Thema: "Multiversum"-Kampangne leiten...

[Dahark]

Hi,

Wie manche vielleicht wissen spiele ich mit meiner Gruppe größtenteils "Stormbringer", und dort ist ja die Idee des Multiversums nicht gerade Fremd.

Demnächste habe ich vor eine groß angelegte Kampange zu leiten, bei der die Charakter durch verschiedene Welten reisen müssen um zu "Gewinnen".

Nebts einzelnen Sphären des Chaos, kommen die Helden in postapocalyptische Welt die sich in einem nuklearen Winter befindet...dürfen ein altes Atomkraftwerk untersuchen...begegnen einer inkarnation des ewgen Helden von der Erde des 20.Jahrhunderts, und besuchen das Spanien des 16.Jahrhunderts...

Meine Frage...was halte ihr von solchen eher "untypischen" Kampangen? Wenn Fantasy auf Sci-Fi trifft...Schwerter und Atomenergie...ect.

Verliert dadurch die Fantasywelt ihren einmaligen Reiz des "Alten", bzw. der "alten Welt". Oder kann so ein Ausflug Spass machen?

[Boba Fett]

Die Frage ist, was passiert mit einem Magier, der in eine moderne Welt kommt.
Funktioniert seine Magie noch?
Was passiert mit einer Pistole, die mit in eine archaische Welt genommen wird.
Funktioniert diese Waffe noch?
Es wird schwierig, wenn die Charaktere sich irgendwann die besten Lösungsmethoden aus verschiedenen Welten zusammensetzen.

Natürlich hat dies ein Reiz, immerhin gab es verschiende Systeme, die sich damit auseinandersetzen, z.B. Torg...

[6]

Wir haben es sogar schon mit Stormbringer gemacht. Es hat sogar ne lange Zeit gedauert, bis wir gerafft hatten, dass der "schmerzhafte Wind", Kugeln aus ner M16 war und das wir uns im Vietnamkrieg befanden.
Spassig ist eine solche Kampagnenidee auf jeden Fall. Ich hatte sogar ne Menge "Aha"-Erlebnisse dabei, weil der Master sich wirklich ins Zeug legte, um das zu beschreiben, was die Charaktere und nicht die Spieler sahen.

[Dahark]

@BobaFett:
Was Magie und Technologie aus oder in unterschiedlichen Welte angeht...dafür gibt es Regeln. Jede Welt hat einen Technologiefaktor sowie eine unterschiedlich starke Ausrüstung zum Chaos, Gleichgewicht oder Ordnung. Abhängig des Technologiefaktors des Gegenstandes den man mit sich führt, und abhängig des Faktors der jeweiligen Welt und deren Ausrichtung, können Gegenstände und die Anwendung von Magie beeinflusst werden.

So kann man z.B. eine hochentwickelte Laserwaffe aus einer Welt der Ordnung in eine Chaoswelt bringen, doch diese wird spätestens nach 12 Stunden kaum noch...und später gar nich mehr funktionieren.

Genauso verhält es sich mit Magie. Während Magier in Dimensionen des Chaos ordentlich und kinderleicht Dämonen beschwören können (diesen dann aber selten ihren Willen aufzwingen können), ist es in Dimensionen der Ordnung deutlich schwerer/unmöglicher.

Je nachdem, welche eigene Aura ein Charakter besitzt, hat er noch zusätzlich einfluss auf seine Magie oder mitgeführte Gegenstände...

[Dreckiger Lude]

ich hab mal ein Abenteuer in einer anderen Welt gelandet.
Dort gab es keine Magie , aber die Technik war etwas weiter entwickelt. (d.h. es gab noch keine Pistolen oder Autos, aber schon Schwarzpulver und riesige "Katapulte")

Unsere Magiebegabten sind natürlich sehr feindlich aufgenommen worden...

[1of3]

Was man auch machen könnte, ist den Charakteren jedes mal eine gewisse Amnesie zu verpassen, wenn man die Welt wechselt. So handhabt das Spiel TRI (zu finden beim Projekt Odysee).
Gurps Timetravel soll für das Thema auch sehr zu empfehlen sein (habs leider nie selbst gelesen).

Wie möchtest du die Charaktere überhaupt reisen lassen?

