Kreis zu einem anderen Thema.

Ich habe auch den Fehler gemacht mir neuere "Übersetzungen" anzusehen. Die sind nicht wirklich besser. Das Problem ist ja immer das selbe - es darf nicht teuer sein und damit ist vom Schreiberling über den Lektor und den Übersetzer und dann den deutschen Lektor überall nur die günstige Variante drin. Und ja, das fängt bereits mit dem englischen Original an. So mancher Verlag bringt vom PDF in den ersten 1-2 Monaten zwei oder drei "Wir haben da jetzt mal die Schreibfehler gefixed" Varianten raus und mindestens einer (Mongoose) geht erst dann zum Druck...

Generell ist alles was technische Begriffe oder Slang drin hat auch bei großen Verlagen oft schlecht gemacht. Auch in der Literatur.

Ist halt wie alles in und aus Deutschland - Schrott in schicker Packung

Offline Galatea

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #86 am: 23.06.2025 | 13:09 »
Ich habe auch den Fehler gemacht mir neuere "Übersetzungen" anzusehen. Die sind nicht wirklich besser. Das Problem ist ja immer das selbe - es darf nicht teuer sein und damit ist vom Schreiberling über den Lektor und den Übersetzer und dann den deutschen Lektor überall nur die günstige Variante drin. Und ja, das fängt bereits mit dem englischen Original an. So mancher Verlag bringt vom PDF in den ersten 1-2 Monaten zwei oder drei "Wir haben da jetzt mal die Schreibfehler gefixed" Varianten raus und mindestens einer (Mongoose) geht erst dann zum Druck...
Mongoose würde ich jetzt grundsätzlich nicht als Standard für irgendwas betrachten. Die waren schon immer 'speziell'.
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Offline IrgendWer

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Re: Barrierefreiheitsgesetz & Rollenspielprodukte
« Antwort #87 am: 23.06.2025 | 17:19 »
Mongoose würde ich jetzt grundsätzlich nicht als Standard für irgendwas betrachten. Die waren schon immer 'speziell'.

Catalyst Game Labs ist auch nicht besser was Schreibfehler angeht. Auch da bekommen die PDFs durchaus wegen Korrekturen eine Aktualisierung.