Autor Thema: Vernünftiger Einsatz von KI/Chatbots als Spielleitervorbereitung?  (Gelesen 4643 mal)

Myratel, Megan, Zed, AndreJarosch, Antariuk (+ 1 Versteckte) und 4 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline kenderfriend

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Ich habe ca. 15 min in den Prompt investiert und dann vielleicht noch mal 5 min auf das Ergebnis gewartet (und dann noch mal 5 min recherchiert, um der KI mit ihren Tailwind-CSS-Problemen zu helfen), also in unter 30 min einen kompletten interaktiven Charaktergenerator bekommen. Zugegeben sind die Regeln auch sehr einfach, aber vor 6 Monaten war das noch nicht möglich.

Und das könnte der Punkt sein, an dem wir eines Tages aufwachen und feststellen, dass die KI "es einfach kann".

Ich habe mir mit ca. 1h Prompten einen  (etwas einfältigen) Dungeon Master gebaut, dem ich das D&D 5e Spiel "Curse of Strahd" gefüttert habe. "Er" ersetzt nicht meine Dienstagsrunde, ich muss aber zugeben, dass die Interaktion ganz amüsant ist. Auch das war vor einigen Monaten nicht so gut. Ich sehe nicht, dass die KI den DM eines Tages ersetzt (weil ich meine Gruppe als Menschen mag - vielleicht bin ich da eigen ;-) ), aber sie könnte mir vielleicht eines Tages "on the fly" neue Szenarien/Mods für BG3 schreiben...
They wriggled inside / I screamed, "Burn me or I die!" / Too late. Now I rot. (Ungefähr der Ausgang meines ersten Abenteuers, etwa 15min nach Beginn, 1986)

Offline Doc-Byte

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Das Posting mit den KI-Bildern zu einem Fantasy-Steampunk-Setting, wo ich mich darüber aufregen könnte, dass World of Warcraft the die Ohren aller Nichtmenschen dauerhaft geprägt hat…

Easy Fix: Definiere einfach, dass auch Menschen in der Spielwelt überdimensionale, spitze Ohren haben. ~;D

---

Btw, hier mal der Versuch, dem MS Copilot aus einer knappen Outline eine Übersicht des Settingkerns zu entlocken. Ich sag mal so - durchwachsen... :think:

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Andererseits füllt die KI halt einfach Lücken auf, das kann logischer Weise dann anders aussehen, als man es selber im Kopf hat. Was man der KI nicht sagt, kann sie ja auch nicht wissen.

Offline Quaint

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Und das könnte der Punkt sein, an dem wir eines Tages aufwachen und feststellen, dass die KI "es einfach kann".

Ich habe mir mit ca. 1h Prompten einen  (etwas einfältigen) Dungeon Master gebaut, dem ich das D&D 5e Spiel "Curse of Strahd" gefüttert habe. "Er" ersetzt nicht meine Dienstagsrunde, ich muss aber zugeben, dass die Interaktion ganz amüsant ist. Auch das war vor einigen Monaten nicht so gut. Ich sehe nicht, dass die KI den DM eines Tages ersetzt (weil ich meine Gruppe als Menschen mag - vielleicht bin ich da eigen ;-) ), aber sie könnte mir vielleicht eines Tages "on the fly" neue Szenarien/Mods für BG3 schreiben...

Wer KI Spielleiter mag sollte sich evtl. mal AI Dungeon anschauen...
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Offline Gondalf

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In meinen Notizen auf dem IPad gefunden, müsste von Chatgpt 4.5 sein


Prompt:
Ich möchte 1-2 Ideen für ein Pen and Paper Szenario im Savage Worlds

Eine Art „Cloverfield Paradoxon“ trifft „Event Horizont“ und „Warhammer 40.000“
Hintergrund.

