Autor Thema: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?  (Gelesen 14915 mal)

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Offline Crimson King

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #25 am: 9.01.2008 | 17:57 »
Ja, aber was ist, wenn ich diese Arbeitsersparniss zu dem Preis einkaufe, daß ich ein System nicht mehr anpassen kann oder darf ...

Wenn du es nicht mehr anpassen kannst, aber willst, nimm ein anderes System. Was das dürfen angeht, wer soll dir das verbieten?

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #26 am: 9.01.2008 | 18:02 »
Du wetterst also gegen etwas das, AFAIK, kaum jemand vertritt? ;)
Das ein Systemwechsel keine Allheilmittel ist sollte eigentlich jedem klar sein. Das es aber auch sehr helfen kann aber auch.

Eben, eben. Manche Diskussionsanstöße sind ziemlich sinnlos, finde ich.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Hr. Rabe

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #27 am: 9.01.2008 | 18:04 »
Wenn du es nicht mehr anpassen kannst, aber willst, nimm ein anderes System. [...]

Super Vorschlag. Nur dumm, daß das andere System dann zwar die Trefferzonen von Waffen so umsetzt, wie ich das haben will, aber blöderweise zwei neue Problemchen hat, die ich gerne ändern würde.

Schwuppdiwupp sind wir in einer ,,Ich finde das perfekte System noch'' Schleife, von der hier im Thread schon min. 2 Leute berichtet haben.

Und mein eigendliches Problem (nämlich daß ich auf die Freundin meines Paladinspielers stehe) nagt immernoch am Spielspass, nur hab ich jetzt eine tolle Möglichkeit, das Spassproblem auf einen anderen Faktor (das System) zu schieben und muß mich nicht um die wirklichen Probleme kümmern. Wow, DAS ist Politik wie die Großen. *händeklatsch*
Wenn wir dem System (als Gruppe) weniger Bedeutung beigemessen hätten, dann hätten wir halt kurz die Trefferzonen umgearbeitet und ich hätte mich ziemlich schnell um mein echtes Problem kümmern müßen. :o
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Offline Roland

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #28 am: 9.01.2008 | 18:22 »
Rabe, ich habe den Eindruck, was bei BILD und CDU die kriminellen Ausländer, ist bei Dir die angebliche Systemversessenheit der rollenspielenden Massen. Du baust einen Buhmann auf, nur um dagegen wettern zu können.

1. Soziale Probleme innerhalb der Gruppe kann das System selten lösen.

2. Ein gutes (und gut ausgewähltes) System hilft, das Spiel in eine der Gruppe genehme Richtung zu formen.

3. Du darfst mit Deiner Gruppe jederzeit jedes gespielte System verändern. Ich habe zwar mal über die Gründung einer Rollenspielssturmtruppe nachgedacht, die Systemverstöße mit harter Hand ahndet, das ist aber an fehlenden Armbinden gescheitert.

4. Das perfekte System gibt es nicht. Sonst wäre ich auch arbeitslos.

Noch zu Deinem "alles-besser-mit-alten-Systemen-und-Hausregeln" Schwampf - Hausregeln ziehen auch in traditionellen Systemen zum Teil einen Rattenschwanz an Problemen hinter sich her, viele Indie Systeme lassen sich sehr gut verhausregeln. Vor allem kann man aber klar definierte und gut designte Teile aus vielen Indie Systemen sehr gut in andere Systeme integrieren um so bestmögliche Anpassung zu erreichen.

@Jörg - Wo gibt es denn solche heilversprechenden Threads? Oder hast Du Dich über jemanden geärgert, der seine persönlichen Defizite mit einem neuen System kaschieren wollte?
« Letzte Änderung: 9.01.2008 | 18:28 von Roland »
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Offline Falcon

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #29 am: 9.01.2008 | 21:12 »
ist das wieder ein Versuch eine allgemein geltende Regel zu finden?
Da sie auf der Tatsache beruht, daß nie alle Erwartungen erfüllt werden, ist das natürlich auch bei Systemen der Fall. Das gilt aber halt auch für alles andere. Z.b. für die soziale Struktur der Runde. Man muss immer Kompromisse eingehen.

