Autor Thema: [SF: Redshift] Setting-Hintergrund  (Gelesen 59525 mal)

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #125 am: 30.07.2008 | 15:36 »
Das ist eben das Problem mit reaktionslosen Antrieben. Sie ermöglichen zwingend "dirt cheap planetcrackers".
Nicht notwendigerweise. Man kann mit anderen Fantasietechnologien dagegen vorgehen.

Zitat
Du wirst lachen, aber vieles lässt sich in der Tat relativ leicht berechnen, wenn du den Gegner beobachten kannst. Allein durch Beobachtung (mit Sensoren versteht sich) des Antriebsstrahls weisst du sofort folgendes über das Schiff: Ausströmgeschwindigkeit, Treibstoffdurchsatz, Triebwerksleistung, Schub, Beschleunigung, Schiffsmasse und natürlich den Kurs. Die ersten zwei Daten sagen dir die Sensoren, alles andere lässt sich daraus berechnen.
Das setzt erstens perfekte Sensoren voraus, zweitens, daß Du weißt, wie es im Inneren des gegnerischen Schiffes aussieht, drittens, daß Du es ab Bauwerft ständig beobachtest.
Funktioniert nicht.

Zitat
Und der Knackpunkt: wenn die Schiffe einigermaßen typisiert sind, kennst du auch die Leermasse bzw kannst sie abschätzen. Treibstoffmenge ist also _maximal_ die gemessene Gesamtmasse abzüglich der Leermasse laut Katalog.
Selbst wenn das so einfach wäre, was es wie gesagt nicht ist: Was soll das bringen? Ich kann Dir auch ohne Beobachtungen in etwa sagen, wie viel Treibstoff irgend etwas *maximal* haben kann. Wie bringt uns das weiter?

Zitat
Man schießt drauf, er weicht aus oder wird gegrillt, was gibt's denn da zum sich drauf verlassen? Natürlich versucht man ihn zu treffen. Wenn man das nicht schafft, muss man halt hoffen, dass dem anderen durch das Ausweichen der Sprit ausgeht.
Hoffen ist keine Taktik. Du kannst auch hoffen, daß die gegnerische Crew zu blöd ist, aber das ist keine brauchbare Grundlage für taktisches Verhalten.
Das sind eben so Dinge, die Geeks am Reißbrett für brauchbare Taktik halten, die aber schon bei Übungen regelmäßig mit hoher Geschwindigkeit in die Binsen gehen.
Ein vernünftige Grundlage für Taktik ist es "Mit diesen Waffen ist bei dieser Entfernung die Chance soundsogroß, daß wir den Gegner treffen".

Eulenspiegel

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #126 am: 30.07.2008 | 17:04 »
Das setzt erstens perfekte Sensoren voraus, zweitens, daß Du weißt, wie es im Inneren des gegnerischen Schiffes aussieht, drittens, daß Du es ab Bauwerft ständig beobachtest.
Nö, du schießt einfach aufs Schiff:
Wenn es ausweicht, hat es noch genügend Treibstoff.
Wenn es nicht ausweicht oder wenn es abbremst und wegfliegt, hat es scheinbar nicht mehr genügend Treibstoff.

Zitat
Selbst wenn das so einfach wäre, was es wie gesagt nicht ist: Was soll das bringen? Ich kann Dir auch ohne Beobachtungen in etwa sagen, wie viel Treibstoff irgend etwas *maximal* haben kann. Wie bringt uns das weiter?
Du weißt, wie lange das Schiff maximal ausweichen kann.
Das heißt, du kannst schon im Vorraus sagen: "So, ich muss das Schiff maximal 320 Sekunden beschäftigen, danach ist der Treibstoff zu Ende." (Oder es wurde bereits vorher zerstört.)

Zitat
Hoffen ist keine Taktik.
Was heißt hier "Hoffen"?
Ich schieße auf das Schiff: Entweder es weicht aus, dann hat es nach einer Weile keinen Treibstoff mehr. - Oder es weicht nicht aus, dann hat es nach einer Weile überhaupt nichts mehr.

So oder so gewinne ich.

Zitat
Ein vernünftige Grundlage für Taktik ist es "Mit diesen Waffen ist bei dieser Entfernung die Chance soundsogroß, daß wir den Gegner treffen".
Und eine andere vernünftige Taktik ist:
"So, wenn wir mit diesem Laser schießen hat der Gegner zwei Möglichkeiten: Entweder er lässt sich treffen und ist tot, oder er weicht aus und hat nach einigen Minuten keinen Treibstoff mehr."