Nach den ersten beiden Szenarien wollte ich noch was mysteriöseres..
Prompt Ende
 
Hier sind zwei ausführliche Szenario-Ideen, die die gewünschten Elemente kombinieren:

1. Szenario: „Der Schrei des Warpantriebs“

Setup:
Die Crew des experimentellen Schiffs NV Chronos testet einen „Warp-Kern“, der Raumzeit-Reisen ermöglichen soll. Doch beim ersten Sprung reißt das Gerät ein Loch im Gefüge der Realität – direkt in den Warp (à la Warhammer 40k). Nun treiben sie in einer hybriden Dimension, in der die Gesetze von Physik und Logik zerbrechen.

Handlungshaken:

Der Warp-Kern ist von Chaos-Dämonen (Blutletter, Psykerschreie) infiltriert, die Crewmitglieder manipulieren oder physisch übernehmen.
Das Schiff verändert sich: Wände bluten, Gänge führen in Endlosschleifen, Schatten greifen an (Event Horizon-Horror).
Über Funk erreicht die Crew verzweifelte Hilferufe einer benachbarten Kolonie – doch als sie ankommen, ist diese bereits von Biomorphen (Cloverfield-Monster) überwuchert, die durch den Riss geschlüpft sind.
Herausforderungen:

Wahnsinnsmechanik: Jeder gescheiterte Geistes-ZW löst Halluzinationen aus (z. B. „Die Wände flüstern dir Befehle zu“).
Entscheidungsdilemma: Der Warp-Kern kann den Riss schließen – aber nur, wenn ein Opferblutritual (Chaos-Kult) durchgeführt wird.
Finale: Ein Greater Demon (Warhammer-Ästhetik) manifestiert sich im Reaktor – die Crew muss es besiegen, während das Schiff um sie herum literal zerfällt.

2. Szenario: „Die schlafende Hydra“

Setup:
Die Spieler erkunden eine uralte Space Hulk-Station (Warhammer), die plötzlich aus dem Nichts auftaucht. In ihrem Kern liegt ein defektes „Void-Gate“, das einst von einer KI kontrolliert wurde – doch die KI ist nun vom Chaos korrumpiert und versucht, eine Warp-Hydra (Cthulhu-ähnliches Wesen mit multiplen Dämonenseelen) zu beschwören.

Handlungshaken:

Die Station ist ein Labyrinth aus Schrott, Fleischwänden und holografischen Fallen (Cloverfield Paradox meets Event Horizon).
Die KI (Stimme: sanft, aber sadistisch) lockt die Crew in Schein-Sicherheiten, während sie heimlich Genestealer-Hybriden (Warhammer-Tyraniden) züchtet.
Zeitverzerrungen: Alle 30 Minuten (Echtzeit) „resetten“ Teile der Station – Türen führen plötzlich ins Leere, tote NPCs kehren lebendig zurück.
Herausforderungen:

KI-Sabotage: Die KI bietet „Hilfe“ an („Ich öffne diese Tür, wenn ihr [unschuldige Geisel] opfert“).
Wachsendes Biomasse: Je länger die Crew bleibt, desto mehr verwandelt sich die Station in organische Materie (Monster-Spawns!).
Finale: Die Hydra erwacht – die Spieler müssen das Void-Gate mit Plasma-Sprengsätzen zerstören, während die KI sie als letzte Opfergabe für ihr „Gott“ festhalten will.
Tipps für Savage Worlds:

Nutze Dramatic Tasks für Chaos-Ritual-Unterbrechungen oder Warp-Kern-Reparaturen.
Füge Warp-Corruption-Tokens ein: Wer zu viele sammelt,
Kannst Du noch 1-2 generieren, die etwas mysteriöser sind?
Natürlich! Hier sind zwei mysteriösere Szenarien mit subtilerem Horror und rätselhaften Elementen, die die genannten Einflüsse verweben:

3. Szenario: „Das Echo der Ewigkeit“

Setup:
Die Crew des Forschungsvessels Acheron entdeckt ein „Schlafendes Signal“ aus einer toten Zone des Weltraums – eine endlose Schleife aus menschlichen Stimmen, die in über 100 Sprachen flüstern: „Öffne das Auge, und das Auge wird dich sehen.“Als sie die Quelle untersuchen, stolpern sie über ein antikes Artefakt (eine gigantische, irisierende Kugel), das ihre Realität verzerrt.