Da ich mir der Tatsache bewusst bin würde ich also das Topic trotzdem bejahen. Für mich waren bestimmte Systeme Heilsbringer, aber nur für mich persönlich und ich bin mir natürlich auch der Tatsache der Kompromisse im Klaren. Das es immer besser geht ist klar, aber wo ist das nicht der Fall?

Wir haben z.b. eine sozial funktionierende Runde, die sich beinahe ausschliesslich an Systemen aufreibt. Der eine versucht es zu lösen in dem er neue Systeme einbringt, der andere lösts in dem er sich die Fehler eines Systems schön redet, einer glaubt wirklich ein System hätte keine Fehler usw. aber es dreht sich fast immer nur ums System.
Ein klareres System (und klarere Wahrnehmung der Spiemechaniken) führte zeitweise auf jeden Fall zur Verbesserung des Spiels, auf Lange Sicht nur geschmälert durch die trotzige Ansicht man dürfe bloss keinen Spass beim Systemwechsel haben um keine Schwache Position zu zeigen und das alte auf Teufel komm raus verteidigen.
Also nein, das System ist nicht egal, auch wenn die Runde sozial funktioniert. Die DSA Regeln z.b. waren einfach so beschissen, daß es mir keinen Spass gemacht hat, obwohl ich die Spieler nicht würde tauschen wollen.

es war immer das System Schuld. Sonst verstand man sich gut.
« Letzte Änderung: 9.01.2008 | 21:28 von Falcon »
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Preacher

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #30 am: 9.01.2008 | 21:24 »
Rabe, ich habe den Eindruck, was bei BILD und CDU die kriminellen Ausländer, ist bei Dir die angebliche Systemversessenheit der rollenspielenden Massen. Du baust einen Buhmann auf, nur um dagegen wettern zu können.
Danke Roland. :D

Offline Der Nârr

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #31 am: 9.01.2008 | 21:49 »
Wir haben z.b. eine sozial funktionierende Runde, die sich beinahe ausschliesslich an Systemen aufreibt.
Wenn du das so siehst, ist es kein Wunder, dass du meinen Ausstieg aus der D&D-Runde nicht nachvollziehen kannst. Ich kann nur sagen: Ich finde D&D klasse, aufgerieben hat mich letzten Endes das soziale Gefüge, weil es eben kein Gefüge war, in dem ich länger Rollenkrampf (spiel kann mans ja kaum noch nennen) erleiden möchte >;D.

Zum Thema:

Ich verstehe beide Seiten sehr gut - die Ansicht, dass das soziale Miteinander stimmen muss und das System zweitrangig wird und die Ansicht, dass das System nicht völlig egal ist, weil es sich ja aufs Spielgefühl auslegt. Ich denke, in beiden Ansichten liegt ein Funke Wahrheit, der je nach den Spielstilen in der Runde eben jeweils mehr oder weniger hell glüht. Tatsache ist, dass ich das soziale Gefüge weitaus wichtiger sehe, da die Dinge, die mir konkret am Spieltisch Spaß machen, nur peripher mit Regeln zu tun haben. Ich brauche Leute, mit denen ich gut auskomme, mit denen ich auf einer Wellenlinie schwinge (zumindest was Rollenspiel betrifft), die mir halbwegs sympathisch sind. Ohne diese Bedingungen werde ich auch mit dem besten System das noch so sehr auf meine Bedürfnisse zugeschnitten ist keinen Spaß haben. Aber das System möchte ich dennoch nicht außer Acht lassen. Denn wenn im Sozialen alles stimmt, dann kann man natürlich einen genaueren Blick aufs System werfen, und da stimme ich Roland zu, dass ein passend gewähltes System spielförderlich sein kann ("in eine der Gruppe genehme Richtung zu formen").

