Autor Thema: [Erklärt mir] wie weit Ihr geht, wenn Ihr "böse" SC spielt oder leitet  (Gelesen 2131 mal)

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Offline Luxferre

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Extrem beruhigend?  :D
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Offline Issi

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Ist halt die Frage, wie man seinen Eskapismus am liebsten mag. "Böse" ist für mich normalerweise eher etwas zutiefst Menschliches, während nichtmenschliche Wesen, die's einfach nicht anders wissen oder von vornherein gar nicht anders als zumindest scheinbar "böse" sein können, aus der Moralskala schon eher wieder einfach wieder herausfallen

Mir ging es jetzt weniger um die Definition was jetzt an Gegnern "böse" ist.
Sondern darum wie böse ich welche darstellen kann.

Grundsätzlich muss ich mir bei Wesen, die die Helden ganz natürlich auf ihrem Speiseplan haben, keine großen Gedanken um Gnade machen.
(D.h. muss ich schon, wenn es die persönlichen Grenzen der Spieler verletzt)

Bei menschlichen Gegnern brauche ich dagegen schon einen plausiblen Grund, wenn die jede Gnade vermissen lassen, bis hin zu abscheulichen Grausamkeiten.
(Kann ja nicht nur Psycho Killer spielen)

Insofern ja, eine extra Portion Grausamkeit geht oft mit Hass einher, der wiederum mehr Menschlichkeit erfordert, als wenn etwas dich einfach nur fressen will.

Wobei ich auch keine Maus sein möchte, wenn die Katze vor dem Fressen noch ein wenig spielen will.

Aber um das ganze abzuschließen: Ich sehe eigentlich in beiden Fällen von "Extra Grausamkeit " gegen die Helden ab.

Klar kann man zur Intro oder zum gruseln mal paar zugerichtete Leichen beschreiben. Aber tatsächlich erleben will das am Spieltisch niemand


Offline nobody@home

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Klar kann man zur Intro oder zum gruseln mal paar zugerichtete Leichen beschreiben. Aber tatsächlich erleben will das am Spieltisch niemand

Sado-SL: "Ich hab' da mit Hilfe der örtlichen Pathologie mal was vorbereitet..."
Spieler: :puke:

Offline Skaeg

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Mit Kant hast du nicht viel Zeit verbracht, oder?
Das ist ja nicht der Punkt, sondern einfach die Beobachtung des Sprachgebrauchs: Selbst Leute, die dezidiert Handlungen befürworten, die absolut als verwerflich zu betrachten sind, bezeichnen sich selbst nicht als "böse". Böse sind immer die anderen. Im Falle der übelsten Mordgesellen der Geschichte sind dann eben auch die wehrlosen Opfer das zu vernichtende "Böse".
« Letzte Änderung: Gestern um 21:19 von Skaeg »
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Online Arldwulf

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Was natürlich ein wenig dafür spricht den Sprachgebrauch dort zu hinterfragen. Wenn alle und jeder gleichermaßen gut ist (weil man dessen Perspektive einnimmt in der derjenige gut ist) würde das Wort schlichtweg nichts mehr bedeuten.

Sprich: Wenn man das Wort, die Unterteilung in gute und böse Taten behalten will geht dies nicht ohne eine (und sei sie noch so grobe und unzureichende) Definition was eine böse Tat ist unabhängig vom Blickwinkel dessen der sie begeht.

Das Eingeständnis, dass diese Definition nicht perfekt sein wird und viele Fragen offen lassen muss ist rollenspielerisch mehr Chance als Problem. Denn letztlich geht es darum im Rollenspiel in andere Welten, andere Grundsätze und Charaktere einzutauchen.

Es kann einer Welt Charakter geben klare Richtlinien zu etablieren was gut und was böse ist.

Offline Feuersänger

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Das ist ja nicht der Punkt, sondern einfach die Beobachtung des Sprachgebrauchs: Selbst Leute, die dezidiert Handlungen befürworten, die absolut als verwerflich zu betrachten sind, bezeichnen sich selbst nicht als "böse".

Ja, das hatte ich ja weiter oben auch schon gesagt. Mir geht es jetzt aber darum, dass es eben - laut Kant und den ganzen Deutschen Idealisten - eben sehr wohl Handlungen gibt, die inhärent und absolut Gut oder Böse sind, komplett unabhängig davon ob und wie jemand sie bewertet oder ob sie zB von einer Religion oder einem Gesetz sanktioniert werden oder nicht.

Wer weiß, vielleicht haben Fichte, Schelling und Hegel auch schon D&D gespielt und Kant war der SL.
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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