[Dahark]

Die Charakter reisen mittels Hilfe eines kleine Dämons. Und die Charakter sollen sehr wohl bewusst alles mitbekommen was passiert.

Es geht mir nur darum abzuwägen ob diese Sache (wie gesagt...Mutanten...altes Atomkraftwerk im FALLOUT Stil) nicht zu abgedreht ist. Und wie das normale "Fantasyweltenspiel" danach noch möglich ist.

[8t88]

Ich mache so etwas in meiner Liquid-"Springerwelt"
klappt soweit ganz gut!

Aus der Notlösung ist eine "Feste" (eigentlich wiedersinnig ) Spielwelt mit eigener (wenn auch nicht gerade komplexen ) Storyline entsprungen.

[Vanis]

@ Dahark

Kennst du den neuesten Elrikroman "Die Tochter der Traumdiebin". Dieser handelt von der Inkarnationen des ewigen Helden in den 1930erigern und führt auch durch mehrere Ebenen des Multiversums. Als Anregung ganz gut zu gebrauchen.

[Dahark]

@Vanis:
Ja, den Roman kenne ich. "Von Bek" tauchte schon in älteren Moorcock Romanen auf, allerdings nicht als Ewiger Held.

[JoPf]

Ein Vorfahre eben. Und in 'The War Hound and the World's Pain' / 'Die Kriegsmeute' trat der in 'Tochter des Traumdiebs' erwähnte Ulrich von Bek zur Zeit des dreissigjährigen Kriegs auf, als Protagonist, also wohl als eine weitere (geringere?) Inkarnation des Ewigen Helden.

[Dahark]

@JoPf:
Ich glaube nicht das Von Bek eine inkarnation des ewigen Helden ist. In dem Roman "Der Ewige Held" taucht eher ja an der seite desselbigen auf, und verhält sich mehr wie der ewige Gefährte des Helden.

Ich glaube eher, das Von Bek "mal so mal" für den ewigen Helden einspringen darf, oder diesen begleitet. Aber nie selbst die maßgebende Inkarnation ist.

[JoPf]

*Handwieg* Könnte auch sein, dass es noch mehr Ulrichs in der Familie von Bek gegeben hat, und der aus 'Kriegsmeute' und die Hauptfigur aus 'Tochter des Traumdiebs' eben mal eine Inkarnation waren, aber die 'Randfigur' jemand anders war und eben kein Ewiger Held. Jerry Cornelius oder Oberst Bastable z.B. tauchen auch so gut wie nie in den Fantasy-Ewiger-Held-Stories auf, sind aber laut Moorcock weitere Inkarnationen...
Ach ja, soweit ich meine Moorcocks im Gedächtnis habe, ist der 'Posten' des Ewigen Helden durchaus auch als 'Zeitjob' regulär möglich.
Aber bevor dieser Thread endgültig zum 'Michel Moorhahn/Ewiger Fussabtreter' - Thread verkommt, lassen wir das spezifische Thema lieber versickern...

[Smendrik]

In was für einer Welt sollte die Kampangne denn anfangen? Das ist grundlegend für den gesamten Verlauf...

Ein Charakter der in einer mittelalterlichen Welt aufwächst erlebt alles komplett anders, als jemand zu unserer Zeit...

[Dahark]

@JoPf:
Dein Ansatz ist gut! Hast aber recht, das ist wohl echt ein anderes Thema für sich.

@DeadRomance:
Die Kampange beginnt in den Jungen Königreichen. Von dort aus geht es in eine Dimension des Chaos, dann in eine andere Fantaywelt. Die Gruppe wird von dort aus dann in verschiedenste Dimensionen bzw. Zeitepochen springen...

[JoPf]