Grundlage ist für mich jedenfalls definitiv das soziale Miteinander, wenn da keine solide Basis vorhanden ist, nützt auch der Systemwechsel nicht.

Ich kenne aber auch genügend Leute, die wunderbar ohne so eine Basis spielen können. Gerade auf Cons erlebt man das ja immer wieder, aber auch so habe ich schon Runden erlebt, wo die Leute sich kaum kannten und wunderbar spielen konnten. Ich hab's dann meist nicht lange ausgehalten und bin geflohen, weil ich das Spiel auch einfach langweilig finde. Daher bin ich auch für mehr attraktive ledige Frauen in Rollenspielgruppen. Die machen das Spiel einfach spannender ;D.
« Letzte Änderung: 9.01.2008 | 21:53 von Hamf aus der Dose »
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Offline Falcon

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #32 am: 9.01.2008 | 22:15 »
@Hamf: vielleicht fällst du ja in Kategorie 3, derer, die ich aufgezählt habe  >;D

Roland schrieb:
Zitat
Weil ihr euch über das Spiel streitet, ist das Spiel Schuld?
Wenn es ansonsten wenig Themen gibt => ist anzunehmen ;)

Jörg sagt ja auch ein neues System kann die Verhältnisse verbessen aber auch das man keinen Spass haben kann obwohl die Runde funktioniert. Das läge aber nicht am System sondern an falschen Erwartungen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Auch wenn es die länge des Startposts vermuten lässt, stecken dahinter keine großen Gedanken. Denn es stimmt natürlich beides. Deswegen finde ich das Thema unnötig.

Ums anders zu formulieren: ich bin wie Vermi auch immer unzufrieden, aber mit je mehr Systemen ich mich beschäftige, desto weniger unzufrieden bin ich. Wie kann es also nicht am System liegen?
Man muss sich eben nur der Tatsache bewusst sein, daß man nie alles bekommt. Das ist für mich aber kein Grund das bescheuertste System "wo gibt" zu benutzen, weil ich ja bloss meine Ansprüche weit genug herunterschrauben muss. Was ist das denn für eine Logik?
« Letzte Änderung: 9.01.2008 | 22:45 von Falcon »
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Offline Merlin Emrys

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #33 am: 9.01.2008 | 22:20 »
Das ein Systemwechsel keine Allheilmittel ist sollte eigentlich jedem klar sein. Das es aber auch sehr helfen kann aber auch.
Die Frage ist, ob man sich bewußt ist, daß ein Systemwechsel eben auch nicht helfen kann. Wenn jemand auf einen Bericht der Art "Wir haben da ein Problem in unserer Spielrunde" mit "Wechselt doch mal zu..." antwortet, erweckt er schon den Eindruck, einen Systemwechsel als "Allheilmittel" zu sehen. Eben indem er gar nicht erst weiter analysiert, ob der Systemwechsel einen Einfluß auf das Problem haben könnte, sondern gleich mit diesem Vorschlag kommt...

Es kann sehr helfen, gewiß - aber in wieviel von allen Fällen tut es das denn wirklich?

Offline Roland

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #34 am: 9.01.2008 | 22:31 »
Wenn es ansonsten wenig Themen gibt => ist anzunehmen ;)

Und wenn ihr euch streitet, wer das letzte Stück Pizza bekommen soll, ist die Pizza schuld?
Es kann sehr helfen, gewiß - aber in wieviel von allen Fällen tut es das denn wirklich?