Das ist eine vollkommen vernünftige Taktik: Egal, wie sich der Gegner entscheidet (Ausweichen oder getroffen werden), ich gewinne letztendlich immer.

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #127 am: 31.07.2008 | 00:06 »
Nicht notwendigerweise. Man kann mit anderen Fantasietechnologien dagegen vorgehen.

Aaaaahja. Klasse. Wir vergewaltigen ein fundamentales Naturgesetz (Kraft=Gegenkraft), und um die weltzerstörerischen Implikationen zu umgehen, schmeißen wir gleich noch ein paar weitere Naturgesetze über Bord. Nee, die Sorte Space Fantasy überlasse ich lieber Star Trek und Konsorten.

Zum Rest hat zwar Eulenspiegel schon einiges gesagt, aber ich kann's mir nicht verkneifen:

Zitat
Das setzt erstens perfekte Sensoren voraus, zweitens, daß Du weißt, wie es im Inneren des gegnerischen Schiffes aussieht, drittens, daß Du es ab Bauwerft ständig beobachtest.

Dreimal Bullshit. Erstens sind Sensoren das Einfachste an der ganzen SF-Technologie; im Prinzip sind wir schon heute zu all dem in der Lage und müssen gar nichts mehr dazuerfinden. Zweitens weiß man, wieviel Laderaum in einem Schiff zur Verfügung steht; da sind zwar durchaus gewisse Toleranzen gegeben, aber ein 1000m³-Schiff kann keine 1500m³ Sprit mitschleppen, mal ganz grob ausgedrückt.

Zitat
Hoffen ist keine Taktik. Du kannst auch hoffen, daß die gegnerische Crew zu blöd ist, aber das ist keine brauchbare Grundlage für taktisches Verhalten.

Was Eulenspiegel gesagt hat. Außerdem: was bringt es dir, wenn du siehst, dass deine Trefferchance 1% ist? Sagst du dann "Da brauch ich nicht schießen, ich treff ja eh nicht, hat die Heimatwelt halt Pech gehabt"? DAS ist keine brauchbare Grundlage. Wenn dein Gegner in einer besseren Position ist, kannst du trotzdem nicht einfach heimgehen.
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #128 am: 31.07.2008 | 00:09 »
[...] Erstens sind Sensoren das Einfachste an der ganzen SF-Technologie; im Prinzip sind wir schon heute zu all dem in der Lage und müssen gar nichts mehr dazuerfinden.

Huch? "Scannen Sie nach Lebensformen"? ;)

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #129 am: 31.07.2008 | 01:18 »
Wen jucken Lebensformen? ^^
Es ging um die relevanten Flugdaten des Schiffes: Ausströmgeschwindigkeit, Massefluss, Triebwerksleistung, Beschleunigung, Schiffsmasse, Kurs und was sich sonst noch so ableiten lässt.
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #130 am: 31.07.2008 | 10:05 »
Dreimal Bullshit. Erstens sind Sensoren das Einfachste an der ganzen SF-Technologie; im Prinzip sind wir schon heute zu all dem in der Lage und müssen gar nichts mehr dazuerfinden. Zweitens weiß man, wieviel Laderaum in einem Schiff zur Verfügung steht; da sind zwar durchaus gewisse Toleranzen gegeben, aber ein 1000m³-Schiff kann keine 1500m³ Sprit mitschleppen, mal ganz grob ausgedrückt.

Außerdem weiß man in etwa, wie viel Antrieb sie installiert haben müssen, um ihre derzeitige Beschleunigung zu erreichen, und wieviel Sprungtriebwerk sie brauchen, um überhaupt erst hierher gekommen zu sein; du hast eventuell auch schon beobachtet, dass sie bestimmte Waffen haben, und so weiter... das alles schränkt den Laderaum weiter ein.

Zitat
Was Eulenspiegel gesagt hat. Außerdem: was bringt es dir, wenn du siehst, dass deine Trefferchance 1% ist? Sagst du dann "Da brauch ich nicht schießen, ich treff ja eh nicht, hat die Heimatwelt halt Pech gehabt"? DAS ist keine brauchbare Grundlage. Wenn dein Gegner in einer besseren Position ist, kannst du trotzdem nicht einfach heimgehen.

Eben. "Spray and Pray" ist immer noch besser als gar nichts - und vielleicht hat man ja Glück. Und selbst wenn man wirklich keine Chance hat... es wäre nicht das erste mal in der Geschichte, dass hoffnungslos unterlegene Verteidiger sich auf ein zum Scheitern verdammtes letztes Gefecht einlassen.
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #131 am: 6.08.2008 | 22:04 »
So, nochma auf Los.
Wir hatten da gestern ein kleines Brainstorming und dabei eine bisher hier noch nicht diskutierte Idee zum Thema Werdegang der Erde und der Kolonien.

