Autor Thema: Eine Zock-Anleitung für das HârnWorld-Setting  (Gelesen 2382 mal)

Robert Paulson, Kurna und 4 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline tarinyon

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Re: Eine Zock-Anleitung für das HârnWorld-Setting
« Antwort #50 am: Gestern um 22:35 »
Also ich finde Harnworld mit dem Harndex ein tolles Produkt, aber ich könnte damit nicht loszocken. Sicher braucht man das, um einen Überblick zu bekommen, aber auf Grundlage von Harnworld könnte ich keine Szenarien entwerfen bzw die Spielenden irgendwo losspielen lassen. Dazu ist das alles viel zu überblicksartig, die hier dargestellten Konflikte haben eine Dimension, die nur von Institutionen oder big players anspielbar ist, nicht aber für die Handvoll PCs, die ich als Spielleitung ins Abenteuer schicken wollen würde.

Aus dem Harndex könnte man sich bestimmt so manches Anspielbare für eine Spielgruppe herausziehen, aber da der Harndex die Begriffe alphabetisch ordnet, ist es mir unmöglich, ihn auf diese Weise zu nutzen. Ich kann mir vorstellen, dass es Leute gibt, die damit klarkommen, aber ich halte es für schwierig.

Deshalb: Wie ein Szenario auf Harn aussehen könnte, habe ich erst begriffen, als ich anfing, Module zu lesen. Erst hier werden Konflikte auf einer Ebene dargestellt, die für Einzelpersonen, die keine big player sind, anspielbar ist. Von daher wäre Dein Ratschlag an mir leider fehlgegangen. (Wobei ein Einstiegsabenteuer natürlich auch das leisten kann, was für mich der Blick in ein Modul tut, ist halt nur die Frage, ob man vorgefertigte Abenteuer möchte oder nicht.)

Nur als Nebenbemerkung zum Thema Königreichmodule und weitere Vertiefung: Das Hardcover zum Königreich Chybisa versammelt außer dem Überblicksartikel tatsächlich alle weiteren Artikel, die es bisher zu dieser Region gibt. Mit Harnworld (inklusive Harndex) und HC Chybisa kann man also mit nur zwei Büchern von der allergrößten Überblicksebene über die noch immer etwas gröbere Königsreichebene bis in die Schlafkammern der Burgköche absteigen und hat dabei eine Region komplett. Vorausgesetzt, man legt wert auf Printbücher. Und Chybisa ist freilich nicht gerade die allerinteressanteste Region auf Harn. Aber wenn man andere Königreiche ob der vielen weiteren Keep-, Castle- und City-Artikel scheut, kann man sich ins überschaubare Chybisa zurückziehen.

Alles sicher richtige Einwände, aber woher soll man denn bitteschön wissen, welches Kingdom-Modul man sich als erstes einverleiben will, wenn man nicht das HârnWorld-Modul angelesen hat? Klar, man kann rumsurfen und Foren studieren, aber einen richtigen Überblick kriegt man erst mit HârnWorld. Und den HârnDex braucht man unbedingt als Begleiter, weil da ja jeder Ort auf der Karte verzeichnet ist.

Also gilt für mich weiterhin. Erstmal kurzen Überblick über Hârn verschaffen, um zu verstehen, wie das Setting eigentlich tickt. Und dann das passende Startkönigreich aussuchen. z.B. finde ich da Rethem viel spannender als Chybisa. Die Größe spielt außerdem keine große Rolle, weil man ja eh erst mal klein anfängt, egal in welchem Königreich.