Wenn wir ein Problem im (oder mit dem) System richtig erkannt haben, hat eine Veränderung fast immer geholfen.
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Offline Der Nârr

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #35 am: 9.01.2008 | 22:32 »
Auch wenn ich unter Kategorie 3 falle ändert das nichts daran, dass sicher nicht jedes Mitglied die Runde als "sozial funktionierend" bezeichnen würde. Obwohl, ich bin ja jetzt ausgetreten, womöglich stimmts dann doch wieder ::). Ich muss aber sagen, dass nach deinen letzten Vorwürfen bezüglich der gestörten Kommunikation in der Runde und deinem ewigen Geflenne, dass sich ja niemand beteiligt an dieser oder jener Sache, ich sehr überrascht bin, dass du die Runde als "sozial funktionierend" bezeichnest. Sozial funktionierend empfinde ich als etwas anderes. Aber all das gehört hier ja nicht rein.

Ich würde sagen, dass du die Wahrheit nur halb getroffen hast. Für DICH liegt es anscheinend am System. Andere Spieler können aber auch glücklich mit einem System sein, dass sie dämlich finden, wenn der Rest stimmt. Denn: Sie finden es zwar dämlich, aber es ist für sie einfach nicht so wichtig wie offenbar für dich. Da bedeutet der Aufwand durch einen Systemwechsel gegenüber dem zu erwartenden Nutzen (der dann natürlich als kaum vorhanden eingeschätzt werden, da die Regeln ja als unwichtig eingestuft werden) eben schon eine Menge - und *zack* wird der Systemwechsel abgelehnt, man bleibt beim "schlechteren" System, was aber ja kein Problem ist. Kurz gesagt: Es ist immer auch eine Gewichtung des Systems für den einzelnen Spieler von Bedeutung, und das wirkt sich dann natürlich auch auf das soziale Miteinander aus. Es müssen eben nicht nur alle ähnliche Vorlieben bezüglich des Systems haben, sondern u.U. auch noch eine ähnliche Gewichtung vornehmen in Bezug auf die Bedeutung des Systems.

Kleines Beispiel: Über die Mängel von DSA4 könnte auch ich mich stundenlang auslassen und ganze Seiten füllen. Trotzdem hätte ich kein Problem damit, mit den richtigen Leuten sofort eine DSA-Runde zu gründen. Weil ich weiß, dass ich mit DSA - trotz der Mängel - unheimlich viel Spaß haben kann. Denn letzten Endes finde ich es garnicht so entscheidend, ob ich mit nem Trabbi oder Benz fahre, solange ich doch mein Ziel erreiche und lustige Beifahrer habe, und auch noch aus völlig verrückten Gründen irgendwie Gefallen am Trabbi habe, während der Benz - obwohl objektiv das bessere Fahrzeug, sicher - auf mich nur kalt, steril und ohne Seele wirkt. Wenn alle damit einverstanden sind, klappt das wunderbar, das soziale Gefüge funktioniert, das Auto ist egal. Wenn einer aus der Reihe tanzt und sagt "aber mit 'nem Trabbi fahr ich nicht, hört mal Leute, ich kann ganz günstig an 'nen Benz kommen, euer Trabbi ist doch kacke" gibt es halt Stunk, derjenige sollte sich dann vielleicht lieber ein paar andere Leute suchen, mit denen er dann den Benz fahren kann.
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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #36 am: 9.01.2008 | 22:40 »
Die Frage ist, ob man sich bewußt ist, daß ein Systemwechsel eben auch nicht helfen kann. Wenn jemand auf einen Bericht der Art "Wir haben da ein Problem in unserer Spielrunde" mit "Wechselt doch mal zu..." antwortet, erweckt er schon den Eindruck, einen Systemwechsel als "Allheilmittel" zu sehen. Eben indem er gar nicht erst weiter analysiert, ob der Systemwechsel einen Einfluß auf das Problem haben könnte, sondern gleich mit diesem Vorschlag kommt...
Beispiel?

Es ist einfach gegen den bösen, unbenannten Systemfanatiker zu reden der niemals auch nur annimmt das vielleicht was anderes als das System schuld ist, denn der kann sich schlecht wehren. (Außer man ist gegen Stroh allergisch.)