Etwa so:
Die Erde geht mit der Zeit - durch Umweltzerstörung, Ausbeutung und globale Erwärmung - doch so ziemlich den Bach runter bzw. wird ein zunehmend unangenehmer Lebensraum. Die Weltbevölkerung übersteigt zwar die 10 Milliarden, jedoch lebt nur ein Bruchteil davon in Wohlstand - vor allem die klassischen "reichen Nationen" sowie priviligetierte Schichten diverser ostasiatischer Staaten (China et al).

Als nun FTL-Reisen möglich werden, setzt langsam aber sicher eine interstellare Völkerwanderung ein: die reichen Nationen - die es sich leisten können - machen sich auf die Suche nach kolonisierbaren Planeten, mit keinem geringeren Ziel als der kompletten Umsiedlung des eigenen Volkes in einen angenehmeren bzw zukunftsträchtigeren Lebensraum. Auf diese Weise erfolgt die Kolonisation mehrerer Planeten gleichzeitig (eventuell über einen gemeinsamen "Terra Nova" Knotenpunkt).

Dazu müssten wir nun den "Lift" ausrechnen, also wieviele Menschen pro Jahr umgesiedelt werden können. Ich halte es aber durchaus für möglich, diese Aufgabe (100 Millionen Menschen pro Block/Kolonie) in unter 100 Jahren zu bewältigen. Am Anfang werden es sicher nur einige zehntausend pro Jahr sein, aber da immer neue Schiffe gebaut werden, steigt die Transportkapazität entsprechend mindestens linear an (sogar exponentiell, wenn die Schiffe dabei größer und/oder schneller werden).

Und die "Dritte Welt"? Hat Pech gehabt. Die ganzen armen Schlucker bleiben auf der Erde und dürfen zusehen, wie sie sich alleine durchwurschteln. Auch bevölkerungsreiche Staaten wie Indien oder China ziehen zwar so ein Programm durch, siedeln aber nur einen Teil - sagen wir 10% - ihrer Bevölkerung um.

Resultat: am Ende sind die mächtigen Völker so ziemlich komplett umgesiedelt. Zurück bleiben gewisse Ausgeschlossene [Kriminelle, "Minderwertige" etc.] oder Verweigerer [Religiöse etc.]. Und natürlich die ganzen ausgepowerten Massen der armen Länder, außer einigen wenigen Eliten, die sich in so ein Exodus-Unternehmen einkaufen konnten. Es bleiben also wirklich nur die armen Schlucker zurück. Was natürlich ein enormes Machtvakuum auf der völlig kastrierten Erde nach sich zieht.

Ein möglicher Einstieg in die Storyline wäre zum Beispiel, wenn die Auswanderung beinahe komplett abgeschlossen ist. Der letzte Macht das Licht aus. Oder mehrere Jahrzehnte nach Vollendung der Tatsachen -- wie es dann auf der Erde zugehen mag, ist dann nochmal ein Kapitel für sich.

Mögliche Konflikte:
zunächst mal fallen bei diesem Setup die "Kolonie erhebt sich gegen Mutterland" Szenarien weg, weil es keine Mutterländer mehr gibt. Es könnte höchstens ähnlich wie in Firefly ein Machtblock Ambitionen verfolgen, alle Kolonien unter seiner Fuchtel zu vereinigen -- aber das war eigentlich auch schon oft genug da.
Stattdessen könnte es zwischen den Kolonien (bleiben wir mal bei dem Namen) zu Reibereien kommen. Im Extremfall könnte ein Block feststellen, dass seine neue Heimat nichts taugt (vielleicht zu spät entdeckte einheimische Mikrobiologie oder so), und da die Zeit knapp ist, versuchen sie eben, sich auf einem bereits besiedelten Planeten breitzumachen.
Ganz neues Potential ergibt sich freilich durch die "ausgepowerte Erde" - was zum Beispiel, wenn man zu spät merkt, dass man noch was vergessen hat und nochmal zurück muss. Die Einheimischen sind dann sicher nicht gut auf die Auswanderer zu sprechen, die sie so schmählich im Stich gelassen haben.
Oder wenn die Zurückgelassenen sich neu organisieren, die zurückgelassene Infrastruktur zu nutzen beginnen, und irgendwann selber so weit sind, dass sie in den Weltraum gehen können. Und auch hier, wie oben, einen ordentlichen Groll gegen die Frühaussiedler hegen dürften.