Offline Der Nârr

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Re: Eine Zock-Anleitung für das HârnWorld-Setting
« Antwort #51 am: Heute um 06:31 »
Ich kann auch nur sagen, HârnWorld ist super für den Einstieg, aber die Stärke liegt für mich in den Modulen. Für mich ist es aber gar keine Schwierigkeit zu entscheiden, was ich mir holen soll, praktisch alles, was ich mir geholt habe, war interesdant und auch nützlich. Wenn man Chynisa nach HârnWorld interesdant findet, holt man sich Chyvisa. Wenn man Orbaaö cool findet dann Orbaal. Was das Internet sagt ist nur bedingt hilfteich, ich denke am meisten bringt das, worauf man am meisten Bock hat. Und ich muss auch sagen, gerade die kleinen Location Module wie die Keeps oder besondere Orte (z. B. Earthmaster Sites, Trobridge Inn) haben mir richtig viel gebracht, wie sich das Setting auf der Spieöercharakter-Ebene verhält und wie die Settingdetails dort zusammenkommen. Die Kingdom Module sind mir da oft noch zu High Level, inzwischen kann ich mit dem Infos mehr anfangen, aber ich brauchte auch ein paar der Module nah am Boden und nicjt nur aus der Satelliten- oder Adler-Perspektive, um so richtig ins Setting reinzukommen.
Wenn der Sieger eines Kampfes an Wundfieber stirbt, ist es Hârn. Wenn der Sieger eines Kampfes an Wundstarrkrampf stirbt, ist es Midgard. Und wenn der Sieger eines Kampfes am Leben bleibt, ist das bloß Fantasy.

Offline Gwynplaine

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Re: Eine Zock-Anleitung für das HârnWorld-Setting
« Antwort #52 am: Heute um 09:18 »
Das coole ist ja auch, dass man sich z.B. für den Start einfach ein kleineres Modul einer Location (z.B. eine größere Siedlung oder ein Keep) nehmen kann und die Gruppe dort starten lassen. Im Normalfall gibt es dort schon genug Abenteueraufhänger für die ersten paar Sessions. Danach erweitert man den Umkreis, schaut, welche Orte in der Nähe liegen (dafür sind auch die Atlaskarten total genial, weil sich oft allein aus der Geografie schon spannende Dinge entnehmen lassen (Höhlen, abgelegene Ortschaften/Höfe, "Points of Interest" usw.). Im dritten Schritt schnappt man sich dann das Kingdom-Modul für den vollständigen Überblick (Politik, wichtige Personen, Handelsrouten, Mächtegruppen, Besonderheiten usw.). Dafür ist aber Hârnworld/der Hârndex Gold wert, um sich überhaupt einmal eine Idee zu verschaffen, wo/was man spielen will...

Offline korknadel

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Re: Eine Zock-Anleitung für das HârnWorld-Setting
« Antwort #53 am: Heute um 09:58 »
Alles sicher richtige Einwände, aber woher soll man denn bitteschön wissen, welches Kingdom-Modul man sich als erstes einverleiben will, wenn man nicht das HârnWorld-Modul angelesen hat? Klar, man kann rumsurfen und Foren studieren, aber einen richtigen Überblick kriegt man erst mit HârnWorld. Und den HârnDex braucht man unbedingt als Begleiter, weil da ja jeder Ort auf der Karte verzeichnet ist.

Also gilt für mich weiterhin. Erstmal kurzen Überblick über Hârn verschaffen, um zu verstehen, wie das Setting eigentlich tickt. Und dann das passende Startkönigreich aussuchen. z.B. finde ich da Rethem viel spannender als Chybisa. Die Größe spielt außerdem keine große Rolle, weil man ja eh erst mal klein anfängt, egal in welchem Königreich.

Ich meine ja auch, dass man Harnworld für den Überblick braucht. Und ich räume ja auch ein, dass Chybisa nicht das spannendste Königreich ist, spreche noch nicht einmal eine Empfehlung aus, damit anzufangen, sondern merke lediglich an, dass man dieses Königreich mit dem einen HC bereits mehr oder weniger komplett haben kann, weil hier irgendwo im Thread angedeutet wurde, dass die Königreiche meistens über etliche kleinere Module weiter ausufern. Und: Ja, Rethem ist zum Fürchten gut! Wir widersprechen uns da überhaupt nicht.

Ich habe Deine Postings eventuell nur falsch verstanden, denn ich habe herausgelesen, dass es Dir darum geht, was man braucht, um losspielen zu können. Und unter dieser Prämisse fand ich es seltsam, dass Du gleich mehrfach davon abrätst, sich Module zu besorgen/anzuschauen. Weil ich mir eben nicht vorstellen kann, wie man allein mit Hârnworld/-dex losspielen können sollte. Der Nârr hat ja eben auch noch mal beschrieben, dass die Module eigentlich erst aufzeigen, wie dieses Setting bespielt werden kann. Das, was Du hier in Deiner Antwort formuliert hast, habe ich aus den bisherigen Posts nicht so deutlich rausgelesen, womöglich war ich unaufmerksam. Aber so ergibt das auch für mich Sinn. (Wobei ich selbst hier nicht so vorsichtig wäre, was die Wahl eines Moduls angeht. Die sind alle gut, wer da blind zugreift, kann eigentlich auch nichts falsch machen.)