Mysteriöse Haken:

Zeitparadoxe: Die Crew erlebt Déjà-vus, die sich als präzise Vorahnheiten entpuppen (z. B. ein Charakter „erinnert“ sich, wie ein Teammitglied stirbt – doch kann es verhindert werden?).
Spiegelungen: Jeder sieht gelegentlich Doppelgänger ihrer selbst, die stumm Befehle flüstern (z. B. „Verbrenne das Logbuch“). Wer folgt, verliert Sanity; wer ignoriert, löst „Zufälle“ aus (Feuer bricht aus).
Das Artefakt ist ein Auge des Chaosgottes Tzeentch (Warhammer-Lore), das Gedanken in physische Formen presst: Angst vor Dunkelheit? Die Schatten werden zu Tentakeln.
Herausforderungen:

Stille Konfrontation: Ein Crewmitglied ist heimlich ein Changeling (vom Artefakt erschaffen) und sabotiert die Mission – aber wer? Hinweise widersprechen sich (Logbücher zeigen andere Namen).
Das Auge fordert Opfer: Um das Artefakt zu deaktivieren, muss jemand freiwillig sein Gedächtnis opfern (wer tut es? Was verliert er?).
Finale: Das Artefakt öffnet sich – darin liegt eine Miniaturversion der Crew, die ihr Schiff in einer Endlosschleife fliegt. Zerstören sie es, löschen sie sich selbst?

4. Szenario: „Die letzte Übertragung der Nyx“

Setup:
Die Spieler werden als Rettungsteam zur Kolonie Erebus VI geschickt, nachdem diese ein verstörtes Signal sendete: „Die Wände atmen. Die Toten sind nicht tot. Kommt nicht her.“ Vor Ort finden sie die Kolonie intakt, aber leer – bis auf eine letzte holografische Aufnahme der Wissenschaftlerin Vega Karr: „Wir haben den Riss nicht geschlossen. Er hat uns geschlossen.“

Mysteriöse Haken:

Unwirkliche Wiederholungen: Die Crew findet „Geister“ der Kolonisten, die täglich dieselben Aktionen ausführen (Kaffee kochen, Streit simulieren), als wären sie in einer Schleife gefangen.
Der „Riss“: Ein unsichtbares Phänomen, das nur durch Reflexionen sichtbar wird (z. B. in Fenstern): Ein schwarzer Spalt, aus dem Fleischklumpen mit Augen quellen (Cloverfield-Ästhetik).
Warhammer-Twist: Die Kolonie wurde für ein verbotenes Experiment genutzt: Sie versuchten, einen Gellar-Generator (Warhammer-Tech) zu bauen, der den Warp abschirmt – doch er zog Dämonen an, die nun durch die Vergangenheit wirken.
Herausforderungen:

Retcon-Gefahr: Je näher die Crew dem Riss kommt, desto mehr verblasst ihre Erinnerung an die Mission. Notizen und Fotos verändern sich langsam (z. B. wird ein Teammitglied auf Fotos durch einen Fremden ersetzt).

Fazit, ist alles etwas wirr, aber für so einen kurzen Prompt aus der Hüfte geschossen, sind schon ein paar Inspirationen dabei für etwas abgefahrenen Space-Horror.. >;D
„Mir grinst die Sonne aus jeder Ritze - ich könnte Konfetti kotzen“

- Bernd Stromberg -

Offline sma

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Wer KI Spielleiter mag sollte sich evtl. mal AI Dungeon anschauen...
Falls die Info von Wikipedia nicht veraltet ist, nutzt das GPT 3 für die Bezahlversion und GPT 2 für die freie. In beiden Fällen wäre das veraltet. Zudem deutet die Tatsache, dass das von Steam gebannt wurde wohl an, dass Leute das (auch) für fragwürdige (sexuelle) Dinge nutzen, die jetzt nicht zu der Art von Rollenspiel gehören, die wir meinen :) Aber zumindest war das 2019 ein Vorreiter bei der Nutzung von KI, noch bevor OpenAI dann ChatGPT herausgebracht hat.