Nun, was meint ihr -- gibt das mehr her als die doch eher erdzentrierten Alternativszenarien "Vereinte Erde kolonisiert das All" oder "Diverse Machtblocks kolonisieren das All"?
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Eulenspiegel

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #132 am: 6.08.2008 | 22:54 »
zunächst mal fallen bei diesem Setup die "Kolonie erhebt sich gegen Mutterland" Szenarien weg, weil es keine Mutterländer mehr gibt
Ja, ich wollte auch gerade schreiben: Das ist ja fast eine 180° Wende zu deinem bisherigen Setting.

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #133 am: 7.08.2008 | 00:59 »
Ja, ich wollte auch gerade schreiben: Das ist ja fast eine 180° Wende zu deinem bisherigen Setting.

Ich weiss. Ist halt eine neue Idee, bzw. eine Möglichkeit, an die ich zuvor nicht gedacht hatte. Aber falls sie storymäßig mindestens soviel hergibt wie die konservativen Pläne, dabei einigermaßen plausibel rüberkommt, und Anklang beim potentiellen Publikum findet, warum nicht?
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #134 am: 7.08.2008 | 12:01 »
Mögliche Konflikte:
zunächst mal fallen bei diesem Setup die "Kolonie erhebt sich gegen Mutterland" Szenarien weg, weil es keine Mutterländer mehr gibt. Es könnte höchstens ähnlich wie in Firefly ein Machtblock Ambitionen verfolgen, alle Kolonien unter seiner Fuchtel zu vereinigen -- aber das war eigentlich auch schon oft genug da.
Stattdessen könnte es zwischen den Kolonien (bleiben wir mal bei dem Namen) zu Reibereien kommen. Im Extremfall könnte ein Block feststellen, dass seine neue Heimat nichts taugt (vielleicht zu spät entdeckte einheimische Mikrobiologie oder so), und da die Zeit knapp ist, versuchen sie eben, sich auf einem bereits besiedelten Planeten breitzumachen.
Ganz neues Potential ergibt sich freilich durch die "ausgepowerte Erde" - was zum Beispiel, wenn man zu spät merkt, dass man noch was vergessen hat und nochmal zurück muss. Die Einheimischen sind dann sicher nicht gut auf die Auswanderer zu sprechen, die sie so schmählich im Stich gelassen haben.
Oder wenn die Zurückgelassenen sich neu organisieren, die zurückgelassene Infrastruktur zu nutzen beginnen, und irgendwann selber so weit sind, dass sie in den Weltraum gehen können. Und auch hier, wie oben, einen ordentlichen Groll gegen die Frühaussiedler hegen dürften.

Nun, was meint ihr -- gibt das mehr her als die doch eher erdzentrierten Alternativszenarien "Vereinte Erde kolonisiert das All" oder "Diverse Machtblocks kolonisieren das All"?

Wie wäre es mit einer Mischlösung - ein paar Blöcke siedeln komplett um, ein paar lassen nur ihre Elite umsiedeln, ein paar bleiben auf der Erde und schicken ungeliebte Minderheiten als Zwangskolonisten zwecks Ausbeutung (z.B. China schickt Tibeter und Uiguren auf irgendein Höllenloch, damit sie dort Rohstoffe abbauen)...?
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #135 am: 7.08.2008 | 12:09 »
ich fand bei Mutantchronicles gerade die "Lost eden"-Welt am geilsten.
das ist die unwirtliche alte Erde, auf der sich neue Kulturen Barabrenreiche errichtet haben und dort ohne technische Hilfsmittel, nur mit 20. Jhd TEch überleben können.
DIe Konzerne etnwickeln so langsam wieder interesse an der Erde, da sie die neuen Stämme als mögliche REssourcen entdeckten....

mag die Idee!

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ChristophDolge

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #136 am: 14.08.2008 | 01:17 »
Mögliche Konflikte:
zunächst mal fallen bei diesem Setup die "Kolonie erhebt sich gegen Mutterland" Szenarien weg, weil es keine Mutterländer mehr gibt.