Meiner Erfahrung nach ist, hier wie auf den meisten anderen Foren, der erste Rat den praktisch jeder bekommt "Rede mit deiner Gruppe!", solange er nicht explizit sowas sagt wie "System X stinkt mir, weil...". Also entweder ich übersehe sie alle, die gemeinen System-Anbeter, oder sie sind doch nur aus Stroh.
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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #37 am: 9.01.2008 | 22:54 »
Irgendwie muß ich gerade an diese Geschichte über Baseball denken.

Offline Arkam

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #38 am: 9.01.2008 | 23:13 »
Hallo zusammen,

neue Systeme sind eigentlich nie die Heilbringer können aber trotzdem eine Gruppe wieder zusammenbringen.

Ein neuer Hintergrund bietet wieder neue Sachen zum entdecken und dem Spielleiter neue Gebiete in denen er vielleicht seine Ideen umsetzen kann die im alten Setting nicht funktionierten.
Ein neus System kann neue Charaktere oder Charakterausrichtungen erlauben. Etwa ein Wandel vom klassischen Helden zum dreckigen Söldner oder gar zum dunklen Jedi.
Wenn man nicht gleich das 2000 Seiten Komplettpaket gekauft hat sind neue Systeme häufig handlicher und spielen sich so etwas schneller als das alte Lieblingssystem mit x Quellenbänden und y Hausregeln.
Wenigstens mir macht es immer wieder Spaß neue Charaktere zu erfahrenen Charakteren zu machen. Das fällt bei einem neuen System leichter als beim eingeführten System auf seinen hochstufigen Lieblingscharakter zu verzichten.

Das man mit Leuten mit denen man einen guten sozialen Kontakt hat auch besser spielen kann ist kein Wunder. Bei Problemen die man mit dem system hat wird man viel schneller eine Lösung finden. Der Verwaltungsaufwand ist kleiner und man kann sich auf das interessante und spannende Spiel konzentrieren.

Das Schreiben eines eigenen Systems ist auch wenn es nicht das persönliche perfekte System wird heilsam. Wenn man sich erst Mal die Arbeit gemacht hat wird man sehr viel Toleranter gegenüber den Fehlern die andere Regelautoren gemacht haben.
 
Gruß Jochen
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Offline Falcon

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #39 am: 9.01.2008 | 23:19 »
@Hamf: vielleicht Sind deine (und manch anderer Poster) Ansprüche ans soziale ähnlich hoch wie meine ans System? Ich meine, ich finde es weniger fragwürdig Schwächen bei anderen Personen durchgehen zu lassen als an Spielsysteme, für die ich am Ende gar Geld bezahlt habe.
Also ich habe mittlerweile Spieler erlebt, die nach 4.Stunden Realzeitkämpfen oder 2Std. Regeldiskussionen (inkl. Nachschlagen) behaupteten alles liefe normal bzw. das müsse so sein sich aber gleichzeitig forwährend beschwerten, daß das RPG so wenig Spass macht und es an ganz anderen Dingen läge oder gar ausgestiegen sind. Oder Spieler, die Systeme sooo unwichtig finden, daß sie es bei jeder Gelegenheit bis aufs Blut verteidigen und sogar Leute rausschmeissen, bevor sie den schlimmen Aufwand auf sich nehmen ein anderes "unwichtiges" Regelsystem auszuprobieren. Das hat meinen Glauben an Vernunft von Rollenspieler tatsächlich nachhaltig beschädigt.
Oder anders ausgedrückt: Solche Leute schmeissen Lieber einen Kumpel aus dem Trabbi bevor sie von ihm das Angebot annehmen mit dem Benz fahren zu können. Wie unwichtig kann das Auto denn da sein, wenn man es über eine Person erhebt?

Vermutlich schreibe ich dem System einfach mehr unbewussten Einfluss zu als manche andere und gegen so einen Einfluss kann man sich nunmal nicht wehren, egal wie man zu Systemen steht.