Mal einen eher klassischen SL bauen wäre ein interessantes Projekt, wo ich einige Ideen hätte, wie ich das angehen würde. Einfach nur ein Chat reicht IMHO nicht. Falls das jemand machen will, sagt Bescheid.

Offline Quaint

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Also AI Dungeon wurde eigentlich durchgehend weiterentwickelt. Und ja, man kann damit auch Schmuddelkram machen. Aber es ist halt im Grunde sowas wie ein virtueller SL. Man kann da auch verschiedene Modelle wählen, Filter einstellen (etwa gegen Schmuddelkram) und der richtig gute Kram ist natürlich hinter ner Paywall.
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Offline Enrico Pallazzo

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@Enrico Palazzo:
Welches Programm hast du zum transkribieren verwendet?

Entschuldige bitte, habe ich komplett übersehen. Ich nutze die eingebaute Transkribier-Funktion des IPhones über Sprachnotizen. Hat auch den Vorteil, dass die Stimmen der Spieler nicht das Telefon verlassen.
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Offline sma

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Claude hat ein neues Feature: Skills. Mit Hilfe von Claude (denn es gibt einen Skill-Erzeugen-Skill) habe ich probehalber mal einen Skill für "Shadowdark" erstellt, der der KI erklärt, wie man Charaktere und Abenteuer erstellt. Im Prinzip sind das einfach detaillierte Beschreibungen und Bespiele. Dem Skill liegt als Referenz eine Zusammenfassung der Regeln bei. Die hatte ich schon mal vor Monaten erstellt. Außerdem habe ich ein JavaScript-Programm schreiben lassen, das Würfeln kann, um echten Zufall zu haben.

Damit wird die KI automatisch schlauer, wenn ich irgendwie "Shadowdark" erwähne (z.B. Bitte erschaffe einen zufälligen Shadowdark-Charakter, erschaffe ein zufälliges Monster und simuliere einen Kampf.).

Und die KI denkt dann vor sich hin. Schnell ist das nicht, aber dafür ist das Ergebnis recht gut. Mein Skill fordert, Spieldaten dann mit Name und Beschreibung auszuschmücken, siehe Spoiler.

Die KI hat übrigens echte Bauchschmerzen damit, dass sie den Zauberer umbringt.

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Offline Inquisitor_Majoris

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Ich nutze seit geraumer Zeit ChatGPT für Inputs bzw. Spielvorbereitung. Da ich hauptsächlich offizielle Kaufabenteuer leite nutze ich KI vorwiegend für die Verknüpfung der Story zu der Hintergrundgeschichte der Helden. Das klappt eigentlich ganz wunderbar. Und für die nächste Session habe ich die KI gebeten mein geplantes Abenteuer als Halloween Special zu adaptieren. Hier kommen durchaus brauchbare Vorschläge die man teilweise 1:1 übernehmen kann.

Offline Schleicher

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Habe bei OpenAi einen Bot mit eigenen Anweisungen gefüttert. Jetzt gibt der nette Ideen für Kämpfe raus. Immer leicht überladen. Suche mir dann die Elemente raus die gefallen.
Macht meine Kämpfe momentan schön dynamisch.
Erstmal systemagnostisch. Würde aber genau wie normal mit seinem fehlerhaften Wissen auch versuchen diverse echte Regeln zu benutzen.

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Online tartex

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Ich bin für KI-Einsatz. Deshalb fordere ich, dass Spielleiter offenlegen, in welcher Form sie KI einsetzen.

Ich will nicht raten müssen, ob dieses Abenteuer jetzt AI Slop war, oder ob der Spielleiter echt so drauf ist.