Warum? Wenn man gesehen hat, dass die Kolonialisierung einmal funktioniert hat, warum das ganze nicht nochmal wiederholen? Gerade eine erfolgreiche Kolonialisierung und eine Vielzahl kolonialisierbarer Planeten wird doch dazu führen, dass von der neuen Basis aus weitere Welten urbar gemacht werden. Als erstes werden sich die großen Machtblöcke sicherlich potente Knotenpunkte sichern und dort eine mächtige Kolonie ausbauen, die wirtschaftlich stabil ist. Das klingt in meinen Ohren zumindest wahrscheinlicher als das Entstehen einer Vielzahl von Kolonien mit geringer Einwohnerzahl, die wenig Puffer gegen Probleme hat. Von diesen "etablierten" Kolonien könnten dann Kolonien der zweiten Generation gegründet werden, die wieder Konflikte mit der ersten Generation haben. Das könnte sogar auch dazu führen, dass du mit der Zerstörung (sofern das als Möglichkeit noch vorgesehen ist, so genau habe ich den Thread bisher nicht verfolgt, habe quergelesen und nur dort intensiv geschaut, wo ich mich halt festgelesen habe) einer Kolonie eben nicht auf einen Schlag alle Mutterzivilisationen auslöschst, sondern nur eine einzige - ein Schicksal, dass du zumindest historisch, nicht unbedingt für ein laufendes Rollenspiel - durchaus in Betracht ziehen könntest.

Ansonsten drück ich dir die Daumen - ich finde, dein Setting hat viel Potential und scheinbar auch bereits viele Interessenten angelockt.

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #137 am: 17.08.2008 | 17:56 »
Arrrgh ich krieg das Kotzen, grad ne Antwort fast fertiggehabt, da kackt der #*%$!GRRR Browser ab. *Hasskappe*
Daher bitte ich mir nachzusehen, dass ich mich jetzt kurzfassen werde:

Warum? Wenn man gesehen hat, dass die Kolonialisierung einmal funktioniert hat, warum das ganze nicht nochmal wiederholen? Gerade eine erfolgreiche Kolonialisierung und eine Vielzahl kolonialisierbarer Planeten wird doch dazu führen, dass von der neuen Basis aus weitere Welten urbar gemacht werden.

Deine Argumentation hat was für sich, allerdings bedingt das eine entsprechend lange Geschichte der FTL-Kolonisation. Ich denke mal, die erste Kolonie ist die schwierigste, weil da die ganze Infrastruktur erst noch aufgebaut werden muss (also Orbital- und Raumtransporte etc). Wenn die Schiffe erstmal vorhanden sind, können sie freilich wiederverwendet werden.
Nichtsdestrotrotz glaube ich, dass man schon deutlich über 100 Jahre braucht, bist die erste Kolonie alleine lebensfähig bzw autark ist, und man in den ersten 200 Jahren nicht groß an die Errichtung weiterer Kolonien denken braucht. Also deshalb, weil man vollkommen mit der ersten Kolonie beschäftigt ist.
Und jetzt der Knackpunkt: ich will die Zeitlinie möglichst überschaubar halten. Also ca. 200 Jahre in eigenen Sonnensystem (gerechnet etwa ab der ersten bemannten Marsmission), dann Entdeckung von FTL, Exploration, und ca. 200 Jahre interstellare Kolonisation. Dabei werden die entscheidenden Technologien in dem Maße verbessert, dass man etwa alle 50 Jahre von einem Generationswechsel sprechen kann. (Ein ähnlicher Ansatz wäre die bereits zuvor in diesem Thread angeführte Zinseszinsrechnung).

Wenn man nun sagt, es gibt bereits Tochter- oder Enkelkolonien, impliziert das eine entsprechend längere Kolonisationszeit. Wir rutschen also immer weiter in die Zukunft. Und je weiter man in die Zukunft geht, desto schwerer wird sie vorstellbar. (Man denke da mal an die Space Fantasy namens Star Trek, wo der anerkannte Indikator für "in/aus der Zukunft" (also relativ zur jeweiligen Generation) de- und rematerialisierende Türen sind. Für was der Schwachsinn gut sein soll, wird an keiner Stelle erklärt.)

Zitat
Ansonsten drück ich dir die Daumen - ich finde, dein Setting hat viel Potential und scheinbar auch bereits viele Interessenten angelockt.

Danke, das hört man gern. ^__^
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matt

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #138 am: 16.02.2009 | 22:45 »
Eine kleine Idee zu deinem Kreditproblem:
Banken geben Kredite für private Raumfahrzeuge unter folgenden Bedingungen:
  • Ein Agent der Bank ist aus Überwachungszwecken immer an Board (ein Permanenter NSC also - könnte auch eine Art Drohne oder Roboter sein, was die notwendige Interaktion reduzieren würde)
  • Der Kreditnehmende schluckt eine Todeskapsel. Sollte er nicht einmal pro Jahr (oder öfter) bei der Bank zu besuch kommen und die Kapsel "aktualisieren" lassen, entlässt diese ein tödliches (zufälliges, von Kapsel zu kapsel unterschiedliches) Gift in den Körper.