Roland schrieb:
Zitat
Und wenn ihr euch streitet, wer das letzte Stück Pizza bekommen soll, ist die Pizza schuld?
Ich denke, daß kann man nicht vergleichen oder? Schliesslich gehts ja nicht darum, was einer, sondern alle bekommen.
Wäre die Pizza also mit Kot belegt und alle versuchten einen deliziöses Dinner zu erleben, stelle ich mir das schon schwer vor, selbst wenn sie die besten Freunde sind. ;)
« Letzte Änderung: 9.01.2008 | 23:24 von Falcon »
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Offline Joerg.D

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #40 am: 9.01.2008 | 23:49 »
Zitat
@Jörg - Wo gibt es denn solche heilversprechenden Threads? Oder hast Du Dich über jemanden geärgert, der seine persönlichen Defizite mit einem neuen System kaschieren wollte?

Nein, keine Treads. Aber schon in diesem Tread kommt wieder das "Ein neues System kann alles besser machen" auf.

Ich gebe zu das ein gut funktionierendes System, gewissen Gruppen helfen kann, die vorher Probleme hatten, weil das System nicht ihren Anforderungen entsprach. Aber es ist bei Gruppen die sich mit einem neuen System zusammenfinden IMHO nicht das neue System, was ihnen eine Chance gibt sondern der Wille es noch einmal zu probieren.

Das System steht in diesem Fall sinnbildlich für den Neuanfang. Wenn die Leute sich besser benehmen wird es auch klappen. Wenn nicht bringt das neue System auch nix.

Eine Gruppe oder Spieler die Probleme haben, werden diese nicht durch neue Systeme lösen. Sie müssen an ihren Problemen arbeiten.
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Offline Monkey McPants

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #41 am: 9.01.2008 | 23:52 »
Irgendwie muß ich gerade an diese Geschichte über Baseball denken.
Muß immer an diese Story denken wenn manche Leute schon anfangen Hausregeln zu schreiben bevor sie ein Spiel einmal probiert haben. (Und sich dann beschweren das es nicht klappt. ;D )

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Offline Woodman

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #42 am: 10.01.2008 | 01:37 »
Nein, keine Treads. Aber schon in diesem Tread kommt wieder das "Ein neues System kann alles besser machen" auf.
Mach aus dem satz mal "Ein neues System kann alles einiges besser machen", das scheint mir eher der stimmung in diesem thread zu entsprechen.

Mein Senf zum thema:
Für mich besteht so eine RPG-Gruppe aus 3 hauptelementen
Soziales Gefüge
Setting
System

Das soziale gefüge hat für mich eindeutig den höchsten stellenwert, damit da überhaupt was draus werden kann müssen mir die leute schonmal rudimentär sympatisch sein. Je besser die sozialen umstände in der gruppe desto weniger wichtig sind die anderen beiden elemente.
Das setting ist für mich auch noch relativ wichtig, um wirklich spaß zu haben muss mir das setting irgendwas geben. Mit einer wirklich tollen gruppe würde ich aber auch zumindest versuchen ein setting zu spielen was mir weniger zusagt (vielleicht ändere ich meine meinung ja)
Die eigentlichen regeln sind mir dann schon relativ egal, erst wenn sowohl die gruppe als auch das setting so 0815 sind, werden regeln einen ausschlag geben. Wobei ich mir vorstellen kann das ein schlechtes system mir auf dauer auch den spaß an einer guten gruppe und einem spannenden setting verderben kann.

Offline Der Nârr

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #43 am: 10.01.2008 | 08:04 »
Das hat meinen Glauben an Vernunft von Rollenspieler tatsächlich nachhaltig beschädigt.
Ja, wir sind schon ein durchgeknallter Haufen.