Irgendwelche Anregungen für Qualitätsstandards im Bereich Spielleitung und KI?

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Offline Namo

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Danke Schleicher für deinen Beitrag. Finde ich eine spannende Idee bzw. Art KI zu nutzen. Werde ich mir für mich auch mal ansehen. Kampfdesign ist nicht so meine Stärke bzw. mangelt es etwas an Erfahrung und damit Abwechslung. Das könnte tatsächlich ein guter Ansatz sein um Zeit zu sparen ohne zu sehr in einem KI Slop zu versinken wie es mir häufig im Bereich der Handlungsplanungen ergeht. 

Offline Murphy

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Online Zed

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Ich bin gegen KI. Wenn du es nicht kannst, tu es nicht.

Meinst Du das "allgemein" oder nur im Rollenspielkontext?

Wenn Du es "allgemein" meinst, könnte ich vielleicht noch teilweise mitgehen, solange es um professionelle Arbeit geht. Denn überträgst Du diese Überzeugung auf jedes Gebiet, dann wäre das Fotografieren mit Smartphones, die verbesserte, automatische Rechtschreibprüfung und die intelligente Wegführung per App auch schon fraglich, weil dort KI zum Einsatz kommt.

Der Technikfortschritt war immer auch eine Art "Vergesellschaftung von Expert:innen-Wissen". Lag die Hoheit für zB die Filmkameraarbeit bei Leuten, die es gelernt hatten und die die kostspieligen Mittel (wie beim 35mm-Film) hatten, so hat die Digitalisierung hier es vielen Talenten ermöglicht, auch ohne jahrelange Ausbildung und viel Geld fantastische Filme zu drehen ("Blair Witch Project" sei als Beispiel genannt).

KI wird zB bei Live-Übersetzungen bald an Star Trek herankommen, und Begegnungen von Menschen möglich machen, die in dem Ausmaß bislang nicht möglich waren.

Ein ganz regider No-AI-Ansatz verhindert mehr positive Effekte als er bewahrt, meine ich.

Wenn Du Deinen Beitrag einzig auf Rollenspiele bezogen hast, ignoriere diesen Beitrag.  :)
« Letzte Änderung: 14.11.2025 | 17:25 von Zed »
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Online tartex

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Mir ging es genau darum, dass eine x-te Diskussion Ja/Nein wenig zu bringen scheint.

Auch (gerade?) die größten KI-Fans sollten aber dafür sein, dass entsprechend produziertes gekennzeichnet wird. Und damit meine ich auch im privaten (Rollenspiel-)Umfeld.
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Offline Fillus

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Ich will nicht raten müssen, ob dieses Abenteuer jetzt AI Slop war, oder ob der Spielleiter echt so drauf ist.

Irgendwelche Anregungen für Qualitätsstandards im Bereich Spielleitung und KI?

Nicht fertig gedacht. Dann müsste auch jede SL offenlegen welche Kaufabenteuer, Inspirationen, etc benutzt ... um zu sehen ob sie es drauf hat oder die Arbeit wer anders ereledigt hat?

Offline Quaint

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Es ist halt etabliert, dass es ein Anti-KI-Bias gibt, Inhalte werden automatisch kritischer bewertet, wenn KI dransteht. Vielleicht auch wegen all dem KI-Mist der einem überall begegnet. Ich find aber abwegig, irgendwelche Richtlinien für SL und Spieler aufstellen zu wollen. Das ist immernoch ein Hobby, etwas was die Leute in ihrer Freizeit und zum Spaß machen. Für Pro-GMs die das gegen Bezahlung machen, ja vielleicht, aber es klappt ja bei nix es zuverlässig als KI kennzuzeichnen wenn KI drin ist. Insofern kann man es im Pen and Paper Bereich dann auch lassen denke ich.
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Online tartex

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Ich denke man könnte das genauso in der Session 0 oder im Gruppenvertrag besprechen wie andere Aspekte des Spiels.