Vielleicht wäre es auch weniger ein Kredit, als eine Beteiligung: 50% von allem, was mit dem Raumschiff erwirtschaftet wird, erhält die Bank. Ein gewisser Mindestverdienst muss garantiert werden.

ChristophDolge

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #139 am: 17.02.2009 | 10:44 »
Ist hier eigentlich noch irgendwas am Laufen? Würde mich freuen, mal eine zusammengeschriebene Fassung zu lesen!

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #140 am: 17.02.2009 | 10:49 »
Joar, ich hatte gerade vor ein paar Wochen wieder einen SF-Flash und hab noch ein bissl was dran rumgeschraubt, waren aber hauptsächlich technische Fragen, die hier keiner großen Diskussion bedurften. ^^
Hab mich bezüglich des Hintergrunds noch nicht endgültig entschieden, welchen Ansatz ich nun nehmen soll - also grob gesagt, Erdnationen als Kolonialmächte oder eher als Ratten, die das sinkende Schiff verlassen. Hatte da noch nicht so den entscheidenden Inspirationsflash.
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #141 am: 17.02.2009 | 11:30 »
Also das Setting "Erde hat Bedeutung verloren und Kolonien haben jetzt das sagen", gab's schon dutzende Male.

Von daher würde ich das Setting: "Es gibt mehrere konkurierende Erdstaaten und alle haben ihre Kolonien." bevorzugen. Diese Idee ist noch recht frisch und nicht so ausgelutscht.

Außerdem kann man damit auch mehrere verschiedene Genres bespielen:
1) Agententhriller: Agenten aus Großmacht 1 spionieren Großmacht 2 hinterher.
2) Unabhängigkeitsbestrebungen: Einige Kolonien versuchen unabhängig zu werden. (Vielleicht schaffen sie es ja, eine konkurierende Großmacht auf ihre Seite zu ziehen, die sie im Unabhängigkeitskrieg unterstützt.)

Der Ansatz "Erforschung neuer Welten" würde in beiden Settings funktionieren.

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #142 am: 17.02.2009 | 11:32 »
Von daher würde ich das Setting: "Es gibt mehrere konkurierende Erdstaaten und alle haben ihre Kolonien." bevorzugen. Diese Idee ist noch recht frisch und nicht so ausgelutscht.

Allerdings schon mit einem erstklassigen Schwergewicht (was Settings angeht) besetzt -> Transhuman Space :D
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Offline Feuersänger

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #143 am: 17.02.2009 | 15:08 »
Mal anders gefragt --- ihr seht ja, dass ich in diesen Dingen nicht so ultra beschlagen bin -- fällt euch ein Ansatz ein, der weder x-mal dagewesen noch erstklassig besetzt ist?
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #144 am: 17.02.2009 | 17:44 »
Zitat
Was ich auf jeden Fall vermeiden will, sind außerirdische intelligente Spezies, die in einem 15 Milliarden Jahre alten Universum _rein zufällig_ genau jetzt auf einem vergleichbaren Entwicklungsstand wie die Menschheit stehen. Selbst wenn man postuliert, dass nur Sterne der 3. Generation (wie unsere liebe Sonne) höheres Leben ermöglichen, und die Entwicklung mindestens soundsolange dauert, bleibt dennoch ein Zeitfenster von mehreren hundert Millionen Jahren.
Folgerung: man findet vielleicht relativ viele Planeten mit einheimischem Leben, aber nur einen winzigen Bruchteil davon mit "intelligenten Spezies", und davon dann oft auch nur die Überbleibsel, weil sie untergegangen sind (z.B. sich selbst in die Luft gesprengt).

Da du ja keine raumfahrenden Aliens willst aber schon außerirdische Ökosysteme ... wie wärs mit der Erde als fiese, faschistoide Kolonialmacht gegenüber primitiven Ökosystemen/ Alienvölkern. Think "das Wort für Welt ist Wald". Bzw. die Kolonialisierer fliehen von der Erde, gehen dabei aber ähnlich rückgratslos vor wie Conquistadoren. Oder halt sowas wie Wildwest-Siedler ... vielleicht gehört ein Planet ja automatisch dem der zuerst seine Fahne darauf aufstellt und die SCs sind Erkunder für Siedlertrupps. Wenn die Erde ein repressiver, verarmter oder langweiliger Ort ist, np.