Vermutlich schreibe ich dem System einfach mehr unbewussten Einfluss zu als manche andere und gegen so einen Einfluss kann man sich nunmal nicht wehren, egal wie man zu Systemen steht.
Egal wie viel unbewussten Einfluss du dem System zuschreibst, das heißt noch lange nicht, dass es auch über diesen unbewussten Einfluss verfügt. Aber es ist ein tolles Totschlagargument, um die eigene Position ohne stichhaltige Argumente zu begründen. Die Beispiele aus unserer Runde, die du bringst, sind ja immer nur die paar die von dir ausgehen und deine These stützen. Weißt du, es gab da mal einen Archäologen, der hat ein bekanntes Buch geschrieben: "Und die Bibel hat doch recht" - der hat einfach alles genommen, was die Historizität der Bibel bestätigt und alles ignoriert, was in seine Argumentation nicht passt. Ein klassischer Fall von selektiver Wahrnehmung. Das lese ich eigentlich auch aus deinen Posts heraus. Du ignorierst alles, was nicht zu deiner These passt. Da ist natürlich auch das Problem, dass du den Leuten nicht glaubst, wenn sie ein System gut finden, dass dir nicht gefällt. Das ist eine schwierige Sache und macht es eigentlich unmöglich, in gewissen Bereichen überhaupt mit dir diskutieren zu können.


@Woodman:
Ich finde die 3 Hauptelemente noch zu wenig, ich würde wenigstens ein viertes hinzunehmen - den Kampagnen-/Spielstil, der sich in der Runde einschleift. Dazu zählt für mich auch, wie man mit Setting und System umgeht. Ich nenne es deswegen, weil bei mir eben der Spielstil einer der Hauptgründe ist, warum ich in diesem Jahr aus zwei Runden ausgestiegen bin. Ansonsten geht es mir ähnlich wie dir, was die Gewichtung der Elemente angeht.
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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #44 am: 10.01.2008 | 08:43 »
Ich denke, daß kann man nicht vergleichen oder? Schliesslich gehts ja nicht darum, was einer, sondern alle bekommen.
Wäre die Pizza also mit Kot belegt und alle versuchten einen deliziöses Dinner zu erleben, stelle ich mir das schon schwer vor, selbst wenn sie die besten Freunde sind. ;)

Das kann man problemlos vergleichen. Dinge können nicht die Ursache von Streit sein, nur der Auslöser. Wenn jemand das System  verteidigt, weil er bestimmte Elemente unbedingt im Spiel haben will, ohne Rücksicht auf die Wünsche seiner Mitspieler zu nehmen, dann ist der dieser Spieler das Problem, nicht das System. Wenn jemand das System aus Prinzip ablehnt und schlecht macht, weil er lieber mit System XY spielen will, dann ist der dieser Spieler das Problem, nicht das System.

In diesen Fällen hilft, wie schon mehrmals richtig gesagt, ein Systemwechsel nicht.
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Ludovico

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #45 am: 10.01.2008 | 09:31 »
Beim Badminton oder Tennis oder Squash oder Golf ist immer der Schlaeger schuld, aber nie man selber.

Offline Joerg.D

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #46 am: 10.01.2008 | 09:46 »
Und desshalb probierst Du alle 3 Monate ein neues System aus ;-).
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Ludovico

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #47 am: 10.01.2008 | 09:49 »
Und desshalb probierst Du alle 3 Monate ein neues System aus ;-).

Bin ein mieser Sportler.  ;D

Im Moment waere ich froh, wenn ich ueberhaupt ein System ausprobieren koennte. Na ja, hab es mir ja selber so ausgesucht.

Offline Joerg.D

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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #48 am: 10.01.2008 | 10:36 »
Dafür traugst Du was als Rollenspieler.

Und auch in deiner Gegend sollte es Geeks geben die Spielen.
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Re: Sind neue Systeme wirklich die Heilsbringer?
« Antwort #49 am: 10.01.2008 | 10:39 »
OT
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ich glaube nicht.  ;D

Ach, sind nur noch 3 Monate und dann geht es wieder nach FL.