Da ist dann noch die Frage, wie aufgeschlossen die Menschen einer Fantasywelt wirklich gegenüber moderner Technologie oder ähnlichen Ereignissen sind.
Es gibt da eine Elric-Story (ich glaube, 'Elric am Ende der Zeit'), in der Elric eben an jenen Ort ('das Ende der Zeit' - die Welt in allerfernster Zukunft, kurz vor dem Ende des Universums; übrigens auch bereits ein anderer Moorcock - Romanschauplatz) geschlotzt wird und in dem recht gut beschrieben wird, wie ein Fantasymensch gegenüber quasimagischer SF-Technik und (vor allem!) fremdartigen (moderneren) Denkansätzen reagieren könnte/sollte/würde!
Problem daran ist nur, dass die wenigsten Spieler so etwas so (gut) rüberbringen können oder wollen.
Ein typisches Argument auf Spielerseite ist meist 'ach, ich seh das einfach als eine andere Art von Magie an, dann komm ich schon zurecht'.
Macht die Idee eher zunichte... oder bläst die Stimmung aus dem Fenster.
Beispiel für so was: der Film 'Beastmaster - der Zeitspringer'. Lustig, aber wohl nicht die gewünschte Stimmung.
Irgendwelche Ideen, wie man bei den Spielern die Tendenz zu einem gewissen 'Sense of Wonder' Feeling in dieser Richtung hin näherbringen könnte?

[Drulak]

Mit den Reaktionen von Bewohnern von Fantasywelten auf fremde Technologie habe ich mich noch nicht beschäftigt...

Aber wie würde zum Beispiel fantastische Technologie aus der Zukunft auf einen Angehörigen der Inka vorkommen?

Stellen wir uns vor, jemand aus der Zeit in 2, 3 Hundert Jahren würde eine Zeitreise weit, weit in die Vergangenheit unternehmen. Wie würden die Menschen auf ihn reagieren, wenn er bei dieser Reise ein haufen Technologie mit dabei hätte? Für die technologisch weit zurückliegenden Menschen wäre der Fremde ein gottgleiches Wesen. Ganz einfach aus dem Grund, dass sie sich nicht erklären können was er kann. Sie können nicht wissen, wie ein Gewehr funktioniert. Sie können nicht wissen, warum der Helikopter fliegt. Sie wissen nicht wie ein Funkgerät funktioniert. Diese Technologie ist mit ihrem Wissen nicht vereinbar, sie können nicht verstehen, wie die Wirkungen welche diese Technologie nach sich zieht erzielt wird. Und daher wird es für sie etwas übernatürliches. Ein "Wunder". Würde jetzt dieser Mensch und seine Kameraden einfach wieder verschwinden, würden einige hunderte Jahre später ein Glaube an ominöse Götter entstanden sein, merkwürdige Umschreibungen der Geschehnisse hätten ihren Weg in heilige Bücher gefunden. So würde man was von "Monstern in Menschengestalt" lesen. Oder vielleicht von einem "runden hohen fliegenden Turm" an dem sich plötzlich "vier Bränd die einen ohrenbetäubenden Lärm verursachten" zeigten ihn aber denoch nicht verzerrten. Die Erklärung für "Monster in Menschengestalt" wären ganz einfach Androiden. Und für den "Turm" eine simple Rakete. Wir heute würden kaum von "Göttern" reden, würden wir diesen Leuten aus der Zukunft begegnen, da wir die Technologie wenigsten teilweise nachvollziehen könnten, aber die Inka würde absolut nichts damit anfangen können...

Okay, damit kannst du jetzt nicht so viel anangen, aber egal...

[6]

Wir hatten Stormbringer auch einmal mit Weltenreise gespielt. Dort hat es unser Master geschafft, diesen "Sense of Wonder" reinzubringen, indem er die Welt in mittelalterlichen Worten beschrieb. Aus einem amerikanischen Soldaten wurde dann ein Wilder mit seltsamen Helm mit einem schreienden Stock, der wilde Flüche und böse Winde in unsere Richtung warf.

[Dahark]

@Christian Preuss:
Die Idee gefällt mir sehr gut. Ich würde gerne Zweigleisig fahren...also zum einen derartige Beschreibungen für die Charakter rauslassen, zum anderen aber den Spielern sagen worum es sich handelt.

Denn wie beschreibst man z.B. die Strahlung eines kaputten Atomreaktors? Wie beschreibe ich Mutanten oder Laserwaffen?

@JoPf:
Ich habe so ziemlich jeden Eternal Champion Roman gelesen den Moorcock rausgebracht hat (selbst die Nebengeschichten), habe aber bisher immer nur den umgekehrten Effekt erlebt. Also das "Helden" aus technisch weiterentwickelten Welten in "antikere" Welten gekommen sind.