Oder wie wärs wenn die Erde komplett unbewohnbar ist (durch eine Matrixmäßige Maschinenzivilisation etwa die von intelligenten Konzernen, quasi zum Leben erwachten juristischen Personen als KI gegründet wurde und den Menschen zur Ware macht, durch eine andere, sich ausbreitende kosmische Katastrophe) und die menschliche Zivilisation allgemein ein sich immer weiter ausdehnender Ring um das Zentrum herum ist der davor flieht. Quasi Kolonien mit Halbwertszeit bzw. Stealth-Kolonien die es schaffen in der Katastrophe unentdeckt/ unbeeinflusst zu überleben.
Das wäre halt Matrix in sehr, sehr groß. Aber halt auch verfremdet
Zitat
Erde als unbewohnbare ausgeplünderte Müllhalde, Erde von Konzernen regiert
... ich fänds reizvoll. Naja.

Oder wie wärs mit einem modernen "Stadtstaatenverbund" ähnlich dem alten Griechenland. Nur das eine Polis dann quasi ein Planet oder ein Kontinent wäre. Ein zusammenhängendes Imperium über solche Distanzen ist eh zwecklos usw.
Battlestar Galactica wäre da ein gutes Beispiel.
Dazu vielleicht eine Art "UNO" mit beschränkten Befugnissen ... kümmert sich um Regulierung der interstellaren Raumfahrt, interplanetare Polizeiaufgaben, Quarantänefälle, Sternenkartografie, stellt evtl ein Berufsheer gegen äußere Feinde (ein oder zwei Großmächte in denen jemand den Xerxes oder Alexander spielen mag)....

Eine vierte Variante die ich sehr mag, die dir wahrscheinlich aber auch nicht wirklich auf eine kurze Historie/unverfremdete, bekannte Erdkulturen passt ist technischer Niedergang. Vielleicht gab es mal ein sehr fortgeschrittens und technisch hochstehendes menschliches Sternenreich, aber das ist aus irgendeinem Grund zusammengebrochen und heute sind nur noch Einzelwelten mit primitiverer Technologie übrig. Was wäre etwa wenn es eine Art "Hyperraumsturm" oder dergleichen gegeben hätte der die menschliche Zivilisation für ein-zwei Jahrhunderte wieder auf Einzelwelten und primitive Technologie zurückgeworfen hätte wovon sie sich jetzt erst wieder erholt. Pro Argumente sind verlorene  oder ausgestorbene und überwucherte Kolonien, technische Artefakte die man nicht erklären muss, im Weltraum treibende, mysteriöse Schiffswracks usw.
Halt jede Menge Kram den der SL aus dem Ärmel schütteln kann, von beliebigen Herkunfstwelten/Kulturen für die SCs bis hin zur verlorenen Grossmacht die jetzt wieder Kontakt aufnimmt oder den bekannten Raum bedroht.
Je nach Art des Technologierückgangs könnte man sogar mancherorts Steampunk-Romantik einbauen.
Edit: Letztere Version gefällt mir gerade so gut das ic hsie wohl selber umsetzen werde wenn du das nicht machst ;)
« Letzte Änderung: 17.02.2009 | 19:49 von Glitterzombie »

Eulenspiegel

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #145 am: 17.02.2009 | 18:15 »
mögliche Idee:
Die Erdstaaten haben Kolonien im Weltraum errichtet. Allerdings ist die Erdbevölkerung selber eher konservativ und lehnt Weltraumreisen ab. (Oder anders ausgedrückt: Diejenigen Erdbewohner, die Weltraumreisen cool finden, sind aufgebrochen, neue Planeten zu erkunden. - Und diejenigen, die Weltraumreisen blöd finden, sind auf der Erde zurückgeblieben.)

Die Erde ist immer noch der technologisch und industriell hochentwickelste Planet. Aber er besitzt kaum eine Weltraumflotte und ist mit seinen eigenen Problemen beschäftigt.

Die Kolonien haben sich für unabhängig erklärt. Das ging überraschend friedlich vonstatten. Viele Kolonien haben sich zu Wirtschaftsbünden und/oder Verteidgungsbünden zusammengeschlossen. (Sozusagen Prä-Staaten.)
Die Kolonien sind dabei, langsam ihre eigene Wirtschaft hochzuziehen und es gab auch schon die ersten militärischen Konflikte zwischen einzelnen Kolonien. Die Kolonien bekommen eine Art Nationalbewusstsein und Grenzen sich immer mehr von der Erde ab.

Aber nichtsdestotrotz ist die Erde der Planet mit der höchsten Technologiestufe. - Das heißt, wenn du High Tech haben willst, musst du wohl oder übel mit der Erde handeln.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Hightech-Lieferungen der Erde sehr begehrt sind. Aber die Erde andererseits hat nur mittelmäßiges Interesse an den außerirdischen Produkten, die ihnen im Gegenzug angeboten werden. (Rohstoffe kann die Erde selber produzieren. - Die Erde kauft hauptsächlich irgendwelchen exotischen Sammlerstücke, die sich reiche Erdenbewohner dann in die Wohnung stellen, um damit anzugeben.)

