Ich habe in den letzten Jahren im

nicht selten gelesen, dass einigen hier wichtig ist, dass das Spieltempo ihrer Runden flott zu sein hat. Insbesondere Kämpfe sollen bloß nicht länger als 30 Minuten dauern, für andere sind 60 oder 90 Minuten noch akzeptabel. Hier mal
ein Thread von 2013, der sich ähnlich diesem Thema widmete.
Ich verstehe diesen absoluten Denkansatz nicht. Denn Langeweile hat doch so gut wie nichts mit der gespielten Dauer einer Sequenz zu tun, also zB mit einer Actionsequenz. Nicht umsonst ist in Actionfilmen die Zeitlupe ein Standardmittel. Langeweile wird doch in erster Linie davon bestimmt, ob spannende Dinge passieren - und wenn das Ausspielen (wie bei uns bei Kämpfen) 2-3 Stunden dauert (DnD 3.5, vier SCs der 19. Stufe), selbst wenn der Kampf ingame dann nur 3 Runden gewesen ist.
Meine Gruppe zieht beispielweise viel Spielspaß aus Taktiküberlegungen und sorgfältiger Auswahl ihrer Aktionen (meist: Zauber) im Kampf. Entgegen der These einiger

nys, dass Spannung nur bei 100%iger Abwesenheit von "Netz und doppeltem Boden" aufkommen kann, ringen die SCs meiner Runde jedesmal intensiv neu darum, den eigenen Charaktertod zu vermeiden und zugleich maximalen Sieg einzufahren. Und wenn das Stunden dauert. Und sie finden das gut und spannend.
Um mal nicht nur von meiner Gruppe zu sprechen: Auch "Critical Role" nimmt sich Zeit, Dinge detailliert auszuspielen. Ja, das finde ich als Zuschauer(!) manchmal langweilig, aber ich sitze ja auch nicht mittendrin. Und den Spielenden und dem Publikum scheint das geringe Tempo zu gefallen.
Um mal nicht nur vom hohen Tempo im Kampf zu sprechen:
@Megavolt erwähnte auch schon mal, dass er ein flottes Spieltempo bevorzugt, das Zitat finde ich gerade nicht. Aber gerade als Fan vom Live-Rollenspiel sollten Dir, Megavolt, zumindest doch unterschiedliche, mal langsame, mal flotte Sequenzen vertraut sein, oder liege ich da falsch? Wir genießen da doch die "langen" Taktikgespräche ums Lagerfeuer, bevor der Kampf beginnt, oder nicht?
Auch bei diplomatischen Sequenzen nehme ich mir als SL nicht vor, dass sie nur soundsoviel Minuten dauern sollen. Wir sehen die Qualität unseres Spiels in den Details und Feinheiten und messen sie nicht daran, "wieviele Räume wir heute geschafft haben". (Allerdings achte ich auch darauf, dass sich die Sequenztypen (Action, Diplomatie, Exploration, "Rätsel"-Lösen) und die Handlungsorte immer schön abwechseln - s o versuche ich, Langeweile zu vermeiden.)
@1of3 schrieb zu
seinem tollen Abenteuereinstieg 2024...
Als die Drachen vom Himmel fielen (Space Fantasy + Police Procedural) von 1of3
Die Welt Dreieinhalb-Mond-Welt wird etwa alle 13 Jahre Ortszeit zum angesagtesten Touristenziel im lokalen Multiversum. Wer es ich leisten kann, bucht eine Passage und genießt die Wettkämpfe, Theater- und Opernaufführungen und viele weitere Attraktionen. Anlass des Spektakels ist der Paarungsflug junger Drachen, der vorrüber führt. Auch in einem normalen Jahr haben die Hilfs- und Sicherheitskräfte alle Hände, Klauen und Tentakel voll zu tun.
Als aber drei Drachen während der Prozession tot vom Himmel fallen, entscheidet man sich Spezialisten einzuladen.
Dieser Text von 1of3 steht unter CC BY-SA 4.0 . Erstellt wurde er anlässlich der Tanelorn-Challenge „Tolle Abenteuereinstiege 2024“.
... mal folgendes:
Du erwartest, dass ein Abenteuer über mehr als eine Sitzung geht? Ich kann mir vorstellen, ein Abenteuer ist nach einer halben Sitzung fertig. Und Einstieg ist dann vielleicht eine Szene.
@1of3 P.S. Die Geheimnisse um Deine sich paarenden, vom Himmel fallenden Drachen, die dein Einstieg sind, lassen sich doch auch kaum in nur einer Spielsitzung aufklären…. 🤔
Wie lange geht ein Tatort?
90 Minuten für ein Abenteuer, das so beginnt? Das würde ich niemals hinbekommen. Alleine schon des Potentials wegen, das in so einem Anfang steckt. Da müssen doch die Details stimmen, mehrere NSCs ausgearbeitet werden, und Dynamiken erfasst werden, die die ermittelnden SCs auslösen. Es müssen Befragungen durchgeführt, Spuren gesichert werden, die Wettmafia durchschaut, ihre Attentate auf die SCs abgewehrt werden, und der Twist, dass letztlich die Reiterinnen der Drachen an dem Tod Schuld waren, vorbereitet werden. Unter drei Spieltagen ginge da nix. Und würde ich es in 90 Minuten durchspielen, würde es sich für mich anfühlen, als würde ich eine wunderbare Riesenzitrone kaufen, um letztlich nur einen Quadratmillimeter der Zitronenschale zu gewinnen.
Ihr Vertretenden von hohem Spieltempo, lasst mich provokativ fragen: Wie huschihuschi spielt Ihr, und wieso ist das für Euch richtiger, als tief und detailliert in Gespräche, Beziehungsgeflechte, Taktikplanungen und Kämpfe einzusteigen - und wenn sie Stunden dauern?