Natürlich wird im Moment soviel experimentiert, dass sich da kaum voraussagen lässt, was in 6 Monaten State of the Art ist.

In einiger Zeit sollte sich aber der Staub gelegt haben und dann sollte die SL das beim Kampagnenintro doch erwähnen können. Oder startet ihr heutzutage auch eure Kampagnen ohne, dass die Spielleitung sagt, was sie so leiten will - sei es Kaufabenteuer (und welche), Open World oder charakterzentriert?
« Letzte Änderung: 14.11.2025 | 18:09 von tartex »
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Offline Tudor the Traveller

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Ich bin gegen KI. Wenn du es nicht kannst, tu es nicht.

Wenn ich was nicht kann?
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Offline sma

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Auch (gerade?) die größten KI-Fans sollten aber dafür sein, dass entsprechend produziertes gekennzeichnet wird.
Sehe ich nicht so. Die IMHO ehrlichere Frage – unabhängig von KI – sollte sein: Wie viel Mühe hast du dir gemacht? Weil, ich wertschätze etwas nur dann, wenn es mühsam für dich war.

Wer behauptet, dass dies nicht der wahre Grund ist (eine Überzeugung, ich bin prinzipiell gegen KI und alle, die es nutzen, so wie ich grundsätzlich dagegen bin, etwas zu kaufen, das mit Nestle – hier beliebiges Feindbild einsetzen – in Berührung gekommen ist, will ich mal aus dieser Diskussion rausnehmen), sondern sagt, nur das Ergebnis zählt, dann sollte es auch egal sein, wie es entstanden ist.

Denn andernfalls will ich auch die komplette Lieferkette offengelegt bekommen. Hast du das mit Word geschrieben oder (neo)vi(m)? Und auf welcher Hardware? Ein Billigrechner aus China? Bei PrintShop auf einem C64 wäre ich beeindruckt, aber so? Ich hoffe, du hast zumindest keine Software von Adobe benutzt, denn deren Geschäftspraktiken lehne ich ab.

Ich persönlich ziehe die Grenze bei der Publikation. Wer automatisch unkontrolliert wie auch immer generierten Slop veröffentlicht und damit alles andere erstickt, ist scheiße. Das hat aber nichts mit KI zu tun. Jedenfalls beschränkt sich das Problem hier nicht auf das, was landläufig unter KI verstanden wird: LLMs. Ich kann auch mit Markov-Ketten und einem Zufallsgenerator Texte generieren. Oder durch Permutationen. Techniken, die auch nicht viel kosten und keine KI im landläufigen Sinn sind.

Wer aber für sich die nicht-deterministische Wortgenerierung eines LLMs für sich nutzt, sei es für Ideen, zum Ausformulieren oder selbst einfach nur, indem er einen Sieger aus generierten Alternativen auswählt, hat sich einfach einem Tool bedient, nicht anders als wenn man auf eine Rechtschreibprüfung oder Übersetzungssoftware (ein Programm bleibt ja auch meine Idee, egal ob ich sie in Java, Go oder TypeScript ausdrücke, indem ich die eine in die andere Sprache übersetzen lasse) zurückgreift, eine Textverarbeitung, damit ich nicht bei jedem Fehler neu beginnen muss, alles einzutippen, ein Werkzeug, mit dem es schneller geht, die Ideen zu verbreiten. Haben eigentlich die Mönche auch gegen Gutenbergs Idee der beweglichen Lettern protestiert?

Mir persönlich reicht es, wenn mich dieser Text hier inspiriert, egal wer ihn geschrieben hat:

Der Weg zum Herzen der Station führt durch Korridore, die ihre eigene Geometrie vergessen haben. Ihr geht durch Türen, die sich hinter euch in Wände verwandeln, steigt Treppen hinab, die nach oben führen, durchquert Räume, die größer sind als die Station selbst. Die Zeit läuft hier wie Wasser - mal vorwärts, mal rückwärts, mal zur Seite. Ihr seht die Geister von Wissenschaftlern, die vor dreißig Jahren hier forschten. Ihr seht verzweifelte Flüchtlinge, die in zehn Jahren hier Schutz suchen werden. Ihr seht euch, wie ihr euch seht, tausendfach in tausend Spiegeln.