Das alle technischen Dinge als andere Art von "Magie" zu erklären ist will ich vermeiden...da hast du recht, das führt zu nichts. Ich denke eher das die Bevölkerung der Jungen Königreiche sehr wohl in der Lage ist Magie von Technik zu unterscheiden.
Technik ist die extremste Form der Ordnung, daher kann sie auf diesem Niveau genauso erschreckend sein wie die brodelnden Massen des Chaos. Eventuell lässt sich ja mit dieser Einstellung etwas anfangen.

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@Christian Preuss:
Die Idee gefällt mir sehr gut. Ich würde gerne Zweigleisig fahren...also zum einen derartige Beschreibungen für die Charakter rauslassen, zum anderen aber den Spielern sagen worum es sich handelt.

Denn wie beschreibst man z.B. die Strahlung eines kaputten Atomreaktors? Wie beschreibe ich Mutanten oder Laserwaffen?

Strahlung: Gar nicht. Was die Charakter nicht sehen oder hören oder fühlen, können sie auch nicht wissen. Auf Geigerzähler komme ich gleich.
Mutanten: Entweder Bestien, oder von Dämonen übernommene Menschen. Der Atomreaktor kann dann dadurch zum Höllentor mutieren. Und der Geigerzähler ist nichts anderes als ein magisches Gerät, dass bei einer dämonischen Aura antickt.
Laserwaffen sind Stäbe, die Blitze abfeuern (Lightning Bolt)

Ich persönlich würde den Spielern überhaupt nichts erklären. Sollen sie doch irgendwann von selber darauf kommen.

[JoPf]

@Dahark: Dann ist Dir diese eine Story wohl entgangen? War als 'illustrierte Novelle' auf dem Markt, mit diversen ganzseitigen Bildern und sehr gross geschriebenem Text. Kurzgeschichte auf Bildbandgrösse aufgeblasen...

[Gast]

@BobaFett:
Was Magie und Technologie aus oder in unterschiedlichen Welte angeht...dafür gibt es Regeln. Jede Welt hat einen Technologiefaktor sowie eine unterschiedlich starke Ausrüstung zum Chaos, Gleichgewicht oder Ordnung. Abhängig des Technologiefaktors des Gegenstandes den man mit sich führt, und abhängig des Faktors der jeweiligen Welt und deren Ausrichtung, können Gegenstände und die Anwendung von Magie beeinflusst werden.

So kann man z.B. eine hochentwickelte Laserwaffe aus einer Welt der Ordnung in eine Chaoswelt bringen, doch diese wird spätestens nach 12 Stunden kaum noch...und später gar nich mehr funktionieren.

Genauso verhält es sich mit Magie. Während Magier in Dimensionen des Chaos ordentlich und kinderleicht Dämonen beschwören können (diesen dann aber selten ihren Willen aufzwingen können), ist es in Dimensionen der Ordnung deutlich schwerer/unmöglicher.

Je nachdem, welche eigene Aura ein Charakter besitzt, hat er noch zusätzlich einfluss auf seine Magie oder mitgeführte Gegenstände...

was ist die begründung, das eine laserwaffe in einer bestimmten zeit und ort nicht mehr funkz. wenn die energiequelle alle wird okay, aber was hat eine zeit/raum-verschiebung mit der "nicht mehr funktionalität" von techniken zu tun?

magie .. würde ich verstehen, das gefüge muss dehnbar sein, veränderbar ...
aber waffen? die technik ist da ... das sind kleine räder und drähte die etwas bewirken ...

[Dahark]

@frederikusREXUS:
Um das zu verstehen muss man sich mit Moorcocks Idee des Multiversums auseinandergesetzt haben.

Technologische Gegenstände und Erfindungen gehören dem Element der Ordnung an. Ordnung, weil die Technologie gewissen Gesetzen der Mechanik, Physik, Wissenschaft zugrundeliegt...

Derartige Gesetzte haben in Dimensionen des Chaos keine Konstante Bedeutung, da dort alles einem ständigen Wechsel und keinen regelmäßigen Naturgesetzen unterworfen ist.
Desweiteren vermeidet das Chaos allgemein jede Form der Technologie, wodurch derartige Geräte unbrauchbar werden.

Drähte und Räder...logischerweise...allein von der Konstruktion her sollten diese Dinge funktionieren, aber das Chaos verhindert diese logischen Abläufe. Es entstehen Fehler die bisher zur Unbrauchbarkeit führen.