Im Übrigen freue ich mich auf die Fortsetzung Deiner Serie von Tipps. Ich lese sie mit großem Gewinn.  :d

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Offline tarinyon

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Re: Eine Zock-Anleitung für das HârnWorld-Setting
« Antwort #54 am: Heute um 20:55 »
Ich meine ja auch, dass man Harnworld für den Überblick braucht. Und ich räume ja auch ein, dass Chybisa nicht das spannendste Königreich ist, spreche noch nicht einmal eine Empfehlung aus, damit anzufangen, sondern merke lediglich an, dass man dieses Königreich mit dem einen HC bereits mehr oder weniger komplett haben kann, weil hier irgendwo im Thread angedeutet wurde, dass die Königreiche meistens über etliche kleinere Module weiter ausufern. Und: Ja, Rethem ist zum Fürchten gut! Wir widersprechen uns da überhaupt nicht.

Ich habe Deine Postings eventuell nur falsch verstanden, denn ich habe herausgelesen, dass es Dir darum geht, was man braucht, um losspielen zu können. Und unter dieser Prämisse fand ich es seltsam, dass Du gleich mehrfach davon abrätst, sich Module zu besorgen/anzuschauen. Weil ich mir eben nicht vorstellen kann, wie man allein mit Hârnworld/-dex losspielen können sollte. Der Nârr hat ja eben auch noch mal beschrieben, dass die Module eigentlich erst aufzeigen, wie dieses Setting bespielt werden kann. Das, was Du hier in Deiner Antwort formuliert hast, habe ich aus den bisherigen Posts nicht so deutlich rausgelesen, womöglich war ich unaufmerksam. Aber so ergibt das auch für mich Sinn. (Wobei ich selbst hier nicht so vorsichtig wäre, was die Wahl eines Moduls angeht. Die sind alle gut, wer da blind zugreift, kann eigentlich auch nichts falsch machen.)

Im Übrigen freue ich mich auf die Fortsetzung Deiner Serie von Tipps. Ich lese sie mit großem Gewinn.  :d

Nee, es gibt eh keinen Dissens zwischen uns! Ich bin auch deiner Meinung, dass man nicht sofort loszocken kann mit HârnWorld. Ich bezog mich mit meiner Warnung v.a. darauf, dass man nicht wild eine Sammlung von Modulen anlegen sollte, weil es gibt einfach endlos viel Zeug. Und da kann man sich schnell verlieren. Klar, das HârnWorld-Modul ist sehr überblicksartig, aber man kann halt da einiges über die Geschichte von Hârn erfahren (z.B. über Lothrim). Und dann sollte man sich ein Königreich aussuchen. Ein guter Tipp ist dabei sicherlich, vielleicht nicht mit dem Königreich-Modul anzufangen, sondern eher mit einem Manor-Modul. In meinen zugegebenermaßen etwas wirren Ausführungen habe ich mich ja speziell auf den Olokand-Artikel bezogne. Theoretisch braucht man dann das Kaldor-Modul nicht zwingend. Aber ohne HârnDex und HârnWorld kann man glaube ich nicht spielen. Man sollte das halt nicht wie bei anderen RPGs von vorne bis hinten lesen, sondern eher wie ein Lexikon (so ist es ja auch gedacht) bei Bedarf zu Rate ziehen.

TLDR: das HârnWorld-Modul für sich allein reicht nicht zum Zocken. Aber v.a. wegen dem darin enthaltenen HârnDex ist es ein unverzichtbarer Begleiter auf der ersten Reise nach Hârn.

Anmerkung zum Schluss: Ich bin ja auch der Meinung, dass man sich auf Hârn wirklich einlassen muss. Es ist nix, mit dem man so schnell loszocken kann wie mit (A)D&D. Aber dafür muss man sich nicht so viele Gedanken über das Setting machen und kann nach einer kurzen Einarbeitungsphase supert-tiefenentspannt zocken.