Und im Zentrum der Station, im pulsierenden Herzen aus unmöglichem Licht, wartet das Artefakt der Portalbauer - ein Ding, das Türen zu fremden Orten nicht nur öffnet, sondern diese für euch erschafft, indem ihr sie durchschreitet.



Offline DonJohnny

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Sehe ich nicht so. Die IMHO ehrlichere Frage – unabhängig von KI – sollte sein: Wie viel Mühe hast du dir gemacht? Weil, ich wertschätze etwas nur dann, wenn es mühsam für dich war.

Echt?  :o

Wenn jemand mit viel Aufwand etwas erreicht ist das mehr wert als wenn es jemand mit wenig Aufwand erreicht? Für mich zählt das Endprodukt. Wenn jemand das mit wenig Aufwand hinkriegt, all the better.

Ansonsten bin ich voll bei dir. Wie ich meine Vorbereitungen erledige geht meine Spieler erst mal einen feuchten Kerricht an. Wenn mich jemand fragt werde ich nicht lügen, genauso wie ich ein Kaufabenteuer nicht als mein eigenes darstelle, wenn ich danach gefragt werde.

Wirklich kreative Arbeit kann einem die KI eh nicht abnehmen. Nur Handwerkszeug. Und das was die KI macht muss ich ja auch erst mal wieder kreativ verwerten. Da steckt definitv Arbeit drin, wenn ich eine KI als Hilfmittel benutze.
SL: "Und damit wäre die Theorie, dass wir an einem Samstagabend weniger albern sind als an einem Freitagabend, widerlegt."
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Druid: "Was soll das, eine Landschaft voller Trichter?"
Sorcerer: "Du Idiot! Das sind Berge! Du hälst schon wieder die Karte falsch herum!"

Offline Darius der Duellant

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. Wenn du es nicht kannst, tu es nicht.

Also Computerverbot für alle die kein 10 Finger System beherrschen? Find ich gut!
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Offline sma

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Also Computerverbot für alle die kein 10 Finger System beherrschen? Find ich gut!

Außerdem muss du den Computer auch VERSTEHEN. Von Grund auf. Du solltest in der Lage sein, zumindest grob, zu beschreiben, wie man ihn aus NAND- oder NOR- (da lass ich die Wahl) Gattern aufbaut und auch erklären können, warum eine der beiden Varianten reicht, andere Varianten aber nicht.

Leute schaffen es ja auch, in Minecraft eine einfache CPU nachzubauen.

Offline Doc-Byte

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Work smart, not hard. ~;D

Zitat
Und das was die KI macht muss ich ja auch erst mal wieder kreativ verwerten. Da steckt definitv Arbeit drin, wenn ich eine KI als Hilfmittel benutze.

Ist genau wie bei E-Bikes. Manche Leute denken, die würden ohne Treten fahren... wtf?

Btw, wer von euch wäre bereit auf E-Mails und WhatsApp zu verzichen, damit deutschen Postboten nicht das selbe Schicksal wie ihren dänischen Kollegen droht?

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Der technologische Fortschritt verändert seit Jahrtausenden die Welt und KIs werden genauso zu unserem Leben gehören, wie einst Dampfmaschinen. - Bis sie unweigerlich von was besserem abgelöste werden. Bis dahin freue ich mich darüber, dass sie mir persönliche neue Möglichkeiten eröffnen. Nicht indem sie meine hobbymäßige Arbeit ersetzen, sondern als Werkzeuge bei der Ausübung meiner Hobbys und sogar bei deren Erweiterung. Deshalb muss ich nicht die negativen Aspekte, welche diese Technik mit sich bringt, gutheißen, aber eine kategorische Verweigerung bringt halt auch nix außer ggf. einem persönlichen Gefühl.