Der einzige Planet, der ein vergleichbares Technologieniveau hat wie die Erde, ist der Mars. Wenn wir das 25. Jahrhunderts schreiben und Erde/Mars also die Technologie des 25. Jahrhunderts herstellen können, dann sind die anderen Kolonien auf den technischen Stand des 21./22. Jahrhunderts. (Für einen Spieler aus dem Jahre 2009 sind die Kolonien also extrem fortschrittlich. - Für einen SC von der Erde, sind die Kolonien aber extrem rückständig.)

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #146 am: 17.02.2009 | 18:32 »
Exportgüter ferner Kolonien:
- High-techschäume/Werkstoffe, für deren Herstellung Schwerelosigkeit erforderlich ist.
- Raumschiffe
- Wasserstoff (Jupiter)
- Koloniemodule (abwerfen-wohnen-fertig)
- Asteroidenfrühwarnung und Zerstörung
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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #147 am: 17.02.2009 | 18:57 »
Zitat
Was wäre etwa wenn es eine Art "Hyperraumsturm" oder dergleichen gegeben hätte der die menschliche Zivilisation für ein-zwei Jahrhunderte wieder auf Einzelwelten und primitive Technologie zurückgeworfen hätte wovon sie sich jetzt erst wieder erholt.

Finde ich sehr interessant.

Auch interessant sind natürlich die moralischen Fragestellungen, die man in SciFi-Settings aufwerfen kann: Vermischung der Menschheit mit Alienrassen, Transhumanismus, Eingriffe in fremde Ökosysteme (vom Betreten dieser Welten bis hin zu Terraforming), das spontane Auftreten neuer Entwicklungsschritte beim Menschen (geistige Kollektive, PSI-Fähigkeiten, Überleben im Weltraum ohne Technik etc.).

Ich würde empfehlen, zu überlegen, was zentrale Konflikte sein sollen: Intererstellare Konzernkriege, Interspezies-Konflikte, Konflikte mit der Technik, ethische Konflikte - und dann zu entscheiden, wie es zu diesen Konflikten kommen könnte und wie man das entsprechende Setting interessant und "neu" gestalten könnte.

Offline Waldviech

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #148 am: 17.02.2009 | 19:03 »
Zitat
Die Kolonien haben sich für unabhängig erklärt. Das ging überraschend friedlich vonstatten.
Oder wie wäre es mit: Die Kolonien waren schon von Anfang an weitgehend autonom - so nach dem Muster altgriechischer Koloniegründungen, die auch per se schon unabhängig waren. Bei weit entfernten Planeten, bei denen Reisezeiten außerordentlich lang dauern, wäre das sogar ziemlich praktikabel. Vor allem die ältesten Kolonien, die gegründet wurden, als FTL-Reisen noch reichlich lahmarschig waren, könnten nach diesem Muster funktionieren.

Zitat
Interspezies-Konflikte,
Wenn es keine intelligenten Aliens geben soll, wird es damit wohl schwierig. Oder soll es nur keine raumfahrenden Aliens geben ? (Alienindianer wären für zünftigen Spacewestern schon gut brauchbar ;) )
Aber wie wäre es, wenn die heutige Menschheit in der Form garnicht mehr existiert, und statt dessen verschiedene Nachfolgerassen existieren (genetisch manipulierte Uplift-Tiere, Cyborgs, künstlich angepasste "Nachmenschen") ?
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

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Re: [SciFi] Setting-Hintergrund
« Antwort #149 am: 17.02.2009 | 19:10 »
Bzgl der "ehemaliges Grossreich"-Sache ist mir jetzt doch ein Setting eingefallen das sowas macht: Battletech.
Allerdings mit einem komplett anderen Fokus (Riesenroboter rumballern lassen) und ohne allzu krassen Technologieverlust ... eher nicht ganz so glaubwürdiges, gegenseitiges runterkämpfen.
Vielleicht auch Star Wars obwohl das noch weniger ins Muster passt.
Ist halt schon irgendwo ein übertragener Fantasy- Standardhintergrund ... aber das muss ja nicht schlecht sein, im Gegenteil.

Ansonsten Pro:
(niedliche bis gefrässige)
Zitat
Alienindianer
Zitat
genetisch manipulierte Uplift-Tiere, Cyborgs, künstlich angepasste "Nachmenschen"
+ AIs, Androiden, Bioroiden usw.